Mit einem Transaktionsvolumen von 1,7 Milliarden Euro ist das erste Halbjahr am heimischen Investmentmarkt deutlich geringer, um etwa 25 Prozent, ausgefallen als im Jahr 2018. Das zeigt das Immobilieninvestmentmarkt-Update von EHL Immobilien. Das zweite Quartal fiel dabei mit 764 Millionen Euro klar schwächer aus als das erste mit 926 Millionen Euro. In beiden Quartalen des Vorjahres wurde hingegen jeweils die Milliardengrenze überschritten.
EHL sieht in der Analyse aber nicht das Interesse der Investoren als limitierenden Faktor, sondern die Verfügbarkeit der Investitionsmöglichkeiten und nach wie vor bestehe ein enormer Überschuss an Investitionskapital.
Besonders machte sich das im ersten Halbjahr in der "Königsklasse" der großvolumigen Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich, meist Büroobjekte, bemerkbar. Diese fehlen heuer bisher fast vollständig und das hat entscheidend zu dem rückläufigen Marktvolumen beigetragen. Das wurde im zweiten Quartal besonders deutlich, in dem Büroimmobilien nur einen Anteil von 11 Prozent am Transaktionsvolumen hatten. Die stärkste Assetklasse im zweiten Quartal war der Hotelsektor mit 46 Prozent, was im Wesentlichen auf eine großvolumige Transaktion zurückzuführen ist. Das immer stärker werdende Wohnsegment konnte knapp 200 Millionen Euro Umsatz bzw. 26 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen verzeichnen. Trotz des Volumenrückgangs geht EHL für das zweite Halbjahr von wesentlich höheren Transaktionstätigkeiten und -volumen aus, da sich der Abschluss einiger großvolumiger Transaktionen, welche sich bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen befinden, in das zweite Halbjahr verschoben hat.
Der Markt wurde erneut von zahlreichen mittelgroßen Transaktionen mit bis zu 300 Millionen Euro geprägt, spektakuläre Großtransaktionen mit deutlich über 500 Millionen Euro fehlten. Der mit Abstand größte Deal im ersten Halbjahr war in der Assetklasse Büro der Verkauf des T-Centers am Rennweg an einen koreanischen Investor um rund 300 Millionen Euro, ebenfalls ganz weit vorne im Ranking findet sich der Verkauf des BDO-Headquarters im Quartier Belvedere Central an einen Schweizer Investor.
EHL geht aufgrund der gut gefüllten Projektpipeline von einem deutlich stärkeren zweiten Halbjahr aus. Unter der Voraussetzung, dass diese Deals auch tatsächlich in dieser Periode abgeschlossen werden können, schätzt man die Wahrscheinlichkeit hoch ein, dass sich das Transaktionsvolumen für das Gesamtjahr erneut an das Niveau der Vorjahre von ca. 4 Milliarden Euro annähern wird.
Eine koreanisches Konsortium aus den Unternehmen Hana Financial Investment, NH Investment & Securities und Meritz Securities hat das Hilton Vienna am Wiener Stadtpark gekauft. Verkäufer ist der Investor Invester United Benefits, der das Haus im Jahr 2016 laut Kaufvertrag um einen Nettokaufpreis von knapp 170 Millionen Euro von der Raiffeisen Zentralbank erworben hatte. Die Koreaner sollen nun laut der koreanischen Wirtschaftszeitung Pulse News etwa 334 Millionen Euro bezahlt haben und erwarten sich eine Rendite von 7 Prozent. Invester United Benefits wollte den Deal auf immoflash-Anfrage nicht kommentieren. Laut dem Bericht beabsichtigt der Käufer zudem 75 Millionen US-Dollar für eine Modernisierung des Hotels bereitzustellen. Der Verkäufer soll sich bereit erklärt haben, die operativen Verluste während der Umbauphase zu kompensieren.
Das Haus ist mit aktuell 579 Zimmern das größte Hotel Österreichs. Der Komplex umfasst auch ein Konferenzzentrum mit einer Tagungskapazität für 800 Personen sowie rund 4.000 Quadratmeter an Büroflächen.
Im vergangenen Herbst kündigte Invester United Benefits an, das Haus modernisieren zu wollen. Im Zuge des Refurbishments sollten auch die Stockwerke 13 und 14, die bislang als Büroflächen genutzt wurden, in die Hotelnutzung integriert werden. Damit entstehen 78 neue Zimmer und Junior Suiten. Nach Abschluss der Arbeiten, geplant war Ende 2020, sollte das Vienna Hilton somit 660 Zimmer, davon 70 Suiten umfassen. Neben den Zimmern war auch geplant, die öffentlichen Flächen des Hotels inklusive aller Konferenz-, Meeting- und Veranstaltungsflächen modernisiert.
Im vergangenen Jahr wurde auch der Pachtvertrag verlängert. Die Hilton Gruppe hat nun einen Kontrakt über 20 Jahre samt Option auf zusätzliche 10 Jahre.
Auch in Deutschland fiel das Invesmtentvolumen im ersten Halbjahr deutlich geringer aus als im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Mit einem Volumen von 30,3 Milliarden Euro fiel das Transaktionsvolumen um 18 Prozent geringer aus.
Mit 12,1 Milliarden Euro waren Büroimmobilien weiterhin die dominierende Assetklasse und konnten ihren Marktanteil auf 40 Prozent ausbauen, obwohl das Bürotransaktionsvolumen (minus 5 Prozent) wie auch in allen anderen Assetklassen (Wohnen, Logistik, Hotel, sonstige) außer Einzelhandel rückläufig war. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. Wie am heimischen Markt führt man auch in Deutschland den Rückgang auf die Produktknappheit zurück.
Mit 6,1 Milliarden Euro Investmentvolumen war Berlin im ersten Halbjahr 2019 der mit Abstand dynamischste Markt in Deutschland - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg das in Berlin investierte Volumen um 18 Prozent. Die Städte mit den nächsthöheren Transaktionsvolumen waren Frankfurt mit 2,8 Milliarden Euro sowie München mit 2,1 Milliarden Euro. Sowohl Frankfurt (minus 21 Prozent) als auch München (minus 46 Prozent) wiesen dabei Rückgänge auf. Angesichts der beeindruckenden Aufholjagd, die Berlin in den vergangenen Jahren an den Tag gelegt hat, präsentiert sich die Stadt auch am Immobilienmarkt immer eindeutiger als Hauptstadt des Investmentmarktes.
Auch wenn die Transaktionspipeline für die kommenden Monate gut gefüllt ist, erwartet CBRE für das Gesamtjahr, dass das Spitzenergebnis von 2018 nicht ganz wiederholt werden kann. Die Auswirkungen des, aktuell auf Ende Oktober, angesetzten Brexit auf den deutschen Immobilienmarkt sollle dabei nicht überschätzt werden. In einigen Assetklassen wie Wohnen würde das Interesse internationaler Investoren an deutschen Immobilien jedoch noch einmal weiter steigen.
Nach zwei Jahren mit rückläufigen Umsatzzahlen konnte der schwache Trend am Dortmunder Büromarkt im ersten Halbjahr 2019 gebrochen und mit einem Flächenumsatz von 45.000 m² ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden. Das vergleichsweise schwache Vorjahresresultat wurde um über 36 Prozent und der 10-jährige Schnitt um gut 18 Prozent übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Industrieunternehmen verzeichnen den mit Abstand größten Abschluss und setzen sich damit deutlich an die Spitze der Branchenauswertung. Sie erzielen insgesamt gut ein Drittel des bisher erzielten Umsatzes. Traditionell stark ist in Dortmund die öffentliche Verwaltung vertreten, die mit nennenswerten Anmietungen der Wirtschaftsförderung (3.500 m²) und der Stadt (1.600 m²) knapp 18 Prozent erzielt. Sonstige Dienstleistungen landen mit rund 17 Prozent knapp dahinter auf dem dritten Rang und damit deutlich vor dem Gesundheitswesen (gut 10 Prozent). Es folgen die IuK-Technologien, die grundsätzlich ein sehr wichtiger Bestandteil der Dortmunder Wirtschaft sind. Am Bürovermietungsmarkt traten sie bislang jedoch bis auf die Check24-Anmietung eher mit kleineren Abschlüssen in Erscheinung und verfehlen so knapp die 10 Prozent-Marke.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Leerstand leicht, um gut 1 Prozent, angestiegen und liegt mittlerweile bei rund 83.000 m², wovon der überwiegende Teil im Citykern (knapp 57 Prozent) zu finden ist. Die Leerstandsquote beläuft sich auf 2,8 Prozent und ist damit auch im bundesweiten Vergleich sehr niedrig. Angebotsseitig ist die Situation also unverändert angespannt. Speziell bei den begehrten modernen Flächen hat sich die Lage weiter zugespitzt: Sie machen nur noch gut 8 Prozent des gesamten Leerstandes aus. Die vakanten 7.000 m² verteilen sich auf verschiedene Teilmärkte, sodass kaum größere zusammenhängende Flächen frei sind.
Als Reaktion auf die angespannte Angebotslage kann die gestiegene Bautätigkeit gewertet werden. Die aktuell rund 51.000 m² im Bau befindlichen Flächen sind im langjährigem Vergleich ein überdurchschnittlich hoher Wert - allerdings reicht das nicht aus, um für eine spürbare Entlastung zu sorgen. Denn dem Vermietungsmarkt stehen hiervon lediglich 3.000 m² zu Verfügung, da der überwiegende Teil der Flächen (rund 94 Prozent) bereits vorvermietet oder von Eigennutzern belegt ist. Das verfügbare Flächenangebot (Leerstand + verfügbare Flächen im Bau) beträgt 86.000 m² und ist im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig (+2 Prozent) gestiegen. Speziell in der City und am Cityrand entstehen kaum neue Büros. Vielmehr sind die meisten Neubauvorhaben in den Nebenlagen mit zusammen rund 95 Prozent der neuen Flächen zu beobachten, wobei in Phoenix-West (gut 21.000 m²) am meisten gebaut wird.
Nach einem relativ verhaltenen Jahresauftakt hat der Essener Büromarkt im zweiten Quartal gewaltig Gas gegeben und mit 71.000 m² den besten jemals registrierten Quartalswert aufgestellt. Mit einem Flächenumsatz von 96.000 m² konnte als Folge auch ein neuer Halbjahresrekord erzielt werden, der das bereits gute Vorjahresergebnis um knapp ein Drittel und den zehnjährigen Durchschnitt um fast 60 % übertrifft. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Die beiden genannten Großabschlüsse spiegeln sich auch in der Branchenverteilung wider. Mit jeweils knapp 29 % liegen der Handel und die Verwaltungen von Industrieunternehmen nahezu gleichauf an der Spitze. Vervollständigt wird das Führungstrio von den in Essen traditionell starken sonstigen Dienstleistungen, die weitere gut 13 % zum Gesamtumsatz beisteuern. Auf Rang vier folgen Kopf an Kopf Unternehmen aus den IuK-Technologien sowie Coworking/Business Center mit jeweils knapp 9 %. Damit setzen Anbieter von flexible Workspaces, die bislang vor allem in A‑Standorten sehr dynamisch agiert haben, ihre Expansionsstrategie jetzt auch in weiteren Großstädten in beeindruckender Weise fort.
Der Leerstandsabbau hat sich auch in den vergangenen zwölf Monaten rasant entwickelt. Mit 112.000 m² liegt er knapp 31 % niedriger als noch ein Jahr zuvor. Noch dramatischer vollzog sich der Rückgang im aus Mietersicht wichtigsten Marktsegment. Nur noch 30.000 m² des Gesamtvolumens verfügen über eine moderne und damit von den Nutzern nachgefragte Ausstattungsqualität. Damit liegt dieses Flächenangebot um über die Hälfte unter dem Vorjahreswert und macht nur noch rund ein Viertel des Gesamtleerstands aus. Diese Entwicklung zeigt sich natürlich auch in der Leerstandsquote, die mit 3,6 % den niedrigsten Wert seit 2001 aufweist.
Das Volumen der Flächen im Bau hat sich zwar leicht um gut 8 % auf aktuell 66.000 m² erhöht, liegt aber immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Dies gilt insbesondere für die Flächen, die weder vorvermietet noch durch Eigennutzer belegt sind. Dieses Marktsegment hat sich im Vorjahresvergleich sogar um gut 14 % auf nur noch 12.000 m² verringert. Damit stehen nur noch 18 % des gesamten Bauvolumens dem Vermietungsmarkt zur Verfügung. Anzumerken bleibt weiterhin, dass hiervon lediglich knapp 5.000 m² auf die zentralen innerstädtischen Lagen entfallen. Der Angebotsengpass, gerade an modernen Büroflächen, wird vor diesem Hintergrund auch im weiteren Jahresverlauf anhalten.
Die skizzierte Angebots-/Nachfragesituation findet ihren Niederschlag auch in der Mietpreisentwicklung. Die Spitzenmiete ist um knapp 7 % auf 16 €/m² gestiegen und stellt damit ein neues Allzeithoch auf. Vergleichbar stellt sich die Situation bei der Durchschnittsmiete dar, die bereits seit längerem anzieht. Im Vorjahresvergleich hat auch sie noch einmal um knapp 3 % zugelegt und erreicht mit 11,90 €/m² ebenfalls eine neue Bestmarke.
21 freifinanzierten Eigentumswohnungen in in Graz Geidorf
von Stefan Posch
Wohnprojekte in Graz sind aktuell en vogue. Grund ist der massive Zuzug in die steirische Landeshauptstadt. Alleine die ARE hat derzeit rund 650 Wohneinheiten in Graz in Planung.
Nun hat der Immobilienentwickler das Projekt "Rosa und Heinrich" am Hilmteich in Graz Geidorf mit 21 Einheiten nach 14 Monate Bauzeit fertiggestellt. Die zwei Gebäude bestehen aus drei beziehungsweise vier oberirdischen Stockwerken mit Raum für insgesamt 21 freifinanzierte Eigentumswohnungen. Darunter wurde eine Tiefgarage mit 21 Stellplätzen errichtet. Die Wohnungsgrößen betragen zwischen 55 bis 140 Quadratmeter, mit offenen, großzügigen Zuschnitten. Umlaufende, optisch markante Terrassen erweitern den Wohnraum nach außen. Die Pläne für "Rosa und Heinrich" stammen vom Architekturbüro Kampits und Gamerith ZT GmbH.
Elisa Stadlinger, Leiterin der Büro- und Gerbeimmobilienabteilung bei der Örag, wurde per 25. Juni 2019 die Prokura verliehen.
Stadlinger habe als Leiterin in den vergangenen Jahren erfolgreich den Ausbau und die Weiterentwicklung im Bereich der "Vermittlung von Büro- und Gewerbeimmobilien" mitgestaltet, heißt es vonseiten des Unternehmens. Mit der Verleihung der Prokura werde ihr Handlungsspielraum erweitert und damit soll ein weiteres kontinuierliches Wachstum des Unternehmens ermöglicht werden.
Mit einem Transaktionsvolumen von 1,7 Milliarden Euro ist das erste Halbjahr am heimischen Investmentmarkt deutlich geringer, um etwa 25 Prozent, ausgefallen als im Jahr 2018. Das zeigt das Immobilieninvestmentmarkt-Update von EHL Immobilien. Das zweite Quartal fiel dabei mit 764 Millionen Euro klar schwächer aus als das erste mit 926 Millionen Euro. In beiden Quartalen des Vorjahres wurde hingegen jeweils die Milliardengrenze überschritten.
EHL sieht in der Analyse aber nicht das Interesse der Investoren als limitierenden Faktor, sondern die Verfügbarkeit der Investitionsmöglichkeiten und nach wie vor bestehe ein enormer Überschuss an Investitionskapital.
Besonders machte sich das im ersten Halbjahr in der "Königsklasse" der großvolumigen Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich, meist Büroobjekte, bemerkbar. Diese fehlen heuer bisher fast vollständig und das hat entscheidend zu dem rückläufigen Marktvolumen beigetragen. Das wurde im zweiten Quartal besonders deutlich, in dem Büroimmobilien nur einen Anteil von 11 Prozent am Transaktionsvolumen hatten. Die stärkste Assetklasse im zweiten Quartal war der Hotelsektor mit 46 Prozent, was im Wesentlichen auf eine großvolumige Transaktion zurückzuführen ist. Das immer stärker werdende Wohnsegment konnte knapp 200 Millionen Euro Umsatz bzw. 26 Prozent Anteil am Transaktionsvolumen verzeichnen. Trotz des Volumenrückgangs geht EHL für das zweite Halbjahr von wesentlich höheren Transaktionstätigkeiten und -volumen aus, da sich der Abschluss einiger großvolumiger Transaktionen, welche sich bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen befinden, in das zweite Halbjahr verschoben hat.
Der Markt wurde erneut von zahlreichen mittelgroßen Transaktionen mit bis zu 300 Millionen Euro geprägt, spektakuläre Großtransaktionen mit deutlich über 500 Millionen Euro fehlten. Der mit Abstand größte Deal im ersten Halbjahr war in der Assetklasse Büro der Verkauf des T-Centers am Rennweg an einen koreanischen Investor um rund 300 Millionen Euro, ebenfalls ganz weit vorne im Ranking findet sich der Verkauf des BDO-Headquarters im Quartier Belvedere Central an einen Schweizer Investor.
EHL geht aufgrund der gut gefüllten Projektpipeline von einem deutlich stärkeren zweiten Halbjahr aus. Unter der Voraussetzung, dass diese Deals auch tatsächlich in dieser Periode abgeschlossen werden können, schätzt man die Wahrscheinlichkeit hoch ein, dass sich das Transaktionsvolumen für das Gesamtjahr erneut an das Niveau der Vorjahre von ca. 4 Milliarden Euro annähern wird.
Größtes Hotel Österreichs geht an Koreaner
Hilton Vienna verkauft
von Stefan Posch
Eine koreanisches Konsortium aus den Unternehmen Hana Financial Investment, NH Investment & Securities und Meritz Securities hat das Hilton Vienna am Wiener Stadtpark gekauft. Verkäufer ist der Investor Invester United Benefits, der das Haus im Jahr 2016 laut Kaufvertrag um einen Nettokaufpreis von knapp 170 Millionen Euro von der Raiffeisen Zentralbank erworben hatte. Die Koreaner sollen nun laut der koreanischen Wirtschaftszeitung Pulse News etwa 334 Millionen Euro bezahlt haben und erwarten sich eine Rendite von 7 Prozent. Invester United Benefits wollte den Deal auf immoflash-Anfrage nicht kommentieren. Laut dem Bericht beabsichtigt der Käufer zudem 75 Millionen US-Dollar für eine Modernisierung des Hotels bereitzustellen. Der Verkäufer soll sich bereit erklärt haben, die operativen Verluste während der Umbauphase zu kompensieren.
Das Haus ist mit aktuell 579 Zimmern das größte Hotel Österreichs. Der Komplex umfasst auch ein Konferenzzentrum mit einer Tagungskapazität für 800 Personen sowie rund 4.000 Quadratmeter an Büroflächen.
Im vergangenen Herbst kündigte Invester United Benefits an, das Haus modernisieren zu wollen. Im Zuge des Refurbishments sollten auch die Stockwerke 13 und 14, die bislang als Büroflächen genutzt wurden, in die Hotelnutzung integriert werden. Damit entstehen 78 neue Zimmer und Junior Suiten. Nach Abschluss der Arbeiten, geplant war Ende 2020, sollte das Vienna Hilton somit 660 Zimmer, davon 70 Suiten umfassen. Neben den Zimmern war auch geplant, die öffentlichen Flächen des Hotels inklusive aller Konferenz-, Meeting- und Veranstaltungsflächen modernisiert.
Im vergangenen Jahr wurde auch der Pachtvertrag verlängert. Die Hilton Gruppe hat nun einen Kontrakt über 20 Jahre samt Option auf zusätzliche 10 Jahre.
Auch in Deutschland fiel das Invesmtentvolumen im ersten Halbjahr deutlich geringer aus als im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Mit einem Volumen von 30,3 Milliarden Euro fiel das Transaktionsvolumen um 18 Prozent geringer aus.
Mit 12,1 Milliarden Euro waren Büroimmobilien weiterhin die dominierende Assetklasse und konnten ihren Marktanteil auf 40 Prozent ausbauen, obwohl das Bürotransaktionsvolumen (minus 5 Prozent) wie auch in allen anderen Assetklassen (Wohnen, Logistik, Hotel, sonstige) außer Einzelhandel rückläufig war. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE. Wie am heimischen Markt führt man auch in Deutschland den Rückgang auf die Produktknappheit zurück.
Mit 6,1 Milliarden Euro Investmentvolumen war Berlin im ersten Halbjahr 2019 der mit Abstand dynamischste Markt in Deutschland - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg das in Berlin investierte Volumen um 18 Prozent. Die Städte mit den nächsthöheren Transaktionsvolumen waren Frankfurt mit 2,8 Milliarden Euro sowie München mit 2,1 Milliarden Euro. Sowohl Frankfurt (minus 21 Prozent) als auch München (minus 46 Prozent) wiesen dabei Rückgänge auf. Angesichts der beeindruckenden Aufholjagd, die Berlin in den vergangenen Jahren an den Tag gelegt hat, präsentiert sich die Stadt auch am Immobilienmarkt immer eindeutiger als Hauptstadt des Investmentmarktes.
Auch wenn die Transaktionspipeline für die kommenden Monate gut gefüllt ist, erwartet CBRE für das Gesamtjahr, dass das Spitzenergebnis von 2018 nicht ganz wiederholt werden kann. Die Auswirkungen des, aktuell auf Ende Oktober, angesetzten Brexit auf den deutschen Immobilienmarkt sollle dabei nicht überschätzt werden. In einigen Assetklassen wie Wohnen würde das Interesse internationaler Investoren an deutschen Immobilien jedoch noch einmal weiter steigen.
Plus 36 Prozent beim Flächenumsatz:
Büromarkt Dortmund hebt ab
von Gerhard Rodler
Nach zwei Jahren mit rückläufigen Umsatzzahlen konnte der schwache Trend am Dortmunder Büromarkt im ersten Halbjahr 2019 gebrochen und mit einem Flächenumsatz von 45.000 m² ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden. Das vergleichsweise schwache Vorjahresresultat wurde um über 36 Prozent und der 10-jährige Schnitt um gut 18 Prozent übertroffen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Industrieunternehmen verzeichnen den mit Abstand größten Abschluss und setzen sich damit deutlich an die Spitze der Branchenauswertung. Sie erzielen insgesamt gut ein Drittel des bisher erzielten Umsatzes. Traditionell stark ist in Dortmund die öffentliche Verwaltung vertreten, die mit nennenswerten Anmietungen der Wirtschaftsförderung (3.500 m²) und der Stadt (1.600 m²) knapp 18 Prozent erzielt. Sonstige Dienstleistungen landen mit rund 17 Prozent knapp dahinter auf dem dritten Rang und damit deutlich vor dem Gesundheitswesen (gut 10 Prozent). Es folgen die IuK-Technologien, die grundsätzlich ein sehr wichtiger Bestandteil der Dortmunder Wirtschaft sind. Am Bürovermietungsmarkt traten sie bislang jedoch bis auf die Check24-Anmietung eher mit kleineren Abschlüssen in Erscheinung und verfehlen so knapp die 10 Prozent-Marke.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Leerstand leicht, um gut 1 Prozent, angestiegen und liegt mittlerweile bei rund 83.000 m², wovon der überwiegende Teil im Citykern (knapp 57 Prozent) zu finden ist. Die Leerstandsquote beläuft sich auf 2,8 Prozent und ist damit auch im bundesweiten Vergleich sehr niedrig. Angebotsseitig ist die Situation also unverändert angespannt. Speziell bei den begehrten modernen Flächen hat sich die Lage weiter zugespitzt: Sie machen nur noch gut 8 Prozent des gesamten Leerstandes aus. Die vakanten 7.000 m² verteilen sich auf verschiedene Teilmärkte, sodass kaum größere zusammenhängende Flächen frei sind.
Als Reaktion auf die angespannte Angebotslage kann die gestiegene Bautätigkeit gewertet werden. Die aktuell rund 51.000 m² im Bau befindlichen Flächen sind im langjährigem Vergleich ein überdurchschnittlich hoher Wert - allerdings reicht das nicht aus, um für eine spürbare Entlastung zu sorgen. Denn dem Vermietungsmarkt stehen hiervon lediglich 3.000 m² zu Verfügung, da der überwiegende Teil der Flächen (rund 94 Prozent) bereits vorvermietet oder von Eigennutzern belegt ist. Das verfügbare Flächenangebot (Leerstand + verfügbare Flächen im Bau) beträgt 86.000 m² und ist im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig (+2 Prozent) gestiegen. Speziell in der City und am Cityrand entstehen kaum neue Büros. Vielmehr sind die meisten Neubauvorhaben in den Nebenlagen mit zusammen rund 95 Prozent der neuen Flächen zu beobachten, wobei in Phoenix-West (gut 21.000 m²) am meisten gebaut wird.
Schon 60 Prozent über Zehn-Jahres-Schnitt:
Fulminantes Jahr in Essen
von Gerhard Rodler
Nach einem relativ verhaltenen Jahresauftakt hat der Essener Büromarkt im zweiten Quartal gewaltig Gas gegeben und mit 71.000 m² den besten jemals registrierten Quartalswert aufgestellt. Mit einem Flächenumsatz von 96.000 m² konnte als Folge auch ein neuer Halbjahresrekord erzielt werden, der das bereits gute Vorjahresergebnis um knapp ein Drittel und den zehnjährigen Durchschnitt um fast 60 % übertrifft. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Die beiden genannten Großabschlüsse spiegeln sich auch in der Branchenverteilung wider. Mit jeweils knapp 29 % liegen der Handel und die Verwaltungen von Industrieunternehmen nahezu gleichauf an der Spitze. Vervollständigt wird das Führungstrio von den in Essen traditionell starken sonstigen Dienstleistungen, die weitere gut 13 % zum Gesamtumsatz beisteuern. Auf Rang vier folgen Kopf an Kopf Unternehmen aus den IuK-Technologien sowie Coworking/Business Center mit jeweils knapp 9 %. Damit setzen Anbieter von flexible Workspaces, die bislang vor allem in A‑Standorten sehr dynamisch agiert haben, ihre Expansionsstrategie jetzt auch in weiteren Großstädten in beeindruckender Weise fort.
Der Leerstandsabbau hat sich auch in den vergangenen zwölf Monaten rasant entwickelt. Mit 112.000 m² liegt er knapp 31 % niedriger als noch ein Jahr zuvor. Noch dramatischer vollzog sich der Rückgang im aus Mietersicht wichtigsten Marktsegment. Nur noch 30.000 m² des Gesamtvolumens verfügen über eine moderne und damit von den Nutzern nachgefragte Ausstattungsqualität. Damit liegt dieses Flächenangebot um über die Hälfte unter dem Vorjahreswert und macht nur noch rund ein Viertel des Gesamtleerstands aus. Diese Entwicklung zeigt sich natürlich auch in der Leerstandsquote, die mit 3,6 % den niedrigsten Wert seit 2001 aufweist.
Das Volumen der Flächen im Bau hat sich zwar leicht um gut 8 % auf aktuell 66.000 m² erhöht, liegt aber immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Dies gilt insbesondere für die Flächen, die weder vorvermietet noch durch Eigennutzer belegt sind. Dieses Marktsegment hat sich im Vorjahresvergleich sogar um gut 14 % auf nur noch 12.000 m² verringert. Damit stehen nur noch 18 % des gesamten Bauvolumens dem Vermietungsmarkt zur Verfügung. Anzumerken bleibt weiterhin, dass hiervon lediglich knapp 5.000 m² auf die zentralen innerstädtischen Lagen entfallen. Der Angebotsengpass, gerade an modernen Büroflächen, wird vor diesem Hintergrund auch im weiteren Jahresverlauf anhalten.
Die skizzierte Angebots-/Nachfragesituation findet ihren Niederschlag auch in der Mietpreisentwicklung. Die Spitzenmiete ist um knapp 7 % auf 16 €/m² gestiegen und stellt damit ein neues Allzeithoch auf. Vergleichbar stellt sich die Situation bei der Durchschnittsmiete dar, die bereits seit längerem anzieht. Im Vorjahresvergleich hat auch sie noch einmal um knapp 3 % zugelegt und erreicht mit 11,90 €/m² ebenfalls eine neue Bestmarke.
21 freifinanzierten Eigentumswohnungen in in Graz Geidorf
ARE stellt Projekt Rosa und Heinrich fertig
von Stefan Posch
Wohnprojekte in Graz sind aktuell en vogue. Grund ist der massive Zuzug in die steirische Landeshauptstadt. Alleine die ARE hat derzeit rund 650 Wohneinheiten in Graz in Planung.
Nun hat der Immobilienentwickler das Projekt "Rosa und Heinrich" am Hilmteich in Graz Geidorf mit 21 Einheiten nach 14 Monate Bauzeit fertiggestellt. Die zwei Gebäude bestehen aus drei beziehungsweise vier oberirdischen Stockwerken mit Raum für insgesamt 21 freifinanzierte Eigentumswohnungen. Darunter wurde eine Tiefgarage mit 21 Stellplätzen errichtet. Die Wohnungsgrößen betragen zwischen 55 bis 140 Quadratmeter, mit offenen, großzügigen Zuschnitten. Umlaufende, optisch markante Terrassen erweitern den Wohnraum nach außen. Die Pläne für "Rosa und Heinrich" stammen vom Architekturbüro Kampits und Gamerith ZT GmbH.
Elisa Stadlinger wurde Prokura verliehen
Karriere zum Tag: Neues bei Örag
von Stefan Posch
Elisa Stadlinger, Leiterin der Büro- und Gerbeimmobilienabteilung bei der Örag, wurde per 25. Juni 2019 die Prokura verliehen.
Stadlinger habe als Leiterin in den vergangenen Jahren erfolgreich den Ausbau und die Weiterentwicklung im Bereich der "Vermittlung von Büro- und Gewerbeimmobilien" mitgestaltet, heißt es vonseiten des Unternehmens. Mit der Verleihung der Prokura werde ihr Handlungsspielraum erweitert und damit soll ein weiteres kontinuierliches Wachstum des Unternehmens ermöglicht werden.
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
CvD: Stefan Posch
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Wenn die Politik mitmischt
Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
[cite1]
Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
[cite2]
Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
[cite3]
Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
[cite4]
Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
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Kussmaul - die neue kulinarische Moderne
In Wien gibt es ein paar wenige gastronomische Plätze, die den Eindruck einer internationalen Gültigkeit vermitteln. Am Standort des ehemaligen Neu Wien hat Mastermind Mario Bernatovic mit dem Kussmaul ein solches Kulinarik-Kleinod erschaffen. Das Gewölbe präsentiert sich in schickem Dunkelgrau und mit geschmackvollen Ergänzungen durch Kunstgemälde. Zwei Gasträume werden durch einen langen Barbereich miteinander verbunden. Dort kann man sich leger an Stehtischen ebenso gut durch die ausgezeichnet zusammengestellte Weinkarte kosten, wie Gang für Gang ein richtiges Dinner zusammenpuzzeln. Die Speisekarte wartet neben "richtigen" Hauptspeisen auch mit einer Vielzahl kleiner, feiner und wohlfeiler Gerichte auf, die je nach Appetit aneinandergereiht werden können. Als sündigen Start sollte man auf keinen Fall dem hausgemachten Brot mit Öl- und Buttervariationen widerstehen. Die Gerichte sind alle wohl durchdacht und von besten Ausgangsprodukten getragen. Insgesamt spürt man an dieser erstklassigen kulinarischen Adresse deutlich, dass Bernatovic eine internationale Karriere hinter sich und ebenso internationale Wurzeln hat. Die Speisen, die Zutaten, die Getränkezusammenstellung - alles zeigt deutlich einen gekonnten Blick über den kosmopolitischen Tellerrand. Dementsprechend ein perfekter Ort für den international geübten Immobilienmanager.
Weintipp St. Johannes
Schwere Weißweine mit hohem Restzucker- und Alkoholgehalt liegen im Trend. Ein wunderbar gelungenes Beispiel dafür ist der "Graue Burgunder St. Johannes 2015" von der Winzergenossenschaft Britzingen Markgräferland aus dem deutschen Baden. "Schenk ein den Wein, den holden - wir wollen uns den grauen Tag vergolden, ja, vergolden" kommt einem in den Sinn, sobald dieser dickflüssige, gelbgoldene Wein aus der massiven Flasche ins Glas geschenkt wird. Seine feinen Duftnoten erinnern an Birne, Melone und Melisse. Beim Trinken gesellen sich noch exotischere Aromen dazu, nämlich insbesondere Kiwi und Mango. Auch das Barriquefass kommt durch, aber nicht aufdringlich. Der Wein ist trinkbereit, hat aber auch großes Potenzial für zukünftige Herbstsaisonen - Zucker und Alkohol machen ihn höchst lager- und entwicklungsfähig. Die jüngst erhaltene awc Goldmedaille hat er absolut verdient, und nicht zuletzt sind die 15% Alkohol dazu geeignet, auch uns jeden Anlass ein wenig zu vergolden.