Österreich im internationalen Vergleich sehr weit vorne
Fibree bringt globalen Blockchain-Report
von Gerhard Rodler aus Paris
Blockchain für Immobilien hat in den vergangenen Jahren ein zunehmendes Interesse genossen, allerdings ist die Adaption von Lösungen noch relativ gering - zeigt aber eine wachsende Tendenz. Daher kann man die Entwicklung eher als Evolution und nicht als Revolution der Immobilien bezeichnen.
Fibree, die Foundation for International Blockchain Real Estate Expertise, hat gestern am Rande der MIPIM Proptech in Paris erstmals dazu einen globalen Industry Report veröffentlicht. Zusammengefasst: Blockchain ist nicht nur ein lokales Phänomen. Die Aktivitäten finden auf allen Kontinenten statt und es gibt mehrere Hotspots, die gleichmäßig über die ganze Welt verteilt sind. Die USA sind das Land und London die Stadt mit den meisten Blockchain-Initiativen für Immobilien.
Und: Österreich liegt im internationalen Vergleich relativ weit vorne. Dabei sei das wahre Potenzial in vielen lokalen Märkten noch relativ unbekannt, die Zahl der Blockchain-Real-Estate-Initiativen ist jedoch seit 2016 rasant gestiegen. Fibree sammelte und analysierte Informationen über mehr als 500 bestehende Produkte und befragte seine 55 regionalen Repräsentanten (Regional Chairs) nach der lokalen Marktlage.
Es wurden weltweit drei wichtige Anwendungsfälle identifiziert: Immobilientransaktionen, Immobilien-Tokenisierung und der Aufbau dezentraler Daten-Infrastrukturen. Die verschiedenen Immobilienlösungen zeigen die Variabilität, in der mit Blockchain Mehrwert geschaffen werden kann. Viele der analysierten Produkte sind jedoch noch sehr jung und befinden sich in einer frühen Phase der Markteinführung, so dass der tatsächliche Wert für den Markt noch nachgewiesen werden muss.
Der Bericht zeigt auch, dass es noch viele Herausforderungen gibt, die angegangen werden müssen. So muss nach wie vor das Grundverständnis zur Blockchain-Technologie in der Branche weiterentwickelt werden. Die Technologie muss auch einen Platz im allgemeinen Ansatz zur Digitalisierung von Immobilienprozessen finden. Wobei digitale Prozesse eine Grundanforderung für den Einsatz von Blockchain sind. Darüber hinaus sind gesetzliche Vorgaben und Skalierbarkeit Herausforderungen, mit denen sich Startups und Immobilienfirmen beschäftigen müssen.
Die meisten Aktivitäten werden von Startups und in einigen Ländern auch von Regierungen oder großen Immobilienunternehmen durchgeführt. Meistens hat der Markt die Blockchain bereits zur Kenntnis genommen, ist aber immer noch etwas zurückhaltend bei deren Anwendung. In Kombination mit der relativ geringen Finanzierung vieler junger Initiativen und den vielfältigen Herausforderungen, die es zu meistern gilt, ist es nicht verwunderlich, dass etwa jedes dritte Projekt bereits zwei Jahre nach der Gründung wiedereingestellt wird.
Fibree, die Foundation for International Blockchain Real Estate Expertise, wurde im Juli 2018 als gemeinnützige Organisation in Amsterdam gegründet. Derzeit gehören 55 regionalen Vertreter (Chairs) an 40 verschiedenen Standorten in 25 Ländern auf fünf Kontinenten dazu. In Österreich ist das Florian Huber.
Nachhaltige Gebäude werden immer gefragter
Immo-Branche wird immer grüner
von Charles Steiner
Der Klimawandel ist Realität. Die aktuelle Hitzewelle ist wohl der beste Beweis dafür. Doch wie der Entwicklung entgegentreten? Die Immobilienbranche reagiert jedenfalls darauf - das vor allem mit nachhaltigen Gebäuden. Drees & Sommer und der Anbieter von Leistungen rund um nachhaltige Gebäude, Hoinka, haben das im Rahmen der Serviceplattform "Building Material Scout", die voriges Jahr gestartet war, erhoben. Darin sei die Anzahl der Datenbank auf 31.000 nachhaltige Immobilien gewachsen. Der Schluss: Grüne Bauprodukte sind immer gefragter.
Doch was ist Building Material Scout? Diese versteht sich als Plattform für nachhaltige Bauprodukte und stellt Benutzern alle Informationen über gesunde und nachhaltige Materialien, Produkte und Zertifizierungssysteme gebündelt zur Verfügung. Hinzu kommt ein durchgängiger Dokumentationsprozess über Planer, Baufirmen bis zum Produkthersteller. Laut Drees & Sommer werde diese Plattform bei über 30 Großprojekten angewandt. Mittlerweile sei Building Material Scout in den Innovationsbericht des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) aufgenommen worden.