Proptech: Die Gründerzeit ist vorbei

Jetzt kommt die Professionalisierungsphase

von Gerhard Rodler aus Paris

Die Gründer-, oder vielleicht auch Goldgräberzeit, scheint sich jetzt auch in der Proptech-Szene einem Ende zu nähern. Immer weniger Produktideen finden nunmehr auch tatsächlich Risikokapitalgeber - und können damit zumindest die ersten Schritte zur Realisierung der Idee setzen. Charles Boudet, Managing Director von JLL France: „Wir haben zuletzt 787 zwecks Finanzierung oder Beteiligung an uns herangetragene Projekte abgesagt, obwohl wir derzeit intensiv in diesen Bereich investieren.“ Und das, obwohl JLL gerade den Weg vom klassischen Makler- und Consultingunternehmen hin zu technologiegetriebenen Proptech-Makler geht. Boudet geht davon aus, dass sich sein Unternehmen in den kommenden Jahren durch die Möglichkeiten der neuen Softwarelösung - sowohl im eigenen Unternehmen, wie auch am Markt insgesamt - radikal verändern wird, Dies zeigt beispielhaft, wohin der Weg der Proptech-Branche in Europa gehen wird. Hier auf der heute zu Ende gehenden MIPIM Proptech in Paris waren folgerichtig auch kaum neue, innovative Lösungen zu sehen, die man nicht schon (zumindest von anderen Anbietern) kannte. Aber: Die sich präsentierenden Firmen werden in jeder Hinsicht professioneller. Die Produkte sind durchdachter. Und vor allem ist den Proptech-Unternehmen klar geworden, dass der Aufbau der Marke - in einer Phase wo es für so gut wie jeden Bedarf gleich mehrere durchaus vergleichbare Lösungen von konkurrierenden Anbietern gibt - für das künftige Überleben eine entscheidende Bedeutung hat. Damit fließen auch die Risikogelder nicht mehr so schnell wie früher.
Hier auf der MIPIM Paris wurde damit eine neue Ära für die Proptech-Industrie eingeläutet.

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Gewerbehaus wird Hotel

Ende 2021 will JP Immobilien bereits eröffnen

von Charles Steiner

Das GewerbehausDas Gewerbehaus

Das ehemalige Gewerbehaus der Wirtschaftskammer wird zu einem Lifestyle-Hotel. Gegenüber dem immoflash bestätigte JP-Chef Daniel Jelitza einen Artikel im Gewinn. Die Immobilie im dritten Bezirk, die noch bis zum Frühjahr von der Wirtschaftskammer als Bürohaus genutzt worden war, soll jetzt saniert werden, bis Ende 2021 rechnet Jelitzka mit der Eröffnung. „Das Hotel soll rund 200 Zimmer haben, derzeit befinden wir uns in der Konzeptionsphase“, so Jelitzka, der die Immobilie von Investor Klemens Hallmann erstanden hatte. Man sei derzeit auf der Suche nach einem geeigneten Hotelbetreiber, Ende dieses Jahres soll die Wahl entschieden sein. „Neben den 200 Zimmern wird es Co-Working-Spaces, einen öffentlich nutzbaren Veranstaltungsraum, eine Rooftop-Bar mit Pool und vielen andere Amenities geben“, verriet Jelitzka die Pläne.
Das Gewerbehaus ist zwischen 1952 und 1954 von Carl Appel erbaut worden. In den kommenden Monaten stehen durch JP Immobilien umfassende Sanierungsmaßnahmen an, ohne den Charme der 1950er Jahre zu verändern, wie Jelitzka betont. Die Wirtschaftskammer hatte die Immobilie ursprünglich an Signa-Boss René Benko verkauft, dieser wiederum veräußerte das Objekt an Klemens Hallmann, der es wiederum an JP Immobilien verkauft hatte.

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Fibree bringt globalen Blockchain-Report

Österreich im internationalen Vergleich sehr weit vorne

von Gerhard Rodler aus Paris

Blockchain für Immobilien hat in den vergangenen Jahren ein zunehmendes Interesse genossen, allerdings ist die Adaption von Lösungen noch relativ gering - zeigt aber eine wachsende Tendenz. Daher kann man die Entwicklung eher als Evolution und nicht als Revolution der Immobilien bezeichnen.
Fibree, die Foundation for International Blockchain Real Estate Expertise, hat gestern am Rande der MIPIM Proptech in Paris erstmals dazu einen globalen Industry Report veröffentlicht. Zusammengefasst: Blockchain ist nicht nur ein lokales Phänomen. Die Aktivitäten finden auf allen Kontinenten statt und es gibt mehrere Hotspots, die gleichmäßig über die ganze Welt verteilt sind. Die USA sind das Land und London die Stadt mit den meisten Blockchain-Initiativen für Immobilien.
Und: Österreich liegt im internationalen Vergleich relativ weit vorne. Dabei sei das wahre Potenzial in vielen lokalen Märkten noch relativ unbekannt, die Zahl der Blockchain-Real-Estate-Initiativen ist jedoch seit 2016 rasant gestiegen. Fibree sammelte und analysierte Informationen über mehr als 500 bestehende Produkte und befragte seine 55 regionalen Repräsentanten (Regional Chairs) nach der lokalen Marktlage.
Es wurden weltweit drei wichtige Anwendungsfälle identifiziert: Immobilientransaktionen, Immobilien-Tokenisierung und der Aufbau dezentraler Daten-Infrastrukturen. Die verschiedenen Immobilienlösungen zeigen die Variabilität, in der mit Blockchain Mehrwert geschaffen werden kann. Viele der analysierten Produkte sind jedoch noch sehr jung und befinden sich in einer frühen Phase der Markteinführung, so dass der tatsächliche Wert für den Markt noch nachgewiesen werden muss.
Der Bericht zeigt auch, dass es noch viele Herausforderungen gibt, die angegangen werden müssen. So muss nach wie vor das Grundverständnis zur Blockchain-Technologie in der Branche weiterentwickelt werden. Die Technologie muss auch einen Platz im allgemeinen Ansatz zur Digitalisierung von Immobilienprozessen finden. Wobei digitale Prozesse eine Grundanforderung für den Einsatz von Blockchain sind. Darüber hinaus sind gesetzliche Vorgaben und Skalierbarkeit Herausforderungen, mit denen sich Startups und Immobilienfirmen beschäftigen müssen.
Die meisten Aktivitäten werden von Startups und in einigen Ländern auch von Regierungen oder großen Immobilienunternehmen durchgeführt. Meistens hat der Markt die Blockchain bereits zur Kenntnis genommen, ist aber immer noch etwas zurückhaltend bei deren Anwendung. In Kombination mit der relativ geringen Finanzierung vieler junger Initiativen und den vielfältigen Herausforderungen, die es zu meistern gilt, ist es nicht verwunderlich, dass etwa jedes dritte Projekt bereits zwei Jahre nach der Gründung wiedereingestellt wird.
Fibree, die Foundation for International Blockchain Real Estate Expertise, wurde im Juli 2018 als gemeinnützige Organisation in Amsterdam gegründet. Derzeit gehören 55 regionalen Vertreter (Chairs) an 40 verschiedenen Standorten in 25 Ländern auf fünf Kontinenten dazu. In Österreich ist das Florian Huber.

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Immo-Branche wird immer grüner

Nachhaltige Gebäude werden immer gefragter

von Charles Steiner

Der Klimawandel ist Realität. Die aktuelle Hitzewelle ist wohl der beste Beweis dafür. Doch wie der Entwicklung entgegentreten? Die Immobilienbranche reagiert jedenfalls darauf - das vor allem mit nachhaltigen Gebäuden. Drees & Sommer und der Anbieter von Leistungen rund um nachhaltige Gebäude, Hoinka, haben das im Rahmen der Serviceplattform "Building Material Scout", die voriges Jahr gestartet war, erhoben. Darin sei die Anzahl der Datenbank auf 31.000 nachhaltige Immobilien gewachsen. Der Schluss: Grüne Bauprodukte sind immer gefragter.
Doch was ist Building Material Scout? Diese versteht sich als Plattform für nachhaltige Bauprodukte und stellt Benutzern alle Informationen über gesunde und nachhaltige Materialien, Produkte und Zertifizierungssysteme gebündelt zur Verfügung. Hinzu kommt ein durchgängiger Dokumentationsprozess über Planer, Baufirmen bis zum Produkthersteller. Laut Drees & Sommer werde diese Plattform bei über 30 Großprojekten angewandt. Mittlerweile sei Building Material Scout in den Innovationsbericht des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) aufgenommen worden.

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UBM und IHG eröffnen Hotel in Danzig

Moderne trifft Geschichte

von Eva Palatin

„Let it flow“ - unter diesem Motto öffnete das Hotel seine Pforten für die Gäste. Das Holiday Inn Gdansk City Centre wurde nach nur zweijähriger Bauzeit im Zentrum von Danzig auf der historischen Speicherinsel realisiert und besticht durch seine unverwechselbare Architektur, die Moderne und Geschichte vereint. Wir waren bei der spektakulären Eröffnung dabei.

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Crownd Estates Investoren Sommerfest

Was Schuhmacher und Immobilenentwickler gemeinsam haben

von Markus Giefing

Eine Sommerparty der etwas anderen Art wurde uns von Crownd Estates präsentiert. Das edle Umfeld der ehrwürdigen Scheer K.u.K-Hofschuhmacherei war der Austragungsort der Feier mit besonderem Flair. Einer der Highlights war eine Führung durch die alten und immer noch genutzten Werkstätten der Hofschuhmacherei. Hier wird beim Schuhwerk noch selbst Hand angelegt - und das zeigt sich in bestechender Qualität. Etwas, mit dem man auch die Immobilien von Crownd Estates umschreiben kann.

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Frankfurter Hotelmarkt wächst

Im Vorjahr fast sechs Millionen Hotelgäste

von Charles Steiner

Knapp 750.000 Einwohner zählt die Metropole Frankfurt, fast acht Mal so viele, 5,9 Millionen, Hotelgäste sind im vergangenen Jahr verzeichnet worden. Mit insgesamt knapp 9,7 Übernachtungen sei die Anzahl der Nächtigungen seit 2010 um gut 64 Prozent gestiegen, geht aus dem aktuellen "City Report Hotelmarkt Frankfurt" von BNP Paribas hervor, mehr als jede andere deutsche Stadt mit über 500.000 Einwohnern.
Grund für das stetige Wachstum: Die Erweiterung und Modernisierung des Bettenangebots. Ohne diese sei das starke Wachstum nicht möglich gewesen, ist sich Alexander Trobitz, Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate sicher: "Seit 2010 ist die Übernachtungskapazität um über 15.000 Hotelbetten gewachsen. "Nach wie vor entstehen in der Main-Metropole neue Hotels. Bis einschließlich 2023 sind im Frankfurter Stadtgebiet etwa 10.000 bis 11.000 zusätzliche Hotelbetten in Planung beziehungsweise im Bau, so die Analyse.
Zwischen 2010 und 2018 zeigte die Frankfurter Hotellerie eine starke Marktdynamik, wobei der Anstieg der Übernachtungsnachfrage (+64 Prozent) deutlich stärker ausgefallen sei als das Wachstum des Bettenangebots (+44 Prozent). Einen stabilen Aufwärtstrend wies auch die Auslastungsquote auf, die im gleichen Zeitraum um insgesamt 4 Prozentpunkte auf 69,4 Prozent zulegte. Deutlich volatiler habe sich der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis (ADR) entwickelt: Ausgehend von einem bereits hohen Preisniveau (113 Euro im Jahr 2010) stieg der ADR in Frankfurter Hotels bis 2013 nochmals spürbar an und bewegt sich seitdem seitwärts im Bereich zwischen 120 und 123 Euro.
Diese Dynamik spricht auch Investoren an: In den vergangenen acht Jahren seien im Schnitt pro Jahr 374 Millionen
Euro in Frankfurter Hotelimmobilien investiert worden, im vergangenen Jahr wurden 572 Millionen Euro Transaktionsvolumen gemessen.

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Union Investment kauft in Stockholm

HSB-Zentrale mit 11.500 m² erworben

von Charles Steiner

Die Union Investment hat die HSB-Zentrale in Stockholm erworben. Dabei handelt es sich um ein 11.500 m² Mietfläche umfassendes Multi-Tenant-Objekt, das für den institutionellen Offenen Immobilien-Publikumsfonds UniInstitutional European Real Estate erworben wurde. Verkäufer ist die Versicherungsgesellschaft AFA Sjukförsäkrings AB. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Laut Union Investment ist die Immobilie, die 1939 erbaut und 2013 saniert wurde, vollvermietet. Hauptmieter ist die Wohnungsbaugesellschaft HSB, die in Schweden rund 600.000 Mitglieder hat.
Martin Schellein, Leiter Investment Management Europa bei der Union Investment Real Estate: "Der Erwerb der HSB-Zentrale im Stadtteil Kungsholmen ist eine hervorragende Ergänzung für unser Portfolio, weil dieser Teilmarkt aufgrund seiner zentralen Lage und sehr guten Anbindung eine Erweiterung des traditionellen Geschäftsbezirks von Stockholm darstellt. Daher rechnen wir für diesen Standort mit weiterem Mietpreiswachstum." Es handelt sich um den fünften Ankauf im Raum Stockholm vonseiten Union Investment.

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Karriere zum Tag: Neu bei Swiss Life Select

Herwig Miklin neuer Market Manager

von Charles Steiner

Herwig MiklinHerwig Miklin

Mit Herwig Miklin hat der Finanzdienstleister Swiss Life Select einen neuen Marketing Manager eingesetzt. Das gab Swiss Life Select via Aussendung bekannt. In dieser Position wird Miklin den Aufbau und die Weiterentwicklung eines Beraterteams in Kärnten und Osttirol vorantreiben. Herwig Miklin, studierter Jurist, startete seine Laufbahn in der Finanzwirtschaft 1997. Er startete bei der Deutschen Vermögensberatung Bank AG. Seit 2013 war Miklin bei der s Wohnfinanz/s Bausparkasse als Verkaufsleiter und Immobilienbewerter tätig. Gleichzeitig hat Miklin die EWOK Unternehmensberatung GmbH gegründet, die er bis heute aktiv leitet. Seit 2002 ist Herwig Miklin Prüfer und Vortragender für Gewerbeprüfungen Vermögensberatung sowie Lehrabschlussprüfungen in Kärnten.

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JP kooperiert mit Silver Living

Wollen steigenden Bedarf für ältere Menschen decken

von Charles Steiner

Thomas Morgl und Daniel JelitzkaThomas Morgl und Daniel Jelitzka

2,2 Millionen Österreicher sind über 60. In zehn Jahren kommen noch mehr als eine halbe Million hinzu. Die steigende Anzahl an so genannte Best Ager hat allerdings spezielle Wohnbedürfnisse. Der Bauträger für freifinanzierten Wohnbau im Seniorensegment Silver Living stellt schon seit Jahren Wohnraum für diese Zielgruppe zur Verfügung. Nun will auch JP Immobilien dieser Entwicklung Rechnung tragen und ist mit Silver Living eine exklusive Partnerschaft eingegangen. Das gaben Silver Living und JP Immobilien in einer gemeinsamen Aussendung bekannt. Man wolle künftig gemeinsam noch mehr Wohnraum für die ältere Bevölkerung schaffen. Daniel Jelitzka, Geschäftsführender Gesellschafter und Immobilienökonom begründet die Zusammenarbeit damit, dass man Wohnen in all seinen Formen zielgruppengerecht weiterentwickeln und am Puls der Zeit planen wolle: „Mit Silver Living können wir künftig auch ältere Generationen ansprechen und maßgeschneiderten Wohnraum bieten.“ Thomas Morgl, Geschäftsführer von Silver Living sieht in Betreutem Wohnen die bestimmende Assetklasse in den kommenden 50 Jahren: „Serviceimmobilien werden künftig stärker den Markt bestimmen und Nutzer- als auch Investmentseitig immer wichtiger.“

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Österreich im internationalen Vergleich sehr weit vorne

Fibree bringt globalen Blockchain-Report

von Gerhard Rodler aus Paris

Block­chain für Im­mo­bi­li­en hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ein zu­neh­men­des In­ter­es­se ge­nos­sen, al­ler­dings ist die Ad­ap­ti­on von Lö­sun­gen noch re­la­tiv ge­ring - zeigt aber ei­ne wach­sen­de Ten­denz. Da­her kann man die Ent­wick­lung eher als Evo­lu­ti­on und nicht als Re­vo­lu­ti­on der Im­mo­bi­li­en be­zeich­nen.
Fi­bree, die Foun­da­ti­on for In­ter­na­tio­nal Block­chain Re­al Es­ta­te Ex­per­ti­se, hat ges­tern am Ran­de der MI­PIM Proptech in Pa­ris erst­mals da­zu ei­nen glo­ba­len In­dus­try Re­port ver­öf­fent­licht. Zu­sam­men­ge­fasst: Block­chain ist nicht nur ein lo­ka­les Phä­no­men. Die Ak­ti­vi­tä­ten fin­den auf al­len Kon­ti­nen­ten statt und es gibt meh­re­re Hot­spots, die gleich­mä­ßig über die gan­ze Welt ver­teilt sind. Die USA sind das Land und Lon­don die Stadt mit den meis­ten Block­chain-In­itia­ti­ven für Im­mo­bi­li­en.
Und: Ös­ter­reich liegt im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich re­la­tiv weit vor­ne. Da­bei sei das wah­re Po­ten­zi­al in vie­len lo­ka­len Märk­ten noch re­la­tiv un­be­kannt, die Zahl der Block­chain-Re­al-Es­ta­te-In­itia­ti­ven ist je­doch seit 2016 ra­sant ge­stie­gen. Fi­bree sam­mel­te und ana­ly­sier­te In­for­ma­tio­nen über mehr als 500 be­ste­hen­de Pro­duk­te und be­frag­te sei­ne 55 re­gio­na­len Re­prä­sen­tan­ten (Re­gio­nal Chairs) nach der lo­ka­len Markt­la­ge.
Es wur­den welt­weit drei wich­ti­ge An­wen­dungs­fäl­le iden­ti­fi­ziert: Im­mo­bi­li­en­trans­ak­tio­nen, Im­mo­bi­li­en-To­ke­ni­sie­rung und der Auf­bau de­zen­tra­ler Da­ten-In­fra­struk­tu­ren. Die ver­schie­de­nen Im­mo­bi­li­en­lö­sun­gen zei­gen die Va­ria­bi­li­tät, in der mit Block­chain Mehr­wert ge­schaf­fen wer­den kann. Vie­le der ana­ly­sier­ten Pro­duk­te sind je­doch noch sehr jung und be­fin­den sich in ei­ner frü­hen Pha­se der Markt­ein­füh­rung, so dass der tat­säch­li­che Wert für den Markt noch nach­ge­wie­sen wer­den muss.
Der Be­richt zeigt auch, dass es noch vie­le Her­aus­for­de­run­gen gibt, die an­ge­gan­gen wer­den müs­sen. So muss nach wie vor das Grund­ver­ständ­nis zur Block­chain-Tech­no­lo­gie in der Bran­che wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Die Tech­no­lo­gie muss auch ei­nen Platz im all­ge­mei­nen An­satz zur Di­gi­ta­li­sie­rung von Im­mo­bi­li­en­pro­zes­sen fin­den. Wo­bei di­gi­ta­le Pro­zes­se ei­ne Grund­an­for­de­rung für den Ein­satz von Block­chain sind. Dar­über hin­aus sind ge­setz­li­che Vor­ga­ben und Ska­lier­bar­keit Her­aus­for­de­run­gen, mit de­nen sich Star­tups und Im­mo­bi­li­en­fir­men be­schäf­ti­gen müs­sen.
Die meis­ten Ak­ti­vi­tä­ten wer­den von Star­tups und in ei­ni­gen Län­dern auch von Re­gie­run­gen oder gro­ßen Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men durch­ge­führt. Meis­tens hat der Markt die Block­chain be­reits zur Kennt­nis ge­nom­men, ist aber im­mer noch et­was zu­rück­hal­tend bei de­ren An­wen­dung. In Kom­bi­na­ti­on mit der re­la­tiv ge­rin­gen Fi­nan­zie­rung vie­ler jun­ger In­itia­ti­ven und den viel­fäl­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen, die es zu meis­tern gilt, ist es nicht ver­wun­der­lich, dass et­wa je­des drit­te Pro­jekt be­reits zwei Jah­re nach der Grün­dung wie­der­ein­ge­stellt wird.
Fi­bree, die Foun­da­ti­on for In­ter­na­tio­nal Block­chain Re­al Es­ta­te Ex­per­ti­se, wur­de im Ju­li 2018 als ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­ti­on in Ams­ter­dam ge­grün­det. Der­zeit ge­hö­ren 55 re­gio­na­len Ver­tre­ter (Chairs) an 40 ver­schie­de­nen Stand­or­ten in 25 Län­dern auf fünf Kon­ti­nen­ten da­zu. In Ös­ter­reich ist das Flo­ri­an Hu­ber.

Nachhaltige Gebäude werden immer gefragter

Immo-Branche wird immer grüner

von Charles Steiner

Der Kli­ma­wan­del ist Rea­li­tät. Die ak­tu­el­le Hit­ze­wel­le ist wohl der bes­te Be­weis da­für. Doch wie der Ent­wick­lung ent­ge­gen­tre­ten? Die Im­mo­bi­li­en­bran­che re­agiert je­den­falls dar­auf - das vor al­lem mit nach­hal­ti­gen Ge­bäu­den. Drees & Som­mer und der An­bie­ter von Leis­tun­gen rund um nach­hal­ti­ge Ge­bäu­de, Ho­in­ka, ha­ben das im Rah­men der Ser­vice­platt­form "Buil­ding Ma­te­ri­al Scout", die vo­ri­ges Jahr ge­star­tet war, er­ho­ben. Dar­in sei die An­zahl der Da­ten­bank auf 31.000 nach­hal­ti­ge Im­mo­bi­li­en ge­wach­sen. Der Schluss: Grü­ne Bau­pro­duk­te sind im­mer ge­frag­ter.
Doch was ist Buil­ding Ma­te­ri­al Scout? Die­se ver­steht sich als Platt­form für nach­hal­ti­ge Bau­pro­duk­te und stellt Be­nut­zern al­le In­for­ma­tio­nen über ge­sun­de und nach­hal­ti­ge Ma­te­ria­li­en, Pro­duk­te und Zer­ti­fi­zie­rungs­sys­te­me ge­bün­delt zur Ver­fü­gung. Hin­zu kommt ein durch­gän­gi­ger Do­ku­men­ta­ti­ons­pro­zess über Pla­ner, Bau­fir­men bis zum Pro­dukt­her­stel­ler. Laut Drees & Som­mer wer­de die­se Platt­form bei über 30 Groß­pro­jek­ten an­ge­wandt. Mitt­ler­wei­le sei Buil­ding Ma­te­ri­al Scout in den In­no­va­ti­ons­be­richt des Zen­tra­len Im­mo­bi­li­en Aus­schuss (ZIA) auf­ge­nom­men wor­den.
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Moderne trifft Geschichte

UBM und IHG eröffnen Hotel in Danzig

von Eva Palatin

„Let it flow“ - un­ter die­sem Mot­to öff­ne­te das Ho­tel sei­ne Pfor­ten für die Gäs­te. Das Ho­li­day Inn Gdansk Ci­ty Cent­re wur­de nach nur zwei­jäh­ri­ger Bau­zeit im Zen­trum von Dan­zig auf der his­to­ri­schen Spei­cher­insel rea­li­siert und be­sticht durch sei­ne un­ver­wech­sel­ba­re Ar­chi­tek­tur, die Mo­der­ne und Ge­schich­te ver­eint. Wir wa­ren bei der spek­ta­ku­lä­ren Er­öff­nung da­bei.

Was Schuhmacher und Immobilenentwickler gemeinsam haben

Crownd Estates Investoren Sommerfest

von Markus Giefing

Ei­ne Som­mer­par­ty der et­was an­de­ren Art wur­de uns von Crownd Es­ta­tes prä­sen­tiert. Das ed­le Um­feld der ehr­wür­di­gen Scheer K.u.K-Hof­schuh­ma­che­rei war der Aus­tra­gungs­ort der Fei­er mit be­son­de­rem Flair. Ei­ner der High­lights war ei­ne Füh­rung durch die al­ten und im­mer noch ge­nutz­ten Werk­stät­ten der Hof­schuh­ma­che­rei. Hier wird beim Schuh­werk noch selbst Hand an­ge­legt - und das zeigt sich in be­ste­chen­der Qua­li­tät. Et­was, mit dem man auch die Im­mo­bi­li­en von Crownd Es­ta­tes um­schrei­ben kann.
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Im Vorjahr fast sechs Millionen Hotelgäste

Frankfurter Hotelmarkt wächst

von Charles Steiner

Knapp 750.000 Ein­woh­ner zählt die Me­tro­po­le Frank­furt, fast acht Mal so vie­le, 5,9 Mil­lio­nen, Ho­tel­gäs­te sind im ver­gan­ge­nen Jahr ver­zeich­net wor­den. Mit ins­ge­samt knapp 9,7 Über­nach­tun­gen sei die An­zahl der Näch­ti­gun­gen seit 2010 um gut 64 Pro­zent ge­stie­gen, geht aus dem ak­tu­el­len "Ci­ty Re­port Ho­tel­markt Frank­furt" von BNP Pa­ri­bas her­vor, mehr als je­de an­de­re deut­sche Stadt mit über 500.000 Ein­woh­nern.
Grund für das ste­ti­ge Wachs­tum: Die Er­wei­te­rung und Mo­der­ni­sie­rung des Bet­ten­an­ge­bots. Oh­ne die­se sei das star­ke Wachs­tum nicht mög­lich ge­we­sen, ist sich Alex­an­der Tro­bitz, Head of Ho­tel Ser­vices der BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te si­cher: "Seit 2010 ist die Über­nach­tungs­ka­pa­zi­tät um über 15.000 Ho­tel­bet­ten ge­wach­sen. "Nach wie vor ent­ste­hen in der Main-Me­tro­po­le neue Ho­tels. Bis ein­schließ­lich 2023 sind im Frank­fur­ter Stadt­ge­biet et­wa 10.000 bis 11.000 zu­sätz­li­che Ho­tel­bet­ten in Pla­nung be­zie­hungs­wei­se im Bau, so die Ana­ly­se.
Zwi­schen 2010 und 2018 zeig­te die Frank­fur­ter Ho­tel­le­rie ei­ne star­ke Markt­dy­na­mik, wo­bei der An­stieg der Über­nach­tungs­nach­fra­ge (+64 Pro­zent) deut­lich stär­ker aus­ge­fal­len sei als das Wachs­tum des Bet­ten­an­ge­bots (+44 Pro­zent). Ei­nen sta­bi­len Auf­wärts­trend wies auch die Aus­las­tungs­quo­te auf, die im glei­chen Zeit­raum um ins­ge­samt 4 Pro­zent­punk­te auf 69,4 Pro­zent zu­leg­te. Deut­lich vo­la­ti­ler ha­be sich der durch­schnitt­li­che Net­to-Zim­mer­preis (ADR) ent­wi­ckelt: Aus­ge­hend von ei­nem be­reits ho­hen Preis­ni­veau (113 Eu­ro im Jahr 2010) stieg der ADR in Frank­fur­ter Ho­tels bis 2013 noch­mals spür­bar an und be­wegt sich seit­dem seit­wärts im Be­reich zwi­schen 120 und 123 Eu­ro.
Die­se Dy­na­mik spricht auch In­ves­to­ren an: In den ver­gan­ge­nen acht Jah­ren sei­en im Schnitt pro Jahr 374 Mil­lio­nen
Eu­ro in Frank­fur­ter Ho­tel­im­mo­bi­li­en in­ves­tiert wor­den, im ver­gan­ge­nen Jahr wur­den 572 Mil­lio­nen Eu­ro Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men ge­mes­sen.

HSB-Zentrale mit 11.500 m² erworben

Union Investment kauft in Stockholm

von Charles Steiner

Die Uni­on In­vest­ment hat die HSB-Zen­tra­le in Stock­holm er­wor­ben. Da­bei han­delt es sich um ein 11.500 m² Miet­flä­che um­fas­sen­des Mul­ti-Ten­ant-Ob­jekt, das für den in­sti­tu­tio­nel­len Of­fe­nen Im­mo­bi­li­en-Pu­bli­kums­fonds Un­i­In­sti­tu­tio­nal Eu­ro­pean Re­al Es­ta­te er­wor­ben wur­de. Ver­käu­fer ist die Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaft AFA Sjuk­försäk­rings AB. Über den Kauf­preis wur­de Still­schwei­gen ver­ein­bart. Laut Uni­on In­vest­ment ist die Im­mo­bi­lie, die 1939 er­baut und 2013 sa­niert wur­de, voll­ver­mie­tet. Haupt­mie­ter ist die Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft HSB, die in Schwe­den rund 600.000 Mit­glie­der hat.
Mar­tin Schell­ein, Lei­ter In­vest­ment Ma­nage­ment Eu­ro­pa bei der Uni­on In­vest­ment Re­al Es­ta­te: "Der Er­werb der HSB-Zen­tra­le im Stadt­teil Kungs­hol­men ist ei­ne her­vor­ra­gen­de Er­gän­zung für un­ser Port­fo­lio, weil die­ser Teil­markt auf­grund sei­ner zen­tra­len La­ge und sehr gu­ten An­bin­dung ei­ne Er­wei­te­rung des tra­di­tio­nel­len Ge­schäfts­be­zirks von Stock­holm dar­stellt. Da­her rech­nen wir für die­sen Stand­ort mit wei­te­rem Miet­preis­wachs­tum." Es han­delt sich um den fünf­ten An­kauf im Raum Stock­holm von­sei­ten Uni­on In­vest­ment.
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Herwig Miklin neuer Market Manager

Karriere zum Tag: Neu bei Swiss Life Select

von Charles Steiner

Herwig MiklinHerwig Miklin
Mit Her­wig Mik­lin hat der Fi­nanz­dienst­leis­ter Swiss Life Select ei­nen neu­en Mar­ke­ting Ma­na­ger ein­ge­setzt. Das gab Swiss Life Select via Aus­sen­dung be­kannt. In die­ser Po­si­ti­on wird Mik­lin den Auf­bau und die Wei­ter­ent­wick­lung ei­nes Be­ra­ter­teams in Kärn­ten und Ost­ti­rol vor­an­trei­ben. Her­wig Mik­lin, stu­dier­ter Ju­rist, star­te­te sei­ne Lauf­bahn in der Fi­nanz­wirt­schaft 1997. Er star­te­te bei der Deut­schen Ver­mö­gens­be­ra­tung Bank AG. Seit 2013 war Mik­lin bei der s Wohn­fi­nanz/s Bau­spar­kas­se als Ver­kaufs­lei­ter und Im­mo­bi­li­en­be­wer­ter tä­tig. Gleich­zei­tig hat Mik­lin die EWOK Un­ter­neh­mens­be­ra­tung GmbH ge­grün­det, die er bis heu­te ak­tiv lei­tet. Seit 2002 ist Her­wig Mik­lin Prü­fer und Vor­tra­gen­der für Ge­wer­be­prü­fun­gen Ver­mö­gens­be­ra­tung so­wie Lehr­ab­schluss­prü­fun­gen in Kärn­ten.

Wollen steigenden Bedarf für ältere Menschen decken

JP kooperiert mit Silver Living

von Charles Steiner

Thomas Morgl und Daniel JelitzkaThomas Morgl und Daniel Jelitzka
2,2 Mil­lio­nen Ös­ter­rei­cher sind über 60. In zehn Jah­ren kom­men noch mehr als ei­ne hal­be Mil­li­on hin­zu. Die stei­gen­de An­zahl an so ge­nann­te Best Ager hat al­ler­dings spe­zi­el­le Wohn­be­dürf­nis­se. Der Bau­trä­ger für frei­fi­nan­zier­ten Wohn­bau im Se­nio­r­en­seg­ment Sil­ver Li­ving stellt schon seit Jah­ren Wohn­raum für die­se Ziel­grup­pe zur Ver­fü­gung. Nun will auch JP Im­mo­bi­li­en die­ser Ent­wick­lung Rech­nung tra­gen und ist mit Sil­ver Li­ving ei­ne ex­klu­si­ve Part­ner­schaft ein­ge­gan­gen. Das ga­ben Sil­ver Li­ving und JP Im­mo­bi­li­en in ei­ner ge­mein­sa­men Aus­sen­dung be­kannt. Man wol­le künf­tig ge­mein­sam noch mehr Wohn­raum für die äl­te­re Be­völ­ke­rung schaf­fen. Da­ni­el Je­litz­ka, Ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter und Im­mo­bi­li­enöko­nom be­grün­det die Zu­sam­men­ar­beit da­mit, dass man Woh­nen in all sei­nen For­men ziel­grup­pen­ge­recht wei­ter­ent­wi­ckeln und am Puls der Zeit pla­nen wol­le: „Mit Sil­ver Li­ving kön­nen wir künf­tig auch äl­te­re Ge­ne­ra­tio­nen an­spre­chen und maß­ge­schnei­der­ten Wohn­raum bie­ten.“ Tho­mas Morgl, Ge­schäfts­füh­rer von Sil­ver Li­ving sieht in Be­treu­tem Woh­nen die be­stim­men­de As­set­klas­se in den kom­men­den 50 Jah­ren: „Ser­vice­im­mo­bi­li­en wer­den künf­tig stär­ker den Markt be­stim­men und Nut­zer- als auch In­vest­ment­sei­tig im­mer wich­ti­ger.“
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Erwin Soravia, CEO Soravia: „Mit TRIIIPLE realisieren wir nicht nur Wohnraum in einer perfekt erschlossenen und zentralen Lage, sondern setzen auch Maßstäbe, was Wohnqua-
lität und Serviceleistungen angeht.“Erwin Soravia, CEO Soravia: „Mit TRIIIPLE realisieren wir nicht nur Wohnraum in einer perfekt erschlossenen und zentralen Lage, sondern setzen auch Maßstäbe, was Wohnqua- lität und Serviceleistungen angeht.“

Achtung Baustelle!

Der Boom der Im­mo­bi­li­en- und Bau­wirt­schaft zeigt sich auf den Bau­stel­len und in den Pla­nungs­bü­ros. Sel­ten zu­vor wa­ren so vie­le Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te am Start. Vor al­lem Wohn­raum ent­steht ak­tu­ell in den ös­ter­rei­chi­schen Bal­lungs­zen­tren, wie ein Blick auf die ak­tu­el­len Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te ver­rät. Laut dem De­loit­te Pro­per­ty In­dex 2017 wird in Ös­ter­reich eu­ro­pa­weit ge­se­hen mit der Er­rich­tung der meis­ten neu­en Woh­nun­gen pro Ein­woh­ner be­gon­nen. Wohn­bau­tä­tig­keit steigt Ei­ne be­son­ders star­ke Bau­tä­tig­keit ist, we­nig über­ra­schend, in der Bun­des­haupt­stadt Wien zu be­ob­ach­ten. Das zeigt auch ei­ne Stu­die von CB­RE. Dem­nach wer­den im Jahr 2018 in Wien um rund 50 Pro­zent mehr Wohn­ein­hei­ten rea­li­siert als im Jahr 2017. Wäh­rend in die­sem Jahr rund 8.500 Neu­bau­woh­nun­gen auf den Markt ka­men und kom­men wer­den, wer­den es im Jahr 2018 schon et­wa 12.700 sein. Be­rück­sich­tigt wur­den da­bei Ge­bäu­de mit min­des­tens 20 Neu­bau­woh­nun­gen. Für In­ves­to­ren wird der Wie­ner Wohn­markt im­mer in­ter­es­san­ter, da die Wohn­bau­leis­tung trotz die­ser Stei­ge­rung im­mer noch un­ter dem durch­schnitt­li­chen jähr­li­chen Wohn­raum­be­darf liegt. Auch für die Jah­re 2019 bis 2021 pro­go­s­ti­ziert die Stu­die ei­ne zu ge­rin­ge Neu­bau­tä­tig­keit. Re­kord bei Bü­ro­flä­chen Auch die Neu­flä­chen­pro­duk­ti­on im Bü­ro­be­reich nimmt in Wien wie­der Fahrt auf. Nach­dem im Jahr 2016 die Flä­chen­pro­duk­ti­on im Wie­ner Bü­ro­markt mit nur 60.000 m² auf ein Re­kord­tief zu­rück­ging, ist heu­er ei­ne Trend­um­kehr zu be­ob­ach­ten. 2017 steigt die Flä­chen­pro­duk­ti­on laut dem Bü­ro­markt­be­richt Herbst 2017 von EHL Im­m­mo­bi­li­en auf im­mer­hin 150.000 m² und da­mit auf das höchs­te Er­geb­nis seit 2013. Für das kom­men­de Jahr wird mit ei­ner Neu­flä­chen­pro­duk­ti­on von 330.000 m² ein Re­kord­wert er­reicht wer­den. Ein­zel­han­del sta­gniert Die Flä­chen­pro­duk­ti­on im Ein­zel­han­del nimmt hin­ge­gen ab. Nur rund 56.000 m² EKZ-Flä­che wur­den in den ers­ten drei Quar­ta­len laut CB­RE fer­tig­ge­stellt. Da­von ent­fal­len nur rund 5.500 m² auf neue Cen­ter, wäh­rend ca. 25.500 m² auf Er­wei­te­run­gen und rund 25.000m² auf Mo­der­ni­sie­run­gen ent­fie­len. [ci­te1]

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Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.

Warten auf den Stein der Weisen

Der Han­del ist im Wan­del. Und zwar so rasch und ra­di­kal wie noch nie - und das hat nicht nur mit On­line zu tun. Die dies­jäh­ri­ge Ma­pic war da­her vor al­lem der Sinn­su­che ge­wid­met. Es ist ein we­nig wie bei der Maus im An­ge­sicht der Schlan­ge. Es ist klar, dass es jetzt um das blan­ke Über­le­ben geht, aber ir­gend­wie fehlt die ret­ten­de Idee, ob, wo­hin und wie man sich da­zu be­we­gen soll.Noch nie zu­vor war die Ma­pic so sehr von Un­si­cher­hei­ten über die Zu­kunft ge­prägt wie in die­ser No­vem­ber­wo­che. Die - im Ver­gleich zu 2007 schon deut­lich be­schei­de­ne­ren - Events und Din­ners ein­zel­ner Aus­stel­ler und der be­rufs­be­dingt zur Schau ge­stell­te Op­ti­mis­mus für die ei­ge­nen Pro­jek­te kön­nen in­des­sen den kri­ti­schen Be­ob­ach­ter nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die Re­tail­im­mo­bi­li­en­bran­che den Weg für die Zu­kunft noch nicht wirk­lich ent­deckt hat. Mehr als 8.500 De­le­gier­te aus 80 Län­dern, da­von 2.100 Ein­zel­händ­ler, 2.500 Ent­wick­ler und 1.000 In­ves­to­ren, wa­ren in die­sem Jahr auf der Ma­pic prä­sent.Für vie­le da­von war es vor al­lem auch ei­ne Su­che nach neu­en We­gen. Mie­ter wech­seln öf­ter "An­bie­ter von Ein­zel­han­dels­flä­chen müs­sen in den nächs­ten zehn Jah­ren mit so vie­len Mie­ter­wech­seln rech­nen wie sel­ten zu­vor", pro­gnos­ti­ziert Jörg Bit­zer, Lei­ter des Be­reichs Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en bei EHL Im­mo­bi­li­en. "Ei­ner­seits wer­den ins­be­son­de­re in Mit­tel­eu­ro­pa zahl­rei­che tra­di­tio­nel­le Groß­mie­ter aus den Be­rei­chen Tex­til, Schu­he und Elek­tro­nik oder auch Ban­ken Flä­chen re­du­zie­ren, an­de­rer­seits drängt ei­ne Viel­zahl von neu­en, oft­mals al­ler­dings auch klei­ne­ren Kon­zep­ten auf den Markt, die für gut ge­ma­nag­te Stand­or­te ei­ne enor­me Chan­ce dar­stel­len. Es wird al­so län­ger­fris­tig we­ni­ger Flä­chen­nach­fra­ge ge­ben und wir wer­den ganz an­de­re Shops und Dienst­leis­ter se­hen als heu­te." Big Da­ta im Kom­men In­des­sen hat der In­no­va­ti­ons­markt er­war­tungs­ge­mäß auch kei­ne um­wer­fen­den Neu­hei­ten ge­bracht: Big Da­ta und Ein­satz­mög­lich­kei­ten für künst­li­che In­tel­li­genz wa­ren hier wohl die in­ter­es­san­tes­ten Haupt­the­men. Und na­tür­lich neue Un­ter­hal­tungs­ide­en und Gastro­kon­zep­te, mit de­nen dem wach­sen­den On­line-Han­del et­was ent­ge­gen­ge­setzt wer­den soll. Die zwei­te gro­ße Ver­än­de­rung ist eben­falls dem Trend zum er­leb­nis­ori­en­tier­ten Ein­kauf ge­schul­det: die star­ke Aus­wei­tung von En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­ten. Vir­tu­al-Rea­li­ty-Er­leb­nis­se in 3D-Shows, Ga­ming Are­as, auf­wen­di­ge Kin­der­er­leb­nis­be­rei­che oder auch bis zu meh­re­re Tau­send Qua­drat­me­ter gro­ße Sport­be­rei­che - z.B. Tram­po­lin­parks - sind nur ei­ni­ge der neu­en En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­te, die auf der MA­PIC auf enor­mes In­ter­es­se stie­ßen. "Die Viel­zahl der Show- und Mit­mach­an­ge­bo­te wird da­zu füh­ren, dass die Ver­weil­dau­er im Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft deut­lich zu­neh­men wird", so Bit­zer. Frei­lich ist es Jam­mern auf ho­hem Ni­veau, was hier be­trie­ben wird. Im zu­rück­lie­gen­den Jahr­zehnt ist die Re­tail-Ver­kaufs­flä­che um zwölf Pro­zent ge­stie­gen - und zwar durch­schnitt­lich pro Jahr! Flä­chen­trei­ber da­bei wa­ren - und sind es auch wei­ter­hin - vor al­lem Chi­na und In­di­en. Auf die­se bei­den Märk­te set­zen die welt­weit ak­ti­ven 150 Top- mar­ken in der Re­tail­sze­ne auch ih­re Haupt­an­stren­gun­gen. "Chi­na ist ein be­son­ders viel­ver­spre­chen­der Markt für Out­lets", sagt Lois Lu Yi, VP von Bei­jing Ca­pi­tal Grand, ei­ner in Hong Kong an­ge­sie­del­ten In­vest­ment Hol­ding Ge­sell­schaft, die auch selbst ent­wi­ckelt. "Die ge­sam­te Out­let­flä­che in Chi­na wächst pro Jahr um der­zeit 34 Pro­zent. Bei Kauf­häu­sern liegt das Wachs­tum bei 8 Pro­zent, bei Shop­ping Malls bei 29 Pro­zent." Aber auch in Eu­ro­pa gibt es Ak­ti­vi­tä­ten. Hier sol­len vor al­lem (neue) Gas­tro­no­mie­kon­zep­te schrump­fen­de Han­dels­flä­chen kom­pen­sie­ren. Fol­ge­rich­tig hat Ma­pic-Che­fin Na­tha­lie De­pe­tro auch für nächs­tes Jahr ei­ne neue Ver­an­stal­tung, die Ma­pic Es­sen & Trin­ken in Mai­land, an­ge­kün­digt. Neue Tech­no­lo­gi­en im Ein­zel­han­del ge­hen aber noch weit über On­line-Han­del und Big Da­ta hin­aus. Durch Au­to­ma­ti­sie­rung und Ro­bo­ter wird sich die Zahl der Jobs im Ein­zel­han­del bis 2030 än­dern. Ei­ni­ge au­to­ma­ti­sier­te Pro­zes­se wer­den mensch­li­che Ar­beits­kräf­te er­set­zen. Das "In­ter­net der Din­ge" wird laut ei­ner CB­RE-Stu­die zur Nor­ma­li­tät. Durch die vor­an­schrei­ten­de In­te­gra­ti­on von Mil­li­ar­den an Er­ken­nungs­zei­chen und Mar­kie­run­gen er­hal­ten Ein­zel­händ­ler mehr und mehr In­for­ma­tio­nen über die Kauf­sche­ma­ta von Kun­den. Re­tailer kön­nen so das Kauf­ver­hal­ten und die Be­dürf­nis­se der Kun­den be­reits an­ti­zi­pie­ren und La­ger­be­stän­de so­wie Aus­lie­fe­rung ent­spre­chend ef­fi­zi­en­ter ge­stal­ten. Dank in­tel­li­gen­ter Ge­rä­te­tech­no­lo­gie - wie Smart­pho­nes - kön­nen Ver­brau­cher buch­stäb­lich über­all und zu je­der Zeit kau­fen, was sie se­hen. Ei­ne ein­fa­che Echt­zeit- Bil­der­ken­nungs-Ana­ly­se macht al­les "kauf­bar" - von je­der Quel­le. Und: Stores wer­den zu Show­rooms und fun­gie­ren als Mar­ken­bot­schaf­ter, die sich auf Mar­ken­er­leb­nis­se kon­zen­trie­ren. Shop­ping be­deu­tet Mar­ken­er­leb­nis, in das man ein­taucht und bei dem man die Bin­dung mit der Mar­ke in­ten­si­viert. Der Kon­su­ment des Jah­res 2030 hat im­mer noch den Wunsch, ei­nen Store zu be­su­chen. Die Kon­su­men­ten wün­schen sich neue Er­fah­run­gen. Ein­zel­händ­ler wer­den die­se Ge­le­gen­heit er­grei­fen und Er­leb­nis­se mit mehr In­ter­ak­ti­on und Lern­ef­fek­ten für Kon­su­men­ten kre­ieren. Frei­lich, das be­deu­tet auch mehr Ar­beit für das Cen­ter­ma­nage­ment. Bit­zer: "Das Cen­ter­ma­nage­ment wird so kom­plex wie nie zu­vor sein. Tech­ni­sche Neue­run­gen sind zu im­ple­men­tie­ren, bau­li­che Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men, und statt mit we­ni­gen Ex­pan­si­ons­ma­na­gern ei­ni­ger glo­ba­ler Ein­zel­han­dels­kon­zer­ne zu re­den, muss man künf­tig in ei­ner deut­lich viel­fäl­ti­ge­ren Ein­zel­han­dels­sze­ne eng ver­netzt sein, um die neu­en Re­tail-, Gas­tro- und En­ter­tain­ment­kon­zep­te zu ge­win­nen, oh­ne die das Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft ein­fach nicht mehr er­folg­reich sein kann."

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