Megadeal im Schweizergarten

Tishman Speyer kauft Wohnturm von Signa

von Charles Steiner

Der nächste größere Deal in Wien: Der amerikanische Investor Tishman Speyer Investment Management (TSIM) hat den Wohnturm des Signa-Projekts am Schweizergarten erworben - und ist damit erstmals in den österreichischen Markt eingetreten. Den Deal gaben sowohl die Signa als auch die deutsche Rohrer Immobilien via Aussendungen bekannt. Der Wohnturm 2 des Projekts mit knapp 17.000 m² Wohn- und 575 m² Gewerbefläche wird in einen Spezial-AIF für den Konzern Versicherungskammer eingebracht. Die Signa Development Selection, die das Projekt entwickelt, gab den Fertigstellungstermin für Ende des kommenden Jahres an. Über den Kaufpreis wurden von keiner Seite Angaben gemacht.
Für Tishman Speyer ist das der erste Deal in Österreich. Frank Schäfer, Geschäftsführer der TSIM, erklärte, dass man mit dem Erwerb die Investment Management Plattform weiter ausbaue und damit den neuen Markt Österreich sowie auch den Wohnsektor erschließe. Nils Skornicka, ebenfalls Geschäftsführer bei TSIM, sagte, dass man bewusst in Trophy-Immobilien in Bestlagen sowie langfristiger Nutzungsdauer investiere. Mit dem Projekt erfülle die Signa die Kriterien der TSIM. Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer der Signa Development Selection gab an, mit Tishman Speyer und der Versicherungskammer erneut internationale Investoren für Wien zu begeistern. "Signa hat sich mit seinen großen Immobilien-Projekten in den letzten Jahren zu einem der führenden Stadtentwicklungspartner in mitteleuropäischen Städten - auch in Wien - entwickelt", so Stadlhuber in einer Stellungnahme. Für Bernd Wegener, Head of Real Estate bei der Versicherungskammer ist der Wohnturm im Schweizergarten der zweite Erwerb kurz nach dem Ankauf des Bürohauses an der Alten Oper in Frankfurt.
Bei Tishman Speyer handelt es sich um einen dicken Fisch im internationalen Immobilieninvestmentmarkt: Der US-Investor verweist auf rund 155 Millionen m² entwickelte oder verwaltete Fläche, verteilt auf 406 Immobilien im Wert von rund 88 Milliarden Euro. Zu den bedeutendsten Immobilien zählen das Rockefeller Center in New York, der Torre Norte in São Paulo, The Springs in Shanghai, Lumière in Paris sowie der OpernTurm und der TaunusTurm in Frankfurt.

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Wohn-Kredite erneut billiger

Nur noch 1,5 Prozent auf 15 Jahre

von Gerhard Rodler

Man hätte es kaum für möglich gehalten! Und dennoch zeigt der Infina Kredit Index (IKI) im ersten Quartal 2019 erneut ein noch niedrigeres Zinsniveau als im letzten Quartal 2018. Die Zinsen für Wohnbaukredite befinden sich damit auf dem - zumindest vorerst - absoluten Tiefstand. Und zwar nicht erst seitdem der IKI erhoben wird, sondern ganz generell gab es wohl in Österreich noch nie ein derart niedriges Zinsniveau bei Wohnbaukrediten. Nach Einschätzung der IKI, gibt es vor allem zwei Hauptgründe, weshalb die Zinsen so niedrig sind.
Einerseits trübt sich der Ausblick in Bezug auf das Wirtschaftswachstum Europas in den kommenden Jahren und damit dürften auch die Inflationsziele der EZB nicht erreicht werden. Dies führt dazu, dass die langfristigen Swapsätze (relevant für langfristige Fixzinssätze) weiter nachgegeben haben. Andererseits herrscht gerade bei Wohnbaukrediten ein enorm starker Konditionenwettbewerb, der durch den Einstieg ausländischer Banken am österreichischen Kreditmarkt noch befeuert wird. Daraus resultieren äußerst niedrige Kreditzinsen bei Wohnbaukrediten - unabhängig, ob variabel oder fix verzinst.
Zumindest kurzfristig seien keine starken Anstiege bei den Kreditzinsen zu erwarten. Mittelfristig könnten jedoch Ereignisse bevorstehen, die höhere Kreditzinsen zur Folge haben könnten. So erhält die EZB ab November 2019 eine neue Führung und die europäische Geldpolitik dürfte sich dann ändern. Dies, aber auch regulatorische Einflüsse, wie die Umsetzung von Basel IV und damit einhergehend höhere Eigenmittelerfordernisse für Kreditinstitute, könnten dann zu einer Verteuerung der Kreditzinsen bei Wohnbaukrediten beitragen.

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UBM verkauft an Hamburg Trust

82 Miet-Wohnungen in Wien

von Gerhard Rodler

Der Investment- und Asset Manager Hamburg Trust hat die Wohnhausanlage „Wohnen beim Storchengrund“ im 15. Wiener Gemeindebezirk für einen ihrer Immobilien-Spezialfonds erworben. Verkäufer ist der Projektentwickler UBM Development Österreich. Das fünfgeschossige Wohnhaus mit 82 Mietwohnungen wurde im März dieses Jahres fertiggestellt. GalCap Europe führte das Transaktionsmanagement durch und ist in Zukunft auch für das Assetmanagement der Immobilie vor Ort verantwortlich.
„Entgegen der in Deutschland noch immer weit verbreiteten Wahrnehmung bietet der Wiener Wohnmarkt durchaus attraktive Investitionsmöglichkeiten“, sagt Oliver Priggemeyer von Hamburg Trust. „Im Vergleich zu den Wohnmärkten deutscher Metropolen sind die erzielbaren Mieten in Wien zwar geringer, gleichzeitig liegen jedoch auch die Kaufpreise auf einem niedrigeren Niveau.“ Angestrebt wird ein Investitionsvolumen im dreistelligen Millionenbereich mit Fokus auf Wien, ergänzt um Objekte in attraktiven Landeshauptstädten wie Graz und Linz.
Die Hamburg Trust Gruppe ist ein seit 2007 erfolgreich tätiger Immobilien-Investment- und Asset-Manager. Über die Kapitalverwaltungsgesellschaft, die Hamburg Trust REIM Real Estate Investment Management GmbH, werden offene und geschlossene Spezial-AIF aufgelegt. Das bankenunabhängige und mittelständische Unternehmen betreut aktuell Immobilien im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro für institutionelle und private Anleger. Investitionsschwerpunkte sind Wohnimmobilien einschließlich Mikroapartments und Studentenwohnungen in ausgewählten Märkten sowie Büro- und Geschäftshäuser in Deutschland und Österreich. Daneben werden auch Spezial-Immobilien wie Shoppingcenter, Hotel und Seniorenwohnen in verschiedenen Fonds für die Anleger gemanagt.

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Deutscher Grundsteuerentwurf gestoppt

Kanzleramt gegen Entwurf von Finanzminister Scholz

von Stefan Posch

In Deutschland gehen die Diskussionen um eine neue Grundsteuer weiter. Aufgrund eines Entscheid des Bundesverfassungsgericht über die veralteten Bemessungsgrundlagen muss die Regierung noch in diesem Jahr ein neues Modell einführen. In Ostdeutschland finden etwa noch Grundstückswerte aus dem Jahr 1935 Verwendung. Beim Entwurf von Finanzminister Olaf Scholz, wird die Bemessungsgrundlage am Wert des Bodens, das örtliche Mietniveau und das Baujahr eines Gebäudes festgemacht. Kritiker sehen bei diesem Modell eine Mehrbelastung und einen höheren bürokratischen Aufwand. Einem Bericht der Bild Zeitung zufolge hat das Kanzleramt aber den Gesetzesentwurf gestoppt und soll nicht in die Ressortabstimmung gehen. Scholz müsse sich zunächst mit der CSU und der bayerischen Landesregierung einigen, heißt es weiter.
Bayern favorisiert ein Modell, bei dem sich die Steuerhöhe pauschal an der Fläche orientiert. Damit würden Grundbesitzer in Gegenden mit besonders hohen Bodenrichtwerten, etwa in attraktiven Innenstädten, relativ gesehen weniger belastet.

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Eyemaxx startet neues Projekt in Berlin

90 Wohnungen und 4.900 m² Bürofläche in Schönefeld

von Charles Steiner

Die Eyemaxx weitet ihre Projektpipeline aus und kündigt ein weiteres Projekt im Berliner Stadtteil Schöneberg an. Dabei handelt es sich, so eine Aussendung, um ein Wohn- und Büroimmobilienprojekt mit rund 90 Wohnungen und einer Bürofläche mit ca 4.600 m². Der Kaufvertrag für das 9.000 m² große Grundstück sei bereits notariell beurkundet worden. Das Projektvolumen gibt Exemaxx mit etwa 40 Millionen Euro an.
Eine Baugenehmigung liege bereits vor, die Fertigstellung wird voraussichtlich zu Beginn 2022 erfolgen. Der Standort des neuen Projektes befindet sich im Stadtzentrum von Schönefeld, in der Alfred-Döblin-Allee, unweit des Flughafens Berlin-Schönefeld sowie der S- und Regionalbahn und des ICE-Bahnhofs am Flughafen und ist an die Autobahnen A113 und A10 angebunden.
Für Michael Müller, CEO der Eyemaxx, ist Schönefeld eine Region, in der sich zahlreiche Unternehmen niedergelassen haben und auch die Einwohnerzahlen kontinuierlich steigen: „Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach modernem Wohnraum und Büroflächen. Dies untermauert unseren sehr guten Projektzugang in dieser aussichtsreichen Wachstumsregion.“

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Motel One steigert Auslastung und Umsatz

Markteintritt in Polen geplant

von Gerhard Rodler

Im ersten Quartal 2019 erzielte die Budget Design Hotelgruppe mit 71 (Vj. 63) Hotels und 20.160 (Vj. 17.688) Zimmern in Betrieb eine durchschnittliche Auslastung von 68 (Vj. 67) Prozent und damit eine Umsatzsteigerung von 23 Prozent auf 120 (Vj. 98) Millionen Euro. Das EBITDA konnte um 33 Prozent auf 32 (Vj. 24) Millionen Euro gesteigert werden. Damit verbesserte Motel One seine operative Umsatzrendite auf 26 (Vj. 24) Prozent, der Net Profit erhöhte sich um 37 Prozent auf 12 (Vj. 9) Millionen Euro. Insbesondere die guten Anlaufphasen der in 2018 eröffneten Häuser in Lübeck, Köln-Neumarkt, Bonn-Beethoven, Leipzig-Post, Frankfurt-Römer, München-Messe, Glasgow und Paris trugen zur positiven Entwicklung bei. Motel One investiert auch 2019 konsequent in die Weiterentwicklung von Produkt und Qualität mit dem Re-Design bestehender Hotels. Als erstes von insgesamt acht Re-Designs im laufenden Jahr ist die Umgestaltung des Motel One Berlin-Mitte mit 189 Zimmern abgeschlossen. Im ersten Quartal hat Motel One bereits 8 (Vj. 11) Millionen Euro in das laufende Re-Design der bestehenden Hotels investiert, unter anderem im österreichischen Motel One Salzburg-Süd.
Das Wachstum geht weiter: So ist für das zweite Quartal mit dem ersten Motel One in Warschau der Markteintritt in Polen geplant, sowie Eröffnungen in München und Linz. Weitere 27 (Vj. 29) Hotels mit 8.107 (Vj. 9.198) Zimmern befinden sich aktuell im Development. Das vertraglich gesicherte Wachstum liegt damit bei 98 (Vj. 92) Hotels mit 28.267 (Vj. 26.886) Zimmern.

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Zu wenig Logistikflächen in München

Akuter Flächenmangel wird zum Problem

von Charles Steiner

Das Angebot an Logistikflächen ist knapp. Sehr knapp sogar: Laut einer Analyse von BNP Paribas Real Estate ist der Umstand sogar ein Problem: Im ersten Quartal belief sich der Flächenumsatz im Münchener Marktgebiet auf 42.000 m² und lag damit rund 36 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Damit wurde auch der zehnjährige Schnitt um 16 Prozent verfehlt. Das liegt allerdings nicht an mangelnder Nachfrage, sondern am akuten Flächenmangel, vor allem im großflächigen Segment, wie BNP Paribas sagt. Unterstrichen werde dies nicht zuletzt dadurch, dass in den ersten drei Monaten erst ein Abschluss über 10.000 m² erfasst werden konnte, ab 12.000 m² aufwärts wurde keine Vermietung verzeichnet. „Vor allem Großnutzer sind mittlerweile häufiger gezwungen, auf andere Standorte außerhalb des Münchener Marktgebiets auszuweichen“, erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate.
Doch die Nachfrage ist durch den E-Commerce sehr stark: Im laufenden Jahr wurde der Münchener Logistikmarkt bisher eindeutig von Handelsunternehmen dominiert, die rund zwei Drittel zum Umsatz beitragen. Um sich im wachsenden Markt optimal zu positionieren, ist es, so BNP Paribas, ein Muss für die Unternehmen, neue Standorte im unmittelbaren Einzugsgebiet der großen Metropolen in Betracht zu ziehen. Allerdings ist die Entwicklung ebenfalls schwer: Ein wesentlicher Grund für das zu geringe Angebot sind fehlende Grundstücksangebote und vor allem steigende Preise, die es sowohl für Projektentwickler als auch für Eigennutzer schwermachen, genug Flächen zu errichten. Demzufolge beläuft sich der Neubauanteil am Gesamtumsatz auch nur auf gut 6 Prozent und damit den im bundesweiten Vergleich mit Abstand niedrigsten Wert. Genauso verhält es sich mit dem Eigennutzeranteil, der nicht einmal 4 Prozent ausmacht. Und eine Entspannung der Lage ist derzeit nicht in Sicht. Daher geht BNP Paribas Real Estate von Steigerungen der Durchschnitts- und Spitzenmieten aus. Der Gap zwischen Durchschnitts- und Spitzenmiete ist mittlerweile sehr gering: Die Durchschnittsmiete beträgt 6,10 Euro, die Spitzenmiete sieben Euro pro m².

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Godewind kauft in Hamburg

Kreditvertrag für 92 Millionen Euro unterzeichnet

von Charles Steiner

Die auf deutsche Büroimmobilien spezialisierte Godewind Immobilien hat ein jetzt einen weiteren Kreditvertrag in Höhe von 92 Millionen Euro unterzeichnet. Das Darlehen soll dabei für die Finanzierung des Büroimmobilien-Komplexes Quartier am Zeughaus in Hamburg im Stadteil Eppendorf aufgewendet werden, erklärte Godewind in einer Pressemitteilung. Das Objekt wurde zu einem Netto-Kaufpreis von 153 Millionen Euro erworben. Zuletzt hatte Godewind am 15. April dieses Jahres eine Finanzierung mit einem Volumen von 80 Millionen Euro für die „Herzogterrassen“ in Düsseldorf abgeschlossen.
Mit Abschluss der neuen, tilgungsfreien Kreditvereinbarung zu einem Zinssatz von 1,20 Prozent bei einer Laufzeit von fünf Jahren sinke, so Godewind, der Zinssatz der bestehenden Bankdarlehen des Portfolios auf durchschnittlich 1,38 Prozent. Der Abschluss der Transaktion trage damit erheblich zur Stärkung der zukünftigen Finanz- und Ertragslage sowie zur Dividendenfähigkeit der Godewind bei.
Der nun erfolgreich abgeschlossenen Transaktion sollen weitere Finanzierungen unter Berücksichtigung der letzten noch nicht fremdfinanzierten Immobilienobjekte „Y2“ in Frankfurt sowie „sunsquare“ und „Eight Dornach“ im Großraum München folgen, so Godewind. Gleichzeitig erfolgte nun auch das Closing für das letzte noch nicht gecloste Objekt „Quartier am Zeughaus“ in Hamburg.

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BNP Paribas REIM sammelt 200 Millionen

Für Logistics Fund in der Eurozone

von Stefan Posch

Die BNP Paribas REIM hat kürzlich bekanntgegeben, dass ihr Eurozone Logistics Fund (ELF) im 4. Quartal 2018 und im 1. Quartal 2019 weitere Mittelzuflüsse verzeichnen konnte. Die Eigenkapitalzusagen des Fonds belaufen sich nun auf insgesamt 200 Millionen Euro.
Der aktuelle Investorenkreis setzt sich laut dem Unternehmen aus Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften aus Belgien, Frankreich, Irland, Italien und Spanien zusammen. Das Investitionsvermögen beläuft sich auf rund 300 Millionen Euro. Der Investitionsfokus des Fonds liegt auf erstklassigen Logistikobjekten an den wichtigsten Drehkreuzen in der Eurozone.
Das Ende des Investitionszeitraums ist für den Sommer 2019 geplant. BNP Paribas REIM geht davon aus, dass das anvisierte Investitionsvolumen von 400 Millionen Euro erreicht wird. Der Fonds hat vor Kurzem seinen vierten Ankauf in Deutschland getätigt; bislang wurden alle vier Transaktionen im Rahmen von Off-Market-Ankäufen durchgeführt. „Dieser neue Abschluss verdeutlicht die europäische Expertise von BNP Paribas REIM und die Kompetenz des Unternehmens bei der Entwicklung zielgerichteter Strategien für institutionelle Investoren aus unterschiedlichen Ländern. Der ELF eignet sich ideal für Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften, die auf der Suche nach ertragsgenerierenden Core-Strategien sind, die sich wiederum auf langfristige strukturelle Faktoren stützen“, so Henri Romnicianu, Head of Institutional Clients Europa.

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Karriere zum Tag: Neu bei Immofinanz

Personalrochade im Aufsichtsrat

von Charles Steiner

Bettina BreitenederBettina Breiteneder

Bei der Immofinanz steht ein Wechsel im Aufsichtsrat bevor: Nachdem Horst Populorum und Wolfgang Schischek auf eigenen Wunsch ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat beenden werden, wird besagtes Gremium bei der 26. ordentlichen Hauptversammlung Bettina Breiteneder und Sven Bienert als neue Mitglieder vorschlagen. Beide seien, so Michael Knap, Aufsichtsratschef der Immofinanz, renommierte Führungspersönlichkeiten mit langjähriger Erfahrung im Immobilien- und Finanzierungsbereich und wiesen bereits umfangreiche Aufsichtsratskenntnisse auf.
Bettina Breiteneder ist seit 1993 in der familieneigenen Unternehmensgruppe BIP Breiteneder Immobilien Parking tätig, ihre Schwerpunkte liegen im Immobilienmanagement und -development. Von 1995 bis 2006 war sie Vorstandsvorsitzende der DZ-Donauzentrum Besitz- und Vermietungs-Aktiengesellschaft. Zudem war sie Aufsichtsratsmitglied der Generali-Tochter Interunfall AG sowie im Austria Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit Privatstiftung. Aktuell ist Bettina Breiteneder auch Mitglied des Direktoriums des Wiener Konzerthauses, Mitglied des Aufsichtsrats der Generali Holding Vienna AG sowie Mitglied des Aufsichtsrats der Pappas Holding GmbH, wo sie seit April 2018 als Vorsitzende des Aufsichtsrats fungiert.
Sven Bienert war viele Jahre in der Finanz- und Immobilienwirtschaft für internationale Beratungshäuser und Unternehmen in Führungspositionen tätig. Bis vergangenes Jahr war er Aufsichtsratsmitglied der CA Immo, seit 2015 ist er im Aufsichtsrat der Zima Holding. Er leitet seit 2010 das Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft am IRE|BS Institut der Universität Regensburg, bekleidet dort einen Lehrstuhl und ist seit April 2013 Geschäftsführer des IRE|BS Instituts.

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82 Miet-Wohnungen in Wien

UBM verkauft an Hamburg Trust

von Gerhard Rodler

Der In­vest­ment- und As­set Ma­na­ger Ham­burg Trust hat die Wohn­haus­an­la­ge „Woh­nen beim Stor­chen­grund“ im 15. Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk für ei­nen ih­rer Im­mo­bi­li­en-Spe­zi­al­fonds er­wor­ben. Ver­käu­fer ist der Pro­jekt­ent­wick­ler UBM De­ve­lop­ment Ös­ter­reich. Das fünf­ge­schos­si­ge Wohn­haus mit 82 Miet­woh­nun­gen wur­de im März die­ses Jah­res fer­tig­ge­stellt. Gal­Cap Eu­ro­pe führ­te das Trans­ak­ti­ons­ma­nage­ment durch und ist in Zu­kunft auch für das As­set­ma­nage­ment der Im­mo­bi­lie vor Ort ver­ant­wort­lich.
„Ent­ge­gen der in Deutsch­land noch im­mer weit ver­brei­te­ten Wahr­neh­mung bie­tet der Wie­ner Wohn­markt durch­aus at­trak­ti­ve In­ves­ti­ti­ons­mög­lich­kei­ten“, sagt Oli­ver Prig­ge­mey­er von Ham­burg Trust. „Im Ver­gleich zu den Wohn­märk­ten deut­scher Me­tro­po­len sind die er­ziel­ba­ren Mie­ten in Wien zwar ge­rin­ger, gleich­zei­tig lie­gen je­doch auch die Kauf­prei­se auf ei­nem nied­ri­ge­ren Ni­veau.“ An­ge­strebt wird ein In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men im drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich mit Fo­kus auf Wien, er­gänzt um Ob­jek­te in at­trak­ti­ven Lan­des­haupt­städ­ten wie Graz und Linz.
Die Ham­burg Trust Grup­pe ist ein seit 2007 er­folg­reich tä­ti­ger Im­mo­bi­li­en-In­vest­ment- und As­set-Ma­na­ger. Über die Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft, die Ham­burg Trust REIM Re­al Es­ta­te In­vest­ment Ma­nage­ment GmbH, wer­den of­fe­ne und ge­schlos­se­ne Spe­zi­al-AIF auf­ge­legt. Das ban­ken­un­ab­hän­gi­ge und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men be­treut ak­tu­ell Im­mo­bi­li­en im Wert von rund 1,5 Mil­li­ar­den Eu­ro für in­sti­tu­tio­nel­le und pri­va­te An­le­ger. In­ves­ti­ti­ons­schwer­punk­te sind Wohn­im­mo­bi­li­en ein­schließ­lich Mi­kro­apart­ments und Stu­den­ten­woh­nun­gen in aus­ge­wähl­ten Märk­ten so­wie Bü­ro- und Ge­schäfts­häu­ser in Deutsch­land und Ös­ter­reich. Da­ne­ben wer­den auch Spe­zi­al-Im­mo­bi­li­en wie Shop­ping­cen­ter, Ho­tel und Se­nio­ren­woh­nen in ver­schie­de­nen Fonds für die An­le­ger ge­ma­nagt.

Kanzleramt gegen Entwurf von Finanzminister Scholz

Deutscher Grundsteuerentwurf gestoppt

von Stefan Posch

In Deutsch­land ge­hen die Dis­kus­sio­nen um ei­ne neue Grund­steu­er wei­ter. Auf­grund ei­nes Ent­scheid des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt über die ver­al­te­ten Be­mes­sungs­grund­la­gen muss die Re­gie­rung noch in die­sem Jahr ein neu­es Mo­dell ein­füh­ren. In Ost­deutsch­land fin­den et­wa noch Grund­stücks­wer­te aus dem Jahr 1935 Ver­wen­dung. Beim Ent­wurf von Fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz, wird die Be­mes­sungs­grund­la­ge am Wert des Bo­dens, das ört­li­che Miet­ni­veau und das Bau­jahr ei­nes Ge­bäu­des fest­ge­macht. Kri­ti­ker se­hen bei die­sem Mo­dell ei­ne Mehr­be­las­tung und ei­nen hö­he­ren bü­ro­kra­ti­schen Auf­wand. Ei­nem Be­richt der Bild Zei­tung zu­fol­ge hat das Kanz­ler­amt aber den Ge­set­zes­ent­wurf ge­stoppt und soll nicht in die Res­sort­ab­stim­mung ge­hen. Scholz müs­se sich zu­nächst mit der CSU und der baye­ri­schen Lan­des­re­gie­rung ei­ni­gen, heißt es wei­ter.
Bay­ern fa­vo­ri­siert ein Mo­dell, bei dem sich die Steu­er­hö­he pau­schal an der Flä­che ori­en­tiert. Da­mit wür­den Grund­be­sit­zer in Ge­gen­den mit be­son­ders ho­hen Bo­den­richt­wer­ten, et­wa in at­trak­ti­ven In­nen­städ­ten, re­la­tiv ge­se­hen we­ni­ger be­las­tet.
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90 Wohnungen und 4.900 m² Bürofläche in Schönefeld

Eyemaxx startet neues Projekt in Berlin

von Charles Steiner

Die Eye­ma­xx wei­tet ih­re Pro­jekt­pipe­line aus und kün­digt ein wei­te­res Pro­jekt im Ber­li­ner Stadt­teil Schö­ne­berg an. Da­bei han­delt es sich, so ei­ne Aus­sen­dung, um ein Wohn- und Bü­ro­im­mo­bi­li­en­pro­jekt mit rund 90 Woh­nun­gen und ei­ner Bü­ro­flä­che mit ca 4.600 m². Der Kauf­ver­trag für das 9.000 m² gro­ße Grund­stück sei be­reits no­ta­ri­ell be­ur­kun­det wor­den. Das Pro­jekt­vo­lu­men gibt Exe­ma­xx mit et­wa 40 Mil­lio­nen Eu­ro an.
Ei­ne Bau­ge­neh­mi­gung lie­ge be­reits vor, die Fer­tig­stel­lung wird vor­aus­sicht­lich zu Be­ginn 2022 er­fol­gen. Der Stand­ort des neu­en Pro­jek­tes be­fin­det sich im Stadt­zen­trum von Schö­ne­feld, in der Al­fred-Dö­blin-Al­lee, un­weit des Flug­ha­fens Ber­lin-Schö­ne­feld so­wie der S- und Re­gio­nal­bahn und des ICE-Bahn­hofs am Flug­ha­fen und ist an die Au­to­bah­nen A113 und A10 an­ge­bun­den.
Für Mi­cha­el Mül­ler, CEO der Eye­ma­xx, ist Schö­ne­feld ei­ne Re­gi­on, in der sich zahl­rei­che Un­ter­neh­men nie­der­ge­las­sen ha­ben und auch die Ein­woh­ner­zah­len kon­ti­nu­ier­lich stei­gen: „Ent­spre­chend hoch ist die Nach­fra­ge nach mo­der­nem Wohn­raum und Bü­ro­flä­chen. Dies un­ter­mau­ert un­se­ren sehr gu­ten Pro­jekt­zu­gang in die­ser aus­sichts­rei­chen Wachs­tums­re­gi­on.“

Markteintritt in Polen geplant

Motel One steigert Auslastung und Umsatz

von Gerhard Rodler

Im ers­ten Quar­tal 2019 er­ziel­te die Bud­get De­sign Ho­tel­grup­pe mit 71 (Vj. 63) Ho­tels und 20.160 (Vj. 17.688) Zim­mern in Be­trieb ei­ne durch­schnitt­li­che Aus­las­tung von 68 (Vj. 67) Pro­zent und da­mit ei­ne Um­satz­stei­ge­rung von 23 Pro­zent auf 120 (Vj. 98) Mil­lio­nen Eu­ro. Das EBIT­DA konn­te um 33 Pro­zent auf 32 (Vj. 24) Mil­lio­nen Eu­ro ge­stei­gert wer­den. Da­mit ver­bes­ser­te Mo­tel One sei­ne ope­ra­ti­ve Um­satz­ren­di­te auf 26 (Vj. 24) Pro­zent, der Net Pro­fit er­höh­te sich um 37 Pro­zent auf 12 (Vj. 9) Mil­lio­nen Eu­ro. Ins­be­son­de­re die gu­ten An­lauf­pha­sen der in 2018 er­öff­ne­ten Häu­ser in Lü­beck, Köln-Neu­markt, Bonn-Beet­ho­ven, Leip­zig-Post, Frank­furt-Rö­mer, Mün­chen-Mes­se, Glas­gow und Pa­ris tru­gen zur po­si­ti­ven Ent­wick­lung bei. Mo­tel One in­ves­tiert auch 2019 kon­se­quent in die Wei­ter­ent­wick­lung von Pro­dukt und Qua­li­tät mit dem Re-De­sign be­ste­hen­der Ho­tels. Als ers­tes von ins­ge­samt acht Re-De­signs im lau­fen­den Jahr ist die Um­ge­stal­tung des Mo­tel One Ber­lin-Mit­te mit 189 Zim­mern ab­ge­schlos­sen. Im ers­ten Quar­tal hat Mo­tel One be­reits 8 (Vj. 11) Mil­lio­nen Eu­ro in das lau­fen­de Re-De­sign der be­ste­hen­den Ho­tels in­ves­tiert, un­ter an­de­rem im ös­ter­rei­chi­schen Mo­tel One Salz­burg-Süd.
Das Wachs­tum geht wei­ter: So ist für das zwei­te Quar­tal mit dem ers­ten Mo­tel One in War­schau der Markt­ein­tritt in Po­len ge­plant, so­wie Er­öff­nun­gen in Mün­chen und Linz. Wei­te­re 27 (Vj. 29) Ho­tels mit 8.107 (Vj. 9.198) Zim­mern be­fin­den sich ak­tu­ell im De­ve­lop­ment. Das ver­trag­lich ge­si­cher­te Wachs­tum liegt da­mit bei 98 (Vj. 92) Ho­tels mit 28.267 (Vj. 26.886) Zim­mern.
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Akuter Flächenmangel wird zum Problem

Zu wenig Logistikflächen in München

von Charles Steiner

Das An­ge­bot an Lo­gis­tik­flä­chen ist knapp. Sehr knapp so­gar: Laut ei­ner Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te ist der Um­stand so­gar ein Pro­blem: Im ers­ten Quar­tal be­lief sich der Flä­chen­um­satz im Mün­che­ner Markt­ge­biet auf 42.000 m² und lag da­mit rund 36 Pro­zent un­ter dem ver­gleich­ba­ren Vor­jah­res­wert. Da­mit wur­de auch der zehn­jäh­ri­ge Schnitt um 16 Pro­zent ver­fehlt. Das liegt al­ler­dings nicht an man­geln­der Nach­fra­ge, son­dern am aku­ten Flä­chen­man­gel, vor al­lem im groß­flä­chi­gen Seg­ment, wie BNP Pa­ri­bas sagt. Un­ter­stri­chen wer­de dies nicht zu­letzt da­durch, dass in den ers­ten drei Mo­na­ten erst ein Ab­schluss über 10.000 m² er­fasst wer­den konn­te, ab 12.000 m² auf­wärts wur­de kei­ne Ver­mie­tung ver­zeich­net. „Vor al­lem Groß­nut­zer sind mitt­ler­wei­le häu­fi­ger ge­zwun­gen, auf an­de­re Stand­or­te au­ßer­halb des Mün­che­ner Markt­ge­biets aus­zu­wei­chen“, er­läu­tert Chris­to­pher Raa­be, Ma­na­ging Di­rec­tor und Head of In­dus­tri­al Ser­vices & In­vest­ment der BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te.
Doch die Nach­fra­ge ist durch den E-Com­mer­ce sehr stark: Im lau­fen­den Jahr wur­de der Mün­che­ner Lo­gis­tik­markt bis­her ein­deu­tig von Han­dels­un­ter­neh­men do­mi­niert, die rund zwei Drit­tel zum Um­satz bei­tra­gen. Um sich im wach­sen­den Markt op­ti­mal zu po­si­tio­nie­ren, ist es, so BNP Pa­ri­bas, ein Muss für die Un­ter­neh­men, neue Stand­or­te im un­mit­tel­ba­ren Ein­zugs­ge­biet der gro­ßen Me­tro­po­len in Be­tracht zu zie­hen. Al­ler­dings ist die Ent­wick­lung eben­falls schwer: Ein we­sent­li­cher Grund für das zu ge­rin­ge An­ge­bot sind feh­len­de Grund­stücks­an­ge­bo­te und vor al­lem stei­gen­de Prei­se, die es so­wohl für Pro­jekt­ent­wick­ler als auch für Ei­gen­nut­zer schwer­ma­chen, ge­nug Flä­chen zu er­rich­ten. Dem­zu­fol­ge be­läuft sich der Neu­bau­an­teil am Ge­samt­um­satz auch nur auf gut 6 Pro­zent und da­mit den im bun­des­wei­ten Ver­gleich mit Ab­stand nied­rigs­ten Wert. Ge­nau­so ver­hält es sich mit dem Ei­gen­nut­zer­an­teil, der nicht ein­mal 4 Pro­zent aus­macht. Und ei­ne Ent­span­nung der La­ge ist der­zeit nicht in Sicht. Da­her geht BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te von Stei­ge­run­gen der Durch­schnitts- und Spit­zen­mie­ten aus. Der Gap zwi­schen Durch­schnitts- und Spit­zen­mie­te ist mitt­ler­wei­le sehr ge­ring: Die Durch­schnitts­mie­te be­trägt 6,10 Eu­ro, die Spit­zen­mie­te sie­ben Eu­ro pro m².
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Kreditvertrag für 92 Millionen Euro unterzeichnet

Godewind kauft in Hamburg

von Charles Steiner

Die auf deut­sche Bü­ro­im­mo­bi­li­en spe­zia­li­sier­te Go­de­wind Im­mo­bi­li­en hat ein jetzt ei­nen wei­te­ren Kre­dit­ver­trag in Hö­he von 92 Mil­lio­nen Eu­ro un­ter­zeich­net. Das Dar­le­hen soll da­bei für die Fi­nan­zie­rung des Bü­ro­im­mo­bi­li­en-Kom­ple­xes Quar­tier am Zeug­haus in Ham­burg im Stadteil Ep­pen­dorf auf­ge­wen­det wer­den, er­klär­te Go­de­wind in ei­ner Pres­se­mit­tei­lung. Das Ob­jekt wur­de zu ei­nem Net­to-Kauf­preis von 153 Mil­lio­nen Eu­ro er­wor­ben. Zu­letzt hat­te Go­de­wind am 15. April die­ses Jah­res ei­ne Fi­nan­zie­rung mit ei­nem Vo­lu­men von 80 Mil­lio­nen Eu­ro für die „Her­zog­ter­ras­sen“ in Düs­sel­dorf ab­ge­schlos­sen.
Mit Ab­schluss der neu­en, til­gungs­frei­en Kre­dit­ver­ein­ba­rung zu ei­nem Zins­satz von 1,20 Pro­zent bei ei­ner Lauf­zeit von fünf Jah­ren sin­ke, so Go­de­wind, der Zins­satz der be­ste­hen­den Bank­dar­le­hen des Port­fo­li­os auf durch­schnitt­lich 1,38 Pro­zent. Der Ab­schluss der Trans­ak­ti­on tra­ge da­mit er­heb­lich zur Stär­kung der zu­künf­ti­gen Fi­nanz- und Er­trags­la­ge so­wie zur Di­vi­den­den­fä­hig­keit der Go­de­wind bei.
Der nun er­folg­reich ab­ge­schlos­se­nen Trans­ak­ti­on sol­len wei­te­re Fi­nan­zie­run­gen un­ter Be­rück­sich­ti­gung der letz­ten noch nicht fremd­fi­nan­zier­ten Im­mo­bi­li­en­ob­jek­te „Y2“ in Frank­furt so­wie „sunsqua­re“ und „Eight Dor­nach“ im Groß­raum Mün­chen fol­gen, so Go­de­wind. Gleich­zei­tig er­folg­te nun auch das Clo­sing für das letz­te noch nicht ge­clos­te Ob­jekt „Quar­tier am Zeug­haus“ in Ham­burg.
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Für Logistics Fund in der Eurozone

BNP Paribas REIM sammelt 200 Millionen

von Stefan Posch

Die BNP Pa­ri­bas REIM hat kürz­lich be­kannt­ge­ge­ben, dass ihr Eu­ro­zo­ne Lo­gis­tics Fund (ELF) im 4. Quar­tal 2018 und im 1. Quar­tal 2019 wei­te­re Mit­tel­zu­flüs­se ver­zeich­nen konn­te. Die Ei­gen­ka­pi­tal­zu­sa­gen des Fonds be­lau­fen sich nun auf ins­ge­samt 200 Mil­lio­nen Eu­ro.
Der ak­tu­el­le In­ves­to­ren­kreis setzt sich laut dem Un­ter­neh­men aus Pen­si­ons­fonds und Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten aus Bel­gi­en, Frank­reich, Ir­land, Ita­li­en und Spa­ni­en zu­sam­men. Das In­ves­ti­ti­ons­ver­mö­gen be­läuft sich auf rund 300 Mil­lio­nen Eu­ro. Der In­ves­ti­ti­ons­fo­kus des Fonds liegt auf erst­klas­si­gen Lo­gis­tik­ob­jek­ten an den wich­tigs­ten Dreh­kreu­zen in der Eu­ro­zo­ne.
Das En­de des In­ves­ti­ti­ons­zeit­raums ist für den Som­mer 2019 ge­plant. BNP Pa­ri­bas REIM geht da­von aus, dass das an­vi­sier­te In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men von 400 Mil­lio­nen Eu­ro er­reicht wird. Der Fonds hat vor Kur­zem sei­nen vier­ten An­kauf in Deutsch­land ge­tä­tigt; bis­lang wur­den al­le vier Trans­ak­tio­nen im Rah­men von Off-Mar­ket-An­käu­fen durch­ge­führt. „Die­ser neue Ab­schluss ver­deut­licht die eu­ro­päi­sche Ex­per­ti­se von BNP Pa­ri­bas REIM und die Kom­pe­tenz des Un­ter­neh­mens bei der Ent­wick­lung ziel­ge­rich­te­ter Stra­te­gi­en für in­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren aus un­ter­schied­li­chen Län­dern. Der ELF eig­net sich ide­al für Pen­si­ons­fonds und Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten, die auf der Su­che nach er­trags­ge­ne­rie­ren­den Co­re-Stra­te­gi­en sind, die sich wie­der­um auf lang­fris­ti­ge struk­tu­rel­le Fak­to­ren stüt­zen“, so Hen­ri Rom­ni­cia­nu, Head of In­sti­tu­tio­nal Cli­ents Eu­ro­pa.

Personalrochade im Aufsichtsrat

Karriere zum Tag: Neu bei Immofinanz

von Charles Steiner

Bettina BreitenederBettina Breiteneder
Bei der Im­mo­fi­nanz steht ein Wech­sel im Auf­sichts­rat be­vor: Nach­dem Horst Po­pu­l­o­rum und Wolf­gang Schi­schek auf ei­ge­nen Wunsch ih­re Tä­tig­keit im Auf­sichts­rat be­en­den wer­den, wird be­sag­tes Gre­mi­um bei der 26. or­dent­li­chen Haupt­ver­samm­lung Bet­ti­na Brei­teneder und Sven Bie­nert als neue Mit­glie­der vor­schla­gen. Bei­de sei­en, so Mi­cha­el Knap, Auf­sichts­rats­chef der Im­mo­fi­nanz, re­nom­mier­te Füh­rungs­per­sön­lich­kei­ten mit lang­jäh­ri­ger Er­fah­rung im Im­mo­bi­li­en- und Fi­nan­zie­rungs­be­reich und wie­sen be­reits um­fang­rei­che Auf­sichts­rats­kennt­nis­se auf.
Bet­ti­na Brei­teneder ist seit 1993 in der fa­mi­li­en­ei­ge­nen Un­ter­neh­mens­grup­pe BIP Brei­teneder Im­mo­bi­li­en Par­king tä­tig, ih­re Schwer­punk­te lie­gen im Im­mo­bi­li­en­ma­nage­ment und -de­ve­lop­ment. Von 1995 bis 2006 war sie Vor­stands­vor­sit­zen­de der DZ-Do­nau­zen­trum Be­sitz- und Ver­mie­tungs-Ak­ti­en­ge­sell­schaft. Zu­dem war sie Auf­sichts­rats­mit­glied der Ge­ne­ra­li-Toch­ter In­ter­un­fall AG so­wie im Aus­tria Ver­si­che­rungs­ver­ein auf Ge­gen­sei­tig­keit Pri­vat­stif­tung. Ak­tu­ell ist Bet­ti­na Brei­teneder auch Mit­glied des Di­rek­to­ri­ums des Wie­ner Kon­zert­hau­ses, Mit­glied des Auf­sichts­rats der Ge­ne­ra­li Hol­ding Vi­en­na AG so­wie Mit­glied des Auf­sichts­rats der Pap­pas Hol­ding GmbH, wo sie seit April 2018 als Vor­sit­zen­de des Auf­sichts­rats fun­giert.
Sven Bie­nert war vie­le Jah­re in der Fi­nanz- und Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft für in­ter­na­tio­na­le Be­ra­tungs­häu­ser und Un­ter­neh­men in Füh­rungs­po­si­tio­nen tä­tig. Bis ver­gan­ge­nes Jahr war er Auf­sichts­rats­mit­glied der CA Im­mo, seit 2015 ist er im Auf­sichts­rat der Zi­ma Hol­ding. Er lei­tet seit 2010 das Kom­pe­tenz­zen­trum für Nach­hal­tig­keit in der Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft am IRE|BS In­sti­tut der Uni­ver­si­tät Re­gens­burg, be­klei­det dort ei­nen Lehr­stuhl und ist seit April 2013 Ge­schäfts­füh­rer des IRE|BS In­sti­tuts.
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Ludwig Hoffman Quartier –
eine Verwandlung

Ber­li­ner Stadt­quar­tier­s­ent­wick­lung im Al­lein­gang - das ist nicht all­täg­lich. In­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren, staat­li­che För­de­run­gen so­wie Pro­jekt-Rie­sen wie BU­WOG und Co wür­de man nor­ma­ler­wei­se mit Me­ga-Wohn­bau­pro­jek­ten der deut­schen Haupt­stadt in Ver­bin­dung brin­gen. An­dre­as Dah­l­ke, ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter und Kopf der SI­TUS GmbH Grund­stück + Pro­jekt, des Pro­jekt­ent­wick­lers, zeigt - zu­ge­ge­ben - auf ein­drucks­vol­le Art und Wei­se, dass es auch an­ders geht. Zur Aus­gangs­la­ge: Das Are­al, auf dem sich das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier be­fin­det, liegt im "ho­hen Nor­den" von Ber­lin, im Stadt­teil Buch. Buch wur­de erst 1898 in die Ver­wal­tung der Me­tro­po­le ein­ge­glie­dert - mit dem er­klär­ten Ziel, die Rand­la­ge zur Ent­las­tung der städ­ti­schen Kli­ni­ken zu nut­zen. Zwi­schen 1909 und 1915 wur­de in der Fol­ge das da­mals größ­te eu­ro­päi­sche Kran­ken­haus­pro­jekt un­ter Stadt­bau­rat Lud­wig Hoff­mann in An­griff ge­nom­men. Die­ses war dann fast hun­dert Jah­re ei­ne wich­ti­ge Ver­sor­gungs­ein­heit für me­di­zi­ni­sche Leis­tun­gen. Die An­la­ge wur­de im Cha­rak­ter ei­ner Gar­ten­stadt ent­wi­ckelt, mit 33 neo­klas­si­zis­ti­schen Ge­bäu­den. Die An­ord­nung in Pa­vil­lons war da­mals ei­ne gän­gi­ge Lö­sung, um dem Keim­über­tritt zwi­schen den Sta­tio­nen ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ein Um­stand der von Be­ginn an, bei der Ent­wick­lung von Um­nut­zungs­kon­zep­ten des denk­mal­ge­schütz­ten Are­als, sehr für Wohn­bau ge­spro­chen hat. Buch hat sich zu­dem ak­tu­ell zu ei­nem sehr auf­stre­ben­den Stadt­teil von Ber­lin ent­wi­ckelt. Nach ei­ner kur­zen schwie­ri­ge­ren Um­bruch­pha­se kurz nach der Wen­de, prä­sen­tiert sich Buch nun wie­der als in­ter­na­tio­nal be­deu­ten­der Ge­sund­heits- und For­schungs­stand­ort. Das He­li­os-Kli­ni­kum, der Bu­cher Bio­Tech Park, das Leib­nitz-In­sti­tut für Mo­le­ku­la­re Phar­ma­ko­lo­gie, das Max-Del­brück-Cen­trum so­wie ver­schie­de­ne For­schungs­ein­rich­tun­gen der Ber­li­ner Cha­rité füh­ren das Feld an. Par­al­lel zu der Viel­zahl an High-Tech-Ar­beits­plät­zen steigt na­tur­ge­mäß auch der Be­darf an ei­nem mo­der­nen Woh­nungs­an­ge­bot - das Er­for­der­nis ei­ner Lö­sung steht da­her be­reits län­ger im Raum. Zu­mal die Woh­nungs­prei­se im 20 Au­to­mi­nu­ten ent­fernt ge­le­ge­nen Hot­spot Prenz­lau­er Berg in den letz­ten Jah­ren na­he­zu ex­plo­diert sind. Das Pro­jekt An­dre­as Dah­l­ke wur­de auf das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier auf­merk­sam, als er - be­reits als Mit­wir­ken­der an ei­ner Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung - in Buch, in dem ver­gleich­ba­ren, aber we­sent­lich klei­ne­ren Pro­jekt "Lud­wig­park", zu tun hat­te. Dah­l­kes Back­ground lag näm­lich nicht von An­fang an im Im­mo­bi­li­en­be­reich - son­dern der Phi­lo­so­phie. Erst mit der Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands hat er sei­ne be­ruf­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten in die Bran­che ge­lenkt. Mit ei­ni­gen Jah­ren Er­fah­rung und vom Are­al des ehe­ma­li­gen Kran­ken­hau­ses fas­zi­niert, ent­wi­ckel­te er für die brach lie­gen­den 28 Hekt­ar ein Nut­zungs­kon­zept, dass ne­ben Wohn­bau auch ei­nen Schwer­punkt auf so­zia­le In­fra­struk­tur und Quar­tier­s­ent­wick­lung legt. Das Kon­zept fand bei der Be­zirks­ver­wal­tung Pan­kow An­klang und wur­de schließ­lich frei­ge­ge­ben. 2012 konn­te er den Grund - nicht zu­letzt we­gen der stren­gen Auf­la­gen - re­la­tiv güns­tig von ei­nem Lie­gen­schafts­fonds des Lan­des er­wer­ben und mit sei­nen Ak­ti­vi­tä­ten im Rah­men der ei­gens ge­grün­de­ten Pro­jekt­ge­sell­schaft star­ten. Mitt­ler­wei­le wiegt das Vor­ha­ben be­reits an die 300 Mil­lio­nen Eu­ro In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men. Bei Fer­tig­stel­lung 2020 wer­den über 280.000 Qua­drat­me­ter mit 900 Woh­nun­gen so­wie zwei Schu­len, drei Kin­der­gär­ten, ei­ner Sport­hal­le und wei­te­ren so­zia­len Ein­rich­tun­gen, wie ein Se­nio­ren­wohn­heim und be­treu­te Wohn­mög­lich­kei­ten für Men­schen mit be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen, ent­wi­ckelt sein. Wie geht das? Am Be­ginn steht laut Dah­l­ke das Bren­nen für ei­ne Idee. Die Ent­wick­lung der kauf­män­ni­schen Lö­sung muss in der Fol­ge dar­auf zu­ge­schnit­ten wer­den. In Dah­l­kes Fall war das ein stren­ges aber ste­tig schritt­wei­ses Vor­ge­hen bei der Ent­wick­lung. Die ers­ten Wohn­ge­bäu­de wur­den ein­zeln als Roh­lin­ge an Bau­trä­ger ver­kauft, die nach den stren­gen Vor­ga­ben des Ge­samt­pro­jek­tes die Sub­stanz sa­nier­ten, im Rah­men der Denk­mahl­schutz-Auf­la­gen Woh­nun­gen ent­wi­ckel­te, und die­se dann ein­zeln ab­ver­kauf­ten. Mit den Er­lö­sen hat Dah­l­ke dann Ge­bäu­de für Ge­bäu­de in An­griff ge­nom­men und ins­be­son­de­re die schu­li­schen Ver­sor­gungs­ein­hei­ten quer­sub­ven­tio­niert. Ei­ne be­mer­kens­wer­te Zu­satz­in­fo ist in die­sem Zu­sam­men­hang, dass das Vor­ha­ben bis­lang auch ent­lang der Zeit­ach­se plan­mä­ßig rea­li­siert wer­den konn­te. 2012 war der al­ler­ers­te Spa­ten­stich. Über 500 Woh­nun­gen sind in der Zwi­schen­zeit fer­tig­ge­stellt und be­zo­gen wor­den und au­ßer­dem sind bis­lang kei­ne ver­zö­gern­den Fak­to­ren für das Pro­jek­ten­de 2020 er­kenn­bar. Dem Er­for­der­nis sämt­li­che Lei­tun­gen zu sa­nie­ren - von der Elek­trik bis zur ge­sam­ten Ver­roh­rung - und nicht zu­letzt auch dem, des Ein­brin­gens mo­der­ner Stan­dards ge­gen­über­ge­stellt, war ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Fak­tor, dass auch Neu­bau­ten am Grund­stück mög­lich ge­macht wur­den. Die Groß­zü­gig­keit der An­la­ge wird da­durch aber nicht be­ein­träch­tigt, das ge­sam­te Pro­jekt wird von den weit­läu­fig an­ge­leg­ten Gar­ten­an­la­gen do­mi­niert. Die Park­plät­ze der Be­woh­ner fin­den sich auch aus­schließ­lich am Ran­de des Ge­län­des, wo­bei für ei­ne ent­spre­chen­de An­lie­fe­rungs- und Ver­sor­gungs­struk­tur ge­sorgt ist. Das Teil­kon­zept für den Neu­bau­be­reich des Lud­wig Hoff­mann Quar­tiers be­zieht ver­schie­de­ne In­no­va­tio­nen für das "Woh­nen der Zu­kunft" ein. So fin­det bei­spiels­wei­se zur En­er­gie­ver­sor­gung nur mo­derns­te Tech­nik An­wen­dung. Nach sei­ner fast hun­dert­jäh­ri­gen Ver­gan­gen­heit im Diens­te der Ge­sund­heit hat das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier nun zu ei­ner neu­en Be­stim­mung ge­fun­den, die sich ge­wis­ser­ma­ßen auch in den Dienst der All­ge­mein­heit stellt. Ein schö­nes Bei­spiel für die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten in der Im­mo­bi­li­en­bran­che. [ci­te1] In­ter­viewWie kommt es, dass qua­si "ein Ein­zel­kämp­fer" zu so ei­nem gro­ßen Pro­jekt fin­det? An­dre­as Dah­l­ke: Mit Si­cher­heit lässt sich sa­gen, dass ich für die­ses Pro­jekt den idea­len Zeit­punkt er­wischt ha­be. Fünf Jah­re frü­her hät­ten sich nicht die nö­ti­gen Ver­mark­tungs­chan­cen im Um­feld als Aus­gangs­la­ge für so ein am­bi­tio­nier­tes Pro­jekt ge­zeigt, fünf Jah­re spä­ter hät­te be­stimmt ei­ne der gro­ßen und nam­haf­ten Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten die Ent­wick­lungs­chan­ce für sich ge­won­nen.Wä­re das nur ein Nach­teil für Sie - oder auch ge­ne­rell ei­ner für das Quar­tier ge­we­sen? An­dre­as Dah­l­ke: Im Lud­wig Hoff­mann Quar­tier, kurz LHQ, wird das der­zeit viel zi­tier­te "leist­ba­re Woh­nen" groß­ge­schrie­ben. In dem Pro­jekt steckt au­ßer­dem kein Cent För­der­geld und den­noch wer­den zu­künf­tig über 1000 Schü­ler hier ih­re Bil­dung er­hal­ten. Die Er­rich­tung der Montes­so­ri-Ge­mein­schafts­schu­le und der Ge­bäu­de für die Evan­ge­li­sche Grund­schu­le Buch wur­de aus den Er­lö­sen des Ge­samt­pro­jek­tes ge­tra­gen. Das wä­re so be­stimmt nicht mög­lich ge­we­sen, wenn sämt­li­che Pro­jekt­stu­fen hart kal­ku­liert wä­ren - wie es in Rah­men von ren­di­te­ge­trie­be­ner Fonds und In­ves­tors Re­la­ti­ons üb­lich ist. Ich woll­te von An­fang zu­sätz­lich zu den Woh­nun­gen auch ei­ne So­zi­al­struk­tur schaf­fen.Das klingt fast nach Weih­nach­ten und ist wohl eher un­üb­lich in der Bran­che? An­dre­as Dah­l­ke: Ich bin Ge­schäfts­mann und lei­te ein Un­ter­neh­men, das auf Ge­winn aus­ge­rich­tet ist. Kei­ne von uns ar­bei­tet um­sonst. Aber ich bin da­von über­zeugt, dass man ge­leich­zei­tig zum pro­fit­ori­en­tie­ren Wirt­schaf­ten auch et­was für die All­ge­mein­heit tun kann, ja muss. Mit dem Lud­wig Hoff­mann Quar­tier ist es uns, mei­nen zehn Mit­ar­bei­tern und mir, ge­lun­gen, sehr un­ter­schied­li­chen Be­dürf­nis­sen ge­recht zu wer­den.Wei­te­re Vor­tei­le? An­dre­as Dah­l­ke: Das Nut­zungs­kon­zept mit der so­zia­len In­fra­struk­tur ist in der Um­ge­ben sehr gut an­ge­kom­men und wird un­ter­stützt. Nicht zu­letzt, weil wir früh­zei­tig al­le um­ge­ben­den Play­er in­for­miert und mit­ein­be­zo­gen ha­ben. Und auch die be­reits im LHQ an­säs­si­gen Be­woh­ner sind Feu­er und Flam­me für das Pro­jekt. Die Ge­mein­schaft fie­bert und lebt mit den Ent­wick­lun­gen des Pro­jek­tes mit, es men­schelt. Wir ma­chen dar­über hin­aus re­gel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen um das Ge­mein­schafts­ge­fühl zu stär­ken. Zu­letzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich un­ter­schied­lichs­te Künst­ler mit Ver­gan­gen­heit, Ge­gen­wart und Zu­kunft des Are­als ein­drucks­voll aus­ein­an­der­ge­setzt und den Blick auf his­to­ri­sche An­la­gen "auf­ge­bro­chen" ha­ben. Wir be­trei­ben so­zu­sa­gen ak­ti­ves "Cam­pus­ma­nag­ment". Das gan­ze Pro­jekt stößt auf größ­ten Zu­spruch und der ist für die Um­set­zung von un­schätz­ba­ren Wert.Hat Ih­nen der Denk­mal­schutz Kopf­zer­bre­chen be­rei­tet? An­dre­as Dah­l­ke: Der Woh­nungs­kauf im Denk­mal­schutz hat steu­er­li­che Vor­tei­le. Die meis­ten Woh­nun­gen sind im Ei­gen­tum rea­li­siert und wer­den von den Be­sit­zern ver­mie­tet. Auf Grund der Steu­er­vor­tei­le ist es mög­lich, die Mie­ten ge­ring zu hal­ten, was für das Ge­samt­kon­zept maß­geb­lich ist. Der Miet­preis liegt durch­schnitt­lich bei € 10,50 pro Qua­drat­me­ter. Der Kauf­preis ist al­ler­dings auf Grund der Markt­ent­wick­lun­gen mitt­ler­wei­le von an­fangs € 2.900,- auf et­wa € 4.400,- ge­stie­gen. Wir könn­ten mitt­ler­wei­le je­de Woh­nung fünf­mal ver­kau­fen. Na­tür­lich ge­hen mit Denk­mal­schutz auch spe­zi­el­le Auf­wen­dun­gen ein­her. Aber ei­ner­seits wa­ren die Grund­ris­se der ur­sprüng­li­chen Sub­stanz gut für Wohn­bau ge­eig­net und an­de­rer­seits über­wie­gen die Vor­tei­le aus dem spe­zi­el­len Cha­rak­ter und dem da­durch mit­ge­form­ten Image.Apro­pos Image - Sie sel­ber sind Bu­cher ge­wor­den und ste­hen au­then­tisch hin­ter dem Stadt­teil. Es heißt, Sie ha­ben ana­log da­zu das Pro­jekt und die Er­rich­tung gänz­lich der Stadt Ber­lin ver­schrie­ben. An­dre­as Dah­l­ke: Da­mit ist wohl die Aus­wahl der Ge­wer­ke ge­meint. Ab­ge­se­hen von der pol­ni­schen Fir­ma, die uns mit Fens­tern ver­sorgt, sind al­le un­se­re Lie­fe­ran­ten aus­schließ­lich aus der Re­gi­on. Dan­ke für das Ge­spräch. [ci­te2]

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Schön  ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.Schön ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.

Stadtentwicklung geht auch pragmatisch

Bei der Stadt­ent­wick­lung gilt es, ver­schie­dens­te In­ter­es­sen un­ter ei­nen Hut zu brin­gen und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Wie schön ist es für Stadt­ent­wick­ler, wenn man sich nicht um Wah­len, Par­tei­en und In­ter­es­sens­ver­tre­ter küm­mern muss. Wenn Plä­ne rich­tig schön aus­ge­dacht und um­ge­setzt wer­den kön­nen. Chi­na ist so ein Bei­spiel. Wenn et­was schief­geht - ab­rei­ßen und neu bau­en. Wir le­ben in ei­ner De­mo­kra­tie, bei uns geht Stadt­ent­wick­lung nicht so ein­fach. Ver­schie­dens­te In­ter­es­sen sind un­ter ei­nen Hut zu brin­gen, es gilt, Kom­pro­mis­se zu fin­den, und am En­de des Pro­zes­ses soll et­was Sinn­vol­les her­aus­kom­men. Es gibt ei­ne Aus­nah­me, die die­se Re­gel be­stä­tigt: Wien. Welt­kul­tur­er­be futsch? Wurscht, brau­chen wir nicht. Tra­di­tio­nel­le Märk­te wie Kar­me­li­ter-, Vol­kert- oder Yp­pen­markt, Nah­ver­sor­ger und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­or­te der Stadt­be­völ­ke­rung wur­den Re­stau­rant­mei­len für die hip­pen Bo­b­os, die Nah­ver­sor­gung ging an die in­ter­na­tio­na­len Ket­ten. Egal. Und dann der Ver­kehr: Aus­schließ­li­che Kon­zen­tra­ti­on auf Rad und U-Bahn, al­les an­de­re wird ver­dammt, be­hin­dert, aus­ge­grenzt. Ob sinn­voll oder nicht, ob Geld ver­schwen­det wird oder nicht - al­les ist der Durch­set­zung ei­ner re­li­gi­ös an­mu­ten­den Mei­nung un­ter­ge­ord­net. Es geht doch an­ders, mit Über­zeu­gen. Wenn der öf­fent­li­che Ver­kehr und die "Park and ri­de"-An­la­gen sinn­voll ge­stal­tet sind, wer­den vie­le Men­schen auf den öf­fent­li­chen Ver­kehr um­stei­gen, und es wird ein sinn­vol­les Mit­ein­an­der ge­ben. Auch oh­ne künst­li­che Ver­knap­pung. Wir wer­den un­se­re in die Jah­re ge­kom­me­ne Bau­sub­stanz ver­dich­ten müs­sen, da gilt es, die be­ste­hen­de Bau­ord­nung an­zu­pas­sen, auch oh­ne Spen­den an Ent­wick­lungs­hil­fe­ver­ei­ne. Wir brau­chen ein Mit­ein­an­der von neu­en Stadt­tei­len und neu ge­stal­te­ten al­ten Stadt­tei­len, von öf­fent­li­chem und pri­va­tem Wohn­bau, dann wird es auch Durch­mi­schung und Ghet­to­ver­mei­dung oh­ne kom­mu­na­le Len­kungs­maß­nah­men ge­ben. Und bit­te: Leist­ba­res Woh­nen de­fi­niert sich als Mie­te inkl. Be­triebs­kos­ten, nur um Kalt­mie­te wohnt nie­mand! Nach der nächs­ten Wahl freu­en wir uns, wenn der er­ho­be­ne Zei­ge­fin­ger wie­der in die Ta­sche ge­packt ist, an­de­re Mei­nun­gen zu­las­sen wer­den und Stadt­ent­wick­lung im de­mo­kra­ti­schen, mü­he­vol­len Dia­log pas­siert. Wann ist Wahl?

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