Aus immer mehr Einfamilienhäuser werden Mehrfamilienhäuser
Preise für Einfamilienhäuser legten zu
von Stefan Posch
Im vergangenen Jahr sind die durchschnittlichen Preise für Einfamilienhäuser in Österreich um 7 Prozent auf 241.684 Euro gestiegen. Im Fünfjahresvergleich betrug die Steigerung laut Re/Max-ImmoSpiegel 31 Prozent. „Diese Preissteigerung bei Einfamilienhäusern war seit Beginn der Re/Max-ImmoSpiegel-Analysen 2009 die zweithöchste, nur von 2016 auf 2017 war sie höher und lag damals bei +8,4 Prozent“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re /Max-Austria. Eine interessante Entwicklung ist auch, dass immer mehr Einfamilienhäuser, besonders in Wien, abgerissen werden und auf den Flächen Mehrfamilienhäuser errichtet werden. Darüber würden sich laut Re/Max auch Kleingartenhäuser und Sommerhäuser darunter finden, bei denen eher der Grundstückspreis und weniger der Gebäudewert im Vordergrund steht.
Einen Rekord gab es was die Anzahl der Transaktionen betrifft. 12.689 Eigentümerwechsel wurden registriert, 1.737 mehr als 2017 (+15,9 Prozent). Für die 2018 verbücherten Einfamilienhäuser legten die neuen Eigentümer 3,63 Milliarden Euro auf den Tisch, um +24,3 Prozent mehr als 2017 und sogar um +75,6 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren.
„Dieses Marktwachstum bei den Einfamilienhausverkäufen war in dem Umfang vor einem Jahr noch nicht zu erwarten, aber ja, natürlich freut uns das sehr. Genauso freut es uns auch, dass die Re /Max-Experten jeden 10. Einfamilienhauskauf in Österreich begleiten durften. Für diesen enormen Vertrauensbeweis der Verkäufer und Käufer sind wir enorm dankbar“, so Reikersdorfer.
Die Grundlagen für die Immobilien-Marktdaten liefert das Grundbuch mit seinen öffentlich zugänglichen Kaufverträgen, die von IMMOunited in der Kaufvertrags-Sammlung vollständig erfasst und von Re/Max Austria ausgewertet und analysiert werden.
Erfreuliche Bilanz zum Jubiläum
Porr wächst zum dritten Mal in Folge
von Franz Artner
Die Porr ist 150 Jahre alt und wächst trotzdem noch. Zum dritten Mal in Folge konnte der Baukonzern 2018 bei der Produktionsleistung ein zweistelliges Plus auf nunmehr rund 5,6 Milliarden Euro erreichen. Das entspricht einer Steigerung zum Vorjahr von immerhin 18,0 Prozent. „In einem wirtschaftlich anspruchsvollen Jahr konnten wir unsere Position weiter festigen und ein solides Ergebnis erzielen“, sagt Karl-Heinz Strauss, CEO der Porr. Er meint damit das Ergebnis vor Steuern von 88,1 Millionen Euro. Und natürlich das Wachstum der Gruppe insgesamt, besonders in den Heimmärkten Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien und der Schweiz, wo in Summe 88 Prozent der Bauleistung erbracht wird.
Allein hierzulande verbaute die Porr im Vorjahr 2,3 Milliarden Euro, was 42 Prozent der Gesamtleistung entspricht. Positiv sieht man auch die Entwicklung in Deutschland, ein Markt, der in der Bilanz 2017 tiefrote Zahlen hinterlassen hatte. In Polen sei man inzwischen in der bequemen Situation nur mehr Aufträge anzunehmen, die eine richtig gute Marge versprechen, so Strauss. Dort sei der Markt aufgrund der EU-Gelder aus dem Kohäsionsfonds etwas überhitzt.
Für die Zukunft hat sich die Porr die Maxime Ertrag vor Leistung vorgenommen. Und natürlich die Digitalisierung, ein Bereich in dem man sich schon heute sehr fit fühlt. „Wir kalkulieren alles in 3D und unser Merkmalserver ist fertig. Den stellen wir künftig den Bauherrn zur Verfügung“, erklärt Strauss. Sein Team wollte offenbar weder auf die Aktivitäten Christoph Achammer und Austrian Standards und Österreichischen Bautechnikverein warten und hat sich eine eigenen Merkmalserver kreiert.
Damit auch die eigenen Mitarbeiter mit der technologischen Entwicklung mithalten können hat die Porr gerade rund fünf Millionen Euro in einen Ausbildungscampus investiert, der im September den Schulungsbetrieb aufnehmen wird. Neben ergänzenden Kursen für Lehrlinge werden Poliere, Bauleiter und Geräteführer digital geschult werden. Man werde weiterhin jährlich eine mittlere zweitstellige Millionensumme in die Modernisierung des gesamten Konzerns investieren, so der CEO. Etwas bescheidener, aber dennoch attraktiv sollen die Aktionäre bedient werden. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung eine Dividende von 1,10 Euro vor, was einer Dividendenrendite von rund 6 Prozent entspricht.