Goldenes Quartier unter Top 10 weltweit

Immer mehr Druck auf Einkaufscenter

von Gerhard Rodler

Wien ist vom Nirwana unter die Top 10 weltweit bei den höchsten Retailmieten gesprungen. Konkret geht es um das Goldene Quartier und Umgebung, also die Lagen zwischen Kärntner Straße, Stephansplatz, Rotenturmstraße, Graben, Kohlmarkt und Tuchlauben.
Die Spitzenmonatsmieten liegen hier bei bis zu 600 Euro pro m², so der heute veröffentlichte Retail-Marktbericht von Otto Immobilien.
Weit billiger, aber flächenmäßig bedeutend ist auch die Wiener Mariahilfer Straße mit in Summe 220.000 m² (inkl. Nebenlagen) bzw. 130.000 m² in der Kernzone. Während der stationäre Handel bestenfalls stagniert, boomt die Gastronomie - überwiegend die Systemgastro aber auch Soulfood oder auch Streetfood.
Eine neue Entwicklung sei das „Retailtainment“, der gekonnten Mischung aus Retail und Entertainment. Unterhaltung und das ganz besondere Erlebnis für die Konsumenten würden dabei im Vordergrund stehen, vor allem Shopping Center und Einkaufsstraßen.
Generell müssen Shopping Centers immer mehr kämpfen, zumal Österreich pro Einwohner doppelt so viele Retailflächen hat wie beispielsweise Deutschland, nämlich 340 m² pro Einwohner. Alternativen gebe es vor allem für Nebenlagen: Innovative Hotelnutzung oder Co-Working-Spaces für ehemalige Shopflächen wären etwa neue Ideen, erläutert Stefan Braune.
Eine Lage boomt dennoch, nämlich Parndorf und Umgebung. Hier entsteht bereits das nächste Angebot, nämlich Spezialanbieter für alle Outdoor-Bereiche sowie gegenüber in Neusiedl ein weiteres Shoppingcenter.

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Das Jahr fängt schon gut an

830 Millionen Euro in Gewerbe-Immos investiert

von Charles Steiner

Auch wenn es dieser Tage kaum noch Investmentobjekte am Markt gibt - für das heurige Jahr sieht der Gewerbeimmobilienmarkt jedenfalls sehr gut aus, schätzt CBRE bei der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal im heurigen Jahr ein. Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE erklärte, dass es Rekordjahre und sehr gute Jahre gebe, „2019 ist bis jetzt ein sehr gutes Jahr.“ Fichtinger unterlegt dies mit dem aktuellen Investmentvolumen im Gewerbebereich in der Höhe von 830 Millionen Euro. Das Gros - 71 Prozent - entfiel dabei auf die Assetklasse Office, obwohl das Angebot im Vorjahr stark limitiert war, geht aus der Meldung hervor. 12 Prozent seien in Hotels investiert worden, lediglich neun Prozent im an sich starken Wohnimmobiliensektor, der aber in den kommenden Monaten, so CBRE, sicherlich steigen werde und am Jahresende einen wesentlichen Teil des Investmentvolumens einnehmen dürfte. Jedenfalls bleibe es spannend, "da gibt es noch einiges zu tun, da interessante Projekte auf den Markt kommen, die neue Eigentümer suchen", schätzt Fichtinger ein.
Die größte Investorengruppe sind dabei nicht Österreicher oder Deutsche, sondern Investoren aus anderen Ländern: Sie tätigten rund 62 Prozent der Investments, 21 Prozent waren deutsche Investoren, 17 Prozent stammten aus Österreich.
Ein Trend, der sicherlich dem Objektmangel geschuldet ist, sind Forward Deals, diese werden auch heuer marktbestimmend sein, prognostiziert Fichtinger. Zeitspannen von 18 bis 24 Monaten zwischen Verkauf und Fertigstellung seien dabei keine Seltenheit: „Geht es nach den Entwicklern, könnten die Immobilien noch früher - bereits in der Planungsphase - verkauft werden. Um dies zu erreichen, müssen die Projekte allerdings von der Lage her unkritisch und damit gut vermietbar sein.“ Erneut haben die Spitzenmieten im ersten Quartal nachgegeben, und zwar in allen Assetklassen. CBRE beziffert diese bei Büroimmobilien mit 3,7 Prozent, Einkaufszentren mit 4,05 Prozent, Fachmarktzentren mit 5,5 Prozent und Logistik mit 4,85 Prozent.

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Positive Bilanz für Re/Max' Dave

Bereits über 200 Immobilien vermittelt

von Charles Steiner

Vor einem halben Jahr launchte Re/Max Austria ihr digitales Angebotsverfahrens-System Dave. Jetzt zieht das Franchiseunternehmen Bilanz über das neue System - und diese fällt äußerst positiv aus. Laut Re/Max Austria konnten über Dave über 200 Immobilien vermittelt werden, insgesamt seien über 600 Online-Kaufangebote abgegeben worden. Dabei habe ein Verkäufer für sein Haus 41 Online-Angebote erhalten, Re/Max erklärt, dass das über herkömmliche Methoden kaum bewältigbar gewesen wäre. Die teuerste Immobilie, die über Dave gedreht wurde, ist mit rund 580.000 Euro angegeben worden. Das ambitionierte Ziel bis Jahresende lautet bei Re/Max, drei bis vier digitale Angebotsverfahren pro Tag in Österreich abzuwickeln.
Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria, rückt besonders die Transparenz bei der Verkaufsabwicklung von Dave als besonderen Vorteil an: „Der Prozess ist von der Anmeldung bis zum Abschluss transparent und leicht verständlich“, sagt Reikersdorfer. „Die Web-Applikation funktioniert sowohl am Desktop als auch mobil am Smartphone einwandfrei. Es wird klar kommuniziert wie viele Interessenten teilnehmen, natürlich anonym, und welche davon ein Angebot abgeben. Zu jeder Zeit wird ebenfalls klar darüber informiert, ob man gerade das höchste Angebot abgegeben hat. Die abgegebenen Angebote sind per SMS-TAN zu bestätigen, was zusätzlich Sicherheit gibt. Die verbleibende Zeit, die zur Angebotslegung zur Verfügung steht, läuft, ohne die Seite neu laden zu müssen, in Echtzeit ab, was gerade am Ende des Verfahrens wichtig ist.“

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Art-Invest verkauft in Bonn

Büroprojekt geht an Union Investment

von Charles Steiner

Neuer Kanzerplatz BonnNeuer Kanzerplatz Bonn

Die Art-Invest, die schon seit längerem in Wien stark aktiv ist, konnte ein Mega-Projekt in Bonn via Forward Funding verkaufen. Dabei gingen drei Immobilien am Neuen Kanzlerplatz mit insgesamt 60.000 m² an die Union Investment, das größte davon wird in den Publikumsfonds UniImmo: Deutschland eingebracht werden. Die beiden weiteren Häuser des projektierten Büroquartiers mit jeweils rund 14.000 m² Mietfläche erwirbt Union Investment im Auftrag institutioneller Anleger, sie werden bereits im Sommer 2021 fertiggestellt. Haus 2 geht in den Bestand des institutionellen Offenen Immobilien-Publikumsfonds UniInstitutional German Real Estate, Haus 3 wird für den Spezialfonds DEFO Immobilienfonds 1 erworben. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt, die Fertigstellung ist für 2022 anberaumt worden, bis dahin werde die Art-Invest weiterhin für die Entwicklung verantwortlich sein.
Das Office-Development ist bereits jetzt zu 80 Prozent vorvermietet, wie die Union Investment mitteilen lässt. Hauptmieter seien dabei die DB Privat- und Firmenkundenbank, die aus einer Fusion mit der Postbank und Teilen der Deutschen Bank hervorgegangen ist. Diese wird dort ihre bisherigen Bonner Standorte zusammenführen.
Für Alejandro Obermeyer,Investment Management DACH bei der Union Investment Real Estate, gilt Bonn als einer der dynamischsten B-Standorte in Deutschland: „Die Leerstandsquote im Bürobereich liegt bei gerade einmal zwei Prozent und die Bürospitzenmieten sind in den letzten zehn Jahren um rund 55 Prozent gestiegen. Damit hat Bonn inzwischen sogar das Spitzenmietpreis-Niveau des Standorts Köln erreicht.“ Das Projekt, das aus drei Gebäudekomplexen besteht, ist Ende des vergangenen Jahres baubewilligt worden, derzeit wurde mit dem Bau von rund 950 Tiefgaragenstellplätzen begonnen.
Arne Hilbert, Geschäftsführer der Art-Invest Real Estate, sieht den Neuen Kanzlerplatz auch zukünftig in guten Händen: „Uns ist es wichtig, dieses Großprojekt, das für die Bonner Bevölkerung mit vielen Emotionen und hohen Erwartungen verbunden ist, bis zur Fertigstellung in allen Aspekten zu verantworten und umzusetzen. Wir freuen uns, mit Union Investment einen zuverlässigen und langfristig orientierten Investor als Partner zu gewinnen.“

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Event zum Tag: Mipim Proptech Europe

PropTech-Summit am 1 bis 2. Juli in Paris

von Stefan Posch

Das Thema PropTech hat mittlerweile fast vollständig Besitz in der Immobilienwirtschaft ergriffen. Ohne jene Unternehmen, die unkonventionelle technische Lösungen anbieten, geht fast nichts mehr. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist das Ziel vieler, PropTechs und etablierte Immobilienunternehmen zusammenzubringen. So auch vonseiten der MIPIM, Veranstalter der größten Immobilienmesse im französischen Cannes: Diese veranstaltet vom 1. bis 2. Juli im Le Centquatre in Paris die nunmehr zweite Auflage der Reihe MIPIM PropTech Europe. Titel der Veranstaltung: Matching Users' Expectations. Dabei sollen vor allem Bewohner und Mieter von Gebäuden wie auch Stadtbewohner stärker in den Blickwinkel rücken. Denn diese stehen im Mittelpunkt des Immobilienökosystems, wie aus der Veranstaltungseinladung hervorgeht. Partner der Veranstaltung sind der Co-Working-Anbieter WeWork und der Immo-Dienstleister JLL. Anmeldungen dazu sind unter diesem Link möglich.

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Karriere zum Tag: Neu bei EHL

Bernd Kühr übernimmt Leitung des Bereichs Portfoliobewertung

von Charles Steiner

Bernd KührBernd Kühr

Die EHL Immobilien Bewertung hat mit Bernd Kühr einen neuen Leiter für den Bereich Portfoliobewertung eingesetzt und ihm überdies die Prokura übertragen. Das gab die EHL via Pressemitteilung bekannt. In seiner neuen Funktion wird der 36-Jährige seinen Tätigkeitsschwerpunkt vor allem auf Gutachten für die Bilanzierung und zu Transaktionszwecken liegen, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Aktuell beschäftigt die EHL Immobilien Bewertung 10 Mitarbeiter, im Vorjahr seien laut eigenen Angaben Immobilien im Wert von elf Milliarden Euro bewertet worden.
Kühr ist Absolvent der Fachhochschule für Wirtschaft und Technik in Wiener Neustadt und allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Er ist bereits seit fünf Jahren als Bewertungsexperte in der EHL-Gruppe als Senior Consultant tätig. Zuvor war Kühr u.a. im Bereich Real Estate Advisory bei PwC Österreich als Immobilienbewerter beschäftigt.

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Karriere zum Tag: Neu bei 3SI Immogroup

Ex-Tennis-Profi Christoph Handl verstärkt Neubau-Team

von Charles Steiner

Christoph HandlChristoph Handl

Und wieder geht es bei der 3SI Immogroup Schlag auf Schlag: Diese baut ihr Neubauteam aus und holt sich einen Ex-Profisportler ins Team, der auch über eine umfassende Expertise zu Immobilien verfügt: Seit Mitte April verstärkt der 39-jährige Ex-Tennisprofi Christoph Handl die Sparte Neubau im Bereich Immobilien-Ankauf und ProjektManagement. Nach seiner Karriere als Tennis-Profi begann der gebürtige Feldbacher (Steiermark) zunächst als Marketing- und Verkaufsleiter für Völkl Tennis, betreute dann Werbekunden der Antenne Steiermark, ehe er 2011 ins ImmobilienLager wechselte und den Bereich Marketing & Verkauf bei Haring Group übernahm. Zuletzt war er für den Bauträger Hart & Hart als Verkaufsleiter tätig. Handl freut sich schon auf seine neue Tätigkeit: "Gemeinsam wollen wir den Erfolg aus dem Zinshaus-Bereich auch im Neubau fortsetzen." Erst kürzlich ist der ökologische Neubau Raffaelgasse, das jüngste Neubauprojekt der 3SI Immogroup, fertiggestellt und die Wohnungen übergeben worden. Der Geschäftsführende Gesellschafter der 3SI Immogroup, Michael Schmidt, spielt den Ball zurück: "Mein Ziel ist es, heuer auch im Neubau-Segment die Schlagzahl zu erhöhen. Christoph Handl wird deshalb in Zukunft unser Team speziell im Projektmanagement für Neubau- Projekte verstärken."

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Bereits über 200 Immobilien vermittelt

Positive Bilanz für Re/Max' Dave

von Charles Steiner

Vor ei­nem hal­ben Jahr launch­te Re/Max Aus­tria ihr di­gi­ta­les An­ge­bots­ver­fah­rens-Sys­tem Da­ve. Jetzt zieht das Fran­chise­un­ter­neh­men Bi­lanz über das neue Sys­tem - und die­se fällt äu­ßerst po­si­tiv aus. Laut Re/Max Aus­tria konn­ten über Da­ve über 200 Im­mo­bi­li­en ver­mit­telt wer­den, ins­ge­samt sei­en über 600 On­line-Kauf­an­ge­bo­te ab­ge­ge­ben wor­den. Da­bei ha­be ein Ver­käu­fer für sein Haus 41 On­line-An­ge­bo­te er­hal­ten, Re/Max er­klärt, dass das über her­kömm­li­che Me­tho­den kaum be­wäl­tig­bar ge­we­sen wä­re. Die teu­ers­te Im­mo­bi­lie, die über Da­ve ge­dreht wur­de, ist mit rund 580.000 Eu­ro an­ge­ge­ben wor­den. Das am­bi­tio­nier­te Ziel bis Jah­res­en­de lau­tet bei Re/Max, drei bis vier di­gi­ta­le An­ge­bots­ver­fah­ren pro Tag in Ös­ter­reich ab­zu­wi­ckeln.
Bern­hard Rei­kers­dor­fer, Ge­schäfts­füh­rer von Re/Max Aus­tria, rückt be­son­ders die Trans­pa­renz bei der Ver­kaufs­ab­wick­lung von Da­ve als be­son­de­ren Vor­teil an: „Der Pro­zess ist von der An­mel­dung bis zum Ab­schluss trans­pa­rent und leicht ver­ständ­lich“, sagt Rei­kers­dor­fer. „Die Web-Ap­pli­ka­ti­on funk­tio­niert so­wohl am Desk­top als auch mo­bil am Smart­pho­ne ein­wand­frei. Es wird klar kom­mu­ni­ziert wie vie­le In­ter­es­sen­ten teil­neh­men, na­tür­lich an­onym, und wel­che da­von ein An­ge­bot ab­ge­ben. Zu je­der Zeit wird eben­falls klar dar­über in­for­miert, ob man ge­ra­de das höchs­te An­ge­bot ab­ge­ge­ben hat. Die ab­ge­ge­be­nen An­ge­bo­te sind per SMS-TAN zu be­stä­ti­gen, was zu­sätz­lich Si­cher­heit gibt. Die ver­blei­ben­de Zeit, die zur An­ge­bots­le­gung zur Ver­fü­gung steht, läuft, oh­ne die Sei­te neu la­den zu müs­sen, in Echt­zeit ab, was ge­ra­de am En­de des Ver­fah­rens wich­tig ist.“

Büroprojekt geht an Union Investment

Art-Invest verkauft in Bonn

von Charles Steiner

Neuer Kanzerplatz BonnNeuer Kanzerplatz Bonn
Die Art-In­vest, die schon seit län­ge­rem in Wien stark ak­tiv ist, konn­te ein Me­ga-Pro­jekt in Bonn via For­ward Fun­ding ver­kau­fen. Da­bei gin­gen drei Im­mo­bi­li­en am Neu­en Kanz­ler­platz mit ins­ge­samt 60.000 m² an die Uni­on In­vest­ment, das größ­te da­von wird in den Pu­bli­kums­fonds Un­i­Im­mo: Deutsch­land ein­ge­bracht wer­den. Die bei­den wei­te­ren Häu­ser des pro­jek­tier­ten Bü­ro­quar­tiers mit je­weils rund 14.000 m² Miet­flä­che er­wirbt Uni­on In­vest­ment im Auf­trag in­sti­tu­tio­nel­ler An­le­ger, sie wer­den be­reits im Som­mer 2021 fer­tig­ge­stellt. Haus 2 geht in den Be­stand des in­sti­tu­tio­nel­len Of­fe­nen Im­mo­bi­li­en-Pu­bli­kums­fonds Un­i­In­sti­tu­tio­nal Ger­man Re­al Es­ta­te, Haus 3 wird für den Spe­zi­al­fonds DE­FO Im­mo­bi­li­en­fonds 1 er­wor­ben. Ein Kauf­preis wur­de nicht ge­nannt, die Fer­tig­stel­lung ist für 2022 an­be­raumt wor­den, bis da­hin wer­de die Art-In­vest wei­ter­hin für die Ent­wick­lung ver­ant­wort­lich sein.
Das Of­fice-De­ve­lop­ment ist be­reits jetzt zu 80 Pro­zent vor­ver­mie­tet, wie die Uni­on In­vest­ment mit­tei­len lässt. Haupt­mie­ter sei­en da­bei die DB Pri­vat- und Fir­men­kun­den­bank, die aus ei­ner Fu­si­on mit der Post­bank und Tei­len der Deut­schen Bank her­vor­ge­gan­gen ist. Die­se wird dort ih­re bis­he­ri­gen Bon­ner Stand­or­te zu­sam­men­füh­ren.
Für Ale­jan­dro Ober­mey­er,In­vest­ment Ma­nage­ment DACH bei der Uni­on In­vest­ment Re­al Es­ta­te, gilt Bonn als ei­ner der dy­na­mischs­ten B-Stand­or­te in Deutsch­land: „Die Leer­stands­quo­te im Bü­ro­be­reich liegt bei ge­ra­de ein­mal zwei Pro­zent und die Bü­ro­spit­zen­mie­ten sind in den letz­ten zehn Jah­ren um rund 55 Pro­zent ge­stie­gen. Da­mit hat Bonn in­zwi­schen so­gar das Spit­zen­miet­preis-Ni­veau des Stand­orts Köln er­reicht.“ Das Pro­jekt, das aus drei Ge­bäu­de­kom­ple­xen be­steht, ist En­de des ver­gan­ge­nen Jah­res bau­be­wil­ligt wor­den, der­zeit wur­de mit dem Bau von rund 950 Tief­ga­ra­gen­stell­plät­zen be­gon­nen.
Ar­ne Hil­bert, Ge­schäfts­füh­rer der Art-In­vest Re­al Es­ta­te, sieht den Neu­en Kanz­ler­platz auch zu­künf­tig in gu­ten Hän­den: „Uns ist es wich­tig, die­ses Groß­pro­jekt, das für die Bon­ner Be­völ­ke­rung mit vie­len Emo­tio­nen und ho­hen Er­war­tun­gen ver­bun­den ist, bis zur Fer­tig­stel­lung in al­len As­pek­ten zu ver­ant­wor­ten und um­zu­set­zen. Wir freu­en uns, mit Uni­on In­vest­ment ei­nen zu­ver­läs­si­gen und lang­fris­tig ori­en­tier­ten In­ves­tor als Part­ner zu ge­win­nen.“
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PropTech-Summit am 1 bis 2. Juli in Paris

Event zum Tag: Mipim Proptech Europe

von Stefan Posch

Das The­ma PropTech hat mitt­ler­wei­le fast voll­stän­dig Be­sitz in der Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft er­grif­fen. Oh­ne je­ne Un­ter­neh­men, die un­kon­ven­tio­nel­le tech­ni­sche Lö­sun­gen an­bie­ten, geht fast nichts mehr. Nicht zu­letzt aus die­sem Grund ist das Ziel vie­ler, PropTechs und eta­blier­te Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men zu­sam­men­zu­brin­gen. So auch von­sei­ten der MI­PIM, Ver­an­stal­ter der größ­ten Im­mo­bi­li­en­mes­se im fran­zö­si­schen Can­nes: Die­se ver­an­stal­tet vom 1. bis 2. Ju­li im Le Cent­quat­re in Pa­ris die nun­mehr zwei­te Auf­la­ge der Rei­he MI­PIM PropTech Eu­ro­pe. Ti­tel der Ver­an­stal­tung: Matching User­s' Ex­pec­ta­ti­ons. Da­bei sol­len vor al­lem Be­woh­ner und Mie­ter von Ge­bäu­den wie auch Stadt­be­woh­ner stär­ker in den Blick­win­kel rü­cken. Denn die­se ste­hen im Mit­tel­punkt des Im­mo­bi­li­enöko­sys­tems, wie aus der Ver­an­stal­tungs­ein­la­dung her­vor­geht. Part­ner der Ver­an­stal­tung sind der Co-Working-An­bie­ter We­Work und der Im­mo-Dienst­leis­ter JLL. An­mel­dun­gen da­zu sind un­ter die­sem Link mög­lich.
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Bernd Kühr übernimmt Leitung des Bereichs Portfoliobewertung

Karriere zum Tag: Neu bei EHL

von Charles Steiner

Bernd KührBernd Kühr
Die EHL Im­mo­bi­li­en Be­wer­tung hat mit Bernd Kühr ei­nen neu­en Lei­ter für den Be­reich Port­fo­li­o­be­wer­tung ein­ge­setzt und ihm über­dies die Pro­ku­ra über­tra­gen. Das gab die EHL via Pres­se­mit­tei­lung be­kannt. In sei­ner neu­en Funk­ti­on wird der 36-Jäh­ri­ge sei­nen Tä­tig­keits­schwer­punkt vor al­lem auf Gut­ach­ten für die Bi­lan­zie­rung und zu Trans­ak­ti­ons­zwe­cken lie­gen, wie aus der Mit­tei­lung her­vor­geht. Ak­tu­ell be­schäf­tigt die EHL Im­mo­bi­li­en Be­wer­tung 10 Mit­ar­bei­ter, im Vor­jahr sei­en laut ei­ge­nen An­ga­ben Im­mo­bi­li­en im Wert von elf Mil­li­ar­den Eu­ro be­wer­tet wor­den.
Kühr ist Ab­sol­vent der Fach­hoch­schu­le für Wirt­schaft und Tech­nik in Wie­ner Neu­stadt und all­ge­mein be­ei­de­ter und ge­richt­lich zer­ti­fi­zier­ter Sach­ver­stän­di­ger. Er ist be­reits seit fünf Jah­ren als Be­wer­tungs­ex­per­te in der EHL-Grup­pe als Se­ni­or Con­sul­tant tä­tig. Zu­vor war Kühr u.a. im Be­reich Re­al Es­ta­te Ad­vi­so­ry bei PwC Ös­ter­reich als Im­mo­bi­li­en­be­wer­ter be­schäf­tigt.

Ex-Tennis-Profi Christoph Handl verstärkt Neubau-Team

Karriere zum Tag: Neu bei 3SI Immogroup

von Charles Steiner

Christoph HandlChristoph Handl
Und wie­der geht es bei der 3SI Im­mo­group Schlag auf Schlag: Die­se baut ihr Neu­bau­team aus und holt sich ei­nen Ex-Pro­fi­sport­ler ins Team, der auch über ei­ne um­fas­sen­de Ex­per­ti­se zu Im­mo­bi­li­en ver­fügt: Seit Mit­te April ver­stärkt der 39-jäh­ri­ge Ex-Ten­nis­pro­fi Chris­toph Handl die Spar­te Neu­bau im Be­reich Im­mo­bi­li­en-An­kauf und Pro­jekt­Ma­nage­ment. Nach sei­ner Kar­rie­re als Ten­nis-Pro­fi be­gann der ge­bür­ti­ge Feld­ba­cher (Stei­er­mark) zu­nächst als Mar­ke­ting- und Ver­kaufs­lei­ter für Völkl Ten­nis, be­treu­te dann Wer­be­kun­den der An­ten­ne Stei­er­mark, ehe er 2011 ins Im­mo­bi­li­en­La­ger wech­sel­te und den Be­reich Mar­ke­ting & Ver­kauf bei Ha­ring Group über­nahm. Zu­letzt war er für den Bau­trä­ger Hart & Hart als Ver­kaufs­lei­ter tä­tig. Handl freut sich schon auf sei­ne neue Tä­tig­keit: "Ge­mein­sam wol­len wir den Er­folg aus dem Zins­haus-Be­reich auch im Neu­bau fort­set­zen." Erst kürz­lich ist der öko­lo­gi­sche Neu­bau Raf­fa­el­gas­se, das jüngs­te Neu­bau­pro­jekt der 3SI Im­mo­group, fer­tig­ge­stellt und die Woh­nun­gen über­ge­ben wor­den. Der Ge­schäfts­füh­ren­de Ge­sell­schaf­ter der 3SI Im­mo­group, Mi­cha­el Schmidt, spielt den Ball zu­rück: "Mein Ziel ist es, heu­er auch im Neu­bau-Seg­ment die Schlag­zahl zu er­hö­hen. Chris­toph Handl wird des­halb in Zu­kunft un­ser Team spe­zi­ell im Pro­jekt­ma­nage­ment für Neu­bau- Pro­jek­te ver­stär­ken."
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Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.

Warten auf den Stein der Weisen

Der Han­del ist im Wan­del. Und zwar so rasch und ra­di­kal wie noch nie - und das hat nicht nur mit On­line zu tun. Die dies­jäh­ri­ge Ma­pic war da­her vor al­lem der Sinn­su­che ge­wid­met. Es ist ein we­nig wie bei der Maus im An­ge­sicht der Schlan­ge. Es ist klar, dass es jetzt um das blan­ke Über­le­ben geht, aber ir­gend­wie fehlt die ret­ten­de Idee, ob, wo­hin und wie man sich da­zu be­we­gen soll.Noch nie zu­vor war die Ma­pic so sehr von Un­si­cher­hei­ten über die Zu­kunft ge­prägt wie in die­ser No­vem­ber­wo­che. Die - im Ver­gleich zu 2007 schon deut­lich be­schei­de­ne­ren - Events und Din­ners ein­zel­ner Aus­stel­ler und der be­rufs­be­dingt zur Schau ge­stell­te Op­ti­mis­mus für die ei­ge­nen Pro­jek­te kön­nen in­des­sen den kri­ti­schen Be­ob­ach­ter nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die Re­tail­im­mo­bi­li­en­bran­che den Weg für die Zu­kunft noch nicht wirk­lich ent­deckt hat. Mehr als 8.500 De­le­gier­te aus 80 Län­dern, da­von 2.100 Ein­zel­händ­ler, 2.500 Ent­wick­ler und 1.000 In­ves­to­ren, wa­ren in die­sem Jahr auf der Ma­pic prä­sent.Für vie­le da­von war es vor al­lem auch ei­ne Su­che nach neu­en We­gen. Mie­ter wech­seln öf­ter "An­bie­ter von Ein­zel­han­dels­flä­chen müs­sen in den nächs­ten zehn Jah­ren mit so vie­len Mie­ter­wech­seln rech­nen wie sel­ten zu­vor", pro­gnos­ti­ziert Jörg Bit­zer, Lei­ter des Be­reichs Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en bei EHL Im­mo­bi­li­en. "Ei­ner­seits wer­den ins­be­son­de­re in Mit­tel­eu­ro­pa zahl­rei­che tra­di­tio­nel­le Groß­mie­ter aus den Be­rei­chen Tex­til, Schu­he und Elek­tro­nik oder auch Ban­ken Flä­chen re­du­zie­ren, an­de­rer­seits drängt ei­ne Viel­zahl von neu­en, oft­mals al­ler­dings auch klei­ne­ren Kon­zep­ten auf den Markt, die für gut ge­ma­nag­te Stand­or­te ei­ne enor­me Chan­ce dar­stel­len. Es wird al­so län­ger­fris­tig we­ni­ger Flä­chen­nach­fra­ge ge­ben und wir wer­den ganz an­de­re Shops und Dienst­leis­ter se­hen als heu­te." Big Da­ta im Kom­men In­des­sen hat der In­no­va­ti­ons­markt er­war­tungs­ge­mäß auch kei­ne um­wer­fen­den Neu­hei­ten ge­bracht: Big Da­ta und Ein­satz­mög­lich­kei­ten für künst­li­che In­tel­li­genz wa­ren hier wohl die in­ter­es­san­tes­ten Haupt­the­men. Und na­tür­lich neue Un­ter­hal­tungs­ide­en und Gastro­kon­zep­te, mit de­nen dem wach­sen­den On­line-Han­del et­was ent­ge­gen­ge­setzt wer­den soll. Die zwei­te gro­ße Ver­än­de­rung ist eben­falls dem Trend zum er­leb­nis­ori­en­tier­ten Ein­kauf ge­schul­det: die star­ke Aus­wei­tung von En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­ten. Vir­tu­al-Rea­li­ty-Er­leb­nis­se in 3D-Shows, Ga­ming Are­as, auf­wen­di­ge Kin­der­er­leb­nis­be­rei­che oder auch bis zu meh­re­re Tau­send Qua­drat­me­ter gro­ße Sport­be­rei­che - z.B. Tram­po­lin­parks - sind nur ei­ni­ge der neu­en En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­te, die auf der MA­PIC auf enor­mes In­ter­es­se stie­ßen. "Die Viel­zahl der Show- und Mit­mach­an­ge­bo­te wird da­zu füh­ren, dass die Ver­weil­dau­er im Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft deut­lich zu­neh­men wird", so Bit­zer. Frei­lich ist es Jam­mern auf ho­hem Ni­veau, was hier be­trie­ben wird. Im zu­rück­lie­gen­den Jahr­zehnt ist die Re­tail-Ver­kaufs­flä­che um zwölf Pro­zent ge­stie­gen - und zwar durch­schnitt­lich pro Jahr! Flä­chen­trei­ber da­bei wa­ren - und sind es auch wei­ter­hin - vor al­lem Chi­na und In­di­en. Auf die­se bei­den Märk­te set­zen die welt­weit ak­ti­ven 150 Top- mar­ken in der Re­tail­sze­ne auch ih­re Haupt­an­stren­gun­gen. "Chi­na ist ein be­son­ders viel­ver­spre­chen­der Markt für Out­lets", sagt Lois Lu Yi, VP von Bei­jing Ca­pi­tal Grand, ei­ner in Hong Kong an­ge­sie­del­ten In­vest­ment Hol­ding Ge­sell­schaft, die auch selbst ent­wi­ckelt. "Die ge­sam­te Out­let­flä­che in Chi­na wächst pro Jahr um der­zeit 34 Pro­zent. Bei Kauf­häu­sern liegt das Wachs­tum bei 8 Pro­zent, bei Shop­ping Malls bei 29 Pro­zent." Aber auch in Eu­ro­pa gibt es Ak­ti­vi­tä­ten. Hier sol­len vor al­lem (neue) Gas­tro­no­mie­kon­zep­te schrump­fen­de Han­dels­flä­chen kom­pen­sie­ren. Fol­ge­rich­tig hat Ma­pic-Che­fin Na­tha­lie De­pe­tro auch für nächs­tes Jahr ei­ne neue Ver­an­stal­tung, die Ma­pic Es­sen & Trin­ken in Mai­land, an­ge­kün­digt. Neue Tech­no­lo­gi­en im Ein­zel­han­del ge­hen aber noch weit über On­line-Han­del und Big Da­ta hin­aus. Durch Au­to­ma­ti­sie­rung und Ro­bo­ter wird sich die Zahl der Jobs im Ein­zel­han­del bis 2030 än­dern. Ei­ni­ge au­to­ma­ti­sier­te Pro­zes­se wer­den mensch­li­che Ar­beits­kräf­te er­set­zen. Das "In­ter­net der Din­ge" wird laut ei­ner CB­RE-Stu­die zur Nor­ma­li­tät. Durch die vor­an­schrei­ten­de In­te­gra­ti­on von Mil­li­ar­den an Er­ken­nungs­zei­chen und Mar­kie­run­gen er­hal­ten Ein­zel­händ­ler mehr und mehr In­for­ma­tio­nen über die Kauf­sche­ma­ta von Kun­den. Re­tailer kön­nen so das Kauf­ver­hal­ten und die Be­dürf­nis­se der Kun­den be­reits an­ti­zi­pie­ren und La­ger­be­stän­de so­wie Aus­lie­fe­rung ent­spre­chend ef­fi­zi­en­ter ge­stal­ten. Dank in­tel­li­gen­ter Ge­rä­te­tech­no­lo­gie - wie Smart­pho­nes - kön­nen Ver­brau­cher buch­stäb­lich über­all und zu je­der Zeit kau­fen, was sie se­hen. Ei­ne ein­fa­che Echt­zeit- Bil­der­ken­nungs-Ana­ly­se macht al­les "kauf­bar" - von je­der Quel­le. Und: Stores wer­den zu Show­rooms und fun­gie­ren als Mar­ken­bot­schaf­ter, die sich auf Mar­ken­er­leb­nis­se kon­zen­trie­ren. Shop­ping be­deu­tet Mar­ken­er­leb­nis, in das man ein­taucht und bei dem man die Bin­dung mit der Mar­ke in­ten­si­viert. Der Kon­su­ment des Jah­res 2030 hat im­mer noch den Wunsch, ei­nen Store zu be­su­chen. Die Kon­su­men­ten wün­schen sich neue Er­fah­run­gen. Ein­zel­händ­ler wer­den die­se Ge­le­gen­heit er­grei­fen und Er­leb­nis­se mit mehr In­ter­ak­ti­on und Lern­ef­fek­ten für Kon­su­men­ten kre­ieren. Frei­lich, das be­deu­tet auch mehr Ar­beit für das Cen­ter­ma­nage­ment. Bit­zer: "Das Cen­ter­ma­nage­ment wird so kom­plex wie nie zu­vor sein. Tech­ni­sche Neue­run­gen sind zu im­ple­men­tie­ren, bau­li­che Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men, und statt mit we­ni­gen Ex­pan­si­ons­ma­na­gern ei­ni­ger glo­ba­ler Ein­zel­han­dels­kon­zer­ne zu re­den, muss man künf­tig in ei­ner deut­lich viel­fäl­ti­ge­ren Ein­zel­han­dels­sze­ne eng ver­netzt sein, um die neu­en Re­tail-, Gas­tro- und En­ter­tain­ment­kon­zep­te zu ge­win­nen, oh­ne die das Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft ein­fach nicht mehr er­folg­reich sein kann."

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Schön  ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.Schön ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.

Stadtentwicklung geht auch pragmatisch

Bei der Stadt­ent­wick­lung gilt es, ver­schie­dens­te In­ter­es­sen un­ter ei­nen Hut zu brin­gen und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Wie schön ist es für Stadt­ent­wick­ler, wenn man sich nicht um Wah­len, Par­tei­en und In­ter­es­sens­ver­tre­ter küm­mern muss. Wenn Plä­ne rich­tig schön aus­ge­dacht und um­ge­setzt wer­den kön­nen. Chi­na ist so ein Bei­spiel. Wenn et­was schief­geht - ab­rei­ßen und neu bau­en. Wir le­ben in ei­ner De­mo­kra­tie, bei uns geht Stadt­ent­wick­lung nicht so ein­fach. Ver­schie­dens­te In­ter­es­sen sind un­ter ei­nen Hut zu brin­gen, es gilt, Kom­pro­mis­se zu fin­den, und am En­de des Pro­zes­ses soll et­was Sinn­vol­les her­aus­kom­men. Es gibt ei­ne Aus­nah­me, die die­se Re­gel be­stä­tigt: Wien. Welt­kul­tur­er­be futsch? Wurscht, brau­chen wir nicht. Tra­di­tio­nel­le Märk­te wie Kar­me­li­ter-, Vol­kert- oder Yp­pen­markt, Nah­ver­sor­ger und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­or­te der Stadt­be­völ­ke­rung wur­den Re­stau­rant­mei­len für die hip­pen Bo­b­os, die Nah­ver­sor­gung ging an die in­ter­na­tio­na­len Ket­ten. Egal. Und dann der Ver­kehr: Aus­schließ­li­che Kon­zen­tra­ti­on auf Rad und U-Bahn, al­les an­de­re wird ver­dammt, be­hin­dert, aus­ge­grenzt. Ob sinn­voll oder nicht, ob Geld ver­schwen­det wird oder nicht - al­les ist der Durch­set­zung ei­ner re­li­gi­ös an­mu­ten­den Mei­nung un­ter­ge­ord­net. Es geht doch an­ders, mit Über­zeu­gen. Wenn der öf­fent­li­che Ver­kehr und die "Park and ri­de"-An­la­gen sinn­voll ge­stal­tet sind, wer­den vie­le Men­schen auf den öf­fent­li­chen Ver­kehr um­stei­gen, und es wird ein sinn­vol­les Mit­ein­an­der ge­ben. Auch oh­ne künst­li­che Ver­knap­pung. Wir wer­den un­se­re in die Jah­re ge­kom­me­ne Bau­sub­stanz ver­dich­ten müs­sen, da gilt es, die be­ste­hen­de Bau­ord­nung an­zu­pas­sen, auch oh­ne Spen­den an Ent­wick­lungs­hil­fe­ver­ei­ne. Wir brau­chen ein Mit­ein­an­der von neu­en Stadt­tei­len und neu ge­stal­te­ten al­ten Stadt­tei­len, von öf­fent­li­chem und pri­va­tem Wohn­bau, dann wird es auch Durch­mi­schung und Ghet­to­ver­mei­dung oh­ne kom­mu­na­le Len­kungs­maß­nah­men ge­ben. Und bit­te: Leist­ba­res Woh­nen de­fi­niert sich als Mie­te inkl. Be­triebs­kos­ten, nur um Kalt­mie­te wohnt nie­mand! Nach der nächs­ten Wahl freu­en wir uns, wenn der er­ho­be­ne Zei­ge­fin­ger wie­der in die Ta­sche ge­packt ist, an­de­re Mei­nun­gen zu­las­sen wer­den und Stadt­ent­wick­lung im de­mo­kra­ti­schen, mü­he­vol­len Dia­log pas­siert. Wann ist Wahl?

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