Bammer übergibt am Montag an Braunisch

Studiengang Real Estate Management mit neuem Leiter

von Gerhard Rodler

Kommenden Montag ist es tatsächlich so weit: Klemens Braunisch übernimmt von Otto Bammer die Leitung des Studiengang Real Estate Management der FHWien der WKW. Er werde dabei auf Kontinuität setzen und die bestehenden Stärken der Studiengänge beibehalten, aber den bereits hoch angesehenen Studienlehrgang natürlich stetig weiter entwickeln. Eigene Akzente hat er ja bereits mit neu von ihm aufgebauten Master-Studium Real Estate Investments gesetzt. Dieses MSc-Programm richtet sich vor allem an die - oft internationale - Investmentbranche. Braunisch: „Entscheidend ist, dass die Studierenden im Studium auf ihren bereits erworbenen Kompetenzen aufbauen können. Die Digitalisierung, Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt und Trends in den Sparten Wohnen, Büro und Handel fließen praxisnah in die Lehrveranstaltungen ein.“
Die Feier zur Übergabe der Leitung fand übrigens bereits vor einigen Tagen statt - und das ausgerechnet in jenem Raum, in dem Otto Bammer den Studienlehrgang vor genau 18 Jahren mehr oder minder aus der Taufe gehoben hatte. Damals - wie er heute verriet - noch in ungekündigter Position bei der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Dass daraus eine absolute Erfolgsgeschichte geworden war, hätten in diesem Ausmaß wohl die wenigsten erwartet. Mittlerweile werden an der FHWien der WKW zwei Studiengänge in dem Bereich angeboten, der Bachelor-Studiengang Immobilienwirtschaft mit Schwerpunkt Ausbildung von Maklern und Hausverwaltern und den Masterstudiengang Immobilienmanagement, der auf werdende Projektentwickler und Bauträger abzielt. Bammer wird auch in seinem Ruhestand dem Studienlehrgang als Vortragender erhalten bleiben, und zwar „so lange es meine Gesundheit ermöglicht“. Wir, die Immobilienbranche, hoffen, dass dies noch sehr lange der Fall ist.

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Talent Garden startet heute

Co-Working- & Innovations-Campus in Vollbetrieb

von Gerhard Rodler

Talent Garden Vienna	Talent Garden Vienna

Co-Working ist zwischenzeitig in Österreich angekommen. Heute, Donnerstag, geht das aktuell größte Co-Working-Objekt im 9. Wiener Gemeindebezirk auf 5.000 m² in Vollbetrieb. Das ehemalige ABV-Bausparkassengebäude wurde 300 Tage lang um rund drei Millionen auf das stylishe Co-Working und Innovations-Netzwerk Talent Garden umgebaut. „Talent Garden steht dafür, in Europa führende Tech-Ökosysteme aufzubauen und massiv zu fördern. Dafür setzen wir mit der heutigen Eröffnung des Talent Garden Campus in Wien, als ersten deutschsprachigen Standort und zentralen Hub für Osteuropa und den Balkan einen entscheidenden Impuls. Es handelt sich um eines unserer bisher größten Projekte, das ganz entscheidend für unsere internationale Expansion ist. Ziel ist es, Wien dank unserer Expertise und Erfahrung bezüglich Innovation und Digitalisierung, auf das nächste Level zu heben. Wir wollen mit diesem Campus Wien für Technologie-Talente aus ganz Europa noch attraktiver machen, und den lokalen Unternehmen und Talenten helfen, dank des Netzwerks von Talent Garden in Europa zu wachsen. Das passiert sicher noch nicht alles heute, aber wir werden hier, wie schon an anderen Standorten zuvor, einiges bewirken“, so Talent Garden-CEO Davide Dattoli. Erst kürzlich hat er 44 Millionen Investmentgelder für die internationale Expansion von Talent Garden erhalten. Wien ist erst der vierte von insgesamt 23 geplanten Standorten.
Das Konzept Talent Garden als Coworking- und Innovations-Network stützt sich insgesamt auf drei Säulen: „Work“ (Arbeitsplatz), „Learn“ (Innovation School) sowie „Connect“ (Events). Talent Garden hostete in den letzten Jahren quer durch Europa bereits hunderte Startups und tausende Freelancer. Viele etablierte Unternehmen, darunter BMW, Google oder Cisco arbeiten via Talent Garden mit der Innovationsszene zusammen. In Österreich sind das in diesem Fall Partnerunternehmen wie Raiffeisenbank International, die Wiener Städtische Versicherung oder EY. Der entscheidende Vorteil eines solchen Campus: der dauernd mögliche und stattfindende Austausch zwischen den dort arbeitenden Personen, in Verbindung mit der Talent Garden Innovation School, einer einzigartigen In-house Academy mit digitalem Schwerpunkt, Event-Serien sowie einer internen Vernetzungsplattform.

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Sanktionen bringen Wohnungsknappheit

Rechtsunsicherheit bekämpfen statt Vermieter

von Charles Steiner

Die jüngste Wortmeldung von SPÖ-Wohnbaustadträtin Ruth Becher, wonach Vermieter bei zu hohen Mieten künftig durch den Verwaltungsstrafbestand „Mietwucher“ hart sanktioniert werden müssten, stößt bei Michael Pisecky, Obmann der Wiener Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder auf heftige Kritik. Denn Bechers Forderungen würden auf einer Erhebung der Stadt Wien und der Mietervereinigung fußen - diese würde aber lediglich rund 500 ohnehin problematische Mietverträge umfassen, weswegen Pisecky diese Erhebung als unwissenschaftlich kritisiert, die darin angestellten Vergleiche hinken: „Das ist ungefähr genauso, als ob man zu einem Wiener Orthopäden geht und im Wartezimmer unter den Patienten eine Umfrage macht. Dabei stellt man überrascht fest, dass vier von fünf Patienten Knie- oder Rückenprobleme haben und schließt daraus, dass deshalb 80 Prozent aller Wiener unter Knie- oder Rückenproblemen leiden.“ Denn jene 400 aus den 500 Mietverträgen, bei denen es erhebliche Mängel gegeben haben sollen, würden bei etwa 200.000 Wiener Altbau-Mietverträgen gerade mal zwei Promille ausmachen.
Für Pisecky ist die Diskussion um zu hohe Mieten vielmehr auf die Rechtsunsicherheit bezüglich der Lagezuschläge zurückzuführen. Denn seit der neuen Lagezuschlagskarte, die die Stadt Wien nach einem OGH-Entscheid Anfang vergangenes Jahr erstellt hatte, seien in jene Mietverträge, die vor 2018 rechtsgültig abgeschlossen worden waren, einseitig eingegriffen worden - ungeachtet des Umstands, dass eine Vertragsänderung in der Regel der Zustimmung beider Parteien bedürfe: „Vermieter werden nun rückwirkend zu Kriminellen gemacht, obwohl sie zum damaligen Zeitpunkt des Vertragsabschlusses korrekt und allen Rechtsvorschriften folgend gehandelt haben. Mit von Ruth Becher geforderten Sanktionen von bis zu 300 Prozent des zu hoch bemessenem Mietzins und Entfristungen von Mietverhältnissen straft man Vermieter für eine nicht strafbare Handlung, die sie aufgrund fehlender Rechtssicherheit getätigt haben.“ Die von der SPÖ-Wohnbaustadträtin geforderten Sanktionen betrachtet Pisecky als unfair, sie würden die Wohnsituation für Mieter nicht verbessern, sondern „zu noch mehr Leerständen und einer weiteren Verknappung des Wohnungsmarktes führen.“

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Advanta startet Umfrage zum Richtwert

Freiwillig mehr Miete zahlen bei Sanierung?

von Charles Steiner

Die Thematik rund um den niedrigen Richtwert in Wien und damit das Problem, dass eine Altbau-Sanierung mit diesen Mieten nicht kostendeckend möglich ist, will Manuel Placher, Geschäftsführer von Advanta Immobilien, im Rahmen seiner Masterarbeit von einer anderen, durchaus interessanten Seite beleuchten. Durch die fehlenden Sanierungsanreize und den geringen Zuschlagsmöglichkeiten (maximal zehn Prozent des Richtwerts) würden viele Investoren Altbauwohnungen parifizieren und abverkaufen, anstatt diese zu vermieten. Plachner stellt im Rahmen einer quantitativen Umfrage bis Mitte April die Frage, ob Altbaumieter bei Sanierungen freiwillig aliquot mitzahlen oder aber selbst investieren und dafür weniger Miete zahlen würden. Die Umfrage, die unter diesem Link abrufbar ist, geht unter anderem an alle Hausverwalter Wiens, zudem ist sie auf Facebook veröffentlicht worden. Ziel ist, von den 460.000 Altbau-Mietern mindestens 1.000 Rückmeldungen zu erhalten.
Die Ergebnisse sollen Ende April veröffentlicht werden. Plachner schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits ist sie wesentlicher Bestandteil seiner Masterarbeit, die von Immobilienanwalt Stefan Artner von Dorda betreut wird, andererseits soll sie der Immobilienwirtschaft einen anderen, neuen Zugang zur Diskussion um den Richtwert liefern. Plachner zum immoflash: „Die Umfrage soll zeigen, ob einerseits Mieter bereit wären, einen aliquoten Mehrbetrag freiwillig zu leisten, um den Charme und Wohnkomfort zu genießen, oder dies doch nicht wollen, dafür selbst investieren, um von Anbeginn an weniger Miete zu zahlen (hier würde sich der Eigentümer vorweg einige Sanierungskosten sparen, andererseits keine Afa geltend machen können).“

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Grundstein für DC3 ist gelegt

Österreichs größtes Studentenwohnheim

von Markus Giefing

In der Donaustadt, um genau zu sein in der Donaucity, wird wieder etwas Großes gebaut. Die S+B Gruppe startet mit dem Bau des DC Tower III. Als Investoren sind zum ersten Mal in Österreich die Partners Group als auch Greystar vertreten. Greystar wird als Studentenwohnheim-Profi in weiterer Folge den DC3 betreiben. Die Fertigstellung des 110 Meter hohen und damit grössten Studentenwohnheims ist für Mitte 2021 geplant.

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CA Immo knackt wieder Rekord

Operativer Cashflow hat Ziel übertroffen

von Charles Steiner

Aufgrund von einem starken Anstieg des Neubewertungsergebnisses schließt die CA Immo ihr abgelaufenes Geschäftsjahr mit einem Rekordergebnis ab. Wie der Konzern im Rahmen der heutigen Bilanzpressekonferenz erklärt, sei das Nettoergebnis um 28,2 Prozent auf 305,3 Millionen Euro angestiegen, das Neubewertungsergebnis verbesserte sich um das zweieinhalbfache von 103,9 Millionen auf 276,5 Millionen Euro. Ebenso konnte der operative Cashflow die eigene Zielsetzung von über 115 Millionen Euro übertreffen und lag bei 118,5 Millionen Euro. Somit rechnet die CA Immo mit einem FFO 1 für das heurige Geschäftsjahr von mindestens 125 Millionen Euro. Ein signifikantes Plus gab es auch bei den Mieterlösen mit 6,7 Prozent auf 192,4 Millionen Euro, was unter anderem durch die Akquisition des Bürogebäudes Warsaw Spire B in Warschau erzielt werden konnte. Der EPRA-NAV legte um 11 Prozent auf 33,30 Euro je Aktie zu. Im Zuge der Geschäftsergebnisse soll auch die Dividende von 80 auf 90 Cent angehoben werden.
Andreas Quint, CEO von CA Immo: „Unsere aktive Wachstumsstrategie hat CA Immo 2018 ein neuerliches Rekordergebnis beschert - und ebnet gleichzeitig den Weg für künftiges Ertragswachstum. Wir konnten unseren Immobilienbestand um sieben hochwertige Immobilien erweitern, wovon wir vier Gebäude selbst entwickelt haben. Dieses Portfoliowachstum wird unsere Mieterlöse und dadurch das nachhaltige Ergebnis in den kommenden Jahren weiter erhöhen.“

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Signa baut mit Wolfsburg AG

Mix aus Handel, Freizeit, Büros, Hotel, Wohnen und mehr

von Gerhard Rodler

Die österreichische Signa hat mit der deutschen Wolfsburg AG einen Projektentwicklungsvertrag für die Ausplanung des Innenstadt-Areals südlich und westlich des Wolfsburger Hauptbahnhofs abgeschlossen. Die beiden Partner erarbeiten im nächsten Schritt ein Gesamtkonzept, über dessen Umsetzung am Ende der Rat der Stadt Wolfsburg und alle beteiligten Partner entscheiden.
Das neue urbane Stadtquartier soll Büroflächen, Wohnen, Freizeitangebote, Einzelhandel, Hotel und Gastronomie sowie Mobilitäts- und Digitallösungen integrieren. Die Betrachtungen umfassen das Areal zwischen dem Hauptbahnhof im Norden, die ehemalige Hertie-Fläche im Süden und die westlich daran anschließenden Flächen. Hier solIen in den Themenfeldern Büro, Wohnen, Einzelhandel, Freizeit-, Gastronomie- und Übernachtungsangebote sowie neue Arbeitsformen, Mobilitäts- und Digitallösungen neue Ankerpunkte entstehen.
Ein entscheidender Grund, das die Wahl der Wolfsburg AG auf die östereichische Signa fiel, waren deren track record. Die Signa Gruppe stehe für Investitionen in urbane Stadtentwicklungen und Wahrzeichen wie das KaDeWe und den Upper West Tower in Berlin, das Alsterhaus und die Alsterarkaden in Hamburg und seit kurzem das Chrysler Building in New York, so der Wolfsburger Oberbürgermeister Klaus Mohrs.
Die Planungen erfolgen in Abstimmung mit der Gesamtstrategie #WolfsburgDigital. Zu deren Themenschwerpunkt „Innovative Stadtplanung und zukunftsfähiges Wohnen“ gehört neben der Quartiersentwicklung am Nordkopf auch die Masterplanung Nordhoffachse.

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Karriere zum Tag: Neu bei Schindler

Peter Schnieper übergibt an Daniel Reisenberger

von Charles Steiner

Peter Schnieper (links) übergibt an Daniel ReisenbergerPeter Schnieper (links) übergibt an Daniel Reisenberger

Wechsel an der Spitze bei Schindler Österreich. Nach sechs Jahren als Geschäftsführer geht Peter Schnieper zurück in die Schweiz, um innerhalb der Schindler Gruppe neue Tätigkeiten zu übernehmen. Seinen Posten übergibt Schnieper geordnet an Daniel Reisenberger, der bereits seit 2002 bei Schindler in leitenden Funktionen tätig ist. Reisenberger war zuletzt Gebietsleiter Nordwest (Hannover) in der Schindler Konzerngesellschaft Deutschland, zuvor war er mehrere Jahre Geschäftsführer von Haushahn Österreich und damit Mitglied der Schindler-Geschäftsführung.
Daniel Reisenberger zu seiner neuen Aufgabe: „Es bedeutet mir persönlich sehr viel, wieder zurück nach Österreich zu kommen. Ich habe das Privileg eine sehr kompetente Mannschaft in einem starken Unternehmen übernehmen zu dürfen. Ich blicke mit Freude auf die spannenden Herausforderungen, die in den kommenden Jahren vor uns liegen.“ Peter Schnieper zur Übergabe der Geschäftsführung in Österreich: „Ich freue mich sehr, dass wir Daniel Reisenberger für die Funktion des Geschäftsführers gewinnen konnten. Er kennt den österreichischen Markt sehr genau wie auch die Mitarbeiter und kann auf eine hohe Akzeptanz bauen. Folge dessen ist die österreichische Schindler - Organisation in bewährten und vor allem sehr erfahrenen Händen.“
Schnieper hatte in den vergangenen sechs Jahren einige wesentliche Schritte des Unternehmens in Österreich verantwortet, darunter fielen der Kauf mehrerer Aufzugsfirmen und die Eröffnung der neuen Österreichzentrale am Wienerberg.

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Rechtsunsicherheit bekämpfen statt Vermieter

Sanktionen bringen Wohnungsknappheit

von Charles Steiner

Die jüngs­te Wort­mel­dung von SPÖ-Wohn­bau­stadt­rä­tin Ruth Be­cher, wo­nach Ver­mie­ter bei zu ho­hen Mie­ten künf­tig durch den Ver­wal­tungs­straf­be­stand „Miet­wu­cher“ hart sank­tio­niert wer­den müss­ten, stößt bei Mi­cha­el Pis­ecky, Ob­mann der Wie­ner Fach­grup­pe der Im­mo­bi­li­en- und Ver­mö­gens­treu­hän­der auf hef­ti­ge Kri­tik. Denn Be­chers For­de­run­gen wür­den auf ei­ner Er­he­bung der Stadt Wien und der Mie­ter­ver­ei­ni­gung fu­ßen - die­se wür­de aber le­dig­lich rund 500 oh­ne­hin pro­ble­ma­ti­sche Miet­ver­trä­ge um­fas­sen, wes­we­gen Pis­ecky die­se Er­he­bung als un­wis­sen­schaft­lich kri­ti­siert, die dar­in an­ge­stell­ten Ver­glei­che hin­ken: „Das ist un­ge­fähr ge­nau­so, als ob man zu ei­nem Wie­ner Or­tho­pä­den geht und im War­te­zim­mer un­ter den Pa­ti­en­ten ei­ne Um­fra­ge macht. Da­bei stellt man über­rascht fest, dass vier von fünf Pa­ti­en­ten Knie- oder Rü­cken­pro­ble­me ha­ben und schließt dar­aus, dass des­halb 80 Pro­zent al­ler Wie­ner un­ter Knie- oder Rü­cken­pro­ble­men lei­den.“ Denn je­ne 400 aus den 500 Miet­ver­trä­gen, bei de­nen es er­heb­li­che Män­gel ge­ge­ben ha­ben sol­len, wür­den bei et­wa 200.000 Wie­ner Alt­bau-Miet­ver­trä­gen ge­ra­de mal zwei Pro­mil­le aus­ma­chen.
Für Pis­ecky ist die Dis­kus­si­on um zu ho­he Mie­ten viel­mehr auf die Rechts­un­si­cher­heit be­züg­lich der La­ge­zu­schlä­ge zu­rück­zu­füh­ren. Denn seit der neu­en La­ge­zu­schlags­kar­te, die die Stadt Wien nach ei­nem OGH-Ent­scheid An­fang ver­gan­ge­nes Jahr er­stellt hat­te, sei­en in je­ne Miet­ver­trä­ge, die vor 2018 rechts­gül­tig ab­ge­schlos­sen wor­den wa­ren, ein­sei­tig ein­ge­grif­fen wor­den - un­ge­ach­tet des Um­stands, dass ei­ne Ver­trags­än­de­rung in der Re­gel der Zu­stim­mung bei­der Par­tei­en be­dür­fe: „Ver­mie­ter wer­den nun rück­wir­kend zu Kri­mi­nel­len ge­macht, ob­wohl sie zum da­ma­li­gen Zeit­punkt des Ver­trags­ab­schlus­ses kor­rekt und al­len Rechts­vor­schrif­ten fol­gend ge­han­delt ha­ben. Mit von Ruth Be­cher ge­for­der­ten Sank­tio­nen von bis zu 300 Pro­zent des zu hoch be­mes­se­nem Miet­zins und Ent­fris­tun­gen von Miet­ver­hält­nis­sen straft man Ver­mie­ter für ei­ne nicht straf­ba­re Hand­lung, die sie auf­grund feh­len­der Rechts­si­cher­heit ge­tä­tigt ha­ben.“ Die von der SPÖ-Wohn­bau­stadt­rä­tin ge­for­der­ten Sank­tio­nen be­trach­tet Pis­ecky als un­fair, sie wür­den die Wohn­si­tua­ti­on für Mie­ter nicht ver­bes­sern, son­dern „zu noch mehr Leer­stän­den und ei­ner wei­te­ren Ver­knap­pung des Woh­nungs­mark­tes füh­ren.“

Freiwillig mehr Miete zahlen bei Sanierung?

Advanta startet Umfrage zum Richtwert

von Charles Steiner

Die The­ma­tik rund um den nied­ri­gen Richt­wert in Wien und da­mit das Pro­blem, dass ei­ne Alt­bau-Sa­nie­rung mit die­sen Mie­ten nicht kos­ten­de­ckend mög­lich ist, will Ma­nu­el Pla­cher, Ge­schäfts­füh­rer von Ad­van­ta Im­mo­bi­li­en, im Rah­men sei­ner Mas­ter­ar­beit von ei­ner an­de­ren, durch­aus in­ter­es­san­ten Sei­te be­leuch­ten. Durch die feh­len­den Sa­nie­rungs­an­rei­ze und den ge­rin­gen Zu­schlags­mög­lich­kei­ten (ma­xi­mal zehn Pro­zent des Richt­werts) wür­den vie­le In­ves­to­ren Alt­bau­woh­nun­gen pa­ri­fi­zie­ren und ab­ver­kau­fen, an­statt die­se zu ver­mie­ten. Plach­ner stellt im Rah­men ei­ner quan­ti­ta­ti­ven Um­fra­ge bis Mit­te April die Fra­ge, ob Alt­bau­mie­ter bei Sa­nie­run­gen frei­wil­lig ali­quot mit­zah­len oder aber selbst in­ves­tie­ren und da­für we­ni­ger Mie­te zah­len wür­den. Die Um­fra­ge, die un­ter die­sem Link ab­ruf­bar ist, geht un­ter an­de­rem an al­le Haus­ver­wal­ter Wiens, zu­dem ist sie auf Face­book ver­öf­fent­licht wor­den. Ziel ist, von den 460.000 Alt­bau-Mie­tern min­des­tens 1.000 Rück­mel­dun­gen zu er­hal­ten.
Die Er­geb­nis­se sol­len En­de April ver­öf­fent­licht wer­den. Plach­ner schlägt da­mit zwei Flie­gen mit ei­ner Klap­pe: Ei­ner­seits ist sie we­sent­li­cher Be­stand­teil sei­ner Mas­ter­ar­beit, die von Im­mo­bi­li­en­an­walt Ste­fan Art­ner von Dor­da be­treut wird, an­de­rer­seits soll sie der Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft ei­nen an­de­ren, neu­en Zu­gang zur Dis­kus­si­on um den Richt­wert lie­fern. Plach­ner zum im­mof­lash: „Die Um­fra­ge soll zei­gen, ob ei­ner­seits Mie­ter be­reit wä­ren, ei­nen ali­quo­ten Mehr­be­trag frei­wil­lig zu leis­ten, um den Charme und Wohn­kom­fort zu ge­nie­ßen, oder dies doch nicht wol­len, da­für selbst in­ves­tie­ren, um von An­be­ginn an we­ni­ger Mie­te zu zah­len (hier wür­de sich der Ei­gen­tü­mer vor­weg ei­ni­ge Sa­nie­rungs­kos­ten spa­ren, an­de­rer­seits kei­ne Afa gel­tend ma­chen kön­nen).“
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Österreichs größtes Studentenwohnheim

Grundstein für DC3 ist gelegt

von Markus Giefing

In der Do­nau­stadt, um ge­nau zu sein in der Do­nau­ci­ty, wird wie­der et­was Gro­ßes ge­baut. Die S+B Grup­pe star­tet mit dem Bau des DC Tower III. Als In­ves­to­ren sind zum ers­ten Mal in Ös­ter­reich die Part­ners Group als auch Grey­star ver­tre­ten. Grey­star wird als Stu­den­ten­wohn­heim-Pro­fi in wei­te­rer Fol­ge den DC3 be­trei­ben. Die Fer­tig­stel­lung des 110 Me­ter ho­hen und da­mit gröss­ten Stu­den­ten­wohn­heims ist für Mit­te 2021 ge­plant.

Operativer Cashflow hat Ziel übertroffen

CA Immo knackt wieder Rekord

von Charles Steiner

Auf­grund von ei­nem star­ken An­stieg des Neu­be­wer­tungs­er­geb­nis­ses schließt die CA Im­mo ihr ab­ge­lau­fe­nes Ge­schäfts­jahr mit ei­nem Re­kord­er­geb­nis ab. Wie der Kon­zern im Rah­men der heu­ti­gen Bi­lanz­pres­se­kon­fe­renz er­klärt, sei das Net­to­er­geb­nis um 28,2 Pro­zent auf 305,3 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­stie­gen, das Neu­be­wer­tungs­er­geb­nis ver­bes­ser­te sich um das zwei­ein­halb­fa­che von 103,9 Mil­lio­nen auf 276,5 Mil­lio­nen Eu­ro. Eben­so konn­te der ope­ra­ti­ve Cash­flow die ei­ge­ne Ziel­set­zung von über 115 Mil­lio­nen Eu­ro über­tref­fen und lag bei 118,5 Mil­lio­nen Eu­ro. So­mit rech­net die CA Im­mo mit ei­nem FFO 1 für das heu­ri­ge Ge­schäfts­jahr von min­des­tens 125 Mil­lio­nen Eu­ro. Ein si­gni­fi­kan­tes Plus gab es auch bei den Mie­t­er­lö­sen mit 6,7 Pro­zent auf 192,4 Mil­lio­nen Eu­ro, was un­ter an­de­rem durch die Ak­qui­si­ti­on des Bü­ro­ge­bäu­des War­saw Spi­re B in War­schau er­zielt wer­den konn­te. Der EPRA-NAV leg­te um 11 Pro­zent auf 33,30 Eu­ro je Ak­tie zu. Im Zu­ge der Ge­schäfts­er­geb­nis­se soll auch die Di­vi­den­de von 80 auf 90 Cent an­ge­ho­ben wer­den.
An­dre­as Quint, CEO von CA Im­mo: „Un­se­re ak­ti­ve Wachs­tums­stra­te­gie hat CA Im­mo 2018 ein neu­er­li­ches Re­kord­er­geb­nis be­schert - und eb­net gleich­zei­tig den Weg für künf­ti­ges Er­trags­wachs­tum. Wir konn­ten un­se­ren Im­mo­bi­li­en­be­stand um sie­ben hoch­wer­ti­ge Im­mo­bi­li­en er­wei­tern, wo­von wir vier Ge­bäu­de selbst ent­wi­ckelt ha­ben. Die­ses Port­fo­li­o­wachs­tum wird un­se­re Mie­t­er­lö­se und da­durch das nach­hal­ti­ge Er­geb­nis in den kom­men­den Jah­ren wei­ter er­hö­hen.“
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Mix aus Handel, Freizeit, Büros, Hotel, Wohnen und mehr

Signa baut mit Wolfsburg AG

von Gerhard Rodler

Die ös­ter­rei­chi­sche Si­gna hat mit der deut­schen Wolfs­burg AG ei­nen Pro­jekt­ent­wick­lungs­ver­trag für die Aus­pla­nung des In­nen­stadt-Are­als süd­lich und west­lich des Wolfs­bur­ger Haupt­bahn­hofs ab­ge­schlos­sen. Die bei­den Part­ner er­ar­bei­ten im nächs­ten Schritt ein Ge­samt­kon­zept, über des­sen Um­set­zung am En­de der Rat der Stadt Wolfs­burg und al­le be­tei­lig­ten Part­ner ent­schei­den.
Das neue ur­ba­ne Stadt­quar­tier soll Bü­ro­flä­chen, Woh­nen, Frei­zeit­an­ge­bo­te, Ein­zel­han­del, Ho­tel und Gas­tro­no­mie so­wie Mo­bi­li­täts- und Di­gi­tallö­sun­gen in­te­grie­ren. Die Be­trach­tun­gen um­fas­sen das Are­al zwi­schen dem Haupt­bahn­hof im Nor­den, die ehe­ma­li­ge Her­tie-Flä­che im Sü­den und die west­lich dar­an an­schlie­ßen­den Flä­chen. Hier so­lI­en in den The­men­fel­dern Bü­ro, Woh­nen, Ein­zel­han­del, Frei­zeit-, Gas­tro­no­mie- und Über­nach­tungs­an­ge­bo­te so­wie neue Ar­beits­for­men, Mo­bi­li­täts- und Di­gi­tallö­sun­gen neue An­ker­punk­te ent­ste­hen.
Ein ent­schei­den­der Grund, das die Wahl der Wolfs­burg AG auf die ös­te­rei­chi­sche Si­gna fiel, wa­ren de­ren track re­cord. Die Si­gna Grup­pe ste­he für In­ves­ti­tio­nen in ur­ba­ne Stadt­ent­wick­lun­gen und Wahr­zei­chen wie das Ka­DeWe und den Up­per West Tower in Ber­lin, das Als­ter­haus und die Als­terar­ka­den in Ham­burg und seit kur­zem das Chrys­ler Buil­ding in New York, so der Wolfs­bur­ger Ober­bür­ger­meis­ter Klaus Mohrs.
Die Pla­nun­gen er­fol­gen in Ab­stim­mung mit der Ge­samt­stra­te­gie #Wolfs­burg­Di­gi­tal. Zu de­ren The­men­schwer­punkt „In­no­va­ti­ve Stadt­pla­nung und zu­kunfts­fä­hi­ges Woh­nen“ ge­hört ne­ben der Quar­tier­s­ent­wick­lung am Nord­kopf auch die Mas­ter­pla­nung Nord­hof­f­ach­se.

Peter Schnieper übergibt an Daniel Reisenberger

Karriere zum Tag: Neu bei Schindler

von Charles Steiner

Peter Schnieper (links) übergibt an Daniel ReisenbergerPeter Schnieper (links) übergibt an Daniel Reisenberger
Wech­sel an der Spit­ze bei Schind­ler Ös­ter­reich. Nach sechs Jah­ren als Ge­schäfts­füh­rer geht Pe­ter Schnie­per zu­rück in die Schweiz, um in­ner­halb der Schind­ler Grup­pe neue Tä­tig­kei­ten zu über­neh­men. Sei­nen Pos­ten über­gibt Schnie­per ge­ord­net an Da­ni­el Rei­sen­ber­ger, der be­reits seit 2002 bei Schind­ler in lei­ten­den Funk­tio­nen tä­tig ist. Rei­sen­ber­ger war zu­letzt Ge­biets­lei­ter Nord­west (Han­no­ver) in der Schind­ler Kon­zern­ge­sell­schaft Deutsch­land, zu­vor war er meh­re­re Jah­re Ge­schäfts­füh­rer von Haus­hahn Ös­ter­reich und da­mit Mit­glied der Schind­ler-Ge­schäfts­füh­rung.
Da­ni­el Rei­sen­ber­ger zu sei­ner neu­en Auf­ga­be: „Es be­deu­tet mir per­sön­lich sehr viel, wie­der zu­rück nach Ös­ter­reich zu kom­men. Ich ha­be das Pri­vi­leg ei­ne sehr kom­pe­ten­te Mann­schaft in ei­nem star­ken Un­ter­neh­men über­neh­men zu dür­fen. Ich bli­cke mit Freu­de auf die span­nen­den Her­aus­for­de­run­gen, die in den kom­men­den Jah­ren vor uns lie­gen.“ Pe­ter Schnie­per zur Über­ga­be der Ge­schäfts­füh­rung in Ös­ter­reich: „Ich freue mich sehr, dass wir Da­ni­el Rei­sen­ber­ger für die Funk­ti­on des Ge­schäfts­füh­rers ge­win­nen konn­ten. Er kennt den ös­ter­rei­chi­schen Markt sehr ge­nau wie auch die Mit­ar­bei­ter und kann auf ei­ne ho­he Ak­zep­tanz bau­en. Fol­ge des­sen ist die ös­ter­rei­chi­sche Schind­ler - Or­ga­ni­sa­ti­on in be­währ­ten und vor al­lem sehr er­fah­re­nen Hän­den.“
Schnie­per hat­te in den ver­gan­ge­nen sechs Jah­ren ei­ni­ge we­sent­li­che Schrit­te des Un­ter­neh­mens in Ös­ter­reich ver­ant­wor­tet, dar­un­ter fie­len der Kauf meh­re­rer Auf­zugs­fir­men und die Er­öff­nung der neu­en Ös­ter­reich­zen­tra­le am Wie­ner­berg.
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Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.

Mehr Stadt braucht das Land

Der Zu­zug in die Bal­lungs­zen­tren Ös­ter­reichs macht den Wohn­raum in den Städ­ten zur Man­gel­wa­re. Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te sol­len für Ent­span­nung auf dem an­ge­spann­ten Wohn­markt sor­gen. Ein Stadt­ent­wick­lungs­ge­biet ist viel mehr als die Ge­samt­heit ein­zel­ner Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te. Die­ser Mei­nung ist auch Tho­mas Ritt, Lei­ter der Ab­tei­lung Kom­mu­nal­po­li­tik bei der Ar­bei­ter­kam­mer Wien, die ei­ne Stu­die über die öf­fent­li­chen Räu­me bei Wiens Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten in Auf­trag gab. Ritt sieht des­we­gen die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Bau­fel­dern als zen­tral an: "Bau­platz­über­grei­fen­de Ko­ope­ra­ti­on ist wich­tig. Da­für braucht es ein funk­tio­nie­ren­des Stadt­teil­ma­nage­ment." Die Be­treu­ung en­det aber nicht mit dem Bau der Ge­bäu­de. "Kon­flik­te zwi­schen den Be­woh­nern sind un­ver­meid­lich. Des­we­gen braucht es auch Ge­biets­be­treu­ung über die Bau­pha­se hin­aus", so Ritt. [ci­te1] Stadt­teil­ma­nage­ment In der See­stadt As­pern ist be­son­ders viel in die­se Rich­tung in­ves­tiert wor­den. "Auch, weil die See­stadt wie ein Ali­en über dem Flug­platz ab­ge­wor­fen wur­de", er­klärt Ritt. Im Ge­gen­satz zu an­de­ren Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten, wie et­wa dem Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof, kom­me dort auf­grund der ab­ge­schot­te­ten La­ge von al­lei­ne kein Le­ben rein. Laut Ger­hard Schus­ter, Vor­stand der Wien 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG, gibt es ty­pi­scher­wei­se zwei Ent­wick­lun­gen, die für Un­ru­he in der Be­völ­ke­rung sor­gen: "Das ei­ne ist der ex­tre­me Ver­fall von Ge­bäu­den oder In­fra­struk­tur. Das an­de­re, wenn vie­le Men­schen neu in ein Vier­tel zu­zie­hen." Die­se zwei Kri­sen­fäl­le wür­den ei­ne zen­tra­le An­lauf­stel­le be­din­gen, die sich um die An­lie­gen der Men­schen küm­mert. Je grö­ßer ein Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt ist, des­to wich­ti­ger sei ein Stadt­teil­ma­nage­ment. "Ein Stadt­teil­ma­nage­ment hat in Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten ei­ne wich­ti­ge Be­deu­tung in den Be­rei­chen Ko­or­di­na­ti­on und In­for­ma­ti­on - so auch in der See­stadt As­pern", meint auch An­dre­as Hol­ler, Ge­schäfts­füh­rer De­ve­lop­ment Ös­ter­reich bei der Bu­wog, die mit dem Pro­jekt See­See das ak­tu­ell größ­te Pro­jekt in der See­stadt ent­wi­ckelt. "Da­durch, dass der neue Stadt­teil erst nach und nach wächst und be­ste­hen­de Be­woh­ner ih­re Er­fah­run­gen und Wün­sche ein­brin­gen, kön­nen auch ganz neue Ide­en ent­ste­hen, die dann von der 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG mit den ein­zel­nen Bau­trä­gern dis­ku­tiert wer­den", er­klärt Hol­ler. "Die Bau­trä­ger kom­men vier­tel­jähr­lich zu­sam­men, um et­wa Frei­flä­chen zu pla­nen oder auch die Nut­zung der Erd­ge­schoß­zo­ne ab­zu­stim­men", so Schus­ter über die Vor­ge­hens­wei­se. "Es nutzt nichts, wenn vier Bau­plät­ze ne­ben­ein­an­der ei­nen Klein­kin­der­spiel­platz ein­pla­nen", ver­an­schau­licht Ritt das Pro­blem, wenn Bau­trä­ger nicht mit­ein­an­der pla­nen. [ci­te2] Pro­blem­ge­schoss Ei­ne Her­aus­for­de­rung bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ist auch oft die Be­le­bung der Erd­ge­schoss­zo­nen. Ritt sieht et­wa beim Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof Hand­lungs­be­darf: "Laut der Stu­die der AK sind dort die Erd­ge­schoss­zo­nen ex­trem ab­wei­send: un­at­trak­tiv, oft mit Nut­zun­gen, die blick­dich­te Schau­fens­ter ver­lan­gen und teil­wei­se zu Ab­stell­räu­men ver­kom­men." In der See­stadt ist es laut Ritt hin­ge­gen ge­lun­gen, den Han­del für den Stand­ort zu ge­win­nen. "Die See­stadt wird wie ein Ein­kaufs­zen­trum ge­ma­nagt", ver­an­schau­licht er. Die Bau­trä­ger sind ver­pflich­tet, die et­wa 3.000 Qua­drat­me­ter Han­dels­flä­che in der Kern­zo­ne der See­stadt für zu­min­dest zwölf Jah­re an die As­pern See­stadt Ein­kaufs­stra­ßen GmbH - ein Joint Ven­ture zwi­schen Re­tail­pro­fi SES Spar Eu­ro­pean Shop­ping Cen­ters und der Wien 3420 AG - zu ver­mie­ten. [ci­te3] Die Ein­zel­han­dels­flä­chen wer­den dann je nach Be­darf wei­ter­ver­mie­tet. "Die Mie­ten sind da­bei auf die Kauf­kraft der je­wei­li­gen Bran­che ab­ge­stimmt", er­klärt Schus­ter. "Es stimmt, dass die­ses The­ma im Neu­bau ins­ge­samt Her­aus­for­de­run­gen birgt, aber ge­ra­de in der See­stadt As­pern se­he ich das Pro­blem nicht", sieht auch Hol­ler die Erd­ge­schoss­zo­ne in As­pern gut auf­ge­stellt. Be­ste­hen­des und kom­men­des Ge­wer­be sei­en gut auf die Be­dürf­nis­se der Bür­ger ab­ge­stimmt. Wal­ter Witt­mann, Vor­stand der Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en, er­war­tet auch beim Pro­jekt "Das En­sem­ble", das Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en ge­mein­sam mit der ARE auf den brach­lie­gen­den Ge­wer­be­flä­chen der ehe­ma­li­gen Post­bus-Zen­tra­le im drit­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk ent­wi­ckelt, kei­ne Pro­ble­me mit der Erd­ge­schoss­zo­ne. "Im Erd­ge­schoss an der Erd­ber­ger Län­de ent­ste­hen ein Le­bens­mit­tel­han­del und ein Dro­ge­rie­markt. Ent­lang des Parks wird ein Kin­der­gar­ten ent­ste­hen. Bei den an­de­ren Bau­tei­len wer­den mo­der­ne, nach­ge­frag­te Gar­ten­woh­nun­gen er­rich­tet", er­klärt er. [ci­te4] Bür­ger spre­chen mit An­dre­as Hol­ler sieht bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ei­nen Trend in Rich­tung Ein­be­zie­hung der Bür­ger: "Die Be­dürf­nis­se der An­rai­ner flie­ßen stär­ker in die Pla­nungs­pro­zes­se ein - es geht nicht mehr nur dar­um, den zu­künf­ti­gen Be­woh­nern ein an­spre­chen­des Quar­tier zu er­rich­ten, son­dern ei­nen Mehr­wert für das ge­sam­te Grät­zel zu schaf­fen." Frei­flä­chen wür­den da­bei ei­ne gro­ße Rol­le spie­len. Ei­ne Mög­lich­keit da­zu ist ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren. An­ders als bei städ­te­bau­li­chen Wett­be­wer­ben steht da­bei nicht das kon­kur­rie­ren­de Pla­nen im Vor­der­grund, son­dern das ge­mein­sa­me Ent­wi­ckeln von Lö­sungs­an­sät­zen. [ci­te5] Da­bei wer­den auch die In­ter­es­sen der Bür­ger mit ein­be­zo­gen. In der See­stadt As­pern wird so­wohl auf Wett­be­wer­be, als auch ver­ein­zelt auf ko­ope­ra­ti­ve Ver­fah­ren ge­setzt. "Das kommt auf die Auf­ga­ben­stel­lung an", er­klärt Schus­ter. Ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren wur­de et­wa bei der Ent­wick­lung des Mas­ter­plans Ebels­berg, das mit über 30 Hekt­ar größ­te Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt in Linz, bei dem die Area­le der frü­he­ren Hil­ler Ka­ser­ne so­wie der an­gren­zen­den "Som­mer­grün­de" ent­wi­ckelt wer­den, an­ge­wen­det. "Die­ses Ver­fah­ren war hier vor­teil­haft, weil die Vor­ga­ben, die für die Aus­lo­bung ei­nes Wett­be­wer­bes not­wen­dig sind, wie Woh­nungs­an­zahl, Dich­te, Hö­he der Be­bau­ung so­wie der An­teil Ge­wer­be, nicht ge­nau fest­la­gen", so Gun­ter Ames­ber­ger, Stadt­ent­wick­lungs­di­rek­tor der Stadt Linz. "Im Rah­men des ko­ope­ra­ti­ven Ver­fah­rens wur­den die­se Rah­men­be­din­gun­gen so­wie kla­re Re­geln für die nun zu er­stel­len­den Flä­chen­wid­mungs- und Be­bau­ungs­plä­ne ge­mein­sam mit al­len Sta­ke­hol­dern ent­wi­ckelt." Laut Ames­ber­ger müs­se bei ei­nem neu ent­wi­ckel­ten Quar­tier die gu­te Er­reich­bar­keit so­wohl mit­tels öf­fent­li­chem als auch In­di­vi­du­al­ver­kehr ge­währ­leis­tet sein. "Dar­über hin­aus ist ei­ne ur­ba­ne In­fra­struk­tur im nä­he­ren Um­feld sehr vor­teil­haft", so Ames­ber­ger. [ci­te6] Ur­ba­ne La­ge als Vor­teil "Das En­sem­ble" ist eben­falls ein Pro­jekt, das von der ur­ba­nen La­ge pro­fi­tiert. Witt­mann rech­net des­we­gen nicht mit ei­ner Ent­wick­lung Rich­tung "Schlaf­stadt": "Wer schon im Zen­trum wohnt, wird sich nicht de­zen­tral ori­en­tie­ren." Der ge­sam­te Frei­raum wer­de zu­dem ge­samt­heit­lich er­dacht und ge­plant. Das sei wich­tig für ei­nen zu­sam­men­hän­gen­den Cha­rak­ter und für ei­ne op­ti­ma­le Ver­tei­lung von Spiel- und Auf­ent­halts­räu­men im Frei­en. Da­für wur­de ei­ne Park­an­la­ge mit rund 7.000 m2 ge­plant, die für die Nach­bar­schaft und die neu­en Be­woh­ner ein Be­geg­nungs­raum sein wird. "Der Park ver­bin­det den Kar­di­nal-Nagl-Platz über die Dro­ry­gas­se mit dem Do­nau­ka­nal und wird da­her nicht nur für Be­woh­ner, son­dern für die ge­sam­te Nach­bar­schaft von At­trak­ti­vi­tät sein", ist Hans-Pe­ter Weiss, Ge­schäfts­füh­rer der ARE, über­zeugt. "Der Blick über den Tel­ler­rand ist bei Quar­tier­s­ent­wick­lun­gen ei­ner der wich­tigs­ten Fak­to­ren. Das Pro­jekt muss ei­nen nach­hal­ti­gen Mehr­wert für die Nach­bar­schaft und den ge­sam­ten Be­zirk bie­ten", be­tont er. [ci­te7] Woh­nen ist nicht ge­nug Auch Mi­cha­el Thier, Mar­ke­ting­lei­ter bei C&P Im­mo­bi­li­en, die das Brau­quar­tier Pun­ti­gam in Graz ent­wi­ckelt, sieht die Schaf­fung von Zu­satz­an­ge­bo­ten, "wie et­wa Ar­beits­plät­ze, Frei­zeit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten oder auch Mo­bi­li­täts­an­ge­bo­te", als "enorm wich­ti­gen Punkt" an. Die ers­ten zwei von ins­ge­samt neun Bau­ab­schnit­ten ste­hen ge­ra­de un­mit­tel­bar vor der Fer­tig­stel­lung. "Der Trend wird da­hin ge­hen, dass Men­schen mehr Wert auf Life- style usw. le­gen, da­her muss ein ent­spre­chen­des An­ge­bot in un­mit­tel­ba­rer Nä­he ge­schaf­fen wer­den", er­klärt er. Mit ei­nem ent­spre­chen­den Nut­zungs­mix möch­te man den Be­woh­nern al­les "un­kom­pli­ziert und vor al­lem na­he" bie­ten, was das täg­li­che Le­ben braucht. "'Nur' das Woh­nen wird in sol­chen gro­ßen Ein­hei­ten zu­künf­tig zu we­nig sein", ist Thier über­zeugt. Auch in der See­stadt As­pern setzt man auf die Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen. 20.000 Stel­len sol­len ins­ge­samt ge­schaf­fen wer­den. Auch das soll ver­hin­dern, dass die See­stadt zur "Schlaf­stadt" wird. Es­sen­zi­ell für Be­triebs­an­sied­lun­gen ist aber der Bau des Lo­bau­tun­nels. "Für die Wohn­be­völ­ke­rung ist der Lo­bau­tun­nel nicht so wich­tig. Für sie ist er eher ein Nice-to-ha­ve", er­klärt Schus­ter. Doch vor al­lem Be­trie­be mit ei­nem ho­hen Trans­port­an­teil wür­den ei­ne zu­sätz­li­che Stra­ßen­ver­bin­dung brau­chen. Ei­nen Schritt wei­ter geht Tho­mas Ritt, der oh­ne den Lo­bau­tun­nel die gan­ze Ent­wick­lung im Nor­den der See­stadt in Ge­fahr sieht. [ci­te8]

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Der Bahnhof der Tiermetropole ist für alle Größen ausgestattet.Der Bahnhof der Tiermetropole ist für alle Größen ausgestattet.

Tierisch Smart

Dis­neys Zoo­ma­nia prä­sen­tiert ein far­ben­fro­hes Meis­ter­werk der Stadt­pla­nung. Prä­di­kat: Nach­ah­mungs­wert. Lie­be Stadt­pla­ner und -in­nen, ich ha­be ei­ne Auf­ga­be für Sie. Die Stadt, die Sie ent­wer­fen sol­len, muss für fol­gen­de Ziel­grup­pen ge­eig­net sein: Die Ein­woh­ner sind zwi­schen we­ni­gen Zen­ti­me­tern und et­wa zwei Me­ter groß und wie­gen zwi­schen ein paar Gramm und ei­ni­gen Ton­nen. Die Wohl­fühl­tem­pe­ra­tur be­trägt, je nach Grup­pe, zwi­schen mi­nus 40 und plus 40 Grad Cel­si­us. Wie löst man ei­ne sol­che Auf­ga­be? Mit sehr viel Fan­ta­sie - wie die Ar­chi­tek­ten von Zoo­to­pia, der knud­de­lig-bun­ten Tier­me­tro­po­le aus dem Dis­ney­film "Zoo­ma­nia". Ei­ne Stadt, die de­fi­ni­tiv ei­nen ge­naue­ren Blick lohnt - denn nie zu­vor war ein Ani­ma­ti­ons­film so de­tail­reich Das Zen­trum der Stadt ist Sa­van­na Cen­tral - hier macht Haupt­fi­gur und Ha­sen­po­li­zis­tin Ju­dy Hopps das ers­te Mal Be­kannt­schaft mit dem Schmelz­tie­gel der Tier­welt. Rat­haus, Po­li­zei­zen­tra­le und Bahn­hof ord­nen sich um ei­nen zen­tra­len Brun­nen an, der das Was­ser­loch sym­bo­li­sie­ret, aus dem sich die Stadt ent­wi­ckelt hat. Rund­her­um be­fin­den sich Tund­ra­town, Sa­ha­ra Squa­re, das Rain­fo­rest District, Litt­le Ro­den­tia und Bun­ny Bor­rough - die ei­ne per­fekt durch­dach­te Smart-Ci­ty-Au­to­ma­tic speist: Im Rain­fo­rest District be­fin­den sich rie­si­ge künst­li­che Bäu­me. Sie pum­pen Fluss­was­ser durch ei­nen Bren­ner, der mit Dung be­heizt wird, nach oben in die Baum­kro­nen. Dort wird Was­ser­dampf und Was­ser durch ein Sprink­ler­sys­tem über den Be­zirk ver­teilt und ein Re­gen­wald­kli­ma er­zeugt. Mit der En­er­gie aus die­sem rie­si­gen Was­ser­kraft­werk wird die Trenn­wand zwi­schen Tund­ra­town, dem ark­ti­schen Be­zirk, und Sa­ha­ra Squa­re, der stadt­ei­ge­nen Wüs­te, be­trie­ben. In Tund­ra­town liegt ei­ne di­cke Schnee­schicht, die Be­woh­ner er­freu­en sich täg­lich - pünkt­lich um drei Uhr nach­mit­tags - an ei­nem Bliz­zard. Um das al­les zu be­werk­stel­li­gen, sind in die Trenn­mau­ern zu Sa­ha­ra Squa­re rie­si­ge Kühl­ag­gre­ga­te ein­ge­las­sen - de­ren hei­ße Ab­luft auf der an­de­ren Sei­te wie­der die Wüs­te be­heizt. Ein per­fekt ab­ge­stimm­tes Öko­sys­tem al­so. Wenn es doch in der Rea­li­tät nur auch so ein­fach wä­re.

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