Kundengelder sollen in ein Start-up geflossen sein
von Charles Steiner und Stefan Posch
Der Krimi um die Online Hausverwaltung, der am Freitag via Eilmeldung des immoflash öffentlich wurde, wirbelt die Immobilienbranche ganz gehörig auf. Der Geschäftsführer soll gestanden haben, Kundengelder in der Höhe von zwei Millionen Euro veruntreut zu haben. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien bestätigte dem immoflash, dass eine Selbstanzeige eingebracht wurde und, dass wegen des Verdachts des Betruges und der Untreue ermittelt wird. Die Ermittlungen würden sich aber noch im Anfangsstadium befinden.
Entgegen ersten Informationen hat nicht die Mutter der Online Hausverwaltung East Real, sondern die Online Hausverwaltung selbst Konkurs angemeldet. Aufgrund einer bestehenden Vertrauensschadenshaftpflichtversicherung der WKO dürften die Kunden höchstens marginalen Schaden erlitten haben.
Hermann Rauter, Mitgesellschafter der East Real, sagte, dass man durch die Buchhaltung erfahren hatte, dass Kundengelder fehlen. Rauters Angaben zufolge sollen diese für das Startup Findyourgap, ein Parkinformationsservice, aufgewendet worden sein, bei dem der Geschäftsführer der Online Hausverwaltung laut Impressum als CEO und CTO tätig ist. Rauter: "Wir haben ihn dann zur Rede gestellt und ihn dann, nach einem erfolglosen Rettungsversuch, aufgefordert, Selbstanzeige zu erstatten und einen Konkursantrag zu stellen." Laut Hermann Rauter soll heute vom Gericht ein Notgeschäftsführer für die Online Hausverwaltung eingesetzt werden. Der bisherige Geschäftsführer war gegenüber dem immoflash trotz mehrmaliger Nachfrage zu keiner Stellungnahme bereit. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Schon seit längerem wird in der deutschen Politik darüber diskutiert, ob und wie man Share Deals bei Grundstücks- oder Immobilienkäufen abschaffen soll. Nun scheint sich der Plan zu konkretisieren. Denn laut dem MDR-Magazin Umschau plant das Bundesfinanzministerium Share Deals zu verunmöglichen. "Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, gemeinsam mit den Ländern eine verfassungsfeste Lösung zu finden, die schädliche Steuergestaltungen über sogenannte Share Deals wirksam eindämmt", teilte Martin Chaudhuri, Sprecher im Bundesfinanzministerium, dem MDR mit.
Nach Einschätzungen des hessischen Finanzministers geht den Bundesländern durch Share Deals jährlich etwa eine Milliarde Euro verloren. Zustimmung kommt auch aus Mitteldeutschland. "Es kann nicht sein, dass die Großen die Steuer nicht bezahlen und die Kleinen zahlen die Steuer", sagte der sächsische Finanzminister Matthias Haß der Umschau.
Über das Thema berichtet das Magazin "Umschau" heute um 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen.
Fasst man die offiziellen Aussagen der Teilnehmer der MIPIM 2019 vom gestrigen Voreröffnungstag und von heute, Dienstag, Vormittag zusammen, so wachsen die Bäume in der Immobilienbranche tatsächlich in den Himmel. Denn Investments laufen nach wie vor vor europaweit auf höchsten Touren, von einem Abflauen der Konjunktur keine Rede.
Ins Bild passen da auch Ausstellungsflächen und die Zahlen der bis jetzt registrierten Besucher, die so wie es derzeit aussieht zumindest zu den Top-5-Rekordzahlen in der 30-jährigen Geschichte der MIPIM hier in Cannes zählen werden.
Hinter vorgehaltener Hand wird aber sehr wohl sehr ernsthaft diskutiert, wie lange das noch so weiter gehen wird. Das war zwar auch in den letzten Jahren der Fall, nur gibt es diesmal mit dem möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Brexit einen neuen und wesentlichen Unsicherheitsfaktor.
Wie mulmig der britischen Immobilienbranche selbst dabei ist, zeigt die Tatsache, dass noch selten so viele Teilnehmer und Aussteller als Großbritannien hier waren, wie in diesem Jahr. Und wohl auch noch nie so prominente. So führt der britische Cabinet Minister Alun Cairns eine riesige Delegation an, welche hier auf der MIPIM bei den rund 5.500 hier vertretenen Investoren gute Stimmung für die Insel machen will. Mit recht: Knapp 100 Milliarden Euro ist die britische Immobilieninvestmentindustrie bereits schwer und sie ist auch ein großer Arbeitgeber im hochqualifizierten Bereich. Bei einem Brexit - egal ob hart oder weich - wird diese einer harten Feuerprobe unterzogen und die Festland-Europäer haben ja seit dem Vorjahr ihre Investmentstrategien auf der Insel überarbeitet und vor allem das Risikoprofil deutlich nach oben korrigiert.
Abgesehen davon scheinen die Investmentgeschäfte mit Immobilien in der Tat aber weiter ungetrübt. Ins Bild passt da auch die heute verkündete Kooperation zwischen Nuveen Real Estate und Value One, um europaweit 600 Millionen Euro in studentisches Wohnen zu investieren. Zum Start des Joint Ventures wurden ein Bestandsobjekt in Wien sowie zwei sich in der Entwicklung befindliche Immobilien in Lissabon und Porto gesichert, die in den nächsten zwei Jahren fertiggestellt werden. Mehr dazu an anderer Stelle des immoflash.
Nicht Wien oder Salzburg ist nun das teuerste Bundesland, was die Mieten betrifft, sondern Vorarlberg. Denn laut einer Analyse von immowelt.at der angebotenen Mietpreise ist im vergangenen Jahr das Ländle an Wien vorbeigezogen. Aktuell liegen die Angebotspreise im westlichsten Bundesland bei 14,00 Euro pro Quadratmeter Gesamtmiete, in Wien ist diese mit 13,70 Euro nun etwas niedriger.
Der Grund für die neue Spitzenposition Vorarlbergs ist laut immowelt.at, dass die Mieten von 2017 auf 2018 am stärksten gestiegen sind. Wohnungssuchende müssen mit 11 Prozent mehr rechnen als noch vor einem Jahr. Die gute wirtschaftliche Lage und die daraus folgende hohe Attraktivität würde immer mehr Menschen anziehen. Das Land Vorarlberg rechnet selbst bald mit 400.000 Einwohnern. Das Angebot kann die gestiegene Nachfrage aktuell noch nicht bedienen, obwohl besonders in Städten wie Dornbirn oder Bludenz viel gebaut wird. Die Folgen des knappen Angebots und der teuren Neubauten sind, dass die Mieten steigen.
In Wien haben sich die Mieten im gleichen Zeitraum um 5 Prozent erhöht. Durch die große Anzahl an fertiggestellten Wohnungen hätten vermutlich noch größere Anstiege vermieden werden können.
600 Millionen Euro für Studentisches Wohnen investiert
von Charles Steiner
In vielen Städten Europas gibt es zwar viele Studenten, passende Wohnmöglichkeiten sind aber Mangelware. Die sich daraus ergebende Nachfrage lässt die Assetklasse für Investoren und Entwickler immer interessanter werden, weswegen auch immer mehr Geld darin investiert wird. Mit einem millionenschweren Joint-Venture zum Beispiel wollen Nuveen und Value One den Markt für studentisches Wohnen in Europa aufwirbeln. Rund 600 Millionen wollen die beiden in diese Assetklasse investieren. Als Ziel wurde definiert, hochwertige Studentenunterkünfte zu entwickeln. Zusätzlich werden im Einzelfall auch Investitionen in Bestandsobjekte und Immobilien zur Repositionierung in Betracht gezogen. Zum Start der Zusammenarbeit seien bereits ein Bestandsobjekt in Wien sowie zwei Entwicklungsprojekte in Lissabon und Porto ins Portfolio aufgenommen worden.
In besagtem Joint-Venture werde Value One als Co-Investor und Developer auftreten, Nuveen werde die Rolle des Investmentberaters übernehmen. In diesem Zusammenhang werde die Value One-Tochter Milestone als Betreiber der Objekte nach Fertigstellung fungieren. Die Suche nach Standorten werde über die hausinterne und städtebasierende Research-Strategie von Nuveen abgewickelt. Gesucht werde dabei nach Lagen in unmittelbarer Nähe zu Universitäten, die verkehrstechnisch gut angebunden sind und über eine gute lokale Infrastruktur verfügen.
Für Timothy Horrocks, Head of Real Estate Continental Europe bei Nuveen, ist das Joint-Venture in Einklang mit der Investmentstrategie von Nuveen: „In Europa sehen wir die alternative Anlageklasse Studentisches Wohnen derzeit als eine hervorragende Investitionsmöglichkeit. Durch die Schaffung eines qualitativ hochwertigen Angebots mit erfahrenen und bedarfsorientierten Betreibern können wir die Wohnbedürfnisse dieser jungen Menschen erfüllen und für unsere Anleger attraktive Renditen erzielen.“ Andreas Köttl, CEO der Value One, sieht im Markt für studentisches Wohnen erhebliches Potenzial: „Das neue Joint Venture stärkt nun auch die Marktposition der Value One. Wir wollen so rasch wie möglich über 5.000 Betten mit der Marke Milestone anbieten.“
Stop Shop und Vivo! mit mehr als 142 Millionen Besuchern
von Stefan Posch
Stop Shop Pozarevac
Die Einzelhandelsimmobilien der Immofinanz Stop Shop und Vivo! konnten im Geschäftsjahr 2018 einen deutlichen Besucherzuwachs verzeichnen. Mehr als 142 Mllionen Kunden frequentierten die Retail Parks und Einkaufszentren. Das ist ein Anstieg um rund 20 Millionen Besucher bzw. 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Auf like-for-like Basis, also bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Fertigstellungen, ergibt sich ein Zuwachs von 4,8 Prozent auf rund 128 Millionen Gäste.
"Diese erfreulichen Frequenz- und Umsatzzahlen bestätigen den Erfolg unserer kundenorientierten Markenpolitik im Einzelhandelsbereich. Die Anzahl von über 142 Millionen Besuchern im Jahr 2018 entspricht in etwa der gesamten Bevölkerung von vier unserer Kernmärkte: Österreich, Deutschland, Polen und Tschechien", sagt Dietmar Reindl, COO der Immofinanz. "Auf Basis der durchschnittlichen Umsätze pro m² erwirtschafteten die in unseren Stop Shops und Vivo!s vertretenen Retailer einen stattlichen Einzelhandelsumsatz von rund 1,6 Milliarden Euro." Damit konnten die Einzelhändler ihre Brutto-Verkaufsumsätze um rund 5,0 Prozent im Jahresvergleich steigern.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden mit dem Stop Shop Pozarevac und dem Stop Shop in Vrsac in Serbien zwei voll vermietete Eigenentwicklungen mit insgesamt rund 15.500 m² eröffnet. Im November 2018 meldete die Immofinanz zudem den Erwerb von acht Retail Parks in Slowenien, Serbien und Kroatien - diese sind noch nicht in der Frequenzzählung für 2018 berücksichtigt. Aktuell befinden sich 80 Stop Shops mit einer vermietbare Fläche von insgesamt rund 564.000 m² in neun Ländern. Mit 98,8 Prozent sind diese voll vermietet. Die zehn Vivo! Einkaufszentren weisen eine vermietbare Fläche von rund 304.000 m² auf und sind mit 97,9 Prozent ebenfalls voll ausgelastet.
Aktuell sind zwei Stop Shop-Standorte in Polen und Serbien in Entwicklung: Die neuen Retail Parks in Siedlce und Sremska Mitrovica werden über eine vermietbare Fläche von insgesamt rund 18.000 m² verfügen.
Ein großflächiges Verwaltungsmandat konnte die ÖRAG nahe des Wiener Flughafens an Land ziehen. Wie die ÖRAG mitteilen lässt, steht ab sofort das Büro- und Gewerbeobjekt Concorde Business Park unter deren Verwaltung, er besteht aus sechs Gebäuden mit unterschiedlichen Flächen. Insgesamt sind das 21.500 m².
Elisa Stadlinger, Leitung Büro- und Gewerbeimmobilien bei der ÖRAG, kommentiert das neu erworbene Mandat so: "Unser Ziel ist es, ein Gebäude in jeder Phase seines Lebenszyklus bestmöglich zu betreuen. Dabei profitieren wir von der langjährigen Erfahrung und dem speziellen Know-How unserer Experten."
Der Concorde Business Park verfügt neben Büroflächen auch Lagerflächen mit bis zu 6,50 Meter Höhe, zusätzlich gibt es noch etwa 10.000 m² Servicefläche. Im Park befinden sich ein Postamt, ein Bankomat, ein Taxi-Standplatz und eine Bushaltestelle. Neben einem Restaurant steht auch ein Selbstbedienungsbereich mit Terrassenbetrieb direkt im Gebäudekomplex zur Verfügung. Einer der Ankermieter ist die Airline und nunmehrige Ryanair-Tochter Lauda, vormals Laudamotion. Die Fluggesellschaft ist erst vor wenigen Wochen eingezogen.
Österreichweit einheitliche Trainings für Mitarbeiter
von Stefan Posch
Raiffeisen Immobilien hat kürzlich mit einer eigenen Akademie gestartet. Alle 270 Mitarbeiter werden die Raiffeisen Immobilien Akademie durchlaufen. Als Leiter der österreichweite Aus- und Weiterbildungsschiene wurde der Trainer und Buchautor Helmut Hüller bestellt. "Der Fokus der Schulungen liegt auf immobilienspezifischem Know-how, das durch branchenkompetente TrainerInnen vermittelt werden soll. Wichtig ist uns darüber hinaus die Einbindung von Kompetenzträgern und Experten aus der Raiffeisen Gruppe", so Hüller. Die Trainings werden vor Ort in den jeweiligen Bundesländern stattfinden.
Das dreijährige Aus- und Weiterbildungsbildungsangebot der Raiffeisen Immobilien Akademie richtet sich an Neueinsteiger ebenso wie an langjährige Mitarbeiter und reicht von Immobilienrecht und Liegenschaftsbewertung über Akquise-Know-how bis hin zu Verkaufstrainings, Persönlichkeitsbildung und Management-Coachings. Für Makler sind sechs Ausbildungstage pro Jahr zu verpflichtenden Themen vorgeschrieben, ein weiterer Tag kann aus einer Liste fakultativer Module frei gewählt werden.
"Nach der Zusammenführung der Raiffeisen Immobilienmakler-Gesellschaften unter einer Dachmarke soll nun auch ein gemeinsames Verständnis unserer Dienstleistungen und Qualitäten entstehen", erklärt Nikolaus Lallitsch Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich. "Wir verstehen uns als Markt- und Kompetenzführer. Ob in Tirol, Kärnten oder Wien - jeder Raiffeisen Immobilien Kunde soll in ganz Österreich die gleiche Top-Servicequalität vorfinden", ergänzt Peter Weinberge ebenfalls Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich.
Ottakring gehört mittlerweile zu den beliebtesten Bezirke in Wien. Das hat auch Rustler erkannt, der hier schon seit einigen Jahren entwickelt. Nun hat Rustler ein neues Projekt: In der Lindauergasse 17 wird derzeit das Neubauprojekt „Musikhaus Ottakring“ entwickelt. Die Vermarktung der insgesamt 42 Wohnungen hat soeben begonnen.
Der Name bezieht sich unter anderem auf die Hausfassade des „MHO“: Diese werde mit musikalischen Zierelementen gestaltet und zeigt auch die Gedenktafel des genau an der Adresse des Projektes geborenen Komponisten Prof. Ludwig Anton Gruber. Die einzelnen Wohnungstypen im neuen Rustler-Projekt werden nach bekannten Musikern benannt. Beim „Musikhaus Ottakring“ handelt es sich bereits um das vierte Neubauprojekt von Rustler im Bezirksteil Neulerchenfeld. „Dies ist kein Zufall, denn die Grätzel Neulerchenfeld und Brunnenviertel bieten eine besondere Dynamik und eine hervorragende Infrastruktur, und Ottakring entwickelt sich dadurch zu einem immer beliebteren Wohnbezirk“, so der Geschäftsführer Markus Brandstätter.
Aufmerksamkeit nun verstärkt auf das Gebäudeumfeld
von Stefan Posch
IG Lebenszyklus Bau
Die IG Lebenszyklus Bau startete kürzlich ihr Arbeitsjahr 2019 mit einer Diskussionsrunde aus Vertretern öffentlicher und privater Bauträger.
Bisher auf das einzelne Gebäude fokussiert, richtet der Verein seine Aufmerksamkeit nun verstärkt auf das Gebäudeumfeld. Die sich daraus ergebenden Themenschwerpunkte: Mobilität, Verknappung und Vernetzung. "Derzeit wird die gebäudeübergreifende Vernetzung massiv verhindert, weil das Quartierdenken bei den verschiedenen Stakeholdern noch nicht angekommen ist. Wir werden - aus organisatorischer, kultureller und technologischer Sicht - auch heilige Kühe angreifen," kündigt Christoph M. Achammer, ATP architekten ingenieure an, Vorstandsmitglied und Mitinitiator der aktuellen Weiterentwicklung des Vereins. "Vernetzung hat viel mit Mobilität zu tun und soll Verknappung entgegenwirken. Um wirklich effizient zu sein, müssen wir den Gebäudelebenszyklus in ein holistisches Ganzes einbetten. Es braucht ein optimales systemisches Umfeld, damit einzelne Maßnahmen Sinn machen", begrüßt Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien, die drei Themenschwerpunkte, in deren Rahmen die IG Lebenszyklus Bau 2019 u.a. Themen wie Infrastrukturentwicklung, Mobilitätstrends, Nachverdichtung, Energie und Daten sowie CO2 Bilanzen und Ressourcenmanagement beleuchtet.
Der luxemburgische Investmentmanager Corestate verschreibt sich dem Umweltschutz und hat jetzt die Prinzipien der Vereinten Nationen für verantwortliches Investieren (United Nations Principles for Responsible Investment = UNPRI) unterzeichnet. Dieses Papier umfasst sechs Prinzipien, in dem das Bekenntnis zu Investments nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten wie auch zu nachhaltiger Unternehmensführung formuliert worden ist. Corestate betrachtet das Papier als integralen Bestandsteil seiner Unternehmenskultur, die nach eigenen Angaben in allen Geschäftsprozessen Kriterien in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance: ESG) berücksichtige und auf den gelebten Grundsätzen der guten Unternehmensführung aufbaue. Die ESG-Strategie solle dabei von einer spezialisierten Nachhaltigkeitseinheit unter Einbeziehung aller Unternehmensbereiche umgesetzt werden.
Lars Schnidrig, Chief Executive Officer und Chief Financial Officer bei Corestate: „Nachhaltig erfolgreiche Geschäftsbeziehungen sind essentieller Bestandteil des Corestate-Erfolgs. Unserer Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft und allen Kunden werden wir durch eine langfristige, klar definierte, operativ verankerte und in unserem Produktangebot visible ESG-Strategie gerecht.“
Tochterunternehmen in Großbritannien und Kroatien gegründet
von Charles Steiner
Das auf Baudokumentation- und kommunikation spezialisierte PropTech PlanRadar baut seine Geschäftstätigkeiten in Europa aus und hat jetzt Tochterunternehmen in Großbritannien und Kroatien gegründet. Wie PlanRadar mitteilen lässt, werde künftig PlanRadar Limited in Form einer LLC die Geschäfte in Großbritannien und Irland forcieren, in Kroatien die PlanRadar d.o.o. in Zagreb.
Der Brexit sei kein Hinderungsgrund, so Ibrahim Imam, Geschäftsführer und Mitgründer von PlanRadar, zur Gründung der britischen Tochter: "Wir sehen aufgrund der zu erwartenden Engpässe bei Material und Fachpersonal sehr große Vorteile für britische Bauunternehmen, die durch Digitalisierungsprozesse ihre Effizienzpotenziale gegenüber der Konkurrenz anheben können." In Südosteuropa gäbe es jede Menge Wachstumspotenzial, man habe in den vergangenen Monaten einige große Kunden hinzubekommen, sagt Sander van de Rijdt, ebenfalls Geschäftsführer und Mitgründer von PlanRadar: "Um diesem Wachstum und dem zu erwartenden Neugeschäft Rechnung zu tragen, werden künftig vier Mitarbeiter in unserer kroatischen Niederlassung den Vertrieb und die Kundenbetreuung in Südosteuropa managen." Neben der Erschließung des DACH-Raumes ist die weitere Internationalisierung erklärtes Unternehmensziel, wie aus der Mitteilung hervorgeht. PlanRadar sei bereits in 41 Ländern vertreten, neben Europa unter anderem auch in Australien, Kanada, Mexiko, Südafrika oder Singapur. Neben osteuropäischen und asiatischen Ländern hat PlanRadar auch weitere Märkte in Südamerika im Visier.
Laut eigenen Angaben habe PlanRadar innerhalb der vergangenen 12 Monate über 2.000 Neukunden hinzugewinnen und den Umsatz um fast 300 Prozent steigern können. Aus diesem Grund habe man in Wien neue und größere Büroräume bezogen.
Die Blockchain, also die Technologie hinter Kryptowährungen, hat das Zeug die Wirtschaft im Allgemeinen und die Immobilienwirtschaft im Speziellen zu revolutionieren. Zumal die Blockchain auch mit Echtwährung verwendet werden kann und damit für die Realwirtschaft immer interessanter wird. Theoretische Anwendungsmöglichkeiten, wie etwa ein Grundbuch auf Blockchainbasis, günstigere und schnellere Transaktionen oder beim Crowdfunding-Bereich, gibt es zahlreiche. Aber auch viele Fragen sind noch offen. Etwa die rechtliche Rahmenbedingungen, welche Anwendungsbereiche schon funktionieren oder was die Finanzmarktaufsicht zu dem Thema sagt.
Antworten soll die Blockchain Real liefern, die der IT-Spezialist Walter Strametz im vergangenen Jahr erstmals in Graz initiierte. Heuer findet die Blockchain Real zum ersten Mal in Wien statt, am 21. Mai im Hotel SO/ Vienna in der Praterstraße 1.
Dabei werden verschiedenste Aspekte der Technologie beleuchtet. Bibiane Kaufmann (FMA) wird etwa die Sicht der Finanzmarktaufsicht auf die neue Technologie darlegen. Die US-Anwältin Alexandra Levin Kramer wird über die Trends aus den USA berichten und Herwig Teufelsdorfer, seit kurzem COO des Berliner PropTechs 21st Real Estate, kann aus seinem praktischen Erfahrungsschatz als COO der Buwog schöpfen. Zudem werden zahlreiche Start-ups ihre Produkte vorstellen und zeigen, wie man Blockchain schon heute in der Immobilienwirtschaft einsetzen kann.
Weiterführende Informationen über die Veranstaltung finden Sie hier.
Ein hessisches Familiy Office hat ein Wohnportfolio über 146 Einheiten und rd. 8.600 m² Wohnfläche in Brandenburg gekauft. Bei dem Verkäufer handelt es sich um einen internationalen Investor, der die Liegenschaften im Rahmen von Portfolio-Umstrukturierungen veräußert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Bruttoanfangsrendite wird mit deutlich über 10% p.a. angegeben. Vermittelnd tätig bei der Transaktion war Aengelvelt Berlin.
"Ausschlaggebend für den Erwerb waren neben der attraktiven Rendite die weiteren Wertschöpfungspotentiale durch Sanierung und Vermietung der Teilleerstände sowie die große Bandbreite an Wohnungsgrößen und damit die Ansprache breiter Mietkreise", berichtet Marc Retzlaff, Investmentexperte von Aengelvelt Berlin, der bei der Transaktion die Käuferseite betreute.
"Der Verkäufer wiederum nutzte die aktuelle Marktsituation und hohe Nachfrage breiter Investorenkreise nach Wohninvestments auch jenseits der Metropolen und Wachstumszentren für den bestmöglichen Verkauf der Liegenschaften und um seine Portfolio-Umstrukturierungen voranzutreiben", ergänzt Marcel Sundag aus der Berliner Investmentabteilung von Aengelvelt, der den Verkäufer betreute.
Kundengelder sollen in ein Start-up geflossen sein
von Charles Steiner und Stefan Posch
Der Krimi um die Online Hausverwaltung, der am Freitag via Eilmeldung des immoflash öffentlich wurde, wirbelt die Immobilienbranche ganz gehörig auf. Der Geschäftsführer soll gestanden haben, Kundengelder in der Höhe von zwei Millionen Euro veruntreut zu haben. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien bestätigte dem immoflash, dass eine Selbstanzeige eingebracht wurde und, dass wegen des Verdachts des Betruges und der Untreue ermittelt wird. Die Ermittlungen würden sich aber noch im Anfangsstadium befinden.
Entgegen ersten Informationen hat nicht die Mutter der Online Hausverwaltung East Real, sondern die Online Hausverwaltung selbst Konkurs angemeldet. Aufgrund einer bestehenden Vertrauensschadenshaftpflichtversicherung der WKO dürften die Kunden höchstens marginalen Schaden erlitten haben.
Hermann Rauter, Mitgesellschafter der East Real, sagte, dass man durch die Buchhaltung erfahren hatte, dass Kundengelder fehlen. Rauters Angaben zufolge sollen diese für das Startup Findyourgap, ein Parkinformationsservice, aufgewendet worden sein, bei dem der Geschäftsführer der Online Hausverwaltung laut Impressum als CEO und CTO tätig ist. Rauter: "Wir haben ihn dann zur Rede gestellt und ihn dann, nach einem erfolglosen Rettungsversuch, aufgefordert, Selbstanzeige zu erstatten und einen Konkursantrag zu stellen." Laut Hermann Rauter soll heute vom Gericht ein Notgeschäftsführer für die Online Hausverwaltung eingesetzt werden. Der bisherige Geschäftsführer war gegenüber dem immoflash trotz mehrmaliger Nachfrage zu keiner Stellungnahme bereit. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Deutschland will Share Deals eindämmen
Share Deals im Visier
von Stefan Posch
Schon seit längerem wird in der deutschen Politik darüber diskutiert, ob und wie man Share Deals bei Grundstücks- oder Immobilienkäufen abschaffen soll. Nun scheint sich der Plan zu konkretisieren. Denn laut dem MDR-Magazin Umschau plant das Bundesfinanzministerium Share Deals zu verunmöglichen. "Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, gemeinsam mit den Ländern eine verfassungsfeste Lösung zu finden, die schädliche Steuergestaltungen über sogenannte Share Deals wirksam eindämmt", teilte Martin Chaudhuri, Sprecher im Bundesfinanzministerium, dem MDR mit.
Nach Einschätzungen des hessischen Finanzministers geht den Bundesländern durch Share Deals jährlich etwa eine Milliarde Euro verloren. Zustimmung kommt auch aus Mitteldeutschland. "Es kann nicht sein, dass die Großen die Steuer nicht bezahlen und die Kleinen zahlen die Steuer", sagte der sächsische Finanzminister Matthias Haß der Umschau.
Über das Thema berichtet das Magazin "Umschau" heute um 20.15 Uhr im MDR-Fernsehen.
Fasst man die offiziellen Aussagen der Teilnehmer der MIPIM 2019 vom gestrigen Voreröffnungstag und von heute, Dienstag, Vormittag zusammen, so wachsen die Bäume in der Immobilienbranche tatsächlich in den Himmel. Denn Investments laufen nach wie vor vor europaweit auf höchsten Touren, von einem Abflauen der Konjunktur keine Rede.
Ins Bild passen da auch Ausstellungsflächen und die Zahlen der bis jetzt registrierten Besucher, die so wie es derzeit aussieht zumindest zu den Top-5-Rekordzahlen in der 30-jährigen Geschichte der MIPIM hier in Cannes zählen werden.
Hinter vorgehaltener Hand wird aber sehr wohl sehr ernsthaft diskutiert, wie lange das noch so weiter gehen wird. Das war zwar auch in den letzten Jahren der Fall, nur gibt es diesmal mit dem möglicherweise unmittelbar bevorstehenden Brexit einen neuen und wesentlichen Unsicherheitsfaktor.
Wie mulmig der britischen Immobilienbranche selbst dabei ist, zeigt die Tatsache, dass noch selten so viele Teilnehmer und Aussteller als Großbritannien hier waren, wie in diesem Jahr. Und wohl auch noch nie so prominente. So führt der britische Cabinet Minister Alun Cairns eine riesige Delegation an, welche hier auf der MIPIM bei den rund 5.500 hier vertretenen Investoren gute Stimmung für die Insel machen will. Mit recht: Knapp 100 Milliarden Euro ist die britische Immobilieninvestmentindustrie bereits schwer und sie ist auch ein großer Arbeitgeber im hochqualifizierten Bereich. Bei einem Brexit - egal ob hart oder weich - wird diese einer harten Feuerprobe unterzogen und die Festland-Europäer haben ja seit dem Vorjahr ihre Investmentstrategien auf der Insel überarbeitet und vor allem das Risikoprofil deutlich nach oben korrigiert.
Abgesehen davon scheinen die Investmentgeschäfte mit Immobilien in der Tat aber weiter ungetrübt. Ins Bild passt da auch die heute verkündete Kooperation zwischen Nuveen Real Estate und Value One, um europaweit 600 Millionen Euro in studentisches Wohnen zu investieren. Zum Start des Joint Ventures wurden ein Bestandsobjekt in Wien sowie zwei sich in der Entwicklung befindliche Immobilien in Lissabon und Porto gesichert, die in den nächsten zwei Jahren fertiggestellt werden. Mehr dazu an anderer Stelle des immoflash.
Nicht Wien oder Salzburg ist nun das teuerste Bundesland, was die Mieten betrifft, sondern Vorarlberg. Denn laut einer Analyse von immowelt.at der angebotenen Mietpreise ist im vergangenen Jahr das Ländle an Wien vorbeigezogen. Aktuell liegen die Angebotspreise im westlichsten Bundesland bei 14,00 Euro pro Quadratmeter Gesamtmiete, in Wien ist diese mit 13,70 Euro nun etwas niedriger.
Der Grund für die neue Spitzenposition Vorarlbergs ist laut immowelt.at, dass die Mieten von 2017 auf 2018 am stärksten gestiegen sind. Wohnungssuchende müssen mit 11 Prozent mehr rechnen als noch vor einem Jahr. Die gute wirtschaftliche Lage und die daraus folgende hohe Attraktivität würde immer mehr Menschen anziehen. Das Land Vorarlberg rechnet selbst bald mit 400.000 Einwohnern. Das Angebot kann die gestiegene Nachfrage aktuell noch nicht bedienen, obwohl besonders in Städten wie Dornbirn oder Bludenz viel gebaut wird. Die Folgen des knappen Angebots und der teuren Neubauten sind, dass die Mieten steigen.
In Wien haben sich die Mieten im gleichen Zeitraum um 5 Prozent erhöht. Durch die große Anzahl an fertiggestellten Wohnungen hätten vermutlich noch größere Anstiege vermieden werden können.
600 Millionen Euro für Studentisches Wohnen investiert
Nuveen und Value One: Joint-Venture
von Charles Steiner
In vielen Städten Europas gibt es zwar viele Studenten, passende Wohnmöglichkeiten sind aber Mangelware. Die sich daraus ergebende Nachfrage lässt die Assetklasse für Investoren und Entwickler immer interessanter werden, weswegen auch immer mehr Geld darin investiert wird. Mit einem millionenschweren Joint-Venture zum Beispiel wollen Nuveen und Value One den Markt für studentisches Wohnen in Europa aufwirbeln. Rund 600 Millionen wollen die beiden in diese Assetklasse investieren. Als Ziel wurde definiert, hochwertige Studentenunterkünfte zu entwickeln. Zusätzlich werden im Einzelfall auch Investitionen in Bestandsobjekte und Immobilien zur Repositionierung in Betracht gezogen. Zum Start der Zusammenarbeit seien bereits ein Bestandsobjekt in Wien sowie zwei Entwicklungsprojekte in Lissabon und Porto ins Portfolio aufgenommen worden.
In besagtem Joint-Venture werde Value One als Co-Investor und Developer auftreten, Nuveen werde die Rolle des Investmentberaters übernehmen. In diesem Zusammenhang werde die Value One-Tochter Milestone als Betreiber der Objekte nach Fertigstellung fungieren. Die Suche nach Standorten werde über die hausinterne und städtebasierende Research-Strategie von Nuveen abgewickelt. Gesucht werde dabei nach Lagen in unmittelbarer Nähe zu Universitäten, die verkehrstechnisch gut angebunden sind und über eine gute lokale Infrastruktur verfügen.
Für Timothy Horrocks, Head of Real Estate Continental Europe bei Nuveen, ist das Joint-Venture in Einklang mit der Investmentstrategie von Nuveen: „In Europa sehen wir die alternative Anlageklasse Studentisches Wohnen derzeit als eine hervorragende Investitionsmöglichkeit. Durch die Schaffung eines qualitativ hochwertigen Angebots mit erfahrenen und bedarfsorientierten Betreibern können wir die Wohnbedürfnisse dieser jungen Menschen erfüllen und für unsere Anleger attraktive Renditen erzielen.“ Andreas Köttl, CEO der Value One, sieht im Markt für studentisches Wohnen erhebliches Potenzial: „Das neue Joint Venture stärkt nun auch die Marktposition der Value One. Wir wollen so rasch wie möglich über 5.000 Betten mit der Marke Milestone anbieten.“
Stop Shop und Vivo! mit mehr als 142 Millionen Besuchern
Die Einzelhandelsimmobilien der Immofinanz Stop Shop und Vivo! konnten im Geschäftsjahr 2018 einen deutlichen Besucherzuwachs verzeichnen. Mehr als 142 Mllionen Kunden frequentierten die Retail Parks und Einkaufszentren. Das ist ein Anstieg um rund 20 Millionen Besucher bzw. 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Auf like-for-like Basis, also bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie Fertigstellungen, ergibt sich ein Zuwachs von 4,8 Prozent auf rund 128 Millionen Gäste.
"Diese erfreulichen Frequenz- und Umsatzzahlen bestätigen den Erfolg unserer kundenorientierten Markenpolitik im Einzelhandelsbereich. Die Anzahl von über 142 Millionen Besuchern im Jahr 2018 entspricht in etwa der gesamten Bevölkerung von vier unserer Kernmärkte: Österreich, Deutschland, Polen und Tschechien", sagt Dietmar Reindl, COO der Immofinanz. "Auf Basis der durchschnittlichen Umsätze pro m² erwirtschafteten die in unseren Stop Shops und Vivo!s vertretenen Retailer einen stattlichen Einzelhandelsumsatz von rund 1,6 Milliarden Euro." Damit konnten die Einzelhändler ihre Brutto-Verkaufsumsätze um rund 5,0 Prozent im Jahresvergleich steigern.
Im Geschäftsjahr 2018 wurden mit dem Stop Shop Pozarevac und dem Stop Shop in Vrsac in Serbien zwei voll vermietete Eigenentwicklungen mit insgesamt rund 15.500 m² eröffnet. Im November 2018 meldete die Immofinanz zudem den Erwerb von acht Retail Parks in Slowenien, Serbien und Kroatien - diese sind noch nicht in der Frequenzzählung für 2018 berücksichtigt. Aktuell befinden sich 80 Stop Shops mit einer vermietbare Fläche von insgesamt rund 564.000 m² in neun Ländern. Mit 98,8 Prozent sind diese voll vermietet. Die zehn Vivo! Einkaufszentren weisen eine vermietbare Fläche von rund 304.000 m² auf und sind mit 97,9 Prozent ebenfalls voll ausgelastet.
Aktuell sind zwei Stop Shop-Standorte in Polen und Serbien in Entwicklung: Die neuen Retail Parks in Siedlce und Sremska Mitrovica werden über eine vermietbare Fläche von insgesamt rund 18.000 m² verfügen.
Verwaltet Gewerbeobjekt nahe Flughafen
Concorde Business Park an ÖRAG
von Charles Steiner
Ein großflächiges Verwaltungsmandat konnte die ÖRAG nahe des Wiener Flughafens an Land ziehen. Wie die ÖRAG mitteilen lässt, steht ab sofort das Büro- und Gewerbeobjekt Concorde Business Park unter deren Verwaltung, er besteht aus sechs Gebäuden mit unterschiedlichen Flächen. Insgesamt sind das 21.500 m².
Elisa Stadlinger, Leitung Büro- und Gewerbeimmobilien bei der ÖRAG, kommentiert das neu erworbene Mandat so: "Unser Ziel ist es, ein Gebäude in jeder Phase seines Lebenszyklus bestmöglich zu betreuen. Dabei profitieren wir von der langjährigen Erfahrung und dem speziellen Know-How unserer Experten."
Der Concorde Business Park verfügt neben Büroflächen auch Lagerflächen mit bis zu 6,50 Meter Höhe, zusätzlich gibt es noch etwa 10.000 m² Servicefläche. Im Park befinden sich ein Postamt, ein Bankomat, ein Taxi-Standplatz und eine Bushaltestelle. Neben einem Restaurant steht auch ein Selbstbedienungsbereich mit Terrassenbetrieb direkt im Gebäudekomplex zur Verfügung. Einer der Ankermieter ist die Airline und nunmehrige Ryanair-Tochter Lauda, vormals Laudamotion. Die Fluggesellschaft ist erst vor wenigen Wochen eingezogen.
Österreichweit einheitliche Trainings für Mitarbeiter
Raiffeisen Immobilien gründet Akademie
von Stefan Posch
Raiffeisen Immobilien hat kürzlich mit einer eigenen Akademie gestartet. Alle 270 Mitarbeiter werden die Raiffeisen Immobilien Akademie durchlaufen. Als Leiter der österreichweite Aus- und Weiterbildungsschiene wurde der Trainer und Buchautor Helmut Hüller bestellt. "Der Fokus der Schulungen liegt auf immobilienspezifischem Know-how, das durch branchenkompetente TrainerInnen vermittelt werden soll. Wichtig ist uns darüber hinaus die Einbindung von Kompetenzträgern und Experten aus der Raiffeisen Gruppe", so Hüller. Die Trainings werden vor Ort in den jeweiligen Bundesländern stattfinden.
Das dreijährige Aus- und Weiterbildungsbildungsangebot der Raiffeisen Immobilien Akademie richtet sich an Neueinsteiger ebenso wie an langjährige Mitarbeiter und reicht von Immobilienrecht und Liegenschaftsbewertung über Akquise-Know-how bis hin zu Verkaufstrainings, Persönlichkeitsbildung und Management-Coachings. Für Makler sind sechs Ausbildungstage pro Jahr zu verpflichtenden Themen vorgeschrieben, ein weiterer Tag kann aus einer Liste fakultativer Module frei gewählt werden.
"Nach der Zusammenführung der Raiffeisen Immobilienmakler-Gesellschaften unter einer Dachmarke soll nun auch ein gemeinsames Verständnis unserer Dienstleistungen und Qualitäten entstehen", erklärt Nikolaus Lallitsch Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich. "Wir verstehen uns als Markt- und Kompetenzführer. Ob in Tirol, Kärnten oder Wien - jeder Raiffeisen Immobilien Kunde soll in ganz Österreich die gleiche Top-Servicequalität vorfinden", ergänzt Peter Weinberge ebenfalls Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich.
Ottakring gehört mittlerweile zu den beliebtesten Bezirke in Wien. Das hat auch Rustler erkannt, der hier schon seit einigen Jahren entwickelt. Nun hat Rustler ein neues Projekt: In der Lindauergasse 17 wird derzeit das Neubauprojekt „Musikhaus Ottakring“ entwickelt. Die Vermarktung der insgesamt 42 Wohnungen hat soeben begonnen.
Der Name bezieht sich unter anderem auf die Hausfassade des „MHO“: Diese werde mit musikalischen Zierelementen gestaltet und zeigt auch die Gedenktafel des genau an der Adresse des Projektes geborenen Komponisten Prof. Ludwig Anton Gruber. Die einzelnen Wohnungstypen im neuen Rustler-Projekt werden nach bekannten Musikern benannt. Beim „Musikhaus Ottakring“ handelt es sich bereits um das vierte Neubauprojekt von Rustler im Bezirksteil Neulerchenfeld. „Dies ist kein Zufall, denn die Grätzel Neulerchenfeld und Brunnenviertel bieten eine besondere Dynamik und eine hervorragende Infrastruktur, und Ottakring entwickelt sich dadurch zu einem immer beliebteren Wohnbezirk“, so der Geschäftsführer Markus Brandstätter.
Aufmerksamkeit nun verstärkt auf das Gebäudeumfeld
Die IG Lebenszyklus Bau startete kürzlich ihr Arbeitsjahr 2019 mit einer Diskussionsrunde aus Vertretern öffentlicher und privater Bauträger.
Bisher auf das einzelne Gebäude fokussiert, richtet der Verein seine Aufmerksamkeit nun verstärkt auf das Gebäudeumfeld. Die sich daraus ergebenden Themenschwerpunkte: Mobilität, Verknappung und Vernetzung. "Derzeit wird die gebäudeübergreifende Vernetzung massiv verhindert, weil das Quartierdenken bei den verschiedenen Stakeholdern noch nicht angekommen ist. Wir werden - aus organisatorischer, kultureller und technologischer Sicht - auch heilige Kühe angreifen," kündigt Christoph M. Achammer, ATP architekten ingenieure an, Vorstandsmitglied und Mitinitiator der aktuellen Weiterentwicklung des Vereins. "Vernetzung hat viel mit Mobilität zu tun und soll Verknappung entgegenwirken. Um wirklich effizient zu sein, müssen wir den Gebäudelebenszyklus in ein holistisches Ganzes einbetten. Es braucht ein optimales systemisches Umfeld, damit einzelne Maßnahmen Sinn machen", begrüßt Thomas Madreiter, Planungsdirektor der Stadt Wien, die drei Themenschwerpunkte, in deren Rahmen die IG Lebenszyklus Bau 2019 u.a. Themen wie Infrastrukturentwicklung, Mobilitätstrends, Nachverdichtung, Energie und Daten sowie CO2 Bilanzen und Ressourcenmanagement beleuchtet.
Nachhaltigkeitsstandards der UN unterschrieben
Corestate goes Klimaschutz
von Charles Steiner
Der luxemburgische Investmentmanager Corestate verschreibt sich dem Umweltschutz und hat jetzt die Prinzipien der Vereinten Nationen für verantwortliches Investieren (United Nations Principles for Responsible Investment = UNPRI) unterzeichnet. Dieses Papier umfasst sechs Prinzipien, in dem das Bekenntnis zu Investments nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten wie auch zu nachhaltiger Unternehmensführung formuliert worden ist. Corestate betrachtet das Papier als integralen Bestandsteil seiner Unternehmenskultur, die nach eigenen Angaben in allen Geschäftsprozessen Kriterien in Bezug auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance: ESG) berücksichtige und auf den gelebten Grundsätzen der guten Unternehmensführung aufbaue. Die ESG-Strategie solle dabei von einer spezialisierten Nachhaltigkeitseinheit unter Einbeziehung aller Unternehmensbereiche umgesetzt werden.
Lars Schnidrig, Chief Executive Officer und Chief Financial Officer bei Corestate: „Nachhaltig erfolgreiche Geschäftsbeziehungen sind essentieller Bestandteil des Corestate-Erfolgs. Unserer Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft und allen Kunden werden wir durch eine langfristige, klar definierte, operativ verankerte und in unserem Produktangebot visible ESG-Strategie gerecht.“
Tochterunternehmen in Großbritannien und Kroatien gegründet
PlanRadar expandiert
von Charles Steiner
Das auf Baudokumentation- und kommunikation spezialisierte PropTech PlanRadar baut seine Geschäftstätigkeiten in Europa aus und hat jetzt Tochterunternehmen in Großbritannien und Kroatien gegründet. Wie PlanRadar mitteilen lässt, werde künftig PlanRadar Limited in Form einer LLC die Geschäfte in Großbritannien und Irland forcieren, in Kroatien die PlanRadar d.o.o. in Zagreb.
Der Brexit sei kein Hinderungsgrund, so Ibrahim Imam, Geschäftsführer und Mitgründer von PlanRadar, zur Gründung der britischen Tochter: "Wir sehen aufgrund der zu erwartenden Engpässe bei Material und Fachpersonal sehr große Vorteile für britische Bauunternehmen, die durch Digitalisierungsprozesse ihre Effizienzpotenziale gegenüber der Konkurrenz anheben können." In Südosteuropa gäbe es jede Menge Wachstumspotenzial, man habe in den vergangenen Monaten einige große Kunden hinzubekommen, sagt Sander van de Rijdt, ebenfalls Geschäftsführer und Mitgründer von PlanRadar: "Um diesem Wachstum und dem zu erwartenden Neugeschäft Rechnung zu tragen, werden künftig vier Mitarbeiter in unserer kroatischen Niederlassung den Vertrieb und die Kundenbetreuung in Südosteuropa managen." Neben der Erschließung des DACH-Raumes ist die weitere Internationalisierung erklärtes Unternehmensziel, wie aus der Mitteilung hervorgeht. PlanRadar sei bereits in 41 Ländern vertreten, neben Europa unter anderem auch in Australien, Kanada, Mexiko, Südafrika oder Singapur. Neben osteuropäischen und asiatischen Ländern hat PlanRadar auch weitere Märkte in Südamerika im Visier.
Laut eigenen Angaben habe PlanRadar innerhalb der vergangenen 12 Monate über 2.000 Neukunden hinzugewinnen und den Umsatz um fast 300 Prozent steigern können. Aus diesem Grund habe man in Wien neue und größere Büroräume bezogen.
Konferenz über das Trendthema am 21. Mai in Wien
Termin zum Tag: Blockchain Real
von Stefan Posch
Die Blockchain, also die Technologie hinter Kryptowährungen, hat das Zeug die Wirtschaft im Allgemeinen und die Immobilienwirtschaft im Speziellen zu revolutionieren. Zumal die Blockchain auch mit Echtwährung verwendet werden kann und damit für die Realwirtschaft immer interessanter wird. Theoretische Anwendungsmöglichkeiten, wie etwa ein Grundbuch auf Blockchainbasis, günstigere und schnellere Transaktionen oder beim Crowdfunding-Bereich, gibt es zahlreiche. Aber auch viele Fragen sind noch offen. Etwa die rechtliche Rahmenbedingungen, welche Anwendungsbereiche schon funktionieren oder was die Finanzmarktaufsicht zu dem Thema sagt.
Antworten soll die Blockchain Real liefern, die der IT-Spezialist Walter Strametz im vergangenen Jahr erstmals in Graz initiierte. Heuer findet die Blockchain Real zum ersten Mal in Wien statt, am 21. Mai im Hotel SO/ Vienna in der Praterstraße 1.
Dabei werden verschiedenste Aspekte der Technologie beleuchtet. Bibiane Kaufmann (FMA) wird etwa die Sicht der Finanzmarktaufsicht auf die neue Technologie darlegen. Die US-Anwältin Alexandra Levin Kramer wird über die Trends aus den USA berichten und Herwig Teufelsdorfer, seit kurzem COO des Berliner PropTechs 21st Real Estate, kann aus seinem praktischen Erfahrungsschatz als COO der Buwog schöpfen. Zudem werden zahlreiche Start-ups ihre Produkte vorstellen und zeigen, wie man Blockchain schon heute in der Immobilienwirtschaft einsetzen kann.
Weiterführende Informationen über die Veranstaltung finden Sie hier.
146 Einheiten gehen an Family-Office
Wohnportfolio in Brandenburg verkauft
von Stefan Posch
Ein hessisches Familiy Office hat ein Wohnportfolio über 146 Einheiten und rd. 8.600 m² Wohnfläche in Brandenburg gekauft. Bei dem Verkäufer handelt es sich um einen internationalen Investor, der die Liegenschaften im Rahmen von Portfolio-Umstrukturierungen veräußert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Bruttoanfangsrendite wird mit deutlich über 10% p.a. angegeben. Vermittelnd tätig bei der Transaktion war Aengelvelt Berlin.
"Ausschlaggebend für den Erwerb waren neben der attraktiven Rendite die weiteren Wertschöpfungspotentiale durch Sanierung und Vermietung der Teilleerstände sowie die große Bandbreite an Wohnungsgrößen und damit die Ansprache breiter Mietkreise", berichtet Marc Retzlaff, Investmentexperte von Aengelvelt Berlin, der bei der Transaktion die Käuferseite betreute.
"Der Verkäufer wiederum nutzte die aktuelle Marktsituation und hohe Nachfrage breiter Investorenkreise nach Wohninvestments auch jenseits der Metropolen und Wachstumszentren für den bestmöglichen Verkauf der Liegenschaften und um seine Portfolio-Umstrukturierungen voranzutreiben", ergänzt Marcel Sundag aus der Berliner Investmentabteilung von Aengelvelt, der den Verkäufer betreute.
Impressum
Medieninhaber
epmedia Werbeagentur GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Herausgeber
Immobilien Magazin Verlag GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Jegliches verwendete Material ist urheberrechtlich geschützt.
Die epmedia Werbeagentur GmbH und die Immobilien Magazin Verlag GmbH
gestatten die Übernahme von immoflash Texten in Datenbestände, die
ausschließlich für den privaten Gebrauch eines Nutzers bestimmt sind.
Die Übernahme und Datennutzung zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen
Zustimmung der epmedia Werbeagentur GmbH oder der Immobilien Magazin
Verlag GmbH. Die Übernahme von Fotos ist auch für private Zwecke nicht gestattet.
Bei Fragen zu Buchungen kontaktieren Sie uns gerne:
Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
CvD: Stefan Posch Videoredaktion: Markus Giefing, Eva Palatin
Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
[cite1]
Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
[cite2]
Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
[cite3]
Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
[cite4]
Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
[cite5]
Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
[cite6]
Hinter den Kulissen eines Wiener Weihnachtsmarktes.
Renate Jindra-Metal macht Keramik. Kleine Hirsch- und Marienkäfer für den Garten, bunte Vasen und Fliesen. Sie verkauft sie unter anderem auf dem Adventmarkt am Karlsplatz. Jetzt, Anfang November, merkt man davon freilich noch nicht viel. Überall um uns herum wird gehämmert und gebohrt, seit Ende Oktober nehmen die ersten Hütten Form an. Jindras Hütte steht schon, als ich sie besuche. Bei selbst gemachten Mini-Schaumröllchen und Tee aus der Thermoskanne gibt sie mir einen kleinen Blick hinter die Kulissen eines Weihnachtsmarktes.
Derzeit sind die Zeitungen gefüllt mit Nachrichten über Böller im Weihnachtskostüm und Müllcontainer, die Fahrzeuge von den Weihnachtsmärkten fernhalten sollen. Doch diese - neuen und öffentlichkeitswirksamen - Maßnahmen sind nur die Spitze eines Eisberges an Sicherheitsauflagen und Genehmigungen, die den Marktveranstaltern das Leben nicht gerade einfacher machen. Der Verein Divina Art, der den Adventmarkt am Wiener Karlsplatz betreibt und bei dem Renate Jindra Mitglied ist, hat dem Immobilien Magazin einen kleinen Einblick in die Behördenwege gegeben, die dem Weihnachtsidyll vorausgehen. Aufschlussreich ist auch ein Telefonat mit Vereinsobmann Karl Trabe, der mir aus dem Gedächtnis Amt für Amt aufzählt, zu dem ihn sein Weg zum Markt führt.
Der Adventmarkt Karlsplatz findet im Resselpark statt, Grundeigentümer ist also das Stadtgartenamt (MA 42). Dieses muss den ersten Sanktus dazu geben, dass überhaupt ein Markt stattfinden darf. Außerdem notwendig ist ein jährlicher Baumbefund, der verhindern soll, dass nichtsahnende Punschtrinker das Schicksal des armen Ödön von Horvath teilen. Zur Erinnerung: Der Autor wurde auf der Pariser Champs-Élysées von einem Ast erschlagen. Sind alle Bäume auf Wetterfestigkeit getestet, kann beim Marktamt (MA 59) eine Genehmigung für einen Anlassmarkt beantragt werden. Diese gilt immer nur für einen Markt - keiner der Wiener Märkte hat also eine fixe Genehmigung für mehrere Jahre. Dementsprechend jährlich fällig ist natürlich auch ein aktueller Marktplan, auf dem alle Stände und sonstigen Einrichtungen genau verzeichnet sind. Überprüft wird dabei auch, dass die Gassen zwischen den Ständen mindestens vier Meter breit sind, damit Rettung und Feuerwehr bei Bedarf zufahren können. Oft schon Mitte des Jahres gibt es eine Begehung des vorgesehenen Geländes, zu dem die MA 59 unter anderen einen Vertreter der Elektrizitätswerke und von Wien Kanal lädt. Sollte übrigens ein Kanaldeckel gehoben werden müssen, ist die dazugehörige Genehmigung bei der MA 28, (Straßenverwaltung und Straßenbau) einzuholen. Wer sich jetzt schon an die kultverdächtige Comicverfilmung "Asterix erobert Rom" erinnert fühlt, möge aufhören zu lesen, denn wir sind noch lange nicht fertig. (Asterix und Obelix müssen hier im Rahmen von 12 Aufgaben von einem Amt mit dem Spitznamen "das Haus, das Verrückte macht" den "Passierschein A38" holen. Wer es noch nicht kennt: ganz klarer Immobilien-Magazin-Filmtipp!) Und weiter geht es an die technischen Details mit der MA 36 (technische Gewerbeangelegenheiten, behördliche Elektro- und Gasangelegenheiten, Feuerpolizei und Veranstaltungswesen). Hier kann man gleich einen größeren Brocken erledigen: Gasbewilligung, Lichtüberspannungen, Bühne, Rahmenprogramm und Tierschau werden zur Bewilligung eingereicht. Kurz bevor ich Jindra auf dem Markt besuche, trifft sie in diesem Zusammenhang übrigens einen Elektriker, der überprüft, dass alle Sicherungen funktionieren und die Stromanschlüsse entsprechend nässegeschützt sind. Bei so viel Holz, Stroh und Reisig an einem Ort geht man da lieber kein Risiko ein. Die Tierschau allerdings ist mit der MA 36 noch nicht fertig - diese führt nämlich nur die Eignungsfeststellung der Veranstaltungsstätte durch. Für das leibliche Wohl der lieben Viecherl und damit für das finale OK ist die MA 60, Veterinärdienste und Tierschutz, zuständig. Sobald das alles nun genehmigt und bewilligt ist, kann endlich aufgebaut werden. Ein letzter Antrag bei der MA 46, Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten, sorgt für eine Zufahrtsgenehmigung für die Zeit des Aufbaus. Und dann ist es fertig. Dampfender Punsch, glitzernde Deko und Kunsthandwerk, so weit das Auge reicht. Von dem Aufwand im Hintergrund sieht der Besucher nichts. Kann man zumindest entspannen, sobald der Weihnachtsstress vorbei ist? Wann reicht denn Karl Trabe die ersten Anträge ein? "Anfang Jänner", kommt die ganz selbstverständliche Antwort. Für manche ist eben das ganze Jahr Weihnachten.
[cite1]