Großes Zinshauspaket wird verkauft

Bieterverfahren für 22 Häuser in Wien und Umgebung

von Gerhard Rodler und Stefan Posch

Zinshäuser sind in Wien begehrt wie selten zuvor. Nur sind aktuell sehr wenige Objekte am freien Markt zu bekommen. Das wirkt sich auch auf die Preise des begehrten Gutes aus. Im vergangenen Jahrzehnt haben sich die Durchschnittspreise von 1.244 Euro/m² auf 2.890 Euro/m² im Jahr 2018 mehr als verdoppelt, wie der Zinshaus-Marktbericht von Otto Immobilien zeigt. Doch nun soll ein riesiges Zinshausportfolio aus einer Verlassenschaft zum Verkauf stehen, wie Brancheninsider berichten. 22 Zinshäuser mit über 200 Wohnungen und 45.000 m² Fläche soll das Portfolio enthalten. Damit ist es wohl das größte Paket, das in den vergangenen zehn Jahre auf dem Markt gekommen ist.
Der Wert der Objekte, die sich in Wien und Umgebung befinden sollen, wird auf 120 bis 130 Millionen Euro geschätzt. Das Bieterverfahren soll noch in diesem Monat gestartet werden. Exklusiv beauftragt für das Verfahren ist laut Informationen des immoflash EHL Immobilien. Seitens des Unternehmens wurden die Informationen allerdings auf Nachfrage nicht bestätigt.

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Stressfreie Übergabe

faircheck will Schlüsselübergaben dokumentieren

von Charles Steiner

Wenn ein Mieter auszieht, kann es oftmals passieren, dass bei der Schlüsselübergabe nicht genau dokumentiert wird. Das gilt nicht nur für Wohnimmobilien, sondern durchaus auch für Gewerbeobjekte. Beiden ist in diesem Fall gemein, dass es passieren kann, dass mögliche Schäden unentdeckt bleiben. Die Kostenfrage kann dann zu einem Streitpunkt werden. Der Versicherungsdienstleister faircheck will solche Unsicherheiten ausräumen - und zwar mit Dokumentation: Mit dem Tool „fairmieten“ sei eine Möglichkeit geschaffen worden, eine schnelle, unkomplizierte und objektive Begutachtung von Wohnungen, Häusern oder Gewerbeobjekten durchzuführen. Diese geschehe vor bzw. bei der Schlüsselübergabe. Zählerstände, Anzahl der Schlüssel und Mängel in den einzelnen Räumen oder an Einrichtungsgegenständen werden mit Foto und allenfalls mit Video dokumentiert. Bei festgestellten Mängeln werde der ungefähre Reparaturaufwand erhoben. Durch die unkomplizierte und objektive Begleitung und Dokumentation des Ist-Zustandes der Immobilie setzt sich faircheck zum Ziel, die Schlüsselübergabe in die Komfortzone holen.
Peter Winkler, CEO faircheck, über „fairMieten“: „Die dokumentierte Mietübergabe dient der Beweissicherung für das, was kommen kann. Die gesamte Situation wird vorausschauend beruhigt.“ Die Kosten für die Dienstleistung richten sich nach Anzahl der Räume. Es sind Fixpreise. Die Dokumentation kann bei Bedarf, durch die im Versicherungsumfeld bewährte Videobegutachtungs-Software VEX, auch aus der Ferne erfolgen.

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Viersterne-Hotel in Fieberbrunn verkauft

TUI Group übernimmt Austria Trend Alpine Resorts

von Stefan Posch

Wie der immoflash in Erfahrung bringen konnte, hat die TUI Group das „Austria Trend Alpine Resorts“ in Fieberbrunn gekauft. Abgeber des Viersterne-Hauses ist der Wiener Immobilienentwickler Irma Investments. Bis Ende Juni soll das Haus noch vom Österreichischen Verkehrsbüro betrieben werden. Anschließend wird der Verkauf an die TUI vollzogen und das Haus mit 144 Zimmern modernisiert.
Ende des Jahres wird das Haus unter der Lifestyle-Marke TUI Blue wiedereröffnet. Das Haus liegt direkt an der Skipiste mit Anschluss an die Skischaukel Skicircus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn. „Das 2009 erbaute Berghotel inmitten der Kitzbüheler Alpen wird mit der Übernahme durch die TUI Group den touristischen Trends entsprechend weiterentwickelt und zu neuem Leben erweckt. Erlebnisurlaub boomt - vor allem in den österreichischen Alpen. Mit der Marke TUI Blue spricht TUI gezielt die Gruppe der Aktivurlauber sowohl im Winter als auch im Sommer an“, freut sich der Inhaber der IRMA Investments, Martin Kurschel, über den Deal. Mit dem Ankauf wird das TUI Blue-Portfolio auf insgesamt 12 Hotels erweitert. In Fieberbrunn hält die TUI Gruppe mittlerweile drei Häuser.

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Transdanubien ist Crowdinvest-Star

In Donaustadt mehr investiert als in anderen Bezirken

von Charles Steiner

Offenbar folgen auch Crowdinvestments gewissen Lagefaktoren. Zumindest lässt sich dieser Schluss aus einer aktuellen Pressemeldung der Crowdinvestment-Plattform Rendity ziehen. Denn es scheint mehr und schneller dort finanziert zu werden, wo auch das größte Projektentwicklungspotenzial herrscht. Die Donaustadt etwa - denn kaum ein anderer Bezirk wächst so schnell wie der 22. Bezirk. Die Beobachtung, die Rendity-Gründer Tobias Leodolter dabei gemacht hat: Crowdinvesting-Projekte werden in der Donaustadt deutlich schneller ausfinanziert als in anderen Bezirken. Rendity macht das am Beispiel Wagramer Straße 130 fest, wo Rendity schwarmfinanziert: Innerhalb weniger als zwei Wochen seien drei Viertel des avisierten Investitionsvolumens von 400.000 Euro gezeichnet worden, beim knapp vor Weihnachten gestarteten Projekt Adam-Betz-Gasse, dessen Zielvolumen bei 500.000 Euro liegt, wurde bereits zu 95 Prozent platziert.
Doch woran liegt das? Tobias Leodolter hat eine Vermutung: „Der 22. Bezirk wächst wienweit am schnellsten und wird von Privatanlegern als der Wiener Boombezirk gesehen.“ Das stützt sich auch auf das, was der Aira-Geschäftsführer Roman Ascherov - er entwickelt die Wagramer Straße 30 - beobachtet hat: „Die Menschen schätzen die hervorragende Lebensqualität im 22. Bezirk mit viel Grün, exzellenter Verkehrsanbindung Richtung Zentrum und drastisch verbesserter Infrastruktur. Aber viele wollen nicht in anonymen Großbauten leben, sondern suchen Wohnungen, die an die persönlichen Bedürfnisse angepasst sind.“ Er verweist darauf, dass das Projekt schon 15 Monaten vor Fertigstellung bereits zu 33 Prozent verkauft sei.

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Rustler lässt sich ISO-zertifizieren

Auch Bauträger-Gruppe stellt sich Qualitäts-Checks

von Charles Steiner

ZertifikatsübergabeZertifikatsübergabe

Nachdem sich bereits andere Bereiche der Rustler Firmengruppe nach "EN ISO 9001" zertifizieren haben lassen, folgt jetzt auch die Bauträgergesellschaft bei Rustler, die im Jänner jetzt das entsprechende Zertifikat entgegen genommen hatte. Mit dieser Zertifizierung werden fortan die Leistungen durch quality austria genau dokumentiert und regelmäßig von Auditoren überprüft. Wie Rustler mitteilen lässt, handle es sich bei der ISO 9001 um ein "weltweit akzeptiertes Qualitätsmanagementsystem", das bestimmte Anforderungen festlegt, die auch Kundenerwartungen an das Produkt erfüllen sollen, damit steigere sich auch die Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
Für Markus Brandstätter, Geschäftsführer der Rustler Immobilienentwicklung, ein wichtiger Schritt: "Qualität bedeutet für uns, hochwertigen Wohnraum leistbar zu schaffen und die Kunden bis zur Fertigstellung aktiv einzubinden, um genau das Produkt zu liefern, das sich diese erwarten."

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Union Investment kauft in Potsdam

Büroimmobilie für Spezialfonds erworben

von Charles Steiner

Die Union Investment hat sich in Potsdam eine Büroimmobilie gesichert, die gerade einem Refurbishment unterzogen wird, für ihren Spezialfonds DIFA-Fonds Nr. 3. Das Objekt, das bis Ende des Jahres modernisiert wird, umfasst 7.300 m² und wird nach Fertigstellung der Arbeiten langfristig an ein kommunales Unternehmen vermietet. Dieses wird dann Anfang 2020 in das Objekt einziehen. Ein Kaufpreis für das Objekt wurde nicht genannt.
Die Büroimmobilie wurde im Jahr 1997 auf einem ehemaligen Kasernengelände nördlich des Potsdamer Hauptbahnhofs fertiggestellt. Das Gebäude umfasst vier Obergeschosse mit Büroflächen. Union Investment wurde bei der Transaktion rechtlich von Norton Rose Fulbright und technisch von Kaiser Baucontrol beraten.
Für Wolfgang Kessler, Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Institutional Property, ist Potsdam ein aufstrebender Standort: "Der Büroimmobilienmarkt in Potsdam profitiert derzeit enorm von den niedrigen Leerstandsraten in Berlin und hat sich in den letzten Jahren als attraktive Alternative oder Ergänzung zum Standort Berlin positioniert."

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Logistik in München ist knapp

Markt geradezu leergefegt

von Charles Steiner

Logistikimmobilien in der Münchner Umgebung sind mittlerweile ein äußerst knappes Gut geworden. So knapp, dass die Vermietungsleistungen immer mehr in den Keller gehen, Abhilfe könne neu mehr durch großvolumige Neuentwicklungen geschaffen werden. Einer Analyse von Colliers International ist der Jahresflächenumsatz mit 201.100 m² der niedrigste Wert im Fünfjahresvergleich. Gegenüber 2017 hat die Vermietungsleistung gut 20 Prozent eingebüßt.
Als Grund für das schwache Ergebnis gibt Colliers International das Ausbleiben von großflächigen Mietvertragsabschlüssen sowie das Fehlen von kurzfristig am Markt verfügbaren Bestands- und Neubauflächen an. Auch habe es im vergangenen Jahr keine marktprägenden Eigennutzer-Ansiedlungen gegeben. Der Großteil des Umsatzes (etwa 85 Prozent) wurde wie auch schon in den Jahren zuvor mittels Bestandsflächen generiert. Großvolumige Neubauflächen werden zwar benötiggt, allerdings werden weiterhin so gut wie keine für Logistik nutzbaren Grundstücke ausgewiesen. Zu den größten Abschlüssen im Jahr 2018 zählten die Anmietungen von Rewe Digital in Feldkirchen (ca. 10.000 m²) und XXXLutz in Poing (ca. 8.800 m²).
Das Resultat: Nutzer weichen auf andere Standorte aus.
Martin Ausserhofer, Senior Consultant Industrial & Logistics München bei Colliers International: „Unternehmen nehmen aufgrund des akuten Flächenmangels größere Entfernungen in das Umland in Kauf, um an kurzfristig verfügbare und günstigere Grundstücks- und Mietflächen zu kommen. Davon profitieren insbesondere Märkte wie Augsburg, Ingolstadt und die Logistikregion Bayern-Ost in Richtung Regensburg. Auch die Bereitschaft zu längeren Mietvertragslaufzeiten unterstreicht die zugespitzte Angebotssituation.“

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Godewind kauft in Düsseldorf

140 Millionen Euro für Büroobjekt in Düsseldorf

von Charles Steiner

In Zeiten rarer Büroimmobilien in den deutschen Big Seven rücken Off-Market-Deals immer öfter in den Vordergrund. Da lassen sich oftmals hochwertige Immobilien erwerben, ohne den Konkurrenzdruck anderer Unternehmen fürchten zu müssen. Das auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Immo-Unternehmen Godewind hat jetzt einen solchen Deal gelandet, und zwar in Düsseldorf. Dort hat Godewind jetzt einen Vertrag für 140 Millionen Euro den Bürokomplex „Herzog-Terrassen“ im Stadtteil Friedrichstadt im Rahmen eines Assetdeals unterzeichnet, Ende April soll die Transaktion dann abgeschlossen werden. Mieter in dem rund 55.700 m² Fläche umfassenden Komplexes sind Banken, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie andere Dienstleister. Dennoch liegt der Leerstand bei aktuell 45,4 Prozent, die Mieteinnahmen wurden mit 6,7 Millionen Euro angegeben, was einer Bruttoanfangsrendite von 4,8 Prozent entspricht. Godewind will diesen Leerstand bis 2021 sukzessive abbauen und im Zuge dessen auch die Mietverträge mit den Ankermietern, die derzeit eine durchschnittliche Restlaufzeit von 6,5 Jahren betragen, entsprechend verlängern. Auch Mieterhöhungen stehen im Raum, derzeit liegen sie bei 19,10 Euro/m², was noch unter dem vergleichbaren Marktniveau liege.
Die Immobilie würde bei geplanter Vollvermietung und auf Basis aktueller Marktmieten rund 60 Prozent höhere annualisierte Mieteinnahmen von über 11 Millionen Euro pro Jahr erwirtschaften. Die durchschnittlichen „Funds from Operations“ (FFO) vor „Overheads“ und nach Refinanzierung würden sich dann auf rund 8,4 Mio. Euro belaufen. Dies entspricht einer FFO-Rendite auf das Eigenkapital von rund 10,1 Prozent pro Jahr .

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Karriere zum Tag: Neu bei 6B47

Gunther Hingsammer neuer Leiter Investor Relations

von Charles Steiner

Gunther HingsammerGunther Hingsammer

Neuzugang bei der 6B47: Wie der Entwickler mitteilen lässt, ist der Investor Relations-Bereich ausgebaut worden und Gunther Hingsammer als deren neuer Leiter eingesetzt worden. Zusätzlich ist Hingsammer zum Geschäftsführer der 6B47 Corporate Finance GmbH bestellt worden. Gemeinsam mit Peter Haller ist Gunther Hingsammer künftig für den Dialog mit Investoren zuständig, als Geschäftsführer zeichnet er fortan für die Betreuung des 6B47 Real Estate Club verantwortlich.
Gunther Hingsammer hat einen MsC in Immobilienmanagement und Bewertung an der TU Wien sowie einen BA in Unternehmensführung und Controlling der FH Wien. Seine Karriere begann Hingsammer in der Immobilien- und Finanzbranche im Jahr 2012. Seit Februar 2018 ist er im Team der 6B47 Real Estate Investors.

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TUI Group übernimmt Austria Trend Alpine Resorts

Viersterne-Hotel in Fieberbrunn verkauft

von Stefan Posch

Wie der im­mof­lash in Er­fah­rung brin­gen konn­te, hat die TUI Group das „Aus­tria Trend Al­pi­ne Re­sorts“ in Fie­ber­brunn ge­kauft. Ab­ge­ber des Vier­ster­ne-Hau­ses ist der Wie­ner Im­mo­bi­li­en­ent­wick­ler Ir­ma In­vest­ments. Bis En­de Ju­ni soll das Haus noch vom Ös­ter­rei­chi­schen Ver­kehrs­bü­ro be­trie­ben wer­den. An­schlie­ßend wird der Ver­kauf an die TUI voll­zo­gen und das Haus mit 144 Zim­mern mo­der­ni­siert.
En­de des Jah­res wird das Haus un­ter der Life­style-Mar­ke TUI Blue wie­der­er­öff­net. Das Haus liegt di­rekt an der Ski­pis­te mit An­schluss an die Ski­schau­kel Ski­cir­cus Saal­bach-Hin­ter­glemm-Leo­gang-Fie­ber­brunn. „Das 2009 er­bau­te Berg­ho­tel in­mit­ten der Kitz­bü­he­ler Al­pen wird mit der Über­nah­me durch die TUI Group den tou­ris­ti­schen Trends ent­spre­chend wei­ter­ent­wi­ckelt und zu neu­em Le­ben er­weckt. Er­leb­nis­ur­laub boomt - vor al­lem in den ös­ter­rei­chi­schen Al­pen. Mit der Mar­ke TUI Blue spricht TUI ge­zielt die Grup­pe der Ak­tiv­ur­lau­ber so­wohl im Win­ter als auch im Som­mer an“, freut sich der In­ha­ber der IR­MA In­vest­ments, Mar­tin Kur­schel, über den Deal. Mit dem An­kauf wird das TUI Blue-Port­fo­lio auf ins­ge­samt 12 Ho­tels er­wei­tert. In Fie­ber­brunn hält die TUI Grup­pe mitt­ler­wei­le drei Häu­ser.

In Donaustadt mehr investiert als in anderen Bezirken

Transdanubien ist Crowdinvest-Star

von Charles Steiner

Of­fen­bar fol­gen auch Crow­din­vest­ments ge­wis­sen La­ge­fak­to­ren. Zu­min­dest lässt sich die­ser Schluss aus ei­ner ak­tu­el­len Pres­se­mel­dung der Crow­din­vest­ment-Platt­form Ren­di­ty zie­hen. Denn es scheint mehr und schnel­ler dort fi­nan­ziert zu wer­den, wo auch das größ­te Pro­jekt­ent­wick­lungs­po­ten­zi­al herrscht. Die Do­nau­stadt et­wa - denn kaum ein an­de­rer Be­zirk wächst so schnell wie der 22. Be­zirk. Die Be­ob­ach­tung, die Ren­di­ty-Grün­der To­bi­as Leo­dol­ter da­bei ge­macht hat: Crow­din­ves­ting-Pro­jek­te wer­den in der Do­nau­stadt deut­lich schnel­ler aus­fi­nan­ziert als in an­de­ren Be­zir­ken. Ren­di­ty macht das am Bei­spiel Wa­gra­mer Stra­ße 130 fest, wo Ren­di­ty schwarm­fi­nan­ziert: In­ner­halb we­ni­ger als zwei Wo­chen sei­en drei Vier­tel des avi­sier­ten In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­mens von 400.000 Eu­ro ge­zeich­net wor­den, beim knapp vor Weih­nach­ten ge­star­te­ten Pro­jekt Adam-Betz-Gas­se, des­sen Ziel­vo­lu­men bei 500.000 Eu­ro liegt, wur­de be­reits zu 95 Pro­zent plat­ziert.
Doch wor­an liegt das? To­bi­as Leo­dol­ter hat ei­ne Ver­mu­tung: „Der 22. Be­zirk wächst wien­weit am schnells­ten und wird von Pri­vat­an­le­gern als der Wie­ner Boom­be­zirk ge­se­hen.“ Das stützt sich auch auf das, was der Ai­ra-Ge­schäfts­füh­rer Ro­man Asche­rov - er ent­wi­ckelt die Wa­gra­mer Stra­ße 30 - be­ob­ach­tet hat: „Die Men­schen schät­zen die her­vor­ra­gen­de Le­bens­qua­li­tät im 22. Be­zirk mit viel Grün, ex­zel­len­ter Ver­kehrs­an­bin­dung Rich­tung Zen­trum und dras­tisch ver­bes­ser­ter In­fra­struk­tur. Aber vie­le wol­len nicht in an­ony­men Groß­bau­ten le­ben, son­dern su­chen Woh­nun­gen, die an die per­sön­li­chen Be­dürf­nis­se an­ge­passt sind.“ Er ver­weist dar­auf, dass das Pro­jekt schon 15 Mo­na­ten vor Fer­tig­stel­lung be­reits zu 33 Pro­zent ver­kauft sei.
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Auch Bauträger-Gruppe stellt sich Qualitäts-Checks

Rustler lässt sich ISO-zertifizieren

von Charles Steiner

ZertifikatsübergabeZertifikatsübergabe
Nach­dem sich be­reits an­de­re Be­rei­che der Rust­ler Fir­men­grup­pe nach "EN ISO 9001" zer­ti­fi­zie­ren ha­ben las­sen, folgt jetzt auch die Bau­trä­ger­ge­sell­schaft bei Rust­ler, die im Jän­ner jetzt das ent­spre­chen­de Zer­ti­fi­kat ent­ge­gen ge­nom­men hat­te. Mit die­ser Zer­ti­fi­zie­rung wer­den fort­an die Leis­tun­gen durch qua­li­ty aus­tria ge­nau do­ku­men­tiert und re­gel­mä­ßig von Au­di­to­ren über­prüft. Wie Rust­ler mit­tei­len lässt, hand­le es sich bei der ISO 9001 um ein "welt­weit ak­zep­tier­tes Qua­li­täts­ma­nage­ment­sys­tem", das be­stimm­te An­for­de­run­gen fest­legt, die auch Kun­den­er­war­tun­gen an das Pro­dukt er­fül­len sol­len, da­mit stei­ge­re sich auch die Leis­tungs­fä­hig­keit des Un­ter­neh­mens.
Für Mar­kus Brand­stät­ter, Ge­schäfts­füh­rer der Rust­ler Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung, ein wich­ti­ger Schritt: "Qua­li­tät be­deu­tet für uns, hoch­wer­ti­gen Wohn­raum leist­bar zu schaf­fen und die Kun­den bis zur Fer­tig­stel­lung ak­tiv ein­zu­bin­den, um ge­nau das Pro­dukt zu lie­fern, das sich die­se er­war­ten."

Büroimmobilie für Spezialfonds erworben

Union Investment kauft in Potsdam

von Charles Steiner

Die Uni­on In­vest­ment hat sich in Pots­dam ei­ne Bü­ro­im­mo­bi­lie ge­si­chert, die ge­ra­de ei­nem Re­fur­bish­ment un­ter­zo­gen wird, für ih­ren Spe­zi­al­fonds DI­FA-Fonds Nr. 3. Das Ob­jekt, das bis En­de des Jah­res mo­der­ni­siert wird, um­fasst 7.300 m² und wird nach Fer­tig­stel­lung der Ar­bei­ten lang­fris­tig an ein kom­mu­na­les Un­ter­neh­men ver­mie­tet. Die­ses wird dann An­fang 2020 in das Ob­jekt ein­zie­hen. Ein Kauf­preis für das Ob­jekt wur­de nicht ge­nannt.
Die Bü­ro­im­mo­bi­lie wur­de im Jahr 1997 auf ei­nem ehe­ma­li­gen Ka­ser­nen­ge­län­de nörd­lich des Pots­da­mer Haupt­bahn­hofs fer­tig­ge­stellt. Das Ge­bäu­de um­fasst vier Ober­ge­schos­se mit Bü­ro­flä­chen. Uni­on In­vest­ment wur­de bei der Trans­ak­ti­on recht­lich von Nor­ton Ro­se Fulbright und tech­nisch von Kai­ser Bau­con­trol be­ra­ten.
Für Wolf­gang Kess­ler, Mit­glied der Ge­schäfts­füh­rung der Uni­on In­vest­ment In­sti­tu­tio­nal Pro­per­ty, ist Pots­dam ein auf­stre­ben­der Stand­ort: "Der Bü­ro­im­mo­bi­li­en­markt in Pots­dam pro­fi­tiert der­zeit enorm von den nied­ri­gen Leer­stands­ra­ten in Ber­lin und hat sich in den letz­ten Jah­ren als at­trak­ti­ve Al­ter­na­ti­ve oder Er­gän­zung zum Stand­ort Ber­lin po­si­tio­niert."
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Markt geradezu leergefegt

Logistik in München ist knapp

von Charles Steiner

Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en in der Münch­ner Um­ge­bung sind mitt­ler­wei­le ein äu­ßerst knap­pes Gut ge­wor­den. So knapp, dass die Ver­mie­tungs­leis­tun­gen im­mer mehr in den Kel­ler ge­hen, Ab­hil­fe kön­ne neu mehr durch groß­vo­lu­mi­ge Neu­ent­wick­lun­gen ge­schaf­fen wer­den. Ei­ner Ana­ly­se von Col­liers In­ter­na­tio­nal ist der Jah­res­flä­chen­um­satz mit 201.100 m² der nied­rigs­te Wert im Fünf­jah­res­ver­gleich. Ge­gen­über 2017 hat die Ver­mie­tungs­leis­tung gut 20 Pro­zent ein­ge­büßt.
Als Grund für das schwa­che Er­geb­nis gibt Col­liers In­ter­na­tio­nal das Aus­blei­ben von groß­flä­chi­gen Miet­ver­trags­ab­schlüs­sen so­wie das Feh­len von kurz­fris­tig am Markt ver­füg­ba­ren Be­stands- und Neu­bau­flä­chen an. Auch ha­be es im ver­gan­ge­nen Jahr kei­ne markt­prä­gen­den Ei­gen­nut­zer-An­sied­lun­gen ge­ge­ben. Der Groß­teil des Um­sat­zes (et­wa 85 Pro­zent) wur­de wie auch schon in den Jah­ren zu­vor mit­tels Be­stands­flä­chen ge­ne­riert. Groß­vo­lu­mi­ge Neu­bau­flä­chen wer­den zwar be­nö­tiggt, al­ler­dings wer­den wei­ter­hin so gut wie kei­ne für Lo­gis­tik nutz­ba­ren Grund­stü­cke aus­ge­wie­sen. Zu den größ­ten Ab­schlüs­sen im Jahr 2018 zähl­ten die An­mie­tun­gen von Rewe Di­gi­tal in Feld­kir­chen (ca. 10.000 m²) und XXXLutz in Poing (ca. 8.800 m²).
Das Re­sul­tat: Nut­zer wei­chen auf an­de­re Stand­or­te aus.
Mar­tin Aus­ser­ho­fer, Se­ni­or Con­sul­tant In­dus­tri­al & Lo­gis­tics Mün­chen bei Col­liers In­ter­na­tio­nal: „Un­ter­neh­men neh­men auf­grund des aku­ten Flä­chen­man­gels grö­ße­re Ent­fer­nun­gen in das Um­land in Kauf, um an kurz­fris­tig ver­füg­ba­re und güns­ti­ge­re Grund­stücks- und Miet­flä­chen zu kom­men. Da­von pro­fi­tie­ren ins­be­son­de­re Märk­te wie Augs­burg, In­gol­stadt und die Lo­gis­tik­re­gi­on Bay­ern-Ost in Rich­tung Re­gens­burg. Auch die Be­reit­schaft zu län­ge­ren Miet­ver­trags­lauf­zei­ten un­ter­streicht die zu­ge­spitz­te An­ge­bots­si­tua­ti­on.“
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140 Millionen Euro für Büroobjekt in Düsseldorf

Godewind kauft in Düsseldorf

von Charles Steiner

In Zei­ten ra­rer Bü­ro­im­mo­bi­li­en in den deut­schen Big Se­ven rü­cken Off-Mar­ket-Deals im­mer öf­ter in den Vor­der­grund. Da las­sen sich oft­mals hoch­wer­ti­ge Im­mo­bi­li­en er­wer­ben, oh­ne den Kon­kur­renz­druck an­de­rer Un­ter­neh­men fürch­ten zu müs­sen. Das auf Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en spe­zia­li­sier­te Im­mo-Un­ter­neh­men Go­de­wind hat jetzt ei­nen sol­chen Deal ge­lan­det, und zwar in Düs­sel­dorf. Dort hat Go­de­wind jetzt ei­nen Ver­trag für 140 Mil­lio­nen Eu­ro den Bü­ro­kom­plex „Her­zog-Ter­ras­sen“ im Stadt­teil Fried­rich­stadt im Rah­men ei­nes As­set­de­als un­ter­zeich­net, En­de April soll die Trans­ak­ti­on dann ab­ge­schlos­sen wer­den. Mie­ter in dem rund 55.700 m² Flä­che um­fas­sen­den Kom­ple­xes sind Ban­ken, Wirt­schafts­prü­fer und Steu­er­be­ra­ter so­wie an­de­re Dienst­leis­ter. Den­noch liegt der Leer­stand bei ak­tu­ell 45,4 Pro­zent, die Miet­ein­nah­men wur­den mit 6,7 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­ge­ben, was ei­ner Brut­to­an­fangs­ren­di­te von 4,8 Pro­zent ent­spricht. Go­de­wind will die­sen Leer­stand bis 2021 suk­zes­si­ve ab­bau­en und im Zu­ge des­sen auch die Miet­ver­trä­ge mit den An­ker­mie­tern, die der­zeit ei­ne durch­schnitt­li­che Rest­lauf­zeit von 6,5 Jah­ren be­tra­gen, ent­spre­chend ver­län­gern. Auch Miet­erhö­hun­gen ste­hen im Raum, der­zeit lie­gen sie bei 19,10 Eu­ro/m², was noch un­ter dem ver­gleich­ba­ren Markt­ni­veau lie­ge.
Die Im­mo­bi­lie wür­de bei ge­plan­ter Voll­ver­mie­tung und auf Ba­sis ak­tu­el­ler Markt­mie­ten rund 60 Pro­zent hö­he­re an­nua­li­sier­te Miet­ein­nah­men von über 11 Mil­lio­nen Eu­ro pro Jahr er­wirt­schaf­ten. Die durch­schnitt­li­chen „Funds from Ope­ra­ti­ons“ (FFO) vor „Over­heads“ und nach Re­fi­nan­zie­rung wür­den sich dann auf rund 8,4 Mio. Eu­ro be­lau­fen. Dies ent­spricht ei­ner FFO-Ren­di­te auf das Ei­gen­ka­pi­tal von rund 10,1 Pro­zent pro Jahr .

Gunther Hingsammer neuer Leiter Investor Relations

Karriere zum Tag: Neu bei 6B47

von Charles Steiner

Gunther HingsammerGunther Hingsammer
Neu­zu­gang bei der 6B47: Wie der Ent­wick­ler mit­tei­len lässt, ist der In­ves­tor Re­la­ti­ons-Be­reich aus­ge­baut wor­den und Gun­ther Hing­s­am­mer als de­ren neu­er Lei­ter ein­ge­setzt wor­den. Zu­sätz­lich ist Hing­s­am­mer zum Ge­schäfts­füh­rer der 6B47 Cor­po­ra­te Fi­nan­ce GmbH be­stellt wor­den. Ge­mein­sam mit Pe­ter Hal­ler ist Gun­ther Hing­s­am­mer künf­tig für den Dia­log mit In­ves­to­ren zu­stän­dig, als Ge­schäfts­füh­rer zeich­net er fort­an für die Be­treu­ung des 6B47 Re­al Es­ta­te Club ver­ant­wort­lich.
Gun­ther Hing­s­am­mer hat ei­nen MsC in Im­mo­bi­li­en­ma­nage­ment und Be­wer­tung an der TU Wien so­wie ei­nen BA in Un­ter­neh­mens­füh­rung und Con­trol­ling der FH Wien. Sei­ne Kar­rie­re be­gann Hing­s­am­mer in der Im­mo­bi­li­en- und Fi­nanz­bran­che im Jahr 2012. Seit Fe­bru­ar 2018 ist er im Team der 6B47 Re­al Es­ta­te In­ves­tors.
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Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.

Mehr Stadt braucht das Land

Der Zu­zug in die Bal­lungs­zen­tren Ös­ter­reichs macht den Wohn­raum in den Städ­ten zur Man­gel­wa­re. Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te sol­len für Ent­span­nung auf dem an­ge­spann­ten Wohn­markt sor­gen. Ein Stadt­ent­wick­lungs­ge­biet ist viel mehr als die Ge­samt­heit ein­zel­ner Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te. Die­ser Mei­nung ist auch Tho­mas Ritt, Lei­ter der Ab­tei­lung Kom­mu­nal­po­li­tik bei der Ar­bei­ter­kam­mer Wien, die ei­ne Stu­die über die öf­fent­li­chen Räu­me bei Wiens Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten in Auf­trag gab. Ritt sieht des­we­gen die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Bau­fel­dern als zen­tral an: "Bau­platz­über­grei­fen­de Ko­ope­ra­ti­on ist wich­tig. Da­für braucht es ein funk­tio­nie­ren­des Stadt­teil­ma­nage­ment." Die Be­treu­ung en­det aber nicht mit dem Bau der Ge­bäu­de. "Kon­flik­te zwi­schen den Be­woh­nern sind un­ver­meid­lich. Des­we­gen braucht es auch Ge­biets­be­treu­ung über die Bau­pha­se hin­aus", so Ritt. [ci­te1] Stadt­teil­ma­nage­ment In der See­stadt As­pern ist be­son­ders viel in die­se Rich­tung in­ves­tiert wor­den. "Auch, weil die See­stadt wie ein Ali­en über dem Flug­platz ab­ge­wor­fen wur­de", er­klärt Ritt. Im Ge­gen­satz zu an­de­ren Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten, wie et­wa dem Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof, kom­me dort auf­grund der ab­ge­schot­te­ten La­ge von al­lei­ne kein Le­ben rein. Laut Ger­hard Schus­ter, Vor­stand der Wien 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG, gibt es ty­pi­scher­wei­se zwei Ent­wick­lun­gen, die für Un­ru­he in der Be­völ­ke­rung sor­gen: "Das ei­ne ist der ex­tre­me Ver­fall von Ge­bäu­den oder In­fra­struk­tur. Das an­de­re, wenn vie­le Men­schen neu in ein Vier­tel zu­zie­hen." Die­se zwei Kri­sen­fäl­le wür­den ei­ne zen­tra­le An­lauf­stel­le be­din­gen, die sich um die An­lie­gen der Men­schen küm­mert. Je grö­ßer ein Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt ist, des­to wich­ti­ger sei ein Stadt­teil­ma­nage­ment. "Ein Stadt­teil­ma­nage­ment hat in Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten ei­ne wich­ti­ge Be­deu­tung in den Be­rei­chen Ko­or­di­na­ti­on und In­for­ma­ti­on - so auch in der See­stadt As­pern", meint auch An­dre­as Hol­ler, Ge­schäfts­füh­rer De­ve­lop­ment Ös­ter­reich bei der Bu­wog, die mit dem Pro­jekt See­See das ak­tu­ell größ­te Pro­jekt in der See­stadt ent­wi­ckelt. "Da­durch, dass der neue Stadt­teil erst nach und nach wächst und be­ste­hen­de Be­woh­ner ih­re Er­fah­run­gen und Wün­sche ein­brin­gen, kön­nen auch ganz neue Ide­en ent­ste­hen, die dann von der 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG mit den ein­zel­nen Bau­trä­gern dis­ku­tiert wer­den", er­klärt Hol­ler. "Die Bau­trä­ger kom­men vier­tel­jähr­lich zu­sam­men, um et­wa Frei­flä­chen zu pla­nen oder auch die Nut­zung der Erd­ge­schoß­zo­ne ab­zu­stim­men", so Schus­ter über die Vor­ge­hens­wei­se. "Es nutzt nichts, wenn vier Bau­plät­ze ne­ben­ein­an­der ei­nen Klein­kin­der­spiel­platz ein­pla­nen", ver­an­schau­licht Ritt das Pro­blem, wenn Bau­trä­ger nicht mit­ein­an­der pla­nen. [ci­te2] Pro­blem­ge­schoss Ei­ne Her­aus­for­de­rung bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ist auch oft die Be­le­bung der Erd­ge­schoss­zo­nen. Ritt sieht et­wa beim Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof Hand­lungs­be­darf: "Laut der Stu­die der AK sind dort die Erd­ge­schoss­zo­nen ex­trem ab­wei­send: un­at­trak­tiv, oft mit Nut­zun­gen, die blick­dich­te Schau­fens­ter ver­lan­gen und teil­wei­se zu Ab­stell­räu­men ver­kom­men." In der See­stadt ist es laut Ritt hin­ge­gen ge­lun­gen, den Han­del für den Stand­ort zu ge­win­nen. "Die See­stadt wird wie ein Ein­kaufs­zen­trum ge­ma­nagt", ver­an­schau­licht er. Die Bau­trä­ger sind ver­pflich­tet, die et­wa 3.000 Qua­drat­me­ter Han­dels­flä­che in der Kern­zo­ne der See­stadt für zu­min­dest zwölf Jah­re an die As­pern See­stadt Ein­kaufs­stra­ßen GmbH - ein Joint Ven­ture zwi­schen Re­tail­pro­fi SES Spar Eu­ro­pean Shop­ping Cen­ters und der Wien 3420 AG - zu ver­mie­ten. [ci­te3] Die Ein­zel­han­dels­flä­chen wer­den dann je nach Be­darf wei­ter­ver­mie­tet. "Die Mie­ten sind da­bei auf die Kauf­kraft der je­wei­li­gen Bran­che ab­ge­stimmt", er­klärt Schus­ter. "Es stimmt, dass die­ses The­ma im Neu­bau ins­ge­samt Her­aus­for­de­run­gen birgt, aber ge­ra­de in der See­stadt As­pern se­he ich das Pro­blem nicht", sieht auch Hol­ler die Erd­ge­schoss­zo­ne in As­pern gut auf­ge­stellt. Be­ste­hen­des und kom­men­des Ge­wer­be sei­en gut auf die Be­dürf­nis­se der Bür­ger ab­ge­stimmt. Wal­ter Witt­mann, Vor­stand der Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en, er­war­tet auch beim Pro­jekt "Das En­sem­ble", das Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en ge­mein­sam mit der ARE auf den brach­lie­gen­den Ge­wer­be­flä­chen der ehe­ma­li­gen Post­bus-Zen­tra­le im drit­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk ent­wi­ckelt, kei­ne Pro­ble­me mit der Erd­ge­schoss­zo­ne. "Im Erd­ge­schoss an der Erd­ber­ger Län­de ent­ste­hen ein Le­bens­mit­tel­han­del und ein Dro­ge­rie­markt. Ent­lang des Parks wird ein Kin­der­gar­ten ent­ste­hen. Bei den an­de­ren Bau­tei­len wer­den mo­der­ne, nach­ge­frag­te Gar­ten­woh­nun­gen er­rich­tet", er­klärt er. [ci­te4] Bür­ger spre­chen mit An­dre­as Hol­ler sieht bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ei­nen Trend in Rich­tung Ein­be­zie­hung der Bür­ger: "Die Be­dürf­nis­se der An­rai­ner flie­ßen stär­ker in die Pla­nungs­pro­zes­se ein - es geht nicht mehr nur dar­um, den zu­künf­ti­gen Be­woh­nern ein an­spre­chen­des Quar­tier zu er­rich­ten, son­dern ei­nen Mehr­wert für das ge­sam­te Grät­zel zu schaf­fen." Frei­flä­chen wür­den da­bei ei­ne gro­ße Rol­le spie­len. Ei­ne Mög­lich­keit da­zu ist ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren. An­ders als bei städ­te­bau­li­chen Wett­be­wer­ben steht da­bei nicht das kon­kur­rie­ren­de Pla­nen im Vor­der­grund, son­dern das ge­mein­sa­me Ent­wi­ckeln von Lö­sungs­an­sät­zen. [ci­te5] Da­bei wer­den auch die In­ter­es­sen der Bür­ger mit ein­be­zo­gen. In der See­stadt As­pern wird so­wohl auf Wett­be­wer­be, als auch ver­ein­zelt auf ko­ope­ra­ti­ve Ver­fah­ren ge­setzt. "Das kommt auf die Auf­ga­ben­stel­lung an", er­klärt Schus­ter. Ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren wur­de et­wa bei der Ent­wick­lung des Mas­ter­plans Ebels­berg, das mit über 30 Hekt­ar größ­te Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt in Linz, bei dem die Area­le der frü­he­ren Hil­ler Ka­ser­ne so­wie der an­gren­zen­den "Som­mer­grün­de" ent­wi­ckelt wer­den, an­ge­wen­det. "Die­ses Ver­fah­ren war hier vor­teil­haft, weil die Vor­ga­ben, die für die Aus­lo­bung ei­nes Wett­be­wer­bes not­wen­dig sind, wie Woh­nungs­an­zahl, Dich­te, Hö­he der Be­bau­ung so­wie der An­teil Ge­wer­be, nicht ge­nau fest­la­gen", so Gun­ter Ames­ber­ger, Stadt­ent­wick­lungs­di­rek­tor der Stadt Linz. "Im Rah­men des ko­ope­ra­ti­ven Ver­fah­rens wur­den die­se Rah­men­be­din­gun­gen so­wie kla­re Re­geln für die nun zu er­stel­len­den Flä­chen­wid­mungs- und Be­bau­ungs­plä­ne ge­mein­sam mit al­len Sta­ke­hol­dern ent­wi­ckelt." Laut Ames­ber­ger müs­se bei ei­nem neu ent­wi­ckel­ten Quar­tier die gu­te Er­reich­bar­keit so­wohl mit­tels öf­fent­li­chem als auch In­di­vi­du­al­ver­kehr ge­währ­leis­tet sein. "Dar­über hin­aus ist ei­ne ur­ba­ne In­fra­struk­tur im nä­he­ren Um­feld sehr vor­teil­haft", so Ames­ber­ger. [ci­te6] Ur­ba­ne La­ge als Vor­teil "Das En­sem­ble" ist eben­falls ein Pro­jekt, das von der ur­ba­nen La­ge pro­fi­tiert. Witt­mann rech­net des­we­gen nicht mit ei­ner Ent­wick­lung Rich­tung "Schlaf­stadt": "Wer schon im Zen­trum wohnt, wird sich nicht de­zen­tral ori­en­tie­ren." Der ge­sam­te Frei­raum wer­de zu­dem ge­samt­heit­lich er­dacht und ge­plant. Das sei wich­tig für ei­nen zu­sam­men­hän­gen­den Cha­rak­ter und für ei­ne op­ti­ma­le Ver­tei­lung von Spiel- und Auf­ent­halts­räu­men im Frei­en. Da­für wur­de ei­ne Park­an­la­ge mit rund 7.000 m2 ge­plant, die für die Nach­bar­schaft und die neu­en Be­woh­ner ein Be­geg­nungs­raum sein wird. "Der Park ver­bin­det den Kar­di­nal-Nagl-Platz über die Dro­ry­gas­se mit dem Do­nau­ka­nal und wird da­her nicht nur für Be­woh­ner, son­dern für die ge­sam­te Nach­bar­schaft von At­trak­ti­vi­tät sein", ist Hans-Pe­ter Weiss, Ge­schäfts­füh­rer der ARE, über­zeugt. "Der Blick über den Tel­ler­rand ist bei Quar­tier­s­ent­wick­lun­gen ei­ner der wich­tigs­ten Fak­to­ren. Das Pro­jekt muss ei­nen nach­hal­ti­gen Mehr­wert für die Nach­bar­schaft und den ge­sam­ten Be­zirk bie­ten", be­tont er. [ci­te7] Woh­nen ist nicht ge­nug Auch Mi­cha­el Thier, Mar­ke­ting­lei­ter bei C&P Im­mo­bi­li­en, die das Brau­quar­tier Pun­ti­gam in Graz ent­wi­ckelt, sieht die Schaf­fung von Zu­satz­an­ge­bo­ten, "wie et­wa Ar­beits­plät­ze, Frei­zeit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten oder auch Mo­bi­li­täts­an­ge­bo­te", als "enorm wich­ti­gen Punkt" an. Die ers­ten zwei von ins­ge­samt neun Bau­ab­schnit­ten ste­hen ge­ra­de un­mit­tel­bar vor der Fer­tig­stel­lung. "Der Trend wird da­hin ge­hen, dass Men­schen mehr Wert auf Life- style usw. le­gen, da­her muss ein ent­spre­chen­des An­ge­bot in un­mit­tel­ba­rer Nä­he ge­schaf­fen wer­den", er­klärt er. Mit ei­nem ent­spre­chen­den Nut­zungs­mix möch­te man den Be­woh­nern al­les "un­kom­pli­ziert und vor al­lem na­he" bie­ten, was das täg­li­che Le­ben braucht. "'Nur' das Woh­nen wird in sol­chen gro­ßen Ein­hei­ten zu­künf­tig zu we­nig sein", ist Thier über­zeugt. Auch in der See­stadt As­pern setzt man auf die Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen. 20.000 Stel­len sol­len ins­ge­samt ge­schaf­fen wer­den. Auch das soll ver­hin­dern, dass die See­stadt zur "Schlaf­stadt" wird. Es­sen­zi­ell für Be­triebs­an­sied­lun­gen ist aber der Bau des Lo­bau­tun­nels. "Für die Wohn­be­völ­ke­rung ist der Lo­bau­tun­nel nicht so wich­tig. Für sie ist er eher ein Nice-to-ha­ve", er­klärt Schus­ter. Doch vor al­lem Be­trie­be mit ei­nem ho­hen Trans­port­an­teil wür­den ei­ne zu­sätz­li­che Stra­ßen­ver­bin­dung brau­chen. Ei­nen Schritt wei­ter geht Tho­mas Ritt, der oh­ne den Lo­bau­tun­nel die gan­ze Ent­wick­lung im Nor­den der See­stadt in Ge­fahr sieht. [ci­te8]

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Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.

Schöne neue Proptech-Welt

Nir­gend­wo sonst klaf­fen Schein und Sein (noch) so sehr aus­ein­an­der wie bei der Di­gi­ta­li­sie­rung. Die­se heißt neu­er­dings Proptech, ist cool und mo­dern und macht da­her Mil­lio­nen und Aber­mil­lio­nen an In­ves­to­ren­gel­dern lo­cker. Den Pra­xis­test ha­ben in­des­sen erst we­ni­ge be­stan­den. Am En­de das Ta­ges war den Teil­neh­mern die Er­mü­dung schon an­zu­se­hen. Trotz DJs und der klas­si­schen Par­ty­lo­ca­ti­on in den So­fi­en­sä­len stand man lie­ber zu­sam­men und lüm­mel­te an der Bar, als ab­zu­ro­cken. Kein Wun­der: Im­mer­hin wa­ren an die­sem Tag 45 Spre­cher und 350 Er­folgs­ge­schich­ten rund um Proptech geis­tig zu ver­ar­bei­ten. Und die 20 Pit­ches in der obe­ren Eta­ge wa­ren mehr als nur über­lau­fen. In all dem Ge­drän­ge strahlt ein Mensch ganz be­son­ders: Ju­lia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ih­re ers­te Proptech-Ver­an­stal­tung in den Wie­ner So­fi­en­sä­len war, ab­ge­se­hen von der et­was schwie­ri­gen Akus­tik dort, so per­fekt, dass es nicht bes­ser hät­te sein kön­nen. Die meh­re­ren hun­dert Teil­neh­mer ka­men - und das war schon be­acht­lich - aus ganz Eu­ro­pa und den USA. Ein wirk­lich tol­ler Er­folg für die In­itia­to­rin der AP­TI, der Aus­tri­an Prop Tech In­itia­ti­ve - im­mer­hin kann die­ser Wie­ner Event gleich beim ers­ten mal mit zum Teil schon eta­blier­ten ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen in New York, Lon­don und Ber­lin lo­cker mit­hal­ten. Den­noch. Ja­mes Ab­bert­hun­der lehnt ge­müt­lich in ei­ner Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Ge­spräch auf den Punkt: "Coo­ler Event, kei­ne Fra­ge, und fast le­bens­not­wen­dig für ei­ne neue Bran­che, um In­ves­to­ren und Star­tups zu­sam­men­zu­brin­gen und al­len ei­nen groß­ar­ti­gen Über­blick zu ge­ben. Aber was zum Teu­fel ist jetzt ei­gent­lich wirk­lich neu bei der Boom­bran­che Proptech?" Da­mit hat er nicht un­recht. In ge­wis­ser Wei­se ist die Proptech-Bran­che so et­was wie "al­ter Wein in neu­en Schläu­chen". Das, was heu­te Proptech heißt, gibt es in Wahr­heit seit Jahr­zehn­ten. Im­mo­bi­li­en.net war so et­was sei­ner­zeit, und al­le dar­auf fol­gen­den Im­mo­bi­li­en­bör­sen wie will­ha­ben.at, cont­haus oder die On­line Haus­ver­wal­tung eben­so. Und dann na­tür­lich das mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit (zu­min­dest in Ös­ter­reich) er­folg­reichs­te Star­t­up in die­ser Hin­sicht, Im­moU­ni­ted mit sei­nen zahl­rei­chen Schwes­ter­un­ter­neh­men der Ro­land Schmid Group, die mitt­ler­wei­le nicht nur Ös­ter­reich, son­dern auch schon Deutsch­land im Sturm er­obern. Oder das ge­ra­de in Um­bau be­find­li­che Star­t­up zoomsqua­re mit dem wahr­schein­lich am in­ten­sivs­ten ak­qui­rier­ten Ri­si­ko­ka­pi­tal. Da­bei hat man fast den Ein­druck, dass Ri­si­ko­ka­pi­tal oh­ne En­de auf der Su­che nach In­vest­ments ist, und zwar nach der Ra­sen­mä­her­me­tho­de: Wenn in vie­le Pro­jek­te in­ves­tiert wird und es über­le­ben zu­min­dest zehn Pro­zent, ist es schon ein Ge­schäft für den Ka­pi­tal­ge­ber. Proptech, das ist ei­ne an­de­re, durch und durch ame­ri­ka­ni­sier­te Welt, wo auch das Schei­tern da­zu ge­hört und per se nichts Tra­gi­sches ist. In­ves­to­ren­gel­der wer­den aber auch in un­se­ren Brei­ten sehr ger­ne lo­cker ge­macht für die neue Boom­bran­che Proptech. In­ves­to­ren hor­chen auf Ein Bei­spiel aus Deutsch­land: Wund­er­flats, die On­line-Platt­form für mö­blier­te Apart­ments, ge­winnt Cre­a­t­hor Ven­ture, den VC Fonds Krea­tiv­wirt­schaft der IBB Be­tei­li­gungs­ge­sell­schaft, ECO­NA AG und Fa­mi­ly Of­fices als In­ves­to­ren und sam­melt 3 Mil­lio­nen Eu­ro ein. Die Fi­nan­zie­rungs­run­de dient neu­en Pro­dukt­in­no­va­tio­nen und wei­te­rem Wachs­tum. In den letz­ten vier Jah­ren hat sich die An­zahl mö­blier­ter Woh­nun­gen in Deutsch­land ver­dop­pelt. Da­mit man die­se Apart­ments ein­fach on­line mie­ten und ver­mie­ten kann, ha­ben Jan Ha­se und Ar­ka­di Jam­pol­ski 2015 das Proptech-Un­ter­neh­men Wund­er­flats ge­grün­det. Über Wund­er­flats kann man ei­ne mö­blier­te Woh­nung mit we­ni­gen Klicks für ei­nen Mo­nat oder län­ger mie­ten. Die Sharing Eco­no­my wird auch die Im­mo­bi­li­en­bran­che ver­än­dern. Chris­ti­an We­ni­ger, Part­ner bei Cre­a­t­hor: "Ähn­lich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Au­to­kauf ab­löst, wird die lang­fris­ti­ge Bin­dung an ei­ne Woh­nung durch tem­po­rä­res Woh­nen, Hou­sing as a Ser­vice, er­setzt." Das gilt auch für den Bü­ro­be­reich, wo der US-An­bie­ter We­Work ei­ne ähn­li­che Ent­wick­lung ge­schafft hat wie Uber und Airb­nb: "Nur" mit ei­ner cle­ve­ren Um­set­zung der Sharing Eco­no­my-Idee ein Un­ter­neh­men mit ei­nem Mil­li­ar­den-Bör­se­wert bin­nen we­ni­ger Quar­ta­le aus dem Bo­den zu stamp­fen und welt­weit zu ex­pan­die­ren. Doug Cham­bers hat sein Star­t­up Field­Lens an We­Work gut ver­kauft und ist bei We­Work heu­te Vice Pre­si­dent: "Es geht im­mer um den Nut­zer und des­sen Wohl­be­fin­den. Wenn Sie heu­te zu We­Work kom­men, spü­ren Sie die Vi­bra­tio­nen. Es summt, die Nut­zer ma­chen auch un­ter­ein­an­der Ge­schäf­te, aber vor al­lem mo­ti­vie­ren sie sich ge­gen­sei­tig." Tat­säch­lich bie­tet We­Work nicht sehr viel an­de­res, als an­de­re Ser­vice Of­fice Pro­vi­der, nur zu ei­nem in al­ler Re­gel deut­lich hö­he­ren Miet­preis und mit ei­ner zwar hip­pen, aber al­les an­de­re als teu­er ge­bau­ten Aus­stat­tung. Den Un­ter­schied bei We­Work macht im Grun­de die ge­mein­sa­me Ideo­lo­gie des ge­gen­sei­ti­gen Hel­fens und Be­fruch­tens und der welt­wei­ten Ver­net­zung. Das hat We­Work zu ei­nem der bis jetzt in der PropTech-Sze­ne ganz we­ni­gen Mil­li­ar­den-Un­ter­neh­men ge­macht. Das ist die ei­ne Sei­te. Die an­de­re ist die­se: Auch wenn man ge­ra­de nach sol­chen Events wie­der Fu­ture:Proptech an­ders wahr­nimmt, auch wenn In­ves­to­ren und Star­tups glei­cher­ma­ßen das nicht so se­hen: Die Di­gi­ta­li­sie­rung der Im­mo­bi­li­en-Wirt­schaft be­schäf­tigt Ös­ter­reichs Füh­rungs­kräf­te in ho­hem Ma­ße, die Um­set­zung in stra­te­gi­sche Un­ter­neh­mens­kon­zep­te ist da­bei bis­lang aber deut­lich zu kurz ge­kom­men. Dies geht auch aus ei­ner ak­tu­el­len Um­fra­ge her­vor, die das Wie­ner Be­ra­tungs­un­ter­neh­men Ad­vi­cum Con­sul­ting durch­führ­te. Wäh­rend sich mehr als drei Vier­tel der Be­frag­ten aus Dienst­leis­tung, Han­del und In­dus­trie mit dem The­ma Di­gi­ta­li­sie­rung ak­tiv be­schäf­ti­gen und 43 Pro­zent de­ren Po­ten­zi­al für die Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit als hoch ein­stu­fen, ge­ben nur 10 Pro­zent an, dass Di­gi­ta­li­sie­rung in der Un­ter­neh­mens­stra­te­gie be­reits wei­test­ge­hend be­rück­sich­tigt wur­de. Die be­ste­hen­de di­gi­ta­le In­fra­struk­tur wird im Schnitt als bes­ten­falls mit­tel­mä­ßig ein­ge­stuft. Hin­sicht­lich der Re­le­vanz ver­schie­de­ner Tech­no­lo­gi­en gibt es sek­to­ren­spe­zi­fisch un­ter­schied­li­che Ein­schät­zun­gen. Im­mer­hin wer­den 3D-Druck und Aug­men­ted Rea­li­ty in der In­dus­trie schon jetzt als sehr re­le­vant ein­ge­stuft, wo­mit die Bau- und Im­mo­bi­li­en­bran­che hier so­gar ei­ne Vor­rei­ter­rol­le hat. Aber selbst in der Bau­bran­che lie­gen zwi­schen wahr­ge­nom­me­nem Hand­lungs­be­darf und tat­säch­li­chem Han­deln noch Wel­ten. Erst 6 % der Bau­un­ter­neh­men ver­wen­den bei­spiels­wei­se di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te. Und das in ei­ner Bran­che, wo je­der über BIM spricht und BIM bis da­to auch ei­ne der ganz we­ni­gen Proptech-Tech­no­lo­gi­en ist, die schon heu­te ei­ne ge­wis­se flä­chen­de­cken­de Re­le­vanz ha­ben. "Für die Ma­schi­nen­in­dus­trie, die Bau­bran­che und auch an­de­re mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ist die Di­gi­ta­li­sie­rung der ak­tu­ell wich­tigs­te Trei­ber von Wachs­tum, In­no­va­ti­on und Pro­duk­ti­vi­tät. Im Wett­ren­nen um die Da­ten­ho­heit ist ein ho­hes In­no­va­ti­ons­tem­po ge­for­dert", be­ton­te Eli­sa­bet­ta Cas­tiglio­ni, CEO von A1 Di­gi­tal In­ter­na­tio­nal. Der Lei­ter des Be­reichs Ver­ti­cal Mar­ke­ting So­lu­ti­ons bei A1 Di­gi­tal, Fran­cis Ce­pe­ro, un­ter­strich die Not­wen­dig­keit von Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che an­hand ei­nes prak­ti­schen Bei­spiels: "Die Kos­ten­op­ti­mie­rung des Fuhr­parks ei­ner Fir­ma, bei gleich­blei­ben­der Ge­samt­fahr­leis­tung, kann nach­weis­lich über 30 Pro­zent lie­gen. Die Mög­lich­kei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che ste­hen je­doch ak­tu­ell in star­kem Kon­trast zu der An­zahl der im­ple­men­tier­ten di­gi­ta­len In­itia­ti­ven." Die Re­le­vanz der Di­gi­ta­li­sie­rung für ihr Un­ter­neh­men wä­re zwar mitt­ler­wei­le beim Groß­teil der Bau­fir­men an­ge­kom­men, den­noch sei­en es erst sechs Pro­zent der Bau­un­ter­neh­men, die di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te der­zeit tat­säch­lich nutz­ten. Theo­re­tisch sind sich da al­le ei­nig: Un­ter­neh­men müs­sen sich mit Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI) aus­ein­an­der­set­zen, sonst ver­lie­ren sie den An­schluss. In Deutsch­land hat sich die RICS da­mit de­tail­liert aus­ein­an­der­ge­setzt. Fa­zit: Wer sich nicht jetzt da­mit aus­ein­an­der­setzt, ris­kiert die ei­ge­ne Zu­kunft. Denn die Zu­kunft wird we­ni­ger von mensch­li­cher Ar­beits­kraft und stär­ker durch Tech­no­lo­gie ge­prägt sein. Das Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment (FM) ist ins­be­son­de­re da­von be­trof­fen. Das ist vor al­lem auf ar­beits­in­ten­si­ve, sich wie­der­ho­len­de Tä­tig­kei­ten zu­rück­zu­füh­ren, die den Be­reich für die Au­to­ma­ti­sie­rung prä­des­ti­nie­ren. Der Be­richt be­leuch­tet so­wohl die po­si­ti­ven als auch die ne­ga­ti­ven Sei­ten die­ser Ent­wick­lung und gibt Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für Un­ter­neh­men. Chan­cen durch künst­li­che In­tel­li­genz Ralf Pil­ger, Ge­schäfts­füh­rer der WI­SAG Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment Hes­sen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Ein­füh­rung des Smart­pho­nes ist der­zeit noch nicht ab­seh­bar, wel­che Um­wäl­zun­gen sich für die Bran­che er­ge­ben. Fest steht al­ler­dings, dass für Teil­be­rei­che hö­her qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter be­nö­tigt wer­den. Ei­ne Viel­zahl von Tä­tig­kei­ten wird ef­fi­zi­en­ter und ver­läss­li­cher aus­ge­führt. Ob Leis­tun­gen auf­grund der er­for­der­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen auch we­sent­lich güns­ti­ger wer­den, bleibt ab­zu­war­ten." Und Pil­ger wei­ter: "Das FM-Ser­vice­an­ge­bot wird durch neue Tech­no­lo­gi­en aus­ge­baut und da­mit für Kun­den at­trak­ti­ver. Ein Bei­spiel da­für ist der Ein­satz von KI bei der Aus­wer­tung ver­bau­ter Sen­so­rik für das so ge­nann­te 'preven­ti­ve main­ten­an­ce' oder 'on de­man­d'. Da­bei wer­den auch An­pas­sun­gen bei Nor­men oder ge­setz­li­chen Vor­ga­ben nö­tig sein. Wie wer­den z.B. Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che ge­si­chert, wenn kei­ne zy­kli­sche In­stand­hal­tung er­folgt? Auch be­darf es der Klä­rung, wer Ei­gen­tü­mer der durch den Ein­satz von KI ver­füg­ba­ren oder ge­won­ne­nen Da­ten ist. Nicht zu­letzt müs­sen sich die Markt­teil­neh­mer dar­über im Kla­ren sein, dass es mög­li­cher In­ves­ti­tio­nen in die Im­mo­bi­li­en selbst, aber auch auf Sei­ten der be­tei­lig­ten Dienst­leis­ter be­darf. Es bie­ten sich je­doch zahl­rei­che Chan­cen für un­se­re Bran­che. Da­her müs­sen die Un­ter­neh­men - un­ab­hän­gig von ih­rer Grö­ße - jetzt ak­tiv wer­den." Chris Ho­ar, Mit­grün­der von AI in FM: "Ge­mäß un­se­rer Stu­die soll­ten sich Un­ter­neh­men auf die Chan­cen kon­zen­trie­ren, die KI bie­tet, und dar­aus den größt­mög­li­chen Nut­zen zie­hen, bei gleich­zei­ti­ger Mi­ni­mie­rung von Ri­si­ken. So kön­nen sie Stra­te­gi­en, Zie­le und Fi­nanz­la­ge des Un­ter­neh­mens bes­ser steu­ern und kon­trol­lie­ren." Welt­weit in­des­sen schwillt die Flut an Ri­si­ko­ka­pi­tal wei­ter an. Bei der in die­sem Jahr zum zwei­ten Mal durch­ge­führ­ten MI­PIM PropTech Sum­mit in New York - das Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin war als ein­zi­ges deutsch­spra­chi­ges Me­di­um mit ei­nem Team da­bei - wur­de be­kannt, dass al­lein 2017 gan­ze 2,6 Mil­li­ar­den Dol­lar in PropTech-Start- ups flie­ßen. Laut CBIn­sights wa­ren das ge­ra­de ein­mal 277 Trans­ak­tio­nen. Da­bei sind das nur die gro­ßen Proptech-Fi­sche, die klei­nen Ein­per­so­nen-Grün­dun­gen (die frei­lich so­gar ei­nen Groß­teil der Mas­se aus­ma­chen dürf­ten) sind da na­tur­ge­mäß noch gar nicht er­fasst. Ös­ter­rei­cher Welt­spit­ze Da­bei sind Ös­ter­reichs cle­ve­re Proptech-Köp­fe üb­ri­gens Welt­spit­ze. Was Ro­land Schmid be­reits mit sat­ten Ge­win­nen be­le­gen konn­te (auch wenn es zur Zeit sei­ner Un­ter­neh­mens­grün­dung den Aus­druck Proptech noch gar nicht ge­ge­ben hat­te), be­wei­sen an­de­re wie­der­um auf in­ter­na­tio­na­ler Award-Ebe­ne. So schaff­te es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Un­ter­neh­men auf den Sto­ckerl­platz, näm­lich Re­al Atom, ei­ne Fi­nan­zie­rungs­platt­form. Die an­de­ren bei­den: Aca­sa aus Groß­bri­tan­ni­en, das ei­ne Ad­mi­nis­tra­ti­ons­platt­form zur Be­triebs­kos­ten­ver­wal­tung für pri­va­te Haus­hal­te an­bie­tet - und die ös­ter­rei­chi­sche Fir­ma Plan­Ra­dar mit ih­rer Ge­bäu­de­do­ku­men­ta­ti­ons­soft­ware. Das ist in­so­fern be­mer­kens­wert, weil die Fi­nan­zie­rung von Proptech-Start-ups nir­gend­wo bes­ser or­ga­ni­siert ist als in den USA. Markt­füh­rer ist hier die New Yor­ker Me­ta­Prop. Grün­der und Ma­na­ging Di­rec­tor Aa­ron Block zum Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Die Zahl der Star­tups im Proptech-Seg­ment ver­viel­facht sich von Mo­nat zu Mo­nat." Im Ge­gen­satz zu den meis­ten ös­ter­rei­chi­schen Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men (be­mer­kens­wer­te Aus­nah­men sind et­wa die Bu­wog oder der Zins­haus­mak­ler Hu­dej) sind die klas­si­schen US-Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men aber ex­trem tech­ni­kaf­fin. Da­zu ge­hört auch der Im­mo­bi­li­en­rie­se Sil­ver­stein Pro­per­ties (be­kannt als ehe­ma­li­ger Ei­gen­tü­mer des New Yor­ker World Tra­de Cen­ters). Des­sen CEO Mar­ty Bur­ger sagt dem Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Im­mo­bi­li­en sind heu­te nicht mehr nur Ge­bäu­de, son­dern auch Da­ten über de­ren Nut­zer und Be­woh­ner und wie sie das Ge­bäu­de nut­zen und wie sie le­ben." Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft sei heu­te letzt­lich ein Dienst­leis­tungs­ge­wer­be, die Be­reit­stel­lung von Miet- oder Ei­gen­tums­flä­che nur noch ein klei­ner Teil der tat­säch­li­chen Wert­schöp­fung selbst bei Ent­wick­lern und Bau­trä­gern. Chris Grigg, CEO of Bri­tish Land, sieht das ganz ähn­lich: "Goog­le und Face­book zei­gen uns den Weg vor: Es dreht sich al­les um Big Da­ta, um das gro­ße Bild. Und wir be­fin­den uns an ei­ner Weg­ga­be­lung mit dem Ri­si­ko der rich­ti­gen Ent­schei­dung über die ein­ge­setz­ten Tech­no­lo­gi­en. Wer das jetzt rich­tig macht, wird ge­win­nen - egal ob er heu­te groß oder kein ist. Und um­ge­kehrt." Üb­ri­gens: Beim New Yor­ker PropTech-Event kam mitt­ler­wei­le je­der Vier­te aus Eu­ro­pa. Wir sind welt­weit am Auf­ho­len.

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