Neues Großprojekt für UBM in München

Entwicklungsareal im Stadtteil Moosach übernommen

von Stefan Posch

Die UBM Development hat sich ein Entwicklungsgrundstück mit 28.000 m² an der Baubergerstraße in München-Moosach mit einem off-market Deal gesichert. Auf dem Areal, das aktuell noch von einer Spedition genutzt wird, soll ein gemischt genutztes Quartier mit Wohnungen und Büros entstehen. Für die Konzeptionsphase kalkuliert UBM drei bis vier Jahre. In diesem Zeitrahmen sollen die städtebauliche Entwicklung, die Erlangung eines Aufstellungsbeschlusses und in weiterer Folge die Durchführung eines B-Planverfahrens erfolgen. Am Ende soll ein gemischt genutztes Quartier mit Wohn- und Büronutzung samt des vorgesehenen geförderten Wohnungsbaus entstehen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
„Dieses Projekt ist eine Investition in unsere langfristige Ertragskraft“, so Thomas G. Winkler, CEO der UBM Development. „In München wird damit das größte UBM-Projekt in Deutschland entstehen“, ergänzt er. In der Umgebung des Standorts hat es laut der UBM in den vergangenen Jahren eine Reihe von Immobilienentwicklungen gegeben, die das Umfeld positiv prägen würde, z.B. die Moosacher Meile (ehemaliges Meiller-Grundstück), das gegenüberliegende ehemalige BayWa-Grundstück sowie die Entwicklungen rund um den Moosacher Bahnhof. Zudem besitze das Areal eine gute Anbindung an das Fernstraßennetz sowie an den öffentlichen Nahverkehr mit S-Bahn, U-Bahn, Tram und Bus. Eine vielfältige Infrastruktur mit Einkaufszentrum sei fußläufig in 7-10 Minuten erreichbar.
„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der geplanten Projektentwicklung ein stimmiges Gebäudeensemble mit maßgeschneiderten Nutzungen schaffen und so zur weiteren Aufwertung des Stadtteils Moosach beitragen werden. In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und den politischen Gremien werden wir alles daran setzen, unsere Planung so zügig wie möglich zu realisieren“, so Bertold Wild, Vorsitzender der Geschäftsführung der UBM Development Deutschland, über das Projekt.
Für die nächsten drei Jahre verfügt die UBM laut eigenen Angaben über eine gefüllte Entwicklungspipeline von 1,8 Milliarden Euro.

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Brexit: UK wird Verlierer sein

Erste Preisverschiebungen beobachtet

von Charles Steiner

Heute muss die britische Premierministerin Theresa May nach ihrem gescheiterten Deal einen Plan B im Unterhaus präsentieren - eine Herausforderung für sie, nachdem Abgeordnete bereits angekündigt hatten, ihr die Kontrolle zum Austritt Großbritanniens entziehen zu wollen. Das Tauziehen geht also weiter und die Uhr tickt: Am 29. März soll es soweit sein. Für die britischen Immobilienmärkte wird der Brexit zunehmend zu einem Problem.
Im Rahmen des 20. Neujahrscocktails bei Otto Immobilien erklärte Chris Bell, Managing Director Europe bei Knight Frank dem immoflash, dass es durch den Brexit einen Verlierer geben wird: Großbritannien. Und zwar aus mehreren Gründen: „Auch wenn der Immobilienmarkt in London durch die Brexit-Diskussion noch nicht tangiert zu sein scheint, ist zu bemerken, dass Langzeitinvestoren der Metropole den Rücken kehren und sich nach Kontinentaleuropa orientieren werden“, so Bell. Mittlerweile seien bereits die ersten Preisverschiebungen zu beobachten gewesen, wenngleich sie - noch im geringen Ausmaß - ausgefallen seien. „Besonders in London Westend gibt es Bewegungen, die Renditen seien hier mittlerweile bei zwischen 3,5 und vier Prozent - ein Indiz dafür, dass die Preise leicht nachgegeben hätten“, sagt Bell, wenngleich der betont, dass die Preisrückgänge bei weitem nicht so stark gewesen seien wie oftmals prognostiziert. Zumindest gilt das für Gewerbeimmobilien.
Beim - leicht überhitzten - Wohnimmobilienmarkt sehe es mittlerweile etwas anders aus, wobei der Brexit nicht zwingend der Hauptgrund sein dürfte. Gerade beim Häusermarkt sind mittlerweile deutliche Preisabschläge zu beobachten gewesen, das liege aber, so Bell, auch daran, dass die Neudevelopments in dem Sektor die Nachfrage deutlich überschritten hätten.
Ob ein „No-Deal“-Szenario, wie das immer häufiger in den Medien geisternde Gespenst heißt, den britischen Immobilienmarkt gröber treffen könnte? „Das weiß niemand“, so Bell. „Zwar sagen alle, dass ein No-Deal-Szenario der absolute Worst Case wäre, nur sagt keiner dazu, warum. Es ist also schwer abzuschätzen.“

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Burgenland zeigt Tojner an

Mutmaßlicher Betrug - Tojner bestreitet Vorwürfe

von Stefan Posch

Das Land Burgenland hat Immobilieninvestor Michael Tojner angezeigt, wie das Nachrichtenmagazin „Profil“ und die Tageszeitung „Die Presse“ berichten. Laut einer der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft übermittelten Sachverhaltsdarstellung, die den Medien vorliegt, könnte Tojner gemeinsam mit einer Gruppe von ebenfalls angezeigten Geschäftspartnern das Land um einen Betrag in einer Größenordnung von 40 Millionen Euro geschädigt haben (den Verdächtigen werden Betrug, schwerer Betrug und Untreue angelastet). Hintergrund ist die 2015 von der Landesregierung verfügte Aberkennung der Gemeinnützigkeit der beiden bis dahin gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften Riedenhof und Gesfö.
Tojner lässt via Aussendung mitteilen, dass „eine medial und auch seitens des Burgenländischen Landesrat Doskozil erwähnte Sachverhaltsdarstellung“ nicht vorliege. Michael Tojner sei weder zum Zeitpunkt des Entzuges der Gemeinnützigkeit (2015) und auch nicht vorher weder direkt noch indirekt Gesellschafter der Gesellschaften Riedenhof und Gesfö gewesen. Er sei zudem weder Geschäftsführer, Aufsichtsrat, noch in sonst einer anderen Organstellung für die Gesellschaft tätig gewesen. Erst im März 2017 - also lange nach dem Entzug der Gemeinnützigkeit - habe Herr Tojner „Reste“ der Gesellschaften erworben und in seine Firmengruppe integriert, heißt es in der Stellungnahme weiter.

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Pensionskassen sollen in Wohnen anlegen

ARGE Eigenheim-Obmann ist derzeitige Performance zu wenig

von Charles Steiner

Angesichts der Performance der heimischen Pensionskassen fordert ARGE Eigenheim-Bundesobmann Christian Struber mehr Investitionen in gefördertem Wohnbau. Denn: Laut jüngsten Zahlen würden von den heimischen Pensionskassen derzeit rund 22 Milliarden Euro verwaltet werden - allerdings gegen Ende von 2018 mit einer negativen Bilanz von minus 5,18 Prozent. Struber: „Würden die Pensionskassen einen Teil in den geförderten Wohnbau in Österreich investieren, hätten sie dafür eine Verzinsung zwischen 3,5 und fünf Prozent, je nach Zinsenlandschaft. Das wäre eine sichere Veranlagung und die gemeinnützigen Wohnbauträger könnten damit dringend benötigten Wohnraum schaffen, den wir vor allem auch für mehr Betreutes Wohnen dringend brauchen.“
Für Struber sei ein Kapitaleinsatz von bis zu zehn Prozent des verwalteten Vermögens für den gemeinnützigen Wohnbau „gut vorstellbar“. Damit hätte man zusätzlich mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr für die Schaffung von gefördertem Wohnraum, rechnet Struber vor. Das sei vor allem angesichts der derzeitigen demografischen Entwicklung notwendig, denn vor allem Modelle wie „Wohnen im Alter“ würden gebraucht werden. Struber verweist dabei auf Zahlen der Statistik Austria. Diesen zufolge würden in Österreich im Jahr 2030 rund 9,3 Millionen Menschen leben, ein Viertel davon werde älter als 65 Jahre sein. Struber: „Dieser Entwicklung müssen wir Rechnung tragen und rechtzeitig mit geeigneten Wohnformen fürs Alter vorsorgen. Denn ältere Menschen sollten die Möglichkeit haben, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. Gelingt das nicht, wird die Nachfrage nach Senioren- und Pflegeheimen extrem ansteigen und die Kosten für die öffentliche Hand werden explodieren.“

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teamneunzehn: Openhouse im neuen Büro

Räumlich und beruflich geht es hoch hinauf

von Eva Palatin

Die teamneunzehn-Gruppe ist auf Wachstumskurs. Aus diesem Grund musste auch ein neues Büro her. Das Unternehmen, spezialisiert auf Immobilienvermittlung & Hausverwaltungstätigkeiten, hat sich jetzt im Ares Tower eingemietet. Dynamisch und motiviert geht es für das Unternehmen hoch hinauf. Mehr dazu im Video.

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Haring Group wächst weiter

360 Wohneinheiten im Vorjahr entwickelt

von Charles Steiner

Die Haring Group bilanziert für das vergangene Jahr „äußerst positiv“: Laut einer heute Vormittag veröffentlichten Mitteilung habe man 2018 einen Fertigstellungsrekord erzielen können. 360 Wohneinheiten in zehn Projekten im Osten Österreichs seien fertiggestellt worden. Darunter fallen die Projekte „Cityquartier Wiener Neustadt“, „Aumühle“ in Wien, „Green City Bauteil 1 und 2“ in Graz, Schredtgasse 5b in Klosterneuburg, „Packerstraße 5“ im steirischen Pirka sowie weitere Projekte in Wien Donaustadt und Floridsdorf. Auch die Verwertungsquote der Wohneinheiten verlief für die Haring Group überdurchschnittlich gut. Denise Smetana, Geschäftsführerin der Haring Group: „2018 konnten wir 582 Einheiten verwerten, teilweise in mittlerweile fertiggestellten, teilweise in noch in Bau befindlichen Projekten. Im Jahresvergleich ist das ein Plus von 26,5 Prozent. Im Durchschnitt weisen unsere Projekte einen Vorverkaufsgrad von 30 Prozent bei großvolumigen Projekten ab 100 Einheiten und 60 Prozent bei kleinen Wohnbauten auf.“
Heuer will die Haring Group weiterwachsen: Laut Haring seien aktuell 981 Wohneinheiten in elf Projekten in Bau, heuer sollen 562 Einheiten fertiggestellt werden.

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H-Hotels mit neuer Marke

H.omes bietet Serviced-Apartments

von Stefan Posch

Serviced Apartments werden für die Immobilienwirtschaft ein immer wichtigeres Segment. Nun steigt auch die H-Hotel-Gruppe in diesen zukunftsträchtigen Markt ein und hat dafür die Marke H-omes gegründet. Im April 2019 eröffnet die Unternehmensgruppe in München das erste Haus unter dieser Marke.
Das H.ome Serviced Appartments München liegt im Quartier Mo82 nahe des Olympiageländes.und wird über 105 Apartments verfügen. Gäste des Hauses sollen auch von den Synergien profitieren, die sich durch die direkte Nachbarschaft zum H2 Hotel München Olympiapark ergeben. So können sie sich auch im rund um die Uhr geöffneten HUB des Nachbarhotels verpflegen. „Mit der neuen Marke H.omes bauen wir unser vielfältiges Angebot weiter aus. So können wir gerade bei längeren Übernachtungsdauern noch besser auf die individuellen Bedürfnisse unserer Gäste eingehen und ihnen ein kleines Zuhause geben“, erklärt Alexander Fitz, CEO der H-Hotels AG. „Wir sehen uns als Vorreiter, nicht nur in der digitalen Hotellerie, und investieren viel, um unseren Gästen genau das zu bieten, wonach sie suchen.“

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Retailer zieht es in Metropolen

Andere Städte haben das Nachsehen

von Charles Steiner

Der deutsche Retailmarkt erweist sich einmal mehr als ambivalent. Zumindest lässt sich dieser Schluss aus einer aktuellen Analyse von BNP Paribas Real Estate ziehen. Denn während der Einzelhandelsvermietungsmarkt in den Top-8-Metropolen zum Teil kräftig zugelegt hat, hat sich der Gesamtmarkt - also mit B- und C-Standorten - rückläufig entwickelt.
Die Zahlen sprechen dabei eine eindeutige Sprache: Laut BNP Paribas war in den Big Seven sowie Nürnberg, Hannover und Leipzig ein innerstädtischer Flächenumsatz von knapp 193.000 m² bei fast 430 Vermietungen verzeichnet worden, was einem Zuwachs von 14 Prozent bzw. 13 Prozent entspricht. Der deutsche Gesamtmarkt wies einen Flächenumsatz von 608.000 m² bei 1.170 Abschlüssen auf - ein Minus von acht bzw. 11 Prozent gegenüber 2017.
Die Abschlussquote in den Top-Städten war entsprechend groß: Die Big Seven sowie Nürnberg, Hannover und Leipzig konnten ihren durchschnittlichen Flächenumsatz von 16.000 m² auf 20.000 m² steigern. Überdurchschnittlich erwiesen sich die Abschlüsse in Berlin mit rund 40.000 m² und Düsseldorf mit 29.500 m². München als teuerster Markt konnte 40 innerstädtische Vermietungen erzielen und kommt auf 16.000 m².
Auch wenn die Vermietungsdynamik in den Secondaries im Allgemeinen zurückgegangen ist, gibt es auch dort Städte, die für Retailer durchaus von Interesse sind und daher Ziel ihrer Expansionspläne sind. Das gilt etwa für Zalando, die Flächen in Münster bezogen hatten oder Hema, die sich in Dortmund und Bonn angesiedelt hätten. Insgesamt entfielen sieben der elf Standorte mit mehr als zehn registrierten Abschlüssen auf NRW, aber auch Wiesbaden (29), Augsburg (20) oder Dresden (19) verzeichnen zahlreiche Vermietungen/Eröffnungen.

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Termin zum Tag: Qualitätsmaklergala

Beste Makler in "Wiener Salon" ausgezeichnet

von Charles Steiner

Alle Jahre wieder zeichnet das Suchportal FindMyHome die besten Makler im Rahmen der mittlerweile traditionellen Qualitätsmaklergala aus. So auch dieses Jahr: Am 21. Februar werden die Besten der Besten wieder mit dem begehrten Qualitätsmaklersiegel geehrt, dieses Mal im Palais Wertheim im 1. Wiener Gemeindebezirk.
Auch bei der siebten Ausgabe der Qualitätsmaklergala wird es ein Motto geben - diesmal unter „Wiener Salon“. Dabei tauchen die Gäste in die Zeit der 1920er ein und in die noble Wiener Unterwelt ab, trinken französischen Champagner zu deutschsprachigen Chansons und schlagen feiernd eine Brücke von Wiener Eleganz zu Berliner Moderne, von epochaler Vergangenheit zu den Deutschen Hits des ausklingenden 20. Jahrhunderts.
Bewertet werden die Makler auf Basis der Nutzer von FindMyHome. Im Vorjahr sind dazu über 15.000 Fragebögen ausgesandt worden, bei dem die Immobiliensuchenden die Makler und Bauträger nach bestimmten Kriterien bewerten.

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Mutmaßlicher Betrug - Tojner bestreitet Vorwürfe

Burgenland zeigt Tojner an

von Stefan Posch

Das Land Bur­gen­land hat Im­mo­bi­li­en­in­ves­tor Mi­cha­el To­j­ner an­ge­zeigt, wie das Nach­rich­ten­ma­ga­zin „Pro­fil“ und die Ta­ges­zei­tung „Die Pres­se“ be­rich­ten. Laut ei­ner der Wirt­schafts- und Kor­rup­ti­ons­staats­an­walt­schaft über­mit­tel­ten Sach­ver­halts­dar­stel­lung, die den Me­di­en vor­liegt, könn­te To­j­ner ge­mein­sam mit ei­ner Grup­pe von eben­falls an­ge­zeig­ten Ge­schäfts­part­nern das Land um ei­nen Be­trag in ei­ner Grö­ßen­ord­nung von 40 Mil­lio­nen Eu­ro ge­schä­digt ha­ben (den Ver­däch­ti­gen wer­den Be­trug, schwe­rer Be­trug und Un­treue an­ge­las­tet). Hin­ter­grund ist die 2015 von der Lan­des­re­gie­rung ver­füg­te Ab­er­ken­nung der Ge­mein­nüt­zig­keit der bei­den bis da­hin ge­mein­nüt­zi­gen Wohn­bau­ge­sell­schaf­ten Rie­den­hof und Ges­fö.
To­j­ner lässt via Aus­sen­dung mit­tei­len, dass „ei­ne me­di­al und auch sei­tens des Bur­gen­län­di­schen Lan­des­rat Do­sko­zil er­wähn­te Sach­ver­halts­dar­stel­lung“ nicht vor­lie­ge. Mi­cha­el To­j­ner sei we­der zum Zeit­punkt des Ent­zu­ges der Ge­mein­nüt­zig­keit (2015) und auch nicht vor­her we­der di­rekt noch in­di­rekt Ge­sell­schaf­ter der Ge­sell­schaf­ten Rie­den­hof und Ges­fö ge­we­sen. Er sei zu­dem we­der Ge­schäfts­füh­rer, Auf­sichts­rat, noch in sonst ei­ner an­de­ren Or­gan­stel­lung für die Ge­sell­schaft tä­tig ge­we­sen. Erst im März 2017 - al­so lan­ge nach dem Ent­zug der Ge­mein­nüt­zig­keit - ha­be Herr To­j­ner „Res­te“ der Ge­sell­schaf­ten er­wor­ben und in sei­ne Fir­men­grup­pe in­te­griert, heißt es in der Stel­lung­nah­me wei­ter.

ARGE Eigenheim-Obmann ist derzeitige Performance zu wenig

Pensionskassen sollen in Wohnen anlegen

von Charles Steiner

An­ge­sichts der Per­for­mance der hei­mi­schen Pen­si­ons­kas­sen for­dert AR­GE Ei­gen­heim-Bun­des­ob­mann Chris­ti­an Stru­ber mehr In­ves­ti­tio­nen in ge­för­der­tem Wohn­bau. Denn: Laut jüngs­ten Zah­len wür­den von den hei­mi­schen Pen­si­ons­kas­sen der­zeit rund 22 Mil­li­ar­den Eu­ro ver­wal­tet wer­den - al­ler­dings ge­gen En­de von 2018 mit ei­ner ne­ga­ti­ven Bi­lanz von mi­nus 5,18 Pro­zent. Stru­ber: „Wür­den die Pen­si­ons­kas­sen ei­nen Teil in den ge­för­der­ten Wohn­bau in Ös­ter­reich in­ves­tie­ren, hät­ten sie da­für ei­ne Ver­zin­sung zwi­schen 3,5 und fünf Pro­zent, je nach Zin­sen­land­schaft. Das wä­re ei­ne si­che­re Ver­an­la­gung und die ge­mein­nüt­zi­gen Wohn­bau­trä­ger könn­ten da­mit drin­gend be­nö­tig­ten Wohn­raum schaf­fen, den wir vor al­lem auch für mehr Be­treu­tes Woh­nen drin­gend brau­chen.“
Für Stru­ber sei ein Ka­pi­tal­ein­satz von bis zu zehn Pro­zent des ver­wal­te­ten Ver­mö­gens für den ge­mein­nüt­zi­gen Wohn­bau „gut vor­stell­bar“. Da­mit hät­te man zu­sätz­lich mehr als 100 Mil­lio­nen Eu­ro pro Jahr für die Schaf­fung von ge­för­der­tem Wohn­raum, rech­net Stru­ber vor. Das sei vor al­lem an­ge­sichts der der­zei­ti­gen de­mo­gra­fi­schen Ent­wick­lung not­wen­dig, denn vor al­lem Mo­del­le wie „Woh­nen im Al­ter“ wür­den ge­braucht wer­den. Stru­ber ver­weist da­bei auf Zah­len der Sta­tis­tik Aus­tria. Die­sen zu­fol­ge wür­den in Ös­ter­reich im Jahr 2030 rund 9,3 Mil­lio­nen Men­schen le­ben, ein Vier­tel da­von wer­de äl­ter als 65 Jah­re sein. Stru­ber: „Die­ser Ent­wick­lung müs­sen wir Rech­nung tra­gen und recht­zei­tig mit ge­eig­ne­ten Wohn­for­men fürs Al­ter vor­sor­gen. Denn äl­te­re Men­schen soll­ten die Mög­lich­keit ha­ben, so lan­ge wie mög­lich in den ei­ge­nen vier Wän­den woh­nen zu blei­ben. Ge­lingt das nicht, wird die Nach­fra­ge nach Se­nio­ren- und Pfle­ge­hei­men ex­trem an­stei­gen und die Kos­ten für die öf­fent­li­che Hand wer­den ex­plo­die­ren.“
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Räumlich und beruflich geht es hoch hinauf

teamneunzehn: Openhouse im neuen Büro

von Eva Palatin

Die team­neun­zehn-Grup­pe ist auf Wachs­tums­kurs. Aus die­sem Grund muss­te auch ein neu­es Bü­ro her. Das Un­ter­neh­men, spe­zia­li­siert auf Im­mo­bi­li­en­ver­mitt­lung & Haus­ver­wal­tungs­tä­tig­kei­ten, hat sich jetzt im Ares Tower ein­ge­mie­tet. Dy­na­misch und mo­ti­viert geht es für das Un­ter­neh­men hoch hin­auf. Mehr da­zu im Vi­deo.

360 Wohneinheiten im Vorjahr entwickelt

Haring Group wächst weiter

von Charles Steiner

Die Ha­ring Group bi­lan­ziert für das ver­gan­ge­ne Jahr „äu­ßerst po­si­tiv“: Laut ei­ner heu­te Vor­mit­tag ver­öf­fent­lich­ten Mit­tei­lung ha­be man 2018 ei­nen Fer­tig­stel­lungs­re­kord er­zie­len kön­nen. 360 Wohn­ein­hei­ten in zehn Pro­jek­ten im Os­ten Ös­ter­reichs sei­en fer­tig­ge­stellt wor­den. Dar­un­ter fal­len die Pro­jek­te „Ci­ty­quar­tier Wie­ner Neu­stadt“, „Au­müh­le“ in Wien, „Green Ci­ty Bau­teil 1 und 2“ in Graz, Schredt­gas­se 5b in Klos­ter­neu­burg, „Pa­cker­stra­ße 5“ im stei­ri­schen Pir­ka so­wie wei­te­re Pro­jek­te in Wien Do­nau­stadt und Flo­rids­dorf. Auch die Ver­wer­tungs­quo­te der Wohn­ein­hei­ten ver­lief für die Ha­ring Group über­durch­schnitt­lich gut. De­ni­se Sme­ta­na, Ge­schäfts­füh­re­rin der Ha­ring Group: „2018 konn­ten wir 582 Ein­hei­ten ver­wer­ten, teil­wei­se in mitt­ler­wei­le fer­tig­ge­stell­ten, teil­wei­se in noch in Bau be­find­li­chen Pro­jek­ten. Im Jah­res­ver­gleich ist das ein Plus von 26,5 Pro­zent. Im Durch­schnitt wei­sen un­se­re Pro­jek­te ei­nen Vor­ver­kaufs­grad von 30 Pro­zent bei groß­vo­lu­mi­gen Pro­jek­ten ab 100 Ein­hei­ten und 60 Pro­zent bei klei­nen Wohn­bau­ten auf.“
Heu­er will die Ha­ring Group wei­ter­wach­sen: Laut Ha­ring sei­en ak­tu­ell 981 Wohn­ein­hei­ten in elf Pro­jek­ten in Bau, heu­er sol­len 562 Ein­hei­ten fer­tig­ge­stellt wer­den.
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H.omes bietet Serviced-Apartments

H-Hotels mit neuer Marke

von Stefan Posch

Ser­viced Apart­ments wer­den für die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft ein im­mer wich­ti­ge­res Seg­ment. Nun steigt auch die H-Ho­tel-Grup­pe in die­sen zu­kunfts­träch­ti­gen Markt ein und hat da­für die Mar­ke H-omes ge­grün­det. Im April 2019 er­öff­net die Un­ter­neh­mens­grup­pe in Mün­chen das ers­te Haus un­ter die­ser Mar­ke.
Das H.ome Ser­viced Ap­part­ments Mün­chen liegt im Quar­tier Mo82 na­he des Olym­pia­ge­län­des.und wird über 105 Apart­ments ver­fü­gen. Gäs­te des Hau­ses sol­len auch von den Syn­er­gi­en pro­fi­tie­ren, die sich durch die di­rek­te Nach­bar­schaft zum H2 Ho­tel Mün­chen Olym­pia­park er­ge­ben. So kön­nen sie sich auch im rund um die Uhr ge­öff­ne­ten HUB des Nach­bar­ho­tels ver­pfle­gen. „Mit der neu­en Mar­ke H.omes bau­en wir un­ser viel­fäl­ti­ges An­ge­bot wei­ter aus. So kön­nen wir ge­ra­de bei län­ge­ren Über­nach­tungs­dau­ern noch bes­ser auf die in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­se un­se­rer Gäs­te ein­ge­hen und ih­nen ein klei­nes Zu­hau­se ge­ben“, er­klärt Alex­an­der Fitz, CEO der H-Ho­tels AG. „Wir se­hen uns als Vor­rei­ter, nicht nur in der di­gi­ta­len Ho­tel­le­rie, und in­ves­tie­ren viel, um un­se­ren Gäs­ten ge­nau das zu bie­ten, wo­nach sie su­chen.“
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Andere Städte haben das Nachsehen

Retailer zieht es in Metropolen

von Charles Steiner

Der deut­sche Re­tail­markt er­weist sich ein­mal mehr als am­bi­va­lent. Zu­min­dest lässt sich die­ser Schluss aus ei­ner ak­tu­el­len Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te zie­hen. Denn wäh­rend der Ein­zel­han­dels­ver­mie­tungs­markt in den Top-8-Me­tro­po­len zum Teil kräf­tig zu­ge­legt hat, hat sich der Ge­samt­markt - al­so mit B- und C-Stand­or­ten - rück­läu­fig ent­wi­ckelt.
Die Zah­len spre­chen da­bei ei­ne ein­deu­ti­ge Spra­che: Laut BNP Pa­ri­bas war in den Big Se­ven so­wie Nürn­berg, Han­no­ver und Leip­zig ein in­ner­städ­ti­scher Flä­chen­um­satz von knapp 193.000 m² bei fast 430 Ver­mie­tun­gen ver­zeich­net wor­den, was ei­nem Zu­wachs von 14 Pro­zent bzw. 13 Pro­zent ent­spricht. Der deut­sche Ge­samt­markt wies ei­nen Flä­chen­um­satz von 608.000 m² bei 1.170 Ab­schlüs­sen auf - ein Mi­nus von acht bzw. 11 Pro­zent ge­gen­über 2017.
Die Ab­schluss­quo­te in den Top-Städ­ten war ent­spre­chend groß: Die Big Se­ven so­wie Nürn­berg, Han­no­ver und Leip­zig konn­ten ih­ren durch­schnitt­li­chen Flä­chen­um­satz von 16.000 m² auf 20.000 m² stei­gern. Über­durch­schnitt­lich er­wie­sen sich die Ab­schlüs­se in Ber­lin mit rund 40.000 m² und Düs­sel­dorf mit 29.500 m². Mün­chen als teu­ers­ter Markt konn­te 40 in­ner­städ­ti­sche Ver­mie­tun­gen er­zie­len und kommt auf 16.000 m².
Auch wenn die Ver­mie­tungs­dy­na­mik in den Se­con­da­ries im All­ge­mei­nen zu­rück­ge­gan­gen ist, gibt es auch dort Städ­te, die für Re­tailer durch­aus von In­ter­es­se sind und da­her Ziel ih­rer Ex­pan­si­ons­plä­ne sind. Das gilt et­wa für Za­lan­do, die Flä­chen in Müns­ter be­zo­gen hat­ten oder Hema, die sich in Dort­mund und Bonn an­ge­sie­delt hät­ten. Ins­ge­samt ent­fie­len sie­ben der elf Stand­or­te mit mehr als zehn re­gis­trier­ten Ab­schlüs­sen auf NRW, aber auch Wies­ba­den (29), Augs­burg (20) oder Dres­den (19) ver­zeich­nen zahl­rei­che Ver­mie­tun­gen/Er­öff­nun­gen.

Beste Makler in "Wiener Salon" ausgezeichnet

Termin zum Tag: Qualitätsmaklergala

von Charles Steiner

Al­le Jah­re wie­der zeich­net das Such­por­tal Find­My­Ho­me die bes­ten Mak­ler im Rah­men der mitt­ler­wei­le tra­di­tio­nel­len Qua­li­täts­mak­ler­ga­la aus. So auch die­ses Jahr: Am 21. Fe­bru­ar wer­den die Bes­ten der Bes­ten wie­der mit dem be­gehr­ten Qua­li­täts­mak­ler­sie­gel ge­ehrt, die­ses Mal im Pa­lais Wert­heim im 1. Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk.
Auch bei der sieb­ten Aus­ga­be der Qua­li­täts­mak­ler­ga­la wird es ein Mot­to ge­ben - dies­mal un­ter „Wie­ner Sa­lon“. Da­bei tau­chen die Gäs­te in die Zeit der 1920er ein und in die no­ble Wie­ner Un­ter­welt ab, trin­ken fran­zö­si­schen Cham­pa­gner zu deutsch­spra­chi­gen Chan­sons und schla­gen fei­ernd ei­ne Brü­cke von Wie­ner Ele­ganz zu Ber­li­ner Mo­der­ne, von epo­cha­ler Ver­gan­gen­heit zu den Deut­schen Hits des aus­klin­gen­den 20. Jahr­hun­derts.
Be­wer­tet wer­den die Mak­ler auf Ba­sis der Nut­zer von Find­My­Ho­me. Im Vor­jahr sind da­zu über 15.000 Fra­ge­bö­gen aus­ge­sandt wor­den, bei dem die Im­mo­bi­li­en­su­chen­den die Mak­ler und Bau­trä­ger nach be­stimm­ten Kri­te­ri­en be­wer­ten.
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Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.Zahlreiche Vertreter der Immobilienwirtschaft lauschten gespannt den Vorträgen.

Schöne neue Proptech-Welt

Nir­gend­wo sonst klaf­fen Schein und Sein (noch) so sehr aus­ein­an­der wie bei der Di­gi­ta­li­sie­rung. Die­se heißt neu­er­dings Proptech, ist cool und mo­dern und macht da­her Mil­lio­nen und Aber­mil­lio­nen an In­ves­to­ren­gel­dern lo­cker. Den Pra­xis­test ha­ben in­des­sen erst we­ni­ge be­stan­den. Am En­de das Ta­ges war den Teil­neh­mern die Er­mü­dung schon an­zu­se­hen. Trotz DJs und der klas­si­schen Par­ty­lo­ca­ti­on in den So­fi­en­sä­len stand man lie­ber zu­sam­men und lüm­mel­te an der Bar, als ab­zu­ro­cken. Kein Wun­der: Im­mer­hin wa­ren an die­sem Tag 45 Spre­cher und 350 Er­folgs­ge­schich­ten rund um Proptech geis­tig zu ver­ar­bei­ten. Und die 20 Pit­ches in der obe­ren Eta­ge wa­ren mehr als nur über­lau­fen. In all dem Ge­drän­ge strahlt ein Mensch ganz be­son­ders: Ju­lia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ih­re ers­te Proptech-Ver­an­stal­tung in den Wie­ner So­fi­en­sä­len war, ab­ge­se­hen von der et­was schwie­ri­gen Akus­tik dort, so per­fekt, dass es nicht bes­ser hät­te sein kön­nen. Die meh­re­ren hun­dert Teil­neh­mer ka­men - und das war schon be­acht­lich - aus ganz Eu­ro­pa und den USA. Ein wirk­lich tol­ler Er­folg für die In­itia­to­rin der AP­TI, der Aus­tri­an Prop Tech In­itia­ti­ve - im­mer­hin kann die­ser Wie­ner Event gleich beim ers­ten mal mit zum Teil schon eta­blier­ten ähn­li­chen Ver­an­stal­tun­gen in New York, Lon­don und Ber­lin lo­cker mit­hal­ten. Den­noch. Ja­mes Ab­bert­hun­der lehnt ge­müt­lich in ei­ner Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Ge­spräch auf den Punkt: "Coo­ler Event, kei­ne Fra­ge, und fast le­bens­not­wen­dig für ei­ne neue Bran­che, um In­ves­to­ren und Star­tups zu­sam­men­zu­brin­gen und al­len ei­nen groß­ar­ti­gen Über­blick zu ge­ben. Aber was zum Teu­fel ist jetzt ei­gent­lich wirk­lich neu bei der Boom­bran­che Proptech?" Da­mit hat er nicht un­recht. In ge­wis­ser Wei­se ist die Proptech-Bran­che so et­was wie "al­ter Wein in neu­en Schläu­chen". Das, was heu­te Proptech heißt, gibt es in Wahr­heit seit Jahr­zehn­ten. Im­mo­bi­li­en.net war so et­was sei­ner­zeit, und al­le dar­auf fol­gen­den Im­mo­bi­li­en­bör­sen wie will­ha­ben.at, cont­haus oder die On­line Haus­ver­wal­tung eben­so. Und dann na­tür­lich das mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit (zu­min­dest in Ös­ter­reich) er­folg­reichs­te Star­t­up in die­ser Hin­sicht, Im­moU­ni­ted mit sei­nen zahl­rei­chen Schwes­ter­un­ter­neh­men der Ro­land Schmid Group, die mitt­ler­wei­le nicht nur Ös­ter­reich, son­dern auch schon Deutsch­land im Sturm er­obern. Oder das ge­ra­de in Um­bau be­find­li­che Star­t­up zoomsqua­re mit dem wahr­schein­lich am in­ten­sivs­ten ak­qui­rier­ten Ri­si­ko­ka­pi­tal. Da­bei hat man fast den Ein­druck, dass Ri­si­ko­ka­pi­tal oh­ne En­de auf der Su­che nach In­vest­ments ist, und zwar nach der Ra­sen­mä­her­me­tho­de: Wenn in vie­le Pro­jek­te in­ves­tiert wird und es über­le­ben zu­min­dest zehn Pro­zent, ist es schon ein Ge­schäft für den Ka­pi­tal­ge­ber. Proptech, das ist ei­ne an­de­re, durch und durch ame­ri­ka­ni­sier­te Welt, wo auch das Schei­tern da­zu ge­hört und per se nichts Tra­gi­sches ist. In­ves­to­ren­gel­der wer­den aber auch in un­se­ren Brei­ten sehr ger­ne lo­cker ge­macht für die neue Boom­bran­che Proptech. In­ves­to­ren hor­chen auf Ein Bei­spiel aus Deutsch­land: Wund­er­flats, die On­line-Platt­form für mö­blier­te Apart­ments, ge­winnt Cre­a­t­hor Ven­ture, den VC Fonds Krea­tiv­wirt­schaft der IBB Be­tei­li­gungs­ge­sell­schaft, ECO­NA AG und Fa­mi­ly Of­fices als In­ves­to­ren und sam­melt 3 Mil­lio­nen Eu­ro ein. Die Fi­nan­zie­rungs­run­de dient neu­en Pro­dukt­in­no­va­tio­nen und wei­te­rem Wachs­tum. In den letz­ten vier Jah­ren hat sich die An­zahl mö­blier­ter Woh­nun­gen in Deutsch­land ver­dop­pelt. Da­mit man die­se Apart­ments ein­fach on­line mie­ten und ver­mie­ten kann, ha­ben Jan Ha­se und Ar­ka­di Jam­pol­ski 2015 das Proptech-Un­ter­neh­men Wund­er­flats ge­grün­det. Über Wund­er­flats kann man ei­ne mö­blier­te Woh­nung mit we­ni­gen Klicks für ei­nen Mo­nat oder län­ger mie­ten. Die Sharing Eco­no­my wird auch die Im­mo­bi­li­en­bran­che ver­än­dern. Chris­ti­an We­ni­ger, Part­ner bei Cre­a­t­hor: "Ähn­lich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Au­to­kauf ab­löst, wird die lang­fris­ti­ge Bin­dung an ei­ne Woh­nung durch tem­po­rä­res Woh­nen, Hou­sing as a Ser­vice, er­setzt." Das gilt auch für den Bü­ro­be­reich, wo der US-An­bie­ter We­Work ei­ne ähn­li­che Ent­wick­lung ge­schafft hat wie Uber und Airb­nb: "Nur" mit ei­ner cle­ve­ren Um­set­zung der Sharing Eco­no­my-Idee ein Un­ter­neh­men mit ei­nem Mil­li­ar­den-Bör­se­wert bin­nen we­ni­ger Quar­ta­le aus dem Bo­den zu stamp­fen und welt­weit zu ex­pan­die­ren. Doug Cham­bers hat sein Star­t­up Field­Lens an We­Work gut ver­kauft und ist bei We­Work heu­te Vice Pre­si­dent: "Es geht im­mer um den Nut­zer und des­sen Wohl­be­fin­den. Wenn Sie heu­te zu We­Work kom­men, spü­ren Sie die Vi­bra­tio­nen. Es summt, die Nut­zer ma­chen auch un­ter­ein­an­der Ge­schäf­te, aber vor al­lem mo­ti­vie­ren sie sich ge­gen­sei­tig." Tat­säch­lich bie­tet We­Work nicht sehr viel an­de­res, als an­de­re Ser­vice Of­fice Pro­vi­der, nur zu ei­nem in al­ler Re­gel deut­lich hö­he­ren Miet­preis und mit ei­ner zwar hip­pen, aber al­les an­de­re als teu­er ge­bau­ten Aus­stat­tung. Den Un­ter­schied bei We­Work macht im Grun­de die ge­mein­sa­me Ideo­lo­gie des ge­gen­sei­ti­gen Hel­fens und Be­fruch­tens und der welt­wei­ten Ver­net­zung. Das hat We­Work zu ei­nem der bis jetzt in der PropTech-Sze­ne ganz we­ni­gen Mil­li­ar­den-Un­ter­neh­men ge­macht. Das ist die ei­ne Sei­te. Die an­de­re ist die­se: Auch wenn man ge­ra­de nach sol­chen Events wie­der Fu­ture:Proptech an­ders wahr­nimmt, auch wenn In­ves­to­ren und Star­tups glei­cher­ma­ßen das nicht so se­hen: Die Di­gi­ta­li­sie­rung der Im­mo­bi­li­en-Wirt­schaft be­schäf­tigt Ös­ter­reichs Füh­rungs­kräf­te in ho­hem Ma­ße, die Um­set­zung in stra­te­gi­sche Un­ter­neh­mens­kon­zep­te ist da­bei bis­lang aber deut­lich zu kurz ge­kom­men. Dies geht auch aus ei­ner ak­tu­el­len Um­fra­ge her­vor, die das Wie­ner Be­ra­tungs­un­ter­neh­men Ad­vi­cum Con­sul­ting durch­führ­te. Wäh­rend sich mehr als drei Vier­tel der Be­frag­ten aus Dienst­leis­tung, Han­del und In­dus­trie mit dem The­ma Di­gi­ta­li­sie­rung ak­tiv be­schäf­ti­gen und 43 Pro­zent de­ren Po­ten­zi­al für die Stei­ge­rung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit als hoch ein­stu­fen, ge­ben nur 10 Pro­zent an, dass Di­gi­ta­li­sie­rung in der Un­ter­neh­mens­stra­te­gie be­reits wei­test­ge­hend be­rück­sich­tigt wur­de. Die be­ste­hen­de di­gi­ta­le In­fra­struk­tur wird im Schnitt als bes­ten­falls mit­tel­mä­ßig ein­ge­stuft. Hin­sicht­lich der Re­le­vanz ver­schie­de­ner Tech­no­lo­gi­en gibt es sek­to­ren­spe­zi­fisch un­ter­schied­li­che Ein­schät­zun­gen. Im­mer­hin wer­den 3D-Druck und Aug­men­ted Rea­li­ty in der In­dus­trie schon jetzt als sehr re­le­vant ein­ge­stuft, wo­mit die Bau- und Im­mo­bi­li­en­bran­che hier so­gar ei­ne Vor­rei­ter­rol­le hat. Aber selbst in der Bau­bran­che lie­gen zwi­schen wahr­ge­nom­me­nem Hand­lungs­be­darf und tat­säch­li­chem Han­deln noch Wel­ten. Erst 6 % der Bau­un­ter­neh­men ver­wen­den bei­spiels­wei­se di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te. Und das in ei­ner Bran­che, wo je­der über BIM spricht und BIM bis da­to auch ei­ne der ganz we­ni­gen Proptech-Tech­no­lo­gi­en ist, die schon heu­te ei­ne ge­wis­se flä­chen­de­cken­de Re­le­vanz ha­ben. "Für die Ma­schi­nen­in­dus­trie, die Bau­bran­che und auch an­de­re mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men ist die Di­gi­ta­li­sie­rung der ak­tu­ell wich­tigs­te Trei­ber von Wachs­tum, In­no­va­ti­on und Pro­duk­ti­vi­tät. Im Wett­ren­nen um die Da­ten­ho­heit ist ein ho­hes In­no­va­ti­ons­tem­po ge­for­dert", be­ton­te Eli­sa­bet­ta Cas­tiglio­ni, CEO von A1 Di­gi­tal In­ter­na­tio­nal. Der Lei­ter des Be­reichs Ver­ti­cal Mar­ke­ting So­lu­ti­ons bei A1 Di­gi­tal, Fran­cis Ce­pe­ro, un­ter­strich die Not­wen­dig­keit von Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che an­hand ei­nes prak­ti­schen Bei­spiels: "Die Kos­ten­op­ti­mie­rung des Fuhr­parks ei­ner Fir­ma, bei gleich­blei­ben­der Ge­samt­fahr­leis­tung, kann nach­weis­lich über 30 Pro­zent lie­gen. Die Mög­lich­kei­ten der Di­gi­ta­li­sie­rung in der Bau­bran­che ste­hen je­doch ak­tu­ell in star­kem Kon­trast zu der An­zahl der im­ple­men­tier­ten di­gi­ta­len In­itia­ti­ven." Die Re­le­vanz der Di­gi­ta­li­sie­rung für ihr Un­ter­neh­men wä­re zwar mitt­ler­wei­le beim Groß­teil der Bau­fir­men an­ge­kom­men, den­noch sei­en es erst sechs Pro­zent der Bau­un­ter­neh­men, die di­gi­ta­le Pla­nungs­in­stru­men­te der­zeit tat­säch­lich nutz­ten. Theo­re­tisch sind sich da al­le ei­nig: Un­ter­neh­men müs­sen sich mit Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI) aus­ein­an­der­set­zen, sonst ver­lie­ren sie den An­schluss. In Deutsch­land hat sich die RICS da­mit de­tail­liert aus­ein­an­der­ge­setzt. Fa­zit: Wer sich nicht jetzt da­mit aus­ein­an­der­setzt, ris­kiert die ei­ge­ne Zu­kunft. Denn die Zu­kunft wird we­ni­ger von mensch­li­cher Ar­beits­kraft und stär­ker durch Tech­no­lo­gie ge­prägt sein. Das Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment (FM) ist ins­be­son­de­re da­von be­trof­fen. Das ist vor al­lem auf ar­beits­in­ten­si­ve, sich wie­der­ho­len­de Tä­tig­kei­ten zu­rück­zu­füh­ren, die den Be­reich für die Au­to­ma­ti­sie­rung prä­des­ti­nie­ren. Der Be­richt be­leuch­tet so­wohl die po­si­ti­ven als auch die ne­ga­ti­ven Sei­ten die­ser Ent­wick­lung und gibt Hand­lungs­emp­feh­lun­gen für Un­ter­neh­men. Chan­cen durch künst­li­che In­tel­li­genz Ralf Pil­ger, Ge­schäfts­füh­rer der WI­SAG Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment Hes­sen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Ein­füh­rung des Smart­pho­nes ist der­zeit noch nicht ab­seh­bar, wel­che Um­wäl­zun­gen sich für die Bran­che er­ge­ben. Fest steht al­ler­dings, dass für Teil­be­rei­che hö­her qua­li­fi­zier­te Mit­ar­bei­ter be­nö­tigt wer­den. Ei­ne Viel­zahl von Tä­tig­kei­ten wird ef­fi­zi­en­ter und ver­läss­li­cher aus­ge­führt. Ob Leis­tun­gen auf­grund der er­for­der­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen auch we­sent­lich güns­ti­ger wer­den, bleibt ab­zu­war­ten." Und Pil­ger wei­ter: "Das FM-Ser­vice­an­ge­bot wird durch neue Tech­no­lo­gi­en aus­ge­baut und da­mit für Kun­den at­trak­ti­ver. Ein Bei­spiel da­für ist der Ein­satz von KI bei der Aus­wer­tung ver­bau­ter Sen­so­rik für das so ge­nann­te 'preven­ti­ve main­ten­an­ce' oder 'on de­man­d'. Da­bei wer­den auch An­pas­sun­gen bei Nor­men oder ge­setz­li­chen Vor­ga­ben nö­tig sein. Wie wer­den z.B. Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che ge­si­chert, wenn kei­ne zy­kli­sche In­stand­hal­tung er­folgt? Auch be­darf es der Klä­rung, wer Ei­gen­tü­mer der durch den Ein­satz von KI ver­füg­ba­ren oder ge­won­ne­nen Da­ten ist. Nicht zu­letzt müs­sen sich die Markt­teil­neh­mer dar­über im Kla­ren sein, dass es mög­li­cher In­ves­ti­tio­nen in die Im­mo­bi­li­en selbst, aber auch auf Sei­ten der be­tei­lig­ten Dienst­leis­ter be­darf. Es bie­ten sich je­doch zahl­rei­che Chan­cen für un­se­re Bran­che. Da­her müs­sen die Un­ter­neh­men - un­ab­hän­gig von ih­rer Grö­ße - jetzt ak­tiv wer­den." Chris Ho­ar, Mit­grün­der von AI in FM: "Ge­mäß un­se­rer Stu­die soll­ten sich Un­ter­neh­men auf die Chan­cen kon­zen­trie­ren, die KI bie­tet, und dar­aus den größt­mög­li­chen Nut­zen zie­hen, bei gleich­zei­ti­ger Mi­ni­mie­rung von Ri­si­ken. So kön­nen sie Stra­te­gi­en, Zie­le und Fi­nanz­la­ge des Un­ter­neh­mens bes­ser steu­ern und kon­trol­lie­ren." Welt­weit in­des­sen schwillt die Flut an Ri­si­ko­ka­pi­tal wei­ter an. Bei der in die­sem Jahr zum zwei­ten Mal durch­ge­führ­ten MI­PIM PropTech Sum­mit in New York - das Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin war als ein­zi­ges deutsch­spra­chi­ges Me­di­um mit ei­nem Team da­bei - wur­de be­kannt, dass al­lein 2017 gan­ze 2,6 Mil­li­ar­den Dol­lar in PropTech-Start- ups flie­ßen. Laut CBIn­sights wa­ren das ge­ra­de ein­mal 277 Trans­ak­tio­nen. Da­bei sind das nur die gro­ßen Proptech-Fi­sche, die klei­nen Ein­per­so­nen-Grün­dun­gen (die frei­lich so­gar ei­nen Groß­teil der Mas­se aus­ma­chen dürf­ten) sind da na­tur­ge­mäß noch gar nicht er­fasst. Ös­ter­rei­cher Welt­spit­ze Da­bei sind Ös­ter­reichs cle­ve­re Proptech-Köp­fe üb­ri­gens Welt­spit­ze. Was Ro­land Schmid be­reits mit sat­ten Ge­win­nen be­le­gen konn­te (auch wenn es zur Zeit sei­ner Un­ter­neh­mens­grün­dung den Aus­druck Proptech noch gar nicht ge­ge­ben hat­te), be­wei­sen an­de­re wie­der­um auf in­ter­na­tio­na­ler Award-Ebe­ne. So schaff­te es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Un­ter­neh­men auf den Sto­ckerl­platz, näm­lich Re­al Atom, ei­ne Fi­nan­zie­rungs­platt­form. Die an­de­ren bei­den: Aca­sa aus Groß­bri­tan­ni­en, das ei­ne Ad­mi­nis­tra­ti­ons­platt­form zur Be­triebs­kos­ten­ver­wal­tung für pri­va­te Haus­hal­te an­bie­tet - und die ös­ter­rei­chi­sche Fir­ma Plan­Ra­dar mit ih­rer Ge­bäu­de­do­ku­men­ta­ti­ons­soft­ware. Das ist in­so­fern be­mer­kens­wert, weil die Fi­nan­zie­rung von Proptech-Start-ups nir­gend­wo bes­ser or­ga­ni­siert ist als in den USA. Markt­füh­rer ist hier die New Yor­ker Me­ta­Prop. Grün­der und Ma­na­ging Di­rec­tor Aa­ron Block zum Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Die Zahl der Star­tups im Proptech-Seg­ment ver­viel­facht sich von Mo­nat zu Mo­nat." Im Ge­gen­satz zu den meis­ten ös­ter­rei­chi­schen Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men (be­mer­kens­wer­te Aus­nah­men sind et­wa die Bu­wog oder der Zins­haus­mak­ler Hu­dej) sind die klas­si­schen US-Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men aber ex­trem tech­ni­kaf­fin. Da­zu ge­hört auch der Im­mo­bi­li­en­rie­se Sil­ver­stein Pro­per­ties (be­kannt als ehe­ma­li­ger Ei­gen­tü­mer des New Yor­ker World Tra­de Cen­ters). Des­sen CEO Mar­ty Bur­ger sagt dem Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin: "Im­mo­bi­li­en sind heu­te nicht mehr nur Ge­bäu­de, son­dern auch Da­ten über de­ren Nut­zer und Be­woh­ner und wie sie das Ge­bäu­de nut­zen und wie sie le­ben." Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft sei heu­te letzt­lich ein Dienst­leis­tungs­ge­wer­be, die Be­reit­stel­lung von Miet- oder Ei­gen­tums­flä­che nur noch ein klei­ner Teil der tat­säch­li­chen Wert­schöp­fung selbst bei Ent­wick­lern und Bau­trä­gern. Chris Grigg, CEO of Bri­tish Land, sieht das ganz ähn­lich: "Goog­le und Face­book zei­gen uns den Weg vor: Es dreht sich al­les um Big Da­ta, um das gro­ße Bild. Und wir be­fin­den uns an ei­ner Weg­ga­be­lung mit dem Ri­si­ko der rich­ti­gen Ent­schei­dung über die ein­ge­setz­ten Tech­no­lo­gi­en. Wer das jetzt rich­tig macht, wird ge­win­nen - egal ob er heu­te groß oder kein ist. Und um­ge­kehrt." Üb­ri­gens: Beim New Yor­ker PropTech-Event kam mitt­ler­wei­le je­der Vier­te aus Eu­ro­pa. Wir sind welt­weit am Auf­ho­len.

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Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.

Autofreie Städte? Gibt’s
schon lange

Im­mer mehr Städ­te ver­ban­nen den In­di­vi­du­al­ver­kehr aus dem Stadt­ge­biet. Die Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence zeigt, wie man oh­ne Au­to aus­kom­men kann. Die Re­vo­lu­ti­on hat als Evo­lu­ti­on schon längst be­gon­nen: In vie­len Städ­ten ist das pri­va­te Au­to längst ver­bannt. Über kurz oder lang wird auch Wien fol­gen. Als Wil­lens­er­klä­rung ist das ja schon län­ger be­kannt. Das hat aber auch mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf die Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung. Was tun mit den - noch durch­aus strikt den Bau­trä­gern in Wien ab­ver­lang­ten - Pflicht-PKW-Stell­plät­zen? Gut für je­ne, wel­che die Pflicht­stel­le teu­er ab­ge­löst hat­ten, die müs­sen sich jetzt we­nigs­tens kei­ne Ge­dan­ken um ei­ne Nach­nut­zung ma­chen. Von Lon­don bis Ma­drid: Im­mer mehr eu­ro­päi­sche Städ­te drän­gen dort auf Fahr­ver­bo­te, wo sie noch nicht ein­ge­führt wor­den sind. Lon­don, Ma­drid, Athen, Brüs­sel, Os­lo. Und selbst Deutsch­lands Au­to­mo­bil­stadt Num­mer 1, näm­lich Stutt­gart, be­schränkt den In­di­vi­du­al­ver­kehr mas­siv. In ganz Eu­ro­pa wer­den Ci­ty-Maut­sys­te­me in­stal­liert, äl­te­re Fahr­zeu­ge ver­bannt oder se­lek­ti­ve oder gar ge­ne­rel­le Fahr­ver­bo­te aus­ge­spro­chen. Fahr­be­schrän­kun­gen sind nun zu­neh­mend auch in Ös­ter­reich ein The­ma, wie jüngst auch in Graz, wo die Grü­nen wie­der ei­nen au­to­frei­en Tag ein­füh­ren wol­len. The­ma Luft­rein­hal­tung Na­he­zu al­le eu­ro­päi­schen Groß­städ­te kämp­fen mit mas­si­ven Smog-Pro­ble­men. Rund 85% al­ler Be­woh­ner eu­ro­päi­scher Städ­te sind Fein­staub­be­las­tun­gen aus­ge­setzt, die von der WHO als "schäd­lich" ein­ge­stuft wer­den. Laut der Eu­ro­päi­schen Um­welt­be­hör­de EEA ist Luft­ver­schmut­zung in der EU für 467.000 vor­zei­ti­ge To­des­fäl­le ver­ant­wort­lich. Trotz be­ste­hen­der Grenz­wer­te war das The­ma "Luft­gü­te" in der Ver­gan­gen­heit für Städ­te und Re­gie­run­gen nur ein Rand­the­ma. Vor ein paar Jah­ren hat die EU-Kom­mis­si­on ge­gen fast al­le Mit­glieds­staa­ten Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet. Ein Ur­teil des EUGH (2007) räumt di­rekt be­trof­fe­nen Bür­gern das Recht ein, von den zu­stän­di­gen Be­hör­den Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung von grenz­wert­über­schrei­ten­den Fein­staub­be­las­tun­gen ein­zu­for­dern. Bür­ger­or­ga­ni­sa­tio­nen kla­gen seit­dem er­folg­reich Städ­te und Re­gio­nen. Z.B. Mün­chen: Das obers­te Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richt hat erst im März be­stä­tigt, dass die Stadt ab 2018 Fahr­ver­bo­te um­set­zen muss. Städ­te stel­len na­tio­na­le Re­gie­run­gen vor voll­ende­te Tat­sa­chen. Die Af­fä­re um ma­ni­pu­lier­te Ab­gas­wer­te bei Die­sel­fahr­zeu­gen hat das Ver­trau­en in die Au­to­mo­bil­bran­che ins­ge­samt mas­siv er­schüt­tert. Die tat­säch­li­chen Emis­sio­nen ei­nes Au­tos im Stadt­ver­kehr lie­gen bis zu 15-fach über den Her­stel­ler­an­ga­ben. Lon­dons Bür­ger­meis­ter Sa­diq Khan und die Bür­ger­meis­te­rin von Pa­ris, An­ne Hi­dal­go, ha­ben dem Stra­ßen­ver­kehr als Haupt­ver­ur­sa­cher von Fein­staub den Kampf an­ge­sagt. Der Schul­ter­schluss füh­ren­der Me­tro­po­len wie Lon­don, Pa­ris und Ma­drid hat Si­gnal­wir­kung und zwingt nun bis­lang eher un­wil­li­ge Bür­ger­meis­ter zum Han­deln. Das The­ma Luft­gü­te und die da­mit in Zu­sam­men­hang ste­hen­den Fahr­ver­bo­te in Städ­ten zäh­len da­her nicht zu­fäl­lig zu den in­halt­li­chen Schwer­punk­ten der nächs­ten UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence. Die­se Kon­fe­renz ist der welt­weit größ­te Treff­punkt von Ci­ty­Ch­an­gern - Men­schen, die ih­re Städ­te mit Be­geis­te­rung und En­ga­ge­ment nach­hal­ti­ger ma­chen. Sie set­zen kon­kre­te Pro­jek­te in die Tat um und ver­bes­sern da­mit das Le­ben al­ler in der Stadt. Der in­halt­li­che Fo­kus liegt auf den vier Kern­the­men Mo­bi­li­tät, Stadt­pla­nung, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Res­sour­cen­scho­nung. Die UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence ver­sam­melt da­bei die bes­ten Köp­fe un­se­rer Zeit und ver­steht sich als ei­ne neu­tra­le Platt­form oh­ne po­li­ti­sche Agen­da. Die Kon­fe­renz wur­de 2014 von Ge­rald Ba­bel-Sut­ter ge­grün­det und fin­det ab 2018 jähr­lich in wech­seln­den eu­ro­päi­schen Städ­ten statt. Die Teil­neh­mer­zahl hat sich seit 2014 be­reits ver­drei­facht. Erst­ma­lig tritt die Stadt Wien als Hos­ting Ci­ty der UF­GC auf: Von 28. Fe­bru­ar bis 2. März 2018 wer­den rund 3.000 Teil­neh­me­rIn­nen aus 50 Län­dern und über 400 Städ­ten im Ex­hi­bi­ti­on & Con­gress Cen­ter der Mes­se Wien er­war­tet. Vor­den­ker in Nord­eu­ro­pa Am wei­tes­ten vor­an­ge­schrit­ten ist die Ent­wick­lung au­to­frei­er Bal­lungs­zen­tren im Nor­den Eu­ro­pas. Dort gibt es das ver­ein­zelt mitt­ler­wei­le schon seit ei­nem Jahr­zehnt. Os­lo schafft der­zeit ei­ne Zo­ne in der Stadt, die Raum für ein Stadt­le­ben bie­tet, wo Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer Vor­rang vor Au­tos ha­ben. Stock­holm fei­ert be­reits den 10. Jah­res­tag der Con­ges­ti­on Char­ge. Span­nend an der Ge­schich­te Stock­holms ist vor al­lem die sie­ben­mo­na­ti­ge Test­pha­se. Die­se hat die Ein­stel­lung der Be­völ­ke­rung ge­gen­über der Ci­ty-Maut voll­kom­men auf den Kopf ge­stellt. Vor der Test­pha­se wa­ren 80% ge­gen ei­ne fi­xe Ein­füh­rung, nach der Test­pha­se stimm­ten 53% da­für, und jetzt - zehn Jah­re da­nach - be­für­wor­ten über 65% der Be­völ­ke­rung die Ci­ty-Maut. Auch Wien gibt Gas In Wien sind wir von "au­to­frei" zwar noch sehr weit ent­fernt, aber im­mer­hin gibt es im Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept Ziel­set­zun­gen, den An­teil des In­di­vi­du­al­ver­kehrs wei­ter zu re­du­zie­ren. An­ge­li­ka Wink­ler, stv. Lei­te­rin der MA 18, äu­ßer­te sich vor Kur­zem zum Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept. Ziel sei es, den In­di­vi­du­al­ver­kehr von 27 auf 20 % zu sen­ken. Flä­chen sol­len für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer zu­rück­ge­won­nen wer­den. Rund 65 Pro­zent der Flä­chen in der Stadt ge­hö­ren dem Au­to, al­so Park­plät­ze und Stra­ßen. Gleich­zei­tig le­gen die Wie­ne­rin­nen und Wie­ner nur rund 27 Pro­zent der We­ge mit dem Au­to zu­rück. Ein Wert, der seit ei­ni­gen Jah­ren sta­bil ist. "Wenn man be­denkt, dass ein pri­va­tes Au­to cir­ca 98 Pro­zent sei­ner Zeit her­um­steht, oh­ne ge­fah­ren zu wer­den, ist es ein The­ma, wie man den Raum ef­fi­zi­en­ter nut­zen kann", sag­te An­ge­li­ka Wink­ler von der zu­stän­di­gen MA 18. Die Wie­ner sind haupt­säch­lich öf­fent­lich un­ter­wegs: 39 Pro­zent der We­ge wer­den mit den "Öf­fis" zu­rück­ge­legt, 27 Pro­zent zu Fuß und sie­ben Pro­zent mit dem Rad. Das be­sagt der Mo­dal Split der Stadt. 770.000 Jah­res­kar­ten ste­hen laut Wink­ler 680.000 Au­tos ge­gen­über. Bis 2025 will die Rat­haus­ko­ali­ti­on den An­teil der We­ge, die mit dem Au­to zu­rück­ge­legt wer­den, auf 20 Pro­zent re­du­zie­ren.

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