Nach jahrelangen Verzögerungen samt Bürgerinitiativen gegen das Vorhaben steht der Baustart für den 160 m hohen Wohnturm Danube Flats auf der Donauplatte nun kurz bevor. Wie die Entwickler S+B und Soravia in einer gemeinsamen Pressetermin heute, Dienstag ankündigten, wird schon im April mit den Tiefbauarbeiten begonnen. Die Fertigstellung des mit 49 Stockwerken höchsten Wohnturm Österreichs ist für das erste Quartal 2023 geplant. Insgesamt entstehen auf 42.000 m² oberirdische Nutzfläche etwa 600 Apartments mit Größen von 30 m² bis 230 m², 130 Wohneinheiten werden in einem Nebengebäude mit 9 Stockwerken untergebracht sein. Rund zwei Drittel der Wohnungen sind als Kleinst- und Kleinwohnungen mit ein bzw. zwei Zimmern (30 m² - 50 m²) geplant.
„Ein guter Tag beginnt mit einer rechtskräftigen Baugenehmigung“, so Wolfdieter Jarisch, Vorstand der S+B Gruppe. Mit März bzw. April werde man mit den groben Abrissarbeiten des alten Cineplexx-Gebäudes an der neuen Donau fertig sein. Ende diese Jahres werde mit den Hochbauarbeiten begonnen. Jarisch bedankte sich auch bei den Anrainern, mit denen es einen guten Austausch gegeben hätte, auch wenn „es Diskussionen und Einsprüche gegeben hatte“. Es seien zum Teil auch Angstbilder transportiert worden, die man aber den Anrainern in Gesprächen nehmen konnte.
„Es ist nicht easy als Projektentwickler. Wir haben vor 7 Jahren begonnen. Nichts desto trotz sind wir stolz, diesen Turm so realisieren zu können“, zeigt sich auch Erwin Soravia, CEO bei Soravia, erleichtert. „Er ist nicht nur aufgrund der Höhe einzigartig, sondern auch aufgrund der Architektur.“ Soravia hob auch die Qualität der geplanten Infrastruktur hervor. Geplant sind eine Bar-Lounge mit Outdoor-Pool, Gemeinschaftsküchen, Gastronomiebetriebe, ein Kindergarten sowie Kinder-Spielräume im Haus, Fitness-Bereich, private Kinosäle, Concierge-Service und ein Nahversorger in der Sockelzone. „Wir sind überzeugt, dass der Verkauf dementsprechend erfolgreich sein wird“, meint Soravia.
Die Vermarktung der Einheiten beginnt im dritten Quartal dieses Jahres und wird von der Soravia-Tochter ivv Immobilien abgewickelt. Laut Erwin Soravia werden die Einheiten die letzten Wohnungen mit diesem Standard in Wien sein. Wegen der neuen Zwei-Drittel-Regelung würden solche Gebäude zukünftig nicht mehr realisiert werden können. Alleine schon die Baukosten für einen solchen Turm würde man mit diesen Auflagen nicht einbringen können.
Die meisten Bauträger und Entwickler wie die Baubranche im Allgemeinen ächzen bereits unter den mittlerweile sehr hohen Baukosten - doch eine Entschärfung der Situation ist keine in Sicht. Im Gegenteil: Nach den aktuellen Zahlen der Statistik Austria sind die Baukosten 2018 im Wohn- und Siedlungsbau noch einmal um weitere 2,9 Prozent gestiegen. Das ist zwar ein geringerer Anstieg als zwischen 2017 und 2018, wo eine durchschnittliche Kostensteigerung von 3,5 Prozent gemessen wurde, dennoch war der Sprung besonders im Dezember 2018 gegenüber dem November mit 2,2 Prozent relativ hoch.
Von den Preissteigerungen betroffen sind auch die Tiefbausparten, auch dort setzten sich die spürbaren Teuerungen fort. Der Baukostenindex, er bezieht sich auf den Anfangswert 2015 mit der Basiszahl 100, verzeichnete für den Straßenbau (106,5 Punkte) im Jahresdurchschnitt 2018 eine Steigerung von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Brückenbau, der mit +4,1 Prozent die höchste Steigerung im Vorjahr erzielte, hielt bei einem Indexniveau von 108,9 Punkten. Etwas sanfter stieg der Index für den Siedlungswasserbau (105,9 Punkte), der sich 2018 um 2,9 Prozent im Vergleich zu 2017 erhöhte.
Ebenfalls verteuert haben sich im Bereich Warenkorbelemente die Baustoffe: Die stärksten Preisanstiege waren bei Baustahl- und -gitter, Stahl im Allgemeinen, Bleche, Träger, Diesel, Treibstoffe, bituminöse Dichtungsbahnen und bituminöses Mischgut beobachtet worden.
EHL ist ab sofort neuer Kooperationspartner von BNP Paribas Real Estate, einer Tochtergesellschaft der BNP Paribas Gruppe. Die Partnerschaft trat mit 11. Jänner 2019 in Kraft und ermöglicht eine umfangreiche Zusammenarbeit in den Bereichen Transaktionen, Bewertung, Vermittlung und Property Management.
„Die Zusammenarbeit mit BNP Paribas Real Estate ist ein weiterer Meilenstein für EHL“, erklärt EHL Immobilien-Geschäftsführer Michael Ehlmaier. „BNP Paribas Real Estate ist eines der führenden europäischen Immobilienunternehmen und passt somit perfekt zu unserer internationalen Ausrichtung. Europa wird auch zukünftig unser Kernmarkt sein, da ein Großteil der für Österreich relevanten internationalen Investoren und Mieter aus Europa kommen wird.“ Auch die Auslandsaktivitäten von Österreich ausgehend werden sich auf die Eurozone konzentrieren. Die Kooperation des heimischen Marktführers mit dem deutschen und französischen Marktführer BNP Paribas Real Estate wird Österreich stärker ins Blickfeld institutioneller Investoren rücken und dem Markt zusätzliche finanzstarke Käuferschichten erschließen.
Darüber hinaus betreut die Gruppe über Niederlassungen in Hongkong, Dubai und Singapur eine Reihe sehr großer institutioneller Kunden, die Österreich als Investmentziel bisher noch nicht registriert haben. „Die BNP Paribas Gruppe verfügt, über Europa hinaus, weltweit über ein einzigartiges Netzwerk und eine ausgezeichnete Reputation. Aus all diesen Gründen ist BNP Paribas Real Estate der perfekte Partner für uns“, ergänzt Ehlmaier.
Die Partnerschaft des führenden österreichischen Immobiliendienstleisters mit der Nummer 1 am kontinentaleuropäischen Immobilienmarkt wird positive Auswirkungen auf den österreichischen Markt haben. Österreich ist im globalen Vergleich ein hochattraktiver Markt, aber bis jetzt sind hier heimische und deutsche Investoren fast unter sich.
„Die neue Partnerschaft mit EHL in Österreich zeigt neuerlich, dass BNP Paribas Real Estate sein Netzwerk marktführender Unternehmen in nationalen Märkten kontinuierlich erweitern kann. Unsere internationalen Kunden profitieren von unserer dadurch weiter gestärkten europaweit führenden Position im Bereich Immobiliendienstleistungen“, sagt Aymeric Le Roux, Executive Director International Advisory and Alliances bei BNP Paribas Real Estate.
DPC Immobilien und die BNP Paribas Real Estate gehen künftig in Österreich getrennte Wege. DPC will sich aber dennoch, sogar ab 2019 noch intensiver, international ausrichten. „Die Beendigung der Allianzpartnerschaft mit BNP Paribas Real Estate ändert nichts an unserem starken internationalen Netzwerk und bringt für 2019 neue Perspektiven. In Zukunft werden wir die Zusammenarbeit mit mehreren internationalen Partnern erweitern, um unsere Geschäftsfelder CRES, Investment und Gewerbeimmobilien zu verstärken.“, so Richard Lemon, Geschäftsführender Gesellschafter von DPC Immobilien.
Im Jahr 2018 konnte DPC Immobilien zahlreiche Abschlüsse im Gewerbe- und Wohnimmobilienbereich verzeichnen, mit einem deutlichen Zuwachs in den Geschäftszweigen CRES und Industrie. Dank des regen Interesses auf der Anbieter- und Interessentenseite liegen mehrere großflächige Such-, sowie Folgeaufträge auf dem Tisch, darunter auch die Vermarktung eines Logistikparks, welcher auf einem 9 Hektar großen Industriegrundstück errichtet wird.
Die TH Real Estate heißt jetzt Nuveen Real Estate. Mit Anfang des Jahres ist der Name Nuveen Real Estate für die Immobiliensparte weltweit ausgerollt werden, berichtet Nuveen. Nuveen ist dabei der operative Geschäftsarm der amerikanischen Pensionskassa TIAA - durch diese wurde bekanntlich 2013 im Rahmen eines Joint Ventures mit dem britischen Vermögensverwalter Henderson Global Investors die TH Real Estate gegründet.
Personell wird sich nichts ändern, es handle sich um eine reine Umfirmierung, heißt es vonseiten einer Sprecherin bei Nuveen. Das wurde auch von Timothy Horrocks, Head of Continental Europe bei Nuveen Real Estate in einem dem immoflash übermittelten Schreiben bestätigt: „Als Nuveen Real Estate werden sowohl unsere etablierten, erfahrenen Teams als auch unsere Niederlassungen in Frankfurt und Wien unverändert bestehen bleiben.“ David Moese bleibt weiterhin CEO der Wiener Dependance, die ein Immobilienvermögen von 994 Millionen Euro verwaltet, wobei 85 auf Retailimmobilien entfallen, der Rest auf Büros. In Deutschland beläuft sich das von Nuveen Real Estate verwaltete Immobilienvermögen auf rund 3,6 Milliarden Euro. Davon entfallen 71 Prozent auf Investitionen in Einzelhandelsimmobilien, 19 Prozent auf den Logistiksektor und 10 Prozent auf Büroimmobilien.
Nuveen Real Estate verwaltet laut Eigenangabe weltweit ein Vermögen von rund 107 Milliarden Euro, mit inkludiert sind börsennotierte Wertpapiere.
In Berlin gehen die Jahrzehnte der besonders attraktiven Wohnimmobilien-Investments einem Ende zu, dafür wird die Entwicklung von Büroflächen zunehmend attraktiv. Denn mit 327.000 m² hat sich die Neuflächenproduktion binnen Jahresfrist noch einmal um weitere 17 Prozent reduziert. Auf die stark nachgefragten Topcity-Lagen entfallen davon rund 28.000 m² - bei einem aktuellen Flächenumsatz von 115.000 m². Kurzfristige Flächengesuche können dementsprechend kaum bedient werden. Besonders rar sind Flächen moderner Qualität, bei denen ein Rückgang um 33 Prozent auf 81.000 m² zu verzeichnen war, und die damit nur rund ein Viertel des gesamten Leerstands ausmachen. Die Leerstandsrate ist entsprechend weiter gesunken und hat mit 1,7 Prozent die 2-Prozent-Marke mittlerweile deutlich unterschritten.
Infolge der andauernden und mittlerweile sogar verschärften Flächenknappheit hat sich auch der rasante Mietpreisanstieg im vergangenen Jahr weiter fortgesetzt. So kletterte die Höchstmiete um rund 9 Prozent auf 36 Euro/m². Erzielt wird sie mittlerweile in der Topcity West statt wie zuvor am Potsdamer/Leipziger Platz. Aber auch hier liegt die Höchstmiete erneut über dem Vorjahreswert. Nahezu in allen Lagen waren signifikant zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen. Spitzenmieten von deutlich über 30 Euro/m² werden mittlerweile nicht nur in den Teilmärkten der Topcity, sondern auch am Hauptbahnhof sowie in der Büromarktzone Mediaspree erzielt. Auch die Durchschnittsmiete verfolgt weiter den Aufwärtstrend. Mittlerweile hat sie fast flächendeckend die 20-Euro-Marke durchbrochen. Lediglich in Tempelhof / Neukölln / Steglitz und in den Nebenlagen sind Büros im Schnitt noch für unter 20 Euro/m² erhältlich.
Das sind Werte, von denen man in Wien nur träumen kann - bei nicht allzu unterschiedlichen Produktionskosten.
Derzeit befinden sich rund 882.000 m² Büroflächen im Bau, was einem Anstieg um 53 Prozent entspricht. In gleichem Maße hat auch die spekulative Bautätigkeit Fahrt aufgenommen: Von den gesamten Flächen im Bau sind noch 408.000 m² bzw. insgesamt gut 46 Prozent verfügbar. Das insgesamt verfügbare Flächenangebot ist dank der regen Bautätigkeit im Jahresvergleich auf 735.000 m² (+12 Prozent) gestiegen, entspricht aber trotzdem nicht einmal einem Jahresumsatz.
Mit einem Flächenumsatz von 831.000 m² durchbricht der Berliner Büromarkt erneut die 800.000-m²-Schwelle und reiht sich nahtlos in die Ergebnisse der Vorjahre ein. Auch wenn der Rekord von 2017 nicht erreicht werden konnte, liegt das Ergebnis deutlich mehr als ein Viertel über dem zehnjährigen Schnitt. Dies ergibt der Büromarkt-Report 2019, den BNP Paribas Real Estate Ende Januar veröffentlichen wird.
Auch wenn es beim Brexit am Ende wohl keine Gewinner gibt - von den USA einmal abgesehen - beflügelt der Britenauszug zumindest die europäische Finanzzentrale Frankfurt.
Mit einem Flächenumsatz von 678.000 m² wurde das zweitbeste Ergebnis der letzten 15 Jahre erzielt, auch wenn das außergewöhnliche Vorjahresresultat erwartungsgemäß nicht ganz wieder erreicht wurde (-15 Prozent). Im engeren Marktgebiet (gif) wurde ein Umsatz von 631.000 m² erfasst, was einem Rückgang um gut 10 Prozent entspricht. Dies ergibt der Büromarkt-Report 2019, den BNP Paribas Real Estate Ende Januar veröffentlichen wird.
Getrieben ist dieser Aufschwung besonders von den Banken und Finanzdiensleistern (plus 18,5 Prozent) und den Consultern (plus 13 Prozent). Ebenfalls immer expansiver und mittlerweile auch in absoluten Zahlen ist hier die Coworking-Branche.
Der Leerstand hat sich weiter spürbar reduziert. Mit 1,14 Millionen m² liegt er knapp 18 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr. Noch stärker fiel der Rückgang der Leerstände mit moderner Flächenqualität aus, die nur noch 497.000 m² betragen (-27 Prozent). Nur knapp 44 Prozent des Gesamtvolumens verfügt damit über eine von den Mietern präferierte Ausstattung. Daraus resultierend ist die Leerstandsquote weiter gesunken und liegt im Gesamtmarkt bei 7,4 Prozent, im engeren Marktgebiet bei 7,2 Prozent. Damit weist der Frankfurter Markt sowohl absolut als auch relativ das niedrigste Leerstandsniveau seit 2002 auf. Betrachtet man nur den CBD, also die Büromarktzonen mit der tendenziell höchsten Nachfrage, liegt die Leerstandsrate sogar bei nur 4,4 Prozent. Da ein Großteil davon auf nur wenige Objekte entfällt, zeigt sich, dass das Flächenangebot im Kerngebiet des Marktes sehr begrenzt ist.
Wie auch in anderen Städten hat die Bautätigkeit auf das rückläufige Angebot reagiert und spürbar angezogen. Mit 589.000 m² befinden sich 24,5 Prozent mehr Flächen im Bau als vor einem Jahr. Auch die hiervon dem Vermietungsmarkt noch zur Verfügung stehenden Flächen haben um knapp 21 Prozent auf 305.000 m² zugelegt und machen gut die Hälfte des Gesamtvolumens aus. Die sehr gute Nachfrage der letzten Jahre, in Verbindung mit einem spürbar geringeren Angebot, hat die Mietpreise steigen lassen. Dieser Trend hat sich auch 2018 fortgesetzt. Die Spitzenmiete hat in den vergangenen zwölf Monaten um gut 7 Prozent auf 44 Euro/m² angezogen und erreicht damit den höchsten Wert seit 2001. Von den damals erzielten Höchstmieten von fast 54 Euro/m² ist man aber noch weit entfernt. Auch die Durchschnittsmiete hat auf über 18,30 Euro/m² (+3 Prozent) zugelegt, wobei dieser Anstieg mit großer Sicherheit höher ausgefallen wäre, wenn mehr hochwertige und moderne Flächen zur Verfügung gestanden hätten.
Das vergangene Jahr erwies sich für den Hamburger Investmentmarkt als absolutes Rekordjahr. Noch nie wurde in die Elbmetropole so viel investiert wie 2018 - rund 5,9 Milliarden Euro Investmentvolumen wiesen die aktuellen Zahlen von BNP Paribas Real Estate aus. Das ist nicht nur eine Steigerung von 66 Prozent gegenüber 2017, sondern sogar 83 Prozent über dem Zehnjahresschnitt. Und auch erst das zweite Jahr nach 2007, wo die Fünf-Milliarden-Euro-Marke überschritten wurde.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sich der Rekordwert vor allem aus großvolumigen Einzeldeals zusammengesetzt hat. Lediglich 16 Prozent des Gesamtvolumens beliefen sich auf Portfoliodeals. 16 Objekte im dreistelligen Millionenbereich wurden 2018 gedreht, als größtes wurde von BNP Paribas Real Estate der Verkauf des Springer-Quartiers identifiziert, der Anfang des vergangenen Jahres um rund 400 Millionen Euro verkauft wurde. Generell waren 45 Prozent am Gesamtvolumen Transaktionen über der 100 Millionen Euro-Marke. Auch in den beiden nächstkleineren Segmenten 50 bis 100 Millionen Euro (knapp 19 Prozent) und 25 bis 50 Millionen Euro (gut 21 Prozent) wurde absolut jeweils mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt.
Beliebteste Assetklasse waren mit 52 Prozent Büroimmobilien, Retailimmobilien verloren zwar etwas an Fahrt, rangieren aber bei rund 16 Prozent des Gesamtvolumens. Hotels hatten einen Anteil von sechs Prozent, Logistik einen von fünf Prozent. Mit gut 17 Prozent entfällt darüber hinaus ein erheblicher Anteil auf die Kategorie Sonstige, hinter der sich gemischt genutzte Objekte, Entwicklungsgrundstücke sowie ein Pflegeimmobilienportfolio verbergen.
Die Renditen haben einmal mehr nachgegeben, bei Büroobjekten liegen sie nunmehr bei 3,05 Prozent, bei Geschäftshäusern bei drei Prozent, bei Logistik bei 4,05 Prozent.
Stephan Kletzmayr neuer Standortleiter für Salzburg
von Charles Steiner
Der Standort Salzburg des Kreditschützers KSV1870 hat einen neuen Leiter. Wie der KSV mitteilen lässt, wurde Stephan Kletzmayr (33) für diese Position eingesetzt. Dort wird er vor allem die Kunden- und Stakeholderbetreuung in Salzburg intensivieren und weitere Kooperationen vorantreiben, schreibt der KSV in einer Mitteilung. Gleichzeitig hat Petra Wögerbauer (49), parallel zu ihrer aktuellen Tätigkeit als Insolvenzleiterin am Standort Linz, die interimistische Leitung des Insolvenzbereichs in Salzburg übernommen.
Kletzmayr ist bereits seit 2011 beim KSV1870, er ist BÖV-geprüfter Versicherungskaufmann und war vor seinem Einstieg in verschiedenen vertrieblichen Funktionen, vornehmlich im Versicherungs- und Technologiebereich tätig.
Neuzugang in der Führungsriege von Engel & Völkers Commercial Stuttgart: Seit Anfang dieses Jahres ist Kaan Günes neues Mitglied in der Geschäftsführung Süd West. Neben Volker Merk ist er seit Beginn des Jahres für den weiteren Ausbau von Engel & Völkers Commercial Stuttgart in der Region verantwortlich.
Seit 2012 ist Kaan Günes für Engel & Völkers Commercial in Stuttgart tätig. Bereits 2015 hat er die Leitung für den Bereich Büroflächenvermietung übernommen und ist seitdem verantwortlich für die Steuerung des Immobilienvertriebs und das Controlling der Vermietungsaktivitäten. Darüber hinaus leitet Kaan Günes gemeinsam mit Volker Merk ab sofort die weitere Expansion mit Fokus auf Stuttgart und die Metropolregion.
Nach jahrelangen Verzögerungen samt Bürgerinitiativen gegen das Vorhaben steht der Baustart für den 160 m hohen Wohnturm Danube Flats auf der Donauplatte nun kurz bevor. Wie die Entwickler S+B und Soravia in einer gemeinsamen Pressetermin heute, Dienstag ankündigten, wird schon im April mit den Tiefbauarbeiten begonnen. Die Fertigstellung des mit 49 Stockwerken höchsten Wohnturm Österreichs ist für das erste Quartal 2023 geplant. Insgesamt entstehen auf 42.000 m² oberirdische Nutzfläche etwa 600 Apartments mit Größen von 30 m² bis 230 m², 130 Wohneinheiten werden in einem Nebengebäude mit 9 Stockwerken untergebracht sein. Rund zwei Drittel der Wohnungen sind als Kleinst- und Kleinwohnungen mit ein bzw. zwei Zimmern (30 m² - 50 m²) geplant.
„Ein guter Tag beginnt mit einer rechtskräftigen Baugenehmigung“, so Wolfdieter Jarisch, Vorstand der S+B Gruppe. Mit März bzw. April werde man mit den groben Abrissarbeiten des alten Cineplexx-Gebäudes an der neuen Donau fertig sein. Ende diese Jahres werde mit den Hochbauarbeiten begonnen. Jarisch bedankte sich auch bei den Anrainern, mit denen es einen guten Austausch gegeben hätte, auch wenn „es Diskussionen und Einsprüche gegeben hatte“. Es seien zum Teil auch Angstbilder transportiert worden, die man aber den Anrainern in Gesprächen nehmen konnte.
„Es ist nicht easy als Projektentwickler. Wir haben vor 7 Jahren begonnen. Nichts desto trotz sind wir stolz, diesen Turm so realisieren zu können“, zeigt sich auch Erwin Soravia, CEO bei Soravia, erleichtert. „Er ist nicht nur aufgrund der Höhe einzigartig, sondern auch aufgrund der Architektur.“ Soravia hob auch die Qualität der geplanten Infrastruktur hervor. Geplant sind eine Bar-Lounge mit Outdoor-Pool, Gemeinschaftsküchen, Gastronomiebetriebe, ein Kindergarten sowie Kinder-Spielräume im Haus, Fitness-Bereich, private Kinosäle, Concierge-Service und ein Nahversorger in der Sockelzone. „Wir sind überzeugt, dass der Verkauf dementsprechend erfolgreich sein wird“, meint Soravia.
Die Vermarktung der Einheiten beginnt im dritten Quartal dieses Jahres und wird von der Soravia-Tochter ivv Immobilien abgewickelt. Laut Erwin Soravia werden die Einheiten die letzten Wohnungen mit diesem Standard in Wien sein. Wegen der neuen Zwei-Drittel-Regelung würden solche Gebäude zukünftig nicht mehr realisiert werden können. Alleine schon die Baukosten für einen solchen Turm würde man mit diesen Auflagen nicht einbringen können.
2018 um weitere 2,9 Prozent angewachsen
Baukosten steigen weiter
von Charles Steiner
Die meisten Bauträger und Entwickler wie die Baubranche im Allgemeinen ächzen bereits unter den mittlerweile sehr hohen Baukosten - doch eine Entschärfung der Situation ist keine in Sicht. Im Gegenteil: Nach den aktuellen Zahlen der Statistik Austria sind die Baukosten 2018 im Wohn- und Siedlungsbau noch einmal um weitere 2,9 Prozent gestiegen. Das ist zwar ein geringerer Anstieg als zwischen 2017 und 2018, wo eine durchschnittliche Kostensteigerung von 3,5 Prozent gemessen wurde, dennoch war der Sprung besonders im Dezember 2018 gegenüber dem November mit 2,2 Prozent relativ hoch.
Von den Preissteigerungen betroffen sind auch die Tiefbausparten, auch dort setzten sich die spürbaren Teuerungen fort. Der Baukostenindex, er bezieht sich auf den Anfangswert 2015 mit der Basiszahl 100, verzeichnete für den Straßenbau (106,5 Punkte) im Jahresdurchschnitt 2018 eine Steigerung von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Brückenbau, der mit +4,1 Prozent die höchste Steigerung im Vorjahr erzielte, hielt bei einem Indexniveau von 108,9 Punkten. Etwas sanfter stieg der Index für den Siedlungswasserbau (105,9 Punkte), der sich 2018 um 2,9 Prozent im Vergleich zu 2017 erhöhte.
Ebenfalls verteuert haben sich im Bereich Warenkorbelemente die Baustoffe: Die stärksten Preisanstiege waren bei Baustahl- und -gitter, Stahl im Allgemeinen, Bleche, Träger, Diesel, Treibstoffe, bituminöse Dichtungsbahnen und bituminöses Mischgut beobachtet worden.
EHL ist ab sofort neuer Kooperationspartner von BNP Paribas Real Estate, einer Tochtergesellschaft der BNP Paribas Gruppe. Die Partnerschaft trat mit 11. Jänner 2019 in Kraft und ermöglicht eine umfangreiche Zusammenarbeit in den Bereichen Transaktionen, Bewertung, Vermittlung und Property Management.
„Die Zusammenarbeit mit BNP Paribas Real Estate ist ein weiterer Meilenstein für EHL“, erklärt EHL Immobilien-Geschäftsführer Michael Ehlmaier. „BNP Paribas Real Estate ist eines der führenden europäischen Immobilienunternehmen und passt somit perfekt zu unserer internationalen Ausrichtung. Europa wird auch zukünftig unser Kernmarkt sein, da ein Großteil der für Österreich relevanten internationalen Investoren und Mieter aus Europa kommen wird.“ Auch die Auslandsaktivitäten von Österreich ausgehend werden sich auf die Eurozone konzentrieren. Die Kooperation des heimischen Marktführers mit dem deutschen und französischen Marktführer BNP Paribas Real Estate wird Österreich stärker ins Blickfeld institutioneller Investoren rücken und dem Markt zusätzliche finanzstarke Käuferschichten erschließen.
Darüber hinaus betreut die Gruppe über Niederlassungen in Hongkong, Dubai und Singapur eine Reihe sehr großer institutioneller Kunden, die Österreich als Investmentziel bisher noch nicht registriert haben. „Die BNP Paribas Gruppe verfügt, über Europa hinaus, weltweit über ein einzigartiges Netzwerk und eine ausgezeichnete Reputation. Aus all diesen Gründen ist BNP Paribas Real Estate der perfekte Partner für uns“, ergänzt Ehlmaier.
Die Partnerschaft des führenden österreichischen Immobiliendienstleisters mit der Nummer 1 am kontinentaleuropäischen Immobilienmarkt wird positive Auswirkungen auf den österreichischen Markt haben. Österreich ist im globalen Vergleich ein hochattraktiver Markt, aber bis jetzt sind hier heimische und deutsche Investoren fast unter sich.
„Die neue Partnerschaft mit EHL in Österreich zeigt neuerlich, dass BNP Paribas Real Estate sein Netzwerk marktführender Unternehmen in nationalen Märkten kontinuierlich erweitern kann. Unsere internationalen Kunden profitieren von unserer dadurch weiter gestärkten europaweit führenden Position im Bereich Immobiliendienstleistungen“, sagt Aymeric Le Roux, Executive Director International Advisory and Alliances bei BNP Paribas Real Estate.
Allianz mit BNP Parisbas Real Estate beendet
DPC richtet sich weiter international aus
von Gerhard Rodler
DPC Immobilien und die BNP Paribas Real Estate gehen künftig in Österreich getrennte Wege. DPC will sich aber dennoch, sogar ab 2019 noch intensiver, international ausrichten. „Die Beendigung der Allianzpartnerschaft mit BNP Paribas Real Estate ändert nichts an unserem starken internationalen Netzwerk und bringt für 2019 neue Perspektiven. In Zukunft werden wir die Zusammenarbeit mit mehreren internationalen Partnern erweitern, um unsere Geschäftsfelder CRES, Investment und Gewerbeimmobilien zu verstärken.“, so Richard Lemon, Geschäftsführender Gesellschafter von DPC Immobilien.
Im Jahr 2018 konnte DPC Immobilien zahlreiche Abschlüsse im Gewerbe- und Wohnimmobilienbereich verzeichnen, mit einem deutlichen Zuwachs in den Geschäftszweigen CRES und Industrie. Dank des regen Interesses auf der Anbieter- und Interessentenseite liegen mehrere großflächige Such-, sowie Folgeaufträge auf dem Tisch, darunter auch die Vermarktung eines Logistikparks, welcher auf einem 9 Hektar großen Industriegrundstück errichtet wird.
Neuer Name, gleiches Team, gleiches Business
Aus TH Real Estate wird Nuveen
von Charles Steiner
Die TH Real Estate heißt jetzt Nuveen Real Estate. Mit Anfang des Jahres ist der Name Nuveen Real Estate für die Immobiliensparte weltweit ausgerollt werden, berichtet Nuveen. Nuveen ist dabei der operative Geschäftsarm der amerikanischen Pensionskassa TIAA - durch diese wurde bekanntlich 2013 im Rahmen eines Joint Ventures mit dem britischen Vermögensverwalter Henderson Global Investors die TH Real Estate gegründet.
Personell wird sich nichts ändern, es handle sich um eine reine Umfirmierung, heißt es vonseiten einer Sprecherin bei Nuveen. Das wurde auch von Timothy Horrocks, Head of Continental Europe bei Nuveen Real Estate in einem dem immoflash übermittelten Schreiben bestätigt: „Als Nuveen Real Estate werden sowohl unsere etablierten, erfahrenen Teams als auch unsere Niederlassungen in Frankfurt und Wien unverändert bestehen bleiben.“ David Moese bleibt weiterhin CEO der Wiener Dependance, die ein Immobilienvermögen von 994 Millionen Euro verwaltet, wobei 85 auf Retailimmobilien entfallen, der Rest auf Büros. In Deutschland beläuft sich das von Nuveen Real Estate verwaltete Immobilienvermögen auf rund 3,6 Milliarden Euro. Davon entfallen 71 Prozent auf Investitionen in Einzelhandelsimmobilien, 19 Prozent auf den Logistiksektor und 10 Prozent auf Büroimmobilien.
Nuveen Real Estate verwaltet laut Eigenangabe weltweit ein Vermögen von rund 107 Milliarden Euro, mit inkludiert sind börsennotierte Wertpapiere.
Büromieten steigen stark
Berlin: Von Wohnungen zu Büro
von Gerhard Rodler
In Berlin gehen die Jahrzehnte der besonders attraktiven Wohnimmobilien-Investments einem Ende zu, dafür wird die Entwicklung von Büroflächen zunehmend attraktiv. Denn mit 327.000 m² hat sich die Neuflächenproduktion binnen Jahresfrist noch einmal um weitere 17 Prozent reduziert. Auf die stark nachgefragten Topcity-Lagen entfallen davon rund 28.000 m² - bei einem aktuellen Flächenumsatz von 115.000 m². Kurzfristige Flächengesuche können dementsprechend kaum bedient werden. Besonders rar sind Flächen moderner Qualität, bei denen ein Rückgang um 33 Prozent auf 81.000 m² zu verzeichnen war, und die damit nur rund ein Viertel des gesamten Leerstands ausmachen. Die Leerstandsrate ist entsprechend weiter gesunken und hat mit 1,7 Prozent die 2-Prozent-Marke mittlerweile deutlich unterschritten.
Infolge der andauernden und mittlerweile sogar verschärften Flächenknappheit hat sich auch der rasante Mietpreisanstieg im vergangenen Jahr weiter fortgesetzt. So kletterte die Höchstmiete um rund 9 Prozent auf 36 Euro/m². Erzielt wird sie mittlerweile in der Topcity West statt wie zuvor am Potsdamer/Leipziger Platz. Aber auch hier liegt die Höchstmiete erneut über dem Vorjahreswert. Nahezu in allen Lagen waren signifikant zweistellige Wachstumsraten zu verzeichnen. Spitzenmieten von deutlich über 30 Euro/m² werden mittlerweile nicht nur in den Teilmärkten der Topcity, sondern auch am Hauptbahnhof sowie in der Büromarktzone Mediaspree erzielt. Auch die Durchschnittsmiete verfolgt weiter den Aufwärtstrend. Mittlerweile hat sie fast flächendeckend die 20-Euro-Marke durchbrochen. Lediglich in Tempelhof / Neukölln / Steglitz und in den Nebenlagen sind Büros im Schnitt noch für unter 20 Euro/m² erhältlich.
Das sind Werte, von denen man in Wien nur träumen kann - bei nicht allzu unterschiedlichen Produktionskosten.
Derzeit befinden sich rund 882.000 m² Büroflächen im Bau, was einem Anstieg um 53 Prozent entspricht. In gleichem Maße hat auch die spekulative Bautätigkeit Fahrt aufgenommen: Von den gesamten Flächen im Bau sind noch 408.000 m² bzw. insgesamt gut 46 Prozent verfügbar. Das insgesamt verfügbare Flächenangebot ist dank der regen Bautätigkeit im Jahresvergleich auf 735.000 m² (+12 Prozent) gestiegen, entspricht aber trotzdem nicht einmal einem Jahresumsatz.
Mit einem Flächenumsatz von 831.000 m² durchbricht der Berliner Büromarkt erneut die 800.000-m²-Schwelle und reiht sich nahtlos in die Ergebnisse der Vorjahre ein. Auch wenn der Rekord von 2017 nicht erreicht werden konnte, liegt das Ergebnis deutlich mehr als ein Viertel über dem zehnjährigen Schnitt. Dies ergibt der Büromarkt-Report 2019, den BNP Paribas Real Estate Ende Januar veröffentlichen wird.
Brexit beflügelt Büromarkt
Frankfurt boomt wie lange nicht
von Gerhard Rodler
Auch wenn es beim Brexit am Ende wohl keine Gewinner gibt - von den USA einmal abgesehen - beflügelt der Britenauszug zumindest die europäische Finanzzentrale Frankfurt.
Mit einem Flächenumsatz von 678.000 m² wurde das zweitbeste Ergebnis der letzten 15 Jahre erzielt, auch wenn das außergewöhnliche Vorjahresresultat erwartungsgemäß nicht ganz wieder erreicht wurde (-15 Prozent). Im engeren Marktgebiet (gif) wurde ein Umsatz von 631.000 m² erfasst, was einem Rückgang um gut 10 Prozent entspricht. Dies ergibt der Büromarkt-Report 2019, den BNP Paribas Real Estate Ende Januar veröffentlichen wird.
Getrieben ist dieser Aufschwung besonders von den Banken und Finanzdiensleistern (plus 18,5 Prozent) und den Consultern (plus 13 Prozent). Ebenfalls immer expansiver und mittlerweile auch in absoluten Zahlen ist hier die Coworking-Branche.
Der Leerstand hat sich weiter spürbar reduziert. Mit 1,14 Millionen m² liegt er knapp 18 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr. Noch stärker fiel der Rückgang der Leerstände mit moderner Flächenqualität aus, die nur noch 497.000 m² betragen (-27 Prozent). Nur knapp 44 Prozent des Gesamtvolumens verfügt damit über eine von den Mietern präferierte Ausstattung. Daraus resultierend ist die Leerstandsquote weiter gesunken und liegt im Gesamtmarkt bei 7,4 Prozent, im engeren Marktgebiet bei 7,2 Prozent. Damit weist der Frankfurter Markt sowohl absolut als auch relativ das niedrigste Leerstandsniveau seit 2002 auf. Betrachtet man nur den CBD, also die Büromarktzonen mit der tendenziell höchsten Nachfrage, liegt die Leerstandsrate sogar bei nur 4,4 Prozent. Da ein Großteil davon auf nur wenige Objekte entfällt, zeigt sich, dass das Flächenangebot im Kerngebiet des Marktes sehr begrenzt ist.
Wie auch in anderen Städten hat die Bautätigkeit auf das rückläufige Angebot reagiert und spürbar angezogen. Mit 589.000 m² befinden sich 24,5 Prozent mehr Flächen im Bau als vor einem Jahr. Auch die hiervon dem Vermietungsmarkt noch zur Verfügung stehenden Flächen haben um knapp 21 Prozent auf 305.000 m² zugelegt und machen gut die Hälfte des Gesamtvolumens aus. Die sehr gute Nachfrage der letzten Jahre, in Verbindung mit einem spürbar geringeren Angebot, hat die Mietpreise steigen lassen. Dieser Trend hat sich auch 2018 fortgesetzt. Die Spitzenmiete hat in den vergangenen zwölf Monaten um gut 7 Prozent auf 44 Euro/m² angezogen und erreicht damit den höchsten Wert seit 2001. Von den damals erzielten Höchstmieten von fast 54 Euro/m² ist man aber noch weit entfernt. Auch die Durchschnittsmiete hat auf über 18,30 Euro/m² (+3 Prozent) zugelegt, wobei dieser Anstieg mit großer Sicherheit höher ausgefallen wäre, wenn mehr hochwertige und moderne Flächen zur Verfügung gestanden hätten.
So viel wie 2018 wurde noch nie investiert
Hamburg segelt davon
von Charles Steiner
Das vergangene Jahr erwies sich für den Hamburger Investmentmarkt als absolutes Rekordjahr. Noch nie wurde in die Elbmetropole so viel investiert wie 2018 - rund 5,9 Milliarden Euro Investmentvolumen wiesen die aktuellen Zahlen von BNP Paribas Real Estate aus. Das ist nicht nur eine Steigerung von 66 Prozent gegenüber 2017, sondern sogar 83 Prozent über dem Zehnjahresschnitt. Und auch erst das zweite Jahr nach 2007, wo die Fünf-Milliarden-Euro-Marke überschritten wurde.
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sich der Rekordwert vor allem aus großvolumigen Einzeldeals zusammengesetzt hat. Lediglich 16 Prozent des Gesamtvolumens beliefen sich auf Portfoliodeals. 16 Objekte im dreistelligen Millionenbereich wurden 2018 gedreht, als größtes wurde von BNP Paribas Real Estate der Verkauf des Springer-Quartiers identifiziert, der Anfang des vergangenen Jahres um rund 400 Millionen Euro verkauft wurde. Generell waren 45 Prozent am Gesamtvolumen Transaktionen über der 100 Millionen Euro-Marke. Auch in den beiden nächstkleineren Segmenten 50 bis 100 Millionen Euro (knapp 19 Prozent) und 25 bis 50 Millionen Euro (gut 21 Prozent) wurde absolut jeweils mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt.
Beliebteste Assetklasse waren mit 52 Prozent Büroimmobilien, Retailimmobilien verloren zwar etwas an Fahrt, rangieren aber bei rund 16 Prozent des Gesamtvolumens. Hotels hatten einen Anteil von sechs Prozent, Logistik einen von fünf Prozent. Mit gut 17 Prozent entfällt darüber hinaus ein erheblicher Anteil auf die Kategorie Sonstige, hinter der sich gemischt genutzte Objekte, Entwicklungsgrundstücke sowie ein Pflegeimmobilienportfolio verbergen.
Die Renditen haben einmal mehr nachgegeben, bei Büroobjekten liegen sie nunmehr bei 3,05 Prozent, bei Geschäftshäusern bei drei Prozent, bei Logistik bei 4,05 Prozent.
Stephan Kletzmayr neuer Standortleiter für Salzburg
Karriere zum Tag: Neu bei KSV1870
von Charles Steiner
Der Standort Salzburg des Kreditschützers KSV1870 hat einen neuen Leiter. Wie der KSV mitteilen lässt, wurde Stephan Kletzmayr (33) für diese Position eingesetzt. Dort wird er vor allem die Kunden- und Stakeholderbetreuung in Salzburg intensivieren und weitere Kooperationen vorantreiben, schreibt der KSV in einer Mitteilung. Gleichzeitig hat Petra Wögerbauer (49), parallel zu ihrer aktuellen Tätigkeit als Insolvenzleiterin am Standort Linz, die interimistische Leitung des Insolvenzbereichs in Salzburg übernommen.
Kletzmayr ist bereits seit 2011 beim KSV1870, er ist BÖV-geprüfter Versicherungskaufmann und war vor seinem Einstieg in verschiedenen vertrieblichen Funktionen, vornehmlich im Versicherungs- und Technologiebereich tätig.
Kaan Günes neu in Stuttgarter Geschäftsführung
Karriere zum Tag: Neu bei Engel & Völkers
von Charles Steiner
Neuzugang in der Führungsriege von Engel & Völkers Commercial Stuttgart: Seit Anfang dieses Jahres ist Kaan Günes neues Mitglied in der Geschäftsführung Süd West. Neben Volker Merk ist er seit Beginn des Jahres für den weiteren Ausbau von Engel & Völkers Commercial Stuttgart in der Region verantwortlich.
Seit 2012 ist Kaan Günes für Engel & Völkers Commercial in Stuttgart tätig. Bereits 2015 hat er die Leitung für den Bereich Büroflächenvermietung übernommen und ist seitdem verantwortlich für die Steuerung des Immobilienvertriebs und das Controlling der Vermietungsaktivitäten. Darüber hinaus leitet Kaan Günes gemeinsam mit Volker Merk ab sofort die weitere Expansion mit Fokus auf Stuttgart und die Metropolregion.
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Schöne neue Proptech-Welt
Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.
Immer mehr Städte verbannen den Individualverkehr aus dem Stadtgebiet. Die Urban Future Global Conference zeigt, wie man ohne Auto auskommen kann.
Die Revolution hat als Evolution schon längst begonnen: In vielen Städten ist das private Auto längst verbannt. Über kurz oder lang wird auch Wien folgen. Als Willenserklärung ist das ja schon länger bekannt. Das hat aber auch massive Auswirkungen auf die Immobilienentwicklung. Was tun mit den - noch durchaus strikt den Bauträgern in Wien abverlangten - Pflicht-PKW-Stellplätzen? Gut für jene, welche die Pflichtstelle teuer abgelöst hatten, die müssen sich jetzt wenigstens keine Gedanken um eine Nachnutzung machen.
Von London bis Madrid: Immer mehr europäische Städte drängen dort auf Fahrverbote, wo sie noch nicht eingeführt worden sind. London, Madrid, Athen, Brüssel, Oslo. Und selbst Deutschlands Automobilstadt Nummer 1, nämlich Stuttgart, beschränkt den Individualverkehr massiv. In ganz Europa werden City-Mautsysteme installiert, ältere Fahrzeuge verbannt oder selektive oder gar generelle Fahrverbote ausgesprochen. Fahrbeschränkungen sind nun zunehmend auch in Österreich ein Thema, wie jüngst auch in Graz, wo die Grünen wieder einen autofreien Tag einführen wollen.
Thema Luftreinhaltung
Nahezu alle europäischen Großstädte kämpfen mit massiven Smog-Problemen. Rund 85% aller Bewohner europäischer Städte sind Feinstaubbelastungen ausgesetzt, die von der WHO als "schädlich" eingestuft werden. Laut der Europäischen Umweltbehörde EEA ist Luftverschmutzung in der EU für 467.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Trotz bestehender Grenzwerte war das Thema "Luftgüte" in der Vergangenheit für Städte und Regierungen nur ein Randthema. Vor ein paar Jahren hat die EU-Kommission gegen fast alle Mitgliedsstaaten Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.
Ein Urteil des EUGH (2007) räumt direkt betroffenen Bürgern das Recht ein, von den zuständigen Behörden Maßnahmen zur Verringerung von grenzwertüberschreitenden Feinstaubbelastungen einzufordern. Bürgerorganisationen klagen seitdem erfolgreich Städte und Regionen. Z.B. München: Das oberste Bayerische Verwaltungsgericht hat erst im März bestätigt, dass die Stadt ab 2018 Fahrverbote umsetzen muss. Städte stellen nationale Regierungen vor vollendete Tatsachen. Die Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen hat das Vertrauen in die Automobilbranche insgesamt massiv erschüttert. Die tatsächlichen Emissionen eines Autos im Stadtverkehr liegen bis zu 15-fach über den Herstellerangaben. Londons Bürgermeister Sadiq Khan und die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, haben dem Straßenverkehr als Hauptverursacher von Feinstaub den Kampf angesagt. Der Schulterschluss führender Metropolen wie London, Paris und Madrid hat Signalwirkung und zwingt nun bislang eher unwillige Bürgermeister zum Handeln. Das Thema Luftgüte und die damit in Zusammenhang stehenden Fahrverbote in Städten zählen daher nicht zufällig zu den inhaltlichen Schwerpunkten der nächsten URBAN FUTURE Global Conference. Diese Konferenz ist der weltweit größte Treffpunkt von CityChangern - Menschen, die ihre Städte mit Begeisterung und Engagement nachhaltiger machen. Sie setzen konkrete Projekte in die Tat um und verbessern damit das Leben aller in der Stadt. Der inhaltliche Fokus liegt auf den vier Kernthemen Mobilität, Stadtplanung, Kommunikation und Ressourcenschonung. Die URBAN FUTURE Global Conference versammelt dabei die besten Köpfe unserer Zeit und versteht sich als eine neutrale Plattform ohne politische Agenda. Die Konferenz wurde 2014 von Gerald Babel-Sutter gegründet und findet ab 2018 jährlich in wechselnden europäischen Städten statt. Die Teilnehmerzahl hat sich seit 2014 bereits verdreifacht. Erstmalig tritt die Stadt Wien als Hosting City der UFGC auf: Von 28. Februar bis 2. März 2018 werden rund 3.000 TeilnehmerInnen aus 50 Ländern und über 400 Städten im Exhibition & Congress Center der Messe Wien erwartet.
Vordenker in Nordeuropa
Am weitesten vorangeschritten ist die Entwicklung autofreier Ballungszentren im Norden Europas. Dort gibt es das vereinzelt mittlerweile schon seit einem Jahrzehnt. Oslo schafft derzeit eine Zone in der Stadt, die Raum für ein Stadtleben bietet, wo Fußgänger und Radfahrer Vorrang vor Autos haben. Stockholm feiert bereits den 10. Jahrestag der Congestion Charge. Spannend an der Geschichte Stockholms ist vor allem die siebenmonatige Testphase. Diese hat die Einstellung der Bevölkerung gegenüber der City-Maut vollkommen auf den Kopf gestellt. Vor der Testphase waren 80% gegen eine fixe Einführung, nach der Testphase stimmten 53% dafür, und jetzt - zehn Jahre danach - befürworten über 65% der Bevölkerung die City-Maut.
Auch Wien gibt Gas
In Wien sind wir von "autofrei" zwar noch sehr weit entfernt, aber immerhin gibt es im Wiener Verkehrskonzept Zielsetzungen, den Anteil des Individualverkehrs weiter zu reduzieren. Angelika Winkler, stv. Leiterin der MA 18, äußerte sich vor Kurzem zum Wiener Verkehrskonzept. Ziel sei es, den Individualverkehr von 27 auf 20 % zu senken. Flächen sollen für Fußgänger und Radfahrer zurückgewonnen werden. Rund 65 Prozent der Flächen in der Stadt gehören dem Auto, also Parkplätze und Straßen. Gleichzeitig legen die Wienerinnen und Wiener nur rund 27 Prozent der Wege mit dem Auto zurück. Ein Wert, der seit einigen Jahren stabil ist. "Wenn man bedenkt, dass ein privates Auto circa 98 Prozent seiner Zeit herumsteht, ohne gefahren zu werden, ist es ein Thema, wie man den Raum effizienter nutzen kann", sagte Angelika Winkler von der zuständigen MA 18. Die Wiener sind hauptsächlich öffentlich unterwegs: 39 Prozent der Wege werden mit den "Öffis" zurückgelegt, 27 Prozent zu Fuß und sieben Prozent mit dem Rad. Das besagt der Modal Split der Stadt. 770.000 Jahreskarten stehen laut Winkler 680.000 Autos gegenüber. Bis 2025 will die Rathauskoalition den Anteil der Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, auf 20 Prozent reduzieren.