Briten kaufen in Österreich weniger

Brexit ließ Transaktionszahlen deutlich sinken

von Charles Steiner

Der morgige Dienstag ist für Großbritannien - wie auch für die EU - ein Entscheidungstag. Morgen bringt nämlich die britische Premierministerin Theresa May ihren mit der Europäischen Union ausgehandelten Austrittsabkommen im Parlament zur Abstimmung. Ob dieser Deal durchgehen wird, ist mehr als fraglich. Deal oder No Deal - das ist die Frage, die derzeit sowohl in Großbritannien als auch in Europa gestellt wird. Ebenso in Österreich.
Der Brexit hatte nämlich auch in Österreich Auswirkungen, geht es nach der Analyse des Datamining-Experten IMMOunited. Denn seit dem britischen Votum zum Austritt der EU vor zwei Jahren gehen die Transaktionszahlen britischer Käufer in Österreich kontinuierlich zurück. Laut IMMOunited wurden 2016 noch knapp 300 Geschäfte mit britischen Abnehmern gemessen, 2017 waren es nur mehr 219, im vorigen Jahr sank die Zahl weiter auf 180 Transaktionen. Roland Schmid, Eigentümer und CEO vermutet, dass der bevorstehende Brexit den Transaktionsverlauf durchaus beeinflusse: „Die weitere Entwicklung britischer Immobilienaktivitäten in Österreich hängt sicher auch von der endgültigen Entscheidung Großbritanniens zum Brexit ab.“
Generell befinden sich derzeit in Österreich 7.673 Immobilien in Besitz britischer Personen, wie IMMOunitend anhand von Grundbuchdaten erhoben hatte, die überwiegende Mehrheit (92 Prozent) sind Privatpersonen, der Rest juristische Personen. Die Immobilien zusammengerechnet ergeben eine Fläche von rund 20 km², die in britischem Eigentum sind, das entspricht mehr als der Fläche von Wien-Leopoldstadt. Die flächenmäßig größten Anteile befinden sich dabei im Burgenland mit 29,3 Prozent, Niederösterreich mit 25,6 Prozent und in der Steiermark mit 24,2 Prozent. Weiters befinden sich rund 130 Objekte im Besitz österreichischer Firmen mit britischen Eigentümern, hier kommen noch etwa 4,5 km² Fläche hinzu. Ein Großteil davon befindet sich in Kärnten.
Zwischen 2016 und 2018 seien, so IMMOunited, 690 Transaktionen durchgeführt worden, 96 Prozent davon von natürlichen Personen. 56 Prozent der erworbenen Immobilien in dem Zeitraum entfielen auf Wohnungen, 14 Prozent auf Einfamilienhäuser, acht Prozent auf Grundstücke und fünf Prozent auf Dachgeschosswohnungen. Der Anteil britischer Transaktionen in Österreich ist allerdings, gemessen an anderen Ländern, eher gering. Zwischen 2016 und 2018 wurden von deutschen Käufern knapp 9.500 Transaktionen getätigt.

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Anleger lieben Hotels

Allein in Deutschland über vier Milliarden Euro

von Gerhard Rodler

Mit einem Investmentvolumen von über 4 Milliarden Euro überschreiten Hotel-Investments zum vierten Mal in Folge die 4-Milliarden-Euro-Hürde. Gegenüber dem Vorjahr bleibt das Ergebnis knapp 4 Prozent zurück, dies ist jedoch nicht auf einen etwaigen Rückgang der Nachfrage, sondern vielmehr auf das begrenzte Angebot, speziell im Core- und Core-Plus-Segment, zurückzuführen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Der Hotel-Investmentumsatz hat sich an den acht großen Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart) im Vorjahresvergleich recht unterschiedlich entwickelt. In der Summe wurden Hotels mit einem Volumen von rund 2,8 Milliarden Euro verkauft, womit mehr als zwei Drittel des bundesweiten Ergebnisses auf die bedeutenden Märkte entfallen. Das herausragende Vorjahresergebnis wurde zwar um rund 11 Prozent verpasst, vor dem Hintergrund der Rekordumsätze in München und Berlin im Jahr 2017 ist der Rückgang jedoch nicht verwunderlich. Im Jahr 2018 liegen die Hotel-Investmentvolumen in Frankfurt (572 Millionen Euro), München (541 Millionen Euro) und Berlin (521 Millionen Euro) sehr nah beieinander. Tatsächlich wechselten in Frankfurt allerdings mit Abstand die meisten Hotels den Eigentümer, während das Ergebnis der Hauptstadt auch auf Großtransaktionen wie dem Verkauf des Hiltons Berlin, das allein fast 300 Millionen Euro beisteuerte, fußt. Ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis - wenn auch im Vorjahresvergleich rückläufig - erzielt Hamburg mit 369 Millionen Euro. Auf den weiteren Rängen folgen Köln (324 Millionen Euro), Stuttgart (213 Millionen Euro) und Düsseldorf (193 Millionen Euro), die ihre Vorjahreswerte allesamt steigern konnten. Leipzig erreicht mit 74 Millionen Euro ein Ergebnis leicht über dem langjährigen Mittel.

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Frankfurt weiter auf Rekordkurs

Brexit beflügelt Büromarkt

von Gerhard Rodler

Auch wenn es beim Brexit am Ende wohl keine Gewinner gibt - von den USA einmal abgesehen - beflügelt der Britenauszug zumindest die europäische Finanzzentrale Frankfurt.
Mit einem Flächenumsatz von 678.000 m² wurde das zweitbeste Ergebnis der letzten 15 Jahre erzielt, auch wenn das außergewöhnliche Vorjahresresultat erwartungsgemäß nicht ganz wieder erreicht wurde (-15 Prozent). Im engeren Marktgebiet (gif) wurde ein Umsatz von 631.000 m² erfasst, was einem Rückgang um gut 10 Prozent entspricht. Dies ergibt der Büromarkt-Report 2019, den BNP Paribas Real Estate Ende Januar veröffentlichen wird.
Getrieben ist dieser Aufschwung besonders von Banken und Finanzdienstleistern (plus 18,5 Prozent) und den Consultern (plus 13 Prozent). Ebenfalls immer expansiver und mittlerweile auch in absoluten Zahlen ist hier die Coworking-Branche.
Der Leerstand hat sich weiter spürbar reduziert. Mit 1,14 Millionen m² liegt er knapp 18 Prozent niedriger als noch vor einem Jahr. Noch stärker fiel der Rückgang der Leerstände mit moderner Flächenqualität aus, die nur noch 497.000 m² betragen (-27 Prozent). Nur knapp 44 Prozent des Gesamtvolumens verfügt damit über eine von den Mietern präferierte Ausstattung. Daraus resultierend ist die Leerstandsquote weiter gesunken und liegt im Gesamtmarkt bei 7,4 Prozent, im engeren Marktgebiet bei 7,2 Prozent. Damit weist der Frankfurter Markt sowohl absolut als auch relativ das niedrigste Leerstandsniveau seit 2002 auf. Betrachtet man nur den CBD, also die Büromarktzonen mit der tendenziell höchsten Nachfrage, liegt die Leerstandsrate sogar bei nur 4,4 Prozent. Da ein Großteil davon auf nur wenige Objekte entfällt, zeigt sich, dass das Flächenangebot im Kerngebiet des Marktes sehr begrenzt ist.
Wie auch in anderen Städten hat die Bautätigkeit auf das rückläufige Angebot reagiert und spürbar angezogen. Mit 589.000 m² befinden sich 24,5 Prozent mehr Flächen im Bau als vor einem Jahr. Auch die hiervon dem Vermietungsmarkt noch zur Verfügung stehenden Flächen haben um knapp 21 Prozent auf 305.000 m² zugelegt und machen gut die Hälfte des Gesamtvolumens aus. Die sehr gute Nachfrage der letzten Jahre, in Verbindung mit einem spürbar geringeren Angebot, hat die Mietpreise steigen lassen. Dieser Trend hat sich auch 2018 fortgesetzt. Die Spitzenmiete hat in den vergangenen zwölf Monaten um gut 7 Prozent auf 44 Euro/m² angezogen und erreicht damit den höchsten Wert seit 2001. Von den damals erzielten Höchstmieten von fast 54 Euro/m² ist man aber noch weit entfernt. Auch die Durchschnittsmiete hat auf über 18,30 Euro/m² (+3 Prozent) zugelegt, wobei dieser Anstieg mit großer Sicherheit höher ausgefallen wäre, wenn mehr hochwertige und moderne Flächen zur Verfügung gestanden hätten.

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Berlin will zigtausende Wohnungen kaufen

Deutsche Wohnen kann sich Verkäufe vorstellen

von Stefan Posch

Vergangene Woche kündigte der Berliner Bürgermeisters Michael Müller an, dass das Land Berlin die Wohnungen der Firma GSW, dessen Portfolio 60.000 Einheiten in der deutschen Bundeshauptstadt und im Umland umfasst, erwerben wolle. Das Unternehmen wurde 2004 privatisiert und ist nun im Eigentum von Deutsche Wohnen. Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen, zeigt sich am vergangenen Freitag offen für etwaige Verkäufe: „Uns ist bekannt, dass das Land Berlin weitere Wohnungsbestände kaufen will. Wir können uns vorstellen, bei etwaigen Verkäufen von Berliner Beständen das Land zu präferieren.“ Man sei grundsätzlich an einer Kooperation mit Berlin interessiert. Die GSW als Ganzes stehe aber nicht zum Verkauf.
Kürzlich machten schon die Bezirke Mitte und Neukölln von einem Vorkaufsrecht Gebrauch und hatten komplette Häuserblöcke mit insgesamt 265 Wohnungen angekauft, die eigentlich als Teil des größten bekannten Wohnimmobiliendeals des vergangenen Jahres an den dänische Pensionsfonds PFA hätte gehen soll. Bei 50 der 256 Wohnungen konnte kein Vorkaufsrecht angewandt werden. Eigentümer der Einheiten sind nun die stadteigenen Wohnungsbaugesellschaften WBM sowie Stadt und Land.

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Eyemaxx will Zweitlisting an Wiener Börse

Im neuen Marktsegment „direct market plus"

von Stefan Posch

Die Aktien des Immobilienentwicklers Eyemaxx könnte schon bald auch an der Wiener Börse handelbar sein. Die Anteile sind seit 2011 in Deutschland im Regulierten Markt (General Standard) gelistet. Darüber hinaus sind auch Unternehmensanleihen der Gesellschaft in Deutschland börsennotiert. Nun plant das Unternehmen ein Zweitlisting an der Wiener Börse im neuen Marktsegment „direct market plus“, das ab 21. Januar 2019 startet.
„Dass unsere Aktie nun auch an der Wiener Börse handelbar sein wird, macht uns für einen breiteren Investorenkreis interessanter. Wir erhöhen damit auch die Sichtbarkeit am österreichischen Kapitalmarkt, was sich positiv auf unser weiteres profitables Wachstum auswirken dürfte“, erklärt Michael Müller, CEO der Exemaxx Real Estate. Da man bereits durch die Börsennotierung im General Standard in Deutschland strenge Transparenzpflichten erfülle, sei mit dem Zweitlisting in Wien kein signifikanter zusätzlicher Aufwand verbunden. „Österreich gehört zum Beispiel im Wohnbereich neben Deutschland zu unseren Kernmärkten in der Projektentwicklung“, so Deputy CEO Maximilian Pasquali. „Darüber hinaus ist zwar unser Firmensitz in Deutschland, aber wir koordinieren das operative Geschäft aus Leopoldsdorf bei Wien.“ Auch deshalb sei ein Börsen-Listing in Österreich naheliegend, ergänzend zu der Notierung in Deutschland.

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Ralf Kind verlässt Fair Value REIT

Musste zuvor von auch Demire gehen

von Charles Steiner

Nachdem Ralf Kind vor kurzem seinen Vorstandsposten bei der Deutsche Mittelstand Real Estate (Demire) räumen musste, legte er jetzt mit sofortiger Wirkung sein Vorstandsmandat bei der Demire-Beteiligung Fair Value REIT zurück. Kind wurde erst im Dezember 2017 zum Vorstandsvorsitzenden der Fair Value REIT bestellt.
Hintergrund des Schritts war die vor kurzem erfolgte Entscheidung von Demire, Kind zunächst als Vorstandsvorsitzenden abzusetzen und ihn dann letztendlich ganz vom Vorstand abzuberufen. Daraufhin habe Kind „spiegelbildlich“ auch sein Mandat bei der Fair Value REIT, das er in Personalunion zu genannten Posten geführt hatte, zurückgelegt. Zu den Gründen der Abberufung bzw. zum Rücktritt wollten auf Nachfrage des immoflash weder Demire noch die Fair Value REIT einen Kommentar abgegeben.
Kinds relativ plötzliche Abberufung von Demire hatte, so Demire, jedenfalls „nichts mit der Entwicklung oder die strategische Ausrichtung der Gesellschaft zu tun“, hieß es damals vonseiten der Deutschen Mittelstand.
Laut Fair Value REIT werde ein Nachfolger von Kind kurzfristig bestellt werden. In der Ad-hoc-Meldung drückte der Aufsichtsrat mit einem kurzen Satz den Dank für Kinds Tätigkeit im Vorstand aus.

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TechnoCampus Berlin verkauft

AXA IM - Real Assets übernimmt Bürogebäude

von Stefan Posch

AXA Investment Managers - Real Assets hat im Auftrag eines Kunden das Bürogebäude „TechnoCampus Berlin“ in der Berliner Siemensstadt vom Immobilien-Investmentunternehmen Caleus gekauft, das aber als Minderheitsgesellschafter beteiligt bleibt und auch weiterhin das Asset Management verantwortet. Die vollvermietet Immobilie, die Caleus im Jahr 2013 erworben hatte, umfasst 48.000 m² vermietbarer Fläche.
Im November vergangenen Jahres wurde die Baugenehmigung für zwei weitere Büroneubauten mit rund 20.000 m² vermietbarer Fläche erteilt. Die Bauarbeiten für den Neubau werden im Sommer 2019 beginnen und gleichzeitig starten die Vermietungsaktivitäten. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2021 vorgesehen.
„Wir freuen uns nach erfolgreicher Sanierung und Repositionierung des ´TechnoCampus´ mit AXA IM - Real Assets einen starken Partner für die weitere Entwicklung gefunden zu haben, der unsere Vision teilt“, so Patrick Reich, Managing Partner von Caleus.

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Karriere zum Tag: Neu bei Docu Tools

Gerd Ingo Janitschek neuer Geschäftsführer

von Stefan Posch

Gerd Ingo JanitschekGerd Ingo Janitschek

Gerd Ingo Janitschek wurde mit Jänner als weiterer Geschäftsführer des Baudokumentationssoftware-Anbieters Docu Tools bestellt. Fokus seiner Tätigkeit wird - neben den klassischen Geschäftsführeragenden - vor allem die Expansion und Weiterentwicklung des Unternehmens sein. Flankiert wird Janitschek von Anita Körbler, Head of Business Development & Sales Management, seit Dezember 2018 Prokuristin. Janitschek leitet insgesamt ein 30-köpfiges Experten Team. Die beiden Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, Matthias Rant und Gerhard Schuster, werden sich ab Februar 2019 schrittweise aus dem operativen Management zurückziehen, Docu Tools als aktive Gesellschafter jedoch auch zukünftig unterstützen, wie das Unternehmen mitteilt. Gerd Ingo Janitschek hat Abschlüsse an der TU Graz in den Bereichen Maschinenbau, Produktionstechnik und Wirtschaftsingenieur (DDipl.Ing.) und ist seither in leitenden Positionen im Softwaresektor tätig; darunter Unternehmen wie willhaben (Geschäftsführer), Wolfgang Denzel (CIO) oder Atoss Software. Seit 2010 ist er Initiator und Koordinator der „Family of Power of Family SCE mbH“, eine Europäische Genossenschaft, die mehr als 30 E-Car-Sharing Fahrzeuge in Österreich betreibt. Seit 2013 ist Janitschek dort Vorsitzender des Verwaltungsrates.
„Gerd Ingo Janitschek ist ein langjähriger Wegbegleiter von uns. Seine Kompetenz und sein Fachwissen zeichnen ihn aus. Er ist der richtige Mann, um docu tools weiter zu entwickeln und für die Zukunft zu rüsten!“, so Matthias Rant.

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Literaturtipp: Bauordnung leicht gemacht

Neuer Wegweiser für Akteure im Bau

von Charles Steiner

Die österreichische Bauordnung(en) sind ein Fall für sich. Jedes Bundesland hat dazu ihre eigene - und das macht die Entwicklung einer Immobilie vom Bauantrag bis zur Fertigstellung zu einer Herausforderung für alle, die im Baugewerbe tätig sind. Licht ins Dunkel des österreichischen Bauordnungsdschungels will dabei der Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Öffentliches Recht und Bauordnung, Stefan Lampert mit seinem heute im Austrian Standards erschienenen Kompendium „Baubewilligung in Österreich - Praxisgerechte QuickInfo für alle am Bau beteiligten Akteure“ bringen. Die Publikation richtet sich dabei an alle am Bau beteiligte Akteure, also Bauherren, Architekten, Planer, Techniker, Projektleiter, Bauträger und Entwickler wie auch Behörden. Das Werk soll dabei auf zahlreiche Stolpersteine, wie sie in der Entwicklung auftauchen können, hinweisen und wie man sie vermeiden kann.
Austrian Standards-Verlagsleiter Reinhard Bradatsch erklärt, dass es zwar viele Bauratgeber gebe, diese aber oft fast genauso komplex sind wie die österreichische Bauordnung selbst: „Zeit ist Geld, gerade im Bauwesen. Im Tagesgeschäft ist es daher wichtig, dass rasch und ohne großem Aufwand alle Informationen rund um die geltenden Bauordnungen griffbereit, kompakt, leicht verständlich und vor allem gebündelt aufbereitet sind. Mit der neuen QuickInfo ist Stefan Lampert den langjährigen Wünschen der Baubranche nachgekommen.“ Das Buch ist seit heute im Austrian Standards plus Verlag sowohl gedruckt als auch als E-Book sowie im ausgewählten Buchhandel erhältlich.

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Karriere zum Tag: Neu bei Value One

Sabine Müller wird neuer CMO

von Stefan Posch

Sabine MüllerSabine Müller

Sabine Müller, bisherige Geschäftsführerin der Value One-Tochterfirma IC Development, wurde mit Anfang Jänner 2019 als Chief Marketing Officer (CMO) in das Management Team der Value One Holding berufen. Sie wird mit den Agenden Kommunikation, Marketing sowie Produktentwicklung betraut und wird hauptverantwortlich für die Weiterentwicklung der holdingeigenen Marken sein.
„Sabine Müller war schon bisher stark an der erfolgreichen Entwicklung und Vermarktung unserer Immobilienprojekte beteiligt“, sagt Andreas Köttl, CEO der Value One Holding. „Nachdem sie als langjährige Geschäftsführerin der IC Development entscheidend an der Entwicklung des neuen Stadtteiles Viertel Zwei mitgearbeitet hat, wird sie nun im Rahmen ihrer Holdingfunktion all unsere Marken verstärkt positionieren und neue Immobilienprodukte für die Gruppe entwickeln.“
Als Geschäftsführerin der IC Development hat Sabine Müller seit 2004 den Stadtteil Viertel Zwei in Wien Leopoldstadt mitgeformt und dabei auch die Entwicklung von Marken wie „Milestone - student living“ verantwortet. „Ich freue mich, dass ich meine Aufgaben nun auf die gesamte Value One Holding ausweiten kann. Mein Ziel ist es, neue Immobilienprodukte zu entwickeln, die Innovationskraft unserer Projekte hervorzuheben und den Marken der Value One ein klares Profil und einen starken Auftritt zu verschaffen“, sagt Sabine Müller zu ihrem Karriereschritt.

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Brexit beflügelt Büromarkt

Frankfurt weiter auf Rekordkurs

von Gerhard Rodler

Auch wenn es beim Brex­it am En­de wohl kei­ne Ge­win­ner gibt - von den USA ein­mal ab­ge­se­hen - be­flü­gelt der Bri­ten­aus­zug zu­min­dest die eu­ro­päi­sche Fi­nanz­zen­tra­le Frank­furt.
Mit ei­nem Flä­chen­um­satz von 678.000 m² wur­de das zweit­bes­te Er­geb­nis der letz­ten 15 Jah­re er­zielt, auch wenn das au­ßer­ge­wöhn­li­che Vor­jah­res­re­sul­tat er­war­tungs­ge­mäß nicht ganz wie­der er­reicht wur­de (-15 Pro­zent). Im en­ge­ren Markt­ge­biet (gif) wur­de ein Um­satz von 631.000 m² er­fasst, was ei­nem Rück­gang um gut 10 Pro­zent ent­spricht. Dies er­gibt der Bü­ro­markt-Re­port 2019, den BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te En­de Ja­nu­ar ver­öf­fent­li­chen wird.
Ge­trie­ben ist die­ser Auf­schwung be­son­ders von Ban­ken und Fi­nanz­dienst­leis­tern (plus 18,5 Pro­zent) und den Con­sul­tern (plus 13 Pro­zent). Eben­falls im­mer ex­pan­si­ver und mitt­ler­wei­le auch in ab­so­lu­ten Zah­len ist hier die Co­wor­king-Bran­che.
Der Leer­stand hat sich wei­ter spür­bar re­du­ziert. Mit 1,14 Mil­lio­nen m² liegt er knapp 18 Pro­zent nied­ri­ger als noch vor ei­nem Jahr. Noch stär­ker fiel der Rück­gang der Leer­stän­de mit mo­der­ner Flä­chen­qua­li­tät aus, die nur noch 497.000 m² be­tra­gen (-27 Pro­zent). Nur knapp 44 Pro­zent des Ge­samt­vo­lu­mens ver­fügt da­mit über ei­ne von den Mie­tern prä­fe­rier­te Aus­stat­tung. Dar­aus re­sul­tie­rend ist die Leer­stands­quo­te wei­ter ge­sun­ken und liegt im Ge­samt­markt bei 7,4 Pro­zent, im en­ge­ren Markt­ge­biet bei 7,2 Pro­zent. Da­mit weist der Frank­fur­ter Markt so­wohl ab­so­lut als auch re­la­tiv das nied­rigs­te Leer­stands­ni­veau seit 2002 auf. Be­trach­tet man nur den CBD, al­so die Bü­ro­markt­zo­nen mit der ten­den­zi­ell höchs­ten Nach­fra­ge, liegt die Leer­stands­ra­te so­gar bei nur 4,4 Pro­zent. Da ein Groß­teil da­von auf nur we­ni­ge Ob­jek­te ent­fällt, zeigt sich, dass das Flä­chen­an­ge­bot im Kern­ge­biet des Mark­tes sehr be­grenzt ist.
Wie auch in an­de­ren Städ­ten hat die Bau­tä­tig­keit auf das rück­läu­fi­ge An­ge­bot re­agiert und spür­bar an­ge­zo­gen. Mit 589.000 m² be­fin­den sich 24,5 Pro­zent mehr Flä­chen im Bau als vor ei­nem Jahr. Auch die hier­von dem Ver­mie­tungs­markt noch zur Ver­fü­gung ste­hen­den Flä­chen ha­ben um knapp 21 Pro­zent auf 305.000 m² zu­ge­legt und ma­chen gut die Hälf­te des Ge­samt­vo­lu­mens aus. Die sehr gu­te Nach­fra­ge der letz­ten Jah­re, in Ver­bin­dung mit ei­nem spür­bar ge­rin­ge­ren An­ge­bot, hat die Miet­prei­se stei­gen las­sen. Die­ser Trend hat sich auch 2018 fort­ge­setzt. Die Spit­zen­mie­te hat in den ver­gan­ge­nen zwölf Mo­na­ten um gut 7 Pro­zent auf 44 Eu­ro/m² an­ge­zo­gen und er­reicht da­mit den höchs­ten Wert seit 2001. Von den da­mals er­ziel­ten Höchst­mie­ten von fast 54 Eu­ro/m² ist man aber noch weit ent­fernt. Auch die Durch­schnitts­mie­te hat auf über 18,30 Eu­ro/m² (+3 Pro­zent) zu­ge­legt, wo­bei die­ser An­stieg mit gro­ßer Si­cher­heit hö­her aus­ge­fal­len wä­re, wenn mehr hoch­wer­ti­ge und mo­der­ne Flä­chen zur Ver­fü­gung ge­stan­den hät­ten.

Deutsche Wohnen kann sich Verkäufe vorstellen

Berlin will zigtausende Wohnungen kaufen

von Stefan Posch

Ver­gan­ge­ne Wo­che kün­dig­te der Ber­li­ner Bür­ger­meis­ters Mi­cha­el Mül­ler an, dass das Land Ber­lin die Woh­nun­gen der Fir­ma GSW, des­sen Port­fo­lio 60.000 Ein­hei­ten in der deut­schen Bun­des­haupt­stadt und im Um­land um­fasst, er­wer­ben wol­le. Das Un­ter­neh­men wur­de 2004 pri­va­ti­siert und ist nun im Ei­gen­tum von Deut­sche Woh­nen. Mi­cha­el Zahn, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Deut­sche Woh­nen, zeigt sich am ver­gan­ge­nen Frei­tag of­fen für et­wai­ge Ver­käu­fe: „Uns ist be­kannt, dass das Land Ber­lin wei­te­re Woh­nungs­be­stän­de kau­fen will. Wir kön­nen uns vor­stel­len, bei et­wai­gen Ver­käu­fen von Ber­li­ner Be­stän­den das Land zu prä­fe­rie­ren.“ Man sei grund­sätz­lich an ei­ner Ko­ope­ra­ti­on mit Ber­lin in­ter­es­siert. Die GSW als Gan­zes ste­he aber nicht zum Ver­kauf.
Kürz­lich mach­ten schon die Be­zir­ke Mit­te und Neu­kölln von ei­nem Vor­kaufs­recht Ge­brauch und hat­ten kom­plet­te Häu­ser­blö­cke mit ins­ge­samt 265 Woh­nun­gen an­ge­kauft, die ei­gent­lich als Teil des größ­ten be­kann­ten Wohn­im­mo­bi­li­en­de­als des ver­gan­ge­nen Jah­res an den dä­ni­sche Pen­si­ons­fonds PFA hät­te ge­hen soll. Bei 50 der 256 Woh­nun­gen konn­te kein Vor­kaufs­recht an­ge­wandt wer­den. Ei­gen­tü­mer der Ein­hei­ten sind nun die stadt­ei­ge­nen Woh­nungs­bau­ge­sell­schaf­ten WBM so­wie Stadt und Land.
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Im neuen Marktsegment „direct market plus"

Eyemaxx will Zweitlisting an Wiener Börse

von Stefan Posch

Die Ak­ti­en des Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lers Eye­ma­xx könn­te schon bald auch an der Wie­ner Bör­se han­del­bar sein. Die An­tei­le sind seit 2011 in Deutsch­land im Re­gu­lier­ten Markt (Ge­ne­ral Stan­dard) ge­lis­tet. Dar­über hin­aus sind auch Un­ter­neh­mens­an­lei­hen der Ge­sell­schaft in Deutsch­land bör­sen­no­tiert. Nun plant das Un­ter­neh­men ein Zweit­lis­ting an der Wie­ner Bör­se im neu­en Markt­seg­ment „di­rect mar­ket plus“, das ab 21. Ja­nu­ar 2019 star­tet.
„Dass un­se­re Ak­tie nun auch an der Wie­ner Bör­se han­del­bar sein wird, macht uns für ei­nen brei­te­ren In­ves­to­ren­kreis in­ter­es­san­ter. Wir er­hö­hen da­mit auch die Sicht­bar­keit am ös­ter­rei­chi­schen Ka­pi­tal­markt, was sich po­si­tiv auf un­ser wei­te­res pro­fi­ta­bles Wachs­tum aus­wir­ken dürf­te“, er­klärt Mi­cha­el Mül­ler, CEO der Exe­ma­xx Re­al Es­ta­te. Da man be­reits durch die Bör­sen­no­tie­rung im Ge­ne­ral Stan­dard in Deutsch­land stren­ge Trans­pa­renz­pflich­ten er­fül­le, sei mit dem Zweit­lis­ting in Wien kein si­gni­fi­kan­ter zu­sätz­li­cher Auf­wand ver­bun­den. „Ös­ter­reich ge­hört zum Bei­spiel im Wohn­be­reich ne­ben Deutsch­land zu un­se­ren Kern­märk­ten in der Pro­jekt­ent­wick­lung“, so De­pu­ty CEO Ma­xi­mi­li­an Pas­qua­li. „Dar­über hin­aus ist zwar un­ser Fir­men­sitz in Deutsch­land, aber wir ko­or­di­nie­ren das ope­ra­ti­ve Ge­schäft aus Leo­polds­dorf bei Wien.“ Auch des­halb sei ein Bör­sen-Lis­ting in Ös­ter­reich na­he­lie­gend, er­gän­zend zu der No­tie­rung in Deutsch­land.

Musste zuvor von auch Demire gehen

Ralf Kind verlässt Fair Value REIT

von Charles Steiner

Nach­dem Ralf Kind vor kur­zem sei­nen Vor­stands­pos­ten bei der Deut­sche Mit­tel­stand Re­al Es­ta­te (De­mi­re) räu­men muss­te, leg­te er jetzt mit so­for­ti­ger Wir­kung sein Vor­stands­man­dat bei der De­mi­re-Be­tei­li­gung Fair Va­lue REIT zu­rück. Kind wur­de erst im De­zem­ber 2017 zum Vor­stands­vor­sit­zen­den der Fair Va­lue REIT be­stellt.
Hin­ter­grund des Schritts war die vor kur­zem er­folg­te Ent­schei­dung von De­mi­re, Kind zu­nächst als Vor­stands­vor­sit­zen­den ab­zu­set­zen und ihn dann letzt­end­lich ganz vom Vor­stand ab­zu­be­ru­fen. Dar­auf­hin ha­be Kind „spie­gel­bild­lich“ auch sein Man­dat bei der Fair Va­lue REIT, das er in Per­so­nal­uni­on zu ge­nann­ten Pos­ten ge­führt hat­te, zu­rück­ge­legt. Zu den Grün­den der Ab­be­ru­fung bzw. zum Rück­tritt woll­ten auf Nach­fra­ge des im­mof­lash we­der De­mi­re noch die Fair Va­lue REIT ei­nen Kom­men­tar ab­ge­ge­ben.
Kinds re­la­tiv plötz­li­che Ab­be­ru­fung von De­mi­re hat­te, so De­mi­re, je­den­falls „nichts mit der Ent­wick­lung oder die stra­te­gi­sche Aus­rich­tung der Ge­sell­schaft zu tun“, hieß es da­mals von­sei­ten der Deut­schen Mit­tel­stand.
Laut Fair Va­lue REIT wer­de ein Nach­fol­ger von Kind kurz­fris­tig be­stellt wer­den. In der Ad-hoc-Mel­dung drück­te der Auf­sichts­rat mit ei­nem kur­zen Satz den Dank für Kinds Tä­tig­keit im Vor­stand aus.
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AXA IM - Real Assets übernimmt Bürogebäude

TechnoCampus Berlin verkauft

von Stefan Posch

AXA In­vest­ment Ma­na­gers - Re­al As­sets hat im Auf­trag ei­nes Kun­den das Bü­ro­ge­bäu­de „Tech­no­Cam­pus Ber­lin“ in der Ber­li­ner Sie­mens­stadt vom Im­mo­bi­li­en-In­vest­ment­un­ter­neh­men Cal­eus ge­kauft, das aber als Min­der­heits­ge­sell­schaf­ter be­tei­ligt bleibt und auch wei­ter­hin das As­set Ma­nage­ment ver­ant­wor­tet. Die voll­ver­mie­tet Im­mo­bi­lie, die Cal­eus im Jahr 2013 er­wor­ben hat­te, um­fasst 48.000 m² ver­miet­ba­rer Flä­che.
Im No­vem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res wur­de die Bau­ge­neh­mi­gung für zwei wei­te­re Bü­ro­neu­bau­ten mit rund 20.000 m² ver­miet­ba­rer Flä­che er­teilt. Die Bau­ar­bei­ten für den Neu­bau wer­den im Som­mer 2019 be­gin­nen und gleich­zei­tig star­ten die Ver­mie­tungs­ak­ti­vi­tä­ten. Die Fer­tig­stel­lung ist für das Jahr 2021 vor­ge­se­hen.
„Wir freu­en uns nach er­folg­rei­cher Sa­nie­rung und Re­po­si­tio­nie­rung des ´Tech­no­Cam­pus´ mit AXA IM - Re­al As­sets ei­nen star­ken Part­ner für die wei­te­re Ent­wick­lung ge­fun­den zu ha­ben, der un­se­re Vi­si­on teilt“, so Pa­trick Reich, Ma­na­ging Part­ner von Cal­eus.

Gerd Ingo Janitschek neuer Geschäftsführer

Karriere zum Tag: Neu bei Docu Tools

von Stefan Posch

Gerd Ingo JanitschekGerd Ingo Janitschek
Gerd In­go Ja­ni­tschek wur­de mit Jän­ner als wei­te­rer Ge­schäfts­füh­rer des Bau­do­ku­men­ta­ti­ons­soft­ware-An­bie­ters Do­cu Tools be­stellt. Fo­kus sei­ner Tä­tig­keit wird - ne­ben den klas­si­schen Ge­schäfts­füh­rer­a­gen­den - vor al­lem die Ex­pan­si­on und Wei­ter­ent­wick­lung des Un­ter­neh­mens sein. Flan­kiert wird Ja­ni­tschek von Ani­ta Kör­b­ler, Head of Busi­ness De­ve­lop­ment & Sa­les Ma­nage­ment, seit De­zem­ber 2018 Pro­ku­ris­tin. Ja­ni­tschek lei­tet ins­ge­samt ein 30-köp­fi­ges Ex­per­ten Team. Die bei­den Grün­der und Ge­schäfts­füh­rer des Un­ter­neh­mens, Mat­thi­as Rant und Ger­hard Schus­ter, wer­den sich ab Fe­bru­ar 2019 schritt­wei­se aus dem ope­ra­ti­ven Ma­nage­ment zu­rück­zie­hen, Do­cu Tools als ak­ti­ve Ge­sell­schaf­ter je­doch auch zu­künf­tig un­ter­stüt­zen, wie das Un­ter­neh­men mit­teilt. Gerd In­go Ja­ni­tschek hat Ab­schlüs­se an der TU Graz in den Be­rei­chen Ma­schi­nen­bau, Pro­duk­ti­ons­tech­nik und Wirt­schafts­in­ge­nieur (DDipl.Ing.) und ist seit­her in lei­ten­den Po­si­tio­nen im Soft­ware­sek­tor tä­tig; dar­un­ter Un­ter­neh­men wie will­ha­ben (Ge­schäfts­füh­rer), Wolf­gang Den­zel (CIO) oder Atoss Soft­ware. Seit 2010 ist er In­itia­tor und Ko­or­di­na­tor der „Fa­mi­ly of Power of Fa­mi­ly SCE mbH“, ei­ne Eu­ro­päi­sche Ge­nos­sen­schaft, die mehr als 30 E-Car-Sharing Fahr­zeu­ge in Ös­ter­reich be­treibt. Seit 2013 ist Ja­ni­tschek dort Vor­sit­zen­der des Ver­wal­tungs­ra­tes.
„Gerd In­go Ja­ni­tschek ist ein lang­jäh­ri­ger Weg­be­glei­ter von uns. Sei­ne Kom­pe­tenz und sein Fach­wis­sen zeich­nen ihn aus. Er ist der rich­ti­ge Mann, um do­cu tools wei­ter zu ent­wi­ckeln und für die Zu­kunft zu rüs­ten!“, so Mat­thi­as Rant.
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Neuer Wegweiser für Akteure im Bau

Literaturtipp: Bauordnung leicht gemacht

von Charles Steiner

Die ös­ter­rei­chi­sche Bau­ord­nung(en) sind ein Fall für sich. Je­des Bun­des­land hat da­zu ih­re ei­ge­ne - und das macht die Ent­wick­lung ei­ner Im­mo­bi­lie vom Bau­an­trag bis zur Fer­tig­stel­lung zu ei­ner Her­aus­for­de­rung für al­le, die im Bau­ge­wer­be tä­tig sind. Licht ins Dun­kel des ös­ter­rei­chi­schen Bau­ord­nungs­dschun­gels will da­bei der Rechts­an­walt mit Schwer­punkt Öf­fent­li­ches Recht und Bau­ord­nung, Ste­fan Lam­pert mit sei­nem heu­te im Aus­tri­an Stan­dards er­schie­ne­nen Kom­pen­di­um „Bau­be­wil­li­gung in Ös­ter­reich - Pra­xis­ge­rech­te Qui­ck­In­fo für al­le am Bau be­tei­lig­ten Ak­teu­re“ brin­gen. Die Pu­bli­ka­ti­on rich­tet sich da­bei an al­le am Bau be­tei­lig­te Ak­teu­re, al­so Bau­her­ren, Ar­chi­tek­ten, Pla­ner, Tech­ni­ker, Pro­jekt­lei­ter, Bau­trä­ger und Ent­wick­ler wie auch Be­hör­den. Das Werk soll da­bei auf zahl­rei­che Stol­per­stei­ne, wie sie in der Ent­wick­lung auf­tau­chen kön­nen, hin­wei­sen und wie man sie ver­mei­den kann.
Aus­tri­an Stan­dards-Ver­lags­lei­ter Rein­hard Bra­datsch er­klärt, dass es zwar vie­le Bau­rat­ge­ber ge­be, die­se aber oft fast ge­nau­so kom­plex sind wie die ös­ter­rei­chi­sche Bau­ord­nung selbst: „Zeit ist Geld, ge­ra­de im Bau­we­sen. Im Ta­ges­ge­schäft ist es da­her wich­tig, dass rasch und oh­ne gro­ßem Auf­wand al­le In­for­ma­tio­nen rund um die gel­ten­den Bau­ord­nun­gen griff­be­reit, kom­pakt, leicht ver­ständ­lich und vor al­lem ge­bün­delt auf­be­rei­tet sind. Mit der neu­en Qui­ck­In­fo ist Ste­fan Lam­pert den lang­jäh­ri­gen Wün­schen der Bau­bran­che nach­ge­kom­men.“ Das Buch ist seit heu­te im Aus­tri­an Stan­dards plus Ver­lag so­wohl ge­druckt als auch als E-Book so­wie im aus­ge­wähl­ten Buch­han­del er­hält­lich.

Sabine Müller wird neuer CMO

Karriere zum Tag: Neu bei Value One

von Stefan Posch

Sabine MüllerSabine Müller
Sa­bi­ne Mül­ler, bis­he­ri­ge Ge­schäfts­füh­re­rin der Va­lue One-Toch­ter­fir­ma IC De­ve­lop­ment, wur­de mit An­fang Jän­ner 2019 als Chief Mar­ke­ting Of­fi­cer (CMO) in das Ma­nage­ment Team der Va­lue One Hol­ding be­ru­fen. Sie wird mit den Agen­den Kom­mu­ni­ka­ti­on, Mar­ke­ting so­wie Pro­dukt­ent­wick­lung be­traut und wird haupt­ver­ant­wort­lich für die Wei­ter­ent­wick­lung der hol­din­gei­ge­nen Mar­ken sein.
„Sa­bi­ne Mül­ler war schon bis­her stark an der er­folg­rei­chen Ent­wick­lung und Ver­mark­tung un­se­rer Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te be­tei­ligt“, sagt An­dre­as Köttl, CEO der Va­lue One Hol­ding. „Nach­dem sie als lang­jäh­ri­ge Ge­schäfts­füh­re­rin der IC De­ve­lop­ment ent­schei­dend an der Ent­wick­lung des neu­en Stadt­tei­les Vier­tel Zwei mit­ge­ar­bei­tet hat, wird sie nun im Rah­men ih­rer Hol­ding­funk­ti­on all un­se­re Mar­ken ver­stärkt po­si­tio­nie­ren und neue Im­mo­bi­li­en­pro­duk­te für die Grup­pe ent­wi­ckeln.“
Als Ge­schäfts­füh­re­rin der IC De­ve­lop­ment hat Sa­bi­ne Mül­ler seit 2004 den Stadt­teil Vier­tel Zwei in Wien Leo­pold­stadt mit­ge­formt und da­bei auch die Ent­wick­lung von Mar­ken wie „Mi­les­to­ne - stu­dent li­ving“ ver­ant­wor­tet. „Ich freue mich, dass ich mei­ne Auf­ga­ben nun auf die ge­sam­te Va­lue One Hol­ding aus­wei­ten kann. Mein Ziel ist es, neue Im­mo­bi­li­en­pro­duk­te zu ent­wi­ckeln, die In­no­va­ti­ons­kraft un­se­rer Pro­jek­te her­vor­zu­he­ben und den Mar­ken der Va­lue One ein kla­res Pro­fil und ei­nen star­ken Auf­tritt zu ver­schaf­fen“, sagt Sa­bi­ne Mül­ler zu ih­rem Kar­rie­re­schritt.
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Oslo: Wie eine Stadt den Individualverkehr reduziert.

In­ter­view mit der Vi­ze­bür­ger­meis­te­rin von Os­lo, Han­na E. Mar­cus­sen, zu­stän­dig für Stadt­ent­wick­lung und Spea­ke­rin bei der Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence 2018 in Wien.Ist Ci­ty­maut der ein­zi­ge ef­fi­zi­en­te Weg zur Ver­kehrs­re­duk­ti­on, oder gibt es Al­ter­na­ti­ven? Han­na E. Mar­cus­sen: Die Hälf­te der Ver­kehrs­be­las­tung kommt in Os­lo vom In­di­vi­du­al­ver­kehr. Um die Emis­sio­nen zu re­du­zie­ren, mo­ti­vie­ren wir die Be­woh­ner, auf Elek­tro­au­tos um­zu­stei­gen, und wir ver­bes­sern das öf­fent­li­che Ver­kehrs­an­ge­bot. Elek­tro­au­tos wol­len wir da­für bil­li­ger im Ein­kauf und ein­fa­cher im Be­trieb ma­chen, al­so La­de­sta­tio­nen aus­bau­en. 47 % der Neu­zu­las­sun­gen sind be­reits Elek­tro­au­tos. Wir sind aber der Mei­nung, dass E-Au­tos nicht das En­de der Ent­wick­lung sein kön­nen, auch wenn es ab­seh­bar im­mer Men­schen ge­ben wird, die den In­di­vi­du­al­ver­kehr be­nö­ti­gen. Gleich­zei­tig bau­en wir das öf­fent­li­che An­ge­bot mit den Ein­nah­men der Ci­ty­maut aus. Und wir for­cie­ren das Rad­fah­ren - so­gar im Win­ter wird das mehr und mehr an­ge­nom­men.Aber auch der öf­fent­li­che Ver­kehr stößt CO2 aus. Mar­cus­sen: Rich­tig, auch die­ser muss emis­si­ons­frei wer­den. Bis 2020 wol­len wir hier auf er­neu­er­ba­re En­er­gi­en um­ge­stie­gen sein. Die­ses Jahr ha­ben wir den ers­ten bat­te­rie­be­trie­be­nen Bus ge­star­tet, bis 2025 sol­len 60 % der Bus­se elek­trisch un­ter­wegs sein. Und un­se­re Fäh­ren wer­den auf Bio­gas um­ge­stellt. 2018 tes­ten wir erst­mals auch hier Elek­tro­an­trie­be und Bio­gas. Auch bei Stra­ßen­bah­nen und U-Bahn wol­len wir auf er­neu­er­ba­re En­er­gie aus Was­ser­kraft set­zen. Und eben­falls nächs­tes Jahr star­tet der Test­be­trieb für fah­rer­lo­se Bus­se, auch die­se ha­ben ei­nen Elek­tro­an­trieb.Was plant Os­lo nun ex­akt? Mar­cus­sen: Mit der Re­duk­ti­on des Ver­kehrs wol­len wir er­mög­li­chen, dass die Stadt grü­ner wird und die bis­he­ri­gen Ver­kehrs­flä­chen mehr Raum für Ci­ty­li­fe schaf­fen. Es wer­den bis 2019 viel mehr öf­fent­li­che Plät­ze ent­ste­hen - für Events, Ca­fés, Es­sen im Frei­en, Rad­stän­de und Sport­plät­ze.Was wa­ren die bis­he­ri­gen Er­fah­rungs­wer­te? Mar­cus­sen: In die­sem Jahr ha­ben wir sechs Pi­lot­pro­jek­te ge­star­tet und ehe­ma­li­ge Park­plät­ze al­ter­na­ti­ven Ver­wen­dungs­zwe­cken zu­ge­führt. Das wer­den wir 2018 wei­ter aus­bau­en. Ins­ge­samt wer­den 700 Park­plät­ze Platz ma­chen für ei­ne bes­se­re Nut­zung. Au­tos wer­den in Park­ga­ra­gen ver­bannt. 2015 ha­ben das be­reits die Hälf­te der Os­lo­er als po­si­tiv emp­fun­den.

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Stockholm: Widerstand gebrochen

Stock­holm ist ein Bei­spiel, wie es geht. Der auf sie­ben Mo­na­te be­fris­te­te Pi­lot­ver­such ei­ner Ci­ty­maut mün­de­te in ei­ner Bür­ger­ab­stim­mung. Seit Au­gust 2007 ist das Pro­jekt wie­der ein­ge­führt. Der Ver­kehr ist seit­her um 25 % ge­sun­ken - ob­wohl die Re­gi­on von Stock­holm seit­her um 350.000 Men­schen ge­wach­sen ist. Gun­nar Sö­der­holm, Ab­tei­lungs­lei­ter Um­welt und Ge­sund­heit im Rat­haus, der auch als Spea­ker bei der Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence 2018 in Wien auf­tre­ten wird, spricht über sei­ne Er­fah­run­gen.Wie of­fen war die Be­völ­ke­rung bei Pro­jekt­start? Gun­nar Sö­der­holm: Ei­nen Mo­nat vor der Test-Ein­füh­rung wa­ren 80 % da­ge­gen. Da­nach 53 % da­für.Wie geht das? Sö­der­holm: Ich den­ke, dass der Ver­such die Be­völ­ke­rung über­zeugt hat, dass das Le­ben we­ni­ger stress­reich, die Luft bes­ser und al­les ru­hi­ger wird. Wenn man da­vor ab­stimmt, be­kommt man 75 % Nein-Stim­men, wie in Edin­burgh.War die Ein­füh­rung für die Stadt teu­er? Sö­der­holm: Ja. Die Ge­samt­kos­ten la­gen bei 300 Mil­lio­nen Eu­ro, ein Drit­tel da­von ging in den Aus­bau des öf­fent­li­chen Ver­kehrs. 200 neue Bus­se, 20 neue Bus­li­ni­en, wei­te­rer U-Bahn-Aus­bau und Stadt­bah­nen. Das Sys­tem selbst kos­te­te 200 Mil­lio­nen Eu­ro. Schon wäh­rend der Ver­suchs­zeit ist gut die Hälf­te wie­der her­ein­ge­spielt wor­den. So ge­se­hen war es wohl der bil­ligs­te Weg, den Ver­kehr aus­zu­bau­en. Für den In­di­vi­du­al­ver­kehr hät­ten wir ver­gleich­bar viel­leicht hun­dert­mal mehr aus­ge­ben müs­sen. Die Kos­ten der Pi­lot­pha­se wur­den vom Staat ge­tra­gen.Die Ver­füg­bar­keit von La­de­sta­tio­nen ist ein kri­ti­scher Er­folgs­fak­tor. Ist das fi­nan­zier­bar? Sö­der­holm: La­de­sta­tio­nen sind ei­ne nö­ti­ge Res­sour­ce, die es zu fi­nan­zie­ren gilt.Sind Ein­nah­men aus La­de­sta­tio­nen zweck­ge­bun­den für den Aus­bau des öf­fent­li­chen Ver­kehrs? Sö­der­holm: Ja, das war auch das Er­geb­nis der Bür­ger­be­fra­gung. Zehn Jah­re ha­ben wir den Preis gleich ge­las­sen, An­fang 2016 um 75 % er­höht. Den­noch ist die Nach­fra­ge wei­ter um 2 bis 3 Pro­zent ge­stie­gen. Gleich­zei­tig ist die Ver­kehrs­be­las­tung beim In­di­vi­du­al­ver­kehr gleich ge­blie­ben, ob­wohl es im Raum Stock­holm 350.000 mehr Men­schen gibt.Wie lan­ge läuft das Pro­jekt? Sö­der­holm: Es gibt kein de­fi­nier­tes En­de. Je­de Re­gie­rung könn­te es so­fort stop­pen, so sie da­für ei­ne Mehr­heit hat. Zu­letzt ha­ben sich 65 % der Stock­hol­mer für die Bei­be­hal­tung des Sys­tems aus­ge­spro­chen.Ih­re Vi­si­on für Stock­holm? Sö­der­holm: Bis 2040 wol­len wir CO2-frei sein. Wir bau­en gro­ße Stra­ßen zu­rück und re­ser­vie­ren die Hälf­te für den öf­fent­li­chen Ver­kehr und Fahr­rä­der.

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