Signa steigt ins Medienbusiness ein
Kauft von Funke Beteiligung an Krone und Kurier
von Charles Steiner
Zugegeben ist das eine Meldung, die durchaus für Überraschung sorgt. Wie nämlich die Funke Mediengruppe mitteilen lässt, ist heute früh eine Partnerschaft zwischen Funke und der Signa Holding beschlossen worden. Dabei übernimmt die Signa - übrigens der erste Deal neben Immobilien und Handel im Mediengeschäft - einen Anteil von 49 Prozent der WAZ Ausland Holding, die wiederum an den österreichischen Tageszeitungen Krone und Kurier beteiligt sind. Die Signa bestätigte auf Anfrage des immoflash diese Meldung. Über den Kaufpreis der 49-Prozent-Anteile gab es keinerlei Angaben. Über diese Anteile wird die Signa demnach künftig 24,22 Prozent am Kurier und 24,5 Prozent an der Krone halten.
Doch was hat die Signa mit den Anteilen von Krone und Kurier vor, nachdem es hierbei kein Investment in Immobilien ist? Diese Frage beantwortet Signa-Boss René Benko in einer Aussendung ungewohnt wortreich: „Die Digitalisierung löst die Grenzen zwischen traditionellen Geschäftsmodellen auf. Handel, Information und Unterhaltung, aber auch das Wohnen und die moderne Welt der Arbeit - diese Bereiche lassen sich schon heute nicht mehr trennen. Wir investieren deshalb strategisch in Geschäftsmodelle, die breite Konsumentenschichten mit außergewöhnlichen Produkten und Leistungen überzeugen und ihre zukünftigen Bedürfnisse in der analogen wie der digitalen Welt ganzheitlich abbilden.“ Die Signa engagiere sich daher strategisch dort, wo breite Konsumentenschichten zukünftig eine „perfekte Vernetzung von Offline- und Onlineangeboten erwarten“ und „vertraute Markenwelten mit digitalen Angeboten verschmelzen“.
Die Funke Mediengruppe ist seit 1987 im österreichischen Medienmarkt aktiv. Die Mediengruppe hält über die WAZ Ausland Holding GmbH 50 Prozent an der „Kronen Zeitung“ und knapp 50 Pro-zent am „Kurier“. Die übrigen Anteile an der „Krone“ gehören der Familie Dichand. Mitgesellschafter beim „Kurier“ ist die Raiffeisen Gruppe. René Benko: „Wir werden insbesondere unser starkes Knowhow in der Digitalisierung traditioneller Geschäftsmodelle erfolgreich in die Partnerschaft einbringen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der Funke Mediengruppe, mit der Familie Dichand und mit der Raiffeisengruppe.“ Die Zusammenarbeit startet nach Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden