Wechsel an der Amisola-Spitze
Martina Schmidradner soll Mitterdorfer ablösen
von Stefan Posch und Gerhard Rodler
Schon im September berichtete der immoflash, dass Michael Mitterdorfer nach 23 Jahren aus der Amisola Immobilien, eine Tochter der Karl Wlaschek-Stiftung, als Vorstand ausscheiden wird. Das würde in „größter Harmonie“ stattfinden, richtete das Unternehmen aus. Seit dem Frühjahr sei ein Headhunter für die Amisola unterwegs, um einen geeigneten Nachfolger zu finden, heißt es damals weiter. Nun scheint dieser erfolgreich gewesen zu sein.
Laut Informationen des immoflash soll Martina Schmidradner, derzeit noch bei der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, in den Vorstand der Stiftung wechseln. Schmidradner, die auch schon bei der CA Immo tätig war, wollte auf Anfrage des immoflash keinen Kommentar abgegeben. Auch Mitterdorfer wollte die Personalia bis dato nicht kommentieren. Mitterdorfer wird auch in Zukunft in der Immobilienbranche tätig sein: „Nach mehreren, spannenden Jahrzehnten in operativen Führungsfunktionen ist der Zeitpunkt für einen Generationswechsel gekommen und ich möchte für mich persönlich neue Akzente setzen. Dabei werde ich weiterhin viel mit Immobilien zu tun haben und meine umfassenden Erfahrungen und Kontakte einbringen“, sagte er im September. Weiterhin im Vorstand der Amisola bleibt hingegen Friedrich Reisenhofer.
Heumarkt-Projekt verzögert sich
Doch erst Baubeginn 2021
von Charles Steiner
Das Heumarkt-Projekt der Wertinvest, das zu Unstimmigkeiten mit der UNESCO geführt hatte, dürfte sich weiter verzögern. Einem Bericht der Tageszeitung Kurier zufolge rechnet man jetzt mit einem Baubeginn Anfang 2021. Vor fünf Jahren, als die Pläne bereits auf dem Tisch lagen, ging Wertinvest-Gründer Michael Tojner von einem Baubeginn im kommenden Jahr aus, heuer hieß es dann, dass man Anfang 2020 zu bauen beginne.
Als Grund gab man von der Wertinvest an, dass sich bei solch komplexen Projekten oft herausstelle, dass man länger braucht, man aber für ein Projekt mit dieser Dimension aber ganz im Zeitrahmen sei. Im Juni des vergangenen Jahres habe man bereits mit der Vorentwurfsplanung begonnen, jetzt arbeite man an der Entwurfsplanung. Diese müsse mit den vielen künftigen Nutzern des Areals abgestimmt werden, das benötige eben Zeit. Nach Beendigung der Saison des Wiener Eislaufvereins im März 2021 könne man mit den Bauarbeiten starten.
Bei der UNESCO stößt das Projekt auf einer Fläche von 15.400 m² und einem 66 Meter hohen Turm auf wenig Gegenliebe. Das Welterbe Wiens ist auf die Rote Liste gesetzt worden, die UNESCO droht mit einer Aberkennung des Welterbestatus.
Indessen hat der Grüne Klubobmann David Ellensohn Michael Tojner wegen Betrugs mit Wohnungsvermietung angezeigt. Stein des Anstoßes sind zwei Wohntürme an der Ecke Belvederegasse/Mommsengasse auf der Wieden, bei der einige Wohnungen zur kurzfristigen Anmietung angeboten werden sollen. Laut Ellensohns Sachverhaltsdarstellung gehe es dabei um die missbräuchliche Verwendung von Sozialwohnungen, die Gebäude sind in den 1950er Jahren von der Gesfö Gemeinnützige Bau- und SiedlungsgmbH errichtet worden. Diese ist seit einigen Jahren im Eigentum von Tojner, jedoch würde, so in der Anzeige, laut Gesetz gelten, dass eine gemeinnützig errichtete Wohnung immer gemeinnützig bleibe. Dennoch seien die Mietpreise bei den Wohnungen durchschnittlich über zehn Mal so hoch sein, wie nach dem WGG erlaubt.