Schilda lässt grüßen. Oder in dem Fall eben nicht. Denn: Nachdem ein Mieter bei Wiener Wohnen angefragt hätte, weswegen sein Name auf einem Türschild angebracht war und hierauf argumentierte, dass das nicht mehr den Auflagen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entspreche, hatte Wiener Wohnen jetzt angekündigt, über 220.000 (!) Türschilder in Top-Nummern auszutauschen. Da herrscht naturgemäß für Verunsicherung in der Branche, denn auch private Vermieter und Hausverwaltungen könnten nun dazu gezwungen werden, die Türschilder DSGVO-konform zu anonymisieren. Doch die österreichische Wirtschaftskammer versucht zu beruhigen. Vom Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder heißt es dazu, dass man auch vor Inkrafttreten der DSGVO am 25. Mai strenge datenschutzrechtliche Regelungen habe, die eben auch Türschilder miteinbeziehen würden: „So wurden Namensschilder an Türen teilweise aufgrund von ausdrücklichen Einwilligungen - etwa durch Ankreuzmöglichkeit beim Mietvertrag oder separate Unterschrift - schlüssigen Einwilligungen oder auch aufgrund von “berechtigten Interessen„ angebracht. Auch mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat sich hier keine Änderung ergeben. Bis jetzt liegt noch keine anderslautende Entscheidung der Datenschutzbehörde vor.“ Heißt auf immoflash-Nachfrage: Es gibt noch keine eindeutige Judikatur, das was jetzt mit Wiener Wohnen passiert, sei lediglich ein juristischer Meinungsaustausch.
Demnach könnten die oben genannten berechtigten Interessen auch mit dem Beispiel argumentiert werden, dass etwa Einsatzfahrzeuge in akuten Notsituationen Wohnungen aufsuchen müssten oder auch Paketzusteller manchmal fehlerhafte Adressbeschriftungen erhalten, wonach sie mit den Namen an den Türschildern die Kunden leichter auffinden könnten.
Der Weg von Wiener Wohnen mittels Anonymisierung der 220.000 Türschilder sei zwar möglich, aber nicht die einzig gangbare Lösung. Man könne beim Mietvertrag etwa anfordern, was am Klingelschild ausgewiesen werden soll. Das wäre sogar durch ein separates Kästchen im Mietvertrag möglich. Bei bestehenden Mietverträgen können Hausverwalter Rundschreiben aussenden und Mieter wie auch Wohnungseigentümer noch einmal darauf hinweisen, ob sie den Namen auf dem Türschild behalten wollen oder nicht. Gebe es keine Antwort, könne man immer noch auf die Top-Nummer ändern. Zuvor solle man aber prüfen, ob das mit dem Türschild nicht ohnehin bereits im Mietvertrag bzw. Eigentumsvertrag geregelt war.
„Obwohl ich die re.comm zu einer beruflichen Verpflichtung zähle, bekomme ich dabei doch den Kopf frei. Zusammen mit geschätzten Branchenkollegen lasse ich mich vom facettenreichen Speakerboard auf eine innovative Reise mitnehmen. Bei den Abendveranstaltungen werden die Inputs ausführlich diskutiert.“
Die deutsche Hotelgruppe H-Hotels wird ihr Portfolio in Österreich sukzessive ausbauen. Wie der immoflash in Erfahrung bringen konnte, wird die Gruppe, die mehrere Marken in sich vereint, am 1. Dezember in Wien eröffnen. Zudem soll in den kommenden Tagen ein finales Go für ein weiteres größeres Haus in der Bundeshauptstadt erwartet. "Es ist so gut wie spruchreif", sagt eine Sprecherin dem immoflash, es soll ein markenübergreifendes Haus werden.
Jenes Hotel, das im Dezember eröffnet, befindet sich in der Liechtensteinstraße 87-89, in unmittelbarer Nähe zum Palais Liechtenstein und wird als H+ Hotel geführt. Es umfasst 46 Zimmer.
Die H+Hotels sind bereits seit längerem im österreichischen Markt aktiv, derzeit sind zwei Hotels, eines in Salzburg, das andere in Ried im Innkreis aktiv. Zu dem Haus in Wien, das derzeit eröffnet wird, soll noch ein weiteres in Salzburg folgen. Mit den Projekten will die H-Hotelgruppe das Portfolio sukzessive ausbauen. Derzeit umfasst das gesamte Portfolio 60 Häuser an 50 Standorten, der Schwerpunkt liegt dabei in Deutschland und auch der Schweiz. Zu Expansionen in weiteren Metropolen im DACH-Raum kommt mit dem Standort Budapest auch erstmalig die Präsenz im nicht-deutschsprachigen Raum. Die Gruppe vereint die Marken Hyperion, H4 Hotels, H2 Hotels, H+ Hotels sowie H.ostels.
Die Tatsache, dass heuer jede Menge neuer Büroflächen auf den Markt gekommen sind, hat auch für einen gewissen Turbo bei der Vermietungsleistung gesorgt. Wie aus dem aktuellen Büromarktbericht für das dritte Quartal von CBRE hervorgeht, seien in den ersten neun Monaten dieses Jahres rund 165.000 m² Büroflächen vermietet worden, 43.000 allein im dritten Quartal. Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE, geht davon aus, dass die Vermietungsleistung für das Gesamtjahr jenes von 2017 übertreffen werde.
Aktuell gibt es, so CBRE, in Wien ca. 11,23 Millionen m² Büroflächen, von denen rund 30 Prozent der Klasse A, 21 Prozent der Klasse B und 49 Prozent der Klasse C zuzuordnen sind. „2018 werden und wurden rund 270.000 m² neue Büroflächen in Wien fertig gestellt. Darunter große Projekte wie der Austria Campus, The Icon, ViE Erdberger Lände. Diese bringen wichtige Impulse am Markt“, so Schild. Die meisten Fertigstellungen waren - in m² gemessen - rund um den Prater mit dem Austria Campus, weit mehr als ein Viertel seien rund um den Wiener Hauptbahnhof fertiggestellt worden.
Beliebtester Bürostandort nach Vermietungen sei nach wie vor Innere Stadt - CBD - wo derzeit Spitzenmieten von 25,5 Euro/m²/Monat erzielbar seien und der Leerstand von 2,7 Prozent mittlerweile sehr niedrig ist. Durchschnittlich betrage der Leerstand rund fünf Prozent.
AIRA lud die Immobilienbranche zum gemeinsamen Frühstück ins Augarten Café. Denn es gibt Neues zu verkünden: So startet die AIRA startet mit einem eigenen Verkaufsteam, zudem stand eine Präsentation der neuesten Projekte an. In Graz kündigt man den AIRA Tower an und in Wien kommt eines in die Wagramer Straße 130. Auch weitere Projekte warten in der Pipeline.
Die Soravia weitet in der Slowakei ihre Aktivitäten aus und eröffnete so eben einen neuen Retailpark Liptovský Mikuláš mit rund 9.000 m² vermietbarer Fläche in der gleichnamigen Stadt. Im kommenden Jahr soll der Park, der in einer mittelslowakischen Tourismusregion mit rund 31.300 Einwohnern gelegen ist, um weitere 4.000 m² erweitert werden.
Mit der Eröffnung des Retailparks seien, so die Soravia, auch internationale Marken wie H&M, Reserved und Sinsay erstmals in dieser Region vertreten. Insgesamt umfasst die Einzelhandelsimmobilie 15 Mieter. Rund 22 Millionen Euro investierte die Soravia bislang in dieses Projekt. Die Soravia mischt bereits seit 1998 im slowakischen Markt mit.
Hanno Soravia, CEO der Soravia Real Estate Development, sieht in der mittleren Slowakei jede Menge Marktpotenzial: „Das Interesse der Investoren für diese aufstrebende Region wächst und es siedeln sich auch immer mehr internationale Firmen an.“
Es geht weiter: Nach erfolgtem Generations- und Eigentümerwechsel hat Kallco am Wiener Bauträger-Wettbewerb „22., Berresgasse - Gruppe 3 / BAG10“ (Auslober ist hier der wohnfonds_wien) mit dem Projekt „com>22 PLUS“ reüssieren können.
„Es erfüllt mich mit Stolz, dass es uns nach längerer Zeit wieder gelungen ist mit unseren Qualitäten zu punkten und die Jury überzeugen zu können. Auch gibt uns das somit die Möglichkeit einen weiteren qualitativen Beitrag im Bereich des geförderten Wohnbaues für die Stadt Wien leisten.“ so Geschäftsführer Stefan Eisinger-Sewald in einem kurzen Statement dazu. Die Details zum erfolgreichen Projekt-Team, dem Bauprogramm mit rund 180 geförderten Wohnungen und dem Projektablauf werden in Kürze veröffentlicht.
Auch wenn die Vermarktungszeiten von Ferienhotels deutlich länger sind als bei Stadthotels und sich Investoren diese Assetklasse sehr genau ansehen, gibt es doch immer wieder Deals, bei dem ein Ferienhotel gedreht werden kann. Diesmal war es das Viersterne-Hotel Petersbühel mit 82 Zimmern in den Salzburger Obertauern. Und da hat sich, so die Innsbrucker Ennemoser Wirtschaftsberatung, die als Makler den Deal begleitet hat, folgendes Kuriosum zugetragen. Zunächst habe man im Ort und in der Region nach einem möglichen Käufer gesucht, trotz Interesse fand man aber beim Preis nicht zusammen. Also wurde das Hotel am internationalen Markt angeboten - und dort ist man fündig geworden. Die aus Kroatien stammende internationale Hotelgruppe Valamar, die sich zuvor nur auf den Sommertourismus am Mittelmeer konzentriert hatte, hat aus strategischen Gründen zugeschlagen und werde damit auch in österreichische Top-Winterdestinationen aktiv. Das Hotel sei im Rahmen eines Share Deals zu einem "marktkonformen" Preis verkauft worden, wie die Ennemoser Wirtschaftsberatung erklärte. Für Valamar sei dies damit das 16. Haus unter der Marke Valamar Hotels & Resorts, man wolle, so Željko Kukurin, CEO von Valamar Riviera, weiter in Österreich expandieren. Insgesamt umfasst das Portfolio des kroatischen Betreibers 33 Hotels und Resorts sowie 15 Campingplätze von Istrien bis Dubrovnik.
Doch warum konnte das Hotel nicht regional verkauft werden? Zwar seien bislang Hotels innerhalb der Obertauern verkauft worden, doch die einheimischen Hoteliers hatten, so der Makler und Wirtschaftsberater, keine fairen und seriösen Angebote gelegt, was auf wenig ernsthaftes Interesse schließen ließ. Auch die Hausbank hatte das Haus sehr niedrig bewertet. Valamar hatte das Hotel dann schließlich um 37 Prozent über den Schätzwert der Bank gekauft (wenngleich zum tatsächlichen Kaufpreis keine Angaben gemacht wurden). Laut Ennemoser hätte dann allerdings kurz vor Abschluss des Deals ein Nachbar bereut, kein passendes Angebot gelegt zu haben.
In der Pottendorfer Straße 62 in Wiener Neustadt entwickelt der Bauträger WRN FMZ Vermietung das Wohnprojekt Green Point. Das wird 84 1 bis 3-Zimmer-Wohnungen und einer Gewerbefläche im Erdgeschoss von 3.000 m² umfassen. Ein Fokus wird zudem auf Solarenergie und E-Mobilität gelegt. Geplant sind hauseigene Solarstrom-Anlagen auf dem Dach und in jeder Loggia sowie ein Batteriespeicher. Zudem können die Bewohner ein stationäres Carsharing mit Tesla S und anderen E-Fahrzeugen genutzt werden. Die Buchung wird über eine App abgewickelt. Damit die Elektroautos jederzeit fahrbereit sind werden Schnellladestationen für E-Autos errichtet. „Der Mangel an Schnellladestationen in der Stadt und insbesondere in Wohnvierteln ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Ich bin selbst leidenschaftlicher Teslafahrer, aber ohne Ladestation in der Nähe meiner Wohnung macht ein Elektroauto in der Stadt leider wenig Sinn. Mit diesem Bauprojekt möchte ich diesen Mangel beheben,“ sagt Vitaliy Kryvoruchko Geschäftsführer und Gründer des Mobilitätsanbieter Greenride.
Kooperation mit Startup für effizienten Arbeitsablauf
von Charles Steiner
Auch der Fertighaushersteller Elk Haus setzt sich mit dem Thema Digitalisierung auseinander und ist aus diesem Grund eine Kooperation mit dem Startup abaut GmbH eingegangen. Mit diesem wolle man für Kunden wie auch Bauleitern einen 24-Stunden-Livestream von der Baustelle anbieten, nachdem das Projekt in Österreich bereits angelaufen ist, wird es jetzt auch in Deutschland ausgerollt. Mittels eines smarten, datenschutzkompatiblen Kamerasystems soll damit zu jedem Punkt der Bauphase der Baufortschritt visuell ersichtlich gemacht werden, der Dienst richtet sich sowohl an Bauleitern und Mitarbeitern wie auch an private Bauherren. Für erstere soll damit der Baufortschritt auch von der Ferne aus überwachbar bleiben, was teilweise lange Anfahrtswege erheblich reduzieren soll.
Das Kamerasystem von abaut sei laut Elk Haus in der Lage, bauprozessrelevante Abläufe durch Künstliche Intelligenz selbstständig zu erkennen. So würden sich beispielsweise Füllstände von Bauschuttcontainern oder der Fertigstellungsgrad einzelner Bauabschnitte kontrollieren lassen. Dabei werden die Gesichter im Stream unkenntlich gemacht, womit auch der DSGVO Rechnung getragen werde.
Am Donnerstag, 18. Oktober ab 15 Uhr findet wieder der ACSC (Austrian Council of Shopping Center) Kongress im Haus der Industrie statt. Erwartet werden rund 250 Entscheidungsträger aus der Einkaufszentren-, Immobilien- und Handelsszene. Unter dem Motto „To be on the safe side“ steht diesmal das Thema Sicherheit im Fokus der Veranstaltung.
Bei einem Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum in München wurden im Sommer 2016 neun Menschen getötet. Bei Deutschlands größtem Einkaufszentrenbetreiber ECE war und ist Andreas Kube für das Olympia-Einkaufszentrum zuständig. Er spricht beim diesjährigen ACSC Kongress über Sicherheitskonzepte in Einkaufszentren. Hans-Peter Stückler vom Bundeskriminalamt stellt die Initiative „Gemeinsam.sicher“ vor, ebenfalls zu Wort kommen VP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer und Security-Unternehmer Franz Wulz.
Um wirtschaftlich „auf der sicheren Seite“ zu sein, muss man auch die Konsumgewohnheiten insbesondere der jüngeren Bevölkerung verstehen. Das ist das Thema des Keynote-Speakers der Konferenz: „Wie shoppt die Generation Y?“ Beantwortet wird diese Frage von einem, der es wissen muss: Philipp Riederle, 23, Youtube-Star bereits im Alter von 13 Jahren und heute gefragter Autor und Referent.
Details zum Programm und das Anmeldeformular können Sie hier abrufen.
Das „Wolf-Dietrich-Studentenheim“ im Salzburger Andräviertel wurde in den 1960-er Jahren errichtet und entspricht nicht mehr den Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen. Deshalb wird das Gebäude nun unter dem Baumanagement der Salzburg Wohnbau im Auftrag des Katholischen Hochschulwerks umfangreich saniert und erneuert. Mit den Abbrucharbeiten und der Entkernung des Innengebäudes wurde bereits vor kurzem begonnen. In einer Bauzeit von 12 Monaten werden die 72 Zimmer nach den Plänen des renommierten Architekturbüros kofler architects erneuert und mit eigenen Bädern und Kleinküchen ausgestattet. Zusätzlich werden die Fassade und das Dach saniert, die Haustechnik und Sanitäranlagen modernisiert sowie Musikzimmer, Kapelle und ein Gemeinschaftraum mit eigener Küche auf den neuesten Stand gebracht. Energietechnisch wird von Ölauf Fernwärmeheizung umgestellt. Durch den Abriss eines Zubaus kann auch der Innenhof attraktiver gestaltet und vergrößert werden. Die Sanierungskosten des Projekts betragen 5,1 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für September des kommenden Jahres geplant.
Der technologiegestützte deutsche Immobilienmakler Homeday hat den Vertragsabschluss einer neuen Finanzierungsrunde bekannt gegeben. Insgesamt stellen die Investoren Project A, Axel Springer und Purplebricks dem Unternehmen Eigen- und Fremdkapital in Höhe von 20 Millionen Euro zur Verfügung. Mit den bereitgestellten Finanzmitteln will Homeday in die weitere Skalierung des Geschäftsmodells investieren. Der Vollzug der Transaktion bedarf noch der kartellrechtlichen Freigabe. Seit seiner Gründung 2015 hat das Berliner Unternehmen bundesweit Immobilien im Wert von mehr als einer Milliarde Euro erfolgreich vermittelt.
„Durch unser starkes Wachstum in den letzten Jahren hat sich Homeday eine führende Position im Immobilienmarkt erarbeitet. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen der Investoren in unser Modell und unsere Arbeit. Die Finanzierungsrunde und der Erfahrungsaustausch mit Purplebricks versetzen uns in die Lage, unser Wachstum noch einmal zu beschleunigen. Unser Ziel ist es, Homeday zur ersten Anlaufstelle für Eigentümer zu machen, die ihre Immobilie verkaufen wollen“, so Steffen Wicker, Gründer und Geschäftsführer von Homeday.
Schilda lässt grüßen. Oder in dem Fall eben nicht. Denn: Nachdem ein Mieter bei Wiener Wohnen angefragt hätte, weswegen sein Name auf einem Türschild angebracht war und hierauf argumentierte, dass das nicht mehr den Auflagen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entspreche, hatte Wiener Wohnen jetzt angekündigt, über 220.000 (!) Türschilder in Top-Nummern auszutauschen. Da herrscht naturgemäß für Verunsicherung in der Branche, denn auch private Vermieter und Hausverwaltungen könnten nun dazu gezwungen werden, die Türschilder DSGVO-konform zu anonymisieren. Doch die österreichische Wirtschaftskammer versucht zu beruhigen. Vom Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder heißt es dazu, dass man auch vor Inkrafttreten der DSGVO am 25. Mai strenge datenschutzrechtliche Regelungen habe, die eben auch Türschilder miteinbeziehen würden: „So wurden Namensschilder an Türen teilweise aufgrund von ausdrücklichen Einwilligungen - etwa durch Ankreuzmöglichkeit beim Mietvertrag oder separate Unterschrift - schlüssigen Einwilligungen oder auch aufgrund von “berechtigten Interessen„ angebracht. Auch mit der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat sich hier keine Änderung ergeben. Bis jetzt liegt noch keine anderslautende Entscheidung der Datenschutzbehörde vor.“ Heißt auf immoflash-Nachfrage: Es gibt noch keine eindeutige Judikatur, das was jetzt mit Wiener Wohnen passiert, sei lediglich ein juristischer Meinungsaustausch.
Demnach könnten die oben genannten berechtigten Interessen auch mit dem Beispiel argumentiert werden, dass etwa Einsatzfahrzeuge in akuten Notsituationen Wohnungen aufsuchen müssten oder auch Paketzusteller manchmal fehlerhafte Adressbeschriftungen erhalten, wonach sie mit den Namen an den Türschildern die Kunden leichter auffinden könnten.
Der Weg von Wiener Wohnen mittels Anonymisierung der 220.000 Türschilder sei zwar möglich, aber nicht die einzig gangbare Lösung. Man könne beim Mietvertrag etwa anfordern, was am Klingelschild ausgewiesen werden soll. Das wäre sogar durch ein separates Kästchen im Mietvertrag möglich. Bei bestehenden Mietverträgen können Hausverwalter Rundschreiben aussenden und Mieter wie auch Wohnungseigentümer noch einmal darauf hinweisen, ob sie den Namen auf dem Türschild behalten wollen oder nicht. Gebe es keine Antwort, könne man immer noch auf die Top-Nummer ändern. Zuvor solle man aber prüfen, ob das mit dem Türschild nicht ohnehin bereits im Mietvertrag bzw. Eigentumsvertrag geregelt war.
Karin Fuhrmann auf dem Real Estate Leaders Summit
Ich bin dabei: re.comm 2018
von Karin Fuhrmann, TPA Steuerberatung GmbH
„Obwohl ich die re.comm zu einer beruflichen Verpflichtung zähle, bekomme ich dabei doch den Kopf frei. Zusammen mit geschätzten Branchenkollegen lasse ich mich vom facettenreichen Speakerboard auf eine innovative Reise mitnehmen. Bei den Abendveranstaltungen werden die Inputs ausführlich diskutiert.“
Die deutsche Hotelgruppe H-Hotels wird ihr Portfolio in Österreich sukzessive ausbauen. Wie der immoflash in Erfahrung bringen konnte, wird die Gruppe, die mehrere Marken in sich vereint, am 1. Dezember in Wien eröffnen. Zudem soll in den kommenden Tagen ein finales Go für ein weiteres größeres Haus in der Bundeshauptstadt erwartet. "Es ist so gut wie spruchreif", sagt eine Sprecherin dem immoflash, es soll ein markenübergreifendes Haus werden.
Jenes Hotel, das im Dezember eröffnet, befindet sich in der Liechtensteinstraße 87-89, in unmittelbarer Nähe zum Palais Liechtenstein und wird als H+ Hotel geführt. Es umfasst 46 Zimmer.
Die H+Hotels sind bereits seit längerem im österreichischen Markt aktiv, derzeit sind zwei Hotels, eines in Salzburg, das andere in Ried im Innkreis aktiv. Zu dem Haus in Wien, das derzeit eröffnet wird, soll noch ein weiteres in Salzburg folgen. Mit den Projekten will die H-Hotelgruppe das Portfolio sukzessive ausbauen. Derzeit umfasst das gesamte Portfolio 60 Häuser an 50 Standorten, der Schwerpunkt liegt dabei in Deutschland und auch der Schweiz. Zu Expansionen in weiteren Metropolen im DACH-Raum kommt mit dem Standort Budapest auch erstmalig die Präsenz im nicht-deutschsprachigen Raum. Die Gruppe vereint die Marken Hyperion, H4 Hotels, H2 Hotels, H+ Hotels sowie H.ostels.
165.000 m² in Wien vermietet
Büros in Wien boomen
von Charles Steiner
Die Tatsache, dass heuer jede Menge neuer Büroflächen auf den Markt gekommen sind, hat auch für einen gewissen Turbo bei der Vermietungsleistung gesorgt. Wie aus dem aktuellen Büromarktbericht für das dritte Quartal von CBRE hervorgeht, seien in den ersten neun Monaten dieses Jahres rund 165.000 m² Büroflächen vermietet worden, 43.000 allein im dritten Quartal. Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE, geht davon aus, dass die Vermietungsleistung für das Gesamtjahr jenes von 2017 übertreffen werde.
Aktuell gibt es, so CBRE, in Wien ca. 11,23 Millionen m² Büroflächen, von denen rund 30 Prozent der Klasse A, 21 Prozent der Klasse B und 49 Prozent der Klasse C zuzuordnen sind. „2018 werden und wurden rund 270.000 m² neue Büroflächen in Wien fertig gestellt. Darunter große Projekte wie der Austria Campus, The Icon, ViE Erdberger Lände. Diese bringen wichtige Impulse am Markt“, so Schild. Die meisten Fertigstellungen waren - in m² gemessen - rund um den Prater mit dem Austria Campus, weit mehr als ein Viertel seien rund um den Wiener Hauptbahnhof fertiggestellt worden.
Beliebtester Bürostandort nach Vermietungen sei nach wie vor Innere Stadt - CBD - wo derzeit Spitzenmieten von 25,5 Euro/m²/Monat erzielbar seien und der Leerstand von 2,7 Prozent mittlerweile sehr niedrig ist. Durchschnittlich betrage der Leerstand rund fünf Prozent.
Gettogether und AIRA Projektschau
Ein Kaffee im Augarten
von Markus Giefing
AIRA lud die Immobilienbranche zum gemeinsamen Frühstück ins Augarten Café. Denn es gibt Neues zu verkünden: So startet die AIRA startet mit einem eigenen Verkaufsteam, zudem stand eine Präsentation der neuesten Projekte an. In Graz kündigt man den AIRA Tower an und in Wien kommt eines in die Wagramer Straße 130. Auch weitere Projekte warten in der Pipeline.
9.000 m² im Retailpark Liptovský Mikuláš
Soravia eröffnet in der Slowakei
von Charles Steiner
Die Soravia weitet in der Slowakei ihre Aktivitäten aus und eröffnete so eben einen neuen Retailpark Liptovský Mikuláš mit rund 9.000 m² vermietbarer Fläche in der gleichnamigen Stadt. Im kommenden Jahr soll der Park, der in einer mittelslowakischen Tourismusregion mit rund 31.300 Einwohnern gelegen ist, um weitere 4.000 m² erweitert werden.
Mit der Eröffnung des Retailparks seien, so die Soravia, auch internationale Marken wie H&M, Reserved und Sinsay erstmals in dieser Region vertreten. Insgesamt umfasst die Einzelhandelsimmobilie 15 Mieter. Rund 22 Millionen Euro investierte die Soravia bislang in dieses Projekt. Die Soravia mischt bereits seit 1998 im slowakischen Markt mit.
Hanno Soravia, CEO der Soravia Real Estate Development, sieht in der mittleren Slowakei jede Menge Marktpotenzial: „Das Interesse der Investoren für diese aufstrebende Region wächst und es siedeln sich auch immer mehr internationale Firmen an.“
Nach erfolgtem Eigentümerwechsel
Kallco gewinnt Bauträger-Wettbewerb
von Gerhard Rodler
Es geht weiter: Nach erfolgtem Generations- und Eigentümerwechsel hat Kallco am Wiener Bauträger-Wettbewerb „22., Berresgasse - Gruppe 3 / BAG10“ (Auslober ist hier der wohnfonds_wien) mit dem Projekt „com>22 PLUS“ reüssieren können.
„Es erfüllt mich mit Stolz, dass es uns nach längerer Zeit wieder gelungen ist mit unseren Qualitäten zu punkten und die Jury überzeugen zu können. Auch gibt uns das somit die Möglichkeit einen weiteren qualitativen Beitrag im Bereich des geförderten Wohnbaues für die Stadt Wien leisten.“ so Geschäftsführer Stefan Eisinger-Sewald in einem kurzen Statement dazu. Die Details zum erfolgreichen Projekt-Team, dem Bauprogramm mit rund 180 geförderten Wohnungen und dem Projektablauf werden in Kürze veröffentlicht.
Hotel in den Obertauern an Valamar verkauft
Kroatische Hotelkette goes Austria
von Charles Steiner
Auch wenn die Vermarktungszeiten von Ferienhotels deutlich länger sind als bei Stadthotels und sich Investoren diese Assetklasse sehr genau ansehen, gibt es doch immer wieder Deals, bei dem ein Ferienhotel gedreht werden kann. Diesmal war es das Viersterne-Hotel Petersbühel mit 82 Zimmern in den Salzburger Obertauern. Und da hat sich, so die Innsbrucker Ennemoser Wirtschaftsberatung, die als Makler den Deal begleitet hat, folgendes Kuriosum zugetragen. Zunächst habe man im Ort und in der Region nach einem möglichen Käufer gesucht, trotz Interesse fand man aber beim Preis nicht zusammen. Also wurde das Hotel am internationalen Markt angeboten - und dort ist man fündig geworden. Die aus Kroatien stammende internationale Hotelgruppe Valamar, die sich zuvor nur auf den Sommertourismus am Mittelmeer konzentriert hatte, hat aus strategischen Gründen zugeschlagen und werde damit auch in österreichische Top-Winterdestinationen aktiv. Das Hotel sei im Rahmen eines Share Deals zu einem "marktkonformen" Preis verkauft worden, wie die Ennemoser Wirtschaftsberatung erklärte. Für Valamar sei dies damit das 16. Haus unter der Marke Valamar Hotels & Resorts, man wolle, so Željko Kukurin, CEO von Valamar Riviera, weiter in Österreich expandieren. Insgesamt umfasst das Portfolio des kroatischen Betreibers 33 Hotels und Resorts sowie 15 Campingplätze von Istrien bis Dubrovnik.
Doch warum konnte das Hotel nicht regional verkauft werden? Zwar seien bislang Hotels innerhalb der Obertauern verkauft worden, doch die einheimischen Hoteliers hatten, so der Makler und Wirtschaftsberater, keine fairen und seriösen Angebote gelegt, was auf wenig ernsthaftes Interesse schließen ließ. Auch die Hausbank hatte das Haus sehr niedrig bewertet. Valamar hatte das Hotel dann schließlich um 37 Prozent über den Schätzwert der Bank gekauft (wenngleich zum tatsächlichen Kaufpreis keine Angaben gemacht wurden). Laut Ennemoser hätte dann allerdings kurz vor Abschluss des Deals ein Nachbar bereut, kein passendes Angebot gelegt zu haben.
Wohnhaus mit 84 Wohnungen in Wiener Neustadt
Wohnprojekt mit Fokus auf E-Mobilität
von Stefan Posch
In der Pottendorfer Straße 62 in Wiener Neustadt entwickelt der Bauträger WRN FMZ Vermietung das Wohnprojekt Green Point. Das wird 84 1 bis 3-Zimmer-Wohnungen und einer Gewerbefläche im Erdgeschoss von 3.000 m² umfassen. Ein Fokus wird zudem auf Solarenergie und E-Mobilität gelegt. Geplant sind hauseigene Solarstrom-Anlagen auf dem Dach und in jeder Loggia sowie ein Batteriespeicher. Zudem können die Bewohner ein stationäres Carsharing mit Tesla S und anderen E-Fahrzeugen genutzt werden. Die Buchung wird über eine App abgewickelt. Damit die Elektroautos jederzeit fahrbereit sind werden Schnellladestationen für E-Autos errichtet. „Der Mangel an Schnellladestationen in der Stadt und insbesondere in Wohnvierteln ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Ich bin selbst leidenschaftlicher Teslafahrer, aber ohne Ladestation in der Nähe meiner Wohnung macht ein Elektroauto in der Stadt leider wenig Sinn. Mit diesem Bauprojekt möchte ich diesen Mangel beheben,“ sagt Vitaliy Kryvoruchko Geschäftsführer und Gründer des Mobilitätsanbieter Greenride.
Kooperation mit Startup für effizienten Arbeitsablauf
Elk Haus wird digital
von Charles Steiner
Auch der Fertighaushersteller Elk Haus setzt sich mit dem Thema Digitalisierung auseinander und ist aus diesem Grund eine Kooperation mit dem Startup abaut GmbH eingegangen. Mit diesem wolle man für Kunden wie auch Bauleitern einen 24-Stunden-Livestream von der Baustelle anbieten, nachdem das Projekt in Österreich bereits angelaufen ist, wird es jetzt auch in Deutschland ausgerollt. Mittels eines smarten, datenschutzkompatiblen Kamerasystems soll damit zu jedem Punkt der Bauphase der Baufortschritt visuell ersichtlich gemacht werden, der Dienst richtet sich sowohl an Bauleitern und Mitarbeitern wie auch an private Bauherren. Für erstere soll damit der Baufortschritt auch von der Ferne aus überwachbar bleiben, was teilweise lange Anfahrtswege erheblich reduzieren soll.
Das Kamerasystem von abaut sei laut Elk Haus in der Lage, bauprozessrelevante Abläufe durch Künstliche Intelligenz selbstständig zu erkennen. So würden sich beispielsweise Füllstände von Bauschuttcontainern oder der Fertigstellungsgrad einzelner Bauabschnitte kontrollieren lassen. Dabei werden die Gesichter im Stream unkenntlich gemacht, womit auch der DSGVO Rechnung getragen werde.
Kommenden Donnerstag im Haus der Industrie
Termin zum Tag: ACSC Kongress
von Stefan Posch
Am Donnerstag, 18. Oktober ab 15 Uhr findet wieder der ACSC (Austrian Council of Shopping Center) Kongress im Haus der Industrie statt. Erwartet werden rund 250 Entscheidungsträger aus der Einkaufszentren-, Immobilien- und Handelsszene. Unter dem Motto „To be on the safe side“ steht diesmal das Thema Sicherheit im Fokus der Veranstaltung.
Bei einem Amoklauf im Olympia-Einkaufszentrum in München wurden im Sommer 2016 neun Menschen getötet. Bei Deutschlands größtem Einkaufszentrenbetreiber ECE war und ist Andreas Kube für das Olympia-Einkaufszentrum zuständig. Er spricht beim diesjährigen ACSC Kongress über Sicherheitskonzepte in Einkaufszentren. Hans-Peter Stückler vom Bundeskriminalamt stellt die Initiative „Gemeinsam.sicher“ vor, ebenfalls zu Wort kommen VP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer und Security-Unternehmer Franz Wulz.
Um wirtschaftlich „auf der sicheren Seite“ zu sein, muss man auch die Konsumgewohnheiten insbesondere der jüngeren Bevölkerung verstehen. Das ist das Thema des Keynote-Speakers der Konferenz: „Wie shoppt die Generation Y?“ Beantwortet wird diese Frage von einem, der es wissen muss: Philipp Riederle, 23, Youtube-Star bereits im Alter von 13 Jahren und heute gefragter Autor und Referent.
Details zum Programm und das Anmeldeformular können Sie hier abrufen.
5,1 Millionen Euro Sanierungskosten
Salzburg Wohnbau saniert Studentenheim
von Stefan Posch
Das „Wolf-Dietrich-Studentenheim“ im Salzburger Andräviertel wurde in den 1960-er Jahren errichtet und entspricht nicht mehr den Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen. Deshalb wird das Gebäude nun unter dem Baumanagement der Salzburg Wohnbau im Auftrag des Katholischen Hochschulwerks umfangreich saniert und erneuert. Mit den Abbrucharbeiten und der Entkernung des Innengebäudes wurde bereits vor kurzem begonnen. In einer Bauzeit von 12 Monaten werden die 72 Zimmer nach den Plänen des renommierten Architekturbüros kofler architects erneuert und mit eigenen Bädern und Kleinküchen ausgestattet. Zusätzlich werden die Fassade und das Dach saniert, die Haustechnik und Sanitäranlagen modernisiert sowie Musikzimmer, Kapelle und ein Gemeinschaftraum mit eigener Küche auf den neuesten Stand gebracht. Energietechnisch wird von Ölauf Fernwärmeheizung umgestellt. Durch den Abriss eines Zubaus kann auch der Innenhof attraktiver gestaltet und vergrößert werden. Die Sanierungskosten des Projekts betragen 5,1 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für September des kommenden Jahres geplant.
Detuscher Immobilienmakler mit Finanzierungsrunde
Homeday sammelt 20 Millionen ein
von Stefan Posch
Der technologiegestützte deutsche Immobilienmakler Homeday hat den Vertragsabschluss einer neuen Finanzierungsrunde bekannt gegeben. Insgesamt stellen die Investoren Project A, Axel Springer und Purplebricks dem Unternehmen Eigen- und Fremdkapital in Höhe von 20 Millionen Euro zur Verfügung. Mit den bereitgestellten Finanzmitteln will Homeday in die weitere Skalierung des Geschäftsmodells investieren. Der Vollzug der Transaktion bedarf noch der kartellrechtlichen Freigabe. Seit seiner Gründung 2015 hat das Berliner Unternehmen bundesweit Immobilien im Wert von mehr als einer Milliarde Euro erfolgreich vermittelt.
„Durch unser starkes Wachstum in den letzten Jahren hat sich Homeday eine führende Position im Immobilienmarkt erarbeitet. Wir freuen uns sehr über das Vertrauen der Investoren in unser Modell und unsere Arbeit. Die Finanzierungsrunde und der Erfahrungsaustausch mit Purplebricks versetzen uns in die Lage, unser Wachstum noch einmal zu beschleunigen. Unser Ziel ist es, Homeday zur ersten Anlaufstelle für Eigentümer zu machen, die ihre Immobilie verkaufen wollen“, so Steffen Wicker, Gründer und Geschäftsführer von Homeday.
Impressum
Medieninhaber
epmedia Werbeagentur GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Herausgeber
Immobilien Magazin Verlag GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Jegliches verwendete Material ist urheberrechtlich geschützt.
Die epmedia Werbeagentur GmbH und die Immobilien Magazin Verlag GmbH
gestatten die Übernahme von immoflash Texten in Datenbestände, die
ausschließlich für den privaten Gebrauch eines Nutzers bestimmt sind.
Die Übernahme und Datennutzung zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen
Zustimmung der epmedia Werbeagentur GmbH oder der Immobilien Magazin
Verlag GmbH. Die Übernahme von Fotos ist auch für private Zwecke nicht gestattet.
Bei Fragen zu Buchungen kontaktieren Sie uns gerne:
Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler CvD: Stefan Posch
Fotos: Archiv, shutterstock
Videoredaktion: Markus Giefing, Eva Palatin
Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Wenn die Politik mitmischt
Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
[cite1]
Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
[cite2]
Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
[cite3]
Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
[cite4]
Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
[cite5]
Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
[cite6]
Oslo: Wie eine Stadt den Individualverkehr reduziert.
Interview mit der Vizebürgermeisterin von Oslo, Hanna E. Marcussen, zuständig für Stadtentwicklung und Speakerin bei der Urban Future Global Conference 2018 in Wien.Ist Citymaut der einzige effiziente Weg zur Verkehrsreduktion, oder gibt es Alternativen? Hanna E. Marcussen: Die Hälfte der Verkehrsbelastung kommt in Oslo vom Individualverkehr. Um die Emissionen zu reduzieren, motivieren wir die Bewohner, auf Elektroautos umzusteigen, und wir verbessern das öffentliche Verkehrsangebot. Elektroautos wollen wir dafür billiger im Einkauf und einfacher im Betrieb machen, also Ladestationen ausbauen. 47 % der Neuzulassungen sind bereits Elektroautos. Wir sind aber der Meinung, dass E-Autos nicht das Ende der Entwicklung sein können, auch wenn es absehbar immer Menschen geben wird, die den Individualverkehr benötigen. Gleichzeitig bauen wir das öffentliche Angebot mit den Einnahmen der Citymaut aus. Und wir forcieren das Radfahren - sogar im Winter wird das mehr und mehr angenommen.Aber auch der öffentliche Verkehr stößt CO2 aus. Marcussen: Richtig, auch dieser muss emissionsfrei werden. Bis 2020 wollen wir hier auf erneuerbare Energien umgestiegen sein. Dieses Jahr haben wir den ersten batteriebetriebenen Bus gestartet, bis 2025 sollen 60 % der Busse elektrisch unterwegs sein. Und unsere Fähren werden auf Biogas umgestellt. 2018 testen wir erstmals auch hier Elektroantriebe und Biogas. Auch bei Straßenbahnen und U-Bahn wollen wir auf erneuerbare Energie aus Wasserkraft setzen. Und ebenfalls nächstes Jahr startet der Testbetrieb für fahrerlose Busse, auch diese haben einen Elektroantrieb.Was plant Oslo nun exakt? Marcussen: Mit der Reduktion des Verkehrs wollen wir ermöglichen, dass die Stadt grüner wird und die bisherigen Verkehrsflächen mehr Raum für Citylife schaffen. Es werden bis 2019 viel mehr öffentliche Plätze entstehen - für Events, Cafés, Essen im Freien, Radstände und Sportplätze.Was waren die bisherigen Erfahrungswerte? Marcussen: In diesem Jahr haben wir sechs Pilotprojekte gestartet und ehemalige Parkplätze alternativen Verwendungszwecken zugeführt. Das werden wir 2018 weiter ausbauen. Insgesamt werden 700 Parkplätze Platz machen für eine bessere Nutzung. Autos werden in Parkgaragen verbannt. 2015 haben das bereits die Hälfte der Osloer als positiv empfunden.