Immofinanz mit starker Performance
Operativer Gewinn wurde verdreifacht
von Charles Steiner
Die Immofinanz konnte sich im ersten Halbjahr in mehreren Bereichen deutlich steigern. Wie bei der Bilanzpressekonferenz heute vor Journalisten erklärt wurde, konnte der operative Gewinn von knapp 34 Millionen Euro auf fast 115 Millionen Euro gesteigert werden - eine Verdreifachung gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr, wie CEO Oliver Schumy berichtet. Mit einem Vermietungsgrad von 94,7 Prozent auf das gesamte Portfolio konnte zudem ein neuer Bestwert erzielt werden. Damit konnte auch ein starker Zuwachs des operativen Gewinns (FFO 1) von 74 Prozent auf 48,4 Millionen Euro erzielt werden, Schumy rechnet damit, dass die Guidance für das Gesamtjahr die 100 Millionen Euro-Marke überschreiten wird. Entsprechend wurde bekräftigt, dass die Dividende heuer von 70 Cent auf 80 Cent angehoben werden wird. Lediglich beim Nettogewinn mussten mit einem Minus von 18 Prozent auf 86 Millionen Euro Abstriche gemacht werden. Dennoch: „Die in den Vorjahren gesetzten Maßnahmen greifen“, kommentiert Schumy.
Zudem schwimmt die Immofinanz förmlich im Geld: Derzeit hat die Immofinanz mit rund 1,1 Milliarden Euro jede Menge liquide Mittel übrig, wie CFO Stefan Schönauer erklärt, auch bedingt durch den Verkauf des 26-Prozent-Pakets der CA Immo an die Starwood. Aufgewendet werden die Mittel unter anderem für den Kauf des 29-prozentigen S Immo-Pakets, dessen Closing im 3. Quartal erwartet wird, und für ein umfassendes Aktienrückkaufprogramm. Das S Immo-Paket in der Höhe von etwa 390 Millionen Euro und dem Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von 200 Millionen bis 240 Millionen Euro machen zusammen 750 Millionen Euro aus, damit bleibt noch jede Menge Geld für das operative Geschäft übrig.
Damit werde man, so COO Dietmar Reindl, einerseits nach passenden Bürostandorten suchen, vornehmlich in Osteuropa, aber auch in Wien, wahrscheinlich auch in Deutschland. Massiv ausgebaut werden soll das FMZ-Konzept Stop Shop, das derzeit 72 solcher Shops umfasst. Mittelfristig soll die 100er-Marke damit geknackt werden, derzeit sei man, so Reindl, in Verhandlungen für ein Portfolio mit zehn bis zwölf FMZ mit einer Ankaufsrendite von 8,8 Prozent. Für die Shoppingcenter-Marke VIVO! sieht Reindl nur Bedarf bei freien Marktpotenzialen, vornehmlich in Osteuropa. Im Westen sei die Anzahl der Shoppingcenter bereits zu dicht. Derzeit beträgt der Wert des Gesamtportfolios 4,3 Milliarden Euro, 3,7 Milliarden davon entfallen auf Bestandsimmobilien.
Starkes operatives Ergebnis und Umsatzrückgang
S Immo steigert FFO
von Stefan Posch
Die S Immo kann auf ein starkes operatives Halbjahr zurückblicken. Der FFO 1 wurde auf den Rekordwert von 34,4 Millionen Euro (1. HJ 2017: 26,7 Millionen Euro) gesteigert. Dies gelang laut der S Immo trotz umfangreicher Verkäufe und der einhergehenden Verringerung der Mieterlöse. Vor allem gestiegene Dividendenerträge und geringere Finanzierungskosten hätten zu diesem Ergebnis beigetragen. Das Finanzergebnis hat sich ebenfalls verbessert liegt aber mit -1,3 Millionen Euro weiter knapp im Minus (2017: -21,6 Millionen Euro). Der Umsatz fiel hingegen von 97,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 91,0 Millionen Euro.
„Ab dem nächsten Jahr werden Ankäufe und unsere laufenden Projektentwicklungen die Verringerungen der Mieteinnahmen wieder kompensieren. Umso stolzer macht es uns aber, dass wir in einem solchen Übergangsjahr dennoch diesen Rekordwert auf operativer Ebene erzielen konnten“, kommentiert Ernst Vejdovszky, Vorstandsvorsitzender der S Immo die Halbjahreszahlen. Das beweise nicht nur die Schlagkraft unserer Strategie, sondern auch die hohe Qualität unserer täglichen Arbeit an und mit unserem Portfolio.
Die S Immo beobachtet aktuell ein sehr hohes Preisniveau in ihren Märkten. Trotzdem würden sich in einzelnen Regionen und vor allem in Deutschland immer wieder attraktive Kaufgelegenheiten ergeben. „Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf Städte mit großem Wachstumspotenzial - sowohl demografisch als auch wirtschaftlich - wie zum Beispiel Leipzig, Rostock oder Kiel. Aber auch in unseren anderen Märkten prüfen wir laufend interessante Investitionsmöglichkeiten“, erklärt Friedrich Wachernig, Vorstand der S Immo. Parallel dazu führe man Projektentwicklungen fort. Das bereits voll vermietete Einsteinova Business Center werde im Laufe des Sommers an die Mieter übergeben und die Büroimmobilie The Mark in Bukarest könne man planmäßig noch im laufenden Jahr fertigstellen. „Auch in Berlin stehen einige weitere spannende Projekte auf unserer Agenda. Unsere Bilanz zur Jahresmitte ist also erneut stark und wir freuen uns darauf, unsere Arbeit mit großem Engagement erfolgreich fortzuführen“, so Wachernig weiter.