Bauordnung Neu auf dem Prüfstand

Überfällige Nachjustierung und fehlender Mut

von Stefan Posch

Die Stadt Wien hat nun den Entwurf für die Novellierung der Wiener Bauordnung präsentiert (immoflash berichtete gestern). Neben den schon im Vorfeld angekündigte Maßnahmen, wie etwa die neue Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“, Verfahrensvereinfachungen und -beschleunigungen und strengere Regeln für kurzfristige gewerbliche Nutzungen von Wohnungen für Beherbungszwecken, tauchen auch ein paar Überraschungen im Gesetzesentwurf auf.
So wird etwa die Mindestgröße für Wohnungen von bisher 30 auf künftig 25 m² herabgesetzt und so dem Trend Richtung immer mehr Single-Hauhalten Rechnung getragen. Ein Ziel der Novellierung ist es, die Schaffung von Wohnraum zu begünstigen.
Bauträgersprecher Hans Jörg Ulreich sieht bei der Bereinigung von „Vorschriften, die weit überzogen und damit nicht praxistauglich waren“, einen längst überfälligen Schritt. Einen „klaren Schuss ins Knie“ sieht Ulreich aber beim strengeren Schutz von Gründerzeithäusern, der ja schon seit 1. Juli gilt. „Stehen lassen bedeutet nicht, dass das Gebäude auch erhalten bleibt“, so Ulreich. Altbauten in Wien könne man nicht über eine Bauordnung retten, solange Gründerzeithäuser in der Sanierung und im Erhalt viel teurer sind als jeder Neubau und solange Gründerzeitwohnungen im Mietrecht trotzdem Neubauten gegenüber benachteiligt werden.
Auch bei der neuen Widmungskategorie ortet Ulreich vor allem Kosmetik. „130.000 neue Gemeindewohnungen könnten durch Aufstockung, Überbau und Verdichtung des Bestands errichtet werden - da braucht es keinen einzigen m² an neuen Flächenzukauf“, so Ulreich. Das sei keine Maßnahme für sozial Benachteiligte, vielmehr ziehe die Stadt hier dem Privatmarkt Kunden ab. „Wien muss nur treffsicher und effizient Wohnraum für die Schwächsten schaffen, statt der Wirtschaft, die Arbeitsplätze sichert und freifinanziert baut, Kunden zu entziehen“, fordert er.
Die neue Bauordnung habe vieles - überfällig - auf den Stand der Zeit gebracht, was Ulreich aber als eine Selbstverständlichkeit ansieht. „Mutige und bahnbrechende Schritte für die Zukunft des Wiener Wohnbaus, etwa im Bereich der Bauverfahren im mehrgeschossigen Wohnbau, sind nicht darin enthalten. Da wäre vieles herauszuholen gewesen“, so Ulreich. So bleibe es technisch eine längst notwendige Nachjustierung und politisch werde daraus die „alte, überholte Ideologieschlacht zwischen 'gutem' öffentlichen und 'bösem' privaten Wohnbau“. „Leider“, so Ulreich abschließend.

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Immo-Preise steigen weiter

Gewerbeimmobilien nach wie vor im Visier

von Charles Steiner

Die Immobilienpreise in Deutschland sind hoch - und sie werden zumindest bis zum Ende dieses Jahres auch weiterhin steigen, und zwar in allen Assetklassen. Zu dieser Einschätzung gelangt der Deutsche Anlage-Immobilien Verbund (DAVE) im Rahmen eines Ausblicks für das heurige Jahr. Der Grund: Die Nachfrage ist weiterhin hoch, die Neubautätigkeit allerdings zu gering. Das auch, weil Baugrundstücke Mangelware sind.
Matthias Wirtz, DAVE-Partner, KSK-Immobilien Köln: „Wir verzeichnen weiterhin eine zu geringe Neubautätigkeit. Entsprechend ist für Investoren nach wie vor die Wertstabilität von Immobilien das dominierende Anlagemotiv und aktives Asset Management eine gute Anlagestrategie.“ Peter Schürrer, DAVE-Geschäftsführer, Schürrer & Fleischer Stuttgart fügt hinzu: „Eine erhöhte Nachfrage ausländischen Kapitals erwarten wir bei Gewerbe-, nicht aber bei Wohnimmobilien in den Ballungszentren aufgrund niedriger Renditefaktoren.“ Für die ausländischen Investoren sind nach wie vor Gewerbeimmobilien im Vordergrund. Bei Büroimmobilien allerdings führe die hohe Nachfrage bei einem überschaubarem Neubauangebot mittlerweile zu einer teilweise ungesund niedrigen Leerstandsquote. Dementsprechend seien steigende Mieten zu erwarten, und die Bereitschaft und der Mut für spekulative Neubauten an A- und B-Standorten nehme zu. Für 2018 ist mit weiter leicht fallenden Renditen zu rechnen. Bei Logistikimmobilien gilt als größter Treiber der Onlinehandel. Die Anlageklasse habe sich, so DAVE, am Markt behauptet und werde weiterhin für Investoren zunehmend attraktiver, weswegen auch hier Preissteigerungen zu erwarten seien.
Bei Wohnimmobilien gilt nach wie vor ein hoher Nachfrageüberhang. Gerade Objekte mit einem Volumen zwischen 10 und 100 Millionen Euro, bei ausländischen Investoren je nach Lage auch erst ab 50 Millionen Euro, in demografisch wachsenden Standorten seien bei in- und ausländischen Investoren sowie Family Offices stark gefragt.

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Immofinanz-S Immo-Deal dauert noch

Warten noch auf OK der Wettbewerbsbehörden

von Charles Steiner

Der im April stattgefundene Einstieg der Immofinanz bei der S Immo verzögert sich - zumindest um ein Monat. Grund dafür ist, dass es bislang noch kein grünes Licht von den Wettbewerbsbehörden gegeben habe, weswegen sich die beiden Konzerne entschlossen hatten, die Closingfrist vorsorglich zu verlängern. Es handelt sich hierbei um die Beteiligung in der Höhe von insgesamt 29,14 Prozent an der S Immo zu je 20 Euro pro Aktie, die sich die Immofinanz rund 390 Millionen Euro hatte kosten lassen. Verkäufer des Pakets waren zu 21,86 Prozent die RPR-Gruppe um Ronny Pecik und zu 7,28 Prozent die Signa unter Rene Benko.
Gegenüber dem immoflash erklärte die Immofinanz, dass es sich bei dieser Meldung um eine Formalität handle und man weiterhin unverändert von einem Closing im heurigen dritten Quartal ausgeht.

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Die besten deutschen Highstreets

Frequenzzählung weist München als Spitzenreiter aus

von Charles Steiner

Für Einkaufsstraßen in den Innenstädten gibt es nur eine wirklich harte Währung: Die Passantenfrequenz. Denn je belebter eine Highstreet ist, desto mehr werden auch die dort befindlichen Geschäftslokale besucht, desto höher sind dann die Umsätze und desto höher damit die erzielbaren Spitzenmieten. BNP Paribas Real Estate hat die Passantenfrequenzen pro Stunde in den deutschen Metropolen gemessen - und wenig verwunderlich landet die bekannte Kaufingerstraße in München als Vertreter der Big 7 auf Platz eins - seit fünf Jahren in Folge. Dort wies BNP Paribas Real Estate eine Frequenz von knapp 12.900 Passanten pro Stunde auf - knapp dahinter liegt die Kölner Schildergasse mit über 11.400 Passanten und die Frankfurter Zeil mit 10.400 Besuchern. Platz eins bei den Städten mit über 500.000 Einwohnern ging an Hannover, bei 250.000 bis 500.00 Einwohnern an Wiesbaden, in der Kategorie 100.000 bis 250.000 Einwohnern Trier. Der Grund, warum die Einkaufsstraßen in den größten Städten, Berlin und Hamburg, nicht in den Spitzenplätzen auftauchten, erklärte BNP Paribas einerseits durch verschiedene Retail-Hotspots, wo sich die Passanten entsprechend verteilen und sich damit nicht auf einzelne Einkaufsstraßen konzentrieren, die Gesamtfrequenz aber sehr hoch ist.
Dem entsprechend entwickeln sich die erzielbaren Spitzenmieten: In München wurden in der Kaufingerstraße 370 Euro/m² gemessen, in der Frankfurter Zeil rund 300 Euro/m². In den Städten, in denen die Retailangebote verteilt sind - Berlin und Hamburg waren 320 Euro/m² bzw. 270 Euro/m² angegeben worden. Allerdings hätten die Spitzenmieten aufgrund der hohen Mietpreisbelastung für die Retailer leicht nachgegeben. Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Head of Retail Services erklärt: „Dementsprechend ist festzuhalten, dass in den wichtigsten deutschen Einzelhandelsmärkten weiterhin viel los ist - sei es hinsichtlich des Passantenaufkommens in den Top-Lagen oder auch der immer wieder neuen Konzepte, die versuchen, die Transformationsprozesse des stationären Handels für sich zu nutzen, statt vor ihnen zu resignieren.“

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Publity verkauft Office-Portfolio

70.000 m² Büroflächen an Investor

von Sophie Schoeller

Die publity AG hat ein Portfolio mit drei Büroimmobilien in Nordrhein Westfalen mit einer Gesamtmietfläche von 70.000 m² verkauft. Über Details zum Käufer und zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Publity hat die Immobilien, die sich in Bielefeld, Ratingen und Oberhausen befinden, 2015 und 2016 erworben. Zu den Gebäuden, die nun nahezu voll vermietet sind, gehören 1900 Tiefgaragen- und Außenstellplätze.
Die Kanzlei DLA Piper hat mit einem Team um Lead Partner Lars Reubekeul die rechtliche Beratung der Transaktion übernommen. Der Verkauf der Immobilien wurde durch die NAI Apollo in Frankfurt im Rahmen eines Gemeinschaftsgeschäftes vermittelt.
„Dieses Portfolio mit modernen Büroimmobilien an exzellenten Standorten ist ein hervorragendes Beispiel für das managetocore Geschäftsmodell der publity AG. In diesem Jahr ist es der zweite große Portfolioverkauf und wieder haben wir durch unser Assetmanagement innerhalb einer kurzen Haltedauer der Immobilien eine hohe Wertsteigerung und somit einen erfolgreichen Exit für unsere Investoren realisieren können“, zeigt sich Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der publity AG, angetan.

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Österreicher kaufen wieder in Leipzig

von Gerhard Rodler

Leipzig wird aufgrund der steigenden Preise in Berlin ein immer interessanterer Hotspot - auch für österreichische Investoren. Das gilt nicht nur für die S Immo, die bereits seit mehreren Jahren in der deutschen Stadt Fuß gefasst hatte. Auf für andere: Gewerbliche Investoren aus Österreich, die namentlich nicht genannt werden, haben im Leipziger
Stadtteil Stötteritz ein unter Denkmalschutz stehendes Mehrfamilienhaus mit einer Gesamtnutzfläche von rd. 548 m² gekauft. Das voll vermietete Objekt in der beliebten Lage der Breslauer Straße verfügt über acht Wohnungen. Verkäufer waren gewerbliche Eigentümer aus Sachsen. Beratend und vermittelnd tätig war Engel & Völkers Commercial Leipzig.

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Investoren fliegen auf Bremen

Angebotsmangel lässt Transaktionszahl deutlich sinken

von Sophie Schoeller

Bremens Wirtschaftsaufschwung fordert seinen Tribut. Bei einem faktisch nicht vorhandenen Wohnungsleerstand sind die Angebotsmieten erneut um 4,8 Prozent gestiegen. Das weckt Begehren bei Investoren, die Potenziale auf dem Markt für Anlageimmobilien sehen. Attraktive Renditen bei hoher Wertbeständigkeit seien die Argumente für Anleger. "Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 1.583 Euro/m² ist die Stadtgemeinde deutlich günstiger als die sieben A-Standorte oder andere Landeshauptstädte vergleichbarer Größenordnung ", heißt es dazu in dem aktuellen "Wohn- und Geschäftshäuser Marktreport Bremen" von Engel & Völkers Commercial. Dabei ließen sich in den guten Lagen wie der Neustadt oder Findorff mit Rohertragsfaktoren zwischen dem 15,2- und 19,5-Fachen der Jahresnettokaltmiete durchschnittliche Nettoanfangsrenditen von 5,8 Prozent realisieren.
"Limitierender Faktor auf dem Immobilienmarkt ist der bestehende Angebotsmangel", berichtet Bastian Wefer, Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Bremen. Im Jahr 2017 seien gerade einmal 220 Wohn- und Geschäftshäuser gehandelt worden. Dies entspräche dem niedrigsten Wert seit 15 Jahren. Die Politik habe den Handlungsbedarf erkannt: In der ganzen Stadt entstünden neue Wohnungsbauprojekte, um dem anhaltenden Zuzug und dem Trend zu kleineren Haushalten entgegenzuwirken.

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Papiermühle wird seniorengerecht

Altbau wird zu Generation Living

von Charles Steiner

Die PapiermühleDie Papiermühle

Die denkmalgeschützte Papiermühle aus dem 15. Jahrhundert in der oberösterreichischen Stadt Braunau ist eines der ältesten Gebäude - und für dieses fand die Stadt Braunau lange keinen Käufer - wohl auch deswegen, weil die Bausubstanz bereits in die Jahre gekommen ist. Der Welser Entwickler Trio Development hat sich dieser Immobilie angenommen und diese in ein generationenübergreifendes und vor allem seniorengerechtes Wohnheim umfunktioniert. 20 seniorengerechte Wohnungen sind jetzt bezugsfertig, wobei die Hälfte von der Diakonie betreut wird. Allerdings, so Trio Development, kein einfaches Unterfangen. Denn die Vorgabe des Denkmalamtes war, die äußere Gebäudehülle und Dachform mit den typischen Längsgaupen zu erhalten. Außerdem sollte die Fassade ausschließlich mit Naturmaterialien erneuert werden.
Trio-Geschäftsführer Wolfgang Mairhofer sagt: "Die Sanierung der Papiermühle Braunau hat uns vor große Schwierigkeiten gestellt. Der neue Außenputz musste somit händisch gesiebt und abgemischt werden und auch die Verputzarbeiten erfolgten von Hand, der heute übliche Maschinen-Putz durfte nicht verwendet werden.Heute präsentiert sie sich als vorbildliches generationenübergreifendes Wohnbauprojekt und bietet auch aufgrund der optimalen Lage eine ausgezeichnete Wohnqualität."
Bereits im 15. Jahrhundert wurde die Papiermühle in Braunau errichtet. Nach einem Brand im Jahr 1912 wurden die
Gebäude teilweise wieder aufgebaut. 1981 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt und beherbergte
dann Mietwohnungen. In den vergangenen Jahren stand das Haus leer.

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Karriere zum Tag: Neu bei EdRAM

Axel Schade neuer Executive Director institutionelle Kunden

von Charles Steiner

Axel SchadeAxel Schade

Neuzugang bei Edmond de Rothschild Asset Management (EdRAM): So eben wurde Axel Schade zum Executive Director für institutionelle Kunden in Deutschland und Österreich ernannt. Schade wechselt von GAM (Deutschland), wo er als Executive Director for Institutional Clients zahlreiche institutionelle Kunden betreute. Der 54-Jährige werde das Team in Frankfurt verstärken und berichtet an Selina Piening, Head of Sales in Deutschland und Österreich. In seiner neuen Rolle wird Axel Schade aktiv zur strategischen Geschäftsentwicklung von Edmond de Rothschild Asset Management in Deutschland und Österreich beitragen, wie Edmond de Rothschild Asset Management berichtet.
Gad Amar, Global Head of Business Development bei Edmond de Rothschild Asset Management: „Mit der Verstärkung unseres Teams bekräftigen wir erneut unser Bekenntnis zum institutionellen Markt in Deutschland und Österreich.“ Selina Piening: "Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit Axel Schade unsere institutionelle Kundenbasis weiter ausbauen werden.

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Warten noch auf OK der Wettbewerbsbehörden

Immofinanz-S Immo-Deal dauert noch

von Charles Steiner

Der im April statt­ge­fun­de­ne Ein­stieg der Im­mo­fi­nanz bei der S Im­mo ver­zö­gert sich - zu­min­dest um ein Mo­nat. Grund da­für ist, dass es bis­lang noch kein grü­nes Licht von den Wett­be­werbs­be­hör­den ge­ge­ben ha­be, wes­we­gen sich die bei­den Kon­zer­ne ent­schlos­sen hat­ten, die Clo­sing­frist vor­sorg­lich zu ver­län­gern. Es han­delt sich hier­bei um die Be­tei­li­gung in der Hö­he von ins­ge­samt 29,14 Pro­zent an der S Im­mo zu je 20 Eu­ro pro Ak­tie, die sich die Im­mo­fi­nanz rund 390 Mil­lio­nen Eu­ro hat­te kos­ten las­sen. Ver­käu­fer des Pa­kets wa­ren zu 21,86 Pro­zent die RPR-Grup­pe um Ron­ny Pe­cik und zu 7,28 Pro­zent die Si­gna un­ter Re­ne Ben­ko.
Ge­gen­über dem im­mof­lash er­klär­te die Im­mo­fi­nanz, dass es sich bei die­ser Mel­dung um ei­ne For­ma­li­tät hand­le und man wei­ter­hin un­ver­än­dert von ei­nem Clo­sing im heu­ri­gen drit­ten Quar­tal aus­geht.

Frequenzzählung weist München als Spitzenreiter aus

Die besten deutschen Highstreets

von Charles Steiner

Für Ein­kaufs­stra­ßen in den In­nen­städ­ten gibt es nur ei­ne wirk­lich har­te Wäh­rung: Die Pas­san­ten­fre­quenz. Denn je be­leb­ter ei­ne High­s­treet ist, des­to mehr wer­den auch die dort be­find­li­chen Ge­schäfts­lo­ka­le be­sucht, des­to hö­her sind dann die Um­sät­ze und des­to hö­her da­mit die er­ziel­ba­ren Spit­zen­mie­ten. BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te hat die Pas­san­ten­fre­quen­zen pro Stun­de in den deut­schen Me­tro­po­len ge­mes­sen - und we­nig ver­wun­der­lich lan­det die be­kann­te Kau­fin­ger­stra­ße in Mün­chen als Ver­tre­ter der Big 7 auf Platz eins - seit fünf Jah­ren in Fol­ge. Dort wies BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te ei­ne Fre­quenz von knapp 12.900 Pas­san­ten pro Stun­de auf - knapp da­hin­ter liegt die Köl­ner Schil­der­gas­se mit über 11.400 Pas­san­ten und die Frank­fur­ter Zeil mit 10.400 Be­su­chern. Platz eins bei den Städ­ten mit über 500.000 Ein­woh­nern ging an Han­no­ver, bei 250.000 bis 500.00 Ein­woh­nern an Wies­ba­den, in der Ka­te­go­rie 100.000 bis 250.000 Ein­woh­nern Trier. Der Grund, war­um die Ein­kaufs­stra­ßen in den größ­ten Städ­ten, Ber­lin und Ham­burg, nicht in den Spit­zen­plät­zen auf­tauch­ten, er­klär­te BNP Pa­ri­bas ei­ner­seits durch ver­schie­de­ne Re­tail-Hot­spots, wo sich die Pas­san­ten ent­spre­chend ver­tei­len und sich da­mit nicht auf ein­zel­ne Ein­kaufs­stra­ßen kon­zen­trie­ren, die Ge­samt­fre­quenz aber sehr hoch ist.
Dem ent­spre­chend ent­wi­ckeln sich die er­ziel­ba­ren Spit­zen­mie­ten: In Mün­chen wur­den in der Kau­fin­ger­stra­ße 370 Eu­ro/m² ge­mes­sen, in der Frank­fur­ter Zeil rund 300 Eu­ro/m². In den Städ­ten, in de­nen die Re­tail­an­ge­bo­te ver­teilt sind - Ber­lin und Ham­burg wa­ren 320 Eu­ro/m² bzw. 270 Eu­ro/m² an­ge­ge­ben wor­den. Al­ler­dings hät­ten die Spit­zen­mie­ten auf­grund der ho­hen Miet­preis­be­las­tung für die Re­tailer leicht nach­ge­ge­ben. Chris­toph Scharf, Ge­schäfts­füh­rer der BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te GmbH und Head of Re­tail Ser­vices er­klärt: „Dem­ent­spre­chend ist fest­zu­hal­ten, dass in den wich­tigs­ten deut­schen Ein­zel­han­dels­märk­ten wei­ter­hin viel los ist - sei es hin­sicht­lich des Pas­san­ten­auf­kom­mens in den Top-La­gen oder auch der im­mer wie­der neu­en Kon­zep­te, die ver­su­chen, die Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se des sta­tio­nä­ren Han­dels für sich zu nut­zen, statt vor ih­nen zu re­si­gnie­ren.“
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70.000 m² Büroflächen an Investor

Publity verkauft Office-Portfolio

von Sophie Schoeller

Die pu­bli­ty AG hat ein Port­fo­lio mit drei Bü­ro­im­mo­bi­li­en in Nord­rhein West­fa­len mit ei­ner Ge­samt­miet­flä­che von 70.000 m² ver­kauft. Über De­tails zum Käu­fer und zum Kauf­preis wur­de Still­schwei­gen ver­ein­bart.
Pu­bli­ty hat die Im­mo­bi­li­en, die sich in Bie­le­feld, Ra­tin­gen und Ober­hau­sen be­fin­den, 2015 und 2016 er­wor­ben. Zu den Ge­bäu­den, die nun na­he­zu voll ver­mie­tet sind, ge­hö­ren 1900 Tief­ga­ra­gen- und Au­ßen­stell­plät­ze.
Die Kanz­lei DLA Pi­per hat mit ei­nem Team um Lead Part­ner Lars Reu­be­keul die recht­li­che Be­ra­tung der Trans­ak­ti­on über­nom­men. Der Ver­kauf der Im­mo­bi­li­en wur­de durch die NAI Apol­lo in Frank­furt im Rah­men ei­nes Ge­mein­schafts­ge­schäf­tes ver­mit­telt.
„Die­ses Port­fo­lio mit mo­der­nen Bü­ro­im­mo­bi­li­en an ex­zel­len­ten Stand­or­ten ist ein her­vor­ra­gen­des Bei­spiel für das ma­na­ge­to­co­re Ge­schäfts­mo­dell der pu­bli­ty AG. In die­sem Jahr ist es der zwei­te gro­ße Port­fo­li­o­ver­kauf und wie­der ha­ben wir durch un­ser As­set­ma­nage­ment in­ner­halb ei­ner kur­zen Hal­te­dau­er der Im­mo­bi­li­en ei­ne ho­he Wert­stei­ge­rung und so­mit ei­nen er­folg­rei­chen Exit für un­se­re In­ves­to­ren rea­li­sie­ren kön­nen“, zeigt sich Tho­mas Olek, Vor­stands­vor­sit­zen­der der pu­bli­ty AG, an­ge­tan.

Österreicher kaufen wieder in Leipzig

von Gerhard Rodler

Leip­zig wird auf­grund der stei­gen­den Prei­se in Ber­lin ein im­mer in­ter­es­san­te­rer Hot­spot - auch für ös­ter­rei­chi­sche In­ves­to­ren. Das gilt nicht nur für die S Im­mo, die be­reits seit meh­re­ren Jah­ren in der deut­schen Stadt Fuß ge­fasst hat­te. Auf für an­de­re: Ge­werb­li­che In­ves­to­ren aus Ös­ter­reich, die na­ment­lich nicht ge­nannt wer­den, ha­ben im Leip­zi­ger
Stadt­teil Stöt­te­ritz ein un­ter Denk­mal­schutz ste­hen­des Mehr­fa­mi­li­en­haus mit ei­ner Ge­samt­nutz­flä­che von rd. 548 m² ge­kauft. Das voll ver­mie­te­te Ob­jekt in der be­lieb­ten La­ge der Bres­lau­er Stra­ße ver­fügt über acht Woh­nun­gen. Ver­käu­fer wa­ren ge­werb­li­che Ei­gen­tü­mer aus Sach­sen. Be­ra­tend und ver­mit­telnd tä­tig war En­gel & Völ­kers Com­mer­ci­al Leip­zig.
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Angebotsmangel lässt Transaktionszahl deutlich sinken

Investoren fliegen auf Bremen

von Sophie Schoeller

Bre­mens Wirt­schafts­auf­schwung for­dert sei­nen Tri­but. Bei ei­nem fak­tisch nicht vor­han­de­nen Woh­nungs­leer­stand sind die An­ge­bots­mie­ten er­neut um 4,8 Pro­zent ge­stie­gen. Das weckt Be­geh­ren bei In­ves­to­ren, die Po­ten­zia­le auf dem Markt für An­la­ge­im­mo­bi­li­en se­hen. At­trak­ti­ve Ren­di­ten bei ho­her Wert­be­stän­dig­keit sei­en die Ar­gu­men­te für An­le­ger. "Mit ei­nem durch­schnitt­li­chen An­ge­bots­preis von 1.583 Eu­ro/m² ist die Stadt­ge­mein­de deut­lich güns­ti­ger als die sie­ben A-Stand­or­te oder an­de­re Lan­des­haupt­städ­te ver­gleich­ba­rer Grö­ßen­ord­nung ", heißt es da­zu in dem ak­tu­el­len "Wohn- und Ge­schäfts­häu­ser Markt­re­port Bre­men" von En­gel & Völ­kers Com­mer­ci­al. Da­bei lie­ßen sich in den gu­ten La­gen wie der Neu­stadt oder Fin­dorff mit Roh­er­trags­fak­to­ren zwi­schen dem 15,2- und 19,5-Fa­chen der Jah­res­net­to­kalt­mie­te durch­schnitt­li­che Net­to­an­fangs­ren­di­ten von 5,8 Pro­zent rea­li­sie­ren.
"Li­mi­tie­ren­der Fak­tor auf dem Im­mo­bi­li­en­markt ist der be­ste­hen­de An­ge­bots­man­gel", be­rich­tet Bas­ti­an We­fer, Ge­schäfts­lei­tung bei En­gel & Völ­kers Com­mer­ci­al Bre­men. Im Jahr 2017 sei­en ge­ra­de ein­mal 220 Wohn- und Ge­schäfts­häu­ser ge­han­delt wor­den. Dies ent­sprä­che dem nied­rigs­ten Wert seit 15 Jah­ren. Die Po­li­tik ha­be den Hand­lungs­be­darf er­kannt: In der gan­zen Stadt ent­stün­den neue Woh­nungs­bau­pro­jek­te, um dem an­hal­ten­den Zu­zug und dem Trend zu klei­ne­ren Haus­hal­ten ent­ge­gen­zu­wir­ken.
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Altbau wird zu Generation Living

Papiermühle wird seniorengerecht

von Charles Steiner

Die PapiermühleDie Papiermühle
Die denk­mal­ge­schütz­te Pa­pier­müh­le aus dem 15. Jahr­hun­dert in der ober­ös­ter­rei­chi­schen Stadt Brau­nau ist ei­nes der äl­tes­ten Ge­bäu­de - und für die­ses fand die Stadt Brau­nau lan­ge kei­nen Käu­fer - wohl auch des­we­gen, weil die Bau­sub­stanz be­reits in die Jah­re ge­kom­men ist. Der Wel­ser Ent­wick­ler Trio De­ve­lop­ment hat sich die­ser Im­mo­bi­lie an­ge­nom­men und die­se in ein ge­ne­ra­tio­nen­über­grei­fen­des und vor al­lem se­nio­ren­ge­rech­tes Wohn­heim um­funk­tio­niert. 20 se­nio­ren­ge­rech­te Woh­nun­gen sind jetzt be­zugs­fer­tig, wo­bei die Hälf­te von der Dia­ko­nie be­treut wird. Al­ler­dings, so Trio De­ve­lop­ment, kein ein­fa­ches Un­ter­fan­gen. Denn die Vor­ga­be des Denk­mal­am­tes war, die äu­ße­re Ge­bäu­de­hül­le und Dach­form mit den ty­pi­schen Längs­gau­pen zu er­hal­ten. Au­ßer­dem soll­te die Fas­sa­de aus­schließ­lich mit Na­tur­ma­te­ria­li­en er­neu­ert wer­den.
Trio-Ge­schäfts­füh­rer Wolf­gang Mair­ho­fer sagt: "Die Sa­nie­rung der Pa­pier­müh­le Brau­nau hat uns vor gro­ße Schwie­rig­kei­ten ge­stellt. Der neue Au­ßen­putz muss­te so­mit hän­disch ge­siebt und ab­ge­mischt wer­den und auch die Ver­putz­ar­bei­ten er­folg­ten von Hand, der heu­te üb­li­che Ma­schi­nen-Putz durf­te nicht ver­wen­det wer­den.Heu­te prä­sen­tiert sie sich als vor­bild­li­ches ge­ne­ra­tio­nen­über­grei­fen­des Wohn­bau­pro­jekt und bie­tet auch auf­grund der op­ti­ma­len La­ge ei­ne aus­ge­zeich­ne­te Wohn­qua­li­tät."
Be­reits im 15. Jahr­hun­dert wur­de die Pa­pier­müh­le in Brau­nau er­rich­tet. Nach ei­nem Brand im Jahr 1912 wur­den die
Ge­bäu­de teil­wei­se wie­der auf­ge­baut. 1981 wur­de das Haus un­ter Denk­mal­schutz ge­stellt und be­her­berg­te
dann Miet­woh­nun­gen. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren stand das Haus leer.

Axel Schade neuer Executive Director institutionelle Kunden

Karriere zum Tag: Neu bei EdRAM

von Charles Steiner

Axel SchadeAxel Schade
Neu­zu­gang bei Ed­mond de Roth­schild As­set Ma­nage­ment (EdRAM): So eben wur­de Axel Scha­de zum Exe­cu­ti­ve Di­rec­tor für in­sti­tu­tio­nel­le Kun­den in Deutsch­land und Ös­ter­reich er­nannt. Scha­de wech­selt von GAM (Deutsch­land), wo er als Exe­cu­ti­ve Di­rec­tor for In­sti­tu­tio­nal Cli­ents zahl­rei­che in­sti­tu­tio­nel­le Kun­den be­treu­te. Der 54-Jäh­ri­ge wer­de das Team in Frank­furt ver­stär­ken und be­rich­tet an Se­li­na Pi­e­ning, Head of Sa­les in Deutsch­land und Ös­ter­reich. In sei­ner neu­en Rol­le wird Axel Scha­de ak­tiv zur stra­te­gi­schen Ge­schäfts­ent­wick­lung von Ed­mond de Roth­schild As­set Ma­nage­ment in Deutsch­land und Ös­ter­reich bei­tra­gen, wie Ed­mond de Roth­schild As­set Ma­nage­ment be­rich­tet.
Gad Amar, Glo­bal Head of Busi­ness De­ve­lop­ment bei Ed­mond de Roth­schild As­set Ma­nage­ment: „Mit der Ver­stär­kung un­se­res Teams be­kräf­ti­gen wir er­neut un­ser Be­kennt­nis zum in­sti­tu­tio­nel­len Markt in Deutsch­land und Ös­ter­reich.“ Se­li­na Pi­e­ning: "Ich bin da­von über­zeugt, dass wir ge­mein­sam mit Axel Scha­de un­se­re in­sti­tu­tio­nel­le Kun­den­ba­sis wei­ter aus­bau­en wer­den.
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Ludwig Hoffman Quartier –
eine Verwandlung

Ber­li­ner Stadt­quar­tier­s­ent­wick­lung im Al­lein­gang - das ist nicht all­täg­lich. In­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren, staat­li­che För­de­run­gen so­wie Pro­jekt-Rie­sen wie BU­WOG und Co wür­de man nor­ma­ler­wei­se mit Me­ga-Wohn­bau­pro­jek­ten der deut­schen Haupt­stadt in Ver­bin­dung brin­gen. An­dre­as Dah­l­ke, ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter und Kopf der SI­TUS GmbH Grund­stück + Pro­jekt, des Pro­jekt­ent­wick­lers, zeigt - zu­ge­ge­ben - auf ein­drucks­vol­le Art und Wei­se, dass es auch an­ders geht. Zur Aus­gangs­la­ge: Das Are­al, auf dem sich das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier be­fin­det, liegt im "ho­hen Nor­den" von Ber­lin, im Stadt­teil Buch. Buch wur­de erst 1898 in die Ver­wal­tung der Me­tro­po­le ein­ge­glie­dert - mit dem er­klär­ten Ziel, die Rand­la­ge zur Ent­las­tung der städ­ti­schen Kli­ni­ken zu nut­zen. Zwi­schen 1909 und 1915 wur­de in der Fol­ge das da­mals größ­te eu­ro­päi­sche Kran­ken­haus­pro­jekt un­ter Stadt­bau­rat Lud­wig Hoff­mann in An­griff ge­nom­men. Die­ses war dann fast hun­dert Jah­re ei­ne wich­ti­ge Ver­sor­gungs­ein­heit für me­di­zi­ni­sche Leis­tun­gen. Die An­la­ge wur­de im Cha­rak­ter ei­ner Gar­ten­stadt ent­wi­ckelt, mit 33 neo­klas­si­zis­ti­schen Ge­bäu­den. Die An­ord­nung in Pa­vil­lons war da­mals ei­ne gän­gi­ge Lö­sung, um dem Keim­über­tritt zwi­schen den Sta­tio­nen ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ein Um­stand der von Be­ginn an, bei der Ent­wick­lung von Um­nut­zungs­kon­zep­ten des denk­mal­ge­schütz­ten Are­als, sehr für Wohn­bau ge­spro­chen hat. Buch hat sich zu­dem ak­tu­ell zu ei­nem sehr auf­stre­ben­den Stadt­teil von Ber­lin ent­wi­ckelt. Nach ei­ner kur­zen schwie­ri­ge­ren Um­bruch­pha­se kurz nach der Wen­de, prä­sen­tiert sich Buch nun wie­der als in­ter­na­tio­nal be­deu­ten­der Ge­sund­heits- und For­schungs­stand­ort. Das He­li­os-Kli­ni­kum, der Bu­cher Bio­Tech Park, das Leib­nitz-In­sti­tut für Mo­le­ku­la­re Phar­ma­ko­lo­gie, das Max-Del­brück-Cen­trum so­wie ver­schie­de­ne For­schungs­ein­rich­tun­gen der Ber­li­ner Cha­rité füh­ren das Feld an. Par­al­lel zu der Viel­zahl an High-Tech-Ar­beits­plät­zen steigt na­tur­ge­mäß auch der Be­darf an ei­nem mo­der­nen Woh­nungs­an­ge­bot - das Er­for­der­nis ei­ner Lö­sung steht da­her be­reits län­ger im Raum. Zu­mal die Woh­nungs­prei­se im 20 Au­to­mi­nu­ten ent­fernt ge­le­ge­nen Hot­spot Prenz­lau­er Berg in den letz­ten Jah­ren na­he­zu ex­plo­diert sind. Das Pro­jekt An­dre­as Dah­l­ke wur­de auf das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier auf­merk­sam, als er - be­reits als Mit­wir­ken­der an ei­ner Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung - in Buch, in dem ver­gleich­ba­ren, aber we­sent­lich klei­ne­ren Pro­jekt "Lud­wig­park", zu tun hat­te. Dah­l­kes Back­ground lag näm­lich nicht von An­fang an im Im­mo­bi­li­en­be­reich - son­dern der Phi­lo­so­phie. Erst mit der Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands hat er sei­ne be­ruf­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten in die Bran­che ge­lenkt. Mit ei­ni­gen Jah­ren Er­fah­rung und vom Are­al des ehe­ma­li­gen Kran­ken­hau­ses fas­zi­niert, ent­wi­ckel­te er für die brach lie­gen­den 28 Hekt­ar ein Nut­zungs­kon­zept, dass ne­ben Wohn­bau auch ei­nen Schwer­punkt auf so­zia­le In­fra­struk­tur und Quar­tier­s­ent­wick­lung legt. Das Kon­zept fand bei der Be­zirks­ver­wal­tung Pan­kow An­klang und wur­de schließ­lich frei­ge­ge­ben. 2012 konn­te er den Grund - nicht zu­letzt we­gen der stren­gen Auf­la­gen - re­la­tiv güns­tig von ei­nem Lie­gen­schafts­fonds des Lan­des er­wer­ben und mit sei­nen Ak­ti­vi­tä­ten im Rah­men der ei­gens ge­grün­de­ten Pro­jekt­ge­sell­schaft star­ten. Mitt­ler­wei­le wiegt das Vor­ha­ben be­reits an die 300 Mil­lio­nen Eu­ro In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men. Bei Fer­tig­stel­lung 2020 wer­den über 280.000 Qua­drat­me­ter mit 900 Woh­nun­gen so­wie zwei Schu­len, drei Kin­der­gär­ten, ei­ner Sport­hal­le und wei­te­ren so­zia­len Ein­rich­tun­gen, wie ein Se­nio­ren­wohn­heim und be­treu­te Wohn­mög­lich­kei­ten für Men­schen mit be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen, ent­wi­ckelt sein. Wie geht das? Am Be­ginn steht laut Dah­l­ke das Bren­nen für ei­ne Idee. Die Ent­wick­lung der kauf­män­ni­schen Lö­sung muss in der Fol­ge dar­auf zu­ge­schnit­ten wer­den. In Dah­l­kes Fall war das ein stren­ges aber ste­tig schritt­wei­ses Vor­ge­hen bei der Ent­wick­lung. Die ers­ten Wohn­ge­bäu­de wur­den ein­zeln als Roh­lin­ge an Bau­trä­ger ver­kauft, die nach den stren­gen Vor­ga­ben des Ge­samt­pro­jek­tes die Sub­stanz sa­nier­ten, im Rah­men der Denk­mahl­schutz-Auf­la­gen Woh­nun­gen ent­wi­ckel­te, und die­se dann ein­zeln ab­ver­kauf­ten. Mit den Er­lö­sen hat Dah­l­ke dann Ge­bäu­de für Ge­bäu­de in An­griff ge­nom­men und ins­be­son­de­re die schu­li­schen Ver­sor­gungs­ein­hei­ten quer­sub­ven­tio­niert. Ei­ne be­mer­kens­wer­te Zu­satz­in­fo ist in die­sem Zu­sam­men­hang, dass das Vor­ha­ben bis­lang auch ent­lang der Zeit­ach­se plan­mä­ßig rea­li­siert wer­den konn­te. 2012 war der al­ler­ers­te Spa­ten­stich. Über 500 Woh­nun­gen sind in der Zwi­schen­zeit fer­tig­ge­stellt und be­zo­gen wor­den und au­ßer­dem sind bis­lang kei­ne ver­zö­gern­den Fak­to­ren für das Pro­jek­ten­de 2020 er­kenn­bar. Dem Er­for­der­nis sämt­li­che Lei­tun­gen zu sa­nie­ren - von der Elek­trik bis zur ge­sam­ten Ver­roh­rung - und nicht zu­letzt auch dem, des Ein­brin­gens mo­der­ner Stan­dards ge­gen­über­ge­stellt, war ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Fak­tor, dass auch Neu­bau­ten am Grund­stück mög­lich ge­macht wur­den. Die Groß­zü­gig­keit der An­la­ge wird da­durch aber nicht be­ein­träch­tigt, das ge­sam­te Pro­jekt wird von den weit­läu­fig an­ge­leg­ten Gar­ten­an­la­gen do­mi­niert. Die Park­plät­ze der Be­woh­ner fin­den sich auch aus­schließ­lich am Ran­de des Ge­län­des, wo­bei für ei­ne ent­spre­chen­de An­lie­fe­rungs- und Ver­sor­gungs­struk­tur ge­sorgt ist. Das Teil­kon­zept für den Neu­bau­be­reich des Lud­wig Hoff­mann Quar­tiers be­zieht ver­schie­de­ne In­no­va­tio­nen für das "Woh­nen der Zu­kunft" ein. So fin­det bei­spiels­wei­se zur En­er­gie­ver­sor­gung nur mo­derns­te Tech­nik An­wen­dung. Nach sei­ner fast hun­dert­jäh­ri­gen Ver­gan­gen­heit im Diens­te der Ge­sund­heit hat das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier nun zu ei­ner neu­en Be­stim­mung ge­fun­den, die sich ge­wis­ser­ma­ßen auch in den Dienst der All­ge­mein­heit stellt. Ein schö­nes Bei­spiel für die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten in der Im­mo­bi­li­en­bran­che. [ci­te1] In­ter­viewWie kommt es, dass qua­si "ein Ein­zel­kämp­fer" zu so ei­nem gro­ßen Pro­jekt fin­det? An­dre­as Dah­l­ke: Mit Si­cher­heit lässt sich sa­gen, dass ich für die­ses Pro­jekt den idea­len Zeit­punkt er­wischt ha­be. Fünf Jah­re frü­her hät­ten sich nicht die nö­ti­gen Ver­mark­tungs­chan­cen im Um­feld als Aus­gangs­la­ge für so ein am­bi­tio­nier­tes Pro­jekt ge­zeigt, fünf Jah­re spä­ter hät­te be­stimmt ei­ne der gro­ßen und nam­haf­ten Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten die Ent­wick­lungs­chan­ce für sich ge­won­nen.Wä­re das nur ein Nach­teil für Sie - oder auch ge­ne­rell ei­ner für das Quar­tier ge­we­sen? An­dre­as Dah­l­ke: Im Lud­wig Hoff­mann Quar­tier, kurz LHQ, wird das der­zeit viel zi­tier­te "leist­ba­re Woh­nen" groß­ge­schrie­ben. In dem Pro­jekt steckt au­ßer­dem kein Cent För­der­geld und den­noch wer­den zu­künf­tig über 1000 Schü­ler hier ih­re Bil­dung er­hal­ten. Die Er­rich­tung der Montes­so­ri-Ge­mein­schafts­schu­le und der Ge­bäu­de für die Evan­ge­li­sche Grund­schu­le Buch wur­de aus den Er­lö­sen des Ge­samt­pro­jek­tes ge­tra­gen. Das wä­re so be­stimmt nicht mög­lich ge­we­sen, wenn sämt­li­che Pro­jekt­stu­fen hart kal­ku­liert wä­ren - wie es in Rah­men von ren­di­te­ge­trie­be­ner Fonds und In­ves­tors Re­la­ti­ons üb­lich ist. Ich woll­te von An­fang zu­sätz­lich zu den Woh­nun­gen auch ei­ne So­zi­al­struk­tur schaf­fen.Das klingt fast nach Weih­nach­ten und ist wohl eher un­üb­lich in der Bran­che? An­dre­as Dah­l­ke: Ich bin Ge­schäfts­mann und lei­te ein Un­ter­neh­men, das auf Ge­winn aus­ge­rich­tet ist. Kei­ne von uns ar­bei­tet um­sonst. Aber ich bin da­von über­zeugt, dass man ge­leich­zei­tig zum pro­fit­ori­en­tie­ren Wirt­schaf­ten auch et­was für die All­ge­mein­heit tun kann, ja muss. Mit dem Lud­wig Hoff­mann Quar­tier ist es uns, mei­nen zehn Mit­ar­bei­tern und mir, ge­lun­gen, sehr un­ter­schied­li­chen Be­dürf­nis­sen ge­recht zu wer­den.Wei­te­re Vor­tei­le? An­dre­as Dah­l­ke: Das Nut­zungs­kon­zept mit der so­zia­len In­fra­struk­tur ist in der Um­ge­ben sehr gut an­ge­kom­men und wird un­ter­stützt. Nicht zu­letzt, weil wir früh­zei­tig al­le um­ge­ben­den Play­er in­for­miert und mit­ein­be­zo­gen ha­ben. Und auch die be­reits im LHQ an­säs­si­gen Be­woh­ner sind Feu­er und Flam­me für das Pro­jekt. Die Ge­mein­schaft fie­bert und lebt mit den Ent­wick­lun­gen des Pro­jek­tes mit, es men­schelt. Wir ma­chen dar­über hin­aus re­gel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen um das Ge­mein­schafts­ge­fühl zu stär­ken. Zu­letzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich un­ter­schied­lichs­te Künst­ler mit Ver­gan­gen­heit, Ge­gen­wart und Zu­kunft des Are­als ein­drucks­voll aus­ein­an­der­ge­setzt und den Blick auf his­to­ri­sche An­la­gen "auf­ge­bro­chen" ha­ben. Wir be­trei­ben so­zu­sa­gen ak­ti­ves "Cam­pus­ma­nag­ment". Das gan­ze Pro­jekt stößt auf größ­ten Zu­spruch und der ist für die Um­set­zung von un­schätz­ba­ren Wert.Hat Ih­nen der Denk­mal­schutz Kopf­zer­bre­chen be­rei­tet? An­dre­as Dah­l­ke: Der Woh­nungs­kauf im Denk­mal­schutz hat steu­er­li­che Vor­tei­le. Die meis­ten Woh­nun­gen sind im Ei­gen­tum rea­li­siert und wer­den von den Be­sit­zern ver­mie­tet. Auf Grund der Steu­er­vor­tei­le ist es mög­lich, die Mie­ten ge­ring zu hal­ten, was für das Ge­samt­kon­zept maß­geb­lich ist. Der Miet­preis liegt durch­schnitt­lich bei € 10,50 pro Qua­drat­me­ter. Der Kauf­preis ist al­ler­dings auf Grund der Markt­ent­wick­lun­gen mitt­ler­wei­le von an­fangs € 2.900,- auf et­wa € 4.400,- ge­stie­gen. Wir könn­ten mitt­ler­wei­le je­de Woh­nung fünf­mal ver­kau­fen. Na­tür­lich ge­hen mit Denk­mal­schutz auch spe­zi­el­le Auf­wen­dun­gen ein­her. Aber ei­ner­seits wa­ren die Grund­ris­se der ur­sprüng­li­chen Sub­stanz gut für Wohn­bau ge­eig­net und an­de­rer­seits über­wie­gen die Vor­tei­le aus dem spe­zi­el­len Cha­rak­ter und dem da­durch mit­ge­form­ten Image.Apro­pos Image - Sie sel­ber sind Bu­cher ge­wor­den und ste­hen au­then­tisch hin­ter dem Stadt­teil. Es heißt, Sie ha­ben ana­log da­zu das Pro­jekt und die Er­rich­tung gänz­lich der Stadt Ber­lin ver­schrie­ben. An­dre­as Dah­l­ke: Da­mit ist wohl die Aus­wahl der Ge­wer­ke ge­meint. Ab­ge­se­hen von der pol­ni­schen Fir­ma, die uns mit Fens­tern ver­sorgt, sind al­le un­se­re Lie­fe­ran­ten aus­schließ­lich aus der Re­gi­on. Dan­ke für das Ge­spräch. [ci­te2]

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Schön  ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.Schön ist es für Stadtentwickler, wenn Pläne richtig ausgedacht und umgesetzt werden können.

Stadtentwicklung geht auch pragmatisch

Bei der Stadt­ent­wick­lung gilt es, ver­schie­dens­te In­ter­es­sen un­ter ei­nen Hut zu brin­gen und Kom­pro­mis­se zu fin­den. Wie schön ist es für Stadt­ent­wick­ler, wenn man sich nicht um Wah­len, Par­tei­en und In­ter­es­sens­ver­tre­ter küm­mern muss. Wenn Plä­ne rich­tig schön aus­ge­dacht und um­ge­setzt wer­den kön­nen. Chi­na ist so ein Bei­spiel. Wenn et­was schief­geht - ab­rei­ßen und neu bau­en. Wir le­ben in ei­ner De­mo­kra­tie, bei uns geht Stadt­ent­wick­lung nicht so ein­fach. Ver­schie­dens­te In­ter­es­sen sind un­ter ei­nen Hut zu brin­gen, es gilt, Kom­pro­mis­se zu fin­den, und am En­de des Pro­zes­ses soll et­was Sinn­vol­les her­aus­kom­men. Es gibt ei­ne Aus­nah­me, die die­se Re­gel be­stä­tigt: Wien. Welt­kul­tur­er­be futsch? Wurscht, brau­chen wir nicht. Tra­di­tio­nel­le Märk­te wie Kar­me­li­ter-, Vol­kert- oder Yp­pen­markt, Nah­ver­sor­ger und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­or­te der Stadt­be­völ­ke­rung wur­den Re­stau­rant­mei­len für die hip­pen Bo­b­os, die Nah­ver­sor­gung ging an die in­ter­na­tio­na­len Ket­ten. Egal. Und dann der Ver­kehr: Aus­schließ­li­che Kon­zen­tra­ti­on auf Rad und U-Bahn, al­les an­de­re wird ver­dammt, be­hin­dert, aus­ge­grenzt. Ob sinn­voll oder nicht, ob Geld ver­schwen­det wird oder nicht - al­les ist der Durch­set­zung ei­ner re­li­gi­ös an­mu­ten­den Mei­nung un­ter­ge­ord­net. Es geht doch an­ders, mit Über­zeu­gen. Wenn der öf­fent­li­che Ver­kehr und die "Park and ri­de"-An­la­gen sinn­voll ge­stal­tet sind, wer­den vie­le Men­schen auf den öf­fent­li­chen Ver­kehr um­stei­gen, und es wird ein sinn­vol­les Mit­ein­an­der ge­ben. Auch oh­ne künst­li­che Ver­knap­pung. Wir wer­den un­se­re in die Jah­re ge­kom­me­ne Bau­sub­stanz ver­dich­ten müs­sen, da gilt es, die be­ste­hen­de Bau­ord­nung an­zu­pas­sen, auch oh­ne Spen­den an Ent­wick­lungs­hil­fe­ver­ei­ne. Wir brau­chen ein Mit­ein­an­der von neu­en Stadt­tei­len und neu ge­stal­te­ten al­ten Stadt­tei­len, von öf­fent­li­chem und pri­va­tem Wohn­bau, dann wird es auch Durch­mi­schung und Ghet­to­ver­mei­dung oh­ne kom­mu­na­le Len­kungs­maß­nah­men ge­ben. Und bit­te: Leist­ba­res Woh­nen de­fi­niert sich als Mie­te inkl. Be­triebs­kos­ten, nur um Kalt­mie­te wohnt nie­mand! Nach der nächs­ten Wahl freu­en wir uns, wenn der er­ho­be­ne Zei­ge­fin­ger wie­der in die Ta­sche ge­packt ist, an­de­re Mei­nun­gen zu­las­sen wer­den und Stadt­ent­wick­lung im de­mo­kra­ti­schen, mü­he­vol­len Dia­log pas­siert. Wann ist Wahl?

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Vertriebsmitarbeiter/in – Zinshaus

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