Die neue Bauordnung, die ab nächsten Jahr in Wien gelten soll, bringt auch eine neue Flächenwidmungskategorie. Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und der Planungssprecher der Grünen Christoph Chorherr stellten heute einige Eckpunkte der Widmung „geförderter Wohnbau“ vor.
So soll etwa ein Nachweis über Angemessenheit der Grundstückskosten erforderlich sein und entsprechend der bisherigen jahrzehntelangen Praxis im Wohnbauförderungsrecht mit 188 Euro pro m² oberirdischer Bruttogrundfläche limitiert werden. Auf Förderungsdauer (40 Jahre) soll dieses Grundkostenlimit eingefroren und die Wohnungen weder gewinnbringend vermietet noch veräußert werden können. Zudem bedarf es im Verkaufsfall die Zustimmung der Stadt Wien. Durch die Förderungsdauer soll im Zusammenhang mit dem Veräußerungsverbot zu Gunsten des Landes Wien sichergestellt werden, dass die Käuferin bzw. der Käufer der Wohnung auch anlässlich des Mietkaufs (z.B. nach 10 Jahren wird Eigentum an der Mietwohnung erworben) durch einen Weiterverkauf keinen Spekulationsgewinn erwirtschaftet bzw. die Wohnung nur im Sinn des Förderungsrechtes weiter vermietet werden darf (aktuell zu 4,87 Euro pro m² WNFl).
Vonseiten des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbunds (ÖHGB) heißt es, dass man erst die Begutachtung der neuen Bauordnung abwarten wolle. Sollte durch die neue Widmungskategorie zu Teilenteignungen von Privateigentümern von Grundstücken kommen, wolle man sich jedenfalls dagegen wehren, so der ÖHGB gegenüber dem immoflash. Der Bauträgersprecher der WKO, Hans Jörg Ulreich, erklärte dem immoflash in einer Stellungnahme, dass man sich das Regelwerk noch genau ansehen werde: „Maßnahmen für sozial gerechten Wohnbau sind keine Maßnahmen gegen Spekulanten, man darf diese Themen nicht immer miteinander vermischen. Und zweitens wäre es toll, wenn man mindestens genauso vorrangig innerstädtische Nachverdichtung endlich in der Flächenwidmung Neu berücksichtigt werden.“ Man könne, so Ulreich, ganze Städte auf den Dächern unterbringen, ohne einen Cent für Bauland oder Infrastruktur ausgeben zu müssen.
Der ÖVI zeigt sich vorbehaltlich der legistischen Umsetzung vorsichtig positiv. ÖVI Bauträgersprecher und Vizepräsident Klaus Wolfinger sagt, dass man davon ausgehe, dass das Instrument der neuen Widmungskategorie nur bei Stadtentwicklung- und erweiterung geschaffen werde, dort also, wo erstmals Bauland entstehen wird. Er nimmt an, dass die Stadt Wien vermeiden werde, die Wert von Bauland in Privatbesitz durch Widmungsmaßnahmen zu senken. „Wenn diese Prämissen erfüllt werden, kann sich der ÖVI eine Unterstützung dieser Maßnahme gut vorstellen.Wie so oft wird es auf die praktische Umsetzung ankommen. Auch bei der Handhabung der Abbruchsvoraussetzungen für vor 1945 errichteten Gebäude wird es darum gehen, dass diese ad hoc-Maßnahme sachlich und transparent gelebt wird und sich die Stadt Wien in der sensiblen Übergangsphase um pragmatische Übergangslösungen bemüht“, so Wolfinger.
Wie der immoflash exklusiv in Erfahrung bringen konnte, hat die Best in Parking-Holding der Familie Breiteneder die Parkgarage „Garage am Hof“ in der Wiener Innenstadt von der Uni Credit Bank Austria gekauft. Die UniCredit Bank Austria bestätigt dem immoflash, dass die Immobilien Holding GmbH, eine 100-prozentiges Tochterunternehmen der UniCredit Bank Austria, ihre Beteiligung an der „Garage am Hof“ Gesellschaft m.b.H. an die TGP-Beteiligungs, ein Tochterunternehmen der Best in Parking-Holding veräußert hat. Das Closing erfolgte bereits Ende Juni. Über die Transaktionsdetails und den Kaufpreis wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.
Vonseiten der Breiteneder Immobilien Parking wurde zudem bestätigt, dass alle Dauerparkverträge mit Ende August gekündigt werden. Neue Verträge sollen dann mit einem Aufschlag von fast 20 Prozent vergeben werden. Ursprünglich im Gespräch für den Erwerb der Garage am Hof war laut Branchengerüchten der 52-jährige Ex-Banker, Immobilienentwickler und Investor Thomas Hönigsberger. Hönigsberger, der Stief-Schwiegersohn des verstorbenen Billa-Gründers und Immobilien-Tycoons Karl Wlaschek, verunglückte im März des vergangenen Jahres bei einem Lawinenunglück in Kanada tödlich.
Der Schlagabtausch um den Kauf der 3.000 WBV-GÖD-Wohnungen (jetzt WBV-GWF) durch Christian Hosp reißt nicht ab. Nachdem sich jetzt der Stadtrechnungshof auf Antrag der FPÖ der Sache annehmen wird, hat auch Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) anklingen lassen, den Deal um die Anteilsübertragungen zur WBV-GFW nicht genehmigen zu wollen. Grundlage dieser Entscheidung seien mehrere Stellungnahmen von Revisionsverband (Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen) und von der Finanzbehörde, die schwerwiegende Bedenken gegen die besagten Anteilsübertragungen geäußert hatten und eine Rückabwicklung als erforderlich betrachten. Denn fraglich sei in dem Zusammenhang, ob die Anteilsübertragung der 3.000 gemeinnützigen Wohnungen an den jetzigen Eigentümer Hosp rechtmäßig gewesen sei, einerseits aufgrund fehlender Genehmigungen, andererseits, weil im Raum steht, der Eigentümer sei im Baugewerbe tätig, was allerdings laut Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz untersagt ist. Hosp bestreitet das, er sei, so eine Stellungnahme, lediglich Assetmanager und habe Funktionen in Aufsichtsräten inne.
In der WBV-GFW brodelt es indes ebenfalls: Nachdem WBV-GFW-Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Gregorich Christian Hosp in einer Aussendung als „Strohmann Michael Tojners“ bezichtigt hatte und im Falle einer Nicht-Rückabwicklung des Deals rechtliche Schritte in Aussicht stellt, kündigte die WBV-GFW eine Gesellschafterversammlung für die zweite Augusthälfte an. Auf der Tagesordnung steht dabei die Abberufung des derzeitigen Mitgeschäftsführers Michael Baumgartner sowie von Stefan Gregorich. Hosp als Gesellschafter sehe sich aufgrund der jüngsten Entwicklungen „gezwungen, die beiden ehemaligen WBV-GÖD-Eigentümer, von denen er das Unternehmen im Jahr 2015 kaufte, ihrer Funktionen in der Wohnbaugesellschaft früher als ursprünglich vorgesehen zu entheben“. Hosp, der den AR-Vorsitz übernehmen wird, kommentiert: „Mit Geschäftsführer Christoph Schäffer, der seit März 2018 im Unternehmen arbeitet, ist die reibungslose Weiterführung der Geschäfte sichergestellt.“
Masseverwalter will insgesamt bis zu 6 Millionen Euro
von Stefan Posch
In der Causa Wienwert fährt Masseverwalter Norbert Abel schwerere Geschütze auf. Dem immoflash liegt eine Klage des Masserverwalters an das Handelsgericht Wien vor. Beklagte Parteien sind die Wienwert-Gründer Nikos Bakirzoglu und Wolfgang Sedelmayer sowie die Wienwert L144 HHM Beta Immobilienhandel KG. Bakirzoglu und Sedelmayer übernahmen laut einem Artikel des Nachrichtenmagazin Profil vom Februar rund ein Drittel der Liegenschaft Lerchenfelder Straße 144 von der WW Holding. Aus diesem Deal entstanden den beiden (als unbeschränkt haftende Gesellschafter der L144-Gesellschaften) Verbindlichkeiten in Höhe von 1,3 Millionen Euro gegenüber der WW Holding, heißt es im Artikel weiter.
Der Masseverwalter begehrt mit der Klage nun die Rückzahlung des Darlehens. Die Liegenschaft ist zusätzlich mit Bankdarlehen belastet. Eine Verwertung im Sinne der Gläubiger der WW Holding ist somit ausgeschlossen.
Mitte 2017 wurde zwischen der Wienwert Holding und der erstbeklagten Partei eine Rückführungsvereinbarung für das streitgegenständliche Darlehen getroffen, heißt es in der Klagsschrift. Es sei auch eine Rückführung bis 30. September 2017 vereinbart worden. Zudem habe es seitens der WW Holding auch bereits mehrfache Zahlungsaufforderungen an die Beklagten gegeben, die jedoch erfolglos geblieben seien. Darüber hinaus seien zahlreiche weitere Verfahren insbesondere gegenüber der Gesellschaftersphäre absehbar, heißt es weiter. Es sollen laut der Klagsschrift weitere Forderungen von schätzungsweise 5 Millionen Euro gegen Bakirzoglu und Sedelmayer geltend gemacht werden.
Ewald Scheucher, Rechtsvertreter von Bakirzoglu und Sedelmayer, argumentiert gegenüber dem immoflash, dass seine Mandanten die Anteile an der L 144 HHM Beta nur treuhändisch für die WW Holding halten. Eine mündliche Treuhandvereinbarung sei im Jahr 2012 zwischen den Wienwert-Gründern und der heutigen WW Holding sowie einem damaligen Wienwert-Angestellten, der als erster Komplementär der L 144 HHM Beta fungierte, geschlossen worden, so Scheucher. Auch Firmenorganigramme würden das untermauern. „Somit klagt sich der Masseverwalter als Vertreter der WW Holding selbst“, so die Sichtweise des Rechtsanwalt.
Eine komplett vernetzte Immobilie wie the cube berlin, das gerade von der CA Immo nahe des Berliner Hauptbahnhofs entwickelt wird, erfordert eine komplett andere Herangehensweise. Denn die künstliche Intelligenz hinter dem Gebäude, genannt „Brain“, die den Betrieb ermöglichen soll, muss noch während der Bauarbeiten entwickelt werden - denn wenn der cube fertiggestellt wird, muss bereits alles funktionieren.
Der immoflash war bei einem Lokalaugenschein im Demozentrum Cluster Smarkt Logistik auf dem Campus der RTWH Aachen, wo der Brain getestet wird, dabei. Zwei Jahre vor der Fertigstellung hat nämlich die CA Immo mit Unterstützung des Beratungs-, Planungs- und Projektmanagementunternehmens Drees & Sommer die Hard- und Software für den cube begonnen, in Betrieb zu setzen - heißt, das Gehirn des cube existiert bereits und wird sukzessive für den tatsächlichen Betrieb in Berlin auf - und ausgebaut. Dabei untersuchen Digitalisierungsexperten unter anderem die Kompatibilität mit den verschiedenen Produkten, die vernetzt werden sollen, sagt Matthias Schmidt, Leiter Development Deutschland bei CA Immo. Schließlich werden 3.750 Sensoren in die Immobilie verbaut, die über Künstliche Intelligenz miteinander verbunden sein werden. Diese müssen zueinander passen. Klaus Dederichs, Head of ICT und Associate Partner von Drees & Sommer erklärt: „Bei der digitalen Konzeption ist der Mensch das Vorbild. Während die Sensoren den Sinnesorganen entsprechen, ist die Kl-fähige Systemplattform cube Brain das Gehirn.“ Die smarten, digitalen Technologien werden je nach Gebäude bzw. Projekt individuell kombiniert und erleichtern Nutzern die Bedienung des Gebäudes. Sie bieten neue Nutzungsmöglichkeiten wie Inhouse Navigation, das Tracking von Personen oder Gegenständen oder Zugangskontrolle durch Personenerkennung. Gesteuert kann das Gebäude dann via App werden.
Ebenfalls die Cyber Security, wobei Hacker auf den Brain angesetzt werden. Schafft es ein solcher, in das System einzudringen, ist ein Preisgeld ausgesetzt - schließlich soll der cube, wenn er im kommenden Jahr in Betrieb geht, vor Cyberangriffen absolut sicher sein.
Der cube berlin wird im kommenden Jahr fertiggestellt werden, erst im Mai wurde die Gleichenfeier begangen. Das rund 100 Millionen Euro Investmentvolumen umfassende Gebäude wurde bereits via Forward Sale an die TH Real Estate veräußert worden.
„Während Leipzig hip und Dresden schön wurde, geriet Chemnitz in Vergessenheit“, konnte man noch vor einigen Jahren in der Tageszeitung FAZ lesen. Doch heute zeigen Wirtschafts- und Bevölkerungszahlen, dass Chemnitz viel Potenzial für Renditeimmobilien birgt. Auch die Kaufkraft der drittgrößten Stadt in Ostdeutschen steigt. Große und mittelständische Firmen, wie Thyssen-Krupp, Siemens, Volkswagen, Niles-Simmons, IBM, Komsa, Union Werkzeugmaschinen, um nur einige zu nennen, haben sich in und um Chemnitz niedergelassen und in die Neugestaltung der Innenstadt wurden in den letzten 25 Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert.
Das zeigt sich auch auf dem Immobilienmarkt. Nach den Jahren der Stagnation ziehen die Preise für Mieten und Wohneigentum laut einer Analyse von Hartrampf Grundinvest allmählich an. Von vielen noch unbemerkt hat ein regelrechter Boom eingesetzt. Die noch vergleichsweise günstigen Kaufpreise machen Immobilien in Chemnitz zu einem attraktiven Investment. In Chemnitz bietet sie ausgewählte Bestandsimmobilien an, schwerpunktmäßig zwischen 50.000 und 120.000 Euro. Dabei ist eine Rendite p.a. von bis zu 4,8 Prozent zu erzielen.
Finanzbericht des ersten Halbjahres 2018 veröffentlicht
von Sophie Schoeller
Die Atrium European Real Estate, Eigentümer, Verwalter und Neuentwickler von Einkaufszentren und Einzelhandelsimmobilien in Zentraleuropa, gab seine Ergebnisse für das erste Halbjahr 2018 bekannt. Die Atrium konnte eine 3-Prozent-Steigerung der Nettomieterlöse auf Vergleichsbasis mit Wachstum in allen operativen Märkten verzeichnen. Die Gesamt-Nettomieterlöse der Gruppe betrugen 91,8 Millionen Euro (H1 2017: 95,5 Millionen Euro), was auf einen Rückgang von Erlösen in Höhe von 3,5 Millionen Euro, verursacht durch Veräußerungen von Vermögenswerten sowie einen Ertragsrückgang von 2,5 Millionen Euro, zurückzuführen ist.
Die operative Umsatzrendite blieb mit einem Anstieg auf 97,3 Prozent (H1 2017: 96,6 Prozent) stark.
Die EBITDA-Rendite stieg um 4 Prozentpunkte auf 88 Prozent (2017: 84 Prozent) und das EBITDA stieg um 1,1 Prozent, was auf das Kosteneinsparungsprogramm zurückzuführen ist, mit dem die Verwaltungskosten gegenüber 2017 um 30 Prozent (bzw. 4,4 Millionen Euro) gesenkt werden konnten. Liad Barzilai, Chief Executive Officer der Gruppe, kommentiert wie folgt: "Heute können wir erneut über ein robustes Netto-Mietertragswachstum berichten, ebenso über eine Senkung unserer Verwaltungskosten und eine Verbesserung unseres EBITDA. Ich glaube, dass dieses starke Ergebnis zeigt, dass unsere Strategie zur Neupositionierung des Portfolios und unser Kosteneffizienzprogramm Shareholder Value generieren und die Gesellschaft für weiteres Wachstum gut aufgestellt ist."
Der Hersteller von Impfstoffen für Tiere, MSD Animal Health, wird seinen Standort im niederösterreichischen Krems umbauen und erweitern. Kürzlich fand der Spatenstich für die Umbauarbeiten statt, bei denen am bestehenden Firmengebäude ein verbundenes Logistikgebäude samt temperaturkontrolliertem Lager für die Produktion von Impfstoffen für Tiere entstehen wird. Bis 2022 sollen die Bauarbeiten fertiggestellt werden.Im bestehenden Produktionsgebäude wird ein Herstellbereich für Antigene eingerichtet, in dem bereits 2020 150 Arbeitsplätze entstehen sollen. Bis zum Vollausbau 2022 sollen 300 bis 350 Mitarbeiter am Standort tätig sein.
Hans Dittrich (Vorstand von MSD Animal Health für Europa, Russland, Nordafrika und den Naher Osten) betonte, dass man mit Krems einen idealen Standort gefunden habe , der über mehrere renommierte Universitäten verfügt und auf eine lange Tradition als Wirtschaftszentrum für Biotechnologie zurückblickt.
Neuzugang auf der Managementebene des Secure-Cloud-Anbieters Drooms: Wie Drooms mitteilen lässt wurde Daniel Weiskopf zum neuen Vice President Finance ernannt. Als solcher unterstützt er den Anbieter von virtuellen Datenraumlösungen bei der laufenden Internationalisierung und der Erschließung neuer Märkte. Weiteres Augenmerk seiner Tätigkeit wird im Ausbau des Controllings und der Digitalisierung interner Prozesse liegen.
Daniel Weiskopf (40) verfügt laut Drooms über zehn Jahre Erfahrung im Bereich der alternativen Investmentfonds. In seiner vorherigen Position arbeitete er fünf Jahre als Senior Private Equity Portfolio Manager bei Assicurazioni Generali S.p.A. in Mailand.
Jan Hoffmeister, Managing Director und Gründer von Drooms, lässt mitteilen: „Wir freuen uns sehr, einen so erfahrenen und international profilierten Manager wie Daniel Weiskopf bei Drooms begrüßen zu dürfen. Mit seinem tiefen Verständnis für Alternative Investments- und Software-as-a-Service (SaaS) -Unternehmen verfügt Herr Weiskopf über einen exzellenten Blick für die gesamte Wertschöpfungskette von High-value Assets.“
Die neue Bauordnung, die ab nächsten Jahr in Wien gelten soll, bringt auch eine neue Flächenwidmungskategorie. Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und der Planungssprecher der Grünen Christoph Chorherr stellten heute einige Eckpunkte der Widmung „geförderter Wohnbau“ vor.
So soll etwa ein Nachweis über Angemessenheit der Grundstückskosten erforderlich sein und entsprechend der bisherigen jahrzehntelangen Praxis im Wohnbauförderungsrecht mit 188 Euro pro m² oberirdischer Bruttogrundfläche limitiert werden. Auf Förderungsdauer (40 Jahre) soll dieses Grundkostenlimit eingefroren und die Wohnungen weder gewinnbringend vermietet noch veräußert werden können. Zudem bedarf es im Verkaufsfall die Zustimmung der Stadt Wien. Durch die Förderungsdauer soll im Zusammenhang mit dem Veräußerungsverbot zu Gunsten des Landes Wien sichergestellt werden, dass die Käuferin bzw. der Käufer der Wohnung auch anlässlich des Mietkaufs (z.B. nach 10 Jahren wird Eigentum an der Mietwohnung erworben) durch einen Weiterverkauf keinen Spekulationsgewinn erwirtschaftet bzw. die Wohnung nur im Sinn des Förderungsrechtes weiter vermietet werden darf (aktuell zu 4,87 Euro pro m² WNFl).
Vonseiten des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbunds (ÖHGB) heißt es, dass man erst die Begutachtung der neuen Bauordnung abwarten wolle. Sollte durch die neue Widmungskategorie zu Teilenteignungen von Privateigentümern von Grundstücken kommen, wolle man sich jedenfalls dagegen wehren, so der ÖHGB gegenüber dem immoflash. Der Bauträgersprecher der WKO, Hans Jörg Ulreich, erklärte dem immoflash in einer Stellungnahme, dass man sich das Regelwerk noch genau ansehen werde: „Maßnahmen für sozial gerechten Wohnbau sind keine Maßnahmen gegen Spekulanten, man darf diese Themen nicht immer miteinander vermischen. Und zweitens wäre es toll, wenn man mindestens genauso vorrangig innerstädtische Nachverdichtung endlich in der Flächenwidmung Neu berücksichtigt werden.“ Man könne, so Ulreich, ganze Städte auf den Dächern unterbringen, ohne einen Cent für Bauland oder Infrastruktur ausgeben zu müssen.
Der ÖVI zeigt sich vorbehaltlich der legistischen Umsetzung vorsichtig positiv. ÖVI Bauträgersprecher und Vizepräsident Klaus Wolfinger sagt, dass man davon ausgehe, dass das Instrument der neuen Widmungskategorie nur bei Stadtentwicklung- und erweiterung geschaffen werde, dort also, wo erstmals Bauland entstehen wird. Er nimmt an, dass die Stadt Wien vermeiden werde, die Wert von Bauland in Privatbesitz durch Widmungsmaßnahmen zu senken. „Wenn diese Prämissen erfüllt werden, kann sich der ÖVI eine Unterstützung dieser Maßnahme gut vorstellen.Wie so oft wird es auf die praktische Umsetzung ankommen. Auch bei der Handhabung der Abbruchsvoraussetzungen für vor 1945 errichteten Gebäude wird es darum gehen, dass diese ad hoc-Maßnahme sachlich und transparent gelebt wird und sich die Stadt Wien in der sensiblen Übergangsphase um pragmatische Übergangslösungen bemüht“, so Wolfinger.
Uni Credit trennt sich von weiterem Asset
Garage am Hof verkauft
von Sophie Schoeller und Stefan Posch
Wie der immoflash exklusiv in Erfahrung bringen konnte, hat die Best in Parking-Holding der Familie Breiteneder die Parkgarage „Garage am Hof“ in der Wiener Innenstadt von der Uni Credit Bank Austria gekauft. Die UniCredit Bank Austria bestätigt dem immoflash, dass die Immobilien Holding GmbH, eine 100-prozentiges Tochterunternehmen der UniCredit Bank Austria, ihre Beteiligung an der „Garage am Hof“ Gesellschaft m.b.H. an die TGP-Beteiligungs, ein Tochterunternehmen der Best in Parking-Holding veräußert hat. Das Closing erfolgte bereits Ende Juni. Über die Transaktionsdetails und den Kaufpreis wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.
Vonseiten der Breiteneder Immobilien Parking wurde zudem bestätigt, dass alle Dauerparkverträge mit Ende August gekündigt werden. Neue Verträge sollen dann mit einem Aufschlag von fast 20 Prozent vergeben werden. Ursprünglich im Gespräch für den Erwerb der Garage am Hof war laut Branchengerüchten der 52-jährige Ex-Banker, Immobilienentwickler und Investor Thomas Hönigsberger. Hönigsberger, der Stief-Schwiegersohn des verstorbenen Billa-Gründers und Immobilien-Tycoons Karl Wlaschek, verunglückte im März des vergangenen Jahres bei einem Lawinenunglück in Kanada tödlich.
Der Schlagabtausch um den Kauf der 3.000 WBV-GÖD-Wohnungen (jetzt WBV-GWF) durch Christian Hosp reißt nicht ab. Nachdem sich jetzt der Stadtrechnungshof auf Antrag der FPÖ der Sache annehmen wird, hat auch Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) anklingen lassen, den Deal um die Anteilsübertragungen zur WBV-GFW nicht genehmigen zu wollen. Grundlage dieser Entscheidung seien mehrere Stellungnahmen von Revisionsverband (Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen) und von der Finanzbehörde, die schwerwiegende Bedenken gegen die besagten Anteilsübertragungen geäußert hatten und eine Rückabwicklung als erforderlich betrachten. Denn fraglich sei in dem Zusammenhang, ob die Anteilsübertragung der 3.000 gemeinnützigen Wohnungen an den jetzigen Eigentümer Hosp rechtmäßig gewesen sei, einerseits aufgrund fehlender Genehmigungen, andererseits, weil im Raum steht, der Eigentümer sei im Baugewerbe tätig, was allerdings laut Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz untersagt ist. Hosp bestreitet das, er sei, so eine Stellungnahme, lediglich Assetmanager und habe Funktionen in Aufsichtsräten inne.
In der WBV-GFW brodelt es indes ebenfalls: Nachdem WBV-GFW-Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Gregorich Christian Hosp in einer Aussendung als „Strohmann Michael Tojners“ bezichtigt hatte und im Falle einer Nicht-Rückabwicklung des Deals rechtliche Schritte in Aussicht stellt, kündigte die WBV-GFW eine Gesellschafterversammlung für die zweite Augusthälfte an. Auf der Tagesordnung steht dabei die Abberufung des derzeitigen Mitgeschäftsführers Michael Baumgartner sowie von Stefan Gregorich. Hosp als Gesellschafter sehe sich aufgrund der jüngsten Entwicklungen „gezwungen, die beiden ehemaligen WBV-GÖD-Eigentümer, von denen er das Unternehmen im Jahr 2015 kaufte, ihrer Funktionen in der Wohnbaugesellschaft früher als ursprünglich vorgesehen zu entheben“. Hosp, der den AR-Vorsitz übernehmen wird, kommentiert: „Mit Geschäftsführer Christoph Schäffer, der seit März 2018 im Unternehmen arbeitet, ist die reibungslose Weiterführung der Geschäfte sichergestellt.“
Masseverwalter will insgesamt bis zu 6 Millionen Euro
Millionenklage gegen Wienwert-Gründer
von Stefan Posch
In der Causa Wienwert fährt Masseverwalter Norbert Abel schwerere Geschütze auf. Dem immoflash liegt eine Klage des Masserverwalters an das Handelsgericht Wien vor. Beklagte Parteien sind die Wienwert-Gründer Nikos Bakirzoglu und Wolfgang Sedelmayer sowie die Wienwert L144 HHM Beta Immobilienhandel KG. Bakirzoglu und Sedelmayer übernahmen laut einem Artikel des Nachrichtenmagazin Profil vom Februar rund ein Drittel der Liegenschaft Lerchenfelder Straße 144 von der WW Holding. Aus diesem Deal entstanden den beiden (als unbeschränkt haftende Gesellschafter der L144-Gesellschaften) Verbindlichkeiten in Höhe von 1,3 Millionen Euro gegenüber der WW Holding, heißt es im Artikel weiter.
Der Masseverwalter begehrt mit der Klage nun die Rückzahlung des Darlehens. Die Liegenschaft ist zusätzlich mit Bankdarlehen belastet. Eine Verwertung im Sinne der Gläubiger der WW Holding ist somit ausgeschlossen.
Mitte 2017 wurde zwischen der Wienwert Holding und der erstbeklagten Partei eine Rückführungsvereinbarung für das streitgegenständliche Darlehen getroffen, heißt es in der Klagsschrift. Es sei auch eine Rückführung bis 30. September 2017 vereinbart worden. Zudem habe es seitens der WW Holding auch bereits mehrfache Zahlungsaufforderungen an die Beklagten gegeben, die jedoch erfolglos geblieben seien. Darüber hinaus seien zahlreiche weitere Verfahren insbesondere gegenüber der Gesellschaftersphäre absehbar, heißt es weiter. Es sollen laut der Klagsschrift weitere Forderungen von schätzungsweise 5 Millionen Euro gegen Bakirzoglu und Sedelmayer geltend gemacht werden.
Ewald Scheucher, Rechtsvertreter von Bakirzoglu und Sedelmayer, argumentiert gegenüber dem immoflash, dass seine Mandanten die Anteile an der L 144 HHM Beta nur treuhändisch für die WW Holding halten. Eine mündliche Treuhandvereinbarung sei im Jahr 2012 zwischen den Wienwert-Gründern und der heutigen WW Holding sowie einem damaligen Wienwert-Angestellten, der als erster Komplementär der L 144 HHM Beta fungierte, geschlossen worden, so Scheucher. Auch Firmenorganigramme würden das untermauern. „Somit klagt sich der Masseverwalter als Vertreter der WW Holding selbst“, so die Sichtweise des Rechtsanwalt.
Brain von CA Immo-Gebäude wird getestet
cube berlin lernt denken
von Charles Steiner aus Aachen
Eine komplett vernetzte Immobilie wie the cube berlin, das gerade von der CA Immo nahe des Berliner Hauptbahnhofs entwickelt wird, erfordert eine komplett andere Herangehensweise. Denn die künstliche Intelligenz hinter dem Gebäude, genannt „Brain“, die den Betrieb ermöglichen soll, muss noch während der Bauarbeiten entwickelt werden - denn wenn der cube fertiggestellt wird, muss bereits alles funktionieren.
Der immoflash war bei einem Lokalaugenschein im Demozentrum Cluster Smarkt Logistik auf dem Campus der RTWH Aachen, wo der Brain getestet wird, dabei. Zwei Jahre vor der Fertigstellung hat nämlich die CA Immo mit Unterstützung des Beratungs-, Planungs- und Projektmanagementunternehmens Drees & Sommer die Hard- und Software für den cube begonnen, in Betrieb zu setzen - heißt, das Gehirn des cube existiert bereits und wird sukzessive für den tatsächlichen Betrieb in Berlin auf - und ausgebaut. Dabei untersuchen Digitalisierungsexperten unter anderem die Kompatibilität mit den verschiedenen Produkten, die vernetzt werden sollen, sagt Matthias Schmidt, Leiter Development Deutschland bei CA Immo. Schließlich werden 3.750 Sensoren in die Immobilie verbaut, die über Künstliche Intelligenz miteinander verbunden sein werden. Diese müssen zueinander passen. Klaus Dederichs, Head of ICT und Associate Partner von Drees & Sommer erklärt: „Bei der digitalen Konzeption ist der Mensch das Vorbild. Während die Sensoren den Sinnesorganen entsprechen, ist die Kl-fähige Systemplattform cube Brain das Gehirn.“ Die smarten, digitalen Technologien werden je nach Gebäude bzw. Projekt individuell kombiniert und erleichtern Nutzern die Bedienung des Gebäudes. Sie bieten neue Nutzungsmöglichkeiten wie Inhouse Navigation, das Tracking von Personen oder Gegenständen oder Zugangskontrolle durch Personenerkennung. Gesteuert kann das Gebäude dann via App werden.
Ebenfalls die Cyber Security, wobei Hacker auf den Brain angesetzt werden. Schafft es ein solcher, in das System einzudringen, ist ein Preisgeld ausgesetzt - schließlich soll der cube, wenn er im kommenden Jahr in Betrieb geht, vor Cyberangriffen absolut sicher sein.
Der cube berlin wird im kommenden Jahr fertiggestellt werden, erst im Mai wurde die Gleichenfeier begangen. Das rund 100 Millionen Euro Investmentvolumen umfassende Gebäude wurde bereits via Forward Sale an die TH Real Estate veräußert worden.
Günstige Kaufpreise und steigende Mieten
Chemnitz als Geheimtipp
von Stefan Posch
„Während Leipzig hip und Dresden schön wurde, geriet Chemnitz in Vergessenheit“, konnte man noch vor einigen Jahren in der Tageszeitung FAZ lesen. Doch heute zeigen Wirtschafts- und Bevölkerungszahlen, dass Chemnitz viel Potenzial für Renditeimmobilien birgt. Auch die Kaufkraft der drittgrößten Stadt in Ostdeutschen steigt. Große und mittelständische Firmen, wie Thyssen-Krupp, Siemens, Volkswagen, Niles-Simmons, IBM, Komsa, Union Werkzeugmaschinen, um nur einige zu nennen, haben sich in und um Chemnitz niedergelassen und in die Neugestaltung der Innenstadt wurden in den letzten 25 Jahren mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert.
Das zeigt sich auch auf dem Immobilienmarkt. Nach den Jahren der Stagnation ziehen die Preise für Mieten und Wohneigentum laut einer Analyse von Hartrampf Grundinvest allmählich an. Von vielen noch unbemerkt hat ein regelrechter Boom eingesetzt. Die noch vergleichsweise günstigen Kaufpreise machen Immobilien in Chemnitz zu einem attraktiven Investment. In Chemnitz bietet sie ausgewählte Bestandsimmobilien an, schwerpunktmäßig zwischen 50.000 und 120.000 Euro. Dabei ist eine Rendite p.a. von bis zu 4,8 Prozent zu erzielen.
Finanzbericht des ersten Halbjahres 2018 veröffentlicht
Atrium zieht positive Bilanz
von Sophie Schoeller
Die Atrium European Real Estate, Eigentümer, Verwalter und Neuentwickler von Einkaufszentren und Einzelhandelsimmobilien in Zentraleuropa, gab seine Ergebnisse für das erste Halbjahr 2018 bekannt. Die Atrium konnte eine 3-Prozent-Steigerung der Nettomieterlöse auf Vergleichsbasis mit Wachstum in allen operativen Märkten verzeichnen. Die Gesamt-Nettomieterlöse der Gruppe betrugen 91,8 Millionen Euro (H1 2017: 95,5 Millionen Euro), was auf einen Rückgang von Erlösen in Höhe von 3,5 Millionen Euro, verursacht durch Veräußerungen von Vermögenswerten sowie einen Ertragsrückgang von 2,5 Millionen Euro, zurückzuführen ist.
Die operative Umsatzrendite blieb mit einem Anstieg auf 97,3 Prozent (H1 2017: 96,6 Prozent) stark.
Die EBITDA-Rendite stieg um 4 Prozentpunkte auf 88 Prozent (2017: 84 Prozent) und das EBITDA stieg um 1,1 Prozent, was auf das Kosteneinsparungsprogramm zurückzuführen ist, mit dem die Verwaltungskosten gegenüber 2017 um 30 Prozent (bzw. 4,4 Millionen Euro) gesenkt werden konnten. Liad Barzilai, Chief Executive Officer der Gruppe, kommentiert wie folgt: "Heute können wir erneut über ein robustes Netto-Mietertragswachstum berichten, ebenso über eine Senkung unserer Verwaltungskosten und eine Verbesserung unseres EBITDA. Ich glaube, dass dieses starke Ergebnis zeigt, dass unsere Strategie zur Neupositionierung des Portfolios und unser Kosteneffizienzprogramm Shareholder Value generieren und die Gesellschaft für weiteres Wachstum gut aufgestellt ist."
Spatenstich für Umbau von Produktionszentrum
MSD Animal Health erweitert in NÖ
von Charles Steiner
Der Hersteller von Impfstoffen für Tiere, MSD Animal Health, wird seinen Standort im niederösterreichischen Krems umbauen und erweitern. Kürzlich fand der Spatenstich für die Umbauarbeiten statt, bei denen am bestehenden Firmengebäude ein verbundenes Logistikgebäude samt temperaturkontrolliertem Lager für die Produktion von Impfstoffen für Tiere entstehen wird. Bis 2022 sollen die Bauarbeiten fertiggestellt werden.Im bestehenden Produktionsgebäude wird ein Herstellbereich für Antigene eingerichtet, in dem bereits 2020 150 Arbeitsplätze entstehen sollen. Bis zum Vollausbau 2022 sollen 300 bis 350 Mitarbeiter am Standort tätig sein.
Hans Dittrich (Vorstand von MSD Animal Health für Europa, Russland, Nordafrika und den Naher Osten) betonte, dass man mit Krems einen idealen Standort gefunden habe , der über mehrere renommierte Universitäten verfügt und auf eine lange Tradition als Wirtschaftszentrum für Biotechnologie zurückblickt.
Daniel Weiskopf neuer Vice President Finance
Karriere zum Tag: Neu bei Drooms
von Charles Steiner
Neuzugang auf der Managementebene des Secure-Cloud-Anbieters Drooms: Wie Drooms mitteilen lässt wurde Daniel Weiskopf zum neuen Vice President Finance ernannt. Als solcher unterstützt er den Anbieter von virtuellen Datenraumlösungen bei der laufenden Internationalisierung und der Erschließung neuer Märkte. Weiteres Augenmerk seiner Tätigkeit wird im Ausbau des Controllings und der Digitalisierung interner Prozesse liegen.
Daniel Weiskopf (40) verfügt laut Drooms über zehn Jahre Erfahrung im Bereich der alternativen Investmentfonds. In seiner vorherigen Position arbeitete er fünf Jahre als Senior Private Equity Portfolio Manager bei Assicurazioni Generali S.p.A. in Mailand.
Jan Hoffmeister, Managing Director und Gründer von Drooms, lässt mitteilen: „Wir freuen uns sehr, einen so erfahrenen und international profilierten Manager wie Daniel Weiskopf bei Drooms begrüßen zu dürfen. Mit seinem tiefen Verständnis für Alternative Investments- und Software-as-a-Service (SaaS) -Unternehmen verfügt Herr Weiskopf über einen exzellenten Blick für die gesamte Wertschöpfungskette von High-value Assets.“
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Schöne neue Proptech-Welt
Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.
Berliner Stadtquartiersentwicklung im Alleingang - das ist nicht alltäglich. Institutionelle Investoren, staatliche Förderungen sowie Projekt-Riesen wie BUWOG und Co würde man normalerweise mit Mega-Wohnbauprojekten der deutschen Hauptstadt in Verbindung bringen. Andreas Dahlke, geschäftsführender Gesellschafter und Kopf der SITUS GmbH Grundstück + Projekt, des Projektentwicklers, zeigt - zugegeben - auf eindrucksvolle Art und Weise, dass es auch anders geht.
Zur Ausgangslage: Das Areal, auf dem sich das Ludwig Hoffmann Quartier befindet, liegt im "hohen Norden" von Berlin, im Stadtteil Buch. Buch wurde erst 1898 in die Verwaltung der Metropole eingegliedert - mit dem erklärten Ziel, die Randlage zur Entlastung der städtischen Kliniken zu nutzen. Zwischen 1909 und 1915 wurde in der Folge das damals größte europäische Krankenhausprojekt unter Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in Angriff genommen. Dieses war dann fast hundert Jahre eine wichtige Versorgungseinheit für medizinische Leistungen. Die Anlage wurde im Charakter einer Gartenstadt entwickelt, mit 33 neoklassizistischen Gebäuden. Die Anordnung in Pavillons war damals eine gängige Lösung, um dem Keimübertritt zwischen den Stationen entgegenzuwirken. Ein Umstand der von Beginn an, bei der Entwicklung von Umnutzungskonzepten des denkmalgeschützten Areals, sehr für Wohnbau gesprochen hat. Buch hat sich zudem aktuell zu einem sehr aufstrebenden Stadtteil von Berlin entwickelt. Nach einer kurzen schwierigeren Umbruchphase kurz nach der Wende, präsentiert sich Buch nun wieder als international bedeutender Gesundheits- und Forschungsstandort. Das Helios-Klinikum, der Bucher BioTech Park, das Leibnitz-Institut für Molekulare Pharmakologie, das Max-Delbrück-Centrum sowie verschiedene Forschungseinrichtungen der Berliner Charité führen das Feld an. Parallel zu der Vielzahl an High-Tech-Arbeitsplätzen steigt naturgemäß auch der Bedarf an einem modernen Wohnungsangebot - das Erfordernis einer Lösung steht daher bereits länger im Raum. Zumal die Wohnungspreise im 20 Autominuten entfernt gelegenen Hotspot Prenzlauer Berg in den letzten Jahren nahezu explodiert sind.
Das Projekt
Andreas Dahlke wurde auf das Ludwig Hoffmann Quartier aufmerksam, als er - bereits als Mitwirkender an einer Immobilienentwicklung - in Buch, in dem vergleichbaren, aber wesentlich kleineren Projekt "Ludwigpark", zu tun hatte. Dahlkes Background lag nämlich nicht von Anfang an im Immobilienbereich - sondern der Philosophie. Erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands hat er seine beruflichen Aktivitäten in die Branche gelenkt. Mit einigen Jahren Erfahrung und vom Areal des ehemaligen Krankenhauses fasziniert, entwickelte er für die brach liegenden 28 Hektar ein Nutzungskonzept, dass neben Wohnbau auch einen Schwerpunkt auf soziale Infrastruktur und Quartiersentwicklung legt. Das Konzept fand bei der Bezirksverwaltung Pankow Anklang und wurde schließlich freigegeben. 2012 konnte er den Grund - nicht zuletzt wegen der strengen Auflagen - relativ günstig von einem Liegenschaftsfonds des Landes erwerben und mit seinen Aktivitäten im Rahmen der eigens gegründeten Projektgesellschaft starten. Mittlerweile wiegt das Vorhaben bereits an die 300 Millionen Euro Investitionsvolumen. Bei Fertigstellung 2020 werden über 280.000 Quadratmeter mit 900 Wohnungen sowie zwei Schulen, drei Kindergärten, einer Sporthalle und weiteren sozialen Einrichtungen, wie ein Seniorenwohnheim und betreute Wohnmöglichkeiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, entwickelt sein.
Wie geht das?
Am Beginn steht laut Dahlke das Brennen für eine Idee. Die Entwicklung der kaufmännischen Lösung muss in der Folge darauf zugeschnitten werden. In Dahlkes Fall war das ein strenges aber stetig schrittweises Vorgehen bei der Entwicklung. Die ersten Wohngebäude wurden einzeln als Rohlinge an Bauträger verkauft, die nach den strengen Vorgaben des Gesamtprojektes die Substanz sanierten, im Rahmen der Denkmahlschutz-Auflagen Wohnungen entwickelte, und diese dann einzeln abverkauften. Mit den Erlösen hat Dahlke dann Gebäude für Gebäude in Angriff genommen und insbesondere die schulischen Versorgungseinheiten quersubventioniert. Eine bemerkenswerte Zusatzinfo ist in diesem Zusammenhang, dass das Vorhaben bislang auch entlang der Zeitachse planmäßig realisiert werden konnte. 2012 war der allererste Spatenstich. Über 500 Wohnungen sind in der Zwischenzeit fertiggestellt und bezogen worden und außerdem sind bislang keine verzögernden Faktoren für das Projektende 2020 erkennbar. Dem Erfordernis sämtliche Leitungen zu sanieren - von der Elektrik bis zur gesamten Verrohrung - und nicht zuletzt auch dem, des Einbringens moderner Standards gegenübergestellt, war ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, dass auch Neubauten am Grundstück möglich gemacht wurden. Die Großzügigkeit der Anlage wird dadurch aber nicht beeinträchtigt, das gesamte Projekt wird von den weitläufig angelegten Gartenanlagen dominiert. Die Parkplätze der Bewohner finden sich auch ausschließlich am Rande des Geländes, wobei für eine entsprechende Anlieferungs- und Versorgungsstruktur gesorgt ist. Das Teilkonzept für den Neubaubereich des Ludwig Hoffmann Quartiers bezieht verschiedene Innovationen für das "Wohnen der Zukunft" ein. So findet beispielsweise zur Energieversorgung nur modernste Technik Anwendung. Nach seiner fast hundertjährigen Vergangenheit im Dienste der Gesundheit hat das Ludwig Hoffmann Quartier nun zu einer neuen Bestimmung gefunden, die sich gewissermaßen auch in den Dienst der Allgemeinheit stellt. Ein schönes Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten in der Immobilienbranche.
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InterviewWie kommt es, dass quasi "ein Einzelkämpfer" zu so einem großen Projekt findet? Andreas Dahlke: Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass ich für dieses Projekt den idealen Zeitpunkt erwischt habe. Fünf Jahre früher hätten sich nicht die nötigen Vermarktungschancen im Umfeld als Ausgangslage für so ein ambitioniertes Projekt gezeigt, fünf Jahre später hätte bestimmt eine der großen und namhaften Projektgesellschaften die Entwicklungschance für sich gewonnen.Wäre das nur ein Nachteil für Sie - oder auch generell einer für das Quartier gewesen? Andreas Dahlke: Im Ludwig Hoffmann Quartier, kurz LHQ, wird das derzeit viel zitierte "leistbare Wohnen" großgeschrieben. In dem Projekt steckt außerdem kein Cent Fördergeld und dennoch werden zukünftig über 1000 Schüler hier ihre Bildung erhalten. Die Errichtung der Montessori-Gemeinschaftsschule und der Gebäude für die Evangelische Grundschule Buch wurde aus den Erlösen des Gesamtprojektes getragen. Das wäre so bestimmt nicht möglich gewesen, wenn sämtliche Projektstufen hart kalkuliert wären - wie es in Rahmen von renditegetriebener Fonds und Investors Relations üblich ist. Ich wollte von Anfang zusätzlich zu den Wohnungen auch eine Sozialstruktur schaffen.Das klingt fast nach Weihnachten und ist wohl eher unüblich in der Branche? Andreas Dahlke: Ich bin Geschäftsmann und leite ein Unternehmen, das auf Gewinn ausgerichtet ist. Keine von uns arbeitet umsonst. Aber ich bin davon überzeugt, dass man geleichzeitig zum profitorientieren Wirtschaften auch etwas für die Allgemeinheit tun kann, ja muss. Mit dem Ludwig Hoffmann Quartier ist es uns, meinen zehn Mitarbeitern und mir, gelungen, sehr unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.Weitere Vorteile? Andreas Dahlke: Das Nutzungskonzept mit der sozialen Infrastruktur ist in der Umgeben sehr gut angekommen und wird unterstützt. Nicht zuletzt, weil wir frühzeitig alle umgebenden Player informiert und miteinbezogen haben. Und auch die bereits im LHQ ansässigen Bewohner sind Feuer und Flamme für das Projekt. Die Gemeinschaft fiebert und lebt mit den Entwicklungen des Projektes mit, es menschelt. Wir machen darüber hinaus regelmäßig Veranstaltungen um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Zuletzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich unterschiedlichste Künstler mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Areals eindrucksvoll auseinandergesetzt und den Blick auf historische Anlagen "aufgebrochen" haben. Wir betreiben sozusagen aktives "Campusmanagment". Das ganze Projekt stößt auf größten Zuspruch und der ist für die Umsetzung von unschätzbaren Wert.Hat Ihnen der Denkmalschutz Kopfzerbrechen bereitet? Andreas Dahlke: Der Wohnungskauf im Denkmalschutz hat steuerliche Vorteile. Die meisten Wohnungen sind im Eigentum realisiert und werden von den Besitzern vermietet. Auf Grund der Steuervorteile ist es möglich, die Mieten gering zu halten, was für das Gesamtkonzept maßgeblich ist. Der Mietpreis liegt durchschnittlich bei € 10,50 pro Quadratmeter. Der Kaufpreis ist allerdings auf Grund der Marktentwicklungen mittlerweile von anfangs € 2.900,- auf etwa € 4.400,- gestiegen. Wir könnten mittlerweile jede Wohnung fünfmal verkaufen. Natürlich gehen mit Denkmalschutz auch spezielle Aufwendungen einher. Aber einerseits waren die Grundrisse der ursprünglichen Substanz gut für Wohnbau geeignet und andererseits überwiegen die Vorteile aus dem speziellen Charakter und dem dadurch mitgeformten Image.Apropos Image - Sie selber sind Bucher geworden und stehen authentisch hinter dem Stadtteil. Es heißt, Sie haben analog dazu das Projekt und die Errichtung gänzlich der Stadt Berlin verschrieben. Andreas Dahlke: Damit ist wohl die Auswahl der Gewerke gemeint. Abgesehen von der polnischen Firma, die uns mit Fenstern versorgt, sind alle unsere Lieferanten ausschließlich aus der Region.
Danke für das Gespräch.
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