Mikroappartements war gestern, bestenfalls noch heute. Jetzt kommen die Gesundheits- und Sozialimmobilien als besonders langfristig abgesicherte und dennoch ertragreiche Assetklasse. Im Schnitt vier bis 4,5 Prozent Anfangsrendite bei sehr lange im Objekt bleibenden Mietern (meist der öffentlichen Hand zuzählbar) winken. Weil Topobjekte in den noch dominierenden Assetklassen Büro, Einzelhandel und Wohnen Mangelware sind und somit immer teurer werden, verlagert sich der Fokus laut EHL Immobilien auf dieses neue Segment.
Die Änderungen in der Bevölkerungsstruktur und die Bemühungen der Politik, die Betreuung der Patienten von den Spitälern in private Versorgungseinrichtungen zu lenken, würden den Investitionen in Healthcare-Immobilien (privat geführte Ärztehäuser, Gesundheitszentren oder Senioren- und Pflegeheime) auch zugegenkommen.
"Investments in Gesundheitsimmobilien sind international ein wachsender Bestandteil der Portfoliostrategie vieler institutioneller und privater Investoren", erklärt Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting. "Die demographische Entwicklung und die Verschiebungen innerhalb der Alterspyramide in den kommenden Jahrzehnten machen den Healthcare-Sektor zu einem der wichtigsten Wachstumsmärkte der Zukunft. Er ist krisenbeständig und daher für langfristig orientierte Anleger besonders attraktiv. Diesem Trend folgend, bieten wir sowohl unseren privaten als auch institutionellen Kunden fortlaufend auch Ärzte- oder Gesundheitszentren an, so zum Beispiel derzeit ein Objekt mit mehr als 35 Praxen in Salzburg oder eine Gesundheitsimmobilie in Wien-Simmering."
Pöltl nennt noch weitere Gründe für die zunehmende Attraktivität des Gesundheitssegments. Obwohl auch im Bereich Healthcare die Mietverträge nicht immer über eine Laufzeit von 15 oder 20 Jahren abgeschlossen werden, spreche der fundamentale Bedarf an den Einrichtungen und Flächen für eine nachhaltig gute Auslastung dieser Immobilien. Zudem würden Gesundheitsimmobilien bei einem vergleichsweise geringen Risiko noch etwas höhere Renditen als beispielsweise der Büromarkt bringen.
Die Mietpreisbremse in den deutschen Großstädten ist mittlerweile seit drei Jahren gültig. Eine Wirkung ist bei einem nüchternen Rückblick nicht wirklich auszumachen.
So kletterten die Mieten in Berlin laut immowelt.at seit 2015 von 8,50 Euro pro Quadratmeter (Median) auf 11,40 Euro. Die Steigerungsrate von 34 Prozent liegt damit deutlich über den 25 Prozent, mit denen die Preise in den 3 Jahren vor der Einführung der Mietpreisbremse zugenommen haben. In München hat die Mietpreisbremse ihre Wirkung ebenfalls verfehlt. Derzeit liegen die Mietpreise in der bayrischen Landeshauptstadt auf einem Rekordhoch von 17,90 Euro pro Quadratmeter. Seit Einführung der Mietpreisbremse im August 2015 haben sie sich um 19 Prozent nach oben entwickelt. Damit zeichnet sich beinahe dasselbe Bild ab wie im 3-Jahreszeitraum vor 2015. Schon damals haben sich die Mieten mit einer Steigerungsrate von 20 Prozent kräftig erhöht.
"Die rasante Preisentwicklung in Berlin und München ist nicht verwunderlich", erklärt Immowelt-CEO Carsten Schlabritz. "Bezahlbarer Wohnraum ist in beiden Städten immer noch Mangelware. Um einen weiteren Preisanstieg zu verhindern, muss der soziale Wohnungsbau für Investoren so rentabel werden wie der frei finanzierte. Das geht nur, wenn die Städte und Kommunen marktgerechte Anreize bereitstellen", so Schlabritz.
Alternative Lösungen wie beschleunigte Baugenehmigungen und Wohnraumförderungen zeigen in anderen Städten bereits Wirkung: In Hamburg und Köln steigen die Preise zwar an - allerdings im moderaten Bereich. In Köln sind die Mieten in den vergangenen 3 Jahren um 7 Prozent auf 10,70 Euro pro Quadratmeter angestiegen.
Spotahome hat 89 Metropolen weltweit zum Gesundheitscheck geschickt. Im aktuellen „Healthiest Cities Report“ wurden die Städte mittels einer umfassenden Analyse, basierend auf Daten namhafter Quellen (u.a. WHO, TripAdvisor, OECD Better Life Index), nach verschiedenen gesundheitlichen Aspekten ausgewertet. Deutschland und die Metropolen Berlin, München, Hamburg und Frankfurt schneiden beim Gesundheits-Ranking insgesamt gut ab.
München (Platz 3) und Berlin (Platz 5) gehören sogar zu den Top 5 der weltweit gesündesten Städte. Hamburg belegt einen guten 13. Platz, Frankfurt befindet sich mit Platz 28 auch noch im oberen Drittel. Noch gesünder als in München lebt es sich nach dem „Healthiest Cities Report“ in Amsterdam (1) und Oslo (2). Weltweite Schlusslichter sind Shanghai (87), Istanbul (88) und Casablanca (89).
Beim Anteil an Ladestationen für Elektroautos schneiden alle deutschen Städte gut ab. Mit Berlin (Platz 4) und Hamburg (Platz 5) befinden sich zwei deutsche Metropolen in den Top 5. Auch München (9) und Frankfurt (20) sind beim Faktor Ladestationen gut gerankt. Weltweit führend ist Großbritanniens Hauptstadt London. Den letzten Platz teilen sich mehrere Städte, darunter Kapstadt, Lima, Kairo, Seoul und Muscat (Oman). Besonderen Aufholbedarf gibt es bei der durchschnittlichen Bewertung von Fitnessstudios.
Hamburg befindet sich mit einem 81. Platz weit hinten im Ranking, bei den anderen deutschen Städte München (29), Frankfurt (58) und Berlin (59) gibt es allerdings auch noch Luft nach oben. Die besten Fitnessstudios finden sich nach diesem Ranking in Tallinn (Estland), die schlechtesten in Shanghai (China).
Auch im Bezug auf die Qualität von Luft und Wasser unterscheiden sich die deutschen Metropolen und gibt es bei drei Städten deutliches Verbesserungspotenzial. Mit einem 7. Platz liegt München deutlich vorne. Hamburg (27), Frankfurt (41) und Berlin (42) befinden sich lediglich im Mittelfeld. Die weltweit hochwertigste Wasser- und Luftqualität gibt es in der Neuseeländischen Hauptstadt Wellington, den letzten Platz belegt Lille.
Bauordnungsamt erteilte Genehmigung für Terminal T2
von Stefan Posch
Ein Licht am Ende des Tunnels für den seit 2006 sich im Bau befindlichen Flughafen Berlin Brandenburg. Gestern erteilte das Bauordnungsamt des Landeskreises Dahme-Spreewald die Baugenehmigung für das BER-Terminal T2.
Das Gebäude wird direkt vor dem Pier Nord errichtet und ist ein wichtiger Bestandteil des Masterplans BER 2040. Das Terminal 2 hat eine Kapazität von jährlich sechs Millionen Passagieren und erhöht die Gesamtkapazität des BER bei seiner Eröffnung auf 28 Millionen Passagiere. Zusammen mit dem Flughafen Schönefeld (später BER-Terminal T5), der bis Ende 2025 in Betrieb sein wird, können so am Hauptstadtflughafen BER bis zu 40 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden. Voraussetzung für die Erteilung der Baugenehmigung war der Beschluss der Gemeinsamen Oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg.
"Die Baugenehmigung für das BER-Terminal T2 ist für uns ein wichtiger Meilenstein. Damit wird der BER gemeinsam mit SXF von Beginn an über ausreichende Kapazitäten verfügen. Das optisch ansprechende, aber stark funktional konzipierte Gebäude ist der erste Schritt, den Flughafen flexibel und modular an die zukünftigen Passagierzahlen anzupassen", so Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH.
Die Wisag konnte sich im Geschäftsjahr 2017 in allen vier Geschäftsbereichen (Facility Management, Gebäudetechnik, Gebäudereinigung sowie Sicherheit & Service) steigern. Vor allem die Gebäudetechnik konnte im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zulegen und hat an Bedeutung gewonnen. Insgesamt wurde ein Umsatz von rund 29,8 Millionen Euro generiert. Die Wisag sieht als Grund des Wachstums auch die Baukonjunktur und die damit verbundene guten Auftragslage.
"Das gute Ergebnis ist ein Anreiz für uns, den eingeschlagenen Weg beizubehalten. Das bedeutet auch, dass wir weiterhin großes Augenmerk auf soziales Engagement und die Inklusion von Mitarbeitern mit Beeinträchtigungen sowie auf die Aus- und Weiterbildung unserer 1.200 Mitarbeiter in Österreich legen. Zudem werden wir auch künftig offene Führungspositionen möglichst aus den eigenen Reihen besetzen", betont Thomas Fastenrath, Geschäftsführer Wisag Service Holding Austria. "Wir haben viel investiert und sind damit für die Zukunft bestens gerüstet. Aber wir wollen auf Basis unseres hohen Qualitätsanspruches auch in den nächsten Jahren weiterwachsen, sei es durch eine Erweiterung unserer Sparten oder durch kleine Firmenzukäufe in unserem Bereich", so Fastenrath weiter.
Catella Dutch Residential II 300 Millionen Euro Zielfondsvolumen
von Stefan Posch
Der Münchner Investmentmanager Catella legt mit dem "Catella Dutch Residential II" seinen zweiten niederländischen Fonds auf. Das Nachfolgeprodukt des Fonds "Panta Rhei Dutch Residential" investiert vornehmlich in wirtschaftsstarken Regionen in den Niederlanden sowie zu einem kleinen Teil in Belgien. Im Fokus stehen dabei klassische Wohnimmobilien sowie als Beimischung solche Wohnungen, die speziell von älteren Mitbürgern bevorzugt werden ("Senior Housing"). Der Vertrieb hat bereits begonnen, ein erstes Closing ist für September geplant. Bei einer Mindestanlagesumme von 10 Millionen Euro und einer Laufzeit von 10 Jahren zzgl. Verlängerungsoptionen, plant der Spezialfonds eine Zielrendite von durchschnittlich 5,5 Prozent p.a..
"Die Zusammenarbeit mit unserem niederländischen Partner, der mittlerweile zur Unternehmensgruppe gehört, war in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Nach nahezu abgeschlossener Investitionsphase des ersten niederländischen Wohnimmobilienfonds war die Fortsetzung der Zusammenarbeit für uns logische Konsequenz, um die Opportunitäten des niederländischen Wohnimmobilienmarktes für unsere Investoren weiter nutzen zu können. Mit Beimischungen in weiteren Benelux-Staaten sowie Senioren-Wohnungen können wir zudem ein interessantes Rendite-Risiko-Profil erzielen", sagt Henrik Fillibeck, Vorstand der Catella Real Estate.
Das Retail-Casting "First Store by Alexa" von Union Investment und Sonae Sierra wurde kürzlich zum zweiten Mal in diesem Jahr veranstaltet. Drei Start-ups haben nun die Möglichkeit, ihre Konzepte im Berliner Shopping Center Alexa zu präsentieren. Auf Platz eins des Wettbewerbs landete das junge Modelabel Lesara. Den zweiten Platz teilen sich aufgrund von Punktgleichheit Buah und Inkicks.
Der Wettbewerb soll eine Brücke zwischen Onlinehandel und stationärem Einzelhandel schlagen. Dabei sollen die Ideen aus der Onlineweltin das Berliner Shopping Center Alexa, seit 2010 im Bestand des UniImmo: Deutschland, Einzug finden. In diesem Jahr wurden insgesamt 19 Konzepte aus der Start-up-Szene eingereicht. Eine siebenköpfige Fachjury wählte aus diesen Einreichungen fünf Finalisten aus, die sich anschließend vor der Jury und im Online-Voting unter den Facebook-Fans des Alexa beweisen mussten.
Beim Gewinnerkonzept von Lesara können die Kunden über das Angebot des Modeunternehmens bestimmen. Im "made by you"-Store kann jeder Besucher für seinen Favoriten abstimmen und den Gewinner wenig später im Laden oder im Online-Shop kaufen. Lesara wird am 22. September den neuen First Store Cube im Alexa eröffnen - und ihn für sechs Monate mietfrei nutzen. Buah bietet gefriergetrocknete Frucht- und Gemüsemischungen an, die unter anderem in Müslis oder Smoothies beigemengt werden. Inkicks wiederum hat eine Möglichkeit entwickelt, Stoffschuhe individuell zu bedrucken - mit eigenen Fotos, Motiven oder Themen. Beide erhalten als Preis einen Stand im Alexa. Dieser ist für drei Monate mietfrei.
Alternative Assetklasse liegen aktuell bei Investoren im Trend. In Deutschland kann man ab sofort auf der Plattform Exporo sogar in Kita-Immobilien investieren. Bei dem Objekt "Kita Winterhude" handelt es sich um ein viergeschossiges Geschäfts- und Wohngebäude mit einer Gewerbeeinheit (Kita), zwei Wohneinheiten und 29 PKW-Stellplätzen im Hamburger Stadtteil Winterhude. Die Immobilie wurde von der Exporo-Tochter "Exporo Hamburg Doro GmbH" angekauft. Der Kaufpreis des Objektes betrug 9,8 Millionen Euro, die Fundingsumme liegt bei ca. 5,1 Millionen Euro. Die Mieteinnahmen des Gebäudes liegen laut Exporo bei durchschnittlich ca. 459.000 Euro. Ab einem Betrag von 1.000 Euro können Anleger in Form einer Anleihe (Inhaberschuldverschreibung) die handelbar ist, in das Objekt investieren. Die erwartete Gesamtrendite (Mietausschüttungen und Verkaufsgewinnbeteiligung) liegt bei ca. 6,30 Prozent pro Jahr.
Michael Mack, Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung bei Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland, ist seit Juni auch Geschäftsführer der neu gegründeten Immonow Services GmbH (immonow), unter dessen Dach digitale Serviceangebote für Privat- und Businesskunden entwickelt, umgesetzt und vertrieben werden. Die Immonow Services GmbH ist eine 100%-ige Tochter der Raiffeisen Immobilien Vermittlung und beschäftigt derzeit vier Mitarbeiter.
Darüber hinaus wurde Michael Mack vor wenigen Tagen von der Royal Institution of Chartered Surveyors als Member (MRICS) aufgenommen und darf sich ab sofort Chartered Management Consultancy Surveyor nennen.
Der studierte Betriebswirt Mack ist seit Oktober 2011 bei Raiffeisen Immobilien beschäftigt und zeichnet für die Bereiche Finanzen, Personal & Recht, Organisation & IT sowie für Digitales Business Development und Innovation verantwortlich. Seine Karriere startete Mack noch während seines WU-Studiums bei der card complete Service Bank AG. Weitere Stationen waren unter anderem der Medizintechnik-Hersteller Smith & Nephew, wo er bis 2011 als Financial Controller tätig war. 2013 schloss er das berufsbegleitende Master-Studium für Unternehmensführung und Executive Management an der FH-Wien erfolgreich ab. Der 35-jährige Wiener ist stolzer Vater einer acht Monate alten Tochter.
Mikroappartements war gestern, bestenfalls noch heute. Jetzt kommen die Gesundheits- und Sozialimmobilien als besonders langfristig abgesicherte und dennoch ertragreiche Assetklasse. Im Schnitt vier bis 4,5 Prozent Anfangsrendite bei sehr lange im Objekt bleibenden Mietern (meist der öffentlichen Hand zuzählbar) winken. Weil Topobjekte in den noch dominierenden Assetklassen Büro, Einzelhandel und Wohnen Mangelware sind und somit immer teurer werden, verlagert sich der Fokus laut EHL Immobilien auf dieses neue Segment.
Die Änderungen in der Bevölkerungsstruktur und die Bemühungen der Politik, die Betreuung der Patienten von den Spitälern in private Versorgungseinrichtungen zu lenken, würden den Investitionen in Healthcare-Immobilien (privat geführte Ärztehäuser, Gesundheitszentren oder Senioren- und Pflegeheime) auch zugegenkommen.
"Investments in Gesundheitsimmobilien sind international ein wachsender Bestandteil der Portfoliostrategie vieler institutioneller und privater Investoren", erklärt Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting. "Die demographische Entwicklung und die Verschiebungen innerhalb der Alterspyramide in den kommenden Jahrzehnten machen den Healthcare-Sektor zu einem der wichtigsten Wachstumsmärkte der Zukunft. Er ist krisenbeständig und daher für langfristig orientierte Anleger besonders attraktiv. Diesem Trend folgend, bieten wir sowohl unseren privaten als auch institutionellen Kunden fortlaufend auch Ärzte- oder Gesundheitszentren an, so zum Beispiel derzeit ein Objekt mit mehr als 35 Praxen in Salzburg oder eine Gesundheitsimmobilie in Wien-Simmering."
Pöltl nennt noch weitere Gründe für die zunehmende Attraktivität des Gesundheitssegments. Obwohl auch im Bereich Healthcare die Mietverträge nicht immer über eine Laufzeit von 15 oder 20 Jahren abgeschlossen werden, spreche der fundamentale Bedarf an den Einrichtungen und Flächen für eine nachhaltig gute Auslastung dieser Immobilien. Zudem würden Gesundheitsimmobilien bei einem vergleichsweise geringen Risiko noch etwas höhere Renditen als beispielsweise der Büromarkt bringen.
Kaum Wirkung in deutschen Städten
3 Jahre Mietpreisbremse
von Stefan Posch
Die Mietpreisbremse in den deutschen Großstädten ist mittlerweile seit drei Jahren gültig. Eine Wirkung ist bei einem nüchternen Rückblick nicht wirklich auszumachen.
So kletterten die Mieten in Berlin laut immowelt.at seit 2015 von 8,50 Euro pro Quadratmeter (Median) auf 11,40 Euro. Die Steigerungsrate von 34 Prozent liegt damit deutlich über den 25 Prozent, mit denen die Preise in den 3 Jahren vor der Einführung der Mietpreisbremse zugenommen haben. In München hat die Mietpreisbremse ihre Wirkung ebenfalls verfehlt. Derzeit liegen die Mietpreise in der bayrischen Landeshauptstadt auf einem Rekordhoch von 17,90 Euro pro Quadratmeter. Seit Einführung der Mietpreisbremse im August 2015 haben sie sich um 19 Prozent nach oben entwickelt. Damit zeichnet sich beinahe dasselbe Bild ab wie im 3-Jahreszeitraum vor 2015. Schon damals haben sich die Mieten mit einer Steigerungsrate von 20 Prozent kräftig erhöht.
"Die rasante Preisentwicklung in Berlin und München ist nicht verwunderlich", erklärt Immowelt-CEO Carsten Schlabritz. "Bezahlbarer Wohnraum ist in beiden Städten immer noch Mangelware. Um einen weiteren Preisanstieg zu verhindern, muss der soziale Wohnungsbau für Investoren so rentabel werden wie der frei finanzierte. Das geht nur, wenn die Städte und Kommunen marktgerechte Anreize bereitstellen", so Schlabritz.
Alternative Lösungen wie beschleunigte Baugenehmigungen und Wohnraumförderungen zeigen in anderen Städten bereits Wirkung: In Hamburg und Köln steigen die Preise zwar an - allerdings im moderaten Bereich. In Köln sind die Mieten in den vergangenen 3 Jahren um 7 Prozent auf 10,70 Euro pro Quadratmeter angestiegen.
Spotahome hat 89 Metropolen weltweit zum Gesundheitscheck geschickt. Im aktuellen „Healthiest Cities Report“ wurden die Städte mittels einer umfassenden Analyse, basierend auf Daten namhafter Quellen (u.a. WHO, TripAdvisor, OECD Better Life Index), nach verschiedenen gesundheitlichen Aspekten ausgewertet. Deutschland und die Metropolen Berlin, München, Hamburg und Frankfurt schneiden beim Gesundheits-Ranking insgesamt gut ab.
München (Platz 3) und Berlin (Platz 5) gehören sogar zu den Top 5 der weltweit gesündesten Städte. Hamburg belegt einen guten 13. Platz, Frankfurt befindet sich mit Platz 28 auch noch im oberen Drittel. Noch gesünder als in München lebt es sich nach dem „Healthiest Cities Report“ in Amsterdam (1) und Oslo (2). Weltweite Schlusslichter sind Shanghai (87), Istanbul (88) und Casablanca (89).
Beim Anteil an Ladestationen für Elektroautos schneiden alle deutschen Städte gut ab. Mit Berlin (Platz 4) und Hamburg (Platz 5) befinden sich zwei deutsche Metropolen in den Top 5. Auch München (9) und Frankfurt (20) sind beim Faktor Ladestationen gut gerankt. Weltweit führend ist Großbritanniens Hauptstadt London. Den letzten Platz teilen sich mehrere Städte, darunter Kapstadt, Lima, Kairo, Seoul und Muscat (Oman). Besonderen Aufholbedarf gibt es bei der durchschnittlichen Bewertung von Fitnessstudios.
Hamburg befindet sich mit einem 81. Platz weit hinten im Ranking, bei den anderen deutschen Städte München (29), Frankfurt (58) und Berlin (59) gibt es allerdings auch noch Luft nach oben. Die besten Fitnessstudios finden sich nach diesem Ranking in Tallinn (Estland), die schlechtesten in Shanghai (China).
Auch im Bezug auf die Qualität von Luft und Wasser unterscheiden sich die deutschen Metropolen und gibt es bei drei Städten deutliches Verbesserungspotenzial. Mit einem 7. Platz liegt München deutlich vorne. Hamburg (27), Frankfurt (41) und Berlin (42) befinden sich lediglich im Mittelfeld. Die weltweit hochwertigste Wasser- und Luftqualität gibt es in der Neuseeländischen Hauptstadt Wellington, den letzten Platz belegt Lille.
Bauordnungsamt erteilte Genehmigung für Terminal T2
Grünes Licht für BER-Terminal
von Stefan Posch
Ein Licht am Ende des Tunnels für den seit 2006 sich im Bau befindlichen Flughafen Berlin Brandenburg. Gestern erteilte das Bauordnungsamt des Landeskreises Dahme-Spreewald die Baugenehmigung für das BER-Terminal T2.
Das Gebäude wird direkt vor dem Pier Nord errichtet und ist ein wichtiger Bestandteil des Masterplans BER 2040. Das Terminal 2 hat eine Kapazität von jährlich sechs Millionen Passagieren und erhöht die Gesamtkapazität des BER bei seiner Eröffnung auf 28 Millionen Passagiere. Zusammen mit dem Flughafen Schönefeld (später BER-Terminal T5), der bis Ende 2025 in Betrieb sein wird, können so am Hauptstadtflughafen BER bis zu 40 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden. Voraussetzung für die Erteilung der Baugenehmigung war der Beschluss der Gemeinsamen Oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg.
"Die Baugenehmigung für das BER-Terminal T2 ist für uns ein wichtiger Meilenstein. Damit wird der BER gemeinsam mit SXF von Beginn an über ausreichende Kapazitäten verfügen. Das optisch ansprechende, aber stark funktional konzipierte Gebäude ist der erste Schritt, den Flughafen flexibel und modular an die zukünftigen Passagierzahlen anzupassen", so Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH.
Gute Auftragslage dank Baukonjunktur
Wisag legte 2017 deutlich zu
von Stefan Posch
Die Wisag konnte sich im Geschäftsjahr 2017 in allen vier Geschäftsbereichen (Facility Management, Gebäudetechnik, Gebäudereinigung sowie Sicherheit & Service) steigern. Vor allem die Gebäudetechnik konnte im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zulegen und hat an Bedeutung gewonnen. Insgesamt wurde ein Umsatz von rund 29,8 Millionen Euro generiert. Die Wisag sieht als Grund des Wachstums auch die Baukonjunktur und die damit verbundene guten Auftragslage.
"Das gute Ergebnis ist ein Anreiz für uns, den eingeschlagenen Weg beizubehalten. Das bedeutet auch, dass wir weiterhin großes Augenmerk auf soziales Engagement und die Inklusion von Mitarbeitern mit Beeinträchtigungen sowie auf die Aus- und Weiterbildung unserer 1.200 Mitarbeiter in Österreich legen. Zudem werden wir auch künftig offene Führungspositionen möglichst aus den eigenen Reihen besetzen", betont Thomas Fastenrath, Geschäftsführer Wisag Service Holding Austria. "Wir haben viel investiert und sind damit für die Zukunft bestens gerüstet. Aber wir wollen auf Basis unseres hohen Qualitätsanspruches auch in den nächsten Jahren weiterwachsen, sei es durch eine Erweiterung unserer Sparten oder durch kleine Firmenzukäufe in unserem Bereich", so Fastenrath weiter.
Catella Dutch Residential II 300 Millionen Euro Zielfondsvolumen
Catella mit zweiten hölländischen Fonds
von Stefan Posch
Der Münchner Investmentmanager Catella legt mit dem "Catella Dutch Residential II" seinen zweiten niederländischen Fonds auf. Das Nachfolgeprodukt des Fonds "Panta Rhei Dutch Residential" investiert vornehmlich in wirtschaftsstarken Regionen in den Niederlanden sowie zu einem kleinen Teil in Belgien. Im Fokus stehen dabei klassische Wohnimmobilien sowie als Beimischung solche Wohnungen, die speziell von älteren Mitbürgern bevorzugt werden ("Senior Housing"). Der Vertrieb hat bereits begonnen, ein erstes Closing ist für September geplant. Bei einer Mindestanlagesumme von 10 Millionen Euro und einer Laufzeit von 10 Jahren zzgl. Verlängerungsoptionen, plant der Spezialfonds eine Zielrendite von durchschnittlich 5,5 Prozent p.a..
"Die Zusammenarbeit mit unserem niederländischen Partner, der mittlerweile zur Unternehmensgruppe gehört, war in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Nach nahezu abgeschlossener Investitionsphase des ersten niederländischen Wohnimmobilienfonds war die Fortsetzung der Zusammenarbeit für uns logische Konsequenz, um die Opportunitäten des niederländischen Wohnimmobilienmarktes für unsere Investoren weiter nutzen zu können. Mit Beimischungen in weiteren Benelux-Staaten sowie Senioren-Wohnungen können wir zudem ein interessantes Rendite-Risiko-Profil erzielen", sagt Henrik Fillibeck, Vorstand der Catella Real Estate.
Lesara gewinnt Retail-Casting
Award zum Tag: First Store by Alexa
von Stefan Posch
Das Retail-Casting "First Store by Alexa" von Union Investment und Sonae Sierra wurde kürzlich zum zweiten Mal in diesem Jahr veranstaltet. Drei Start-ups haben nun die Möglichkeit, ihre Konzepte im Berliner Shopping Center Alexa zu präsentieren. Auf Platz eins des Wettbewerbs landete das junge Modelabel Lesara. Den zweiten Platz teilen sich aufgrund von Punktgleichheit Buah und Inkicks.
Der Wettbewerb soll eine Brücke zwischen Onlinehandel und stationärem Einzelhandel schlagen. Dabei sollen die Ideen aus der Onlineweltin das Berliner Shopping Center Alexa, seit 2010 im Bestand des UniImmo: Deutschland, Einzug finden. In diesem Jahr wurden insgesamt 19 Konzepte aus der Start-up-Szene eingereicht. Eine siebenköpfige Fachjury wählte aus diesen Einreichungen fünf Finalisten aus, die sich anschließend vor der Jury und im Online-Voting unter den Facebook-Fans des Alexa beweisen mussten.
Beim Gewinnerkonzept von Lesara können die Kunden über das Angebot des Modeunternehmens bestimmen. Im "made by you"-Store kann jeder Besucher für seinen Favoriten abstimmen und den Gewinner wenig später im Laden oder im Online-Shop kaufen. Lesara wird am 22. September den neuen First Store Cube im Alexa eröffnen - und ihn für sechs Monate mietfrei nutzen. Buah bietet gefriergetrocknete Frucht- und Gemüsemischungen an, die unter anderem in Müslis oder Smoothies beigemengt werden. Inkicks wiederum hat eine Möglichkeit entwickelt, Stoffschuhe individuell zu bedrucken - mit eigenen Fotos, Motiven oder Themen. Beide erhalten als Preis einen Stand im Alexa. Dieser ist für drei Monate mietfrei.
Alternative Assetklasse liegen aktuell bei Investoren im Trend. In Deutschland kann man ab sofort auf der Plattform Exporo sogar in Kita-Immobilien investieren. Bei dem Objekt "Kita Winterhude" handelt es sich um ein viergeschossiges Geschäfts- und Wohngebäude mit einer Gewerbeeinheit (Kita), zwei Wohneinheiten und 29 PKW-Stellplätzen im Hamburger Stadtteil Winterhude. Die Immobilie wurde von der Exporo-Tochter "Exporo Hamburg Doro GmbH" angekauft. Der Kaufpreis des Objektes betrug 9,8 Millionen Euro, die Fundingsumme liegt bei ca. 5,1 Millionen Euro. Die Mieteinnahmen des Gebäudes liegen laut Exporo bei durchschnittlich ca. 459.000 Euro. Ab einem Betrag von 1.000 Euro können Anleger in Form einer Anleihe (Inhaberschuldverschreibung) die handelbar ist, in das Objekt investieren. Die erwartete Gesamtrendite (Mietausschüttungen und Verkaufsgewinnbeteiligung) liegt bei ca. 6,30 Prozent pro Jahr.
Michael Mack, Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung bei Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland, ist seit Juni auch Geschäftsführer der neu gegründeten Immonow Services GmbH (immonow), unter dessen Dach digitale Serviceangebote für Privat- und Businesskunden entwickelt, umgesetzt und vertrieben werden. Die Immonow Services GmbH ist eine 100%-ige Tochter der Raiffeisen Immobilien Vermittlung und beschäftigt derzeit vier Mitarbeiter.
Darüber hinaus wurde Michael Mack vor wenigen Tagen von der Royal Institution of Chartered Surveyors als Member (MRICS) aufgenommen und darf sich ab sofort Chartered Management Consultancy Surveyor nennen.
Der studierte Betriebswirt Mack ist seit Oktober 2011 bei Raiffeisen Immobilien beschäftigt und zeichnet für die Bereiche Finanzen, Personal & Recht, Organisation & IT sowie für Digitales Business Development und Innovation verantwortlich. Seine Karriere startete Mack noch während seines WU-Studiums bei der card complete Service Bank AG. Weitere Stationen waren unter anderem der Medizintechnik-Hersteller Smith & Nephew, wo er bis 2011 als Financial Controller tätig war. 2013 schloss er das berufsbegleitende Master-Studium für Unternehmensführung und Executive Management an der FH-Wien erfolgreich ab. Der 35-jährige Wiener ist stolzer Vater einer acht Monate alten Tochter.
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Auf der MAPIC präsentierte Erwin Krause das neue Logo der Ekazent Gruppe.
Seine Yacht, die Ocean 11, die er gemeinsam mit Geschäftspartner und Freund Franz Kollitsch besitzt, hat er zwar (noch) nicht rot eingefärbt. Das neue Logo in der Signalfarbe Rot für die neu formierte Ekazent hat er dennoch am Heck der Yacht, die auf der Mapic in Cannes gleichzeitig ein schwimmender Messestand war, mit Stolz präsentiert. Der Eyecatcher war tatsächlich Angelhaken für viele neue potenzielle Geschäftskontakte, verrät er. Rot scheint zu funktionieren. Und überhaupt ist Cannes der perfekte Standort für schwimmende Messestände, liegt die Hafenmetropole doch direkt an der Côte d'Azur.
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
[cite3]
Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
[cite4]
Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
[cite5]
Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
[cite6]
Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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