Abriss-Krimi in Wien geht weiter

Jedes zweite Haus muss stehen bleiben

von Gerhard Rodler

Der doch sehr überraschend gekommene vorzeitige Stop für Immobilienprojektentwickler bei Neubauprojekten auf Abrissgründen zeigt jetzt bereits erste handfeste Auswirkungen, und es ist damit jetzt schon absehbar, dass der dadurch entstehende Schaden für Immobilienentwickler in Wien jedenfalls einen zweistellligen Millionenbetrag ausmachen wird, wenn nicht sogar noch mehr.
Seit Anfang Juli gelten in Wien ja die strengeren Regeln für den Abriss von Gründerzeithäusern - obwohl die diesbzügliche Verordnung an sich erst im Herbst hätte beschlossen werden sollen. Das hat nun zur Folge, dass zahlreiche Abbrucharbeiten, auch solche, die bereits im Gange waren, über Nacht gesperrt worden waren.
Zwischenzeitig hat die zuständige MA 19 von den ersten untersuchten 48 Abriss-Baustellen 25 als erhaltenswert eingestuft, bei diesen darf nicht mehr weiter abgerissen werden. Da zum Teil aber schon wesentliche Teile, wie Dächer entfernt worden sind, bleibt spannend, wer die Wiederherstellung bezahlt, beziehungsweise ob dies überhaupt möglich ist.
Mehr noch: Die Bauträger haben diese Liegenschaften ja noch aufgrund der alten Rechtslage gekauft, die einen Abriss ermöglicht hätten, zumindest bei diesen 25 Objekten - es dürften letztlich aber noch viel mehr werden - kann es nun drohen, dass dieser Kauf nun als "stranded investment" in den Büchern steht wird. Gut möglich, dass dies wirtschaftlich nicht alle betroffenen Unternehmen aushalten. 23 der untersuchten 48 Objekte dürfen weiter abgerissen werden.
Immerhin wurde mittlerweile aber zugesichert, dass bei derart als erhaltenswürdig eingestuften Objekten dennoch (weiter) abgerissen werden darf, wenn den Bauträgern der Nachweis gelingt, dass sich die Revitalisierung nicht rechnen kann, da die Investitionen nicht durch die potenziell zu bekommenden Mieten hereingespielt werden können. Das dürfte aber in jedem Fall zumindest erhebliche Zeit in Anspruch nehmen.

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Mangel an Flächen in Berlin

Büromarkt in Berlin geht zurück

von Stefan Posch

Am Berliner Büromarkt wurde in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nach Analysen von Aengevelt ein Büroflächenumsatz (inkl. Eigennutzer) von rund 402.000 m² erzielt, das zweithöchste Ergebnis überhaupt. Doch im Vergleich zum Vorjahr (1. Hj. 2017: rd. 503.000 m²) ging der Umsatz deutlich um 20 Prozent zurück. Das von Aengervelt prognostizierte Jahresumsatzziel von 800.000 m² ist aber jedoch weiter in Sicht.
"Der bisherige Jahresverlauf bestätigt die Prognosen nach dem herausragenden Jahr 2017. Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr sollte jedoch nicht mit einer Trendumkehr in Verbindung gebracht werden, sondern mit dem Mangel an adäquaten Flächen. Gerade daher sind die aktuellen Umsatzzahlen ein erneut hervorragendes Zeugnis für die Attraktivität Berlins. Die Nachfrage ist in allen Größensegmenten weiterhin enorm hoch", so Frank Korablin, stellvertretender Leiter von Aengevelt-Research.
Mit rund 131.000 m² bzw. 33 Prozent des gesamten Büroflächenumsatzes dominierten wie bereits im Vorjahr die sonstigen Nachfrager (inkl. Industrie, Handel, Verkehr, Bauunternehmen) den Markt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet das indessen einen Rückgang um rdund 37 Prozent. Mit 29.000 m² ist der Neubau der zukünftigen Vattenfall-Zentrale am Sachsendamm die bislang größte Transaktion des Jahres.
Die beratenden und sonstigen Dienstleister liegen mit rund 30 Prozent bzw. ca. 122.000 m² auf Platz zwei (1. Hj. 2017: 24 Prozent bzw. rd. 123.000 m²). Mit ca. 30.000 m² hatten Anbieter von Flexible Workspaces einen großen Anteil am erneut hohen Flächenumsatz.
Medien-, IT- und Kommunikations-Unternehmen kontrahierten einen steigenden Flächenumfang mit rund 67.000 m² bzw. rund 17 Prozent Marktquote (1. Hj 2017: 11 Prozent bzw. 56.000 m²). Deutliche Umsatzrückgänge verzeichneten die Öffentliche Hand und Organisationen ohne Erwerbszweck (Verbände u.a.). 46.000 m² bzw. rd. 11 Prozent des gesamten Büroflächenumsatzes entfielen auf diese Nachfragegruppe (1. Hj. 2017: 18 Prozent bzw. 91.000 m²). Ohne den Eigennutzerumsatz der BIMA (ehem. Vattenfall-Zentrale) mit über 47.000 m² im Jahr 2017 würde der Jahresvergleich indessen deutlich positiver ausfallen.

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RIV gründet Onlineservice-Tochter

immonow wird neu aufgebaut

von Stefan Posch

Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland hat Anfang Juni 2018 die 100%-ige Tochtergesellschaft Immonow Services (immonow) gegründet. Unter diesem Dach sollen in Zukunft innovative digitale Serviceangebote im Immobilienbereich entwickelt, umgesetzt und vertrieben werden. Das bisherige Immobilien-Matching-Portal www.immonow.at wird in Eigenentwicklung komplett neu aufgebaut und das Geschäftsmodell gänzlich überarbeitet, heißt es in einer Aussendung von RIV NÖ/Wien/Burgenland. Schon in den nächsten Monaten soll das Portal um zusätzliche Services für Privat- und Business-Kunden erweitert werden.
"immonow hat - anders als viele Proptech-Startups - den großen Vorteil auf die über 30-jährige Erfahrung von Raiffeisen in der Immobilienbranche zurückgreifen zu können. Von diesem Know-How-Vorsprung profitieren unsere Kunden und Partner", sagt Michael Mack, der gemeinsam mit Peter Weinberger Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft ist. "Wir möchten hier von Beginn an als Innovationsführer vorne dabei sein und haben uns daher entschlossen unsere Aktivitäten im Bereich Online-Services in einer eigenständigen Gesellschaft zusammen zu fassen. So schaffen wir effizientere Strukturen und können rascher mit neuen Services neue Kundenzielgruppen ansprechen", ergänzt Weinberger.

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Übertragung von Namensaktien genehmigt

CA Immo-Vorstand erteilt Zustimmung

von Stefan Posch

Anfang Juli hat die Immofinanz den Paketverkauf der CA Immo-Anteile an Starwood beschlossen. Die CA Immo gab nun bekannt, dass der Vorstand der CA Immo die Zustimmung zur Übertragung der vier Namensaktien an die Starwood Gesellschaft SOF-11 Starlight 10 EUR S.à.r.l. zugestimmt hat. Dies sei nach eingehender Prüfung des Ersuchens der Gena Elf Immobilienholding GmbH, einer 100% Tochtergesellschaft der Immofinanz erfolgt.
Seit Februar 2018 prüfte die Immofinanz strategische Optionen im Zusammenhang mit der Beteiligung an der CA Immo, einschließlich eines Verkaufs der Anteile. Der Verkauf an Starwood ist nunmehr das Ergebnis eines strukturierten Bieterverfahrens, das die Immofinanz im April 2018 begonnen hat. Ein Closing der Transaktion wird im 3. Quartal 2018 erwartet.

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Aberdeen kauft Wohnprojekt in Düsseldorf

Baubeginn soll noch in 2018 erfolgen

von Stefan Posch

Der Asset Manager Aberdeen hat eine Projektentwicklung in Düsseldorf erworben. Die Transaktion erfolgt im Rahmen eines Asset Deals mit Zahlung nach Baufortschritt. Das Wohnprojekt besteht aus 15 Reihenhäusern, 2 Wohngebäuden mit insgesamt 28 Einheiten sowie einer Gewerbeeinheit. Der Baubeginn des rund 16 Millionen Euro teuren Wohnobjektes soll noch im Jahr 2018 erfolgen. Es wird voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 fertiggestellt werden. Über den Verkäufer des Projektes wollte Aberdeen keine Auskunft geben.
"Das Wohnprojekt ist das erste Investment für den Spezialfonds eines großen deutschen Versicherers. Ziel ist der Aufbau eines europäischen Wohnimmobilienportfolios", erklärt Fabian Klingler, Vorstand bei der Aberdeen Standard Investments Deutschland. "Die Attraktivität des Projekts ergibt sich u. a. aus der hohen Nachfrage in Düsseldorf nach Wohnraum, insbesondere für Neubauwohnungen", so Klingler weiter. "Neben einer hohen Vermietung rechnen wir zudem mit einer entsprechenden Wertsteigerung nach Fertigstellung."

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Homelike launcht spanische Website

Online-Marktplatz zielt auf spanischsprachige Kunden ab

von Stefan Posch

Homelike, eine deutsche Online-Plattform für Business Apartments, die seit etwa zwei Jahren auch auf dem österreichischen Markt aktiv ist, zielt nun auch auf spanischsprechende Kunden ab und hat dazu eine spanische Website gelauncht. Die potenzielle Kundschaft wird damit um 570 Millionen Muttersprachler weltweit erweitert, wie das Unternehmen mitteilt. Kunden aus Kolumbien, Guatemala, Puerto Rico, Mexiko, Spanien, Portugal und Peru sollen mittlerweile schon auf Homelike nach möblierten Apartments suchen.
"Wir haben gemerkt, dass es extrem viel Nachfrage aus spanischsprachigen Ländern gibt. Der Launch der spanischen Website war daher nur die logische Konsequenz für uns", erklärt Dustin Figge, Mitgründer und Geschäftsführer von Homelike. Neben dem Launch der spanischen Website bietet Homelike ab sofort auch einen spanischsprachigen Kundensupport, der Kunden telefonisch bei der Buchung von möblierten Wohnungen zur Seite steht.

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Verhaltener Düsseldorfer Logistikmarkt

Ein Drittel weniger Flächenumsatz

von Stefan Posch

In Düsseldorf konnte der Logistikmarkt den hohen Flächenumsatz der vergangenen Jahre im ersten Halbjahr 2018 nicht halten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging dieser laut einer Analyse von BNP Paribas Real Estate um ein Drittel auf 87.000 Quadratmeter zurück.
"Neben dem Ausbleiben von Großabschlüssen über 20.000 m² sind die Gründe für das aktuell etwas ruhigere Marktumfeld vor allem im außergewöhnlich starken zweiten Halbjahr 2017 zu suchen", erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate. Nach Fertigstellung einiger spekulativ errichteter Logistikflächen hätten mehrere Mietgesuche kurzfristig bedient und der bis dahin bestehende Nachfrageüberhang damit zunächst abgebaut werden können. "Vor diesem Hintergrund lässt sich die leicht rückläufige Nachfrage im ersten Halbjahr 2018 am ehesten als kurzfristige Marktreaktion interpretieren", so Raabe. Für einen grundlegenden Trendwechsel gebe es aber derzeit keine Anzeichen.

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Union Investment verkauft in Madrid

Fonds UniImmo: Deutschland zieht sich aus Spanien zurück

von Stefan Posch

Portico MadridPortico Madrid

Die Union Investment hat die Büroimmobilie Pórtico im Osten von Madrid an einen Fonds verkauft, der von einem französischen Immobilieninvestor verwaltet wird. Der Kaufpreis des rund 21.000 m2 großen Objektes liegt "über dem letzten ermittelten Sachverständigenwert", wie die Union Investment mitteilt. Das Bürogebäude, das 2005 errichtet wurde, war seit 2008 im Bestand des Fonds UniImmo: Deutschland. Nach dem Verkauf des Pórtico ist dUniImmo: Deutschland nicht mehr in Spanien investiert. Gleichzeitig bleibt der Madrider Gewerbeimmobilienmarkt auf dem Ankaufsradar von Union Investment. Anfang 2018 hatte der Hamburger Immobilien-Investment Manager zuletzt eine Einzelhandelsimmobilie mit der Adresse Fuencarral 16 im Zentrum von Madrid erworben. In Spanien hält Union Investment darüber hinaus zwei Büroimmobilien und ein Hotel im Gesamtwert von rund 190 Millionen Euro in den Beständen ihrer aktiv gemanagten Immobilienfonds. Alle drei Objekte befinden sich in Barcelona.

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Termin zum Tag: Ökotopia

Ausstellung zur nachhaltigen Stadtentwicklung

von Stefan Posch

Wie man Städte in der Zukunft nachhaltig entwickeln? Mit dieser Frage, die sich aktuell Stadtentwickler weltweit stellen, beschäftigt sich eine Ausstellung die von 26. Juli bis 7. Oktober im GrazMuseum läuft. Unter dem Titel Ökotopia werden Forschungsergebnisse zu unterschiedlichen Projekten, die in den letzten Jahren an der FH Johanneum zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung, Mobilität, Gesundheitsförderung und Lebensmittelversorgung umgesetzt wurden, vorgestellt.
Die Ausstellung befasst sich mit den zentralen Elementen in einem Stadtgebiet, wie etwa Bebauung, Mobilität, Energie- und Lebensmittelversorgung oder soziales Umfeld. Ziel ist es eine nachhaltige Lösungen zu finden, um eine ökologische Utopie zu erreichen. Weitere Infos zur Ausstellungseröffnung finden Sie hier.

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immonow wird neu aufgebaut

RIV gründet Onlineservice-Tochter

von Stefan Posch

Raiff­ei­sen Im­mo­bi­li­en NÖ/Wien/Bur­gen­land hat An­fang Ju­ni 2018 die 100%-ige Toch­ter­ge­sell­schaft Im­mo­now Ser­vices (im­mo­now) ge­grün­det. Un­ter die­sem Dach sol­len in Zu­kunft in­no­va­ti­ve di­gi­ta­le Ser­vice­an­ge­bo­te im Im­mo­bi­li­en­be­reich ent­wi­ckelt, um­ge­setzt und ver­trie­ben wer­den. Das bis­he­ri­ge Im­mo­bi­li­en-Matching-Por­tal www.im­mo­now.at wird in Ei­gen­ent­wick­lung kom­plett neu auf­ge­baut und das Ge­schäfts­mo­dell gänz­lich über­ar­bei­tet, heißt es in ei­ner Aus­sen­dung von RIV NÖ/Wien/Bur­gen­land. Schon in den nächs­ten Mo­na­ten soll das Por­tal um zu­sätz­li­che Ser­vices für Pri­vat- und Busi­ness-Kun­den er­wei­tert wer­den.
"im­mo­now hat - an­ders als vie­le Proptech-Star­tups - den gro­ßen Vor­teil auf die über 30-jäh­ri­ge Er­fah­rung von Raiff­ei­sen in der Im­mo­bi­li­en­bran­che zu­rück­grei­fen zu kön­nen. Von die­sem Know-How-Vor­sprung pro­fi­tie­ren un­se­re Kun­den und Part­ner", sagt Mi­cha­el Mack, der ge­mein­sam mit Pe­ter Wein­ber­ger Ge­schäfts­füh­rer der neu ge­grün­de­ten Ge­sell­schaft ist. "Wir möch­ten hier von Be­ginn an als In­no­va­ti­ons­füh­rer vor­ne da­bei sein und ha­ben uns da­her ent­schlos­sen un­se­re Ak­ti­vi­tä­ten im Be­reich On­line-Ser­vices in ei­ner ei­gen­stän­di­gen Ge­sell­schaft zu­sam­men zu fas­sen. So schaf­fen wir ef­fi­zi­en­te­re Struk­tu­ren und kön­nen ra­scher mit neu­en Ser­vices neue Kun­den­ziel­grup­pen an­spre­chen", er­gänzt Wein­ber­ger.

CA Immo-Vorstand erteilt Zustimmung

Übertragung von Namensaktien genehmigt

von Stefan Posch

An­fang Ju­li hat die Im­mo­fi­nanz den Pa­ket­ver­kauf der CA Im­mo-An­tei­le an Star­wood be­schlos­sen. Die CA Im­mo gab nun be­kannt, dass der Vor­stand der CA Im­mo die Zu­stim­mung zur Über­tra­gung der vier Na­mens­ak­ti­en an die Star­wood Ge­sell­schaft SOF-11 Star­light 10 EUR S.à.r.l. zu­ge­stimmt hat. Dies sei nach ein­ge­hen­der Prü­fung des Er­su­chens der Ge­na Elf Im­mo­bi­li­en­hol­ding GmbH, ei­ner 100% Toch­ter­ge­sell­schaft der Im­mo­fi­nanz er­folgt.
Seit Fe­bru­ar 2018 prüf­te die Im­mo­fi­nanz stra­te­gi­sche Op­tio­nen im Zu­sam­men­hang mit der Be­tei­li­gung an der CA Im­mo, ein­schließ­lich ei­nes Ver­kaufs der An­tei­le. Der Ver­kauf an Star­wood ist nun­mehr das Er­geb­nis ei­nes struk­tu­rier­ten Bie­ter­ver­fah­rens, das die Im­mo­fi­nanz im April 2018 be­gon­nen hat. Ein Clo­sing der Trans­ak­ti­on wird im 3. Quar­tal 2018 er­war­tet.
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Baubeginn soll noch in 2018 erfolgen

Aberdeen kauft Wohnprojekt in Düsseldorf

von Stefan Posch

Der As­set Ma­na­ger Aber­de­en hat ei­ne Pro­jekt­ent­wick­lung in Düs­sel­dorf er­wor­ben. Die Trans­ak­ti­on er­folgt im Rah­men ei­nes As­set Deals mit Zah­lung nach Bau­fort­schritt. Das Wohn­pro­jekt be­steht aus 15 Rei­hen­häu­sern, 2 Wohn­ge­bäu­den mit ins­ge­samt 28 Ein­hei­ten so­wie ei­ner Ge­wer­be­ein­heit. Der Bau­be­ginn des rund 16 Mil­lio­nen Eu­ro teu­ren Wohn­ob­jek­tes soll noch im Jahr 2018 er­fol­gen. Es wird vor­aus­sicht­lich in der zwei­ten Hälf­te des Jah­res 2020 fer­tig­ge­stellt wer­den. Über den Ver­käu­fer des Pro­jek­tes woll­te Aber­de­en kei­ne Aus­kunft ge­ben.
"Das Wohn­pro­jekt ist das ers­te In­vest­ment für den Spe­zi­al­fonds ei­nes gro­ßen deut­schen Ver­si­che­rers. Ziel ist der Auf­bau ei­nes eu­ro­päi­schen Wohn­im­mo­bi­li­en­port­fo­li­os", er­klärt Fa­bi­an Kling­ler, Vor­stand bei der Aber­de­en Stan­dard In­vest­ments Deutsch­land. "Die At­trak­ti­vi­tät des Pro­jekts er­gibt sich u. a. aus der ho­hen Nach­fra­ge in Düs­sel­dorf nach Wohn­raum, ins­be­son­de­re für Neu­bau­woh­nun­gen", so Kling­ler wei­ter. "Ne­ben ei­ner ho­hen Ver­mie­tung rech­nen wir zu­dem mit ei­ner ent­spre­chen­den Wert­stei­ge­rung nach Fer­tig­stel­lung."
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Online-Marktplatz zielt auf spanischsprachige Kunden ab

Homelike launcht spanische Website

von Stefan Posch

Home­li­ke, ei­ne deut­sche On­line-Platt­form für Busi­ness Apart­ments, die seit et­wa zwei Jah­ren auch auf dem ös­ter­rei­chi­schen Markt ak­tiv ist, zielt nun auch auf spa­nisch­spre­chen­de Kun­den ab und hat da­zu ei­ne spa­ni­sche Web­site ge­launcht. Die po­ten­zi­el­le Kund­schaft wird da­mit um 570 Mil­lio­nen Mut­ter­sprach­ler welt­weit er­wei­tert, wie das Un­ter­neh­men mit­teilt. Kun­den aus Ko­lum­bi­en, Gua­te­ma­la, Pu­er­to Ri­co, Me­xi­ko, Spa­ni­en, Por­tu­gal und Pe­ru sol­len mitt­ler­wei­le schon auf Home­li­ke nach mö­blier­ten Apart­ments su­chen.
"Wir ha­ben ge­merkt, dass es ex­trem viel Nach­fra­ge aus spa­nisch­spra­chi­gen Län­dern gibt. Der Launch der spa­ni­schen Web­site war da­her nur die lo­gi­sche Kon­se­quenz für uns", er­klärt Dus­tin Fig­ge, Mit­grün­der und Ge­schäfts­füh­rer von Home­li­ke. Ne­ben dem Launch der spa­ni­schen Web­site bie­tet Home­li­ke ab so­fort auch ei­nen spa­nisch­spra­chi­gen Kun­den­sup­port, der Kun­den te­le­fo­nisch bei der Bu­chung von mö­blier­ten Woh­nun­gen zur Sei­te steht.
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Ein Drittel weniger Flächenumsatz

Verhaltener Düsseldorfer Logistikmarkt

von Stefan Posch

In Düs­sel­dorf konn­te der Lo­gis­tik­markt den ho­hen Flä­chen­um­satz der ver­gan­ge­nen Jah­re im ers­ten Halb­jahr 2018 nicht hal­ten. Im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum ging die­ser laut ei­ner Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te um ein Drit­tel auf 87.000 Qua­drat­me­ter zu­rück.
"Ne­ben dem Aus­blei­ben von Groß­ab­schlüs­sen über 20.000 m² sind die Grün­de für das ak­tu­ell et­was ru­hi­ge­re Markt­um­feld vor al­lem im au­ßer­ge­wöhn­lich star­ken zwei­ten Halb­jahr 2017 zu su­chen", er­läu­tert Chris­to­pher Raa­be, Ma­na­ging Di­rec­tor und Head of In­dus­tri­al Ser­vices & In­vest­ment der BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te. Nach Fer­tig­stel­lung ei­ni­ger spe­ku­la­tiv er­rich­te­ter Lo­gis­tik­flä­chen hät­ten meh­re­re Miet­ge­su­che kurz­fris­tig be­dient und der bis da­hin be­ste­hen­de Nach­fra­ge­über­hang da­mit zu­nächst ab­ge­baut wer­den kön­nen. "Vor die­sem Hin­ter­grund lässt sich die leicht rück­läu­fi­ge Nach­fra­ge im ers­ten Halb­jahr 2018 am ehes­ten als kurz­fris­ti­ge Markt­re­ak­ti­on in­ter­pre­tie­ren", so Raa­be. Für ei­nen grund­le­gen­den Trend­wech­sel ge­be es aber der­zeit kei­ne An­zei­chen.
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Fonds UniImmo: Deutschland zieht sich aus Spanien zurück

Union Investment verkauft in Madrid

von Stefan Posch

Portico MadridPortico Madrid
Die Uni­on In­vest­ment hat die Bü­ro­im­mo­bi­lie Pór­ti­co im Os­ten von Ma­drid an ei­nen Fonds ver­kauft, der von ei­nem fran­zö­si­schen Im­mo­bi­li­en­in­ves­tor ver­wal­tet wird. Der Kauf­preis des rund 21.000 m2 gro­ßen Ob­jek­tes liegt "über dem letz­ten er­mit­tel­ten Sach­ver­stän­di­gen­wert", wie die Uni­on In­vest­ment mit­teilt. Das Bü­ro­ge­bäu­de, das 2005 er­rich­tet wur­de, war seit 2008 im Be­stand des Fonds Un­i­Im­mo: Deutsch­land. Nach dem Ver­kauf des Pór­ti­co ist dU­n­i­Im­mo: Deutsch­land nicht mehr in Spa­ni­en in­ves­tiert. Gleich­zei­tig bleibt der Ma­dri­der Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en­markt auf dem An­kaufs­ra­dar von Uni­on In­vest­ment. An­fang 2018 hat­te der Ham­bur­ger Im­mo­bi­li­en-In­vest­ment Ma­na­ger zu­letzt ei­ne Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­lie mit der Adres­se Fu­en­car­ral 16 im Zen­trum von Ma­drid er­wor­ben. In Spa­ni­en hält Uni­on In­vest­ment dar­über hin­aus zwei Bü­ro­im­mo­bi­li­en und ein Ho­tel im Ge­samt­wert von rund 190 Mil­lio­nen Eu­ro in den Be­stän­den ih­rer ak­tiv ge­ma­nag­ten Im­mo­bi­li­en­fonds. Al­le drei Ob­jek­te be­fin­den sich in Bar­ce­lo­na.

Ausstellung zur nachhaltigen Stadtentwicklung

Termin zum Tag: Ökotopia

von Stefan Posch

Wie man Städ­te in der Zu­kunft nach­hal­tig ent­wi­ckeln? Mit die­ser Fra­ge, die sich ak­tu­ell Stadt­ent­wick­ler welt­weit stel­len, be­schäf­tigt sich ei­ne Aus­stel­lung die von 26. Ju­li bis 7. Ok­to­ber im Graz­Mu­se­um läuft. Un­ter dem Ti­tel Öko­to­pia wer­den For­schungs­er­geb­nis­se zu un­ter­schied­li­chen Pro­jek­ten, die in den letz­ten Jah­ren an der FH Jo­han­ne­um zum The­ma nach­hal­ti­ge Stadt­ent­wick­lung, Mo­bi­li­tät, Ge­sund­heits­för­de­rung und Le­bens­mit­tel­ver­sor­gung um­ge­setzt wur­den, vor­ge­stellt.
Die Aus­stel­lung be­fasst sich mit den zen­tra­len Ele­men­ten in ei­nem Stadt­ge­biet, wie et­wa Be­bau­ung, Mo­bi­li­tät, En­er­gie- und Le­bens­mit­tel­ver­sor­gung oder so­zia­les Um­feld. Ziel ist es ei­ne nach­hal­ti­ge Lö­sun­gen zu fin­den, um ei­ne öko­lo­gi­sche Uto­pie zu er­rei­chen. Wei­te­re In­fos zur Aus­stel­lungs­er­öff­nung fin­den Sie hier.
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Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.

Autofreie Städte? Gibt’s
schon lange

Im­mer mehr Städ­te ver­ban­nen den In­di­vi­du­al­ver­kehr aus dem Stadt­ge­biet. Die Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence zeigt, wie man oh­ne Au­to aus­kom­men kann. Die Re­vo­lu­ti­on hat als Evo­lu­ti­on schon längst be­gon­nen: In vie­len Städ­ten ist das pri­va­te Au­to längst ver­bannt. Über kurz oder lang wird auch Wien fol­gen. Als Wil­lens­er­klä­rung ist das ja schon län­ger be­kannt. Das hat aber auch mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf die Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung. Was tun mit den - noch durch­aus strikt den Bau­trä­gern in Wien ab­ver­lang­ten - Pflicht-PKW-Stell­plät­zen? Gut für je­ne, wel­che die Pflicht­stel­le teu­er ab­ge­löst hat­ten, die müs­sen sich jetzt we­nigs­tens kei­ne Ge­dan­ken um ei­ne Nach­nut­zung ma­chen. Von Lon­don bis Ma­drid: Im­mer mehr eu­ro­päi­sche Städ­te drän­gen dort auf Fahr­ver­bo­te, wo sie noch nicht ein­ge­führt wor­den sind. Lon­don, Ma­drid, Athen, Brüs­sel, Os­lo. Und selbst Deutsch­lands Au­to­mo­bil­stadt Num­mer 1, näm­lich Stutt­gart, be­schränkt den In­di­vi­du­al­ver­kehr mas­siv. In ganz Eu­ro­pa wer­den Ci­ty-Maut­sys­te­me in­stal­liert, äl­te­re Fahr­zeu­ge ver­bannt oder se­lek­ti­ve oder gar ge­ne­rel­le Fahr­ver­bo­te aus­ge­spro­chen. Fahr­be­schrän­kun­gen sind nun zu­neh­mend auch in Ös­ter­reich ein The­ma, wie jüngst auch in Graz, wo die Grü­nen wie­der ei­nen au­to­frei­en Tag ein­füh­ren wol­len. The­ma Luft­rein­hal­tung Na­he­zu al­le eu­ro­päi­schen Groß­städ­te kämp­fen mit mas­si­ven Smog-Pro­ble­men. Rund 85% al­ler Be­woh­ner eu­ro­päi­scher Städ­te sind Fein­staub­be­las­tun­gen aus­ge­setzt, die von der WHO als "schäd­lich" ein­ge­stuft wer­den. Laut der Eu­ro­päi­schen Um­welt­be­hör­de EEA ist Luft­ver­schmut­zung in der EU für 467.000 vor­zei­ti­ge To­des­fäl­le ver­ant­wort­lich. Trotz be­ste­hen­der Grenz­wer­te war das The­ma "Luft­gü­te" in der Ver­gan­gen­heit für Städ­te und Re­gie­run­gen nur ein Rand­the­ma. Vor ein paar Jah­ren hat die EU-Kom­mis­si­on ge­gen fast al­le Mit­glieds­staa­ten Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet. Ein Ur­teil des EUGH (2007) räumt di­rekt be­trof­fe­nen Bür­gern das Recht ein, von den zu­stän­di­gen Be­hör­den Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung von grenz­wert­über­schrei­ten­den Fein­staub­be­las­tun­gen ein­zu­for­dern. Bür­ger­or­ga­ni­sa­tio­nen kla­gen seit­dem er­folg­reich Städ­te und Re­gio­nen. Z.B. Mün­chen: Das obers­te Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richt hat erst im März be­stä­tigt, dass die Stadt ab 2018 Fahr­ver­bo­te um­set­zen muss. Städ­te stel­len na­tio­na­le Re­gie­run­gen vor voll­ende­te Tat­sa­chen. Die Af­fä­re um ma­ni­pu­lier­te Ab­gas­wer­te bei Die­sel­fahr­zeu­gen hat das Ver­trau­en in die Au­to­mo­bil­bran­che ins­ge­samt mas­siv er­schüt­tert. Die tat­säch­li­chen Emis­sio­nen ei­nes Au­tos im Stadt­ver­kehr lie­gen bis zu 15-fach über den Her­stel­ler­an­ga­ben. Lon­dons Bür­ger­meis­ter Sa­diq Khan und die Bür­ger­meis­te­rin von Pa­ris, An­ne Hi­dal­go, ha­ben dem Stra­ßen­ver­kehr als Haupt­ver­ur­sa­cher von Fein­staub den Kampf an­ge­sagt. Der Schul­ter­schluss füh­ren­der Me­tro­po­len wie Lon­don, Pa­ris und Ma­drid hat Si­gnal­wir­kung und zwingt nun bis­lang eher un­wil­li­ge Bür­ger­meis­ter zum Han­deln. Das The­ma Luft­gü­te und die da­mit in Zu­sam­men­hang ste­hen­den Fahr­ver­bo­te in Städ­ten zäh­len da­her nicht zu­fäl­lig zu den in­halt­li­chen Schwer­punk­ten der nächs­ten UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence. Die­se Kon­fe­renz ist der welt­weit größ­te Treff­punkt von Ci­ty­Ch­an­gern - Men­schen, die ih­re Städ­te mit Be­geis­te­rung und En­ga­ge­ment nach­hal­ti­ger ma­chen. Sie set­zen kon­kre­te Pro­jek­te in die Tat um und ver­bes­sern da­mit das Le­ben al­ler in der Stadt. Der in­halt­li­che Fo­kus liegt auf den vier Kern­the­men Mo­bi­li­tät, Stadt­pla­nung, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Res­sour­cen­scho­nung. Die UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence ver­sam­melt da­bei die bes­ten Köp­fe un­se­rer Zeit und ver­steht sich als ei­ne neu­tra­le Platt­form oh­ne po­li­ti­sche Agen­da. Die Kon­fe­renz wur­de 2014 von Ge­rald Ba­bel-Sut­ter ge­grün­det und fin­det ab 2018 jähr­lich in wech­seln­den eu­ro­päi­schen Städ­ten statt. Die Teil­neh­mer­zahl hat sich seit 2014 be­reits ver­drei­facht. Erst­ma­lig tritt die Stadt Wien als Hos­ting Ci­ty der UF­GC auf: Von 28. Fe­bru­ar bis 2. März 2018 wer­den rund 3.000 Teil­neh­me­rIn­nen aus 50 Län­dern und über 400 Städ­ten im Ex­hi­bi­ti­on & Con­gress Cen­ter der Mes­se Wien er­war­tet. Vor­den­ker in Nord­eu­ro­pa Am wei­tes­ten vor­an­ge­schrit­ten ist die Ent­wick­lung au­to­frei­er Bal­lungs­zen­tren im Nor­den Eu­ro­pas. Dort gibt es das ver­ein­zelt mitt­ler­wei­le schon seit ei­nem Jahr­zehnt. Os­lo schafft der­zeit ei­ne Zo­ne in der Stadt, die Raum für ein Stadt­le­ben bie­tet, wo Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer Vor­rang vor Au­tos ha­ben. Stock­holm fei­ert be­reits den 10. Jah­res­tag der Con­ges­ti­on Char­ge. Span­nend an der Ge­schich­te Stock­holms ist vor al­lem die sie­ben­mo­na­ti­ge Test­pha­se. Die­se hat die Ein­stel­lung der Be­völ­ke­rung ge­gen­über der Ci­ty-Maut voll­kom­men auf den Kopf ge­stellt. Vor der Test­pha­se wa­ren 80% ge­gen ei­ne fi­xe Ein­füh­rung, nach der Test­pha­se stimm­ten 53% da­für, und jetzt - zehn Jah­re da­nach - be­für­wor­ten über 65% der Be­völ­ke­rung die Ci­ty-Maut. Auch Wien gibt Gas In Wien sind wir von "au­to­frei" zwar noch sehr weit ent­fernt, aber im­mer­hin gibt es im Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept Ziel­set­zun­gen, den An­teil des In­di­vi­du­al­ver­kehrs wei­ter zu re­du­zie­ren. An­ge­li­ka Wink­ler, stv. Lei­te­rin der MA 18, äu­ßer­te sich vor Kur­zem zum Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept. Ziel sei es, den In­di­vi­du­al­ver­kehr von 27 auf 20 % zu sen­ken. Flä­chen sol­len für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer zu­rück­ge­won­nen wer­den. Rund 65 Pro­zent der Flä­chen in der Stadt ge­hö­ren dem Au­to, al­so Park­plät­ze und Stra­ßen. Gleich­zei­tig le­gen die Wie­ne­rin­nen und Wie­ner nur rund 27 Pro­zent der We­ge mit dem Au­to zu­rück. Ein Wert, der seit ei­ni­gen Jah­ren sta­bil ist. "Wenn man be­denkt, dass ein pri­va­tes Au­to cir­ca 98 Pro­zent sei­ner Zeit her­um­steht, oh­ne ge­fah­ren zu wer­den, ist es ein The­ma, wie man den Raum ef­fi­zi­en­ter nut­zen kann", sag­te An­ge­li­ka Wink­ler von der zu­stän­di­gen MA 18. Die Wie­ner sind haupt­säch­lich öf­fent­lich un­ter­wegs: 39 Pro­zent der We­ge wer­den mit den "Öf­fis" zu­rück­ge­legt, 27 Pro­zent zu Fuß und sie­ben Pro­zent mit dem Rad. Das be­sagt der Mo­dal Split der Stadt. 770.000 Jah­res­kar­ten ste­hen laut Wink­ler 680.000 Au­tos ge­gen­über. Bis 2025 will die Rat­haus­ko­ali­ti­on den An­teil der We­ge, die mit dem Au­to zu­rück­ge­legt wer­den, auf 20 Pro­zent re­du­zie­ren.

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Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.

Wenn die Politik mitmischt

Bei In­ves­to­ren sind die Län­der in der CEE&SEE-Re­gi­on sehr be­liebt. Doch po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen in man­chen Län­dern könn­ten durch­aus auch zu Her­aus­for­de­run­gen wer­den. Er­neut wet­tert der un­ga­ri­sche Mi­nis­ter­prä­si­dent Vik­tor Or­ban ge­gen ei­nen ver­meint­li­chen Sor­os-Plan, wo­nach der un­ga­ri­sche Mil­li­ar­där ei­ne "Um­vol­kung" Eu­ro­pas an­stre­be. Und wie­der ein­mal greift er die EU an und will sich von ver­trag­lich zu­ge­si­cher­ten Flücht­lings­quo­ten dis­tan­zie­ren. Die Vi­segrad-Staa­ten blei­ben, so sag­te er kürz­lich, mi­gran­ten­frei. Ge­meint mit die­sen Staa­ten sind eben Un­garn, Tsche­chi­en und Po­len. Auch in Po­len wer­den die Tö­ne im­mer rau­er. Die Re­gie­rungs­par­tei will hier das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um re­for­mie­ren und Rich­ter­po­si­tio­nen selbst be­set­zen. Die EU wie­der­um be­fürch­tet ei­ne Ab­kehr von der Rechts­staat­lich­keit und hat ein Rechts­staats­ver­fah­ren ge­gen Po­len ein­ge­lei­tet. Und in Tsche­chi­en hat der um­strit­te­ne Mil­li­ar­där An­d­rej Ba­bis die Par­la­ments­wah­len ge­won­nen - auch er schimpft ger­ne über die Flücht­lings­po­li­tik der EU. [ci­te1] War­schau hin­ter Prag Soll­ten da für die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft die Alarm­glo­cken läu­ten? In be­sag­ten Län­dern sind schließ­lich be­son­ders die ös­ter­rei­chi­schen Ent­wick­ler bzw. Kon­zer­ne in­ves­tiert. Und weil Im­mo­bi­li­en eben un­ver­rück­bar sind, ist die Rechts­si­cher­heit an je­nen Or­ten, wo sie ste­hen, um­so wich­ti­ger. An­dre­as Ridder, Chair­man Cen­tral & Eas­tern Eu­ro­pe Ca­pi­tal Mar­kets bei CB­RE, hat dies­be­züg­lich be­reits in Po­len ei­ni­ge Be­ob­ach­tun­gen ge­macht. Denn die pol­ni­sche Re­gie­rung hat Vor­steu­er­ab­zugs­ver­fah­ren für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men deut­lich er­schwert und auch an den Öff­nungs­zei­ten bei Shop­ping­cen­tern her­um­ge­feilt. Maß­nah­men, die in­ter­na­tio­na­le In­ves­to­ren eher ab­schre­cken. Ridder: "Die­se und an­de­re Din­ge, die der­zeit in Po­len ge­sche­hen, ha­ben ei­ne leich­te Preis­dämp­fung bei Im­mo­bi­li­en in War­schau zur Fol­ge ge­habt. Sonst war War­schau im­mer auf dem glei­chen Preis­ni­veau in Prag. [ci­te2] Jetzt liegt die pol­ni­sche Haupt­stadt et­wa fünf Pro­zent un­ter je­ner Tsche­chi­ens." In Un­garn hat sich die In­ves­to­ren­un­si­cher­heit wie­der ge­legt: "Vor ei­nem Jahr wa­ren In­ves­to­ren be­züg­lich Un­garn sehr un­si­cher, jetzt boomt es dort wie­der." Gu­te Nach­rich­ten ei­gent­lich für die CA Im­mo, die in Bu­da­pest den zwei­ten Kern­markt nach Deutsch­land sieht. Bei ei­nem Lo­kal­au­gen­schein in der un­ga­ri­schen Haupt­stadt schien tat­säch­lich al­les ei­tel Won­ne zu sein. Die Mill­en­ni­um Towers, die im Vor­jahr von der Tri­Gra­nit und Heit­man für 175 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­kauft wur­den, sind na­he­zu voll­ver­mie­tet. "Nur ein klei­nes Bü­ro ist noch ver­füg­bar", wie Pé­ter Szal­ma, Lea­sing Ma­nage­ment bei CA Im­mo Hun­ga­ry, wäh­rend ei­ner Bü­ro­füh­rung an­merkt. Und tat­säch­lich: Ei­nem Mar­ket Over­view von Cush­man Wake­field zu­fol­ge wird wie­der in Bu­da­pest in­ves­tiert. Im Vor­jahr wa­ren es an die 1,7 Mil­li­ar­den Eu­ro - der zweit­bes­te Wert nach 2007, vor der Kri­se. Al­ler­dings: Be­trach­tet man die In­vest­ment­vo­lu­mi­na zwi­schen die­sen bei­den Zeit­räu­men, lässt sich ei­ne star­ke Vo­la­ti­li­tät er­ken­nen. Schlech­tes­ter Wert da­bei: 2012 mit ei­nem In­vest­ment­vo­lu­men von nur um die 200 Mil­lio­nen Eu­ro. [ci­te3] Ge­fähr­li­che Re­form? Franz Pöltl, Ge­schäfts­füh­rer der EHL In­vest­ment Con­sul­ting, meint, dass In­ves­to­ren kei­ne son­der­li­che Freu­de mit der po­li­ti­schen Ent­wick­lung in man­chen ost­eu­ro­päi­schen Län­dern hät­ten. Den­noch wür­den sie in­ves­tie­ren, da die Ren­di­ten in West­eu­ro­pa sehr nied­rig sind. "So­lan­ge die Re­gie­run­gen nicht in das wirt­schaft­li­che Ge­sche­hen ein­grei­fen, wer­den die­se In­ves­to­ren auch blei­ben", so Pöltl. Die ge­plan­te Jus­tiz­re­form in Po­len könn­te aber pro­ble­ma­tisch wer­den - vor al­lem dann, wenn die Rechts­si­cher­heit nicht mehr in dem Aus­maß ge­ge­ben ist, wie sie für In­ves­to­ren not­wen­dig ist. "Die Re­form an sich ist nicht das Pro­blem, son­dern wie sie um­ge­setzt wer­den soll. Soll­ten im Zu­ge der Jus­tiz­re­form al­ler­dings bei all­fäl­li­gen Ge­richts­ver­fah­ren dann lo­ka­le Un­ter­neh­men be­vor­zugt wer­den, dann ist es mit dem In­vest­ment­markt in Po­len bald aus", so die ein­dring­li­che War­nung von Pöltl. We­ni­ger dra­ma­tisch sieht es Mar­tin Sa­bel­ko, Ma­na­ging Di­rec­tor bei der War­burg HIH In­vest Re­al Es­ta­te. Er kennt die Län­der gut, seit 1986 hat­te er dort be­reits Ge­schäf­te ge­tä­tigt und meh­re­re Mil­li­ar­den Eu­ro um­ge­setzt. Er glaubt nicht, dass die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in man­chen Län­dern die In­ves­to­ren all­zu sehr ab­schre­cken wür­de. "Man muss die­se Ent­wick­lun­gen dif­fe­ren­ziert se­hen. Auch wenn Po­li­ti­ker all­zu sehr ne­ga­ti­ves Auf­se­hen er­re­gen, wür­den sie doch ein Ta­lent ha­ben, zu­rück­zu­ru­dern, wenn es um In­ter­es­sen von In­ves­to­ren geht." Nach wie vor sei die Ge­richts­bar­keit sta­bil und nach­voll­zieh­bar und das steu­er­li­che Um­feld gut. [ci­te4] Wirt­schaft boomt Wirt­schaft­lich hät­ten In­ves­to­ren im CEE-Raum der­zeit nichts zu be­fürch­ten, kon­sta­tiert Da­nie­la Gro­zea-Hel­men­stein, Se­ni­or Re­se­ar­cher Ma­cro­eco­no­mics and Pu­blic Fi­nan­ce beim In­sti­tut für Hö­he­re Stu­di­en (IHS). "Die Si­tua­ti­on im mit­tel- und ost­eu­ro­päi­schen Raum ist sehr gut, wir er­war­ten in die­sem und im kom­men­den Jahr gu­te Wachs­tums­zah­len." Für Po­len pro­gnos­ti­ziert Gro­zea-Hel­men­stein ein Wachs­tum von vier Pro­zent, für Un­garn und Tsche­chi­en ei­nes von 3,5 Pro­zent und für Russ­land gar 5,5 Pro­zent. Doch könn­te die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in Po­len, Tsche­chi­en und Un­garn die­se Wachs­tums­kur­ve brem­sen oder ins Ge­gen­teil ver­keh­ren? Gro­zea-Hel­men­stein glaubt das nicht: "In die­sen Län­dern wa­ren kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen in die­se Rich­tung zu be­ob­ach­ten. Im Ge­gen­teil: Die­se Län­der set­zen auf ein be­son­ders wirt­schafts­freund­li­ches Kli­ma. Die Ar­beits­lo­sig­keit ist dras­tisch ge­sun­ken, mit ei­ner Quo­te von vier Pro­zent in Tsche­chi­en so­wie fünf Pro­zent in Un­garn und Russ­land kann man na­he­zu von Voll­be­schäf­ti­gung spre­chen." Da­mit steigt die Kauf­kraft, wes­we­gen die­se Län­der trotz sehr gu­ter Ex­port­zah­len zu­neh­mend im­por­tie­ren müs­sen. Das könn­te aber in den kom­men­den Jah­ren das Wachs­tum wie­der brem­sen. Brain­d­rain? Auch wenn das Lohn­ni­veau der Mit­ar­bei­ter in den CEE-Län­dern un­ter dem in West­eu­ro­pa liegt (wäh­rend die Bü­ro­mie­ten be­reits auf West-Ni­veau sind), könn­te es in den kom­men­den Jah­ren zu ei­nem Pro­blem kom­men, das für in­ter­na­tio­na­le Un­ter­neh­men, die in CEE Stand­or­te be­trei­ben, re­le­vant sein dürf­te. Die Fach­kräf­te wer­den im­mer we­ni­ger, vor al­lem in Po­len, wie Gro­zea-Hel­men­stein schil­dert: "Es fehlt an qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten. Vie­le ge­hen in den Wes­ten, weil sie dort mehr ver­die­nen." Aber die Brut­to­re­al­löh­ne stei­gen. Laut der ak­tu­el­len Stra­te­gie Ös­ter­reich & CEE der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal stie­gen die No­mi­nal­löh­ne in Ru­mä­ni­en und Un­garn in die­sem Jahr so­gar zwei­stel­lig, in Tsche­chi­en, Po­len und der Slo­wa­kei zwi­schen vier und 5,5 Pro­zent. [ci­te5] Preis­dy­na­mik schwächt sich ab Den­noch: Be­son­ders, was Wohn­im­mo­bi­li­en be­trifft, bleibt die CEE-Re­gi­on ei­ner der at­trak­tivs­ten In­vest­ment­stand­or­te in­ner­halb der EU, sagt Mi­cha­el Hel­ler, Re­al Es­ta­te In­vest­ment Ana­lyst bei der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal (RBI): "Ins­be­son­de­re in Un­garn und Tsche­chi­en lie­ßen sich zu Be­ginn des Jah­res 2017 er­neut zwei­stel­li­ge Preis­stei­ge­rungs­ra­ten be­ob­ach­ten." Es gibt aber auch ei­ne Kehr­sei­te, und zwar in Bu­da­pest. Dort hat die un­ga­ri­sche Na­tio­nal­bank MNB zwar das Ri­si­ko ei­nes Preis­an­stiegs be­tont, je­doch nicht ab­küh­lend in den Markt ein­ge­grif­fen. Hel­ler: "Un­garn ver­sucht hier ge­zielt das lan­ge En­de der Zins­kur­ve nach un­ten zu drü­cken und den Markt für Kre­di­te in Lo­kal­wäh­rung an­zu­hei­zen." Al­ler­dings: Ob­wohl die von der un­ga­ri­schen Po­li­tik in­iti­ier­ten Maß­nah­men eher als preis­trei­bend zu be­zeich­nen sei­en, so Hel­ler, sind die Prei­se auf­grund ei­nes star­ken Markt­ein­bruchs zwi­schen 2008 und 2013 im­mer noch auf Vor­kri­sen­ni­veau. An­ders das Bild in Tsche­chi­en. Dort hat­te der Zen­tral­ban­ker Vo­j­tech Ben­da schon im Mai von ei­ner Über­be­wer­tung des lo­ka­len Im­mo­bi­li­en­markts ge­spro­chen, die durch­schnitt­lich rund zehn Pro­zent über dem ge­recht­fer­tig­ten Ni­veau lie­gen soll. "Die tsche­chi­sche Na­tio­nal­bank (CNB) hat da­her, an­ders als ihr un­ga­ri­sches Pen­dant, Maß­nah­men er­grif­fen, um ei­ner Über­hit­zung ent­ge­gen­zu­wir­ken", sagt Hel­ler. Ge­ne­rell pro­gnos­ti­ziert Hel­ler, dass zwar die CEE-Län­der trotz der po­si­ti­ven ma­kro­öko­no­mi­schen Aus­sich­ten wei­ter­hin als in­ves­to­ren­freund­lich gel­ten, die Preis­dy­na­mik aber ab­ge­schwächt wer­den dürf­te. Auch in Po­len wird ei­ne stei­gen­de Dy­na­mik bei Wohn­im­mo­bi­li­en­prei­sen ver­zeich­net, wenn­gleich sich die Wachs­tums­ra­ten ge­gen­über Tsche­chi­en und Un­garn als deut­lich mo­de­ra­ter er­wei­sen wür­den. "Nach­dem die Fer­tig­stel­lung von Wohn- im­mo­bi­li­en 2016 na­he­zu das Ni­veau des Boom­jah­res 2008 er­rei­chen konn­te, zeich­net sich für das lau­fen­de Jahr er­neut ein Re­kord­wert ab. An­ge­sichts ho­her Zu­wachs­ra­ten bei Früh­in­di­ka­to­ren wie Bau­be­wil­li­gun­gen und Bau­be­gin­nen steht der pol­ni­sche Bau­sek­tor vor ei­nem neu­en Re­kord­jahr", so Hel­ler. Dann wä­ren auch Wachs­tums­ra­ten wie in Tsche­chi­en mög­lich. [ci­te6]

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