Der Büromarkt in Wien zeigte sich im ersten Halbjahr 2018 erstarkt. Die Vermietungsleistung betrug etwa 122.000 m², das entspricht einem Plus von ca. 42 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das zeigt das Update H1 des Wiener Büromarktberichts von EHL Immobilien.
68 Prozent der Vermietungsleistung entfielen demnach auf Vermietungen von über 1.000 m², die zum überwiegenden Teil in neuen Objekten in etablierten Büroclustern, wie z.B. Euro Plaza oder The Icon Vienna, realisiert wurden. Aber auch das Segment Co-Working bzw. Serviced Offices wird immer wichtiger und waren schon für 17 Prozent der Vermietungsleistung verantwortlich. Getrieben wurde diese Entwicklung vor allem von der Expansion bereits am österreichischen Markt etablierter Anbieter, wie z.B. Regus mit dem Konzept "Spaces" (ca. 5.000 m² im The Icon Vienna), aber auch durch internationale Anbieter, die neu in den Wiener Büromarkt drängen, heißt es im Bericht.
"Die Nachfrage aus dem Bereich 'Co-Working' und 'Serviced Offices' ist derzeit außergewöhnlich hoch. Wien folgt damit einem internationalen Trend, den wir aus anderen europäischen Städten wie z.B. Berlin schon während der letzten Jahre beobachten konnten", erklärt Stefan Wernhart, Leiter der Büroabteilung von EHL, der auch ein positives zweite Halbjahr für den Wiener Büromarkt erwartet: "In der 2. Jahreshälfte werden zum Teil großvolumige moderne und innovative Büroprojekte wie z.B. der Austria Campus, das HoHo Wien oder das ViE fertiggestellt, die mit ihren hohen Qualitätsstandards die Nachfrage am Büromarkt weiter ankurbeln werden." Für das Gesamtjahr 2018 erwartet die EHL eine Vermietungsleistung von über 200.000 m², womit die Gesamtvermietungsleistung jedenfalls über dem Niveau von 2017 mit ca. 185.000 m² liegen soll. Das hohe Fertigstellungsvolumen im zweiten Halbjahr und Abschlüsse mit namhaften potenziellen Großmietern aus der gut gefüllten Pipeline würden den Wiener Büromarkt weiter beleben und sich positiv auf die Marktaktivität auswirken.
Student Housing ist ein immer stärker werdender Trend in ganz Europa. Jetzt entwickelt etwa International Campus zusammen mit Alkyon Partners ein Apartmenthaus für Studierende und Young Professionals in Krakau. Künftiger Betreiber wird International Campus unter der Marke "The Fizz". Das auf dem Wissenschafts- und Technologiecampus im zentral gelegenen Viertel "Zablochie" gelegene Apartmenthaus wird über rund 1.000 Studenten- und Young Professionals-Apartments verfügen. Darüber hinaus wird das "The Fizz Krakow" umfangreiche Gemeinschaftsflächen, 88 Tiefgaragen- und 33 Außenstellplätze für PKWs sowie etwa 970 Fahrradstellplätze umfassen.
"Krakau ist das kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Zentrum Südpolens und Mittelpunkt einer Region mit mehr als neun Millionen Menschen. Die Stadt boomt und hat eine junge, internationale und sehr lebendige Technologie- und Gründerszene, die zahlreiche gut ausgebildete junge Menschen anzieht. Was viele überraschen dürfte: In Krakau studieren mehr junge Menschen als in Berlin, Wien oder Prag", so Alexander Gulya, Head of International Development bei International Campus.
Eyemaxx beteiligt sich mit 14 Prozent an ViennaEstate
von Stefan Posch
Schon im April berichtete der immoflash, dass Eyemaxx und ViennaEstate in Fortgeschrittene Verhandlungen über eine Partnerschaft stehen. Nun wurden die diese erfolgreich abgeschlossen. Der entsprechende Vertrag über die Übernahme von Eyemaxx von 14 Prozent an der ViennaEstate wurde nun unterzeichnet. Mittelfristig könnte der Anteil laut einer gemeinsamen Presseaussendung auf über 25 Prozent aufgestockt werden.
Die Beteiligung erfolgt gegen Sacheinlage des Eyemaxx-B2C-Bauträgergeschäfts in Österreich und Deutschland sowie von drei bestehenden kleineren österreichischen B2C-Immobilien-Bauträgerprojekten von Eyemaxx im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung bei ViennaEstate. Es handelt sich um Bauträgerprojekte in Wien und Umgebung, die nicht zur Kernprojektpipeline zählen und in der Bilanz einen niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrag ausmachen, heißt es in einer Aussendung. Die aktuellen B2C-Bauträgerprojekte von Eyemaxx in Deutschland seien davon nicht berührt.
Die zudem abgeschlossene strategische Partnerschaft sieht vor, dass Eyemaxx als bevorzugter Partner für ViennaEstate bei B2C-Bauträgerprojekten in Deutschland und Österreich als Planungs- und Entwicklungsdienstleister agiert. In diesen Regionen plant ViennaEstate in den kommenden fünf Jahren die Errichtung von bis zu 1.000 Wohneinheiten im Rahmen von Bauträgerprojekten.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit ViennaEstate werde Eyemaxx Dienstleistungsumsätze generieren, ohne eigenen Kapitaleinsatz oder Vertriebskanäle im B2C-Bereich vorhalten zu müssen, heißt es weiter. Darüber hinaus wurde der CEO der Eyemaxx, Michael Müller, in den Aufsichtsrat der ViennaEstate Immobilien AG gewählt.
In den wichtigsten 13 deutschen Bürostandorten fiel den Analysen von DIP - Deutsche Immobilien-Partner im ersten Halbjahr der Flächenumsatz um 7 Prozent geringer aus (2.05 Millionen m²) als im Jahr zuvor. Die robuste Wirtschaftslage in Deutschland hätte die Entwicklung der Büromärkte auf der Nachfrageseite zwar positiv beeinflusst, doch die Unternehmen würden aufgrund des teilweise sehr engen Marktes (zu geringes Flächenangebot) oftmals keine adäquaten Flächen finden. Die These wird auch durch die Leerstandszahlen untermauert, der im Jahr 2018 um rd. eine Million m² gesunken ist und aktuell bei rund. 4,8 Millionen m² liegt. Die Leerstandsquote sank von 5,6 Prozent Ende Juni 2017 auf aktuell 4,5 Prozent. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Spitzenmiete in den analysierten deutschen Büromärkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,90 Euro/m² bzw. 3,2Prozent auf rund 29,20 Euro/m² gestiegen (1. Hj. 2017: 28,30 Euro/m²). Noch deutlicher zog das durchschnittliche, in den DIP-Märkten analysierte Mietniveau für Büroflächen in Citylagen an und zwar um rund 12 Prozent bzw. 2,20 Euro/m² von rd. 18,20 Euro/m² Mitte 2017 auf rund 20,40 Euro/m² Mitte 2018.
München gilt aktuell als deutschlandweit umsatzstärkster Büromarkt mit einem Halbjahresumsatz von rd. 444.000 m² (+6 Prozent) und liegt somit vor dem Berliner Bürovermietungsmarkt (402.000 m²; -20 Prozent), der die markanteste Umsatzeinbuße der Big Seven verzeichnete.
Die Inflationsrate für Juni 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria bei 2,0 Prozent, nachdem sie im Mai 1,9 Prozent betragen hatte. Gegenüber dem Vormonat Mai stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2 Prozent.
Die Mieten stiegen dabei sogar um 3,6 Prozent. Die Ausgabengruppe Wohnung, Wasser, Energie erwies sich dabei als zweitstärkster Preistreiber. Hauptverantwortlich für den Anstieg waren diesmal aber deutliche Teuerungen bei Treibstoffen (+14,3 Prozent). Damit stieg die Ausgabengruppe Verkehr zum stärksten Preistreiber auf. Restaurants und Hotels verteuerten sich durchschnittlich um 2,9 Prozent. Dazu trugen fast ausschließlich Bewirtungsdienstleistungen bei, deren Preise um insgesamt 2,9 Prozent stiegen. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 2,8 Prozent mehr.
Laut der Statistik Austria stieg die Inflation in Österreich im Juni im Vorjahresvergleich um 2,0 Prozent. Speziell die Wohnkosten treiben die Inflation in die Höhe. In Wien etwa sind die Mieten im Durchschnitt in den letzten zehn Jahren rund ein Drittel teurer geworden. "Speziell für junge Menschen ist die Wohnungssuche oft eine Herausforderung. Hingegen profitieren langjährige Mieter von Altverträgen", sagt Agenda Austria-Ökonom Lukas Sustala.
Im internationalen Vergleich liegen die Wohnkosten aber noch im Mittelfeld und sogar unter dem EU-Durchschnitt. Doch besonders für Neumieter in Ballungsräumen werden die steigenden Mieten immer mehr zum Problem. Eine vergleichende Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu den fundamentalen Preistreibern auf Immobilienmärkten in 20 Industrienationen legt nahe, dass Österreich eher mehr Angebot als mehr Regulierung bräuchte. In einer aktuellen Studie untersuchte der IWF verschiedene Gründe für steigende Immobilienpreise. In Österreich zeige sich nicht nur ein überdurchschnittlich strenges Mietrecht, sondern auch, dass das Angebot weniger auf die gestiegene Nachfrage nach Immobilien reagiert.
"Das Problem am Mietmarkt lässt sich einzig und allein über ein höheres Angebot lösen. Mietpreisregulierungen bremsen auf lange Sicht notwendige Investitionen in zusätzlichen Wohnraum aus. Was wir brauchen, ist eine Politik, die neue Bauvorhaben möglich macht und nicht erschwert", meint Lukas Sustala. Nicht sicherheitsrelevante Bauvorschriften sollten vereinfacht werden. Sustala dazu: "Die exzessiven Bauvorschriften, insbesondere bei der Energieeffizienz, haben die Errichtungskosten vor allem beim Neubau stark in die Höhe getrieben, mit entsprechenden Folgen für die Leistbarkeit für einkommensschwache Gruppen."
Logistikimmobilien sind in den deutschen Großstädten ein begehrtes Gut. Ein Beispiel ist etwa Hamburg. Im ersten Halbjahr 2018 erzielt der Hamburger Lager- und Logistikmarkt einen Flächenumsatz von 248.000 m². Gegenüber dem Vorjahr steigert sich die Hansestadt damit um fast 9 Prozent, sodass das Ergebnis im Bereich des langjährigen Durchschnitts liegt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
"Die Nachfrage belebte sich insbesondere im zweiten Quartal, in dem gut 60 Prozent der Flächen umgesetzt wurden. Das Resultat hätte bei einem entsprechenden Angebot noch durchaus höher ausfallen können, jedoch sind verfügbare Logistikflächen mittlerweile knapp geworden, sodass sich die Lage in den letzten Monaten mehr und mehr zugespitzt hat. Vor diesem Hintergrund ist der Neubauanteil auf fast 40 Prozent gestiegen", erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate.
Nennenswert ist in diesem Zusammenhang der Baubeginn des Logistikdienstleisters IN tIME Express Logistik über 28.000 m² in Buchholz in der Nordheide. Zu den größten Anmietungen zählen darüber hinaus die der Firmen Kühne + Nagel über 22.000 m² in Moorburg und Nord Logistic über 21.500 m² in Altenwerder.
Raiffeisen Vorsorge Wohnung (RVW) und Breiteneder Immobilien & Parking haben kürzlich das Wohnprojekt "Wohnraum vom Feinsten" in der Donaufelderstraße im 22. Wiener Gemeindebezirk realisiert. Die drei Häuser umfassen insgesamt 101 Wohneinheiten, wobei zwei Häuser und 47 Einheiten als Vorsorgewohnungen der RVW konzipiert sind.
"Das Interesse an diesem 'Wohnraum vom Feinsten' war und ist enorm und so sind nur mehr ganz wenige Einheiten zu haben", berichtet Marion Weinberger-Fritz, Geschäftsführerin der Raiffeisen Vorsorge Wohnung, die das Interesse auch auf den Standort zurückführt: "Nur eine U-Bahn-Station entfernt befindet sich das Donauzentrum, das zu den größten Einkaufs- und Entertaimentcenters in Wien zählt."
Sämtliche Wohnungen verfügen über Freiflächen (Loggia/Balkon/Terrasse/Eigengarten) und sind als 2- bzw. 3-Zimmer-Wohnungen ausgeführt.
Mezzanine-Geschäft in Deutschland weiter ausgebaut
von Stefan Posch
Die Helvetic Financial Services (HFS), eine 100-prozentige Tochter der Corestate, hat in Deutschland erstmals die Grenze von 1,2 Milliarden Euro an Fondsvolumen überschritten. Das vom Mezzanine-Anbieter aktuell finanzierte Projektvolumen verteilt sich auf rund 60 Einzelprojekte und liegt bei ungefähr sieben Milliarden Euro, wovon knapp 80 Prozent Wohnentwicklungen sind. Vor einem Jahr wurde die HFS von Corestate erworben.
"Die HFS ist ein sehr gutes Beispiel für die gelungene Integration und Weiterentwicklung eines hocherfolgreichen Geschäftsmodells innerhalb der Corestate Gruppe", so Michael Bütter, CEO der Corestate. "Die HFS leistet einen beachtlichen Beitrag zum Gesamtertrag des Konzerns, ohne dass wir dabei eigene Projektentwicklungsrisiken eingehen. Im Zuge der Integration konnten zudem bereits nach wenigen Monaten erste substanzielle Synergien für unsere Kunden realisiert werden - hier erwarten wir noch mehr, denn wir stehen hier erst am Anfang."
In Ergänzung zu den klassischen Immobilienbanken sei die HFS mit ihrem Nachrangkapital einer der wesentlichen Projektfinanzierer für die drängende Wohnraumentwicklung in deutschen Ballungszentren. Rund 60 Prozent der finanzierten Immobilienprojekte befinden sich in den Top-7-Großstädten in Deutschland mit ihrem bekannten strukturell hohen Nachfrageüberhang.
Der Büromarkt in Wien zeigte sich im ersten Halbjahr 2018 erstarkt. Die Vermietungsleistung betrug etwa 122.000 m², das entspricht einem Plus von ca. 42 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das zeigt das Update H1 des Wiener Büromarktberichts von EHL Immobilien.
68 Prozent der Vermietungsleistung entfielen demnach auf Vermietungen von über 1.000 m², die zum überwiegenden Teil in neuen Objekten in etablierten Büroclustern, wie z.B. Euro Plaza oder The Icon Vienna, realisiert wurden. Aber auch das Segment Co-Working bzw. Serviced Offices wird immer wichtiger und waren schon für 17 Prozent der Vermietungsleistung verantwortlich. Getrieben wurde diese Entwicklung vor allem von der Expansion bereits am österreichischen Markt etablierter Anbieter, wie z.B. Regus mit dem Konzept "Spaces" (ca. 5.000 m² im The Icon Vienna), aber auch durch internationale Anbieter, die neu in den Wiener Büromarkt drängen, heißt es im Bericht.
"Die Nachfrage aus dem Bereich 'Co-Working' und 'Serviced Offices' ist derzeit außergewöhnlich hoch. Wien folgt damit einem internationalen Trend, den wir aus anderen europäischen Städten wie z.B. Berlin schon während der letzten Jahre beobachten konnten", erklärt Stefan Wernhart, Leiter der Büroabteilung von EHL, der auch ein positives zweite Halbjahr für den Wiener Büromarkt erwartet: "In der 2. Jahreshälfte werden zum Teil großvolumige moderne und innovative Büroprojekte wie z.B. der Austria Campus, das HoHo Wien oder das ViE fertiggestellt, die mit ihren hohen Qualitätsstandards die Nachfrage am Büromarkt weiter ankurbeln werden." Für das Gesamtjahr 2018 erwartet die EHL eine Vermietungsleistung von über 200.000 m², womit die Gesamtvermietungsleistung jedenfalls über dem Niveau von 2017 mit ca. 185.000 m² liegen soll. Das hohe Fertigstellungsvolumen im zweiten Halbjahr und Abschlüsse mit namhaften potenziellen Großmietern aus der gut gefüllten Pipeline würden den Wiener Büromarkt weiter beleben und sich positiv auf die Marktaktivität auswirken.
Studentenwohnhaus mit 1.000 Apartments
Neues The Fizz in Krakau
von Stefan Posch
Student Housing ist ein immer stärker werdender Trend in ganz Europa. Jetzt entwickelt etwa International Campus zusammen mit Alkyon Partners ein Apartmenthaus für Studierende und Young Professionals in Krakau. Künftiger Betreiber wird International Campus unter der Marke "The Fizz". Das auf dem Wissenschafts- und Technologiecampus im zentral gelegenen Viertel "Zablochie" gelegene Apartmenthaus wird über rund 1.000 Studenten- und Young Professionals-Apartments verfügen. Darüber hinaus wird das "The Fizz Krakow" umfangreiche Gemeinschaftsflächen, 88 Tiefgaragen- und 33 Außenstellplätze für PKWs sowie etwa 970 Fahrradstellplätze umfassen.
"Krakau ist das kulturelle, wissenschaftliche und wirtschaftliche Zentrum Südpolens und Mittelpunkt einer Region mit mehr als neun Millionen Menschen. Die Stadt boomt und hat eine junge, internationale und sehr lebendige Technologie- und Gründerszene, die zahlreiche gut ausgebildete junge Menschen anzieht. Was viele überraschen dürfte: In Krakau studieren mehr junge Menschen als in Berlin, Wien oder Prag", so Alexander Gulya, Head of International Development bei International Campus.
Eyemaxx beteiligt sich mit 14 Prozent an ViennaEstate
Eyemaxx und ViennaEstate fixieren Deal
von Stefan Posch
Schon im April berichtete der immoflash, dass Eyemaxx und ViennaEstate in Fortgeschrittene Verhandlungen über eine Partnerschaft stehen. Nun wurden die diese erfolgreich abgeschlossen. Der entsprechende Vertrag über die Übernahme von Eyemaxx von 14 Prozent an der ViennaEstate wurde nun unterzeichnet. Mittelfristig könnte der Anteil laut einer gemeinsamen Presseaussendung auf über 25 Prozent aufgestockt werden.
Die Beteiligung erfolgt gegen Sacheinlage des Eyemaxx-B2C-Bauträgergeschäfts in Österreich und Deutschland sowie von drei bestehenden kleineren österreichischen B2C-Immobilien-Bauträgerprojekten von Eyemaxx im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung bei ViennaEstate. Es handelt sich um Bauträgerprojekte in Wien und Umgebung, die nicht zur Kernprojektpipeline zählen und in der Bilanz einen niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrag ausmachen, heißt es in einer Aussendung. Die aktuellen B2C-Bauträgerprojekte von Eyemaxx in Deutschland seien davon nicht berührt.
Die zudem abgeschlossene strategische Partnerschaft sieht vor, dass Eyemaxx als bevorzugter Partner für ViennaEstate bei B2C-Bauträgerprojekten in Deutschland und Österreich als Planungs- und Entwicklungsdienstleister agiert. In diesen Regionen plant ViennaEstate in den kommenden fünf Jahren die Errichtung von bis zu 1.000 Wohneinheiten im Rahmen von Bauträgerprojekten.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit ViennaEstate werde Eyemaxx Dienstleistungsumsätze generieren, ohne eigenen Kapitaleinsatz oder Vertriebskanäle im B2C-Bereich vorhalten zu müssen, heißt es weiter. Darüber hinaus wurde der CEO der Eyemaxx, Michael Müller, in den Aufsichtsrat der ViennaEstate Immobilien AG gewählt.
Wenig Angebot sorgt für geringeren Flächenumsatz
Büromarkt in Deutschland schwächelt
von Stefan Posch
In den wichtigsten 13 deutschen Bürostandorten fiel den Analysen von DIP - Deutsche Immobilien-Partner im ersten Halbjahr der Flächenumsatz um 7 Prozent geringer aus (2.05 Millionen m²) als im Jahr zuvor. Die robuste Wirtschaftslage in Deutschland hätte die Entwicklung der Büromärkte auf der Nachfrageseite zwar positiv beeinflusst, doch die Unternehmen würden aufgrund des teilweise sehr engen Marktes (zu geringes Flächenangebot) oftmals keine adäquaten Flächen finden. Die These wird auch durch die Leerstandszahlen untermauert, der im Jahr 2018 um rd. eine Million m² gesunken ist und aktuell bei rund. 4,8 Millionen m² liegt. Die Leerstandsquote sank von 5,6 Prozent Ende Juni 2017 auf aktuell 4,5 Prozent. Gleichzeitig ist die durchschnittliche Spitzenmiete in den analysierten deutschen Büromärkten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,90 Euro/m² bzw. 3,2Prozent auf rund 29,20 Euro/m² gestiegen (1. Hj. 2017: 28,30 Euro/m²). Noch deutlicher zog das durchschnittliche, in den DIP-Märkten analysierte Mietniveau für Büroflächen in Citylagen an und zwar um rund 12 Prozent bzw. 2,20 Euro/m² von rd. 18,20 Euro/m² Mitte 2017 auf rund 20,40 Euro/m² Mitte 2018.
München gilt aktuell als deutschlandweit umsatzstärkster Büromarkt mit einem Halbjahresumsatz von rd. 444.000 m² (+6 Prozent) und liegt somit vor dem Berliner Bürovermietungsmarkt (402.000 m²; -20 Prozent), der die markanteste Umsatzeinbuße der Big Seven verzeichnete.
Im Jahresvergleich um 2,0 Prozent getiegen
Steigende Inflation im Juni
von Stefan Posch
Die Inflationsrate für Juni 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria bei 2,0 Prozent, nachdem sie im Mai 1,9 Prozent betragen hatte. Gegenüber dem Vormonat Mai stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2 Prozent.
Die Mieten stiegen dabei sogar um 3,6 Prozent. Die Ausgabengruppe Wohnung, Wasser, Energie erwies sich dabei als zweitstärkster Preistreiber. Hauptverantwortlich für den Anstieg waren diesmal aber deutliche Teuerungen bei Treibstoffen (+14,3 Prozent). Damit stieg die Ausgabengruppe Verkehr zum stärksten Preistreiber auf. Restaurants und Hotels verteuerten sich durchschnittlich um 2,9 Prozent. Dazu trugen fast ausschließlich Bewirtungsdienstleistungen bei, deren Preise um insgesamt 2,9 Prozent stiegen. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 2,8 Prozent mehr.
IWF fordert mehr Angebot statt Regulierungen
Mietpreise sorgen für Kostensteigerung
von Stefan Posch
Laut der Statistik Austria stieg die Inflation in Österreich im Juni im Vorjahresvergleich um 2,0 Prozent. Speziell die Wohnkosten treiben die Inflation in die Höhe. In Wien etwa sind die Mieten im Durchschnitt in den letzten zehn Jahren rund ein Drittel teurer geworden. "Speziell für junge Menschen ist die Wohnungssuche oft eine Herausforderung. Hingegen profitieren langjährige Mieter von Altverträgen", sagt Agenda Austria-Ökonom Lukas Sustala.
Im internationalen Vergleich liegen die Wohnkosten aber noch im Mittelfeld und sogar unter dem EU-Durchschnitt. Doch besonders für Neumieter in Ballungsräumen werden die steigenden Mieten immer mehr zum Problem. Eine vergleichende Analyse des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu den fundamentalen Preistreibern auf Immobilienmärkten in 20 Industrienationen legt nahe, dass Österreich eher mehr Angebot als mehr Regulierung bräuchte. In einer aktuellen Studie untersuchte der IWF verschiedene Gründe für steigende Immobilienpreise. In Österreich zeige sich nicht nur ein überdurchschnittlich strenges Mietrecht, sondern auch, dass das Angebot weniger auf die gestiegene Nachfrage nach Immobilien reagiert.
"Das Problem am Mietmarkt lässt sich einzig und allein über ein höheres Angebot lösen. Mietpreisregulierungen bremsen auf lange Sicht notwendige Investitionen in zusätzlichen Wohnraum aus. Was wir brauchen, ist eine Politik, die neue Bauvorhaben möglich macht und nicht erschwert", meint Lukas Sustala. Nicht sicherheitsrelevante Bauvorschriften sollten vereinfacht werden. Sustala dazu: "Die exzessiven Bauvorschriften, insbesondere bei der Energieeffizienz, haben die Errichtungskosten vor allem beim Neubau stark in die Höhe getrieben, mit entsprechenden Folgen für die Leistbarkeit für einkommensschwache Gruppen."
Flächenumsatz ums 9 Prozent gestiegen
Hohe Nachfrage nach Logistik in Hamburg
von Stefan Posch
Logistikimmobilien sind in den deutschen Großstädten ein begehrtes Gut. Ein Beispiel ist etwa Hamburg. Im ersten Halbjahr 2018 erzielt der Hamburger Lager- und Logistikmarkt einen Flächenumsatz von 248.000 m². Gegenüber dem Vorjahr steigert sich die Hansestadt damit um fast 9 Prozent, sodass das Ergebnis im Bereich des langjährigen Durchschnitts liegt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
"Die Nachfrage belebte sich insbesondere im zweiten Quartal, in dem gut 60 Prozent der Flächen umgesetzt wurden. Das Resultat hätte bei einem entsprechenden Angebot noch durchaus höher ausfallen können, jedoch sind verfügbare Logistikflächen mittlerweile knapp geworden, sodass sich die Lage in den letzten Monaten mehr und mehr zugespitzt hat. Vor diesem Hintergrund ist der Neubauanteil auf fast 40 Prozent gestiegen", erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment der BNP Paribas Real Estate.
Nennenswert ist in diesem Zusammenhang der Baubeginn des Logistikdienstleisters IN tIME Express Logistik über 28.000 m² in Buchholz in der Nordheide. Zu den größten Anmietungen zählen darüber hinaus die der Firmen Kühne + Nagel über 22.000 m² in Moorburg und Nord Logistic über 21.500 m² in Altenwerder.
101 Wohneinheiten in der Donaufelderstraße
Wohnprojekt in der Donaustadt fertiggestellt
von Stefan Posch
Raiffeisen Vorsorge Wohnung (RVW) und Breiteneder Immobilien & Parking haben kürzlich das Wohnprojekt "Wohnraum vom Feinsten" in der Donaufelderstraße im 22. Wiener Gemeindebezirk realisiert. Die drei Häuser umfassen insgesamt 101 Wohneinheiten, wobei zwei Häuser und 47 Einheiten als Vorsorgewohnungen der RVW konzipiert sind.
"Das Interesse an diesem 'Wohnraum vom Feinsten' war und ist enorm und so sind nur mehr ganz wenige Einheiten zu haben", berichtet Marion Weinberger-Fritz, Geschäftsführerin der Raiffeisen Vorsorge Wohnung, die das Interesse auch auf den Standort zurückführt: "Nur eine U-Bahn-Station entfernt befindet sich das Donauzentrum, das zu den größten Einkaufs- und Entertaimentcenters in Wien zählt."
Sämtliche Wohnungen verfügen über Freiflächen (Loggia/Balkon/Terrasse/Eigengarten) und sind als 2- bzw. 3-Zimmer-Wohnungen ausgeführt.
Mezzanine-Geschäft in Deutschland weiter ausgebaut
HFS mit über 1,2 Milliarden Fondsvolumen
von Stefan Posch
Die Helvetic Financial Services (HFS), eine 100-prozentige Tochter der Corestate, hat in Deutschland erstmals die Grenze von 1,2 Milliarden Euro an Fondsvolumen überschritten. Das vom Mezzanine-Anbieter aktuell finanzierte Projektvolumen verteilt sich auf rund 60 Einzelprojekte und liegt bei ungefähr sieben Milliarden Euro, wovon knapp 80 Prozent Wohnentwicklungen sind. Vor einem Jahr wurde die HFS von Corestate erworben.
"Die HFS ist ein sehr gutes Beispiel für die gelungene Integration und Weiterentwicklung eines hocherfolgreichen Geschäftsmodells innerhalb der Corestate Gruppe", so Michael Bütter, CEO der Corestate. "Die HFS leistet einen beachtlichen Beitrag zum Gesamtertrag des Konzerns, ohne dass wir dabei eigene Projektentwicklungsrisiken eingehen. Im Zuge der Integration konnten zudem bereits nach wenigen Monaten erste substanzielle Synergien für unsere Kunden realisiert werden - hier erwarten wir noch mehr, denn wir stehen hier erst am Anfang."
In Ergänzung zu den klassischen Immobilienbanken sei die HFS mit ihrem Nachrangkapital einer der wesentlichen Projektfinanzierer für die drängende Wohnraumentwicklung in deutschen Ballungszentren. Rund 60 Prozent der finanzierten Immobilienprojekte befinden sich in den Top-7-Großstädten in Deutschland mit ihrem bekannten strukturell hohen Nachfrageüberhang.
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Oslo: Wie eine Stadt den Individualverkehr reduziert.
Interview mit der Vizebürgermeisterin von Oslo, Hanna E. Marcussen, zuständig für Stadtentwicklung und Speakerin bei der Urban Future Global Conference 2018 in Wien.Ist Citymaut der einzige effiziente Weg zur Verkehrsreduktion, oder gibt es Alternativen? Hanna E. Marcussen: Die Hälfte der Verkehrsbelastung kommt in Oslo vom Individualverkehr. Um die Emissionen zu reduzieren, motivieren wir die Bewohner, auf Elektroautos umzusteigen, und wir verbessern das öffentliche Verkehrsangebot. Elektroautos wollen wir dafür billiger im Einkauf und einfacher im Betrieb machen, also Ladestationen ausbauen. 47 % der Neuzulassungen sind bereits Elektroautos. Wir sind aber der Meinung, dass E-Autos nicht das Ende der Entwicklung sein können, auch wenn es absehbar immer Menschen geben wird, die den Individualverkehr benötigen. Gleichzeitig bauen wir das öffentliche Angebot mit den Einnahmen der Citymaut aus. Und wir forcieren das Radfahren - sogar im Winter wird das mehr und mehr angenommen.Aber auch der öffentliche Verkehr stößt CO2 aus. Marcussen: Richtig, auch dieser muss emissionsfrei werden. Bis 2020 wollen wir hier auf erneuerbare Energien umgestiegen sein. Dieses Jahr haben wir den ersten batteriebetriebenen Bus gestartet, bis 2025 sollen 60 % der Busse elektrisch unterwegs sein. Und unsere Fähren werden auf Biogas umgestellt. 2018 testen wir erstmals auch hier Elektroantriebe und Biogas. Auch bei Straßenbahnen und U-Bahn wollen wir auf erneuerbare Energie aus Wasserkraft setzen. Und ebenfalls nächstes Jahr startet der Testbetrieb für fahrerlose Busse, auch diese haben einen Elektroantrieb.Was plant Oslo nun exakt? Marcussen: Mit der Reduktion des Verkehrs wollen wir ermöglichen, dass die Stadt grüner wird und die bisherigen Verkehrsflächen mehr Raum für Citylife schaffen. Es werden bis 2019 viel mehr öffentliche Plätze entstehen - für Events, Cafés, Essen im Freien, Radstände und Sportplätze.Was waren die bisherigen Erfahrungswerte? Marcussen: In diesem Jahr haben wir sechs Pilotprojekte gestartet und ehemalige Parkplätze alternativen Verwendungszwecken zugeführt. Das werden wir 2018 weiter ausbauen. Insgesamt werden 700 Parkplätze Platz machen für eine bessere Nutzung. Autos werden in Parkgaragen verbannt. 2015 haben das bereits die Hälfte der Osloer als positiv empfunden.
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
[cite3]
Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
[cite4]
Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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