Nächste Entwicklung bei der Süba. Wie immoflash heute, Donnerstag, mittag in Erfahrung bringen konnte, soll Klemens Hallmann nun auch die restlichen Anteile an der Süba übernommen haben und damit nun Alleineigentümer sein. Donnerstag Nachmittag wurde das Gerücht aus Unternehmenskreisen bestätigt. Morgen, Freitag, soll es dazu eine offizielle Information geben.
Ende 2016 hatte Hallmann den erstmaligen Einstieg bei der Süba geschafft, schon damals mit dem Ziel irgendwann 100 % zu bekommen.
Der Selfmade-Millionär (zählt zu den 100 reichsten Österreichern laut Trend) hatte damals 38 Prozent an der Süba übernommen und war auch in den Aufsichtsrat eingestiegen. Gekauft wurden damals 23 Prozent der Aktien von der Lengersdorff Projektentwicklungs GmbH und 15 Prozent von deutschen "Restaktionären". Inzwischen wurde der Anteil von Hallmann auf 47 Prozent erhöht. Ebenfalls 47 Prozent der Aktien standen in Eigentum der Familie Heinze, die ihre Aktien aus der damaligen Insolvenz der deutschen Süba-Mutter herausgekauft hatten.
Die restlichen 6 Prozent wurden laut Firmenbuch per Vollmacht von einem Mag. Wolfgang M. Fritz für den AR-Vorsitzenden Karl Schleinzer gehalten.
Die bisherigen erfolgreichen Vorstände Heinz Fletzberger und Hubert Niedermayer haben noch laufende Verträge, die auch weiter verlängert werden sollen. Hallmann will die Süba weiter ausbauen, Gewinne im Unternehmen belassen und damit die Süba insgesamt noch schlagkräftiger machen.
Auch wenn mittlerweile passende Produkte am Markt immer seltener werden: In den Top-5-Standorten in Deutschland hat sich der Büroflächenumsatz für das erste Halbjahr als sehr stabil erwiesen. Rund 1,56 Millionen m² Fläche sind in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München umgesetzt worden, das sind lediglich 1,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für das Gesamtjahr ist ein Vermietungsumsatz von 3,5 Millionen m² drin. Das geht aus einem aktuellen Research von CBRE hervor. Aber der Flächenmangel wird zunehmend zu einer Herausforderung: „Angesichts des gleichzeitig stagnierenden Flächenumsatzes wird deutlich, dass sich der Flächenmangel nun auch sehr konkret auf Unternehmen auswirkt, die Büroflächen suchen. Büronutzer weichen daher immer häufiger auf Projektentwicklungen aus, was sich auch in der Vorvermietung von mehr als der Hälfte, der sich bis Ende 2019 in der Pipeline befindlichen Flächen widerspiegelt“, sagt Carsten Ape, Head of Office Leasing bei CBRE in Deutschland. Und die Nachfrage ist hoch: Die Vorvermietungsquoten für Projektentwicklungen, die heuer oder im kommenden Jahr fertiggestellt werden, liegt bei 78 bzw. 62 Prozent.
Besonders gravierend wird der Flächenmangel in Berlin: Die Stadt weist mit 2,7 Prozent mittlerweile gar eine geringere Leerstandsrate als München (3,2 Prozent) auf. Die Vorvermietungsquote liegt gar bei 85 Prozent. Allein im zweiten Quartal verringerte sich der Leerstand in Berlin um 30 Prozent. Das Resultat: Die Spitzenmieten sind um 18 Prozent, die Durchschnittsmieten um 12,5 Prozent angestiegen.
Mit dem doch eher überraschend erfolgten Abrißstopp für alte Gebäude in Wien hat sich der neue Wiener Bürgermeister zumindest in der Immobilienwirtschaft nicht unbedingt neue Freunde gemacht. Aufgrund der Ankündigung, den Abriss aller alten Gebäude in Wien durch die Stadt genehmigungspflichtig zu machen, würden aktuell rd. 80 Wiener Häuser zumindest zum Teil in Schutt, beklagen sich heute die Wiener Immobilientreuhänder: „Nach dem politischen Willkürakt des Abrissstopps wurden viele dieser Ruinen im Nachhinein als erhaltungswürdig eingestuft. Lösungen für die weitere Vorgehensweise gibt es hingegen nicht, was befürchten lässt, dass das Wiener Stadtbild viele Jahre durch Schutthaufen geprägt sein wird.“
Michael Pisecky, Wiener Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder: „Wien braucht Wohnungen und keine Schutthaufen. Wir fordern daher, dass alle Gebäude, deren Abriss gesetzlich korrekt vor dem Stichtag am 1. Juli begonnen wurde, weiter abgetragen werden dürfen, sodass rasch Platz für neue Wohnungen geschaffen wird. Es hat keinen Sinn, langjährige Gerichtsverfahren und Schutthaufen im Wiener Stadtbild in Kauf zu nehmen, während Wohnraum immer knapper wird.“
Gleichzeitig müsse die Stadt Lösungen anbieten, wie man künftig mit erhaltungswürdigen Altbauten umgeht, deren Sanierung unwirtschaftlich ist, so Pisecky weiter, ein Abrissverbot alleine sei eindeutig zu wenig! Das Wiener Stadtbild wird durch schön sanierte Gründerzeithäuser geprägt. Aufgrund des geltenden Mietrechtes wird es aber speziell in Gründerzeitvierteln immer schwieriger, diese Gebäude zu erhalten - für eine grundlegende Sanierung fehlen fast immer die Mittel. Das liegt daran, dass Vermieter aufgrund der bestehenden Preisregulierung selbst nach einer teuren Generalsanierung keine höheren Mieten erwarten können.
München ist ein teures Pflaster, besonders beim Immobilienbereich. Wie teuer, das zeigt ein Research von Aigner Immobilien zum Neubauwohnungsmarkt. Deren Zahlen zufolge sind Neubauwohnungen im Schnitt um 86 Prozent teurer als noch 2010.
Laut Aigner Immobilien kostete im Jahr 2010 der Quadratmeter in einer guten bis durchschnittlichen Lage im Mittel 4.075 Euro. Vier Jahre später mussten hierfür schon 6.050 Euro investiert werden, für 2017 ermittelte das Research-Team von Aigner ein entsprechendes Preisniveau von 7.450 Euro. Wirft man einen Blick auf Wohnimmobilien in guten zentralen Lagen, erfolgte 2017 ein Preisanstieg von 38 Prozent zum Vorjahr - mit Quadratmeterpreisen, die von etwa 11.800 Euro auf rund 16.300 Euro kletterten. Quer durch alle Lagen ist die Preiskurve extrem nach oben gegangen: Seit 2010 haben sich Neubauwohnungen hier fast verdoppelt, auch, weil das Angebot der Nachfrage bei weitem nicht standhält, denn München ist eine starke Zuzugsstadt. Und auch, obwohl tausende Wohnungen fertiggestellt wurden und zigtausende Baugenehmigungen vorliegen, ist das Angebot immer noch zu gering. Ein besonders markanter Sprung von 20 Prozent erfolgte von 2011 auf das Folgejahr, nämlich von 4.000 Euro/m² auf 4.800 Euro 2012. 2017 wurde für eine entsprechende Lage ein Benchmark von durchschnittlich 7.100 Euro/m² ermittelt. Zum aktuellen Halbjahr, so die Experten von Aigner Immobilien, haben einige Wohnungen aus dem gehobenen Segment in Toplagen - wie Dachgeschoss- oder Penthouse-Wohnungen - sogar die Schwelle von 20.000 Euro/m² Wohnfläche bereits überschritten.
Zwar etwas langsam gestartet, aber dann immens beschleunigt: Der deutsche Hotelmarkt ist wieder auf dem besten Weg, den einen oder anderen Rekord zu knacken. Für das erste Halbjahr wies eine aktuelle Analyse von Colliers International ein Transaktionsvolumen von 1,9 Milliarden aus - 13 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr und nur wenig hinter dem Alltime High von 2016. Getrieben ist der Markt durch Einzelverkäufe - deshalb, weil es kaum Hotelportfolien zu kaufen gibt. Waren es im Vorjahr noch 21 Prozent Portfolio-Deals, so sind sie heuer auf neun Prozent geschrumpft. 1,7 Milliarden Euro entfielen somit auf Einzeltransaktionen. Die größte Einzeltransaktion wurde durch den Verkauf des 5-Sterne-Hilton-Hotels in Berlin verzeichnet. Ein amerikanischer REIT veräußerte dieses für knapp 300 Millionen Euro. Am meisten nachgefragt waren Viersterne-Hotels. 850 Millionen Euro (44 Prozent) sind in dieses Segment investiert worden. Mittlerweile stark im Kommen ist überdies das Luxussegment: Kamen 5-Sterne-Hotels im Vorjahr auf rund 10 Prozent am Transaktionsvolumen, steigerten sie ihren Anteil im ersten Halbjahr 2018 auf 22 Prozent oder rund 420 Millionen Euro. Knapp dahinter reihten sich mit gut 400 Millionen 3 Euro-Sterne-Hotels ein.
Investorenseitig halten sich nationale und internationale Anleger mit 51 zu 49 Prozent die Waage. Dort war, so Colliers, auffällig, dass verstärkt Anleger aus dem Nahen Osten in den deutschen Hotelmarkt drängen, was Colliers auf die derzeit unsichere geopolitische Lage in der Region zurückgeführt werden könnte. Für 2018 rechnet Colliers International mit einem Transaktionsvolumen auf dem Niveau des Vorjahres.Andreas Erben, Geschäftsführer von Colliers International Hotel: „Der Angebotsmangel wirkt sich aktuell limitierend auf das Transaktionsvolumen aus. Die Nachfrage nach Hotelimmobilien ist unverändert stark, was sich in den sinkenden Renditen und steigenden Preisen in den TOP 7-Standorten widerspiegelt.“
Strabag Property and Facility Services (Strabag PFS) kann sich über einen Auftrag der Deutsche Bahn AG freuen. Ausgeschrieben waren infrastrukturelle und technische FM-Leistungen für zwei Bürogebäude mit besonderen Sicherheitsanforderungen, wie Strabag PFS mitteilt. Die Objekte befinden sich in Frankfurt am Main und Duisburg. Ihre Bruttogeschossfläche beläuft sich auf insgesamt rund 80.000 m². Über das Auftragsvolumen wurde laut dem Unternehmen Stillschweigen vereinbart.
Bei einem Objekt handelt es sich um die ehemalige Zentrale der Deutschen Bahn in Frankfurt. Heute wird das Gebäude vom Vorstandsbereich Personenverkehr und seinen Tochtergesellschaften DB Fernverkehr, DB Regio und DB Vertrieb genutzt. Die Deutsche Bahn hat die Flächen bis 2020 gemietet. Das zweite Objekt ist das Verwaltungszentrum der DB Cargo AG in Duisburg.
Zu den vereinbarten IFM-Leistungen, die bereits seit 1. Mai 2018 erbracht werden, gehören die Unterhaltsreinigung, die Glas- und Fassadenreinigung sowie der Winterdienst. Empfang und Poststelle besetzt Strabag PFS seit 1. Juli 2018. Für das TFM sei (ebenfalls mit Beginn 1. Juli 2018) ein Leistungspaket geschnürt worden, das die Wartung, Inspektion und Instandsetzung aller technischen Anlagen umfasst.
Die Strabag PFS konnte in der letzten Zeit einige neue Mandate, wie etwa jene von Orsay, Commerzbank, Immofinanz, Nordex und die Hahn Gruppe, gewinnen. Ob damit der Wegfall des damals größten Kunden, die Deutschen Telekom, im Vorjahr kompensiert werden konnte, ließ die Strabag PFS auf Anfrage „aus Vertraulichkeitsgründen“ offen.
Die Economy-Hotelgruppe B&B Hotels will weiter expandieren. Noch heuer soll ein Hotel in der steirischen Landeshauptstadt Graz eröffnet werden. Das passt auch zur Expansionsstrategie von B&B Hotels. Erst kürzlich ist ein Haus in Bremerhaven eröffnet worden, zwei weitere Eröffnungen in Stuttgart und Landshut folgen noch im Laufe des Jahres, fünf Häuser sind im ersten Quartal eröffnet worden. Mit den Neueröffnungen umfasst B&B Hotels dann 115 Hotels. Bis 2020 will B&B-Geschäftsführer Max C. Luscher weltweit über 620 Hotels eröffnet haben.
Mit einer positiven Bilanz schließt die Economy-Hotelgruppe B&B Hotels auch das zweite Quartal ab. Mit einem Anstieg von 12 Millionen Euro im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 ist der Umsatz um insgesamt 17,2 Prozent gestiegen.
Die B&B Hotels GmbH ist eine Tochter der französischen Kette Groupe B&B Hôtels mit über 440 Hotels in Europa.
Deutsche Büroobjekte bleiben für Investoren weiter interessant. Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 11,43 Milliarden Euro wurde das Vorjahresergebnis im ersten Halbjahr noch einmal um gut 11 Prozent getoppt. Nur 2007 lag das Resultat aufgrund der vielen verkauften Portfolios noch höher. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Allein bezogen auf Einzeldeals, auf die 10,36 Milliarden Euro des Umsatzes entfallen, wurde in diesem Jahr ein neuer Rekord aufgestellt, der darüber hinaus fast doppelt so hoch ausfällt wie der zehnjährige Durchschnitt. "Die Stimmung auf den Märkten ist also weiterhin gut und die Käufer orientieren sich an den aktuellen Fundamentaldaten. Die Beschäftigung wächst weiter und sorgt für unverändert starken Rückenwind von Seiten der Nutzermärkte, sodass gute Aussichten für spürbare Mietpreissteigerungen bestehen", so Sven Stricker, Geschäftsführer und Co-Head Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. Mitverantwortlich für das Top-Ergebnis ist auch eine hohe Zahl großvolumiger Einzeldeals über 100 Millionen Euro, von denen im ersten Halbjahr bereits 23 erfasst wurden.
Philipp Rossner und Thomas Neumann neu in Geschäftsführung
von Charles Steiner
Die Führungsebene der Signa Sports Group wächst weiter an: So eben wurde bekannt gegeben, dass die Führungsmannschaft rund um CEO Stephan Zoll und CFO Gerhard Willi mit Phillipp Rossner als CSO und Thomas Neumann als CTO verstärkt wurde. Philipp Rossner ist ab sofort als neuer Chief Strategy Officer (CSO) der SIGNA Sports Group verantwortlich für die Bereiche Strategie, Business Development und M&A. Einen besonderen Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildet der weitere Ausbau der Online Plattform der Gruppe. Anfang Juli hat die Signa Sports Group zudem ihren langjährigen IT-Verantwortlichen Thomas Neumann zum neuen Chief Technical Officer (CTO) berufen. Neumann gilt als Architekt und Entwickler der Plattformtechnologie der Sport Online-Beteiligungen.
Neuzugang in der Führungsebene bei der DIM Hausverwaltung, die zur IMV-Gruppe gehört: Julia Gattringer ist vor kurzem zur Geschäftsführerin der DIM bestellt worden. Gattringer ist seit dem Jahr 2015 bei der IMV Immobilien Mangagement GmbH und war bisher im Bereich Verwaltung Wohnungseigentum tätig. „Julia Gattringer ist eine engagierte und kompetente Mitarbeiterin, die sich ihrer neuen Aufgabe voller Tatendrang widmen wird“, so Wolfgang Macho, Geschäftsführer der IMV.
Nächste Entwicklung bei der Süba. Wie immoflash heute, Donnerstag, mittag in Erfahrung bringen konnte, soll Klemens Hallmann nun auch die restlichen Anteile an der Süba übernommen haben und damit nun Alleineigentümer sein. Donnerstag Nachmittag wurde das Gerücht aus Unternehmenskreisen bestätigt. Morgen, Freitag, soll es dazu eine offizielle Information geben.
Ende 2016 hatte Hallmann den erstmaligen Einstieg bei der Süba geschafft, schon damals mit dem Ziel irgendwann 100 % zu bekommen.
Der Selfmade-Millionär (zählt zu den 100 reichsten Österreichern laut Trend) hatte damals 38 Prozent an der Süba übernommen und war auch in den Aufsichtsrat eingestiegen. Gekauft wurden damals 23 Prozent der Aktien von der Lengersdorff Projektentwicklungs GmbH und 15 Prozent von deutschen "Restaktionären". Inzwischen wurde der Anteil von Hallmann auf 47 Prozent erhöht. Ebenfalls 47 Prozent der Aktien standen in Eigentum der Familie Heinze, die ihre Aktien aus der damaligen Insolvenz der deutschen Süba-Mutter herausgekauft hatten.
Die restlichen 6 Prozent wurden laut Firmenbuch per Vollmacht von einem Mag. Wolfgang M. Fritz für den AR-Vorsitzenden Karl Schleinzer gehalten.
Die bisherigen erfolgreichen Vorstände Heinz Fletzberger und Hubert Niedermayer haben noch laufende Verträge, die auch weiter verlängert werden sollen. Hallmann will die Süba weiter ausbauen, Gewinne im Unternehmen belassen und damit die Süba insgesamt noch schlagkräftiger machen.
Deutsche Top-5 schaffen 1,56 Millionen m²
Büroflächen Mangelware
von Charles Steiner
Auch wenn mittlerweile passende Produkte am Markt immer seltener werden: In den Top-5-Standorten in Deutschland hat sich der Büroflächenumsatz für das erste Halbjahr als sehr stabil erwiesen. Rund 1,56 Millionen m² Fläche sind in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München umgesetzt worden, das sind lediglich 1,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für das Gesamtjahr ist ein Vermietungsumsatz von 3,5 Millionen m² drin. Das geht aus einem aktuellen Research von CBRE hervor. Aber der Flächenmangel wird zunehmend zu einer Herausforderung: „Angesichts des gleichzeitig stagnierenden Flächenumsatzes wird deutlich, dass sich der Flächenmangel nun auch sehr konkret auf Unternehmen auswirkt, die Büroflächen suchen. Büronutzer weichen daher immer häufiger auf Projektentwicklungen aus, was sich auch in der Vorvermietung von mehr als der Hälfte, der sich bis Ende 2019 in der Pipeline befindlichen Flächen widerspiegelt“, sagt Carsten Ape, Head of Office Leasing bei CBRE in Deutschland. Und die Nachfrage ist hoch: Die Vorvermietungsquoten für Projektentwicklungen, die heuer oder im kommenden Jahr fertiggestellt werden, liegt bei 78 bzw. 62 Prozent.
Besonders gravierend wird der Flächenmangel in Berlin: Die Stadt weist mit 2,7 Prozent mittlerweile gar eine geringere Leerstandsrate als München (3,2 Prozent) auf. Die Vorvermietungsquote liegt gar bei 85 Prozent. Allein im zweiten Quartal verringerte sich der Leerstand in Berlin um 30 Prozent. Das Resultat: Die Spitzenmieten sind um 18 Prozent, die Durchschnittsmieten um 12,5 Prozent angestiegen.
Mit dem doch eher überraschend erfolgten Abrißstopp für alte Gebäude in Wien hat sich der neue Wiener Bürgermeister zumindest in der Immobilienwirtschaft nicht unbedingt neue Freunde gemacht. Aufgrund der Ankündigung, den Abriss aller alten Gebäude in Wien durch die Stadt genehmigungspflichtig zu machen, würden aktuell rd. 80 Wiener Häuser zumindest zum Teil in Schutt, beklagen sich heute die Wiener Immobilientreuhänder: „Nach dem politischen Willkürakt des Abrissstopps wurden viele dieser Ruinen im Nachhinein als erhaltungswürdig eingestuft. Lösungen für die weitere Vorgehensweise gibt es hingegen nicht, was befürchten lässt, dass das Wiener Stadtbild viele Jahre durch Schutthaufen geprägt sein wird.“
Michael Pisecky, Wiener Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder: „Wien braucht Wohnungen und keine Schutthaufen. Wir fordern daher, dass alle Gebäude, deren Abriss gesetzlich korrekt vor dem Stichtag am 1. Juli begonnen wurde, weiter abgetragen werden dürfen, sodass rasch Platz für neue Wohnungen geschaffen wird. Es hat keinen Sinn, langjährige Gerichtsverfahren und Schutthaufen im Wiener Stadtbild in Kauf zu nehmen, während Wohnraum immer knapper wird.“
Gleichzeitig müsse die Stadt Lösungen anbieten, wie man künftig mit erhaltungswürdigen Altbauten umgeht, deren Sanierung unwirtschaftlich ist, so Pisecky weiter, ein Abrissverbot alleine sei eindeutig zu wenig! Das Wiener Stadtbild wird durch schön sanierte Gründerzeithäuser geprägt. Aufgrund des geltenden Mietrechtes wird es aber speziell in Gründerzeitvierteln immer schwieriger, diese Gebäude zu erhalten - für eine grundlegende Sanierung fehlen fast immer die Mittel. Das liegt daran, dass Vermieter aufgrund der bestehenden Preisregulierung selbst nach einer teuren Generalsanierung keine höheren Mieten erwarten können.
86 Prozent teurer als vor acht Jahren
Münchner Wohnungspreise verdoppeln sich
von Charles Steiner
München ist ein teures Pflaster, besonders beim Immobilienbereich. Wie teuer, das zeigt ein Research von Aigner Immobilien zum Neubauwohnungsmarkt. Deren Zahlen zufolge sind Neubauwohnungen im Schnitt um 86 Prozent teurer als noch 2010.
Laut Aigner Immobilien kostete im Jahr 2010 der Quadratmeter in einer guten bis durchschnittlichen Lage im Mittel 4.075 Euro. Vier Jahre später mussten hierfür schon 6.050 Euro investiert werden, für 2017 ermittelte das Research-Team von Aigner ein entsprechendes Preisniveau von 7.450 Euro. Wirft man einen Blick auf Wohnimmobilien in guten zentralen Lagen, erfolgte 2017 ein Preisanstieg von 38 Prozent zum Vorjahr - mit Quadratmeterpreisen, die von etwa 11.800 Euro auf rund 16.300 Euro kletterten. Quer durch alle Lagen ist die Preiskurve extrem nach oben gegangen: Seit 2010 haben sich Neubauwohnungen hier fast verdoppelt, auch, weil das Angebot der Nachfrage bei weitem nicht standhält, denn München ist eine starke Zuzugsstadt. Und auch, obwohl tausende Wohnungen fertiggestellt wurden und zigtausende Baugenehmigungen vorliegen, ist das Angebot immer noch zu gering. Ein besonders markanter Sprung von 20 Prozent erfolgte von 2011 auf das Folgejahr, nämlich von 4.000 Euro/m² auf 4.800 Euro 2012. 2017 wurde für eine entsprechende Lage ein Benchmark von durchschnittlich 7.100 Euro/m² ermittelt. Zum aktuellen Halbjahr, so die Experten von Aigner Immobilien, haben einige Wohnungen aus dem gehobenen Segment in Toplagen - wie Dachgeschoss- oder Penthouse-Wohnungen - sogar die Schwelle von 20.000 Euro/m² Wohnfläche bereits überschritten.
Hotelmarkt wieder auf Rekordkurs
Deutsche Hotels gehen weg wie nix
von Charles Steiner
Zwar etwas langsam gestartet, aber dann immens beschleunigt: Der deutsche Hotelmarkt ist wieder auf dem besten Weg, den einen oder anderen Rekord zu knacken. Für das erste Halbjahr wies eine aktuelle Analyse von Colliers International ein Transaktionsvolumen von 1,9 Milliarden aus - 13 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr und nur wenig hinter dem Alltime High von 2016. Getrieben ist der Markt durch Einzelverkäufe - deshalb, weil es kaum Hotelportfolien zu kaufen gibt. Waren es im Vorjahr noch 21 Prozent Portfolio-Deals, so sind sie heuer auf neun Prozent geschrumpft. 1,7 Milliarden Euro entfielen somit auf Einzeltransaktionen. Die größte Einzeltransaktion wurde durch den Verkauf des 5-Sterne-Hilton-Hotels in Berlin verzeichnet. Ein amerikanischer REIT veräußerte dieses für knapp 300 Millionen Euro. Am meisten nachgefragt waren Viersterne-Hotels. 850 Millionen Euro (44 Prozent) sind in dieses Segment investiert worden. Mittlerweile stark im Kommen ist überdies das Luxussegment: Kamen 5-Sterne-Hotels im Vorjahr auf rund 10 Prozent am Transaktionsvolumen, steigerten sie ihren Anteil im ersten Halbjahr 2018 auf 22 Prozent oder rund 420 Millionen Euro. Knapp dahinter reihten sich mit gut 400 Millionen 3 Euro-Sterne-Hotels ein.
Investorenseitig halten sich nationale und internationale Anleger mit 51 zu 49 Prozent die Waage. Dort war, so Colliers, auffällig, dass verstärkt Anleger aus dem Nahen Osten in den deutschen Hotelmarkt drängen, was Colliers auf die derzeit unsichere geopolitische Lage in der Region zurückgeführt werden könnte. Für 2018 rechnet Colliers International mit einem Transaktionsvolumen auf dem Niveau des Vorjahres.Andreas Erben, Geschäftsführer von Colliers International Hotel: „Der Angebotsmangel wirkt sich aktuell limitierend auf das Transaktionsvolumen aus. Die Nachfrage nach Hotelimmobilien ist unverändert stark, was sich in den sinkenden Renditen und steigenden Preisen in den TOP 7-Standorten widerspiegelt.“
3-Jahres-Vertrag für Gebäudemanagementleistungen
Deutsche Bahn beauftragt Strabag PFS
von Stefan Posch
Strabag Property and Facility Services (Strabag PFS) kann sich über einen Auftrag der Deutsche Bahn AG freuen. Ausgeschrieben waren infrastrukturelle und technische FM-Leistungen für zwei Bürogebäude mit besonderen Sicherheitsanforderungen, wie Strabag PFS mitteilt. Die Objekte befinden sich in Frankfurt am Main und Duisburg. Ihre Bruttogeschossfläche beläuft sich auf insgesamt rund 80.000 m². Über das Auftragsvolumen wurde laut dem Unternehmen Stillschweigen vereinbart.
Bei einem Objekt handelt es sich um die ehemalige Zentrale der Deutschen Bahn in Frankfurt. Heute wird das Gebäude vom Vorstandsbereich Personenverkehr und seinen Tochtergesellschaften DB Fernverkehr, DB Regio und DB Vertrieb genutzt. Die Deutsche Bahn hat die Flächen bis 2020 gemietet. Das zweite Objekt ist das Verwaltungszentrum der DB Cargo AG in Duisburg.
Zu den vereinbarten IFM-Leistungen, die bereits seit 1. Mai 2018 erbracht werden, gehören die Unterhaltsreinigung, die Glas- und Fassadenreinigung sowie der Winterdienst. Empfang und Poststelle besetzt Strabag PFS seit 1. Juli 2018. Für das TFM sei (ebenfalls mit Beginn 1. Juli 2018) ein Leistungspaket geschnürt worden, das die Wartung, Inspektion und Instandsetzung aller technischen Anlagen umfasst.
Die Strabag PFS konnte in der letzten Zeit einige neue Mandate, wie etwa jene von Orsay, Commerzbank, Immofinanz, Nordex und die Hahn Gruppe, gewinnen. Ob damit der Wegfall des damals größten Kunden, die Deutschen Telekom, im Vorjahr kompensiert werden konnte, ließ die Strabag PFS auf Anfrage „aus Vertraulichkeitsgründen“ offen.
Markteintritt mit Eröffnung in Graz
B&B Hotels expandiert in Österreich
von Charles Steiner
Die Economy-Hotelgruppe B&B Hotels will weiter expandieren. Noch heuer soll ein Hotel in der steirischen Landeshauptstadt Graz eröffnet werden. Das passt auch zur Expansionsstrategie von B&B Hotels. Erst kürzlich ist ein Haus in Bremerhaven eröffnet worden, zwei weitere Eröffnungen in Stuttgart und Landshut folgen noch im Laufe des Jahres, fünf Häuser sind im ersten Quartal eröffnet worden. Mit den Neueröffnungen umfasst B&B Hotels dann 115 Hotels. Bis 2020 will B&B-Geschäftsführer Max C. Luscher weltweit über 620 Hotels eröffnet haben.
Mit einer positiven Bilanz schließt die Economy-Hotelgruppe B&B Hotels auch das zweite Quartal ab. Mit einem Anstieg von 12 Millionen Euro im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 ist der Umsatz um insgesamt 17,2 Prozent gestiegen.
Die B&B Hotels GmbH ist eine Tochter der französischen Kette Groupe B&B Hôtels mit über 440 Hotels in Europa.
11,43 Milliarden Euro Investmentvolumen im 1. HJ
Büros in Deutschland weiter im Fokus
von Stefan Posch
Deutsche Büroobjekte bleiben für Investoren weiter interessant. Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 11,43 Milliarden Euro wurde das Vorjahresergebnis im ersten Halbjahr noch einmal um gut 11 Prozent getoppt. Nur 2007 lag das Resultat aufgrund der vielen verkauften Portfolios noch höher. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Allein bezogen auf Einzeldeals, auf die 10,36 Milliarden Euro des Umsatzes entfallen, wurde in diesem Jahr ein neuer Rekord aufgestellt, der darüber hinaus fast doppelt so hoch ausfällt wie der zehnjährige Durchschnitt. "Die Stimmung auf den Märkten ist also weiterhin gut und die Käufer orientieren sich an den aktuellen Fundamentaldaten. Die Beschäftigung wächst weiter und sorgt für unverändert starken Rückenwind von Seiten der Nutzermärkte, sodass gute Aussichten für spürbare Mietpreissteigerungen bestehen", so Sven Stricker, Geschäftsführer und Co-Head Investment der BNP Paribas Real Estate GmbH. Mitverantwortlich für das Top-Ergebnis ist auch eine hohe Zahl großvolumiger Einzeldeals über 100 Millionen Euro, von denen im ersten Halbjahr bereits 23 erfasst wurden.
Philipp Rossner und Thomas Neumann neu in Geschäftsführung
Karriere zum Tag: Neu bei Signa Sports
von Charles Steiner
Die Führungsebene der Signa Sports Group wächst weiter an: So eben wurde bekannt gegeben, dass die Führungsmannschaft rund um CEO Stephan Zoll und CFO Gerhard Willi mit Phillipp Rossner als CSO und Thomas Neumann als CTO verstärkt wurde. Philipp Rossner ist ab sofort als neuer Chief Strategy Officer (CSO) der SIGNA Sports Group verantwortlich für die Bereiche Strategie, Business Development und M&A. Einen besonderen Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildet der weitere Ausbau der Online Plattform der Gruppe. Anfang Juli hat die Signa Sports Group zudem ihren langjährigen IT-Verantwortlichen Thomas Neumann zum neuen Chief Technical Officer (CTO) berufen. Neumann gilt als Architekt und Entwickler der Plattformtechnologie der Sport Online-Beteiligungen.
Julia Gattringer neue Geschäftsführerin bei DIM
Karriere zum Tag: Neu bei IMV
von Charles Steiner
Neuzugang in der Führungsebene bei der DIM Hausverwaltung, die zur IMV-Gruppe gehört: Julia Gattringer ist vor kurzem zur Geschäftsführerin der DIM bestellt worden. Gattringer ist seit dem Jahr 2015 bei der IMV Immobilien Mangagement GmbH und war bisher im Bereich Verwaltung Wohnungseigentum tätig. „Julia Gattringer ist eine engagierte und kompetente Mitarbeiterin, die sich ihrer neuen Aufgabe voller Tatendrang widmen wird“, so Wolfgang Macho, Geschäftsführer der IMV.
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Mehr Stadt braucht das Land
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
[cite3]
Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
[cite4]
Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
[cite5]
Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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Die HYPO NOE First Facility ist als erstes FM-Unternehmen mit einer Compliance- und Antikorruptions-Zertifizierung versehen worden. Geschäftsführerin Vera Futter-Mehringer erklärt die Beweggründe dafür.
Immer wieder kommt es vor, dass die Bau- oder FM-Branche in den Ruch von Korruption gerückt wird. Auch wenn es in den meisten Fällen Vorurteile sein mögen, für die HYPO NOE First Facility war das ein Grund, sich zu Compliance und Antikorruption zertifizieren zu lassen. Für Vera Futter-Mehringer ein bewusster Schritt: "Da wir als Bankentochter der HYPO NOE gewisse Standardvorgaben zwingend erfüllen müssen, war die Zertifizierung nur eine logische Schlussfolgerung. Wir erachten die Compliance-Zertifizierung auch als besonderen USP in einer Branche, wo solche Standards eben noch nicht State-of-the-art sind."
Korrektes Arbeiten
Also sucht man bewusst nach Kunden, die ihrerseits hohe Compliance-Standards haben. Die Compliance-Management-Zertifizierungen nach ISO 19600 und ONR 192050 sowie die Antikorruptions-Zertifizierung nach ISO 37001 sollen die Standards, die man erfüllt, lediglich dokumentieren. Und damit will man auch dezidiert Kunden ansprechen, die Wert auf korrekte Auftragserfüllung legen: "Zu unserer angepeilten Zielgruppe gehören Unternehmen, die ihrerseits berichtspflichtig sind und daher hohe Compliance-Richtlinien setzen müssen. Banken, Fonds, Versicherungen bzw. international tätige AGs oder Unternehmen in öffentlicher Verwaltung", so Futter-Mehringer. Sie fasst das so zusammen: "In Wirklichkeit geht es bei diesen Zertifikaten einfach nur um eine korrekte Arbeitsweise, um eine Grundeinstellung zu ethischem Handeln", so Futter-Mehringer.
Strategische Ausrichtung
Aus Ethik ist eine strategische Ausrichtung geworden, die erfolgversprechend ist. "Gerade bei Neukunden ist Compliance ein wichtiges Thema", so Futter-Mehringer. Und vom Markt wird die HYPO NOE First Facility - wie böse Zungen behaupten - mit dieser Strategie nicht verschwinden.