Der deutsche Büromarkt setzt seinen Höhenflug weiter fort - und gibt damit dem österreichischen Büromarkt eine wohl nicht erreichbar Steilvorlage. Im ersten Halbjahr 2018 wurden an den acht wichtigsten deutschen Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München gut 1,85 Mio. m² Bürofläche umgesetzt. Die Schwelle von 1,8 Mio. m² wurde das zweite Jahr in Folge überschritten und der Vorjahresrekord nur um rund 2,5 Prozent verfehlt. Den höchsten Umsatz erzielte München mit 466.000 m² (+15 Prozent).
Im Verlauf der letzten zwölf Monate hat sich der Leerstandsabbau umfangreich fortgesetzt. Über alle Standorte betrachtet liegt das aktuelle Volumen mit 4,59 Millionen m² um 15 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Mit Ausnahme von Düsseldorf, wo die Leerstände leicht um 4 Prozent auf 953.000 m² angezogen haben, weisen alle übrigen Städte zweistellige Rückgänge auf. Um über ein Drittel (-38 Prozent) hat sich das Angebot in Köln verringert, wo dem Markt nur noch 208.000 m² zur Verfügung stehen und sich die Leerstandsrate mit 2,6 Prozent fast schon Berliner Verhältnissen annähert. Aber auch in München hat sich das Leerstandsvolumen um rund ein Viertel reduziert und liegt bei 634.000 m². Dies entspricht einer Leerstandsrate von 3,0 Prozent im Gesamtmarkt und lediglich noch 2,1 Prozent im Stadtgebiet. Die gleiche Quote (2,1 Prozent) weist Berlin auf, allerdings im gesamten Marktgebiet. Die Leerstände von 405.000 m² (-21 Prozent) reichen bei weitem nicht aus, um die Nachfrage zu befriedigen, insbesondere nicht im Segment moderner Flächen.
Auch in Hamburg wird die 5-Prozent-Marke mittlerweile unterschritten. Der Leerstand von 676.000 m² (-11 Prozent) entspricht einer Leerstandsrate von 4,8 Prozent, und in Essen notiert sie mit 162.000 m² (-16 Prozent) bei 5,2 Prozent. In ähnlicher Größenordnung vollzog sich der Abbau in Leipzig, wo 268.000 m² (-17 Prozent) einer Leerstandsrate von 7,1 Prozent entsprechen. In Frankfurt bedeutet ein Leerstand von 1,28 Mio. m² (-16 Prozent) eine Leerstandsquote von 8,3 Prozent - der niedrigste Wert seit 2002. Erwartungsgemäß hat sich das Mietpreiswachstum in fast allen Städten fortgesetzt. Im Schnitt aller Standorte haben die Spitzenmieten innerhalb eines Jahres um gut 5 Prozent zugelegt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Nach der verlängerten Annahmefrist für die Übernahme des schwedischen Wohnkonzerns Victoria Park hält der Buwog-Eigentümer Vonovia jetzt 66,1 Prozent des Aktienkapitals und 61,2 Prozent der Stimmrechte. Das gab die Vonovia via Pressemitteilung bekannt. Anfang Mai hatte die Vonovia, wie von immoflash berichtet, ein freiwilliges Barangebot zur Übernahme von Victoria Park gestellt, im Laufe der ursprünglichen Annahmefrist haben die Aktionäre der Victoria Park das Angebot für rund 63,8 Prozent des Aktienkapitals und 58,7 Prozent aller Stimmrechte der Victoria Park angenommen. Vergangene Woche endete die verlängerte Annahmefrist.
Dies bedeutet, dass die Vonovia Acquisition Holding insgesamt 35.897.338 Klasse A Aktien, 101.679.569 Klasse B Aktien und 772.063 Vorzugsaktien kontrolliert (inklusive der im Markt bis zum und einschließlich des 4. Juli erworbenen Aktien). Vonovia wird die Annahmefrist nicht weiter verlängern. Die Abwicklung des Angebots für die weiteren angedienten Aktien werde, so Vonovia, voraussichtlich am oder um den Mittwoch in die Wege geleitet.
Die wirtschaftliche Hochkonjunktur macht Logistik- und Industrieimmobilien zu einer begehrten Anlageklasse. Immerhin: Im ersten Halbjahr wurden rund 2,3 Milliarden Euro in Industrie- und Logistikimmobilien investiert, das sind 13 Prozent Marktanteil am gesamten Investmentmarkt, schreibt Colliers in einer aktuellen Analyse. Obwohl der Wert bei weitem nicht an das Rekordergebnis vom Vorjahr (5,4 Milliarden Euro) heranreicht, sticht das Ergebnis doch von den Vergleichswerten der vergangenen Jahre hervor. Das Vorjahresergebnis konnte aber deshalb nicht erreicht werden, da es weniger großvolumige Portfolioverkäufe gegeben hatte. Dennoch waren 56 Prozent der Transaktionen Portfoliodeals, darunter die Übernahme von Alpha Industrial durch den asiatischen Vermögensverwalter Frasers Property mit einem Gesamtwert von 600 Millionen Euro.
Neben den klassischen Logistikimmobilien, die mehr als zwei Drittel des Gesamtergebnisses ausmachten, regten erneut Industrieimmobilien und Gewerbeparks das Interesse der Anleger. Insgesamt wurden in der ersten Jahreshälfte über 1 Milliarde Euro in solche Immobilien angelegt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Verdopplung des Anteils am Gesamtinvestitionsvolumen.
Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International: „Das wesentliche Problem stellt weiterhin das Fehlen von neuen Produkten am Markt dar. Entwicklungsgrundstücke sind besonders in den Ballungsräumen Mangelware, und die Baukosten steigen jährlich, was sich wiederum langfristig in den Mietpreisen widerspiegeln muss. Hinzu kommt, dass Gemeinden Wohn- und Bürobauprojekte deutlich mehr bevorzugen als reine Logistikansiedlungen.“ Die Renditen sind mit durchschnittlich 4,65 Prozent stabil. Für das Gesamtjahr geht Colliers von einem Überschreiten der Sechs-Milliarden-Euro-Marke aus.
Der Trend, veraltete Bürogebäude in Services Apartments umzunutzen, findet bei Investoren immer mehr Anklang. So auch bei der Corestate, die ein solches Projekt mit 260 Serviced Apartments in München gekauft hatte. Diese Wohnungen befinden sich in einem Bürokomplex aus den 1980er Jahren nahe der U-Bahnstation Olympia-Einkaufszentrum, insgesamt umfasst das Objekt 8.300 m² vermietbare Fläche inklusive Gemeinschaftsräume und Fitnessstudio sowie ein Schulungs- und Konferenzzentrum.
Thomas Landschreiber, Co-Founder und Chief Investment Officer, Corestate kommentiert: „Als wirtschaftsstärkste Stadt in Deutschland ist München natürlich ein Traumziel für Investoren im Serviced Apartment Segment mit der Zielgruppe Young Professionals, Geschäftsreisende oder Projektmitarbeiter. Aber auch die Mikrolage des Projekts überzeugt: In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich mehrere international agierende Unternehmen - unter anderem die Deutschlandzentralen des spanischen Telekommunikationsunternehmens Telefónica und des US-Softwareentwicklers Oracle sowie ein Forschungs- und Entwicklungsstandort der BMW Gruppe.“
Holzterrassen sind vielseitig einsetzbar. Doch damit man lange von der schönen Optik was hat, sollte man diese immer gut pflegen. Der Verband der Europäischen Hobelindustrie hat in Zusammenarbeit mit der Holzforschung Austria ein kompaktes und praktisches Nachschlagewerk zu den wichtigsten Punkten zusammengestellt.
Gerade beim Betrieb von Shoppingcentern sind Energiekosten ein virulentes Thema. Schließlich liegt der Energieverbrauch laut Statistik bei zwischen 115 (Non-Food) und 331 kWh (Food) pro m². Das lässt die Energiekosten schnell nach oben schießen. Der Shoppingcenterbetreiber ECE hat diesbezüglich mit dem Betriebsmanager Argentus einen Versuch gestartet, besagte Kosten zu optimieren, indem man den Stromeinkauf neu strukturiert hat. Damit könne man die Energiekosten in Centern signifikant reduzieren, schreibt die ECE in einer Mitteilung. Jährlich seien Einsparungspotenziale von 3,9 Millionen Euro möglich, zudem könne man durch die Tatsache, dass man nur mehr Ökostrom einkauft, auch 149.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden.
Christian Schicht, Director Facility Management bei ECE sieht darin auch Vorteile für die Mieter: „Mit durchdachtem Energiemanagement und dem neu strukturierten Stromeinkauf erreichen wir eine erhebliche Reduzierung der Energiekosten und damit eine Entlastung unserer Mieter bei den allgemeinen Stromkosten.“
Das Maklerunternehmen Immo-Contract ist erneut als österreichischer Leitbetrieb rezertifiziert worden. Im Rahmen eines Immo-Contract-Regionalmeetings ist die Auszeichnung von den Immo-Contract-Geschäftsführern Karl Fichtinger und Bernd Nefischer von Franz Haigl (Leitbetriebe Austria) entgegengenommen worden. Ausgezeichnet werden dabei Unternehmen, die einerseits einen nachhaltigen Unternehmenserfolg aufweisen können und andererseits sowohl Innovation vorantreiben als auch gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Diese Punkte werden zuvor in einem Screening vonseiten Leitbetriebe Austria entsprechend überprüft.
Auch die Süba macht jetzt virtuelle Besichtigungen
von Charles Steiner
Virtual Reality wird immer mehr zu einem gewichtigen Tool für die Vermarktung von Wohnimmobilien, vor allem dann, wenn eine entsprechende Vorverwertung bis zur Fertigstellung immer wichtiger wird. Auch die Süba hat sich jetzt mit dem Thema VR auseinandergesetzt und begonnen, das vor Baubeginn stehende Projekt „KrottenbachDeluxe“ entsprechend zu digitalisieren und virtuelle Rundgänge anzubieten. Anhand von Bauplänen und Ausstattungsbeschreibungen ermöglicht das Unternehmen Squarebytes die Besichtigung einer 80 m² großen Wohnung. Bei dem Projekt „KrottenbachDeluxe“ im 19. Bezirk werden auf insgesamt 1.591 m² zwei Parkvillen mit insgesamt 25 Wohnungen zwischen 38 m² und 94 m² errichtet. Die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant. Heinz Fletzberger, Vorstand der Süba: „Virtual Reality ist nicht die Zukunft, das ist bereits die Gegenwart. Die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, werden wir auch dementsprechend nutzen.“
Personalrochade im Aufsichtsrat der Salzburg Wohnbau: Nachdem die Mitglieder Erich Wagner (Bild rechts) und Michael Wonisch (Bild links) altersbedingt aus dem Gremium ausgeschieden sind, wurden die vakanten Sitze mit Architekt Christian Salmhofer (kleines Bild unten) und dem Wals-Siezenheimer Bürgermeister Joachim Maislinger (kleines Bild oben) besetzt. Salmhofer, der bereits seit 2016 im Aufsichtsrat des Bausparerheims ist, übernimmt damit auch den Vorsitz des Bauausschusses der Salzburg Wohnbau-Gruppe. Maislinger fungiert bereits als Mitglied des Aufsichtsrats beim Salzburger Siedlungswerk sowie der Kommunal Service Salzburg. Die Vorgänger Wagner und Wonisch waren knapp 17 Jahre lang im Aufsichtsrat vertreten.
Die Geschäftsführungsebene der WAG wird jünger: Die Gesellschafterversammlung hat in ihrer gestrigen Sitzung Gerald Aichhorn (41) einstimmig zum Nachfolger von Wolfgang Schön (64) bestellt, der per Ende März 2019 in Pension geht. Ebenfalls zum Mitglied der Geschäftsführung bestellt wurde Horst Irsiegler, derzeit Leiter des Assetmanagements der WAG. Aichhorn wird per Anfang September Mitglied der Geschäftsführung und übernimmt dort mit Anfang April 2019 den Vorsitz. Gerald Aichhorn war zuletzt Geschäftsführer der IHC Holding & Consulting GmbH und damit seit mehr als 10 Jahren verantwortlich für die strategische Neuausrichtung sowie Analyse von Unternehmen. Im Immobilienbereich hat Aichhorn ebenfalls Strategieprojekte begleitet. Die WAG-Gruppe besitzt rund 22.800 Wohnungen an mehr als 40 Standorten in Österreich. Diese verteilen sich auf die fünf Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark und Wien. Mit mehr als 42.900 verwalteten Wohnungen, Gewerbeimmobilien, Garagen und Parkplätzen, mehr als 230 Mitarbeitern an neun Niederlassungen und einem Umsatz der Gruppe von 130,3 Millionen Euro ist die WAG die größte Wohnungsgesellschaft in Oberösterreich. In Wien erfolgte der Markteintritt mit der Wiener Projektentwicklung Kallco.
Der deutsche Büromarkt setzt seinen Höhenflug weiter fort - und gibt damit dem österreichischen Büromarkt eine wohl nicht erreichbar Steilvorlage. Im ersten Halbjahr 2018 wurden an den acht wichtigsten deutschen Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München gut 1,85 Mio. m² Bürofläche umgesetzt. Die Schwelle von 1,8 Mio. m² wurde das zweite Jahr in Folge überschritten und der Vorjahresrekord nur um rund 2,5 Prozent verfehlt. Den höchsten Umsatz erzielte München mit 466.000 m² (+15 Prozent).
Im Verlauf der letzten zwölf Monate hat sich der Leerstandsabbau umfangreich fortgesetzt. Über alle Standorte betrachtet liegt das aktuelle Volumen mit 4,59 Millionen m² um 15 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Mit Ausnahme von Düsseldorf, wo die Leerstände leicht um 4 Prozent auf 953.000 m² angezogen haben, weisen alle übrigen Städte zweistellige Rückgänge auf. Um über ein Drittel (-38 Prozent) hat sich das Angebot in Köln verringert, wo dem Markt nur noch 208.000 m² zur Verfügung stehen und sich die Leerstandsrate mit 2,6 Prozent fast schon Berliner Verhältnissen annähert. Aber auch in München hat sich das Leerstandsvolumen um rund ein Viertel reduziert und liegt bei 634.000 m². Dies entspricht einer Leerstandsrate von 3,0 Prozent im Gesamtmarkt und lediglich noch 2,1 Prozent im Stadtgebiet. Die gleiche Quote (2,1 Prozent) weist Berlin auf, allerdings im gesamten Marktgebiet. Die Leerstände von 405.000 m² (-21 Prozent) reichen bei weitem nicht aus, um die Nachfrage zu befriedigen, insbesondere nicht im Segment moderner Flächen.
Auch in Hamburg wird die 5-Prozent-Marke mittlerweile unterschritten. Der Leerstand von 676.000 m² (-11 Prozent) entspricht einer Leerstandsrate von 4,8 Prozent, und in Essen notiert sie mit 162.000 m² (-16 Prozent) bei 5,2 Prozent. In ähnlicher Größenordnung vollzog sich der Abbau in Leipzig, wo 268.000 m² (-17 Prozent) einer Leerstandsrate von 7,1 Prozent entsprechen. In Frankfurt bedeutet ein Leerstand von 1,28 Mio. m² (-16 Prozent) eine Leerstandsquote von 8,3 Prozent - der niedrigste Wert seit 2002. Erwartungsgemäß hat sich das Mietpreiswachstum in fast allen Städten fortgesetzt. Im Schnitt aller Standorte haben die Spitzenmieten innerhalb eines Jahres um gut 5 Prozent zugelegt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Übernahme der schwedischen Victoria Park
Vonovia hält 66 Prozent
von Charles Steiner
Nach der verlängerten Annahmefrist für die Übernahme des schwedischen Wohnkonzerns Victoria Park hält der Buwog-Eigentümer Vonovia jetzt 66,1 Prozent des Aktienkapitals und 61,2 Prozent der Stimmrechte. Das gab die Vonovia via Pressemitteilung bekannt. Anfang Mai hatte die Vonovia, wie von immoflash berichtet, ein freiwilliges Barangebot zur Übernahme von Victoria Park gestellt, im Laufe der ursprünglichen Annahmefrist haben die Aktionäre der Victoria Park das Angebot für rund 63,8 Prozent des Aktienkapitals und 58,7 Prozent aller Stimmrechte der Victoria Park angenommen. Vergangene Woche endete die verlängerte Annahmefrist.
Dies bedeutet, dass die Vonovia Acquisition Holding insgesamt 35.897.338 Klasse A Aktien, 101.679.569 Klasse B Aktien und 772.063 Vorzugsaktien kontrolliert (inklusive der im Markt bis zum und einschließlich des 4. Juli erworbenen Aktien). Vonovia wird die Annahmefrist nicht weiter verlängern. Die Abwicklung des Angebots für die weiteren angedienten Aktien werde, so Vonovia, voraussichtlich am oder um den Mittwoch in die Wege geleitet.
Die wirtschaftliche Hochkonjunktur macht Logistik- und Industrieimmobilien zu einer begehrten Anlageklasse. Immerhin: Im ersten Halbjahr wurden rund 2,3 Milliarden Euro in Industrie- und Logistikimmobilien investiert, das sind 13 Prozent Marktanteil am gesamten Investmentmarkt, schreibt Colliers in einer aktuellen Analyse. Obwohl der Wert bei weitem nicht an das Rekordergebnis vom Vorjahr (5,4 Milliarden Euro) heranreicht, sticht das Ergebnis doch von den Vergleichswerten der vergangenen Jahre hervor. Das Vorjahresergebnis konnte aber deshalb nicht erreicht werden, da es weniger großvolumige Portfolioverkäufe gegeben hatte. Dennoch waren 56 Prozent der Transaktionen Portfoliodeals, darunter die Übernahme von Alpha Industrial durch den asiatischen Vermögensverwalter Frasers Property mit einem Gesamtwert von 600 Millionen Euro.
Neben den klassischen Logistikimmobilien, die mehr als zwei Drittel des Gesamtergebnisses ausmachten, regten erneut Industrieimmobilien und Gewerbeparks das Interesse der Anleger. Insgesamt wurden in der ersten Jahreshälfte über 1 Milliarde Euro in solche Immobilien angelegt. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Verdopplung des Anteils am Gesamtinvestitionsvolumen.
Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International: „Das wesentliche Problem stellt weiterhin das Fehlen von neuen Produkten am Markt dar. Entwicklungsgrundstücke sind besonders in den Ballungsräumen Mangelware, und die Baukosten steigen jährlich, was sich wiederum langfristig in den Mietpreisen widerspiegeln muss. Hinzu kommt, dass Gemeinden Wohn- und Bürobauprojekte deutlich mehr bevorzugen als reine Logistikansiedlungen.“ Die Renditen sind mit durchschnittlich 4,65 Prozent stabil. Für das Gesamtjahr geht Colliers von einem Überschreiten der Sechs-Milliarden-Euro-Marke aus.
260 Serviced Apartments mit 8.300 m²
Corestate kauft in München
von Charles Steiner
Der Trend, veraltete Bürogebäude in Services Apartments umzunutzen, findet bei Investoren immer mehr Anklang. So auch bei der Corestate, die ein solches Projekt mit 260 Serviced Apartments in München gekauft hatte. Diese Wohnungen befinden sich in einem Bürokomplex aus den 1980er Jahren nahe der U-Bahnstation Olympia-Einkaufszentrum, insgesamt umfasst das Objekt 8.300 m² vermietbare Fläche inklusive Gemeinschaftsräume und Fitnessstudio sowie ein Schulungs- und Konferenzzentrum.
Thomas Landschreiber, Co-Founder und Chief Investment Officer, Corestate kommentiert: „Als wirtschaftsstärkste Stadt in Deutschland ist München natürlich ein Traumziel für Investoren im Serviced Apartment Segment mit der Zielgruppe Young Professionals, Geschäftsreisende oder Projektmitarbeiter. Aber auch die Mikrolage des Projekts überzeugt: In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich mehrere international agierende Unternehmen - unter anderem die Deutschlandzentralen des spanischen Telekommunikationsunternehmens Telefónica und des US-Softwareentwicklers Oracle sowie ein Forschungs- und Entwicklungsstandort der BMW Gruppe.“
Die richtige Pflege macht es aus
Vielfältige Holzterrassen
von Eva Palatin
Holzterrassen sind vielseitig einsetzbar. Doch damit man lange von der schönen Optik was hat, sollte man diese immer gut pflegen. Der Verband der Europäischen Hobelindustrie hat in Zusammenarbeit mit der Holzforschung Austria ein kompaktes und praktisches Nachschlagewerk zu den wichtigsten Punkten zusammengestellt.
und strukturiert dafür den Stromeinkauf neu
ECE reduziert Energiekosten
von Charles Steiner
Gerade beim Betrieb von Shoppingcentern sind Energiekosten ein virulentes Thema. Schließlich liegt der Energieverbrauch laut Statistik bei zwischen 115 (Non-Food) und 331 kWh (Food) pro m². Das lässt die Energiekosten schnell nach oben schießen. Der Shoppingcenterbetreiber ECE hat diesbezüglich mit dem Betriebsmanager Argentus einen Versuch gestartet, besagte Kosten zu optimieren, indem man den Stromeinkauf neu strukturiert hat. Damit könne man die Energiekosten in Centern signifikant reduzieren, schreibt die ECE in einer Mitteilung. Jährlich seien Einsparungspotenziale von 3,9 Millionen Euro möglich, zudem könne man durch die Tatsache, dass man nur mehr Ökostrom einkauft, auch 149.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden.
Christian Schicht, Director Facility Management bei ECE sieht darin auch Vorteile für die Mieter: „Mit durchdachtem Energiemanagement und dem neu strukturierten Stromeinkauf erreichen wir eine erhebliche Reduzierung der Energiekosten und damit eine Entlastung unserer Mieter bei den allgemeinen Stromkosten.“
Darf weiterhin den Titel Leitbetrieb führen
Award zum Tag: Leitbetrieb Immo-Contract
von Charles Steiner
Das Maklerunternehmen Immo-Contract ist erneut als österreichischer Leitbetrieb rezertifiziert worden. Im Rahmen eines Immo-Contract-Regionalmeetings ist die Auszeichnung von den Immo-Contract-Geschäftsführern Karl Fichtinger und Bernd Nefischer von Franz Haigl (Leitbetriebe Austria) entgegengenommen worden. Ausgezeichnet werden dabei Unternehmen, die einerseits einen nachhaltigen Unternehmenserfolg aufweisen können und andererseits sowohl Innovation vorantreiben als auch gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Diese Punkte werden zuvor in einem Screening vonseiten Leitbetriebe Austria entsprechend überprüft.
Auch die Süba macht jetzt virtuelle Besichtigungen
VR im Vormarsch
von Charles Steiner
Virtual Reality wird immer mehr zu einem gewichtigen Tool für die Vermarktung von Wohnimmobilien, vor allem dann, wenn eine entsprechende Vorverwertung bis zur Fertigstellung immer wichtiger wird. Auch die Süba hat sich jetzt mit dem Thema VR auseinandergesetzt und begonnen, das vor Baubeginn stehende Projekt „KrottenbachDeluxe“ entsprechend zu digitalisieren und virtuelle Rundgänge anzubieten. Anhand von Bauplänen und Ausstattungsbeschreibungen ermöglicht das Unternehmen Squarebytes die Besichtigung einer 80 m² großen Wohnung. Bei dem Projekt „KrottenbachDeluxe“ im 19. Bezirk werden auf insgesamt 1.591 m² zwei Parkvillen mit insgesamt 25 Wohnungen zwischen 38 m² und 94 m² errichtet. Die Fertigstellung ist für Ende 2019 geplant. Heinz Fletzberger, Vorstand der Süba: „Virtual Reality ist nicht die Zukunft, das ist bereits die Gegenwart. Die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, werden wir auch dementsprechend nutzen.“
Personalrochade im Aufsichtsrat der Salzburg Wohnbau: Nachdem die Mitglieder Erich Wagner (Bild rechts) und Michael Wonisch (Bild links) altersbedingt aus dem Gremium ausgeschieden sind, wurden die vakanten Sitze mit Architekt Christian Salmhofer (kleines Bild unten) und dem Wals-Siezenheimer Bürgermeister Joachim Maislinger (kleines Bild oben) besetzt. Salmhofer, der bereits seit 2016 im Aufsichtsrat des Bausparerheims ist, übernimmt damit auch den Vorsitz des Bauausschusses der Salzburg Wohnbau-Gruppe. Maislinger fungiert bereits als Mitglied des Aufsichtsrats beim Salzburger Siedlungswerk sowie der Kommunal Service Salzburg. Die Vorgänger Wagner und Wonisch waren knapp 17 Jahre lang im Aufsichtsrat vertreten.
Die Geschäftsführungsebene der WAG wird jünger: Die Gesellschafterversammlung hat in ihrer gestrigen Sitzung Gerald Aichhorn (41) einstimmig zum Nachfolger von Wolfgang Schön (64) bestellt, der per Ende März 2019 in Pension geht. Ebenfalls zum Mitglied der Geschäftsführung bestellt wurde Horst Irsiegler, derzeit Leiter des Assetmanagements der WAG. Aichhorn wird per Anfang September Mitglied der Geschäftsführung und übernimmt dort mit Anfang April 2019 den Vorsitz. Gerald Aichhorn war zuletzt Geschäftsführer der IHC Holding & Consulting GmbH und damit seit mehr als 10 Jahren verantwortlich für die strategische Neuausrichtung sowie Analyse von Unternehmen. Im Immobilienbereich hat Aichhorn ebenfalls Strategieprojekte begleitet. Die WAG-Gruppe besitzt rund 22.800 Wohnungen an mehr als 40 Standorten in Österreich. Diese verteilen sich auf die fünf Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark und Wien. Mit mehr als 42.900 verwalteten Wohnungen, Gewerbeimmobilien, Garagen und Parkplätzen, mehr als 230 Mitarbeitern an neun Niederlassungen und einem Umsatz der Gruppe von 130,3 Millionen Euro ist die WAG die größte Wohnungsgesellschaft in Oberösterreich. In Wien erfolgte der Markteintritt mit der Wiener Projektentwicklung Kallco.
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
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Disneys Zoomania präsentiert ein farbenfrohes Meisterwerk der Stadtplanung. Prädikat: Nachahmungswert.
Liebe Stadtplaner und -innen, ich habe eine Aufgabe für Sie. Die Stadt, die Sie entwerfen sollen, muss für folgende Zielgruppen geeignet sein: Die Einwohner sind zwischen wenigen Zentimetern und etwa zwei Meter groß und wiegen zwischen ein paar Gramm und einigen Tonnen. Die Wohlfühltemperatur beträgt, je nach Gruppe, zwischen minus 40 und plus 40 Grad Celsius. Wie löst man eine solche Aufgabe? Mit sehr viel Fantasie - wie die Architekten von Zootopia, der knuddelig-bunten Tiermetropole aus dem Disneyfilm "Zoomania". Eine Stadt, die definitiv einen genaueren Blick lohnt - denn nie zuvor war ein Animationsfilm so detailreich Das Zentrum der Stadt ist Savanna Central - hier macht Hauptfigur und Hasenpolizistin Judy Hopps das erste Mal Bekanntschaft mit dem Schmelztiegel der Tierwelt. Rathaus, Polizeizentrale und Bahnhof ordnen sich um einen zentralen Brunnen an, der das Wasserloch symbolisieret, aus dem sich die Stadt entwickelt hat. Rundherum befinden sich Tundratown, Sahara Square, das Rainforest District, Little Rodentia und Bunny Borrough - die eine perfekt durchdachte Smart-City-Automatic speist: Im Rainforest District befinden sich riesige künstliche Bäume. Sie pumpen Flusswasser durch einen Brenner, der mit Dung beheizt wird, nach oben in die Baumkronen. Dort wird Wasserdampf und Wasser durch ein Sprinklersystem über den Bezirk verteilt und ein Regenwaldklima erzeugt. Mit der Energie aus diesem riesigen Wasserkraftwerk wird die Trennwand zwischen Tundratown, dem arktischen Bezirk, und Sahara Square, der stadteigenen Wüste, betrieben. In Tundratown liegt eine dicke Schneeschicht, die Bewohner erfreuen sich täglich - pünktlich um drei Uhr nachmittags - an einem Blizzard. Um das alles zu bewerkstelligen, sind in die Trennmauern zu Sahara Square riesige Kühlaggregate eingelassen - deren heiße Abluft auf der anderen Seite wieder die Wüste beheizt. Ein perfekt abgestimmtes Ökosystem also. Wenn es doch in der Realität nur auch so einfach wäre.
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
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Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
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Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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