CA Immo lud zu Veranstaltung über Compliance an der Börse
Vienna Insider Party ist Vergangenheit
von Stefan Posch
Die CA Immo lud gestern in kleinem Kreise zu einer Veranstaltung zum Thema „Corporate Governance & Compliance als Erfolgskriterium auf dem Börsenparkett“ in ihre Räumlichkeiten.
Christoph Boschan, Vorstandvorsitzender der Wiener Börse, referierte in seiner Keynote, die er gemeinsam mit Martin Wenzl, Leiter der Abteilung Market & Product Development der Wiener Börse, hielt, über die Notwendigkeit von Kodizes für Corporate Governance und Compliance. Die Zeiten, als die Wiener Börse bei internationalen Investoren den wenig schmeichelhaften Namen Vienna Insider Party (VIP) verliehen bekam seien längst vorbei. In der Vergangenheit seien internationale Standards eingeführt und ein regulatorischer Fortschritt erzielt worden. 2002 sei etwa der Österreichischer Corporate Governance Kodex (ÖCGK) eingeführt worden, dessen Einhaltung eine Aufnahmevoraussetzung für den Prime Market der Wiener Börse darstellt. Boschan führt auch aus, wie eine Indexzugehörigkeit zu einer besseren Liquiditätsstufe führen kann und nennt die Unternehmen Porr und Lenzing als Beispiel.
Wie wichtig Corporate Governance & Compliance für börsennotierte Unternehmen sind zeigt laut Boschan auch die Causa FACC. Die Gesellschaft wurde durch einen Fake President Fraud (falsche E-Mail in Namen des CEOs) um etwa 50 Millionen Euro betrogen, was auch Auswirkungen auf den Aktienkurs hatte. Doch mit einer rigiden Aufarbeitung und einer guten Kapitalmarktkommunikation sei es gelungen das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen und somit den Kurs wieder nach oben zu korrigieren. „Die Arbeit des Investor Relations hört nicht mit dem Listing auf, sondern beginnt erst damit“, so Boschan.
Im Anschluss diskutierten Gastgeber Hans Volkert Volckens (Vorstand der CA Immo) Sven Bienert (Vorstand der ICG und Aufsichtsrat der CA Immo), Daniel Riedl (Vorstandsvorsitzender der Buwog) und Herta Stockbauer (Vorstand der BKS Bank und Aufsichtsratsvorsitzende der Oberbank) unter der Moderation von Brigitta Schwarzer (Geschäftsführende Gesellschafterin Inara) über die Frage „Corporate Governance & Compliance, Chefsache oder Stiefkind?“. Alle Teilnehmer waren sich schnell einig, dass Corporate Governance & Compliance Chefsache ist. Laut Volckens wird nur nachgefragt, ob man einen CGC-Kodex hat, wenn man keinen hat. International werde davon ausgegangen, dass man Kodizes hat. Riedl ist der Meinung, dass alles was in dem Kodex steht, ein guter Chef sowieso einhält. „Es steht nicht viel anderes drinnen, als was man in einer guten Kinderstube gelernt hat“, so der Buwog-CEO. Bienert gibt zu bedenken, dass Corporate Governance & Compliance vom Chef vorgelebt werden muss. Stockbauer geht auch auf die Situation der Banken ein, wo laut der BKS Bank-Vorständin eine Überregulierung dafür gesorgt hat, dass sich die Geschäftsmodelle der Geldhäuser immer mehr angleichen.
Bestes Ergebnis seit Börsengang
Warimpex mit erfolgreichem Geschäftsjahr
von Stefan Posch
Die Warimpex hat den Turnaround endgültig geschafft. Mit einem Periodengewinn von 40,5 Millionen Euro wurde im Geschäftsjahr 2017 das beste Ergebnis seit dem Börsengang 2007 erreicht. Wesentlicher Grund dafür sind laut dem Unternehmen positive Büroimmobilienbewertungen sowie Verkaufsgewinne resultierend aus der Veräußerung von acht Hotelbeteiligungen im Mai 2017. Aufgrund einer Änderung im Bewertungsergebnis fällt das geprüfte Jahresergebnis etwas geringer aus als das Anfang April veröffentlichte vorläufige Ergebnis.
Auf der operativen Seite gingen durch den Wegfall der verkauften acht Hotelbeteiligungen die Umsatzerlöse im Hotelbereich von 51,9 Millionen auf 27,5 Millionen Euro zurück. Kompensiert wird dieser Rückgang durch den
Anstieg der Umsatzerlöse aus der Vermietung von Büroimmobilien von 8,6 Millionen auf 13,2 Millionen Euro. Dies ist vor allem auf die Fertigstellung des voll vermieteten Multifunktionsgebäudes Bykovskaya in der Airportcity St. Petersburg zurückzuführen. Der Konzernumsatz verringerte sich von 62,2 Millionen Euro auf 42,4 Millionen Euro.
„2017 war für Warimpex ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr. Durch den Teilportfolioverkauf konnten wir in einem Schwung nachholen, was in den konjunkturell schwachen Vorjahren nicht mit einer aus unserer Sicht ausreichend guten Rendite möglich war. Diese Transaktion hat nicht nur unsere Kennzahlen deutlich verbessert und das Unternehmen auf eine starke Basis gestellt“, so Warimpex-CEO Franz Jurkowitsch. Der Verkauf habe auch gezeigt, dass sich die auf Langfristigkeit und Flexibilität ausgerichtete Unternehmensstrategie bewährt habe. „Nämlich Hotels und Büros zu entwickeln und so lange im Bestand zu halten, bis durch einen Verkauf die höchste Wertschöpfung realisiert werden kann“, so Jurkowitsch weiter.