Millionenforderung der WW-Gründer
Jeweils mehr als 5,6 Millionen Euro wegen Bürgschaften
von Stefan Posch
Beim Insolvenzverfahren der WW Holding, die Mutter der Wienwert AG, wurden insgesamt etwa 79 Millionen Euro an Forderungen angemeldet. Vom Insolvenzverwalter Norbert Abel anerkannt wurden aber nur 35,9 Millionen Euro. Das geht aus dem Anmeldungsverzeichnis hervor, das dem immoflash vorliegt.
Als Gläubiger haben sich auch die Wienwert-Gründer Wolfgang Sedelmayer und Nikos Bakirzoglu gemeldet. Sedelmayer fordert demnach 5,64 Millionen Euro und Bakirzuglu 5,72 Millionen Euro. Zudem fordert die Gesellschaft Wienwert L144 HHM BETA Immobilienhandel KG, die auch den Gründern zuzurechnen ist, ihrerseits ein knappe Million Euro. Laut dem Anwalt der Gründer, Stefan Prochaska, handelt es sich dabei um Forderungen aufgrund von Bürgschaften für Bauherrenmodelle, die die Wienwert-Gründer für die Gesellschaft eingegangen seien. "Die Lösung für die Beseitigung der Bürgschaften wäre die Fertigstellung der jeweiligen Projekte mit einem neuen Übernehmer, wodurch der Regress entfallen würde", so Prochaska. Alle drei Forderungen wurden aber vom Insolvenzverwalter bis dato nicht anerkannt. Zudem soll es eine Forderung vonseiten des Insolvenzverwalters gegen Sedelmayer und Bakirzoglu bzw. ihrer Gesellschaften in Millionenhöhe aufgrund ihrer Verrechnungskonten geben. Alleine bei der WW-Holding sollen rund 1,55 Millionen Euro offen sein.
Nachfrage hoch, Veränderungen durch Proptechs
Immobranche optimistisch
von Gerhard Rodler
Der globale Immobilienmarkt profitiert trotz seines späten Zyklus von starken Renditen für Investoren und einem positiven globalen Konjunkturausblick. Zu diesem Ergebnis kommt Emerging Trends in Real Estate - The Global Outlook for 2018, eine jährliche Prognose, die gemeinsam von PwC und dem Urban Land Institute (ULI) veröffentlicht wird. Die Branchenführer sind sich einig, dass sich die Immobilienwirtschaft gerade in einer besonders interessanten und herausfordernden Zeit befindet. „Wir erleben ein gestiegenes Anforderungsprofil an die Immobilie gepaart mit einem dynamischeren operativen Immobiliengeschäft. Dies ist ein zentraler Punkt für Investoren, die einerseits Risiken verwalten, andererseits aber auch nach innovativen und kostengünstigen Wegen suchen müssen, um Zugang zu operativer Expertise und Innovation zu erhalten“, so Wolfgang Vejdovsky, Territory Leader Real Estate bei PwC Österreich. Die Immobilienbranche muss die richtige Balance zwischen Risikomanagement, Innovation und Unternehmertum finden, sind sich alle Befragten einig.
Die europäische Immobilienwirtschaft steht der Zukunft „vorsichtig, aber positiv“ gegenüber. In Europa profitiert die Immobilienbranche von der Tatsache, dass die Wirtschaft der Europäischen Union mit dem höchsten Tempo innerhalb dieses Jahrzehnts wächst. Das fördert sowohl die Nachfrage bei den Nutzern als auch die Investitionsrate. Ein Großteil des Wachstums wurde vor allem von den Kernländern Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien getragen.
Zahlen aus der aktuellen EU-Statistik von Eurostat zeigen, dass die EU im Jahr 2017 um 2,5 Prozent gewachsen ist - die stärkste Leistung seit 2007.
Die Grenzen zwischen traditionellen Immobilienunternehmen und Neueinsteigern, vor allem aus dem technischen Bereich, verschwimmen immer mehr. Die digitale Transformation, veränderte Kundenanforderungen sowie die neuen Geschäftsmodelle wie „Space-as-a-Service“ sorgen für eine zunehmende Komplexität der Immobilienwirtschaft. So ergeben sich viele Möglichkeiten für neue Marktteilnehmer, den Sektor zu disruptieren sowie Wert- und Marktanteile für sich zu gewinnen.