Wiener Highstreets mit höchster Wertzuwachsrate
Österreichs Immos mit Top-Performance
von Charles Steiner
Österreichische Gewerbeimmobilien haben seit 2004 massiv an Wert gewonnen, besonders Wiener Highstreets hatten eine extreme Kapitalzuwachsrendite erfahren. Das geht aus dem Österreichischen Immobilien Index des Finanzdienstleisters MSCI hervor, der gestern im Park Hyatt in Wien präsentiert wurde. Diesem zufolge sind die Kapitalwerte von institutionellen Investoren um 5,3 Prozent gestiegen und liegen jetzt bei 6,9 Milliarden Euro, aufgeteilt auf 14 Portfolien. Damit liegt der Österreichische Immobilien Index für 2017 bei 6,4 Prozent, die Zahl setzt sich aus der Netto-Cashflow-Rendite und der Wertänderungsrendite zusammen. Letztere ist mit 1,9 Prozent auf einem Rekordwert, der jene Kapitalwachstumsrenditen von 2006 und 2016 (jeweils 1,6 Prozent) deutlich übertroffen hatte. Den stärksten Wertzuwachs haben dabei Wiener Highstreets mit 8,4 Prozent bei einer Netto-Cashflow-Rendite von 4,4 Prozent erfahren, von der Erstauflage des Index bis jetzt betrachtet, ist das ein Plus von 165 Basispunkten. Generell habe sich die Performance im Handel in allen Segmenten verbessert, wie aus dem Immobilien Index hervorgeht. Die Wertänderungsrendite im Bürosektor liegt für Wien zusammen bei knapp 1,9 Prozent, wobei die stärksten Wertzuwachsraten in Wien in den Bezirken 2 bis 9 (2,6 Prozent) gemessen wurden, im ersten Bezirk liegen sie immerhin bei 2,3 Prozent. Der Total Return lag beim Handel bei 7 Prozent, bei Büros bei 6,1 Prozent.
Was Investments in Aktien, Anleihen, Immobilienaktien und Immobilieninvestitionen betrifft, haben sich letztere bei der Performance der vergangenen zehn Jahre sehr stabil entwickelt, wohingegen Aktien und Immobilienaktien als eher volatil erwiesen.
Die Daten, die von MSCI für den Index erhoben hatten, stammen von den institutionellen Investoren Warburg HIH, IG Immobilien, Aberdeen, S Immo, Segro, Generali Real Estate, Bank Austria Real Invest, Segro, Zurich, SEB, Commerz Real, CBRE Global Investors, Semper Constantia und Triuva. Deren Assets im Gesamtwert von 6,9 Milliarden Euro teilen sich zu 34 Prozent auf Büros, 20 Prozent auf Retail, 29 Prozent auf Wohnen und 15 Prozent auf Sonstiges (etwa Hotel oder Logistik) wie zwei Prozent auf Industrie auf. Genannte Institutionelle Investoren sehen zu zwei Dritteln überdies eine Aufwertung ihrer Immobilienwerte. Nur ein Viertel prognostiziert eine Korrektur nach unten.
Stabiles Wirtschaftswachstum sorgt für Stabilität
Ausländer lieben Österreich
von Charles Steiner
Österreichische Gewerbeimmobilien haben eine positive Zukunft für ausländische Investoren, was Stabilität und Wachstumspotenzial betrifft. Zu diesem Schluss gelangt die Warburg HIH in einem hauseigenen Research, dessen Ergebnisse in einer Pressemitteilung veröffentlicht wurde. Dieser zufolge nehmen besonders Büro-, Einzelhandels- und Hotelimmobilien in Wien eine besondere Stellung ein. Dem entsprechend dürfte das starke Interesse von Seiten ausländischer Investoren nach dem Rekordinvestmentjahr 2017 weiterhin anhalten, wie Martin Sabelko, Geschäftsführer der Warburg-HIH Invest Real Estate Austria, einschätzt. Vor allem das Wirtschaftswachstum in Österreich spricht für ein Investment in österreichische Gewerbeimmobilien: „Das Bruttoinlandsprodukt Österreichs ist 2017 um 3,1 Prozent gewachsen und wird aller Voraussicht nach auch 2018 um deutlich mehr als zwei Prozent zunehmen. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Arbeitslosenquote bis 2019 auf weniger als fünf Prozent zurückgehen wird. Die stabile Wachstumsphase, in die die österreichische Wirtschaft nach Überwindung der Finanzmarktkrise, der anschließenden Rezession und der peripheren Staatsschuldenkrise in den Jahren 2007 bis 2012 eingetreten ist, setzt sich somit weiter fort und bietet in Verbindung mit weiterhin niedrigen Zinsen ein attraktives Umfeld für Investments an den Immobilienmärkten“, so Sabelko. Dass das Interesse internationaler Investoren besonders stark ist, macht Sabelko am starken Anstieg des Investmentvolumens im vergangenen Jahr auf insgesamt 5,34 Milliarden Euro fest: „Mit einem Zuwachs um mehr als 7,5 Prozent wies Österreich 2017 die dynamischste Wachstumsrate unter allen europäischen Gewerbeimmobilienmärkten auf.“ Allein 80 Prozent davon entfielen auf Wien.
Das rege Investoreninteresse führt aber auch dazu, dass die Renditen weiterhin unter Druck geraten. Bei erstklassigen Büroobjekten im CBD seien 3,9 Prozent gemessen worden, in Wiener High Streets waren es nur mehr 3,25 Prozent, bei Einkaufszentren bis zu vier Prozent.
Der Ausblick bleibt weiterhin positiv: Die Märkte würden weiterhin durch die positive Bevölkerungsentwicklung stimuliert. Der Retailimmobilienmarkt würde von der ausgeglichenen Kaufkraft profitieren, der Hotelimmobilienmarkt durch die internationale Attraktivität Wiens.