Die rund 1.800 Besucher des EHL-Benefizkonzerts zugunsten des CS-Hospiz Rennweg am 13. März im Großen Saal haben einen musikalisch sowie philantropischen Abend mit der Aufführung Giuseppe Verdis Requiem genießen können. Das Orchesters camerata ars vivendi, das von Georg Mark dirigiert wurde, beeindruckte genauso wie die drei Chöre, wu chor wien, Chor im Hemd und Cantus Novus, die für einen - für das Werk erforderlichen - durchdringenden Chorklang sorgten. Zusammen mit den Solisten Caroline Wenborne (Sopran), Christina Baader (Mezzosopran), Victor Campos Leal (Tenor) und Wolfgang Bankl (Bass) standen 250 Musiker auf der Bühne des Großen Saal des Wiener Konzerthauses.
Dirigent Georg Mark sorgte von seinem Pult aus für eine intensive Spannung, die er von den fast gesprochenen Moll-Akkorden des „Requiem aeternam“ über die zentrale „Dies irae“-Sequenz bis zum abschließenden „Libera me“ halten konnte. Der Dirigent verlor dabei nie die Kontrolle über den Klangkörper, auch nicht im Tuba Mirum, wo es gilt die Ferntrompeten ohne Blickkontakt in das Gesamtgefüge einzubinden.
Aus dem Soloquartett stach besonders Christina Baader hervor. Mit hoher Intensität interpretierte sie den Mezzosopranpart, ohne aber etwa im flehenden Recordare Zurückhaltung missen zu lassen, um ihre Duettpartnerin Caroline Wenborne dynamisch nicht zu überfordern.
Das Publikum zeigte sich hellauf begeistert. Tosender und minutenlang anhaltender Applaus folgten dem Schlussakkord des Libera me, bei dem um die Befreiung vor dem jüngsten Gericht gefleht wird. Ein höchstgelungener Abend, der zeigt, dass nicht nur der Zweck sondern auch das Mittel dazu erfüllend sein kann.
Das Benefizkonzert, wo Verdis Messa da Requiem aufgeführt wurde, war ein großer Erfolg. Insgesamt 80.000 Euro wurde an Caritas Socialis Hospiz Rennweg gespendet. Damit werden neue Räumlichkeiten des Hospizes renoviert. Im Orchester musizierten auch einige Hobbymusiker der Immobilienbranche. Michael Ehlmaier und Sandra Bauernfeind spielten auf der Geiger und begeisterten gemeinsam mit 250 Musikern das Publikum.
Über die Entstehungsgeschichte der Messa da Requiem
von Charles Steiner
Liturgische Musik hatte Giuseppe Verdi bei der Uraufführung der Messa da Requem schon seit über 30 Jahren nicht mehr gemacht. Als aber der Komponistenkollege Gioachino Rossini 1868 starb, regte Verdi die zu der Zeit bedeutendsten italienischen Komponisten dazu an, eine Totenmesse, die Messa per Rossini zu komponieren. Ein Jahr später hätte die Uraufführung an Rossinis Todestag in Bologna stattfinden sollen. Verdi steuerte dabei das Libera Me bei. Aus diversen Widrigkeiten fand die Uraufführung aber nicht statt. Vier Jahre war dann Sendepause.
1873 starb allerdings der Dichter Alessandro Manzoni, eine Schlüsselfigur des Risorgimento, der Nationwerdung Italiens. Nachdem Verdi ebenfalls ein glühender Verfechter des Risorgimento war, bot er der Stadt Mailand die Komposition einer Messe an, die - genau wie damals bei Rossini - am ersten Todestag Manzonis aufgeführt werden soll. Die Stadt nahm das Angebot an. Und das Libera Me, das seinerzeit für Rossini komponiert wurde, wurde alsdann zum Schlüsselstück für das gesamte Requiem. Und tatsächlich: Am 22. Mai 1874 fand die Uraufführung in der Kirche San Marco zu Mailand statt. In den Jahren später wurde das Werk dann in Paris, London und Wien sowie in Köln und München gespielt.
80.000 Euro konnten beim Benefizkonzert für das CS Hospiz Rennweg eingespielt werden. „Mein großer Dank gebührt allen BesucherInnen, Sponsoren und natürlich den Aufführenden des Abends, ganz besonders Brigitte und Peter Gassler, die mit ,Kunst Hilft' dieses Konzert maßgeblich ermöglichen“, zeigt sich Christine Schäfer, Vorstandsvorsitzende der CS Caritas Socialis Privatstiftung, hocherfreut. „Die Einnahmen des Konzertes - ein ganz großes Dankeschön an die UnterstützerInnen aus der Immobilienbranche - kommen direkt den von uns betreuten Menschen im CS Hospiz Rennweg zugute und schenken dort Lebensqualität bis zuletzt, um am Ende des Lebens noch einmal Leben zu können“ Das CS Hospiz Rennweg betreut seit über 20 Jahren schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen. Im vergangenen Jahr wurde das CS Hospiz Rennweg unter dem Motto „Hospiz braucht #mehrRaum“ umfassend umgebaut: Alle Zweibettzimmer wurden in Einzel- und Familienzimmer umgebaut und ein Schlafsofa in jedem Zimmer sowie ein zusätzliches Gästezimmer ermöglichen es Angehörigen, auch über Nacht zu bleiben. In der zur Gänze aus Spenden finanzierten psychotherapeutischen Beratungsstelle „Roter Anker“ werden Kinder, Jugendliche und ihre Eltern auch nach dem Tod ihrer Mama oder ihres Papas weiter betreut.
Die rund 1.800 Besucher des EHL-Benefizkonzerts zugunsten des CS-Hospiz Rennweg am 13. März im Großen Saal haben einen musikalisch sowie philantropischen Abend mit der Aufführung Giuseppe Verdis Requiem genießen können. Das Orchesters camerata ars vivendi, das von Georg Mark dirigiert wurde, beeindruckte genauso wie die drei Chöre, wu chor wien, Chor im Hemd und Cantus Novus, die für einen - für das Werk erforderlichen - durchdringenden Chorklang sorgten. Zusammen mit den Solisten Caroline Wenborne (Sopran), Christina Baader (Mezzosopran), Victor Campos Leal (Tenor) und Wolfgang Bankl (Bass) standen 250 Musiker auf der Bühne des Großen Saal des Wiener Konzerthauses.
Dirigent Georg Mark sorgte von seinem Pult aus für eine intensive Spannung, die er von den fast gesprochenen Moll-Akkorden des „Requiem aeternam“ über die zentrale „Dies irae“-Sequenz bis zum abschließenden „Libera me“ halten konnte. Der Dirigent verlor dabei nie die Kontrolle über den Klangkörper, auch nicht im Tuba Mirum, wo es gilt die Ferntrompeten ohne Blickkontakt in das Gesamtgefüge einzubinden.
Aus dem Soloquartett stach besonders Christina Baader hervor. Mit hoher Intensität interpretierte sie den Mezzosopranpart, ohne aber etwa im flehenden Recordare Zurückhaltung missen zu lassen, um ihre Duettpartnerin Caroline Wenborne dynamisch nicht zu überfordern.
Das Publikum zeigte sich hellauf begeistert. Tosender und minutenlang anhaltender Applaus folgten dem Schlussakkord des Libera me, bei dem um die Befreiung vor dem jüngsten Gericht gefleht wird. Ein höchstgelungener Abend, der zeigt, dass nicht nur der Zweck sondern auch das Mittel dazu erfüllend sein kann.
Die Eindrücke des Benefizkonzerts
Messa da Requiem im Video
von Eva Palatin
Das Benefizkonzert, wo Verdis Messa da Requiem aufgeführt wurde, war ein großer Erfolg. Insgesamt 80.000 Euro wurde an Caritas Socialis Hospiz Rennweg gespendet. Damit werden neue Räumlichkeiten des Hospizes renoviert. Im Orchester musizierten auch einige Hobbymusiker der Immobilienbranche. Michael Ehlmaier und Sandra Bauernfeind spielten auf der Geiger und begeisterten gemeinsam mit 250 Musikern das Publikum.
Über die Entstehungsgeschichte der Messa da Requiem
Eine Hommage an Gioachino Rossini
von Charles Steiner
Liturgische Musik hatte Giuseppe Verdi bei der Uraufführung der Messa da Requem schon seit über 30 Jahren nicht mehr gemacht. Als aber der Komponistenkollege Gioachino Rossini 1868 starb, regte Verdi die zu der Zeit bedeutendsten italienischen Komponisten dazu an, eine Totenmesse, die Messa per Rossini zu komponieren. Ein Jahr später hätte die Uraufführung an Rossinis Todestag in Bologna stattfinden sollen. Verdi steuerte dabei das Libera Me bei. Aus diversen Widrigkeiten fand die Uraufführung aber nicht statt. Vier Jahre war dann Sendepause.
1873 starb allerdings der Dichter Alessandro Manzoni, eine Schlüsselfigur des Risorgimento, der Nationwerdung Italiens. Nachdem Verdi ebenfalls ein glühender Verfechter des Risorgimento war, bot er der Stadt Mailand die Komposition einer Messe an, die - genau wie damals bei Rossini - am ersten Todestag Manzonis aufgeführt werden soll. Die Stadt nahm das Angebot an. Und das Libera Me, das seinerzeit für Rossini komponiert wurde, wurde alsdann zum Schlüsselstück für das gesamte Requiem. Und tatsächlich: Am 22. Mai 1874 fand die Uraufführung in der Kirche San Marco zu Mailand statt. In den Jahren später wurde das Werk dann in Paris, London und Wien sowie in Köln und München gespielt.
80.000 Euro konnten beim Benefizkonzert für das CS Hospiz Rennweg eingespielt werden. „Mein großer Dank gebührt allen BesucherInnen, Sponsoren und natürlich den Aufführenden des Abends, ganz besonders Brigitte und Peter Gassler, die mit ,Kunst Hilft' dieses Konzert maßgeblich ermöglichen“, zeigt sich Christine Schäfer, Vorstandsvorsitzende der CS Caritas Socialis Privatstiftung, hocherfreut. „Die Einnahmen des Konzertes - ein ganz großes Dankeschön an die UnterstützerInnen aus der Immobilienbranche - kommen direkt den von uns betreuten Menschen im CS Hospiz Rennweg zugute und schenken dort Lebensqualität bis zuletzt, um am Ende des Lebens noch einmal Leben zu können“ Das CS Hospiz Rennweg betreut seit über 20 Jahren schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen. Im vergangenen Jahr wurde das CS Hospiz Rennweg unter dem Motto „Hospiz braucht #mehrRaum“ umfassend umgebaut: Alle Zweibettzimmer wurden in Einzel- und Familienzimmer umgebaut und ein Schlafsofa in jedem Zimmer sowie ein zusätzliches Gästezimmer ermöglichen es Angehörigen, auch über Nacht zu bleiben. In der zur Gänze aus Spenden finanzierten psychotherapeutischen Beratungsstelle „Roter Anker“ werden Kinder, Jugendliche und ihre Eltern auch nach dem Tod ihrer Mama oder ihres Papas weiter betreut.
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Die HYPO NOE First Facility ist als erstes FM-Unternehmen mit einer Compliance- und Antikorruptions-Zertifizierung versehen worden. Geschäftsführerin Vera Futter-Mehringer erklärt die Beweggründe dafür.
Immer wieder kommt es vor, dass die Bau- oder FM-Branche in den Ruch von Korruption gerückt wird. Auch wenn es in den meisten Fällen Vorurteile sein mögen, für die HYPO NOE First Facility war das ein Grund, sich zu Compliance und Antikorruption zertifizieren zu lassen. Für Vera Futter-Mehringer ein bewusster Schritt: "Da wir als Bankentochter der HYPO NOE gewisse Standardvorgaben zwingend erfüllen müssen, war die Zertifizierung nur eine logische Schlussfolgerung. Wir erachten die Compliance-Zertifizierung auch als besonderen USP in einer Branche, wo solche Standards eben noch nicht State-of-the-art sind."
Korrektes Arbeiten
Also sucht man bewusst nach Kunden, die ihrerseits hohe Compliance-Standards haben. Die Compliance-Management-Zertifizierungen nach ISO 19600 und ONR 192050 sowie die Antikorruptions-Zertifizierung nach ISO 37001 sollen die Standards, die man erfüllt, lediglich dokumentieren. Und damit will man auch dezidiert Kunden ansprechen, die Wert auf korrekte Auftragserfüllung legen: "Zu unserer angepeilten Zielgruppe gehören Unternehmen, die ihrerseits berichtspflichtig sind und daher hohe Compliance-Richtlinien setzen müssen. Banken, Fonds, Versicherungen bzw. international tätige AGs oder Unternehmen in öffentlicher Verwaltung", so Futter-Mehringer. Sie fasst das so zusammen: "In Wirklichkeit geht es bei diesen Zertifikaten einfach nur um eine korrekte Arbeitsweise, um eine Grundeinstellung zu ethischem Handeln", so Futter-Mehringer.
Strategische Ausrichtung
Aus Ethik ist eine strategische Ausrichtung geworden, die erfolgversprechend ist. "Gerade bei Neukunden ist Compliance ein wichtiges Thema", so Futter-Mehringer. Und vom Markt wird die HYPO NOE First Facility - wie böse Zungen behaupten - mit dieser Strategie nicht verschwinden.
Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.