Immo-Käufe immer noch stark
Mehr Umsatz, aber weniger Käufe
von Charles Steiner
Noch immer ist der Kauf vom Eigenheim in Österreich voll im Trend. Dementsprechend dynamisch ist auch der Markt. 121.171 Immobilienverkäufe wurden laut Re/Max im Vorjahr im Amtlichen Grundbuch registriert, das entspricht einem Wert von 28,1 Milliarden Euro. Erhoben wurden die Daten über das Amtliche Grundbuch und den Kaufvertragsdaten von IMMOunited. Gegenüber 2016 ist laut Re/Max aber eine leichte Seitwärtsbewegung eingetreten, 2017 lag die Anzahl der Immobilienverkäufe mit -0,2 Prozent unter dem Rekordwert von 2016. Dafür stieg aber der gesamte Handelswert 2017 im Vergleich zu 2016 um 1,26 Milliarden Euro, was 4,7 Prozent mehr ist, als 2016. Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria erklärt, dass der Markt zwar weiterhin auf sehr hohem Niveau brummt, mengenmäßig habe es aber, wie prognostiziert, keine Steigerungen gegeben.
Der größten Anteil der 28,1 Milliarden Euro entfiel wenig verwunderlich auf Wien, wo der Wert der verbüchterten Immobilien mit 8,8 Milliarden Euro angegeben wurde. Laut Re/Max entspreche das der Gesamtsumme der Bundesländer Burgenland (560 Millionen Euro), Kärnten (1,5 Milliarden Euro), Vorarlberg (1,6 Milliarden Euro), Salzburg (2,3 Milliarden Euro) und Tirol (3,1 Milliarden Euro) zusammen. Der Rest auf die 28,1 Milliarden Euro entfällt auf Niederösterreich mit 4,2 Milliarden Euro, Oberösterreich mit 3,2 Milliarden Euro und der Steiermark mit 3,1 Milliarden Euro. Hinsichtlich Wert der verkauften Immobilien liegen 2017 alle Bundesländer - außer Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg - im Plus. Die höchsten Steigerungen verzeichneten das Burgenland (+20 Prozent) bzw. Kärnten und Niederösterreich mit jeweils rund +10 Prozent.
230 Speaker aus aller Welt bei Urban Future in Wien
Urbane Zukunft
von Stefan Posch
Zum ersten Mal überhaupt war Wien Host der Urban Future Global Conference, der weltweit größten Konferenz für Stadtentwickler. Etwa 3.000 Gäste fanden sich in der Messe Wien ein und konnten in 57 Sessions mehr zu Themen wie Klimaschutz, nachhaltiges Bauen und Mobilität bis hin zu „Making Change happen“ und „Leadership in Städten“ erfahren. Ein Highlight der Konferenz war die Unterzeichnung des Bürgermeister-Abkommens. Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und 36 weitere BürgermeisterInnen aus ganz Europa, die mehr als zehn Millionen BürgerInnen vertreten, unterzeichneten am ersten Konferenztag die Vereinbarung zur Steigerung der Energieeffizienz und der Nutzung nachhaltiger Energiequellen. Ziel des Bürgermeister-Abkommens ist es, die energiepolitischen Vorgaben der Europäischen Union zur Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent bis zum Jahr 2030 zu unterstützen und gemeinsame Strategien zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels zu entwickeln.
Die rund 230 Speaker aus aller Welt stellten konkrete Projekte vor und teilten ihre teilweise sehr persönlichen Erfahrungen. Rui Moreira, Bürgermeister von Porto, berichtete etwa davon, wie es durch ein breites Kulturprogramm, das die BewohnerInnen zum Mitmachen animierte, gelang, auch sozial schwächer gestellte Bevölkerungeschichten in die Weiterentwicklung ihrer Stadtteile einzubinden. Dadurch konnten heruntergekommene Viertel in Porto wiederbelebt werden. Rajendra Singh, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, den Ganges zu reinigen und der daher liebevoll auch „Waterman of India“ genannt wird, sorgte mit Hilfe der von ihm gegründeten NGO Tarun Bharat Sangh in Rajastan dafür, dass ländliche Gegenden mit Hilfe von traditionellen Regenwasserspeichern wieder Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Gil Penalosa, Gründer der kanadischen NGO 8 80 Cities, betonte in seinem energiegeladenen Vortrag, wie wichtig es sei, Städte für alle zu gestalten.