Daily PropTech News:
ZIA nimmt erste PropTech-Firma auf
von Stefan Posch
Der deutsche Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) hat kürzlich das erste PropTech-Unternehmen als Mitglied aufgenommen. Die Online-Plattform 21st Real Estate trat dem Interessensverband bei. „Wir freuen uns, das erste PropTech im ZIA zu sein und gemeinsam mit namhaften Größen der Branche unsere Stimme und unsere Ideen einbringen zu können. Die Mitgliedschaft ermöglicht es uns, die Immobilienbranche aktiv gemeinsam mit den anderen Mitgliedern zu gestalten“, freut sich Nicolai Wendland, COO von 21st Real Estate. Die Immobilienbranche entwickle ein immer stärkeres Bewusstsein für digitalen Wandel und man möchten ganz konkret aufzeigen, dass es bereits heute schon Technologien gebe, die bestehende Prozesse effizienter machen und neue Geschäftsmodelle ermöglichen würde. Bei 21st Real Estate handelt es sich um eine Real Estate Online Trading-Plattform, die den gesamten Transaktionsprozess für Investitionsimmobilien digitalisiert und standardisiert. Dabei soll es sich um eine lernfähige Plattform handeln, damit Nutzer über durch Smart Data definierte Workflows die passenden Objekte finden, dokumentieren und bewerten können. Das soll die Transaktionsprozesse deutlich verkürzen, so die Vision von 21st Real Estate. Seit Ende des Vorjahres ist das Unternehmen am Markt
Gegen "Parallelgesellschaften" durch Normungsgremien
Ziviltechniker warnen vor Normenflut
von Charles Steiner
Normen betreffen die Immobilienwirtschaft besonders stark, besonders, was Bau, Sanierung und Haustechnik betrifft. Grundsätzlich kommen aber alle Menschen mit Normen in Berührung. Doch wer setzt sie fest? Ziviltechniker warnen jedenfalls vor einer "Parallelgesetzgebung" durch Normungsgremien. Was sie damit meinen? In einer Aussendung schreibt die Bundeskammer der Ziviltechniker, dass mit der Festlegung von technischen Standards sind nicht selten weitgehende gesellschaftspolitische Entscheidungen verbunden seien, für die Normenschaffende keine demokratische Legitimation besäßen. "So stehen zum Beispiel Anforderungen an Feuer-, Lärmschutz, etc. im Spannungsfeld mit der Abwägung zusätzlicher Kosten. Die Entscheidung, wann es nicht mehr wirtschaftlich ist, ein Sicherheitsrisiko weiter zu minimieren, ist keine technische. De facto nehmen Normengremien also gesellschaftspolitische Güterabwägungen vor, die eigentlich in demokratischen, staatlichen Prozessen zu machen wären. Dazu kommt, dass die Anwendung von Normen zwar grundsätzlich freiwillig ist, ihre Wirkung tatsächlich jedoch weit darüber hinausgeht: bei Rechtsstreitigkeiten werden sie oft als "Beweis" für den alleinigen aktuellen Stand der Technik herangezogen. Der Gegenbeweis ist oft kostspielig, schwierig und riskant. Um diese Risiken zu vermeiden, halten sich Anwender lieber freiwillig an die eigentlich unverbindlichen Normen. Normen werden damit faktisch in einem stärkeren Ausmaß befolgt, als manche Gesetze." Heikel sei aber vor dem Hintergrund die Zusammensetzung von Normungsgremien, da Industrieunternehmen eher ausreichende personelle Ressourcen hätten, die Normung zu dominieren, eine ausreichende Beteiligung von unabhängigen Experten, die Allgemeininteressen wahren wollen, sei durch Arbeitsaufwand und Reisekosten aber schwierig. Die Kammer fordert, dass die Interessen der Allgemeinheit und der Industrie in den Gremien gleichermaßen Gewicht finden und will in diesem Zusammenhang auch mehr Transparenz bei den Mitgliedern.
Dazu lädt die Bundeskammer der Ziviltechniker heute um 19 Uhr zur Veranstaltung "Wer macht die Normen? Ein internationaler Vergleich" ins Architekturzentrum am Museumsplatz in Wien. Die Vortragenden sind Christian Aulinger, Präsident der Bundeskammer für Ziviltechniker, Konrad Lachmayer, Professor für Öffentliches Recht an der Sigmund Freud PrivatUniversität, Martin Müller, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer in Deutschland und Elisabeth Stampfl Blaha, Direktorin Austrian Standards International.