Zukunft der BIG wieder unsicher
Eingliederung in ÖBIB wieder fraglich
von Gerhard Rodler
Es hatte sich schon einmal konkreter angehört: Längere Zeit hatte es Gerüchte gegeben, dass die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) mitsamt ihrer privatwirtschaftlich orientierten Tochter ARE in die Staatsholding ÖBIB eingegliedert wird. So wäre die BIG dem direkten politischen Zugriff entzogen worden und hätte ihre eigentliche Aufgabe, nämlich zu bauen, zu verwalten und letztlich damit auch Geld für den Eigentümer, also die Republik Österreich, zu verdienen. Und das nach marktwirtschaftlichen Kriterien - also effizient geführt.
Seit dem Wochenende ist das freilich wieder alles unsicher. Angeblich will man bei der (sich eigentlich schon abzeichnenden) Eingliederung der BIG in die ÖBIB zumindest deutlich vom Gas gehen. Zunächst solle, so heißt es aus dem Finanzministerium, ein neues Konzept für die ÖBIB erarbeitet werden. Zeitrahmen dafür: Sommer 2018, Umsetzung längstens bis Jahresende. Dann soll auch klar sein, ob bei der ÖBIB die erwartete Umwandlung von der GmbH in eine Aktiengesellschaft kommt.
Erst wenn das alles auf Schiene ist, wolle man entscheiden, ob die BIG unter das Dach der neuen ÖBIB kommt, ebenso wie das beim Verbund der Fall ist. Zumindest für den Verbund werden ja auch andere Lösungen - laut „Presse“ vom Wochenende die Übernahme der Verbund-Republik-Aktien etwa durch die EVN - überlegt. Ob es solche eher wenig sinnvoll erscheinenden Ansätze auch für die BIG gibt, war noch nicht herauszufinden. Die immer wieder aufkommende Idee weiterer Privatisierungen - der Verkauf einer Minderheitsbeteiligung der ohnedies privatwirtschaftlichen ARE wäre angesichts der derzeitigen Immobilienpreise ein echter Gewinn für die Republik - ist derzeit laut Finanzministerium jedenfalls vorerst einmal zumindest wieder sehr unwahrscheinlich geworden, was eine vertane Chance wäre.