Betreutes Wohnen wird immer wichtiger
Silver Living sieht noch Potenzial
von Charles Steiner
Auch wenn sich der Anbieter für Betreubares Wohnen, Silver Living, auf den Stockerlplatz beim Bauträgerranking des Immobilien Magazins im Segment Betreubares Wohnen freut: Die Bevölkerungsentwicklung in Österreich ist für Walter Eichinger, Geschäftsführer bei Silver Living, nach wie vor ein Grund, dringend zu handeln und noch mehr Aufmerksamkeit auf die alternde Bevölkerung und deren Wohnbedürfnisse zu lenken. Immerhin: Das Unternehmen hatte laut Bauträgerranking 2016 rund 55,8 Millionen Euro aufgeteilt auf eine Fläche von mehr als 16.800 m² an betreubaren Wohneinheiten fertiggestellt. Und: Bis dato wurden von dem im Jahr 2006 gegründeten Unternehmen mehr als 53 Projekte mit 1080 Wohneinheiten und einem Projektvolumen von mehr als 145 Millionen Euro in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten und Salzburg konzipiert, begleitet oder selbst errichtet. Dennoch: Eichinger sieht noch mehr Potenzial nach oben: „Schon allein vor dem Hintergrund, dass Ende 2030 mehr als drei Mio. Österreicher den 60. Geburtstag hinter sich haben werden und die Anzahl der Hochbetagten noch dynamischer wächst, hat der Wohnbau für freifinanzierte Seniorenwohnanlagen eine gesellschaftliche Relevanz.“ Zudem weisen die Experten darauf hin, dass acht bis zehn Prozent der über 70-Jährigen zukünftig Betreutes Wohnen in Anspruch nehmen würden - dies wären 2030 rund 115.000 bis 160.000 Österreicher. Aber, so Eichinger: „Die jährliche Bauleistung bei Betreutem Wohnen in Österreich beträgt 1.300 Einheiten. Insgesamt stehen derzeit nur rund 11.000 Betreute Wohnungen zur Verfügung, im Vergleich zu 80.000 Heimplätzen. In Österreich besteht daher noch großes Wachstumspotential für diese Wohnform.“
Christie & Co sieht Wachstum im Königreich
Wachstum trotz Brexit
von Charles Steiner
Durch den Brexit scheint sich ein gegenteiliger Effekt einzustellen als jener, der von so ziemlich allen aus dem kontinentaleuropäischen Markt befürchtet wurde. Von schrumpfendem Wachstum scheint laut dem Gewerbeimmobiliendienstleister Christie & Co keine Rede zu sein, im Gegenteil. Laut dem „Business Outlook 2018“ fließt aufgrund des bevorstehenden Austritts aus der EU jede Menge ausländisches Kapital ins Vereinigte Königreich - auch, weil asiatische Investoren London nach wie vor als wertstabil betrachten und aufgrund des niedrigen Wechselkurses des britischen Pfunds als attraktiv betrachten. Zudem habe es, so der Business Outlook, durch die Verunsicherung, die der Brexit weltweit ausgelöst hatte, einen Tourismusboom gegeben. Laut Business Outlook seien in fast allen Branchen, auf die sich Christie & Co spezialisiert hat, die Durchschnittspreise pro Immobilie im Gesamtjahr 2017, im Vergleich zum Vorjahr, im positiven Bereich geblieben. Bei Zahnarztpraxen war ein Anstieg von 12,3 Prozent, bei Kinderbetreuung von 10,8 Prozent, bei Apotheken von 8,1 Prozent, bei Pflege von 6,1 Prozent, bei Hotels von 5,8 Prozent und bei Pubs von 3,8 Prozent gegeben, Lediglich der Einzelhandel hatte mit minus 0,4 Prozent und Restaurants mit 3,4 Prozent nachgegeben.
Besteht also noch Hoffnung? Chris Day, Global Managing Director bei Christie & Co sagt ja: „Wir sehen Anzeichen einer wachsenden Zuversicht und positiver wirtschaftlicher Entwicklung in fast allen Branchen, in denen wir tätig sind. Zudem konstatieren wir Anfang 2018 ein zweistelliges Wachstum bei den Projekt-Pipelines.“ Die höhere Inflation und der verhaltene Anstieg bei den Löhnen wirkten sich zwar dämpfend auf die Konsumausgaben aus and ließen die Wirtschaft Großbritanniens nicht so schnell wachsen. "Auch die unklaren Auswirkungen im Zuge des Brexit sind bei manchen Investitionen hinderlich, aber es gibt auch positive Effekte. Die Arbeitslosigkeit befindet sich auf dem tiefsten Stand seit 1975, die Inflation bleibt niedrig, die Zinsen sind stabil und das Produktionswachstum legt weiter zu. Kurzum - die Wirtschaft erholt sich und es gibt noch genügend Wachstumspotenzial“, so Day, der ankündigte, sein Team aufstocken zu wollen.