Bestätigung für Wienwert-Finanzierung

Deutscher Investor bestätigt Interesse an WW-Tochter

von Stefan Posch

Seit gut einer Woche gibt es Gerüchte über ein Interesse eines deutschen Investors an der Wienwert. Heute bestätigte Stefan Prochaska, der Anwalt der Wienwert-Gründer Wolfgang Sedelmayer und Nikos Bakir, dem immoflash, dass am Wochenende ein LoI (Letter of Intent) und eine Finanzierungsbestätigung des Investors für die Wienwert AG, also die Tochter der insolventen WW-Holding, dem Aufsichtsrat sowie dem Vorstand der Wienwert übermittelt wurde. "Wir haben einen LoI und die Finanzierungsbestätigung abgegeben. An den Masseverwalter wurde ein Brief geschrieben, um das Interesse zu bekunden", sagt Prochaska zum immoflash. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine bonitätsstarke Gesellschaft handeln.
Schwierigkeiten könnte noch das Vorkaufsrecht der Bundespensionskassen machen, die im Falle eines Kontrollwechsel schlagend werden würde. Zudem beinhalten auch die Anleihen der Wienwert AG eine Change of Control-Klausel und die Aktionäre der WW Holding, Bakir und Sedelmayer, sowie auch Vorstand Stefan Gruze halten jeweils eine Aktie an der Tochter.
Die Wienwert AG projektiert gemeinsam mit der Bundespensionskasse im Bereich leistbares Wohnen. So ist etwa ein Wohnprojekt am Gelände des ehemaligen Einkaufsspitz in Wien-Floridsdorf und eines auf einem Tankstellengrund in der Ödenburgerstraße ebenfalls in Floridsdorf geplant.

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Das war der Immobilienball

Über 3.400 Gäste, neuer Spendenrekord

von Charles Steiner

SpendenübergabeSpendenübergabe

Mit dem Immobilienball verhält es sich anscheinend so wie mit dem derzeitigen Immobilienzyklus. Jedes Jahr wird ein Rekordjahr prognostiziert, das dann im Jahr darauf überboten wird. Überboten wurde auch der Rekord an Gästen beim 13. Immobilienball in der Wiener Hofburg - und an Spenden, die an das Charity-Projekt BONsurprise, bei dem Apartments für Eltern schwer erkrankter Krinder errichtet werden, ergangen sind. 55.191,44 Euro konnten durch den Erlös der Ballkarten gesammelt werden, Erwin Atzmüller von der Raiffeisenbank Baden übergab den Scheck mit dem großzügig aufgerundeten Betrag über 60.000 Euro an BONsurprise.
Reinhard Einwaller, Veranstalter und Geschäftsführer der epmedia zeigte sich nach dem Einzug der Ballgäste mehr als erfreut: „Hochgeschätzte Ehrengäste, hochgelobte Ballbesucher, ich bin ganz begeistert. Ich begrüße Sie auf das allerherzlichste zum 13. Immobilienball. Meine Aufgabe ist es zunächst, mich ganz herzlich bei den Sponsoren zu bedanken. Durch sie können unsere Ballgäste gegen eine kleine Spende heute teilnehmen. Danke für Ihren zahlreichen Besuch!“ Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe Wien der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, rief die Immobilienbranche zum Feiern auf - Gründe dazu gäbe es genug: „Sie eilt von einem Rekordjahr zum anderen. Das soll uns auch Anlass geben, zu der Verantwortung zu stehen, die wir damit haben.“
Die Besucherschar am Ball war hochkarätig: So machten Roland Schmid (RS Group), Sebastian Reichert (immowelt), Andreas Köttl (value one), Sabine Müller (IC Development), das Ehepaar Hudej (Hudej Zinshausmakler), Ewald Stückler (T.O.C.), Dietmar Reindl (Immofinanz), Helmut Hardt (Wiener Privatbank), Florian Koschat (Pallas Capital), Hans Volkert Volckens (CA Immo), Maria Dreschl (Kurier), Eugen Otto (Otto Immobilien), Gernot Schöbitz (KONE), u.v.m ihre Aufwartung.

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Angebot für Buwog-Takeover steht

Buwog will das Vonovia-Angebot sorgfältig prüfen

von Charles Steiner

Die Vonovia macht jetzt für ihr Vorhaben, die Buwog zu übernehmen ernst. Heute früh veröffentlichte der deutsche Wohnkonzern, der sich im Vorjahr bereits die Conwert einverleibt hatte, ihr Übernahmeangebot an die Buwog-Aktionäre. Seit heute können Inhaber von Buwog-Aktien diese bis zum 12. März andienen, die Vonovia bietet 29,05 Euro in bar je Buwog-Aktie. Zudem will die Vonovia die bestehenden Wandelschuldverschreibungen mit einem Nominalbetrag von 100.000 Euro in der ersten Annahmefrist für 115.753,65 Euro in bar erwerben. Für den Vollzug der Übernahme ist am Ende der Annahmefrist eine Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent und eine Aktie erforderlich.
In einer ersten Reaktion erklärte die Buwog, das Übernahmeangebot sorgfältig prüfen zu wollen und am 13. Februar eine ausführliche Stellungnahme veröffentlichen zu wollen. Nach wie vor würden Vorstand und Aufsichtsrat dem Angebot „weiterhin positiv gegenüberstehen“, eine entsprechende Grundsatzvereinbarung (Business Combination Agreement), die am 18. Dezember von Vonovia und Buwog unterfertigt wurde, sei in der Angebotsunterlage der Vonovia reflektiert, wie es vonseiten der Buwog heißt. Aktuell umfasst das Buwog-Portfolio rund 49.000 Wohneinheiten.
Die Vonovia begründete ihr Vorhaben, die Buwog zu erwerben mit dem Umstand, damit auch das Segment Development anbieten zu können. Derzeit entwickelt ja die Buwog ja 10.000 Wohneinheiten in Österreich und Deutschland, wobei 60 Prozent der Wohnungen in Deutschland errichtet werden. Nach wie vor sieht der weitere Plan der Vonovia so aus, dass die Deutschland-Aktivitäten der Buwog in die Vonovia eingegliedert würden, das Österreich-Geschäft würde unter der Marke Buwog weiterlaufen. Ein Delisting, wie bei der conwert, ist mittelfristig nicht geplant.
Branchenexperten gehen davon aus, dass das Angebot angenommen würde. Die einzige Hürde ist die sehr hohe Streubesitzquote von 85 Prozent, lediglich drei Aktionäre gebe es, die ein Paket über der Meldeschwelle halten, zusammen sind das 15 Prozent.

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Rekordinvestments, weniger Vermietungen

2017 war ein Jahr der Transaktionen in Wien:

von Gerhard Rodler

Für den Investmentmarkt in Wien war 2017 ein absolutes Rekordjahr, während der Flächenumsatz am Büromarkt hinter den Erwartungen blieb. Das Transaktionsvolumen lag im abgelaufenen Jahr bei 4,3 Milliarden Euro, was fast eine Verdoppelung des 10 Jahres-Durchschnitts (2,2 Milliarden Euro) darstellte. Den stärksten Anteil hatten die Büroprojekte, gefolgt vom Einzelhandel mit 15 Prozent und der immer wichtigeren Asset Klasse Student Housing mit 8 Prozent.
Und so geht es weiter: 2018 dürfte absehbar nicht weniger boomend als das Vorjahr werden.
Anders bei den Vermietung: Die Vermietungsleistung moderner Flächen betrug im 4. Quartal 2017 rund 58.700 m², was dem Gesamtumsatz noch etwas auf die Sprünge half, der sich mit 134.000 m² als sehr niedrig darstellte und nur der Hälfte des Umsatzes 2016 entsprach.
Diese geringe Vermietungsleistung des vergangenen Jahres ist auf das überdurchschnittlich starke Jahr 2016 zurückzuführen. „Aufgrund von zahlreichen Mietvertragsverhandlungen mit größeren Unternehmen, die im letzten Jahr nicht mehr abgeschlossen wurden, gehen wir für 2018 von einer etwas höheren Vermietungsleistung aus“, so Alexander Fenzl, Prokurist und Leiter des gewerblichen Maklerteams. Rund 190.000 m² könnten es demnach 2018 werden.
Die Neubauleistung im Jahr 2017 betrug rund 143.000 m² an Bürofläche, doch wird sich diese im laufenden Jahr fast verdoppeln.
Rund 267.000 m² werden heuer auf den Markt kommen. Obwohl schon einige der Flächen vorvermietet sind, werden die neuen interessanten Büroflächen, neben einem guten wirtschaftlichen Umfeld, sicherlich den Nachfrageschub von Seiten der Mieter verstärken. - Die Spitzenrendite für Büroobjekte ist auf Grund der hohen Nachfrage weiterhin gesunken und lag zum Jahresende bei rund 3,9 Prozent. Für 2018 erwartet OTTO Immobilien in seinem Quartalsbericht 4/17 eine Seitwärtsbewegung beziehungsweise nur mehr ein leichtes Sinken.

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6B47 und Wohnkompanie kaufen im 20.

Ehemaliger Globusverlagskomplex erworben

von Charles Steiner

Die 6B47 will sich zunehmend auf Quartiersentwicklung konzentrieren und hat gemeinsam - in einer fifty-fifty-Kooperation mit Die Wohnkompanie den Globusverlagskomplex am Höchstädtplatz in Wien-Brigittenau erworben. Aus dem denkmalgeschützten Objekt sowie einem viergeschossigen Gebäudeteil entlang der Meldemannstraße soll bis 2021 mittels behutsamer Sanierung ein Wohnquartier mit Handelsflächen, gewerblichem Wohnen und Gastronomie werden. Roland Pichler, Geschäftsführer von Die Wohnkompanie erklärte, dass durch das Projekt das Grätzel im 20. Bezirk belebt und aufgewertet würde. Peter Ulm, Vorstandsvorsitzender der 6B47 erklärte, dass ein Gebäudekomplex geplant sei, der sich aus einzelnen, ablesbaren Häusern städtischen Maßstabs zusammensetze und in einem harmonischen Zusammenspiel aus Alt und Neu das städtische Gefüge sinnvoll ergänzen soll.
Vermittelt wurde der Ankauf, der bereits im vierten Quartal des Vorjahres durchgeführt wurde, von EHL Immobilien.

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Mucha über Immobilien - Teil 2

"Meine Beziehung zu Maklern"

von Markus Giefing

Heute spricht Verleger Christian W. Mucha über seine Beziehung zu Maklern. Ob Auto- oder Hauskauf, Christian W. Mucha findet einen Profi durchaus vernünftig, da er die persönliche Beratung durchaus schätzt. Und auch dort gibt es zwei Gruppen: Die Guten und die Unseriösen, wie Mucha anmerkt. Mehr dazu sehen Sie im Video.

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Heimische Kapitalmärkte beleben

Unternehmen treffen auf Family Offices

von Charles Steiner

Sehr viel Geld wird in Österreich von Family Offices und Privatinvestoren gehalten. Und auch diese müssen es gewinnbringend anlegen. Eine Möglichkeit ist, dieses in börsennotierte Unternehmen zu investieren. Um Family Offices und diese Unternehmen zusammenzubringen, gibt es seit nunmehr drei Jahren den Family Office Capital Day, der von der Advantage Strategy & Finance sowie die Donau Invest Beteiligungs GmbH ins Leben gerufen wurde. Kürzlich fand die 19. Auflage des Family Office Capital Day im Hotel Imperial in Wien statt, bei dem rund 60 handverlesene Teilnehmer den Ausführungen der Deutsche Beteiligungs AG, der Datagroup, die M1 Kliniken AG sowie der Thomas Vendôme Investment, der Nordea Asset Management und der Photon Energy lauschten.
„Auch heuer werden sechs weitere Konferenzen stattfinden, denn das große Interesse und Feedback der internationalen Teilnehmer und Investoren gibt uns Recht“, informiert Isabella de Krassny, Geschäftsführerin der Donau Invest Beteiligungs GmbH. Sie und Simone Duchaczek, Geschäftsführerin Advantage Strategy & Finanxe haben mit dieser Finance-Plattform - bei der sie Unternehmen und Investoren ohne jegliche Verpflichtung zusammenbringen - das Ziel vor Augen, den österreichischen Kapitalmarkt zu beleben.

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Neuvermietungen im Euro Plaza

Plus Vario und ACP x-tech als Neumieter

von Stefan Posch

Euro Plaza, Wiens erster Office Park, konnte kürzlich zwei neue Mieter gewinnen. Schon Ende des vergangenen Jahres konnte durch Puls Vario, einem Spezialisten individueller Stromversorgungskomponenten, ein Neuzugang verzeichnet werden. Mit Mai 2018 bezieht auch ACP x-tech, Tochterunternehmen der ACP Group und Anbieter für Digitale Arbeitsplatzlösungen, ihre neuen Büros im Euro Plaza. Zudem vergrößert auch die Firma Techdata seine Büroflächen. Nach der Übernahme der Technology Solutions-Sparte von Avnet übersiedelt Tech Data in größere Büroflächen des Gebäudes K, die im Zuge des letzten Bauabschnittes, entstanden sind.
„Für ein international tätiges Unternehmen wie Tech Data war es besonders wichtig Büroflächen mit ausgezeichneter Infrastruktur, technisch hochwertiger Ausstattung und einem umfassenden Serviceangebot zu mieten. Diese Komponenten gewährleistet das Euro Plaza“, so Dorothee Stolzenberg, Geschäftsführerin von Tech Data Österreich .

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Buwog will das Vonovia-Angebot sorgfältig prüfen

Angebot für Buwog-Takeover steht

von Charles Steiner

Die Vo­no­via macht jetzt für ihr Vor­ha­ben, die Bu­wog zu über­neh­men ernst. Heu­te früh ver­öf­fent­lich­te der deut­sche Wohn­kon­zern, der sich im Vor­jahr be­reits die Con­wert ein­ver­leibt hat­te, ihr Über­nah­me­an­ge­bot an die Bu­wog-Ak­tio­nä­re. Seit heu­te kön­nen In­ha­ber von Bu­wog-Ak­ti­en die­se bis zum 12. März an­die­nen, die Vo­no­via bie­tet 29,05 Eu­ro in bar je Bu­wog-Ak­tie. Zu­dem will die Vo­no­via die be­ste­hen­den Wan­del­schuld­ver­schrei­bun­gen mit ei­nem No­mi­nal­be­trag von 100.000 Eu­ro in der ers­ten An­nah­me­frist für 115.753,65 Eu­ro in bar er­wer­ben. Für den Voll­zug der Über­nah­me ist am En­de der An­nah­me­frist ei­ne Min­dest­an­nah­me­schwel­le von 50 Pro­zent und ei­ne Ak­tie er­for­der­lich.
In ei­ner ers­ten Re­ak­ti­on er­klär­te die Bu­wog, das Über­nah­me­an­ge­bot sorg­fäl­tig prü­fen zu wol­len und am 13. Fe­bru­ar ei­ne aus­führ­li­che Stel­lung­nah­me ver­öf­fent­li­chen zu wol­len. Nach wie vor wür­den Vor­stand und Auf­sichts­rat dem An­ge­bot „wei­ter­hin po­si­tiv ge­gen­über­ste­hen“, ei­ne ent­spre­chen­de Grund­satz­ver­ein­ba­rung (Busi­ness Com­bi­na­ti­on Agree­ment), die am 18. De­zem­ber von Vo­no­via und Bu­wog un­ter­fer­tigt wur­de, sei in der An­ge­bots­un­ter­la­ge der Vo­no­via re­flek­tiert, wie es von­sei­ten der Bu­wog heißt. Ak­tu­ell um­fasst das Bu­wog-Port­fo­lio rund 49.000 Wohn­ein­hei­ten.
Die Vo­no­via be­grün­de­te ihr Vor­ha­ben, die Bu­wog zu er­wer­ben mit dem Um­stand, da­mit auch das Seg­ment De­ve­lop­ment an­bie­ten zu kön­nen. Der­zeit ent­wi­ckelt ja die Bu­wog ja 10.000 Wohn­ein­hei­ten in Ös­ter­reich und Deutsch­land, wo­bei 60 Pro­zent der Woh­nun­gen in Deutsch­land er­rich­tet wer­den. Nach wie vor sieht der wei­te­re Plan der Vo­no­via so aus, dass die Deutsch­land-Ak­ti­vi­tä­ten der Bu­wog in die Vo­no­via ein­ge­glie­dert wür­den, das Ös­ter­reich-Ge­schäft wür­de un­ter der Mar­ke Bu­wog wei­ter­lau­fen. Ein De­lis­ting, wie bei der con­wert, ist mit­tel­fris­tig nicht ge­plant.
Bran­chen­ex­per­ten ge­hen da­von aus, dass das An­ge­bot an­ge­nom­men wür­de. Die ein­zi­ge Hür­de ist die sehr ho­he Streu­be­sitz­quo­te von 85 Pro­zent, le­dig­lich drei Ak­tio­nä­re ge­be es, die ein Pa­ket über der Mel­de­schwel­le hal­ten, zu­sam­men sind das 15 Pro­zent.

2017 war ein Jahr der Transaktionen in Wien:

Rekordinvestments, weniger Vermietungen

von Gerhard Rodler

Für den In­vest­ment­markt in Wien war 2017 ein ab­so­lu­tes Re­kord­jahr, wäh­rend der Flä­chen­um­satz am Bü­ro­markt hin­ter den Er­war­tun­gen blieb. Das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men lag im ab­ge­lau­fe­nen Jahr bei 4,3 Mil­li­ar­den Eu­ro, was fast ei­ne Ver­dop­pe­lung des 10 Jah­res-Durch­schnitts (2,2 Mil­li­ar­den Eu­ro) dar­stell­te. Den stärks­ten An­teil hat­ten die Bü­ro­pro­jek­te, ge­folgt vom Ein­zel­han­del mit 15 Pro­zent und der im­mer wich­ti­ge­ren As­set Klas­se Stu­dent Hou­sing mit 8 Pro­zent.
Und so geht es wei­ter: 2018 dürf­te ab­seh­bar nicht we­ni­ger boo­mend als das Vor­jahr wer­den.
An­ders bei den Ver­mie­tung: Die Ver­mie­tungs­leis­tung mo­der­ner Flä­chen be­trug im 4. Quar­tal 2017 rund 58.700 m², was dem Ge­samt­um­satz noch et­was auf die Sprün­ge half, der sich mit 134.000 m² als sehr nied­rig dar­stell­te und nur der Hälf­te des Um­sat­zes 2016 ent­sprach.
Die­se ge­rin­ge Ver­mie­tungs­leis­tung des ver­gan­ge­nen Jah­res ist auf das über­durch­schnitt­lich star­ke Jahr 2016 zu­rück­zu­füh­ren. „Auf­grund von zahl­rei­chen Miet­ver­trags­ver­hand­lun­gen mit grö­ße­ren Un­ter­neh­men, die im letz­ten Jahr nicht mehr ab­ge­schlos­sen wur­den, ge­hen wir für 2018 von ei­ner et­was hö­he­ren Ver­mie­tungs­leis­tung aus“, so Alex­an­der Fenzl, Pro­ku­rist und Lei­ter des ge­werb­li­chen Mak­ler­teams. Rund 190.000 m² könn­ten es dem­nach 2018 wer­den.
Die Neu­bau­leis­tung im Jahr 2017 be­trug rund 143.000 m² an Bü­ro­flä­che, doch wird sich die­se im lau­fen­den Jahr fast ver­dop­peln.
Rund 267.000 m² wer­den heu­er auf den Markt kom­men. Ob­wohl schon ei­ni­ge der Flä­chen vor­ver­mie­tet sind, wer­den die neu­en in­ter­es­san­ten Bü­ro­flä­chen, ne­ben ei­nem gu­ten wirt­schaft­li­chen Um­feld, si­cher­lich den Nach­fra­ge­schub von Sei­ten der Mie­ter ver­stär­ken. - Die Spit­zen­ren­di­te für Bü­ro­ob­jek­te ist auf Grund der ho­hen Nach­fra­ge wei­ter­hin ge­sun­ken und lag zum Jah­res­en­de bei rund 3,9 Pro­zent. Für 2018 er­war­tet OT­TO Im­mo­bi­li­en in sei­nem Quar­tals­be­richt 4/17 ei­ne Seit­wärts­be­we­gung be­zie­hungs­wei­se nur mehr ein leich­tes Sin­ken.
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Ehemaliger Globusverlagskomplex erworben

6B47 und Wohnkompanie kaufen im 20.

von Charles Steiner

Die 6B47 will sich zu­neh­mend auf Quar­tier­s­ent­wick­lung kon­zen­trie­ren und hat ge­mein­sam - in ei­ner fif­ty-fif­ty-Ko­ope­ra­ti­on mit Die Wohn­kom­pa­nie den Glo­bus­ver­lags­kom­plex am Höch­städt­platz in Wien-Bri­git­ten­au er­wor­ben. Aus dem denk­mal­ge­schütz­ten Ob­jekt so­wie ei­nem vier­ge­schos­si­gen Ge­bäu­de­teil ent­lang der Mel­de­mann­stra­ße soll bis 2021 mit­tels be­hut­sa­mer Sa­nie­rung ein Wohn­quar­tier mit Han­dels­flä­chen, ge­werb­li­chem Woh­nen und Gas­tro­no­mie wer­den. Ro­land Pi­ch­ler, Ge­schäfts­füh­rer von Die Wohn­kom­pa­nie er­klär­te, dass durch das Pro­jekt das Grät­zel im 20. Be­zirk be­lebt und auf­ge­wer­tet wür­de. Pe­ter Ulm, Vor­stands­vor­sit­zen­der der 6B47 er­klär­te, dass ein Ge­bäu­de­kom­plex ge­plant sei, der sich aus ein­zel­nen, ab­les­ba­ren Häu­sern städ­ti­schen Maß­stabs zu­sam­men­set­ze und in ei­nem har­mo­ni­schen Zu­sam­men­spiel aus Alt und Neu das städ­ti­sche Ge­fü­ge sinn­voll er­gän­zen soll.
Ver­mit­telt wur­de der An­kauf, der be­reits im vier­ten Quar­tal des Vor­jah­res durch­ge­führt wur­de, von EHL Im­mo­bi­li­en.

"Meine Beziehung zu Maklern"

Mucha über Immobilien - Teil 2

von Markus Giefing

Heu­te spricht Ver­le­ger Chris­ti­an W. Mu­cha über sei­ne Be­zie­hung zu Mak­lern. Ob Au­to- oder Haus­kauf, Chris­ti­an W. Mu­cha fin­det ei­nen Pro­fi durch­aus ver­nünf­tig, da er die per­sön­li­che Be­ra­tung durch­aus schätzt. Und auch dort gibt es zwei Grup­pen: Die Gu­ten und die Un­se­riö­sen, wie Mu­cha an­merkt. Mehr da­zu se­hen Sie im Vi­deo.
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Unternehmen treffen auf Family Offices

Heimische Kapitalmärkte beleben

von Charles Steiner

Sehr viel Geld wird in Ös­ter­reich von Fa­mi­ly Of­fices und Pri­vat­in­ves­to­ren ge­hal­ten. Und auch die­se müs­sen es ge­winn­brin­gend an­le­gen. Ei­ne Mög­lich­keit ist, die­ses in bör­sen­no­tier­te Un­ter­neh­men zu in­ves­tie­ren. Um Fa­mi­ly Of­fices und die­se Un­ter­neh­men zu­sam­men­zu­brin­gen, gibt es seit nun­mehr drei Jah­ren den Fa­mi­ly Of­fice Ca­pi­tal Day, der von der Ad­van­ta­ge Stra­te­gy & Fi­nan­ce so­wie die Do­nau In­vest Be­tei­li­gungs GmbH ins Le­ben ge­ru­fen wur­de. Kürz­lich fand die 19. Auf­la­ge des Fa­mi­ly Of­fice Ca­pi­tal Day im Ho­tel Im­pe­ri­al in Wien statt, bei dem rund 60 hand­ver­le­se­ne Teil­neh­mer den Aus­füh­run­gen der Deut­sche Be­tei­li­gungs AG, der Da­ta­group, die M1 Kli­ni­ken AG so­wie der Tho­mas Ven­dô­me In­vest­ment, der Nor­dea As­set Ma­nage­ment und der Pho­ton En­er­gy lausch­ten.
„Auch heu­er wer­den sechs wei­te­re Kon­fe­ren­zen statt­fin­den, denn das gro­ße In­ter­es­se und Feed­back der in­ter­na­tio­na­len Teil­neh­mer und In­ves­to­ren gibt uns Recht“, in­for­miert Isa­bel­la de Krass­ny, Ge­schäfts­füh­re­rin der Do­nau In­vest Be­tei­li­gungs GmbH. Sie und Si­mo­ne Duch­ac­zek, Ge­schäfts­füh­re­rin Ad­van­ta­ge Stra­te­gy & Fi­nan­xe ha­ben mit die­ser Fi­nan­ce-Platt­form - bei der sie Un­ter­neh­men und In­ves­to­ren oh­ne jeg­li­che Ver­pflich­tung zu­sam­men­brin­gen - das Ziel vor Au­gen, den ös­ter­rei­chi­schen Ka­pi­tal­markt zu be­le­ben.

Plus Vario und ACP x-tech als Neumieter

Neuvermietungen im Euro Plaza

von Stefan Posch

Eu­ro Pla­za, Wiens ers­ter Of­fice Park, konn­te kürz­lich zwei neue Mie­ter ge­win­nen. Schon En­de des ver­gan­ge­nen Jah­res konn­te durch Puls Va­rio, ei­nem Spe­zia­lis­ten in­di­vi­du­el­ler Strom­ver­sor­gungs­kom­po­nen­ten, ein Neu­zu­gang ver­zeich­net wer­den. Mit Mai 2018 be­zieht auch ACP x-tech, Toch­ter­un­ter­neh­men der ACP Group und An­bie­ter für Di­gi­ta­le Ar­beits­platz­lö­sun­gen, ih­re neu­en Bü­ros im Eu­ro Pla­za. Zu­dem ver­grö­ßert auch die Fir­ma Tech­da­ta sei­ne Bü­ro­flä­chen. Nach der Über­nah­me der Tech­no­lo­gy So­lu­ti­ons-Spar­te von Av­net über­sie­delt Tech Da­ta in grö­ße­re Bü­ro­flä­chen des Ge­bäu­des K, die im Zu­ge des letz­ten Bau­ab­schnit­tes, ent­stan­den sind.
„Für ein in­ter­na­tio­nal tä­ti­ges Un­ter­neh­men wie Tech Da­ta war es be­son­ders wich­tig Bü­ro­flä­chen mit aus­ge­zeich­ne­ter In­fra­struk­tur, tech­nisch hoch­wer­ti­ger Aus­stat­tung und ei­nem um­fas­sen­den Ser­vice­an­ge­bot zu mie­ten. Die­se Kom­po­nen­ten ge­währ­leis­tet das Eu­ro Pla­za“, so Do­ro­thee Stol­zen­berg, Ge­schäfts­füh­re­rin von Tech Da­ta Ös­ter­reich .
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Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.

Warten auf den Stein der Weisen

Der Han­del ist im Wan­del. Und zwar so rasch und ra­di­kal wie noch nie - und das hat nicht nur mit On­line zu tun. Die dies­jäh­ri­ge Ma­pic war da­her vor al­lem der Sinn­su­che ge­wid­met. Es ist ein we­nig wie bei der Maus im An­ge­sicht der Schlan­ge. Es ist klar, dass es jetzt um das blan­ke Über­le­ben geht, aber ir­gend­wie fehlt die ret­ten­de Idee, ob, wo­hin und wie man sich da­zu be­we­gen soll.Noch nie zu­vor war die Ma­pic so sehr von Un­si­cher­hei­ten über die Zu­kunft ge­prägt wie in die­ser No­vem­ber­wo­che. Die - im Ver­gleich zu 2007 schon deut­lich be­schei­de­ne­ren - Events und Din­ners ein­zel­ner Aus­stel­ler und der be­rufs­be­dingt zur Schau ge­stell­te Op­ti­mis­mus für die ei­ge­nen Pro­jek­te kön­nen in­des­sen den kri­ti­schen Be­ob­ach­ter nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die Re­tail­im­mo­bi­li­en­bran­che den Weg für die Zu­kunft noch nicht wirk­lich ent­deckt hat. Mehr als 8.500 De­le­gier­te aus 80 Län­dern, da­von 2.100 Ein­zel­händ­ler, 2.500 Ent­wick­ler und 1.000 In­ves­to­ren, wa­ren in die­sem Jahr auf der Ma­pic prä­sent.Für vie­le da­von war es vor al­lem auch ei­ne Su­che nach neu­en We­gen. Mie­ter wech­seln öf­ter "An­bie­ter von Ein­zel­han­dels­flä­chen müs­sen in den nächs­ten zehn Jah­ren mit so vie­len Mie­ter­wech­seln rech­nen wie sel­ten zu­vor", pro­gnos­ti­ziert Jörg Bit­zer, Lei­ter des Be­reichs Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en bei EHL Im­mo­bi­li­en. "Ei­ner­seits wer­den ins­be­son­de­re in Mit­tel­eu­ro­pa zahl­rei­che tra­di­tio­nel­le Groß­mie­ter aus den Be­rei­chen Tex­til, Schu­he und Elek­tro­nik oder auch Ban­ken Flä­chen re­du­zie­ren, an­de­rer­seits drängt ei­ne Viel­zahl von neu­en, oft­mals al­ler­dings auch klei­ne­ren Kon­zep­ten auf den Markt, die für gut ge­ma­nag­te Stand­or­te ei­ne enor­me Chan­ce dar­stel­len. Es wird al­so län­ger­fris­tig we­ni­ger Flä­chen­nach­fra­ge ge­ben und wir wer­den ganz an­de­re Shops und Dienst­leis­ter se­hen als heu­te." Big Da­ta im Kom­men In­des­sen hat der In­no­va­ti­ons­markt er­war­tungs­ge­mäß auch kei­ne um­wer­fen­den Neu­hei­ten ge­bracht: Big Da­ta und Ein­satz­mög­lich­kei­ten für künst­li­che In­tel­li­genz wa­ren hier wohl die in­ter­es­san­tes­ten Haupt­the­men. Und na­tür­lich neue Un­ter­hal­tungs­ide­en und Gastro­kon­zep­te, mit de­nen dem wach­sen­den On­line-Han­del et­was ent­ge­gen­ge­setzt wer­den soll. Die zwei­te gro­ße Ver­än­de­rung ist eben­falls dem Trend zum er­leb­nis­ori­en­tier­ten Ein­kauf ge­schul­det: die star­ke Aus­wei­tung von En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­ten. Vir­tu­al-Rea­li­ty-Er­leb­nis­se in 3D-Shows, Ga­ming Are­as, auf­wen­di­ge Kin­der­er­leb­nis­be­rei­che oder auch bis zu meh­re­re Tau­send Qua­drat­me­ter gro­ße Sport­be­rei­che - z.B. Tram­po­lin­parks - sind nur ei­ni­ge der neu­en En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­te, die auf der MA­PIC auf enor­mes In­ter­es­se stie­ßen. "Die Viel­zahl der Show- und Mit­mach­an­ge­bo­te wird da­zu füh­ren, dass die Ver­weil­dau­er im Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft deut­lich zu­neh­men wird", so Bit­zer. Frei­lich ist es Jam­mern auf ho­hem Ni­veau, was hier be­trie­ben wird. Im zu­rück­lie­gen­den Jahr­zehnt ist die Re­tail-Ver­kaufs­flä­che um zwölf Pro­zent ge­stie­gen - und zwar durch­schnitt­lich pro Jahr! Flä­chen­trei­ber da­bei wa­ren - und sind es auch wei­ter­hin - vor al­lem Chi­na und In­di­en. Auf die­se bei­den Märk­te set­zen die welt­weit ak­ti­ven 150 Top- mar­ken in der Re­tail­sze­ne auch ih­re Haupt­an­stren­gun­gen. "Chi­na ist ein be­son­ders viel­ver­spre­chen­der Markt für Out­lets", sagt Lois Lu Yi, VP von Bei­jing Ca­pi­tal Grand, ei­ner in Hong Kong an­ge­sie­del­ten In­vest­ment Hol­ding Ge­sell­schaft, die auch selbst ent­wi­ckelt. "Die ge­sam­te Out­let­flä­che in Chi­na wächst pro Jahr um der­zeit 34 Pro­zent. Bei Kauf­häu­sern liegt das Wachs­tum bei 8 Pro­zent, bei Shop­ping Malls bei 29 Pro­zent." Aber auch in Eu­ro­pa gibt es Ak­ti­vi­tä­ten. Hier sol­len vor al­lem (neue) Gas­tro­no­mie­kon­zep­te schrump­fen­de Han­dels­flä­chen kom­pen­sie­ren. Fol­ge­rich­tig hat Ma­pic-Che­fin Na­tha­lie De­pe­tro auch für nächs­tes Jahr ei­ne neue Ver­an­stal­tung, die Ma­pic Es­sen & Trin­ken in Mai­land, an­ge­kün­digt. Neue Tech­no­lo­gi­en im Ein­zel­han­del ge­hen aber noch weit über On­line-Han­del und Big Da­ta hin­aus. Durch Au­to­ma­ti­sie­rung und Ro­bo­ter wird sich die Zahl der Jobs im Ein­zel­han­del bis 2030 än­dern. Ei­ni­ge au­to­ma­ti­sier­te Pro­zes­se wer­den mensch­li­che Ar­beits­kräf­te er­set­zen. Das "In­ter­net der Din­ge" wird laut ei­ner CB­RE-Stu­die zur Nor­ma­li­tät. Durch die vor­an­schrei­ten­de In­te­gra­ti­on von Mil­li­ar­den an Er­ken­nungs­zei­chen und Mar­kie­run­gen er­hal­ten Ein­zel­händ­ler mehr und mehr In­for­ma­tio­nen über die Kauf­sche­ma­ta von Kun­den. Re­tailer kön­nen so das Kauf­ver­hal­ten und die Be­dürf­nis­se der Kun­den be­reits an­ti­zi­pie­ren und La­ger­be­stän­de so­wie Aus­lie­fe­rung ent­spre­chend ef­fi­zi­en­ter ge­stal­ten. Dank in­tel­li­gen­ter Ge­rä­te­tech­no­lo­gie - wie Smart­pho­nes - kön­nen Ver­brau­cher buch­stäb­lich über­all und zu je­der Zeit kau­fen, was sie se­hen. Ei­ne ein­fa­che Echt­zeit- Bil­der­ken­nungs-Ana­ly­se macht al­les "kauf­bar" - von je­der Quel­le. Und: Stores wer­den zu Show­rooms und fun­gie­ren als Mar­ken­bot­schaf­ter, die sich auf Mar­ken­er­leb­nis­se kon­zen­trie­ren. Shop­ping be­deu­tet Mar­ken­er­leb­nis, in das man ein­taucht und bei dem man die Bin­dung mit der Mar­ke in­ten­si­viert. Der Kon­su­ment des Jah­res 2030 hat im­mer noch den Wunsch, ei­nen Store zu be­su­chen. Die Kon­su­men­ten wün­schen sich neue Er­fah­run­gen. Ein­zel­händ­ler wer­den die­se Ge­le­gen­heit er­grei­fen und Er­leb­nis­se mit mehr In­ter­ak­ti­on und Lern­ef­fek­ten für Kon­su­men­ten kre­ieren. Frei­lich, das be­deu­tet auch mehr Ar­beit für das Cen­ter­ma­nage­ment. Bit­zer: "Das Cen­ter­ma­nage­ment wird so kom­plex wie nie zu­vor sein. Tech­ni­sche Neue­run­gen sind zu im­ple­men­tie­ren, bau­li­che Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men, und statt mit we­ni­gen Ex­pan­si­ons­ma­na­gern ei­ni­ger glo­ba­ler Ein­zel­han­dels­kon­zer­ne zu re­den, muss man künf­tig in ei­ner deut­lich viel­fäl­ti­ge­ren Ein­zel­han­dels­sze­ne eng ver­netzt sein, um die neu­en Re­tail-, Gas­tro- und En­ter­tain­ment­kon­zep­te zu ge­win­nen, oh­ne die das Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft ein­fach nicht mehr er­folg­reich sein kann."

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Das ganze Jahr Weihnachten

Hin­ter den Ku­lis­sen ei­nes Wie­ner Weih­nachts­mark­tes. Re­na­te Jin­dra-Me­tal macht Ke­ra­mik. Klei­ne Hirsch- und Ma­ri­en­kä­fer für den Gar­ten, bun­te Va­sen und Flie­sen. Sie ver­kauft sie un­ter an­de­rem auf dem Ad­vent­markt am Karls­platz. Jetzt, An­fang No­vem­ber, merkt man da­von frei­lich noch nicht viel. Über­all um uns her­um wird ge­häm­mert und ge­bohrt, seit En­de Ok­to­ber neh­men die ers­ten Hüt­ten Form an. Jin­dras Hüt­te steht schon, als ich sie be­su­che. Bei selbst ge­mach­ten Mi­ni-Schaum­röll­chen und Tee aus der Ther­mos­kan­ne gibt sie mir ei­nen klei­nen Blick hin­ter die Ku­lis­sen ei­nes Weih­nachts­mark­tes. Der­zeit sind die Zei­tun­gen ge­füllt mit Nach­rich­ten über Böl­ler im Weih­nachts­kos­tüm und Müll­con­tai­ner, die Fahr­zeu­ge von den Weih­nachts­märk­ten fern­hal­ten sol­len. Doch die­se - neu­en und öf­fent­lich­keits­wirk­sa­men - Maß­nah­men sind nur die Spit­ze ei­nes Eis­ber­ges an Si­cher­heits­auf­la­gen und Ge­neh­mi­gun­gen, die den Markt­ver­an­stal­tern das Le­ben nicht ge­ra­de ein­fa­cher ma­chen. Der Ver­ein Di­vina Art, der den Ad­vent­markt am Wie­ner Karls­platz be­treibt und bei dem Re­na­te Jin­dra Mit­glied ist, hat dem Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin ei­nen klei­nen Ein­blick in die Be­hör­den­we­ge ge­ge­ben, die dem Weih­nachts­idyll vor­aus­ge­hen. Auf­schluss­reich ist auch ein Te­le­fo­nat mit Ver­eins­ob­mann Karl Tra­be, der mir aus dem Ge­dächt­nis Amt für Amt auf­zählt, zu dem ihn sein Weg zum Markt führt. Der Ad­vent­markt Karls­platz fin­det im Res­sel­park statt, Grund­ei­gen­tü­mer ist al­so das Stadt­gar­ten­amt (MA 42). Die­ses muss den ers­ten Sank­tus da­zu ge­ben, dass über­haupt ein Markt statt­fin­den darf. Au­ßer­dem not­wen­dig ist ein jähr­li­cher Baum­be­fund, der ver­hin­dern soll, dass nichts­ah­nen­de Punscht­rin­ker das Schick­sal des ar­men Ödön von Hor­vath tei­len. Zur Er­in­ne­rung: Der Au­tor wur­de auf der Pa­ri­ser Champs-Ély­sées von ei­nem Ast er­schla­gen. Sind al­le Bäu­me auf Wet­ter­fes­tig­keit ge­tes­tet, kann beim Markt­amt (MA 59) ei­ne Ge­neh­mi­gung für ei­nen An­lass­markt be­an­tragt wer­den. Die­se gilt im­mer nur für ei­nen Markt - kei­ner der Wie­ner Märk­te hat al­so ei­ne fi­xe Ge­neh­mi­gung für meh­re­re Jah­re. Dem­ent­spre­chend jähr­lich fäl­lig ist na­tür­lich auch ein ak­tu­el­ler Markt­plan, auf dem al­le Stän­de und sons­ti­gen Ein­rich­tun­gen ge­nau ver­zeich­net sind. Über­prüft wird da­bei auch, dass die Gas­sen zwi­schen den Stän­den min­des­tens vier Me­ter breit sind, da­mit Ret­tung und Feu­er­wehr bei Be­darf zu­fah­ren kön­nen. Oft schon Mit­te des Jah­res gibt es ei­ne Be­ge­hung des vor­ge­se­he­nen Ge­län­des, zu dem die MA 59 un­ter an­de­ren ei­nen Ver­tre­ter der Elek­tri­zi­täts­wer­ke und von Wien Ka­nal lädt. Soll­te üb­ri­gens ein Ka­nal­de­ckel ge­ho­ben wer­den müs­sen, ist die da­zu­ge­hö­ri­ge Ge­neh­mi­gung bei der MA 28, (Stra­ßen­ver­wal­tung und Stra­ßen­bau) ein­zu­ho­len. Wer sich jetzt schon an die kult­ver­däch­ti­ge Co­mi­c­ver­fil­mung "As­te­rix er­obert Rom" er­in­nert fühlt, mö­ge auf­hö­ren zu le­sen, denn wir sind noch lan­ge nicht fer­tig. (As­te­rix und Obe­lix müs­sen hier im Rah­men von 12 Auf­ga­ben von ei­nem Amt mit dem Spitz­na­men "das Haus, das Ver­rück­te macht" den "Pas­sier­schein A38" ho­len. Wer es noch nicht kennt: ganz kla­rer Im­mo­bi­li­en-Ma­ga­zin-Film­tipp!) Und wei­ter geht es an die tech­ni­schen De­tails mit der MA 36 (tech­ni­sche Ge­wer­be­an­ge­le­gen­hei­ten, be­hörd­li­che Elek­tro- und Gas­an­ge­le­gen­hei­ten, Feu­er­po­li­zei und Ver­an­stal­tungs­we­sen). Hier kann man gleich ei­nen grö­ße­ren Bro­cken er­le­di­gen: Gas­be­wil­li­gung, Licht­über­span­nun­gen, Büh­ne, Rah­men­pro­gramm und Tier­schau wer­den zur Be­wil­li­gung ein­ge­reicht. Kurz be­vor ich Jin­dra auf dem Markt be­su­che, trifft sie in die­sem Zu­sam­men­hang üb­ri­gens ei­nen Elek­tri­ker, der über­prüft, dass al­le Si­che­run­gen funk­tio­nie­ren und die Strom­an­schlüs­se ent­spre­chend näs­se­ge­schützt sind. Bei so viel Holz, Stroh und Rei­sig an ei­nem Ort geht man da lie­ber kein Ri­si­ko ein. Die Tier­schau al­ler­dings ist mit der MA 36 noch nicht fer­tig - die­se führt näm­lich nur die Eig­nungs­fest­stel­lung der Ver­an­stal­tungs­stät­te durch. Für das leib­li­che Wohl der lie­ben Vie­cherl und da­mit für das fi­na­le OK ist die MA 60, Ve­te­ri­när­diens­te und Tier­schutz, zu­stän­dig. So­bald das al­les nun ge­neh­migt und be­wil­ligt ist, kann end­lich auf­ge­baut wer­den. Ein letz­ter An­trag bei der MA 46, Ver­kehrs­or­ga­ni­sa­ti­on und tech­ni­sche Ver­kehrs­an­ge­le­gen­hei­ten, sorgt für ei­ne Zu­fahrts­ge­neh­mi­gung für die Zeit des Auf­baus. Und dann ist es fer­tig. Damp­fen­der Punsch, glit­zern­de De­ko und Kunst­hand­werk, so weit das Au­ge reicht. Von dem Auf­wand im Hin­ter­grund sieht der Be­su­cher nichts. Kann man zu­min­dest ent­span­nen, so­bald der Weih­nachts­stress vor­bei ist? Wann reicht denn Karl Tra­be die ers­ten An­trä­ge ein? "An­fang Jän­ner", kommt die ganz selbst­ver­ständ­li­che Ant­wort. Für man­che ist eben das gan­ze Jahr Weih­nach­ten. [ci­te1]

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