Neuvermietungen in Wien weniger
Leerstand leicht gestiegen
von Gerhard Rodler
Mit einer Vermietungsleistung von ca. 134.000 im Jahr 2017 fiel das Ergebnis um die Hälfte geringer aus als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zu diesem Ergebnis kommt das Vienna Research Forum (VRF) nach der Auswertung der aktuellen Eckdaten des Wiener Büromarktes. Berücksichtigt werden vom VRF dabei nur moderne Büroflächen, die ab 1990 gebaut oder generalsaniert wurden und die gewisse Qualitätskriterien wie Klimatisierung, Lift oder IT-Standard erfüllen.
Die größte Vermietung fand laut Vienna Research Forum mit rund 4.900 m² im Submarkt Erdberg statt.
Sie entspricht rund 8 Prozent der Vermietungsleistung auf dem Wiener Büromarkt im 4. Quartal. Weitere größere Vermietungen wurden wiederum im Submarkt Erdberg mit ca. 4.000 m² und im Submarkt Hauptbahnhof mit rund 3.800 m² registriert. Insgesamt wurden im 4. Quartal 77 Vermietungen verzeichnet - das sind um 49 mehr als im Vorquartal und um 21 mehr als im Q4 2016.
Betrachtet man die Vermietungsleistung nach dem Anteil der Vermietungsarten, so entfallen 90 Prozent der Fläche auf Neuvermietungen und 10 Prozent auf Vorvermietungen.
Ende des 4. Quartals 2017 betrug die Leerstandsquote im VRF-Bestand moderner Bürogebäude in Wien 5,4 Prozent und ist damit gegenüber dem Vorquartal (5,3 Prozent) leicht gestiegen und liegt um 0,1 Prozent Punkte niedriger als im Vergleichszeitraum 2016. Die niedrigste Leerstandsquote wurde mit 2,3 Prozent im CBD - Innere Bezirke registriert, die höchste mit 10,6 Prozent im Submarkt Norden.
Unglaublich: Es geht weiter aufwärts
2018 fängt ja gut an
von Gerhard Rodler
Die Aussicht auf zumindest mittelfristig weiter sehr wahrscheinlich extreme Niedrigstzinsen nach wie vor rund um die Nulllinie dürfte die internationale Immobilienwirtschaft auch im neuen Jahr beflügeln. Der Jahresausblick von AEW der europäischen Märkte erwartet, dass die Investoren jetzt noch mehr auf einen Leverage-Effekt setzen, um die weiter fallenden Renditen zumindest zu kompensieren. Das Marktrisiko, also die Gefahr eines sich (abwärts) drehenden Marktes, wird von AEW als aktuell sehr gering eingeschätzt. AEW erwartet eine stabile wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten zwei bis fünf Jahren. anhaltendes Wachstum des nationalen und sektorspezifischen BIP, der Einzelhandelsausgaben und der Beschäftigung in den einzelnen Industriesektoren.
Ken Baccam, Research-Direktor bei AEW erläutert: "Die Retail-Mieten werden wieder stärker steigen, da es nur wenige neue Angebote gibt. E-Commerce wird zu neuen Rekord-Flächenumsatz in der Logistik führen." Mit Blick auf die Zukunft wird erwartet, dass weiteres Kapitalwertwachstum positiv, jedoch moderater ausfallen wird. Da marktbezogene Mietzuwächse mit Ertragswachstum einhergehen, wird die Renditensteigerung ausgeglichen, um die Kapitalwerte in den meisten Märkten zu erhöhen. Der Gesamtertrag wird in der Zukunft jedoch größtenteils aus Einnahmen kommen. Da Zentralbanken ihren Fokus weiterhin auf die Normalisierung der Kredit- und Kapitalmärkte richten, bleiben Zinssätze auf ihren fast historischen Tiefstständen und sie sollen laut Prognose kurzfristig nicht wesentlich ansteigen. Selbst bei niedrigen Sätzen finden sich nur stark vereinzelt übermäßig aggressive Preise bei Akquisitionen, da der Leverage-Effekt nur begrenzt zum Einsatz kommt, weil Kreditgeber unter dem historischen Durchschnitt für Beleihungswertgrenzen bleiben.
Hans Vrensen, Leiter Research für Europa bei AEW stellt fest: "Die Aussichten in Bezug auf »Relative Value« für europäische Immobilien in den nächsten fünf Jahren sind positiv. Dies basiert auf den in unseren vier verschiedenen Objektsektoren gegenüber prognostizierten Renditen von 10-Jahres-Staatsanleihen verfügbaren Renditeprämien. Selbst wenn diese nicht ganz so gut sind wie in den letzten fünf Jahren, profitieren Anleger von den Renditespannen, die sowohl den Zeitraum nach der globalen Finanzkrise von 2008 bis 2012 als auch den Zeitraum vor der globalen Finanzkrise von 2003 bis 2007 übertreffen."