Delisting erfolgt, unklar, was mit Wiener Portfolio passiert
von Charles Steiner
Mit dem heutigen Tag endet die Ära der conwert an der Wiener Börse. Wie die conwert mitteilte, ist der von der Hauptversammlung vom 29. August beschlossene Gesellschafterausschuss ins Firmenbuch am Handelsgericht Wien eingetragen worden. Damit ist auch der Squeeze-out bewilligt, sämtliche Anteile gehen jetzt zum Haupteigentümer Vonovia über - und damit wird heute auch das Delisting von der Wiener Börse vollzogen. Somit findet seit heute kein Handel mehr mit conwert-Papieren statt. Die restlichen noch betroffenen Minderheitsaktionäre erhalten gemäß Beschluss der Hauptversammlung eine Barabfindung in Höhe von 17,08 Euro pro conwert-Aktie, die entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ausgezahlt wird.
Fraglich ist hingegen noch, was mit dem Wohnportfolio in Wien geschieht. Die Vonovia ist ja mit über 300.000 Wohneinheiten in Deutschland größter Wohnkonzern, hinzu sind noch etwa rund 26.000 Wohneinheiten von der conwert hinzugekommen. 2.000 davon sind in Wien verortet. Von einem Sprecher der Vonovia hieß es gegenüber dem immoflash, dass man noch nicht wisse, was mit dem Portfolio geschehen soll. "Es gibt noch keine finale Entscheidung, ob wir die Wohneinheiten behalten oder verkaufen werden. Diese Entscheidung wird wohl auch nicht dieses, sicher aber kommendes Jahr fallen."
Mit dem heutigen Delisting gehen auch durchaus turbulente zwei Jahre zu Ende. 2015 hatte Hans-Peter Haselsteiner sein rund 25 Prozent umfassendes Aktienpaket an den israelischen Milliardär Teddy Sagi verkauft, dieser wiederum hatte die Anteile, die über dessen Gesellschaft MountainPeak gelaufen sind, an Adler Real Estate verkauft. Adler versuchte im Frühjahr 2016, die conwert zu übernehmen und brach einen Streit um den Verwaltungsrat vom Zaun - und scheiterte. Im Sommer machte dann die Vonovia ein entsprechendes Übernahmeangebot, das auch angenommen wurde - mit März dieses Jahres hielt der Konzern dann schon weit mehr als 90 Prozent. 2,7 Milliarden Euro hat sich die Vonovia die conwert kosten lassen.
Der Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) stellt sich neu auf, einerseits soll ein neu geschaffener, prominenter Beirat bestehend aus Alfred Gusenbauer, Peter Hagen und Michael Ikrath für mehr Kundennähe in den Bereichen Industrie, Banken, Versicherung und öffentlicher Bereich sorgen. Andererseits möchte sich der AKV auch mit seinen Dienstleistungen abseits der reinen Insolvenzabwicklung, also mit Inkassotätigkeiten vor allem aber auch mit Auskunft verstärkt positionieren. Derzeit seien dies noch ein sehr kleine Bereiche, räumt Hans Musser, Geschäftsführer des AKV EUROPA ein: „Wir haben mit Hausverwaltungen gesprochen, aber das Betreiben von Mieterückständen wird derzeit eher von Anwälten durchgeführt, weil das meist sehr schnell gehen muss.“ Dafür seien Immobilienfirmen zunehmend für die Erteilung von Bonitätsdaten ein immer attraktiverer Markt. Das gehe von potenziellen Mietern bis hin zu portenziellen Geschäftspartnern.
Pro Jahr kommt es in Österreich zu beträchtlich mehr als 5.000 Firmeninsolvenzen und über 8.000 Privatkonkursen. Die Verbindlichkeiten der insolventen Unternehmen betrugen 2016 über 3 Milliarden Euro, die der Privatkonkurse zusätzlich rund 1 Milliarde.
Die Bauarbeiten für das von der CA Immo entwickelte Bürogebäude ViE an der Erdberger Lände schreiten zügig voran. Wurde im März noch die Grundsteinlegung vollzogen, steht jetzt bereits der Rohbau. Gestern Nachmittag wurde die Gleichenfeier für die rund 14.700 m² umfassende Büroimmobilie begangen, bis zum Sommer des kommenden Jahres soll es bereits fertig sein. Es ist damit Teil der Stadtentwicklung Quartier Lände 3 am ehemaligen Firmengelände der Siemens. Neben dem ViE werden noch auf zwei Baufeldern rund 500 Wohnungen unter dem Titel „Laendyard Living“ mit einem Joint Venture mit JP Immobilien errichtet.
Das ViE wurde als Multitenant-Gebäude konzipiert, sämtliche Unternehmensgrößen sollen darin abgebildet werden. Zudem werde es einen Co-Working-Space geben. Als erster Ankermieter für die zugehörige Retailfläche konnte ein Billa-Supermarkt gewonnen werden. Für den Bürobereich gebe es bereits ernsthafte Verhandlungen mit einem namhaften Unternehmen, welches das ist, wollte die CA Immo derzeit noch nicht offenbaren.
Der Hotelbetreiber Novum Group hat mit „niu“ eine neue Marke gelauncht und diese bereits in Deutschland und den Niederlanden ausgerollt. Bereits über 30 Hotels der Millennial-Marke befinden sich zurzeit in der Entwicklungsphase. Nun expandiert diese nach Österreich. Gestern Nachmittag wurde eine Baustellenfeier anlässlich der Fertigstellung des Rohbaus des „niu Franz“ an der Dresdner Straße 111 im 20. Wiener Gemeindebezirk begangen. Entwickelt wird dieses von der Bridge Group, einem österreichischen Immobilienentwickler, der sich vornehmlich auf die Errichtung von Hotelobjekten und deren Einrichtung spezialisiert hat. Die Marke niu positioniert sich als Millenial Brand, wobei je nach Standort im Interieur auch eigene Geschichten erzählt werden. Im Falle vom Objekt in Wien ist das die Kaiserzeit, die durch modern interpretierte Bildern des Kaisers Franz Joseph und Sisi dargestellt wird. 159 Zimmer wird das Hotel, das Anfang des kommenden Jahres eröffnet werden soll, umfassen.
Für die Bridge Group ist das niu Franz das vierte Entwicklungsprojekt in Wien, in Summe sind derzeit Projekte mit einem Gesamtwert von 100 Millionen Euro in der Pipeline, das durchschnittliche Projekt wird mit zwischen 15 und 30 Millionen Euro angegeben. Wie Stefan Hitzler, zuständig für Business Development und Consulting bei Bridge dem immoflash erklärt, sei die Bridge Group zudem mit 65 Prozent an der Hotelmarke Mooons (derzeit wird ein Projekt mit dieser am Wiedner Gürtel entwickelt) beteiligt, der Rest entfällt auf die Moser Architekten. In den kommenden Monaten will die Bridge Group um CEO Michael Davidson nach Deutschland und massiv nach Polen expandieren. Diesbezüglich habe man sich bereits Liegenschaften in Krakau, Warschau und Kattowitz angesehen.
Das Schlagwort leistbare Wohnen geistert schon ein Weilchen durch Politik, Medien und Gesellschaft. Tatsache ist, dass es davon in den Ballungszentren zu wenig gibt. Ein kleiner Beitrag für mehr leistbaren Wohnraum in Wien ist die Wohnhausanlage „Lorystrasse 97“ in Simmering, dessen Baustart kürzlich erfolgt ist. Bauträger der 86 1-5 Zimmer und vom Land Wien im Rahmen des WWFSG geförderte Wohnungen ist Latal Immobilien. 30 Wohnungen werden in Form von kostengünstigen Smart Wohnungen vergeben (Baukostenbeitrag 60 Euro/m², Nutzungsentgelt ca. 7,50 Euro/m²/Monat inkl. Betriebskosten und Umsatzsteuer). Die übrigen Wohnungen können durch die Inanspruchnahme der Superförderungsschiene ebenfalls mit niedrigen Baukostenbeiträgen (ca. 68,59 Euro/m² und einem durchschnittlichen Nutzungsentgelt von ca. 8,94 Euro/m²/Monat inkl. Betriebskosten und Umsatzsteuer angeboten werden.
„Es freut uns, dass wir bei diesem Projekt mit der Wohnbauförderung des Landes Wien in Zeiten steigender Wohnkosten auch für die Kunden tatsächlich leistbare Mietkonditionen schaffen konnten“, so LATAL Geschäftsführer Alexander Lattenmayer.
Berlin wird immer mehr zum Hotspot österreichischer Entwickler. Jetzt hat auch die Premium ein Wohnbaugrundstück in der Bundeshauptstadt erworben. Das rund 3.400 m² große Grundstück ist bei der berühmten East Side Gallery gelegen und ist Teil des sogenannten Anschutz Areals direkt neben der Mercedes-Benz Arena, wo ein neues Stadtquartier mit Büros, Hotel, Gastronomie und einem Einkaufszentrum entsteht. Mit dem Wohnprojekt direkt am Wasser werde der - in der Gesamtentwicklung - noch letzte fehlende Baustein ergänzt, heißt es vonseiten der Premium. Verkäuferin ist die Anschutz Entertainment Group (AEG).
Auf dem direkt am Spreeufer gelegenen Grundstück ist die Errichtung von rund 200 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 12.000 m² und einem Investitionsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro vorgesehen. Mit der Planung des Projektes wurde das Berliner Büro HemprichTophof Architekten beauftragt.
Das Konferenzzentrum Austria Center Vienna baut um und wird das oberste Stockwerk erneuern. Das gab die für die Erhaltung und den Betrieb des Austria Center, die IAKW-AG (Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien, Aktiengesellschaft) bekannt. Neben zwei neuen Konferenzräumen für 170 und 140 Personen sowie 35 modernen Büros liegt der Fokus der Umbauarbeiten auf dem neuen Herzstück der Ebene 3: Dieses setzt sich aus insgesamt rund 600 m² lichtdurchfluteten und individuell nutzbaren Freibereichen mit Blick auf den angrenzenden Donaupark und die UNO-City zusammen. Die beiden neuen Konferenzräume verfügen über eine flexible Bestuhlung, mobile Trennwände und sind mit hochwertigem Projektions-, Ton- und Lichtequipment ausgestattet. Die Gesamtkosten für den Umbau liegen bei 2,2 Millionen Euro, die Planung stammt vom Wiener Architekturbüro ABdomen. Die neuen Räumlichkeiten werden im März 2018 präsentiert.
Europas größte Event für nachhaltige Städte in Wien
von Stefan Posch
Wien ist für viele Städte der Welt Vorbild, was städtebauliche Maßnahmen betrifft. Besonders die Seestadt Aspern liegt im Fokus internationaler Stadtentwickler. Passend dazu findet vom 28. Februar bis zum 2. März 2018 die Urban Future Global Conference (UFGC), der weltweit größte Treffpunkt von CityChangern - Menschen, die ihre Städte nachhaltiger machen, erstmals in der Bundeshauptstadt statt. 3.000 Teilnehmer aus über 400 Städten, 50 Ländern und vier Kontinenten werden erwartet.
Rund 30 internationale Partner wurden für die Veranstaltung an Bord geholt. Darunter die Weltbank Gruppe, das europäische Städtenetzwerk Eurocities, das Bürgermeisterkonvent Covenant of Mayors, das Forschungsinstitut LSE Cities, das Cities Programme des UN Global Compact, sowie der WWF. Schon jetzt haben 120 Speaker bereits zugesagt. Im Rahmen der UFGC findet auch die weltweit erste FuckUp Night für Städteverantwortliche statt. Dieses Veranstaltungsformat begeisterte bisher bereits 200.000 TeilnehmerInnen in über 250 Städten. Menschen aus unterschiedlichsten Branchen erzählen dabei von ihren beruflichen Misserfolgen und brechen dadurch das Tabu des Scheiterns. Weitere Infos über die Veranstaltung finden sie hier.
Delisting erfolgt, unklar, was mit Wiener Portfolio passiert
von Charles Steiner
Mit dem heutigen Tag endet die Ära der conwert an der Wiener Börse. Wie die conwert mitteilte, ist der von der Hauptversammlung vom 29. August beschlossene Gesellschafterausschuss ins Firmenbuch am Handelsgericht Wien eingetragen worden. Damit ist auch der Squeeze-out bewilligt, sämtliche Anteile gehen jetzt zum Haupteigentümer Vonovia über - und damit wird heute auch das Delisting von der Wiener Börse vollzogen. Somit findet seit heute kein Handel mehr mit conwert-Papieren statt. Die restlichen noch betroffenen Minderheitsaktionäre erhalten gemäß Beschluss der Hauptversammlung eine Barabfindung in Höhe von 17,08 Euro pro conwert-Aktie, die entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ausgezahlt wird.
Fraglich ist hingegen noch, was mit dem Wohnportfolio in Wien geschieht. Die Vonovia ist ja mit über 300.000 Wohneinheiten in Deutschland größter Wohnkonzern, hinzu sind noch etwa rund 26.000 Wohneinheiten von der conwert hinzugekommen. 2.000 davon sind in Wien verortet. Von einem Sprecher der Vonovia hieß es gegenüber dem immoflash, dass man noch nicht wisse, was mit dem Portfolio geschehen soll. "Es gibt noch keine finale Entscheidung, ob wir die Wohneinheiten behalten oder verkaufen werden. Diese Entscheidung wird wohl auch nicht dieses, sicher aber kommendes Jahr fallen."
Mit dem heutigen Delisting gehen auch durchaus turbulente zwei Jahre zu Ende. 2015 hatte Hans-Peter Haselsteiner sein rund 25 Prozent umfassendes Aktienpaket an den israelischen Milliardär Teddy Sagi verkauft, dieser wiederum hatte die Anteile, die über dessen Gesellschaft MountainPeak gelaufen sind, an Adler Real Estate verkauft. Adler versuchte im Frühjahr 2016, die conwert zu übernehmen und brach einen Streit um den Verwaltungsrat vom Zaun - und scheiterte. Im Sommer machte dann die Vonovia ein entsprechendes Übernahmeangebot, das auch angenommen wurde - mit März dieses Jahres hielt der Konzern dann schon weit mehr als 90 Prozent. 2,7 Milliarden Euro hat sich die Vonovia die conwert kosten lassen.
Auch Immobranche im Fokus
AKV stellt sich neu auf
von Gerhard Rodler
Der Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) stellt sich neu auf, einerseits soll ein neu geschaffener, prominenter Beirat bestehend aus Alfred Gusenbauer, Peter Hagen und Michael Ikrath für mehr Kundennähe in den Bereichen Industrie, Banken, Versicherung und öffentlicher Bereich sorgen. Andererseits möchte sich der AKV auch mit seinen Dienstleistungen abseits der reinen Insolvenzabwicklung, also mit Inkassotätigkeiten vor allem aber auch mit Auskunft verstärkt positionieren. Derzeit seien dies noch ein sehr kleine Bereiche, räumt Hans Musser, Geschäftsführer des AKV EUROPA ein: „Wir haben mit Hausverwaltungen gesprochen, aber das Betreiben von Mieterückständen wird derzeit eher von Anwälten durchgeführt, weil das meist sehr schnell gehen muss.“ Dafür seien Immobilienfirmen zunehmend für die Erteilung von Bonitätsdaten ein immer attraktiverer Markt. Das gehe von potenziellen Mietern bis hin zu portenziellen Geschäftspartnern.
Pro Jahr kommt es in Österreich zu beträchtlich mehr als 5.000 Firmeninsolvenzen und über 8.000 Privatkonkursen. Die Verbindlichkeiten der insolventen Unternehmen betrugen 2016 über 3 Milliarden Euro, die der Privatkonkurse zusätzlich rund 1 Milliarde.
Die Bauarbeiten für das von der CA Immo entwickelte Bürogebäude ViE an der Erdberger Lände schreiten zügig voran. Wurde im März noch die Grundsteinlegung vollzogen, steht jetzt bereits der Rohbau. Gestern Nachmittag wurde die Gleichenfeier für die rund 14.700 m² umfassende Büroimmobilie begangen, bis zum Sommer des kommenden Jahres soll es bereits fertig sein. Es ist damit Teil der Stadtentwicklung Quartier Lände 3 am ehemaligen Firmengelände der Siemens. Neben dem ViE werden noch auf zwei Baufeldern rund 500 Wohnungen unter dem Titel „Laendyard Living“ mit einem Joint Venture mit JP Immobilien errichtet.
Das ViE wurde als Multitenant-Gebäude konzipiert, sämtliche Unternehmensgrößen sollen darin abgebildet werden. Zudem werde es einen Co-Working-Space geben. Als erster Ankermieter für die zugehörige Retailfläche konnte ein Billa-Supermarkt gewonnen werden. Für den Bürobereich gebe es bereits ernsthafte Verhandlungen mit einem namhaften Unternehmen, welches das ist, wollte die CA Immo derzeit noch nicht offenbaren.
Anfang 2018 eröffnet "niu" an Dresdner Straße
Neue Hotelmarke erreicht Österreich
von Charles Steiner
Der Hotelbetreiber Novum Group hat mit „niu“ eine neue Marke gelauncht und diese bereits in Deutschland und den Niederlanden ausgerollt. Bereits über 30 Hotels der Millennial-Marke befinden sich zurzeit in der Entwicklungsphase. Nun expandiert diese nach Österreich. Gestern Nachmittag wurde eine Baustellenfeier anlässlich der Fertigstellung des Rohbaus des „niu Franz“ an der Dresdner Straße 111 im 20. Wiener Gemeindebezirk begangen. Entwickelt wird dieses von der Bridge Group, einem österreichischen Immobilienentwickler, der sich vornehmlich auf die Errichtung von Hotelobjekten und deren Einrichtung spezialisiert hat. Die Marke niu positioniert sich als Millenial Brand, wobei je nach Standort im Interieur auch eigene Geschichten erzählt werden. Im Falle vom Objekt in Wien ist das die Kaiserzeit, die durch modern interpretierte Bildern des Kaisers Franz Joseph und Sisi dargestellt wird. 159 Zimmer wird das Hotel, das Anfang des kommenden Jahres eröffnet werden soll, umfassen.
Für die Bridge Group ist das niu Franz das vierte Entwicklungsprojekt in Wien, in Summe sind derzeit Projekte mit einem Gesamtwert von 100 Millionen Euro in der Pipeline, das durchschnittliche Projekt wird mit zwischen 15 und 30 Millionen Euro angegeben. Wie Stefan Hitzler, zuständig für Business Development und Consulting bei Bridge dem immoflash erklärt, sei die Bridge Group zudem mit 65 Prozent an der Hotelmarke Mooons (derzeit wird ein Projekt mit dieser am Wiedner Gürtel entwickelt) beteiligt, der Rest entfällt auf die Moser Architekten. In den kommenden Monaten will die Bridge Group um CEO Michael Davidson nach Deutschland und massiv nach Polen expandieren. Diesbezüglich habe man sich bereits Liegenschaften in Krakau, Warschau und Kattowitz angesehen.
Baubeginn für Wohnhausanlage Lorystrasse
"Leistbares Wohnen" in Simmering
von Stefan Posch
Das Schlagwort leistbare Wohnen geistert schon ein Weilchen durch Politik, Medien und Gesellschaft. Tatsache ist, dass es davon in den Ballungszentren zu wenig gibt. Ein kleiner Beitrag für mehr leistbaren Wohnraum in Wien ist die Wohnhausanlage „Lorystrasse 97“ in Simmering, dessen Baustart kürzlich erfolgt ist. Bauträger der 86 1-5 Zimmer und vom Land Wien im Rahmen des WWFSG geförderte Wohnungen ist Latal Immobilien. 30 Wohnungen werden in Form von kostengünstigen Smart Wohnungen vergeben (Baukostenbeitrag 60 Euro/m², Nutzungsentgelt ca. 7,50 Euro/m²/Monat inkl. Betriebskosten und Umsatzsteuer). Die übrigen Wohnungen können durch die Inanspruchnahme der Superförderungsschiene ebenfalls mit niedrigen Baukostenbeiträgen (ca. 68,59 Euro/m² und einem durchschnittlichen Nutzungsentgelt von ca. 8,94 Euro/m²/Monat inkl. Betriebskosten und Umsatzsteuer angeboten werden.
„Es freut uns, dass wir bei diesem Projekt mit der Wohnbauförderung des Landes Wien in Zeiten steigender Wohnkosten auch für die Kunden tatsächlich leistbare Mietkonditionen schaffen konnten“, so LATAL Geschäftsführer Alexander Lattenmayer.
3.400 m² an der East Side Gallery erworben
Premium kauft Baugrundstück in Berlin
von Stefan Posch
Berlin wird immer mehr zum Hotspot österreichischer Entwickler. Jetzt hat auch die Premium ein Wohnbaugrundstück in der Bundeshauptstadt erworben. Das rund 3.400 m² große Grundstück ist bei der berühmten East Side Gallery gelegen und ist Teil des sogenannten Anschutz Areals direkt neben der Mercedes-Benz Arena, wo ein neues Stadtquartier mit Büros, Hotel, Gastronomie und einem Einkaufszentrum entsteht. Mit dem Wohnprojekt direkt am Wasser werde der - in der Gesamtentwicklung - noch letzte fehlende Baustein ergänzt, heißt es vonseiten der Premium. Verkäuferin ist die Anschutz Entertainment Group (AEG).
Auf dem direkt am Spreeufer gelegenen Grundstück ist die Errichtung von rund 200 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 12.000 m² und einem Investitionsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro vorgesehen. Mit der Planung des Projektes wurde das Berliner Büro HemprichTophof Architekten beauftragt.
Oberstes Stockwerk wird erneuert
Austria Center baut um
von Günther Schneider
Das Konferenzzentrum Austria Center Vienna baut um und wird das oberste Stockwerk erneuern. Das gab die für die Erhaltung und den Betrieb des Austria Center, die IAKW-AG (Internationales Amtssitz- und Konferenzzentrum Wien, Aktiengesellschaft) bekannt. Neben zwei neuen Konferenzräumen für 170 und 140 Personen sowie 35 modernen Büros liegt der Fokus der Umbauarbeiten auf dem neuen Herzstück der Ebene 3: Dieses setzt sich aus insgesamt rund 600 m² lichtdurchfluteten und individuell nutzbaren Freibereichen mit Blick auf den angrenzenden Donaupark und die UNO-City zusammen. Die beiden neuen Konferenzräume verfügen über eine flexible Bestuhlung, mobile Trennwände und sind mit hochwertigem Projektions-, Ton- und Lichtequipment ausgestattet. Die Gesamtkosten für den Umbau liegen bei 2,2 Millionen Euro, die Planung stammt vom Wiener Architekturbüro ABdomen. Die neuen Räumlichkeiten werden im März 2018 präsentiert.
Europas größte Event für nachhaltige Städte in Wien
Termin zum Tag: Urban Future
von Stefan Posch
Wien ist für viele Städte der Welt Vorbild, was städtebauliche Maßnahmen betrifft. Besonders die Seestadt Aspern liegt im Fokus internationaler Stadtentwickler. Passend dazu findet vom 28. Februar bis zum 2. März 2018 die Urban Future Global Conference (UFGC), der weltweit größte Treffpunkt von CityChangern - Menschen, die ihre Städte nachhaltiger machen, erstmals in der Bundeshauptstadt statt. 3.000 Teilnehmer aus über 400 Städten, 50 Ländern und vier Kontinenten werden erwartet.
Rund 30 internationale Partner wurden für die Veranstaltung an Bord geholt. Darunter die Weltbank Gruppe, das europäische Städtenetzwerk Eurocities, das Bürgermeisterkonvent Covenant of Mayors, das Forschungsinstitut LSE Cities, das Cities Programme des UN Global Compact, sowie der WWF. Schon jetzt haben 120 Speaker bereits zugesagt. Im Rahmen der UFGC findet auch die weltweit erste FuckUp Night für Städteverantwortliche statt. Dieses Veranstaltungsformat begeisterte bisher bereits 200.000 TeilnehmerInnen in über 250 Städten. Menschen aus unterschiedlichsten Branchen erzählen dabei von ihren beruflichen Misserfolgen und brechen dadurch das Tabu des Scheiterns. Weitere Infos über die Veranstaltung finden sie hier.
Impressum
Medieninhaber
epmedia Werbeagentur GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstrasse 11
1100 Wien
Herausgeber
Immobilien Magazin Verlag GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstrasse 11
1100 Wien
Jegliches verwendete Material ist urheberrechtlich geschützt.
Die epmedia Werbeagentur GmbH und die Immobilien Magazin Verlag GmbH
gestatten die Übernahme von immoflash Texten in Datenbestände, die
ausschließlich für den privaten Gebrauch eines Nutzers bestimmt sind.
Die Übernahme und Datennutzung zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen
Zustimmung der epmedia Werbeagentur GmbH oder der Immobilien Magazin
Verlag GmbH. Die Übernahme von Fotos ist auch für private Zwecke nicht gestattet.
Bei Fragen zu Buchungen kontaktieren Sie uns gerne:
Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv,shutterstock
Frauenkarriere – Quo vadis?
Nach dem Beginn des Feminismus und dem darauf folgenden ersten allgemeinen Aufbäumen dagegen ist heute das Thema 'Frau in der Arbeitswelt' wieder in aller Munde. Aber geht es in die richtige Richtung? Und welche ist richtig?
Die Immobilienwelt, per se eher technisch betont, ist wahrlich keine Frauendomäne. Aber sie hat doch das Zeug dazu, unter der Vielzahl an männlichen Triumphatoren auch einige weibliche Größen hervorzubringen, wie sich in den einschlägigen Management-Ligen und Vorständen unschwer erkennen lässt. Nicht zuletzt sind die erfolgreichen Immobilien-Ladys in der Öffentlichkeit ziemlich gut sichtbar, weil viele von ihnen im Frauen-Netzwerk Salon Real gemeinschaftlich dafür sorgen. Aber freilich - Frauen sind ganz oben dennoch stark in der Minderheit, und je weiter man sich durch die Hierarchien nach unten gräbt, desto konservativer sind tendenziell auch die Rollen verteilt. Welche beruflichen Chancen haben nun Frauen aktuell - weltweit, in Österreich, in der Immobilienbranche? Frau Bundesministerin Sophie Karmasin sieht in Österreich nach wie vor traditionelle Rollenbilder: "Noch immer tendieren Jugendliche bei der Jobwahl zu klassischen, ihrem Geschlecht zugeordneten Berufen, und Frauen werden gefragt, wie sie Arbeit und Familie unter einen Hut bekommen wollen. Solange sich das nicht ändert, werden es Frauen immer schwerer haben, Karriere zu machen. Die Entwicklung geht aber zum Glück in die richtige Richtung: Vor allem junge Männer wollen sich bewusst Zeit für die Familie nehmen und stecken dafür auch gerne in der Karriere zurück. Das ermöglicht es Frauen, nach der Geburt rascher ins Berufsleben zurückzukehren."
[cite1]
Ungenutztes Potenzial
Trotz der Tatsache, dass mehr Frauen als Männer an den österreichischen Hochschulen reüssieren, sind Frauen in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert. Es tut einer Gesamtwirtschaft logischerweise nicht gut, wenn bei der Jobvergabe auf Tradition und Seilschaft statt Höherqualifikation gesetzt wird. Auch werden die Karrierestufen im CV einer Frau oft anders interpretiert, was diese ebenfalls am Fortkommen hindert. So wird etwa "Assistenz" in einem männlichen Lebenslauf meist anders gelesen als in einem weiblichen. Isabella Stickler, bei Alpenland für Personal und Organisation zuständig, hat eine klare Meinung zu dem Thema: "Es wird derzeit viel in die Ausbildung von Frauen investiert, das dadurch entstehende Potenzial aber nicht ausgeschöpft. Auch beim Diversity Management sind in Bezug auf die Frauenförderung in Spitzenpositionen noch wesentliche 'Hausaufgaben' zu erledigen. Zahlreiche Statistiken zur Entlohnung von weiblichen und männlichen Beschäftigten und zur Stellenbesetzungspolitik in Organisationen zeigen recht deutliche Unterschiede in der Verteilung der beruflichen Chancen für Frauen und Männer.
Mangelnde Förderung
Auch Karin Schmidt-Mitscher, die kürzlich zur Erste Group als Head of Group Commercal Real Estate gewechselt hat, sieht ein großes ungenutztes Potenzial. "In den letzten Jahrzehnten wurde viel erreicht, aber nicht genug - Unternehmen verzichten immer noch in viel zu großem Ausmaß auf Kompetenzen von Frauen in höheren Positionen. Frauen werden durch geringe Förderung ihrer Chefs gebremst, insbesondere oft durch die direkten Vorgesetzten. Frauen arbeiten und führen aus meiner Sicht nicht anders als Männer. Es gilt, Stereotype aufzubrechen, und dazu braucht es eine Quote, und sicher nicht nur für Aufsichtsräte, sondern für Führungspositionen allgemein."
[cite2]
Netzwerke öffnen, Netzwerke bauen
Frauen haben es auch beim Eintritt in formelle und informelle karriererelevante Netzwerke oftmals genauso schwer wie beim Durchbrechen gläserner Decken - denn entweder erfahren sie erst gar nicht davon, oder es sitzen darin dieselben Entscheider. Für Bundesministerin Karmasin ist es zudem besonders wesentlich, dass aufstrebende junge Frauen weibliche Vorbilder haben. Vorbilder, die Barrieren abbauen und neue Wege beschreiten. "Erfolgreiche Frauen, die sich gegen alle Widerstände durchgesetzt haben, gibt es auch in Österreich in einer Vielzahl. Und während Männer sich gegenseitig fördern und so in ihren Karrieren unterstützen, war die Solidarität unter Frauen in der Vergangenheit oft unbewusst zu gering. Es ist umso wichtiger, dass sich Frauen zusammenschließen, vernetzen, inspirieren und gegenseitig unterstützen." Die Damenwelt in der Immobilien-Szene ist mit dem Salon Real gut bedient. In diesem besonders gut funktionierenden Netzwerk helfen sich starke Frauen gegenseitig beim Fortkommen, und auch Newcomern wird mit eigenen Programmen der Weg erleichtert. Aber auch in anderen und im persönlichen Netzwerk muss der Förderungsgedanke im Vordergrund stehen - um alte Muster aufzubrechen.
Vorbildwirkung ist gefragt
Es gibt sie, die guten Vorbilder - wichtig ist, dass sie sich selbst aktiv sichtbar machen. Eine der "Sichtbaren" ist Brigitte Fiedler, Geschäftsführerin der WiSAG - denn sie wird von etwa 1.200 Mitarbeitern gesehen. Fiedler hat vor 22 Jahren als Assistentin in einem damaligen Kleinstunternehmen begonnen und ist nur Vorstandsmitglied. Sie ist damit schon automatisch ein Vorbild für die Frauen im Unternehmen - Förderung gibt es im Sinne einer totalen Gleichbehandlung. "Für alle Positionen gilt es, die besten Kandidaten zu finden. Dabei ist es für die WISAG und mich als Arbeitgeber wichtig, alle Mitarbeiter unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft zu fördern, ihnen entsprechende Weiterbildungskurse zu ermöglichen und so zum Gesamterfolg des Unternehmens beizutragen." Und es gibt auch die Unternehmen in der Immobilienbranche, die bereits erkannt haben, dass Frauen wichtige Akteurinnen sind. Karl-Heinz Strauss, CEO der PORR AG, sieht einen großen Gewinn in gemischt-geschlechtlichen Führungsriegen. "Frauen bereichern mit ihren Sichtweisen und bringen neue Umgangsformen. Um attraktiv für Frauen zu sein, müssen Unternehmen umdenken, familienfreundlicher werden. In der PORR tragen wir mit flexiblen Arbeitszeiten, einem Eltern-Kind-Büro und vielen weiteren Angeboten den Bedürfnissen unserer PORRianerinnen Rechnung." Wichtig ist am Ende der Diskus, die laufende Auseinandersetzung mit dem Thema und die stetige Arbeit an der Verbesserung - durch Vorbildwirkung, Bewusstseinsbildung und gegenseitige Unterstützung.
[cite3]
Trotz sinkender Temperaturen bleibt es bei der Immobilienbranche heiß: Im Zuge der Expo Real werden wieder um T hemen bearbeitet, die die Branche durchaus bewegen werden.
Die Blätter sind schon in schillernde Farben gehüllt, die letzten Besucher vom Oktoberfest bereits auf Heimreise. Leer wird München dadurch nicht - denn bereits das nächste Großevent hat schon begonnen. Die Expo Real. Und diese Messe, wohl eine, auf die die gesamte Branche das restliche Dreivierteljahr hingearbeitet hat, ist dafür in einen satten Schwarzton gehüllt. 40.000 Menschen drängen sich in die Messehallen - und fast genauso viele Anzüge bilden den Blickfang bei der Expo Real. Farbliche Nuancen lassen sich da allenfalls bei den Krawatten erkennen - dort, und nur dort werden bunte Tupfer zugelassen. Schließlich handelt es sich bei der Expo Real um eine Arbeitsmesse - und dementsprechend standesgemäß hat die Immo-Branche gekleidet zu sein. Arbeit gibt es für die kommenden Monate und Tage genug. Denn die Immobilienbranche wandelt sich rasant. Zu viele dringliche Fragen stellen sich in dieser Zeit, und all diese Fragen harren einer entsprechenden professionellen Antwort. Es fängt schon damit an: Wie geht es weiter mit der Zinslandschaft? Wie wird die Digitalisierung die Branche umkrempeln? Was wird sich technisch verändern? Und wie wird sich die politische Landschaft in manchen Gegenden entwickeln? Das alles macht die Immobilienwirtschaft zunehmend zu einer gesamtheitlichen Branche, die viel Wissen in noch mehr Teilbereichen erfordert. Und dieses eignet man sich am besten an, wenn man sich trifft.
Was bietet die Messe?
Die durchaus ereignisreichen Zeiten in der Immobilienwirtschaft lassen auch die Themenauswahl bei der Expo Real sehr breit ausfallen. Denn, und das dürfte der Branche klar sein: Jedes Projekt, das entwickelt wird, ist auch eine Entwicklung der Zukunft, sowohl im technischen als auch im städtebaulichen Bereich. Und auch da spielt die fortschreitende Digitalisierung eine immer gewichtigere Rolle. Nicht zuletzt ist auch für Investoren interessant, welche Assetklassen derzeit besonders renditeträchtig sind. Dementsprechend hat die Expo Real die Leitthemen dieses Jahres entsprechend formuliert. Das sind die Kernthemen bei der heurigen Expo:
Retail
Handelsimmobilien bleiben nach wie vor eines der Kernthemen bei der Expo Real, weswegen auch zahlreiche Retailer ausstellen werden. Doch besonders der Einzelhandel sieht sich mit einem enormen Wandel konfrontiert. E-Commerce & Co. decken mittlerweile einen nicht unwesentlichen Anteil an der Wertschöpfung im Handel ab. Der stationäre Handel kämpft dafür entweder mit sinkenden Besucherzahlen - oder aber, was häufiger vorkommt: Die Besucher kommen zwar in die Einzelhandelsimmobilie und sehen sich dort auch Waren an - bestellen sie aber online, oft über Amazon. Besonders spürbar ist dieser Trend etwa in der Unterhaltungselektronik und in der Bekleidungsbranche. Einer Statistik von statista zufolge werde der Onlinehandel bis 2020 enorm wachsen, und zwar bis auf 77 Milliarden Euro allein in Deutschland, während der stationäre Handel gegenüber 2013 fast 50 Milliarden Euro einbüßen wird. Und das könnte überdies auch den Lebensmitteleinzelhandel treffen. Im August etwa ging der US-Gigant Wal-Mart eine Kooperation mit Google ein, Whole Foods mit Amazon. Der Trend zum Onlinehandel mit Lebensmitteln kommt zunehmend auch in Europa auf, vornehmlich in den Ballungszentren. Eine Strategie, die von Einzelhändlern mittlerweile verfolgt wird, ist Cross-Channel bzw. Multichannel-Einkauf. Der Eigentümer von Karstadt, Signa Retail, etwa hat in den vergangenen Jahren bis jetzt mehrere Onlinehändler bzw. Anteile von diesen angekauft, um Onlinehandel mit stationärem Handel zu verzahnen. Auch die Rewe experimentiert im Bereich Lebensmittelhandel mit Online, will auf Kooperationen mit den großen Internetriesen aber verzichten und eigene Konzepte entwickeln, etwa mit Abholstationen und Drive-In-Modellen. Ebenfalls wird in diesem Zusammenhang auch Logistik immer mehr zum Thema: Wenn mehr online bestellt wird und der Kunde das Bestellte am liebsten am selben Tag haben möchte, dann werden entsprechende Logistikhubs in Ballungszentren unumgänglich sein. Auch bei Shoppingcentern wird sich da einiges tun, um Besucher zum Einkauf zu animieren. Mittlerweile gehört ein erweitertes Gastroangebot, Entertainment und ansprechendes Ambiente eh schon zum Common Sense.
Hotel
Vor wenigen Jahren war die Assetklasse noch quasi ein hässliches Entlein für Investoren - doch das ist sie heute schon lange nicht mehr. Im Gegenteil: Hotels erfreuen sich mittlerweile großer Beliebtheit. Inzwischen ist der Marktwert bei Hotels allein in Deutschland zwischen 2015 und 2016 auf 51 Milliarden Euro gestiegen. In Österreich wurden im Vorjahr 711 Millionen Euro in Hotelimmobilien investiert. Mit ein Grund dafür: Die Flüge werden billiger, was wiederum zahlreiche Städtetouristen in Umlauf bringt, die auch mehr Nächtigungszahlen bringen. Pro Jahr sind das etwa in Wien sechs Prozent mehr an Nächtigungen. Ein ähnlicher Trend ist auch in anderen Metropolen, sowohl in Deutschland als auch den CEE-Ländern, beobachtbar. Doch auch die Assetklasse Hotel ist mittlerweile einem Wandel unterzogen. Jung und hip müssen sie für die Gäste wirken, ohne allerdings Komfort missen zu lassen, zumindest, wenn es um den Standardsektor geht. Aber es gibt da einen anderen, diametralen Trend, vor allem für ein jüngeres Publikum: Budget Hotels. Auf Minibar und große Zimmer verzichtet das Publikum da gerne, wenn der Preis stimmt. Darauf stellen sich auch größere Ketten ein - Ibis mit Ibis Budget, Mariott mit Moxy Hotels und Holiday Inn mit HIex. Und auch im Hotelbereich sind Tendenzen zur Digitalisierung zu orten, etwa mit Self-Check-ins, die eine klassische Rezeption obsolet machen. Das alles wird auf der Expo Real zu sehen sein, mit rund 30 Unternehmen ist damit auch nahezu die Hälfte der hotelbezogenen Aussteller in München zugegen, darunter zahlreiche Hotelgruppen. Und eben auch Hotelentwickler. Denn auch in diesem Bereich gilt: Die Zukunft kann nur mit der passenden Kommunikation zwischen den Akteuren passieren.
Digitalisierung
Eines der wohl drängendsten Themen in der Immobilienwirtschaft. Internet of Things, Industrie 4.0 - für so ziemlich alle Teilbereiche bedeutet das Veränderung. Sei es im Development, im Facility Management, Property Management - ja sogar in den Maklerbereich ist die Digitalisierung weit vorgedrungen. Und die Tendenz steigt. Deswegen hat die Expo Real gleich einen ganzen Themenblock der Digitalisierung gewidmet und präsentiert zudem aktuelle Trends und Lösungen. Das besonders mit dem Real Estate Innovation Network (RE!N)-Forum. Dort werden auch 25 Startups ihre Geschäftsideen präsentieren (siehe dazu auch Seite 56).
Intelligent Urbanization
Ein weiteres Kernthema der Expo Real ist: Wie werden sich Städte entwickeln - und wie entwickelt man Städte. Eine bewusste Gedankenschleife, denn laut Experten wird 2050 ein Drittel der Weltbevölkerung in einer Metropole leben. Das hat auch massive Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft. Einerseits, weil in den Städten bebaubarer Grund Mangelware ist, immer mehr Menschen in Ballungszentren strömen und entsprechend leistbar wohnen können müssen. Aber nicht nur: Auch die Architektur steht vor der Herausforderung, mit den raren Grundflächen möglichst viel Raum auszunützen. Stadtentwickler müssen sich über die optimale Infrastruktur Gedanken machen. Und auch die Digitalisierung spielt wieder einmal eine Rolle: nämlich der Wandel zur Smart City. Dazu gibt es auch einen Beitrag aus Österreich: nämlich „Innovative Cities: Made in Austria“ in der Halle C1 von 14.00 Uhr bis 14.30 Uhr, jeweils am 4. und 5. Oktober.
Kommt die Zinswende?
Diese Frage ist wohl eine, die die Branche ebenfalls sehr bewegt. Nämlich, ob die EZB irgendwann einmal den Leitzins anheben wird. Denn noch wird jede Menge billiges Geld in den Markt gespült - und dieses sucht auch entsprechend nach Beton. Es gab kaum Zeiten, wo derart viele Projekte entwickelt wurden. Die historischen null Prozent als Turbo für die Immobilienwirtschaft, die damit auch ganze Städte verändert hat. Angst vor der Zinswende hat die Branche allerdings nicht, im Gegenteil. Vielmehr gehen die meisten Vertreter davon aus, dass sich dann der Markt konsolidieren wird, kurz, es wird dann eine Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau erwartet. Mit ein Grund dafür ist auch, dass die meisten Projekte erstens mit einer gewissen Eigenkapitalquote entwickelt werden, zudem sehen Investoren in Immobilien nach wie vor eine lukrative Anlageklasse mit noch immer passenden Renditen. Immobilienkäufer müssten dann aber, sollte die Zinswende eintreten, eben mit höheren Kreditkonditionen rechnen. Allerdings: Derzeit gibt es von der EZB noch keine Signale dafür, den Leitzins anheben zu wollen.
Angst vor dem Brexit?
Ein weiteres Thema, das die Branche beschäftigen wird, ist der bevorstehende Brexit. Und zwar mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Bis März 2019 muss Großbritannien aus der EU, noch ist unklar, zu welchen Konditionen. Die Verhandlungen mit Europa sind zäh. Das weinende Auge sieht wirtschaftliche Schwierigkeiten auf Europa zukommen, schließlich ist London ein wichtiger Investmentmarkt. Das lachende Auge hingegen dafür steigende Investments in Immobilien in Kontinentaleuropa. Denn wenn der Brexit vollzogen ist, gibt es jede Menge Institutionen, die London verlassen müssen. Etwa die Europäische Arzneimittelbehörde EMA sowie die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA, die ihren Sitz derzeit noch in London haben. Auch Banken sehen sich mittlerweile in Kontinentaleuropa um, wohl auch deshalb, weil sie im Falle des EU-Austritts eine europäische Bankenlizenz brauchen. Und die gibt es auch nur, wenn man einen Sitz im EU-Gebiet hat. Auch das könnte für einen Run auf Büroflächen führen, Frankfurt dürfte da besonders am Radar stehen, wie auch andere Großstädte in Europa. Auch für Wien kann das spannend werden.
Wien buhlt um EMA
Um genannte Behörden rittern jetzt mehrere Städte, für die EMA ist auch Wien unter den Interessenten. Die österreichische Bundeshauptstadt hätte da einiges zu bieten. Neben einigen Quadratmetern im sechsstelligen Bereich, die in den kommenden Jahren fertigentwickelt werden, will man auch mit der Lage nahe der osteuropäischen Länder punkten. Immerhin: Bei der Behörde geht es um 900 Arbeitsplätze - besetzt mit internationalem Personal. Das könnte auch die Nächtigungszahlen der Wiener Hotels in die Höhe kurbeln. Auf höchster Ebene, nämlich im EU-Parlament, ist die österreichische Delegation auch bereit, einen Deal vorzuschlagen. Wie von Vertretern des EU-Parlaments in Brüssel zu vernehmen war, könnte man für die Ansiedlung der Arzneimittelbehörde auch die Europäische Menschenrechtsbehörde, die derzeit in Wien angesiedelt ist, zur Disposition stellen. Jetzt liegt es an der EU-Kommission, eine Entscheidung zu treffen. Diese wird, so EU-Parlament, eine Shortlist mit drei bis fünf Städten erstellen, die die Anforderungen erfüllen. Darunter vielleicht Wien. Sechs mögliche Standorte in der Stadt hat die Wirtschaftsagentur Wien ausgewählt, darunter mit dem Austria Campus, The Icon, Square Plus, ViE 26 sowie dem HoHo Holzhochhaus und dem Quartier Belvedere vier Neubauten. Dazu auch zwei historische Gebäude: die alte BAWAG/Postsparkasse und das frühere CA-Haus.
Die Lage in Osteuropa
Die CEE-Region boomt derzeit wie kaum eine andere Region auf der Erde. Das war zumindest der Tenor beim kürzlichen CEE-Property Forum in Wien. Länder wie Polen, Ungarn oder Tschechien sind bei Investoren und Entwicklern hoch im Kurs. Die Wirtschaft entwickelt sich blendend, in manchen Ländern sind die Spitzenmietpreise in Bürogebäuden mittlerweile im Bereich jener von Westeuropa, obwohl das durchschnittliche Lohnniveau deutlich unter westeuropäischen Standards liegt. Allerdings gibt es politische Unsicherheiten. In Ungarn wettert der Ministerpräsident Viktor Orban gegen die EU, weil er sich mit Vehemenz gegen die Flüchtlingsquote stemmt, in Polen versucht die Regierung, das Justizsystem ihrem Einflussbereich zu unterstellen. Beiden Ländern wird vonseiten der EU mit einem Vertragsverletzungsverfahren gedroht. Das sorgt für Verunsicherung. Denn: Eine Immobilie lässt sich eben nicht bewegen - deswegen sind die politischen Rahmenbedingungen umso wichtiger.
[cite1]