Hudej eröffnet neues Büro in Zürich
1 Milliarde Euro zusätzliches Investitionsvolumen
von Stefan Posch
Die Schweiz ist bei den heimischen Immobilienunternehmen so etwas wie der weiße Fleck auf der Europakarte. Doch jetzt eröffnet Hudej Zinshäuser als erster österreichische Zinshausvermarkter ein Büro bei den Eidgenossen. Dafür wurde eine eigene Firma gegründet: Die Hudej Investment Consulting AG, die an der Zürcher Bahnhofstraße firmiert.
Mit diesem Schritt will Hudej den Kreis potenzieller Käufer österreichischer Zinshäuser erweitern und Schweizer sowie internationale Investoren ansprechen. Gerhard Hudej, Geschäftsführer Hudej Zinshäuser Österreich, rechnet mit rund eine Milliarde Euro zusätzliches Investitionsvolumen in den nächsten fünf Jahren.
„Mein Vater hat immer gesagt, wenn du Geld verdienen willst, dann gehe hin, wo das Geld ist“, erzählt Hudej bei einem Pressegespräch, heute Mittag. Schweizer Immobilien werden aber im neuen Büro nicht vermittelt. „Uns interessieren nur die Investoren auch internationale, die ihr Geld in der Schweiz haben.“ Das Ziel sei es, internationale Aufmerksamkeit auf das österreichische Zinshaus zu lenken. „Es ist etwas anderes, wenn man die Investoren vor Ort mit einem eigenen Team beraten kann“, so Hudej über die Gründe für den neuen Standort. Man gehe aber nicht mit „Bomben und Granaten“ in den Markt. Das Wichtigste sei das Gespräch „Face to Face“, so Hudej. Das soll ein kleines Team vor Ort übernehmen. In der Schweiz müsse man den Investoren erst klar machen, was ein Zinshaus überhaupt ist, so der Geschäftsführer.
„Im gewerbliche Bereich gibt es schon viele ausländische Investoren, im Zinshausbereich noch nicht“, sieht Hudej Potenzial für ausländisches Geld. Der Marktanteil an ausländischen Investoren am Zinshausmarkt betrage nur zwei Prozent. In der Schweiz gebe es zudem aktuell einen enormen Anlagedruck. Die Renditen bei Ertragshäuser in der Schweiz liegen zudem laut Hudej nur bei einen oder eineinhalb Prozent. Als Verkaufsargument sieht Hudej auch die niedrigen Mieten bei den heimischen Zinshäusern. Diese könnten nicht mehr weiter nach unten gehen und hätten viel Potenzial nach oben. Mit dem neuen Büro eröffne man dem österreichischen Zinshausmarkt eine neue Käuferschicht, so Hudej abschließend.
Analyse: Hohes Wertsteigerungspotenzial in Europa
Wohnpreise steigen weiter
von Gerhard Rodler aus München
Die Assetklasse Wohnen befindet sich nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa auf der Überholspur. Lag das Transaktionsvolumen an den europäischen Wohnimmobilienmärkten im Jahr 2016 noch bei knapp 37 Mrd. Euro, rechnet Catella für 2017 mit einem neuen Rekordwert von rund 39 Mrd. Euro.
Das geht aus dem aktuellen Catella Market Indicator „Residential Europe Autumn/Winter 2017/2018 hervor.
Die Gründe dafür bilden weiterhin die Indikatoren Urbanisierung, Kapitalverfügbarkeit, Migration und Demographie.
Catella zufolge sind dabei die Nachfragegruppen ausgesprochen heterogen: “Wenn im Jahr 2016 erstmalig auch in Kontinentaleuropa asiatische Investoren als institutionelle Investoren am Markt aktiv wurden, wenn etliche Private Equity Funds in Spanien, Pensionskassen aus UK und Deutschland in den Niederlanden investieren und viele französische, skandinavische und finnische Käufer allein in Berlin für 40 Prozent des Transaktionsvolumens am Wohnungsmarkt stehen, dann zeigt sich diese Entwicklung deutlich„, sagt Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella.
Hinsichtlich des Metropolen-Niveaus liegen die niederländischen Städte Amsterdam, Utrecht und Rotterdam an der Spitze. Auf das Trio folgen die Städte Helsinki, Kopenhagen, London und Manchester. Auch Malmö, Stockholm und Wien weisen hohe Werte im Niveau-Ranking auf. (cash cows) Manchester, Oslo, Stockholm, London und Helsinki sind im 4-QuadrantenModell im Rahmen der Klassifizierung von Catella Research als “Stars„ zu bezeichnen.
om, Porto und Saragossa weisen zwar ein geringeres Systemniveau auf, allerdings sind sie von einer hohen Dynamik geprägt und somit als die “new kids on the block„ für Investoren zu klassifizieren. Die deutschen Städte sind sowohl für “Niveau„ als auch für “Dynamik" im stabilen Mittelfeld der Verteilungen positioniert.