KPMG sieht dramatischen Anstieg bei Cyberkriminalität:
Cyberkriminalität greift um sich
von Charles Steiner
Industrie 4.0, Internet of Things und Digitalisierung: Das alles sind Themen, mit denen sich die Immobilienwirtschaft verstärkt auseinandersetzt. Ein Kernproblem dabei ist aber: Kriminelle tun das auch. Die KPMG sieht sogar einen dramatischen Anstieg der Cyberkriminalität. In einer Studie „Cyber Security“ spricht die KPMG bei der Anzahl von betroffenen Unternehmen von einem Anstieg von 49 auf 72 Prozent - das sind drei von vier Unternehmen! Davon wurden nur ein Drittel der Vorfälle, 31 Prozent, gemeldet.
Ein Problem dabei ist laut Studie: Die Unternehmen setzen sich zu wenig mit den Sicherheitsaspekten von Industrie 4.0 auseinander. Ganze 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben darin an, keinen Überblick über alle IoT-Geräte im Unternehmen zu haben, obwohl fast alle (99 Prozent) Bedenken hinsichtlich IoT haben. Damit haben Kriminelle fast freie Hand. Und diese orten besonders Industrieunternehmen als passendes Angriffsziel. 87 Prozent der Branche waren bereits Opfer von Cyberattacken. Andreas Tomek, Partner bei KPMG sieht die Gründe darin: „Cyberkriminelle wittern bei Industrieunternehmen unmittelbaren finanziellen Erfolg, denn Angriffe in dieser Branche können im schlimmsten Fall zum Produktionsstillstand führen.“
Die häufigsten Angriffsmethoden waren, laut KPMG-Studie, Malware/Ransomware (90 Prozent), Phishing (89 Prozent) und Social Engineering (47 Prozent). In allen Fällen machten sich Cyberkriminelle die Sorglosigkeit und Neugierde von Mitarbeitern zunutze und umgehen so technische Abwehrhürden. Ein weiterer Trend ist, dass Kriminelle verstärkt auf gezielte Angriffe setzen, die hochentwickelt und auf das jeweilige Unternehmen abgestimmt sind. So wurden im Vorjahr 23 Prozent aller Angriffe im Rahmen von Advanced Persistent Threats (APTs). Das sind komplexe, zielgerichtete und effektive Angriffe auf kritische IT-Infrastrukturen und vertrauliche Daten.
Mittlerweile wird Cyber Security zur Chefsache erklärt, geht aus der Studie hervor. Sie werde mittlerweile in drei von vier Unternehmen auf Führungsebene diskutiert. Allerdings: Zwei Drittel des Führungspersonals betrachtet Cyber Security als technische Angelegenheit. Damit habe Cybersicherheit noch längst nicht jenen Stellenwert, der ihr zustehen würde, zieht KMPG ein eher negatives Fazit.
212 Millionen Pfund für Immobilie in Baker Street:
Allianz kauft in Großbritannien
von Charles Steiner
Obwohl der bevorstehende Brexit wie ein Damoklesschwert über das Vereinigte Königreich hängt, lässt sich die Allianz Real Estate davon offenbar nicht beirren. Wie die Immobilientochter der Allianzgruppe via Aussendung verlautbaren lässt, wolle man sogar die Präsenz in Großbritannien sogar verstärken. Soeben wurde eine zweite Transaktion in den britischen Immobilienmarkt getätigt, dabei handelt es sich um eine gemischt genutzte Immobilie in der 55 Baker Street in London. Der Deal sei im Rahmen einer „defensiven Immobilienfinanzierung“ für das Unternehmen London & Regional erfolgt. Der Anteil an der erstrangigen Finanzierung der Allianz Real Estate beträgt dabei 212 Millionen britische Pfund (rund 235 Millionen Euro), die Transaktion wurde im Auftrag von zwei Allianz-Gesellschaften in Großbritannien durchgeführt.
„Dieses konservative Finanzierungsgeschäft ist für uns ausgesprochen attraktiv. Top-Immobilien wie 55 Baker Street mit hochkarätigen Partnern passen ausgezeichnet in unsere Strategie europäischer Immobilienfinanzierungen“, sagt Roland Fuchs, Head of European Real Estate Finance der Allianz Real Estate. „Außerdem bauen wir mit 55 Baker Street unser britisches Immobilienportfolio aus. Das entspricht der Diversifikationsstrategie, die die Allianz Gesellschaften seit 2013 verfolgen.“
Bei der Immobilie handelt es sich um ein Mixed-Use-Objekt im Londoner Stadtteil Marylebone, die früher einmal Zentrale vom Einzelhandelsunternehmen Marks & Spencer war. Das Objekt umfasst rund 48.500 m², davon entfallen 43.400 m² auf Büroflächen. Die Immobilie wurde von London & Regional 2005 erworben, laut Allianz Real Estate habe die Immobilie einen Vermietungsgrad von 100 Prozent, die überwiegend durch langfristige Mietverträge abgedeckt seien. Erst vor wenigen Wochen machte Allianz Real Estate von sich reden, als sie den in Entwicklung befindlichen Bürokomplex "The Icon Vienna" am Wiener Hauptbahnhof von der Signa für mehr als eine halbe Milliarde Euro erworben hatte.