Kürzlich kündigte die Wienwert an, zwei Wohnprojekte in Floridsdorf gemeinsam mit einem "staatlichen Pensionsfonds aus der EU" verwirklichen zu wollen. Die Tageszeitung Der Standard hat mittlerweile den Fonds als den Wohnen Plus Fonds der heimischen Bundespensionskasse identifiziert. Recherchen des immoflash haben nun ergeben, dass es sich bei dem ersten fixierten gemeinsamen Projekt um einen Neubau am Gelände des verwaisten Einkaufszentrums "Einkaufsspitz" in der Angererstraße 2-6 handelt.
Die Liegenschaft wurde laut dem Lagebericht des Jahresabschlusses 2016 der Wienwert AG in Form eines Share Deals als "gemeinsames Projekt mit dem neuen Kooperationspartner" durch die Tochtergesellschaft WW 21 A2 GmbH erworben. Der Anteilskauf- und Abtretungsvertrag sei demnach schon im März 2017 abgeschlossen worden.
Die Wienwert wollte die Rechercheergebnisse auf Anfrage nicht kommentieren. Auch die Bundespensionskasse hält sich bedeckt. Aufgrund vertraglicher Regelungen äußere man sich nicht zu einzelnen Investitionsprojekten externer Fondsmanager, heißt es vonseiten der Bundespensionskasse.
Laut dem Basisprospekt der Unternehmensanleihe 1-2017 der Wienwert wurde das Closing des Anteilkaufvertrages bis spätestens 30. Juni 2017 erwartet. Geplant sind laut dem Schriftstück 7.859 m² Wohnnutzfläche und 2.693 m² Gewerbenutzfläche sowie 92 Tiefgaragenplätze. Die erforderliche Widmung soll bereits bestehen.
Im Prospekt finden sich weitere geplante Projekte. Etwa der Tochtergesellschaft WW 21 Ö 16 GmbH, die ein Projekt mit insgesamt 16.225 m² Gesamtnutzfläche und 166 Tiefgaragenplätzen auf einem Grundstück ebenfalls in Floridsdorf plant. Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung am 11. Mai 2017 war die erforderliche Widmung noch nicht vorhanden. Zudem werden im Schriftstück ein Projekt im 3. Wiener Gemeindebezirk und ein weiteres in Floridsdorf beschrieben, wo ebenfalls zum Zeitpunkt der Erstellung noch keine erforderliche Widmung vorlag. Weiters wird mitgeteilt, dass die Wienwert bei einem am 31. März 2017 zu Ende gegangenen Bieterverfahren für ein Grundstück mit 64.000 m² in Floridsdorf Bestbieterin war. Die Wienwert geht davon aus, dass ein Closing vorbehaltlich einer Einigung bei den Verhandlungen bis spätestens 31. 12. 2017 erfolgen wird. Die Wiener Zeitung berichtete kürzlich, dass die Wienwert den Zuschlag für die ehemalige Niederlassung von Siemens in Floridsdorf erhalten haben soll.
RE!N-Prepitch: Die besten Start-ups im Blickpunkt:
von Charles Steiner
Die Immobilienpreise in London sind - noch - ziemlich hoch. Das gilt auch für Mieten im Wohnbereich. Unter sechs Pfund pro m² gibt es kaum Wohnungen. Dementsprechend hoch sind auch die Kautionen - und der Vermieter muss zum Teil länger warten, bis er die Wohnung entsprechend vermieten kann. Das hat das britische Startup flatfair erkannt und eine Plattform geschaffen, die sowohl Mietern als auch Vermietern dienlich sein soll. Damit konnte das Unternehmen die Jury beim Real Estate Innovation Network (RE!N) durchaus überzeugen. Dieses werden sie bei der Expo Real vom 4. bis 6. Oktober vorstellen.
Das Modell, das sich flatbond nennt, sieht sich dabei als Alternative zum klassischen Mietvertrag. Einerseits soll dabei der finanzielle Stress für Mieter um 60 Prozent gesenkt werden, weil die Kaution wegfällt, stattdessen wird eine Wochenmiete als Gebühr entrichtet. Für den Vermieter ergibt sich der Vorteil, dass er vor allfälligen Schäden versichert ist, denn der Mieter bleibt für sechs Wochen haftbar.
Mitte dieses Monats soll der Markteintritt erfolgen, Beginn des kommenden Jahres erwartet flatfair den Break Even. Ende 2018 soll das Unternehmen, das einen Markt von 3,6 Milliarden Pfund ortet, auf 35 Mitarbeiter anwachsen.
Im 1. HJ über 60.000 Immobilien in Österreich verkauft
von Stefan Posch
Nach den Steigerungsraten in den vergangenen Jahren, sind die Anzahl der Immobilienverkäufe im ersten Halbjahr 2017 noch einmal angestiegen. 60.312 Immobilien wurden laut Re/Max ImmoSpiegel verbüchert, das sind um 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr und sogar um 12 Prozent mehr als noch im ersten Halbjahr 2015. Der Wert der im ersten Halbjahr verbücherten Immobilien stieg um +6,2 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Das ist einerseits ein neuer Rekord und andererseits der geringste Zuwachs seit Beginn der Immobilienspiegel-Analyse im Jahr 2009.
Mengenmäßig signifikant nach oben zeigen die Immobilien-Verkaufszahlen in Wien (+6,1 Prozent), der Steiermark (+4,7 Prozent) und im Bundesland Salzburg (+4,2 Prozent) - nach unten dagegen im Burgenland (-3,0 Prozent) und in Vorarlberg (-14,0 Prozent).
„Die Ursache für die weiterhin erfreuliche Immobilienmarkt-Situation mit einem leichten Wachstum kann nicht - wie mehrmals in der Vergangenheit - bei einer Steuerreform oder einer gravierenden gesetzlichen Änderung gesucht werden, denn die gab es nicht“, erklärt der Geschäftsführer von Re/Max Austria, Bernhard Reikersdorfer. Bei der Bevölkerung seien Immobilien weiterhin als Investition für den Eigenbedarf und als Anlageform sehr beliebt. „Das Angebot ist gut, die Auswahl dementsprechend groß, die Nachfrage weiterhin hoch und das Zinsniveau niedrig - alles wichtige Parameter für einen gut florierenden Immobilienmarkt. Nach den derzeitigen Ergebnissen und den vorliegenden Prognosen für das zweite Halbjahr kann das Jahrhundertergebnis vom Vorjahr erreicht, ja möglicherweise sogar noch übertroffen werden“, so Reikersdorfer weiter.
Nahversorgungszentrum für Einzelhandelsfonds erworben:
von Charles Steiner
Retail ist nicht tot, nur - abhängig von der Lage - ein eher schwieriges Pflaster. Aber: Was die Nahversorgung betrifft, können Einzelhandelsimmobilien durchaus lukrativ sein. Die Warburg HIH zum Beispiel hat jetzt ein Nahversorgungszentrum in der Nähe von Aachen erworben. Das Objekt ist den Angaben nach vollvermietet und wird in den im heurigen Mai aufgelegten offenen Spezial-AIF "Warburg-HIH Perspektive Einzelhandel: Fokus Nahversorgung" aufgenommen. Erworben wurde das Gebäudeensemble in der Von-Coels-Straße 202-214 von einem lokalen Projektentwickler. Für besagten Fonds will die Warburg HIH überdies weitere Objekte ankaufen, derzeit besteht der AIF eben aus dem Nahversorgungszentrum in Aachen sowie weitere Projektentwicklungen in Hamburg, Usingen und Halver.
Das zwischen 2008 und 2010 erbaute Objekt in Aachen mit insgesamt ca. 4.350 m² Mietfläche besteht aus drei Gebäudeteilen. Knapp 2.950 m² entfallen auf Einzelhandelsflächen, ca. 950 m² auf Büroflächen und etwa 450 m² auf Gastronomieflächen. Zudem verfügt die Immobilie über 137 Pkw-Stellplätze. Zu den Ankermietern gehören der Vollsortimentanbieter Rewe sowie der Drogeriemarkt dm. Das Nahversorgungszentrum profitiere, so Hans-Joachim Lehmann, von seiner guten Lage im Dreiländereck Deuschland - Belgien - Niederlande sowie von der hohen Kaufkraft im Großraum Aachen.
Die Atrium kann auf eine erfolgreiche erste Jahreshälfte zurückblicken. So konnten etwa die Nettomieterlöse um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden. Vor allem das Russlandgeschäft sorgte mit einer Zunahme von 20,5 Prozent für den Sprung bei den Nettomieterlösen. Das EBITDA konnte das Unternehmen sogar um 11,2 Prozent erhöhen. Zudem seien „Kosteneinsparungs- und Managementstrukturierungsprogramm" auf Schiene, um 10 Millionen Euro bis Ende 2018 einzusparen, wie die Atrium via Aussendung mitteilt.
Die Atrium hat nach eigenen Angaben laufende Neuentwicklungsprojekte mit Investitionen von über 300 Millionen Euro in der Pipeline. Damit sollen 70.000 m² an Bruttomietfläche dem bestehenden Portfolio, hauptsächlich in Warschau, bis Ende 2021 hinzugefügt werden. Rahmenvereinbarung zur Beilegung der überwiegenden Mehrheit der juristischen Altlasten in
Österreich seien im März 2017 abgeschlossen worden und würden die diesbezügliche Zahlung bis zu 44 Millionen Euro betragen.
Vitanas und Pflegen & Wohnen Hamburg gehen an US-Investor
von Stefan Posch
Der amerikanische Vermögensverwalter Oaktree hat mit der Vitanas und Pflegen & Wohnen Hamburg zwei große Pflegeheimbetreiber in Deutschland übernommen. Bisheriger Eigentümer von Vitanas war die Familie von Nikolai P. Burkart. Pflegen & Wohnen Hamburg gehörte bislang zu gleichen Teilen der Andreas Franke Unternehmensgruppe und Vitanas. Zusammengenommen zählen beide Gesellschaften 8.300 Plätze für Pflegeplätze und gehören zu den größten privaten Pflegeheimbetreibern in Deutschland.
„In den Verhandlungen mit unseren Gesprächspartnern von Oaktree legten wir großen Wert darauf, dass ein eindeutiges Interesse an Kontinuität im Betrieb der Pflegeeinrichtungen besteht.“, kommentiert Nikolai P. Burkart den Deal. Es sei für sie wichtig gewesen, dass der neue Eigentümer die Einschätzung der positiven Aussichten für die zukünftige Entwicklung von Vitanas und Pflegen & Wohnen Hamburg teilt und die Unternehmensbeteiligung als ein langfristiges Engagement sehe. „Für unsere Entscheidung war von großer Bedeutung, dass es für die Zukunft eine klare Perspektive gibt, dass Standort- und Bettenzahl mindestens erhalten oder ausgebaut werden“, so Burkart weiter.
Sozialimmobilien werden für Anleger eine immer interessantere Investitionsmöglichkeit. Schließlich sind in diesem Bereich im Vergleich zum klassischen Wohnbau die Renditen noch hoch. Jetzt konnte die IMMAC, ein Investmentunternehmen für Immobilien im Healthcare-Sektor, den AIF „IMMAC Austria Sozialimmobile XVI. Renditefonds GmbH & Co. KG geschlossene Investmentkommanditgesellschaft“ vollständig platzieren, nachdem die BaFin die Vertriebsgenehmigung erteilt hatte. Erworben wurde eine stationäre Pflegeeinrichtung im steirischen Kalsdorf, nahe der Landeshauptstadt Graz. Das Objekt ist langfristig an die Amicalis verpachtet. Das Investitionsvolumen beträgt rund 14,956 Millionen Euro davon entfallen auf das Kommanditkapital rund 8,320 Millionen Euro.
Die IMMAC hat bisher insgesamt über 1,5 Milliarden Euro in Bestands- und Neubauimmobilien investiert. Die Objekte wurden vorwiegend für Spezial- oder Publikumsfonds erworben.
Andreas Wende übernimmt die Position des COO bei NAI apollo und wird Gesellschafter. Der 53-jährige Diplom-Kaufmann tritt damit an die Seite von CEO Andreas Krone und dem bisherigen COO, der künftig die Funktion des CIO übernimmt.
Wende war von 2013 bis 2016 als COO und Head of Investment von Savills in Deutschland tätig. Hier war er maßgeblich an der erfolgreichen Weiterentwicklung des Investmentbereiches beteiligt. Zuvor arbeitete er vier Jahre lang als Regional Director EMEA für JLL. Dort leitete er das Gebiet Norddeutschland und bundesweit den Bereich Landlord Representation. Darüber hinaus war er Mitglied im Business Board der JLL. Weitere zentrale berufliche Stationen absolvierte Andreas Wende bei Strabag PFS - seinerzeit DeTelmmobilien - und der Deutschen Telekom, wo er von 1996 bis 2001 als kaufmännischer Leiter Nord tätig war.
„Nur wenige Berater können eine Expertise wie Andreas Wende vorweisen. Seine Erfahrungen in der Arbeit für Nutzer, Eigentümer, Berater und Dienstleister sowie sein strategischer Weitblick werden uns dabei unterstützen, den unternehmerischen Ansatz der NAI apollo weiterzuentwickeln“, so Crommen über die Presonalia.
Kürzlich kündigte die Wienwert an, zwei Wohnprojekte in Floridsdorf gemeinsam mit einem "staatlichen Pensionsfonds aus der EU" verwirklichen zu wollen. Die Tageszeitung Der Standard hat mittlerweile den Fonds als den Wohnen Plus Fonds der heimischen Bundespensionskasse identifiziert. Recherchen des immoflash haben nun ergeben, dass es sich bei dem ersten fixierten gemeinsamen Projekt um einen Neubau am Gelände des verwaisten Einkaufszentrums "Einkaufsspitz" in der Angererstraße 2-6 handelt.
Die Liegenschaft wurde laut dem Lagebericht des Jahresabschlusses 2016 der Wienwert AG in Form eines Share Deals als "gemeinsames Projekt mit dem neuen Kooperationspartner" durch die Tochtergesellschaft WW 21 A2 GmbH erworben. Der Anteilskauf- und Abtretungsvertrag sei demnach schon im März 2017 abgeschlossen worden.
Die Wienwert wollte die Rechercheergebnisse auf Anfrage nicht kommentieren. Auch die Bundespensionskasse hält sich bedeckt. Aufgrund vertraglicher Regelungen äußere man sich nicht zu einzelnen Investitionsprojekten externer Fondsmanager, heißt es vonseiten der Bundespensionskasse.
Laut dem Basisprospekt der Unternehmensanleihe 1-2017 der Wienwert wurde das Closing des Anteilkaufvertrages bis spätestens 30. Juni 2017 erwartet. Geplant sind laut dem Schriftstück 7.859 m² Wohnnutzfläche und 2.693 m² Gewerbenutzfläche sowie 92 Tiefgaragenplätze. Die erforderliche Widmung soll bereits bestehen.
Im Prospekt finden sich weitere geplante Projekte. Etwa der Tochtergesellschaft WW 21 Ö 16 GmbH, die ein Projekt mit insgesamt 16.225 m² Gesamtnutzfläche und 166 Tiefgaragenplätzen auf einem Grundstück ebenfalls in Floridsdorf plant. Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung am 11. Mai 2017 war die erforderliche Widmung noch nicht vorhanden. Zudem werden im Schriftstück ein Projekt im 3. Wiener Gemeindebezirk und ein weiteres in Floridsdorf beschrieben, wo ebenfalls zum Zeitpunkt der Erstellung noch keine erforderliche Widmung vorlag. Weiters wird mitgeteilt, dass die Wienwert bei einem am 31. März 2017 zu Ende gegangenen Bieterverfahren für ein Grundstück mit 64.000 m² in Floridsdorf Bestbieterin war. Die Wienwert geht davon aus, dass ein Closing vorbehaltlich einer Einigung bei den Verhandlungen bis spätestens 31. 12. 2017 erfolgen wird. Die Wiener Zeitung berichtete kürzlich, dass die Wienwert den Zuschlag für die ehemalige Niederlassung von Siemens in Floridsdorf erhalten haben soll.
RE!N-Prepitch: Die besten Start-ups im Blickpunkt:
Im Portrait: flatfair
von Charles Steiner
Die Immobilienpreise in London sind - noch - ziemlich hoch. Das gilt auch für Mieten im Wohnbereich. Unter sechs Pfund pro m² gibt es kaum Wohnungen. Dementsprechend hoch sind auch die Kautionen - und der Vermieter muss zum Teil länger warten, bis er die Wohnung entsprechend vermieten kann. Das hat das britische Startup flatfair erkannt und eine Plattform geschaffen, die sowohl Mietern als auch Vermietern dienlich sein soll. Damit konnte das Unternehmen die Jury beim Real Estate Innovation Network (RE!N) durchaus überzeugen. Dieses werden sie bei der Expo Real vom 4. bis 6. Oktober vorstellen.
Das Modell, das sich flatbond nennt, sieht sich dabei als Alternative zum klassischen Mietvertrag. Einerseits soll dabei der finanzielle Stress für Mieter um 60 Prozent gesenkt werden, weil die Kaution wegfällt, stattdessen wird eine Wochenmiete als Gebühr entrichtet. Für den Vermieter ergibt sich der Vorteil, dass er vor allfälligen Schäden versichert ist, denn der Mieter bleibt für sechs Wochen haftbar.
Mitte dieses Monats soll der Markteintritt erfolgen, Beginn des kommenden Jahres erwartet flatfair den Break Even. Ende 2018 soll das Unternehmen, das einen Markt von 3,6 Milliarden Pfund ortet, auf 35 Mitarbeiter anwachsen.
Im 1. HJ über 60.000 Immobilien in Österreich verkauft
Rekord bei Immobilienverkäufen
von Stefan Posch
Nach den Steigerungsraten in den vergangenen Jahren, sind die Anzahl der Immobilienverkäufe im ersten Halbjahr 2017 noch einmal angestiegen. 60.312 Immobilien wurden laut Re/Max ImmoSpiegel verbüchert, das sind um 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr und sogar um 12 Prozent mehr als noch im ersten Halbjahr 2015. Der Wert der im ersten Halbjahr verbücherten Immobilien stieg um +6,2 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Das ist einerseits ein neuer Rekord und andererseits der geringste Zuwachs seit Beginn der Immobilienspiegel-Analyse im Jahr 2009.
Mengenmäßig signifikant nach oben zeigen die Immobilien-Verkaufszahlen in Wien (+6,1 Prozent), der Steiermark (+4,7 Prozent) und im Bundesland Salzburg (+4,2 Prozent) - nach unten dagegen im Burgenland (-3,0 Prozent) und in Vorarlberg (-14,0 Prozent).
„Die Ursache für die weiterhin erfreuliche Immobilienmarkt-Situation mit einem leichten Wachstum kann nicht - wie mehrmals in der Vergangenheit - bei einer Steuerreform oder einer gravierenden gesetzlichen Änderung gesucht werden, denn die gab es nicht“, erklärt der Geschäftsführer von Re/Max Austria, Bernhard Reikersdorfer. Bei der Bevölkerung seien Immobilien weiterhin als Investition für den Eigenbedarf und als Anlageform sehr beliebt. „Das Angebot ist gut, die Auswahl dementsprechend groß, die Nachfrage weiterhin hoch und das Zinsniveau niedrig - alles wichtige Parameter für einen gut florierenden Immobilienmarkt. Nach den derzeitigen Ergebnissen und den vorliegenden Prognosen für das zweite Halbjahr kann das Jahrhundertergebnis vom Vorjahr erreicht, ja möglicherweise sogar noch übertroffen werden“, so Reikersdorfer weiter.
Nahversorgungszentrum für Einzelhandelsfonds erworben:
Warburg kauft in Aachen
von Charles Steiner
Retail ist nicht tot, nur - abhängig von der Lage - ein eher schwieriges Pflaster. Aber: Was die Nahversorgung betrifft, können Einzelhandelsimmobilien durchaus lukrativ sein. Die Warburg HIH zum Beispiel hat jetzt ein Nahversorgungszentrum in der Nähe von Aachen erworben. Das Objekt ist den Angaben nach vollvermietet und wird in den im heurigen Mai aufgelegten offenen Spezial-AIF "Warburg-HIH Perspektive Einzelhandel: Fokus Nahversorgung" aufgenommen. Erworben wurde das Gebäudeensemble in der Von-Coels-Straße 202-214 von einem lokalen Projektentwickler. Für besagten Fonds will die Warburg HIH überdies weitere Objekte ankaufen, derzeit besteht der AIF eben aus dem Nahversorgungszentrum in Aachen sowie weitere Projektentwicklungen in Hamburg, Usingen und Halver.
Das zwischen 2008 und 2010 erbaute Objekt in Aachen mit insgesamt ca. 4.350 m² Mietfläche besteht aus drei Gebäudeteilen. Knapp 2.950 m² entfallen auf Einzelhandelsflächen, ca. 950 m² auf Büroflächen und etwa 450 m² auf Gastronomieflächen. Zudem verfügt die Immobilie über 137 Pkw-Stellplätze. Zu den Ankermietern gehören der Vollsortimentanbieter Rewe sowie der Drogeriemarkt dm. Das Nahversorgungszentrum profitiere, so Hans-Joachim Lehmann, von seiner guten Lage im Dreiländereck Deuschland - Belgien - Niederlande sowie von der hohen Kaufkraft im Großraum Aachen.
Nettomieterlöse stiegen um 6,8 Prozent
Atrium mit starkem Halbjahr
von Stefan Posch
Die Atrium kann auf eine erfolgreiche erste Jahreshälfte zurückblicken. So konnten etwa die Nettomieterlöse um 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden. Vor allem das Russlandgeschäft sorgte mit einer Zunahme von 20,5 Prozent für den Sprung bei den Nettomieterlösen. Das EBITDA konnte das Unternehmen sogar um 11,2 Prozent erhöhen. Zudem seien „Kosteneinsparungs- und Managementstrukturierungsprogramm" auf Schiene, um 10 Millionen Euro bis Ende 2018 einzusparen, wie die Atrium via Aussendung mitteilt.
Die Atrium hat nach eigenen Angaben laufende Neuentwicklungsprojekte mit Investitionen von über 300 Millionen Euro in der Pipeline. Damit sollen 70.000 m² an Bruttomietfläche dem bestehenden Portfolio, hauptsächlich in Warschau, bis Ende 2021 hinzugefügt werden. Rahmenvereinbarung zur Beilegung der überwiegenden Mehrheit der juristischen Altlasten in
Österreich seien im März 2017 abgeschlossen worden und würden die diesbezügliche Zahlung bis zu 44 Millionen Euro betragen.
Vitanas und Pflegen & Wohnen Hamburg gehen an US-Investor
Heimbetreiber in Deutschland verkauft
von Stefan Posch
Der amerikanische Vermögensverwalter Oaktree hat mit der Vitanas und Pflegen & Wohnen Hamburg zwei große Pflegeheimbetreiber in Deutschland übernommen. Bisheriger Eigentümer von Vitanas war die Familie von Nikolai P. Burkart. Pflegen & Wohnen Hamburg gehörte bislang zu gleichen Teilen der Andreas Franke Unternehmensgruppe und Vitanas. Zusammengenommen zählen beide Gesellschaften 8.300 Plätze für Pflegeplätze und gehören zu den größten privaten Pflegeheimbetreibern in Deutschland.
„In den Verhandlungen mit unseren Gesprächspartnern von Oaktree legten wir großen Wert darauf, dass ein eindeutiges Interesse an Kontinuität im Betrieb der Pflegeeinrichtungen besteht.“, kommentiert Nikolai P. Burkart den Deal. Es sei für sie wichtig gewesen, dass der neue Eigentümer die Einschätzung der positiven Aussichten für die zukünftige Entwicklung von Vitanas und Pflegen & Wohnen Hamburg teilt und die Unternehmensbeteiligung als ein langfristiges Engagement sehe. „Für unsere Entscheidung war von großer Bedeutung, dass es für die Zukunft eine klare Perspektive gibt, dass Standort- und Bettenzahl mindestens erhalten oder ausgebaut werden“, so Burkart weiter.
Investition in Pflegeeinrichtung in Kalsdorf:
IMMAC platziert Sozialimmobilienfonds
von Stefan Posch
Sozialimmobilien werden für Anleger eine immer interessantere Investitionsmöglichkeit. Schließlich sind in diesem Bereich im Vergleich zum klassischen Wohnbau die Renditen noch hoch. Jetzt konnte die IMMAC, ein Investmentunternehmen für Immobilien im Healthcare-Sektor, den AIF „IMMAC Austria Sozialimmobile XVI. Renditefonds GmbH & Co. KG geschlossene Investmentkommanditgesellschaft“ vollständig platzieren, nachdem die BaFin die Vertriebsgenehmigung erteilt hatte. Erworben wurde eine stationäre Pflegeeinrichtung im steirischen Kalsdorf, nahe der Landeshauptstadt Graz. Das Objekt ist langfristig an die Amicalis verpachtet. Das Investitionsvolumen beträgt rund 14,956 Millionen Euro davon entfallen auf das Kommanditkapital rund 8,320 Millionen Euro.
Die IMMAC hat bisher insgesamt über 1,5 Milliarden Euro in Bestands- und Neubauimmobilien investiert. Die Objekte wurden vorwiegend für Spezial- oder Publikumsfonds erworben.
Andreas Wende übernimmt die Position des COO bei NAI apollo und wird Gesellschafter. Der 53-jährige Diplom-Kaufmann tritt damit an die Seite von CEO Andreas Krone und dem bisherigen COO, der künftig die Funktion des CIO übernimmt.
Wende war von 2013 bis 2016 als COO und Head of Investment von Savills in Deutschland tätig. Hier war er maßgeblich an der erfolgreichen Weiterentwicklung des Investmentbereiches beteiligt. Zuvor arbeitete er vier Jahre lang als Regional Director EMEA für JLL. Dort leitete er das Gebiet Norddeutschland und bundesweit den Bereich Landlord Representation. Darüber hinaus war er Mitglied im Business Board der JLL. Weitere zentrale berufliche Stationen absolvierte Andreas Wende bei Strabag PFS - seinerzeit DeTelmmobilien - und der Deutschen Telekom, wo er von 1996 bis 2001 als kaufmännischer Leiter Nord tätig war.
„Nur wenige Berater können eine Expertise wie Andreas Wende vorweisen. Seine Erfahrungen in der Arbeit für Nutzer, Eigentümer, Berater und Dienstleister sowie sein strategischer Weitblick werden uns dabei unterstützen, den unternehmerischen Ansatz der NAI apollo weiterzuentwickeln“, so Crommen über die Presonalia.
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Neuordnung in Salzburg
Das neue Raumordnungsgesetz soll unter anderem wieder für mehr Grundstücke am Markt sorgen.
Kein Bundesland hat so radikal auf die Preissteigerungen und die Grundstücksknappheit reagiert wie Salzburg. Die Landesregierung wird am 28. Juni (Stand Redaktionsschluss) wohl das neue Raumordnungsgesetz verabschieden, das ab 1. Jänner 2018 in Kraft treten wird. Die Neuregelung wird starken Einfluss auf die Immobilienwirtschaft haben. Die Landespolitik sagt nämlich unbebauten Grundstücken, Zersiedelung und Zweitwohnsitzen den Kampf an.
Befristete Baubewilligungen
Baubewilligungen werden zukünftig auf zehn Jahre befristet sein. Zudem muss für bereits gewidmetes Bauland, das nicht bebaut wird, nach fünf Jahren eine jährliche Abgabe an die Gemeinde bezahlt werden. Neue Handelsgroßbetriebe auf der "grünen Wiese" sollen künftig strenger geprüft werden. Auch die vielen Zweitwohnsitze in manchen Gemeinden sind im Visier der Landespolitik. In Gemeinden, die einen Anteil an Nicht-Hauptwohnsitzen von über 16 Prozent haben, sind Zweitwohnsitze nur noch in eigens ausgewiesenen Gebieten erlaubt. Derzeit wären 82 der 119 Salzburger Gemeinden davon betroffen. "Es wird etwas getan", sagt Christian Struber, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau, der das neue Raumordnungsgesetz begrüßt. Mit der Neuregelung würde es "Bauwidmungen auf Vorrat" nicht mehr geben, und Bauen im ländlichen Raum wäre damit wieder leistbarer. Zudem würden mit den Maßnahmen die Ortskerne der Gemeinden gestärkt werden.
[cite1]
Wohnungen über Gewerbe
Um dem Grundstücksmangel in der Stadt Salzburg zu entgegnen, wird aber auch abseits der Politik etwas getan. "In Salzburg wird nachverdichtet", erklärt Struber. Eine Idee ist es, Gebäude von Nahversorgern mit Wohnungen zu überbauen. "Das war im vergangenen Jahrhundert gang und gäbe. Wir haben die Möglichkeiten analysiert und sechs Standorte ausgemacht, die dafür geeignet sind", erzählt Struber. Mit den Nahversorgern selbst wurden auch schon Gespräche geführt. Die großen Preissprünge sind in Salzburg Stadt aber vorbei. "Gerade im Neubaubereich hat sich die Preiskurve abgeflacht", erklärt Wolfgang Maislinger, Geschäftsführer von Hölzl & Hubner Immobilien. Die Preise für Erstbezugswohnungen sind etwa in der Stadt Salzburg laut dem Immobilienpreisspiegel der WKO im Jahr 2016 nur um 0,7 Prozent gestiegen. In anderen Städte wie etwa Tamsweg (+3,2 Prozent) oder St. Johann im Pongau (+3,4 Prozent) fiel die Steigerungrate hingegen höher aus. Auch im Salzburger Umland stiegen die Preise 2016 stark an. Baugrundstücke wurden dort um 4,8 Prozent teurer (333 Euro pro Quadratmeter). "Das ist eine logische Entwicklung", sagt Struber. Vor allem entlang der S-Bahn-Strecke seien die Grundstücke sehr begehrt.
Mehr Gewerbe-Transaktionen
Im Jahr 2016 stieg das Transaktionsvolumen von Gewerbeimmobilien sprunghaft an. Eine Analyse von Hölzl & Hubner Immobilien ergab ein Gesamtinvestitionsvolumen von etwa 350 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von 175 Prozent im Vergleich zum Jahr 2015. Ein Großteil (75 Prozent) der Verkäufe betrafen Bestandsimmobilien. Für nur 25 Prozent zeigten sich Neubauten verantwortlich. Die Bruttoanfangsrenditen bei Gewerbeimmobilien liegen laut der Untersuchung zwischen 4,7 und 7,5 Prozent.
[cite2]
Betriebe wandern ab
In den vergangenen Jahren sind aber einige Betriebe aus dem Land Salzburg in das nahe Oberösterreich umgesiedelt. "Für den einen oder anderen ist es ein Ansatz, nach Oberösterreich zu gehen", erklärt Maislinger. Grund seien die geringeren Grundstückspreise im Nachbarbundesland. "Es kommt aber auf die Betriebsform an", erläutert er. Die Frage sei, wie abhängig man von den Mitarbeitern ist. Die Büromieten sind 2016 laut dem aktuellen Immobilienpreisspiegel in der Stadt Salzburg leicht auf 9,30 Euro pro Quadratmeter gestiegen (+2,2 Prozent). Höher fiel die Steigerung in der Umgebung von Salzburg aus, wo durchschnittlich 7,40 Euro Miete pro Quadratmeter bezahlt werden (+5,7 Prozent). "Es wurde letztens weniger gebaut, deswegen ist die Auslastung gut", so Maislinger über die Assetklasse Office. Eine Reduktion der Vermietungspreise war im Einzelhandelsbereich zu beobachten. In Salzburg Stadt etwa fiel die durchschnittliche Miete auf 56,2 Euro (-5,2 Prozent). "Das Wachstum der Spitzenmiete ist vorbei", so Maislinger. Trotzdem gibt es wenig Leerstand. "Die Vermietungssituation ist sehr gut", erklärt Maislinger. Die Neuflächenproduktion werde aber durch das neue Raumordnungsgesetz sehr eingeschränkt.
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Der Wohnbau in den Städten ist vom Grundstücksmangel geprägt. Die Preise für Bauland schießen in die Höhe und die Renditen sind im Fallen. Gebaut wird trotzdem.
Es wird in den österreichischen Ballungszentren gebaut, aber noch immer zu wenig. Ein Problem, das sich schon seit Jahren auf die Wohnimmobilienpreise auswirkt. Ein Grund für den Wohnungsmangel sind die zu wenig vorhandenen Grundstücke. Lösungsansätze gibt es einige, der Weisheit letzter Schluss fehlt aber weiterhin. "Ich glaube es gibt niemanden, der kein Problem damit hat", sagt Andreas Holler, Geschäftsführer Property Development der Buwog, über die Schwierigkeit, in Wien Bauland zu akquirieren. Zu dem Grundstücksmangel kommt zudem ein Zuzug, dessen Ende sich nicht absehen lässt. "In Wien gibt es im Gegensatz zu Hamburg oder Berlin nur wenig Flächen, und wenn, dann nicht in der nötigen Größe", so Holler weiter. Für Holler ist deswegen eine Nachverdichtung "ein großes Thema". Auch Hans- Peter Weiss, Vorstand der ARE, sieht bei der Nachverdichtung eine mögliche Lösung. "Die Preissteigerung der städtischen Grundstücke, insbesondere in Wien, aber auch in den anderen Landeshauptstädten, hat in den letzten Jahren zu einer stetigen Verteuerung von Wohnraum geführt. Davon betroffen sind nahezu alle Lagen. Die Verdichtung wird daher in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen", so Weiss. Ein Beispiel für die steigenden Grundstückspreise ist die Seestadt Aspern. Laut Holler haben sich die Preise seit 2012 verdoppelt, und die Seestadt ist da keine Ausnahme. Am Hauptbahnhof hätten sich die Grundstückspreise im gleichen Zeitraum sogar vervierfacht, erzählt Holler. "In Wien werden mittlerweile sogar unterdurchschnittliche Liegenschaften über 1.000 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche angeboten", sieht auch Heinz Fletzberger, Vorstand der SÜBA Bau und Baubetreuung AG, eine Preissteigerung bei Grundstücken in hohem Ausmaß.
[cite1]
Leistbarer Wohnraum
Die Grundstückspreise machen den Bau von dem von Medien, Politik und Gesellschaft geforderten günstigen Wohnraum fast unmöglich. "Wir befinden uns aktuell beim Thema "leistbares Wohnen" in einer Sackgasse!", gibt Fletzberger zu bedenken. Durch die hohe Nachfrage seien die Liegenschaftspreise "ins Unermessliche gestiegen". Parallel dazu seien die Bauträger auch mit erhöhten Baukosten aufgrund der guten Auslastung der Baufirmen konfrontiert, so Fletzberger weiter. "Kernthema ist leistbarer Wohnraum, auch im freifinanzierten Bereich", ist Holler trotzdem überzeugt. Die Buwog hat kürzlich in der Seestadt Aspern mit dem Bau des Projektes "See See" gestartet, zwei von drei Wohngebäuden sind dabei der Kategorie leistbares Wohnen zuzuordnen. Für Holler beginnt "wirtschaftlich leistbarer Wohnraum" bei knapp über 3.000 Euro pro Quadratmeter. Die Buwog hat das Grundstück für das Projekt aber schon erstanden, als die Preise in der Seestadt noch moderat waren. Doch wie kann man den benötigten leistbaren Wohnraum auch in Zukunft schaffen? Holler sieht auch die Politik gefordert. Zum einem müsse mehr Bauland mobilisiert werden. "Man kann aber nicht auf einem Acker bauen, wo es keine Infrastruktur gibt", schränkt Holler ein. Auch Fletzberger sieht politischen Handlungsbedarf: "Die dringend notwendige und seitens der Politik versprochene Beschleunigung der Baubewilligungs- bzw. Umwidmungsverfahren wurde bis dato nicht umgesetzt - die Problematik ist also großteils hausgemacht", so der SÜBA-Vorstand. Holler kann sich auch eine eigene Widmung für leistbaren Wohnraum vorstellen. Ein Problem ist auch, dass bereits gewidmete Grundstücke nicht bebaut werden. "Es gibt einige Spekulanten, die das machen. Da kann man Maßnahmen setzen", so Holler. Das Land Salzburg wird etwa vorausichtlich (Stand Redaktionsschluss) zukünftig Baubewilligungen auf zehn Jahre befristen. Zudem muss für bereits gewidmetes Bauland, das nicht bebaut wird, nach fünf Jahren eine Abgabe an die Gemeinde bezahlt werden.
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Baurecht
Wegen der hohen Grundstückskosten sind auch Baurechtsmodelle immer mehr im Kommen. "Der Vorteil einer Eigentumswohnung im Baurecht liegt ganz klar im Preis. Da der Anteil an den Grundstückskosten wegfällt, können die Objekte deutlich günstiger an die Kunden weitergegeben werden", erklärt Andreas Besenböck, Sprecher der Wiener Komfortwohnungen, die derzeit ein Projekt in der Jägerstraße im 20. Wiener Gemeindebezirk mit diesem Modell realisiert. Das Projekt ist aktuell mit einem Baurecht von 100 Jahren versehen. "Jedoch haben wir bereits eine schriftliche Zusage für eine Verlängerungsmöglichkeit um weitere 100 Jahre. Wir sprechen also von einem sehr langen Zeitraum", so Besenböck. Dadurch würde man bei der Wertentwicklung in den kommenden Jahrzehnten keine Unterschiede zu anderen Projekten sehen. Hans-Peter Weiss sieht das Problem der steigenden Grundstückspreise mit dem Baurechtsmodell aber nicht gelöst. Denn bei der Berechnung des Baurechtszinses werde der aktuelle Verkehrswert als Berechnungsgrundlage herangezogen.
Bauen nach oben
Sind Grundstücke Mangelware, wäre es auch eine Lösung, in die Höhe zu bauen. Holler sieht auch einen politischen Willen dazu, das in Wien zu ermöglichen, und einige Wohntürme befinden sich gerade in Planung, wie etwa der 150 Meter hohe Wohnturm Danube Flats, der S+B Gruppe oder das Großprojekt TrIIIple, ein Gemeinschaftsprojekt von ARE und Soravia. Doch auch in anderen Ballungszentren, wie etwa in Linz, entstehen derzeit vermehrt Hochhäuser, die für mehr Wohnraum sorgen sollen. Auch Paul Öllinger, Geschäftsführer der amb Holding, sieht Wohntürme als "absolut richtige Möglichkeit" an. "Es gehört nur städtebaulich koordiniert. In Wien funktioniert das ganz gut", so Öllinger. Andreas Holler sieht auch bei der Umwidmung von Gewerbeflächen eine Möglichkeit, neuen Wohnraum zu schaffen. Die Buwog plant etwa ein großes Wohnprojekt auf den ehemaligen Unilevergründen in der Breitenfurter Straße im 23. Wiener Gemeindebezirk.
Nachverdichtung mit Dachgeschoßausbauten
Ein weiterer Weg der Verdichtung sind Dachgeschoßausbauten. Doch Öllinger sieht zumindest bei klassischen Altbauten nur eine beschränkte Möglichkeit, die Nachfrage damit zu stillen. "Das sind keine Wohnungen, die die Masse braucht", so Öllinger, dessen amb Holding gerade drei exklusive Dachgeschoss-Maisonetten im Wiener Freihausviertel nahe der Karlskirche fertigstellt. In einem durchschnittlichen Wohnbezirk würde sich der Aufwand auch nicht rechnen. Potenzial, um dem Wohnraummangel zu begegnen, sieht Öllinger hingegen bei Dachgeschoßausbauten bei Gemeindebauwohnungen. Ein weiterer Trend in den Ballungszentren geht Richtung kleinere Wohneinheiten, auch in Komination mit Gemeinschaftsräumen. "Die Grundrisse werden effizienter", erklärt Öllinger. Gemeinschaftsräume hält der Immobilienprofi für "charmant", doch "Freunde sucht man sich aus, Nachbarn eher weniger", gibt Öllinger zu bedenken.
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Ausweichen ins Umland
Eine anderer Lösungsansatz, dem Mangel an städtischen Baugründen zu entgehen, ist es, auf das Umland auszuweichen. Dass das den Preisdruck etwa in Wien abfedern kann, glaubt Holler aber nicht: "Das Ausweichen auf das Umland ist keine Lösung. Das ist ein anderer Markt." Auch Hans-Peter Weiss sieht die Ausbreitung nur bedingt als Lösung an: "Der verstärkte Wohnungsbau in Umlandgemeinden großer Ballungszentren kann das Problem steigender Preise nur bedingt lösen, und auch nur dann, wenn verstärkt in die Infrastruktur investiert wird, was aber zu weiteren Kosten führt, die seitens der öffentlichen Hand auf die Bauträger bzw. Wohnungskäufer umgelegt werden müssen." Christoph Schäffer, Vorstandsvorsitzender der NOE Immobilien Development AG (NID), sieht dabei zumindest eine Strategie. "Billiger ist es in Wien aber noch nie geworden", ist auch Schäffer skeptisch, dass die vermehrte Bautätigkeit im Umland die Preise in Wien drücken könnte. Holler sieht als Grund auch die heimische Mentalität. "Der Wiener ist nicht bereit, zu große Wege zurückzulegen. Alles über eine halbe Stunde ist zu weit", erklärt Holler. Öllinger fordert deswegen auch einen Ausbau der öffentlichen Verkehrverbindungen in das Umland der Städte. "Es gibt keinen Grund, außer der Politik, etwa die U4 nicht bis nach Klosterneuburg zu verlängern", nennt Öllinger ein Beispiel. Sogar die Gleise wären schon vorhanden. "Die öffentlichen Verkehrsmittel spielen dabei eine zentrale Rolle", sieht auch Andreas Besenböck die Erreichbarkeit als entscheidend an. Nur mit einer guten Anbindung wären die Menschen gewillt, in Gemeinden rund um Großstädte zu ziehen, da sie häufig in der Stadt arbeiten würden, so Besenböck weiter.
Entlang der Züge
Was die U-Bahn nicht kann oder darf, muss die Eisenbahn übernehmen. "Die Verbesserungen der Bahnanbindung an Tulln oder St. Pölten sind hierfür gute Beispiele", erklärt Besenböck. Mit der Eröffnung der neuen Westbahnstrecke Ende 2012 hat sich die niederösterreichische Hauptstadt zu einem Hotspot für die Wohnbautätigkeit entwickelt. Schließlich wurde damit die Fahrtzeit nach Wien von 41 Minuten auf 25 Minuten verkürzt. "Die neue Westbahn war der Startpunkt der Projektentwicklung, wie wir es kennen, in St. Pölten", erzählt Schäffer. Jetzt habe man hier einen funktionierenden Markt. Eine ähnliche Entwicklung erwartet sich Schäffer auch für Wiener Neustadt, wo die Pottendorfer Linie nach Wien ausgebaut wird. Auch Hotspots östlich von Wien entstehen, denn die Zugstrecke zwischen Wien und Bratislava wird bis 2023 erneuert und teilweise zweigleisig ausgebaut.
Yield Compression
Neben den Kostensteigerungen bei Grundstücken und im Bau sind auch die damit einhergehenden sinkenden Renditen ein aktuelles Problem im Wohnbau. "Bei Neubauwohnungen liegen die Renditen derzeit bei etwa 3,75 oder teilweise sogar nur bei 3,5 Prozent", erklärt Holler. Bei einer Rendite von 2,5 Prozent baue man nur noch kostendeckend. Fonds müssten aber auch ihr Managementfee abdecken können, so Holler, der aber erwartet, dass sich die Zinsen und damit auch die Renditen langfristig wieder erhöhen werden.
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