Brexit kostet UK den ersten Platz bei Büros
Transaktionsvolumen in Deutschland mittlerweile höher:
von Charles Steiner
Der Brexit lässt für Investoren für Büroimmobilien zunehmend Standorte in Kontinentaleuropa interessant werden, gehen doch die meisten davon aus, dass der Austritt Großbritanniens aus der EU vollzogen wird. Und besonders der Umstand, dass es wohl ein harter Brexit werden dürfte, hat im europäischen Office-Markt für einige Verschiebungen gesorgt, was die Top-Investitionsstandorte sind. Dem neuen Catella Marktindikator „Europäische Büroimmobilien 2017“ zufolge, hat Deutschland im ersten Quartal mit einem Transaktionsvolumen von 4,9 Milliarden Euro Großbritannien mit 4,6 Milliarden Euro vom ersten Platz verdrängt. Auf Platz drei landet Frankreich. Das ist insofern positiv, als dass österreichische Entwickler in dem Segment Deutschland als Kernmarkt betrachten.
Der Trend dürfte anhalten: „Wir erwarten aufgrund der anhaltenden Brexit-Situation einen starken Fokus internationaler Investoren auf den kontinentaleuropäischen Immobilienmärkten“, sagt Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella. Bei der anhaltenden Unsicherheit und den nach wie vor stockenden Brexit-Verhandlungen wird zunehmend offensichtlich, dass Investoren auch nach alternativen Standorten Ausschau halten, so Beyerle weiter.
Das wirkt sich auch auf die Mieten aus, wie aus der Studie hervorgeht: An 19 von 32 Standorten konnten steigende Mieten festgestellt werden, sodass sich die Standorte - aus Marktperspektive - in einer sehr starken Verfassung befinden. Die Leerstandsquoten befinden sich weiterhin im Abwärtstrend und die Mieten steigen nach wie vor flächendeckend. Diese Dynamik der Preisentwicklung entfaltet sich nicht nur bei Objekten in den klassischen Risikoklassen Core und Core plus, sondern auch - in geringerem Ausmaß - bei sogenanntem Value-add Immobilien.
Bei den Spitzenmieten liegt London mit 111,5 Euro/m² mit sinkender Tendenz nach wie vor auf Platz eins, die niedrigste Spitzenmiete ist in Rotterdam mit 16,25 Euro/m² zu verzeichnen gewesen. Top-Standorte wie Frankfurt weisen eine Spitzenmiete von 38 Euro/m² auf, gefolgt von München mit 36,5 Euro/m² und Berlin mit 28,5 Euro/m².