Seit Jahren gibt es ein vehementes Tauziehen innerhalb der ÖBB, ob die rund 6.000 ÖBB-Wohnungen, beziehungsweise ein Teil davon, nun verkauft werden sollen oder nicht. Angeblich gibt es dazu auch interne Planrechnungen, die bei vielen Häusern den Erhaltungs- und Sanierungsaufwand über dem aktuellen (niedrigen) Mieterlös sehen.
Eine Variante hatte ja noch unter Kern die Einbringung in eine eigene Wohnungs-Gesellschaft vorgesehen.
Jetzt kommt aber tatsächlich ein Teil der ÖBB-Wohnungen in den Kauf.
Immerhin jedes dritte Haus - das sind insgesamt rund 180 Mehrparteien-Wohnhäuser - kommen so auf den freien Markt. Wie man hört, soll das zwischenzeitig schon recht fix sein. Freilich wolle man die Wohnungen (oder jedenfalls Teile davon) zunächst den ÖBB-Mitarbeitern selbst anbieten und erst dann dem freien Markt zuführen.
Auf der Straße landet deswegen freilich kein ÖBB-Bediensteter. Nur jede dritte ÖBB-Wohnung werde derzeit von ÖBB-Bediensteten bewohnt, heißt es dazu aus den ÖBB. Weitere 2.000 Wohnungen werden derzeit noch für allfälligen neuen Bedarf im Zuge neuer Mitarbeiterzugänge vorgehalten.
Gleichzeitig sollen auch die bestehenden Mitarbeiterwohnungen aber saniert werden. Über die Jahrzehnte hat sich da scheinbar ein entsprechender Investitionsrückstau gebildet. Um die Wohnungen frei zu bekommen, werden dazu befristete Mietverträge nicht verlängert. Nach der Sanierung dürften sie dann um ein oder zwei Kategoriestufen aufgewertet zu marktüblichen (Miet)Preisen wieder einer Nutzung zugeführt werden.
Wenn man weiß, wie erbittert in den letzten Jahren über dieses Thema intern diskutiert worden war, bleibt freilich noch abzuwarten, wie schnell da die Bahn Tempo machen wird.
Der geplante Verkauf des DC Towers (immoflash berichtete im März darüber) nimmt immer konkrete Formen an. Als Käufer fix gesetzt ist dafür derzeit wie berichtet die Deka. Diese hat nun in der Vorwoche eine entsprechende Meldung bei der Wettbewerbsbehörde eingebracht.
Damit liegt der Verkauf fast im Zeitplan. Ursprünglich hatte es im März noch geheißen, dass man den Deal mit der Deka im Laufe Mai abschließen wolle.
So oder so dürfte es der größte oder zumindest einer der größten Einzeldeals dieses Jahres werden. Wie bei Immobilientransaktionen in dieser Dimension üblich wird es sich dabei um einen Sharedeal handeln. Insgesamt umfasst der DC Tower 72.700 m² Nettonutzfläche, verteilt auf 60 Geschossen. Der Turm hat eine Höhe von sich 250 Metern. Der Bau des im Herbst 2013 fertiggestellten Hochhauses hat seinerzeit 300 Millionen Euro gekostet.
Wenn man dem jährlichen Renditen-Vergleich für Wohnimmobilien in Österreich von Immobilienscout24 glauben darf, so sind St. Pölten und Eisenstadt wahre Investorenparadiese. Hier zahlt es sich demgemäß auch wirtschaftlich am meisten aus, zu kaufen anstelle zu mieten. Demnach ist Eigentum nur dann empfehlenswert, wenn der Kaufpreis (ohne Kredit-, Instandhaltungs- oder Betriebskosten) einer Durchschnittswohnung den Mietzahlungen von weniger als 20 Jahren entspricht, was einer Bruttomietrendite von fünf Prozent entspricht. Der Indikator setzt den durchschnittlichen Kaufpreis einer typischen Eigentumswohnung in Relation zur Jahresmiete einer Durchschnittswohnung, also wie viele Jahre man mieten könnte, um den Kaufpreis zu erreichen.
In Eisenstadt sind das 16 Jahre (6,25 Prozent Rendite), in St. Pölten 19 Jahre (5,26 Prozent Rendite). Am teuersten kommen Wohnungen den Berechnungen zufolge in Salzburg - dort entspricht der Kaufpreis einer Mietdauer von 31,5 Jahren (3,17 Prozent Rendite). Eine durchschnittliche 70-Quadratmeter-Wohnung kostet dort gut 310.000 Euro (im Schnitt 4.470 Euro pro Quadratmeter). In Miete kostet so eine Wohnung im Schnitt 11,8 Euro pro Quadratmeter.
Nur ganz knapp hinter Salzburg folgt Wien mit 31,4 Jahren (3,16 Prozent Rendite) als zweitteuerste Metropole in Österreich. Eine Durchschnittswohnung kostet hier rund 289.000 Euro (4.123 Euro pro Quadratmeter), die Mieten liegen im Schnitt bei 10,9 Euro.
Gegen einen Kauf der eigenen Bleibe spricht der Indikator auch in Bregenz (29,4 Jahre), Innsbruck (28,3 Jahre), Linz (27,9 Jahre), Graz (27,7 Jahren) und Klagenfurt (26,7 Jahre).
"Natürlich spielen beim Erwerb einer Immobilie aber nicht nur analytische, sondern auch zusätzliche Erwägungen eine Rolle, wie etwa die Weitergabe von Werten innerhalb einer Familie oder emotionale Motive", räumte der Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich, Christian Nowak, ein.
Blackstone verkauft Logistiksparte & investiert in Finnland:
von Gerhard Rodler
Während es den vermögen privaten Chinesen mittlerweile von staatlicher Seite zunehmend schwieriger gemacht wird, ausserhalb Chinas zu investieren, ist der chinesische Staatsfonds weiter auf intensiver Shoppingtour in Europa. Jetzt hat der US-Investor Blackstone seine komplette europäische Logistikimmobilien-Tochter Logicor für 12,25 Milliarden Euro an den Staatsfonds China Investment Corporation verkauft.
Das wurde am vergangenen Freitag seitens Blackstone in einer Presseinformation bekannt gegeben. Der jetzt geflossene Betrag dürfte doch höher sein, als die ursprünglich im Rahmen einer geplanten Börseeinführung erwarteten Verkaufserlöse. Im Gespräch war eine Notierung an der Londoner Börse.
In der Logicor sind alle europäischen Logistikimmobilien gebündelt, welche Blackstone einmal erworben hat. Blackstone war damit zuletzt der größte Eigentümer von Logistikimmobilien in Europa. Zuletzt umfasste das Portfolio Logistikzentren eine Fläche von 13,6 Millionen Quadratmetern - darunter zunehmend auch die aktuell besonders boomenden "last mile"-Hubs.
Das von Blackstone lukrierte Geld dürfte vermutlich unter anderem nach Finnland fließen. Heute, Montag, hat Blackstone ein Angebot für den Erwerb der finnischen Immobilienfirma Sponda für 1,8 Milliarden Euro gelegt. Konkret bietet Blackstone gemäß einer Blackstone-Presseinfo 5,19 Euro in bar je Aktie. Dies sei um ein Fünftel mehr, als es dem letzten Börsekurs vom Freitag entspricht.
Das Angebot ist für Blackstone indessen immer noch ein Schnäppchen. Die Büro- und Einzelhandelsimmobilien von Spnda werden mit rund 3,8 Milliarden Euro bewertet.
Frische Geld für die BUWOG. Das Immobilienunternehmen konnte im Zuge einer Kapitalerhöhung 12.471.685 neue Aktien zu einem Angebots- und Bezugspreis von 24,50 Euro je Anteilsschein platzieren. Damit wurde ein Bruttoemissionserlös in Höhe von 305,6 Millionen Euro erzielt. Der Nettoerlös soll dem Wachstum der BUWOG Group zugute kommen, teilt das Unternehmen via Aussendung mit.
"Wir freuen uns über den erfolgreichen Abschluss der Kapitalerhöhung, denn wir arbeiten intensiv am Ausbau unserer Development-Pipeline und möchten den Großteil der neu generierten Mittel unmittelbar in den Erwerb neuer Grundstücke in unseren Kernmärkten Berlin, Hamburg und Wien investieren", kündigt Daniel Riedl, CEO der BUWOG Group, an. Dort möchte man die "Development-to-hold- und die Development-to-sell-Strategie weiterhin fortsetzen und durch die Entwicklung neuer Projekte intensivieren". "Damit forcieren wir zum einen unseren bereits starken organischen Wachstumskurs und schaffen darüber hinaus ein hocheffizientes Portfolio, das durch die Erweiterung des Baus in den eigenen Bestand nicht nur deutliches Mietwachstum ermöglicht, sondern auch unsere Bilanzstruktur mittelfristig stärkt", ergänzt Andreas Segal, Deputy CEO & CFO der BUWOG. Die positive Kursentwicklung der vergangenen Monate und der relativ geringe Abschlag im Zuge der Ausgabe der neuen Aktien bestätigt laut Segal die strategische Ausrichtung. Die Kapitalerhöhung eröffne zudem neue Chancen am Markt, so Segal weiter.
Der Österreichischer Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) hat kürzlich einen neuen Vorstand gewählt. In der ordentlichen Generalversammlung des Verbandes wurde Georg Flödl als Präsident für die kommenden drei Jahre bestätigt. Für Flödl beginnt damit seine zweite Funktionsperiode als ÖVI Präsident. Ebenfalls bestätigt wurden Vizepräsidentin Elisabeth Rohr, Vizepräsident Klaus Wolfinger, Finanzreferent Markus Reithofer und die weiteren Vorstandsmitglieder Sandra Bauernfeind, Markus Pusta, Udo Weinberger sowie Andreas Wollein.
Verstärkung erfährt das Vorstands-Team mit Andreas Karg aus dem Ländle. Der Immobilienmakler und Sachverständige ist Spezialist für Digitalisierung im Proptech-Bereich und wird diese Expertise in den ÖVI Vorstand einbringen und sich auch für die Vernetzung der Bundesländer verantwortlich zeichnen.
Die langjährigen Vorstandsmitglieder Margret Funk (seit 1997) und Patricia Reisinger (seit 2011) haben sich nicht mehr für die Wahl zur Verfügung gestellt. Beide bleiben dem ÖVI aber weiterhin eng verbunden, Margret Funk als Mitglied im Kuratorium und Patricia Reisinger als Landesstellenleiterin in der Steiermark.
Das Vorarlberger Unternehmen i+R Industrie- & Gewerbebau, Tochter der i+R Gruppe, konnte kürzlich einen Großauftrag als Generalunternehmer an Land ziehen. Für die Berliner tristar-Hotelgruppe errichtet die Baufirma ein Hotel in Raunheim, drei Kilometer Luftlinie vom Flughafen Frankfurt/Main entfernt. Der Auftragsumfang soll sich laut einer Aussendung des Unternehmens auf rund 8 Millionen Euro belaufen.
Das fünfstöckige "Holiday Inn Express Frankfurt Airport" wird 140 Zimmer mit je 18 Quadratmetern umfassen. Die schlüsselfertige Übergabe des neuen Hotels ist bereits für August 2018 geplant. Für die schnelle Umsetzung soll unter anderem der hohe Vorfertigungsgrad sorgen. So kommen etwa Fertigteilwände zum Einsatz und die Bäder werden fixfertig angeliefert. "Die effiziente Abwicklung ist nur durch die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen möglich. So konnten wir komplexe Herausforderungen meistern und beispielsweise das Aufziehen der Wände und den Einbau der Bäder mit dem Rohbauunternehmen gut koordinieren", erklärt i+R-Projektleiter Stefan Krebs.
Der Fensterhersteller Hrachowina hat kürzlich ihren neuen Standort im Wiener Gemeindebezirk Donaustadt übernommen. Bis Ende des Jahres soll dieser adaptiert sein. Dann übersiedelt die Zentrale samt Forschungs- und Entwicklungsabteilung, Endfertigung und Schauraum an die neue Adresse, wo somit auch Hrachowinas Logistik-Hub entsteht. Parallel wird die Produktion nach Niederösterreich verlagert werden. Das 109 Jahre alte Familienunternehmen will mit der Neuaufstellung einen Optimierungs- und Modernisierungsprozess realisiert, teilt das Unternhmen via Aussendung mit.
Hrachowina übernimmt den Standort Puchgasse 2 in 1220 von der Firma Trost. Der Fensterhersteller bleibt somit in Kagran. "Wir finden hier perfekte Bedingungen vor: großflächig, hochwertig und modern bei optimaler Verkehrsanbindung. Es sind nur kleinere Adaptionen notwendig, um hier in die nächsten 110 Jahre Unternehmenszukunft zu starten: als Hrachowina Headquarter samt state-of-the-art Schauraum, Endfertigung, F&E Abteilung und Ausliefer-Zentrale" so Geschäftsleiter Peter Frei.
Der gewählte Standort hat eFläche von 6.000 m2, davon sind 1.000 m2 Office-Flächen und 1.600 m2 Halle. Dieser Zuwachs im Vergleich zu den entsprechenden bisherigen Flächen ist laut Peter Frei ein starkes Signal für die Zukunft und ebenso ein Bekenntnis zum Ausbau des österreichischen Händlernetzes.
Die STRABAG Real Estate GmbH (SRE) schreitet mit ihrer Projektentwicklung in der Nähe des Münchener Flauchers im Stadtteil Sendling voran. Ende der Vorwoche gab das Unternehmen den neuen Namen des Gebäudes bekannt: In Anlehnung an den Standort der Immobilie am Resi-Huber-Platz wird es "Reserl" heißen. Gleichzeitig meldete die SRE die vollständige und langfristige Vermietung der Gewerbeflächen. Auf rund 350 m² eröffnet im Erdgeschoss ein VollCorner Bio-Supermarkt. Darüber hinaus plant der Betreiber ein Bio-Restaurant mit etwa 50 Sitzplätzen einzurichten. Neben dem Bio-Angebot entstehen mit dem Reserl rund 270 Wohnungen. Das gesamte Gebäude soll rund 11.000 m² Bruttogrundfläche umfassen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2017 geplant. Die Bauausführung hat die Ed. Züblin AG als Generalunternehmen übernommen.
Die 1988 gegründete VollCorner Biomarkt GmbH bietet aktuell in 15 Biomärkten im Stadtgebiet München jeweils bis zu 5.000 verschiedene Bio-Produkte an. Darüber hinaus umfasst das Portfolio der Kette ein Bio-Mittagsrestaurant und einen Bio-Weinhandel. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Joint Venture verkauft Logistik- und Gewerbepark Dietzenbach
von Stefan Posch
Logistikimmobilien geraten immer mehr in den Fokus von Investoren. Jetzt hat auch die Deka Immobilien GmbH in der Region Rhein-Main zugeschlagen und hat den Logistik- und Gewerbepark Dietzenbach erworben. Über den Kaufpreis wurde laut einer Aussendung Stillschweigen vereinbart.
Die beiden Logistikanlagen mit einer vermietbaren Fläche von insgesamt etwa 26.500 m² wurden erst vergangenes Jahr vom Projektentwickler FOUR PARX in einem Joint Venture mit dem Immobilieninvestor Taurus Investment Holding fertiggestellt. Der Logistik- und Gewerbepark liegt in verkehrsgünstiger Lage nahe den Autobahnen A661 und A3. Der Frankfurter Flughafen ist in rund 25 Autominuten zu erreichen. Beide Anlagen sind bereits langfristig vermietet. Eine Zertifizierung nach DGNB Goldstandard werde angestrebt, heißt es vonseiten der Deka.
Seit Jahren gibt es ein vehementes Tauziehen innerhalb der ÖBB, ob die rund 6.000 ÖBB-Wohnungen, beziehungsweise ein Teil davon, nun verkauft werden sollen oder nicht. Angeblich gibt es dazu auch interne Planrechnungen, die bei vielen Häusern den Erhaltungs- und Sanierungsaufwand über dem aktuellen (niedrigen) Mieterlös sehen.
Eine Variante hatte ja noch unter Kern die Einbringung in eine eigene Wohnungs-Gesellschaft vorgesehen.
Jetzt kommt aber tatsächlich ein Teil der ÖBB-Wohnungen in den Kauf.
Immerhin jedes dritte Haus - das sind insgesamt rund 180 Mehrparteien-Wohnhäuser - kommen so auf den freien Markt. Wie man hört, soll das zwischenzeitig schon recht fix sein. Freilich wolle man die Wohnungen (oder jedenfalls Teile davon) zunächst den ÖBB-Mitarbeitern selbst anbieten und erst dann dem freien Markt zuführen.
Auf der Straße landet deswegen freilich kein ÖBB-Bediensteter. Nur jede dritte ÖBB-Wohnung werde derzeit von ÖBB-Bediensteten bewohnt, heißt es dazu aus den ÖBB. Weitere 2.000 Wohnungen werden derzeit noch für allfälligen neuen Bedarf im Zuge neuer Mitarbeiterzugänge vorgehalten.
Gleichzeitig sollen auch die bestehenden Mitarbeiterwohnungen aber saniert werden. Über die Jahrzehnte hat sich da scheinbar ein entsprechender Investitionsrückstau gebildet. Um die Wohnungen frei zu bekommen, werden dazu befristete Mietverträge nicht verlängert. Nach der Sanierung dürften sie dann um ein oder zwei Kategoriestufen aufgewertet zu marktüblichen (Miet)Preisen wieder einer Nutzung zugeführt werden.
Wenn man weiß, wie erbittert in den letzten Jahren über dieses Thema intern diskutiert worden war, bleibt freilich noch abzuwarten, wie schnell da die Bahn Tempo machen wird.
Deka hat Meldung bei Wettbewerbsbehörde gemacht
DC-Tower-Verkauf im Plan
von Gerhard Rodler
Der geplante Verkauf des DC Towers (immoflash berichtete im März darüber) nimmt immer konkrete Formen an. Als Käufer fix gesetzt ist dafür derzeit wie berichtet die Deka. Diese hat nun in der Vorwoche eine entsprechende Meldung bei der Wettbewerbsbehörde eingebracht.
Damit liegt der Verkauf fast im Zeitplan. Ursprünglich hatte es im März noch geheißen, dass man den Deal mit der Deka im Laufe Mai abschließen wolle.
So oder so dürfte es der größte oder zumindest einer der größten Einzeldeals dieses Jahres werden. Wie bei Immobilientransaktionen in dieser Dimension üblich wird es sich dabei um einen Sharedeal handeln. Insgesamt umfasst der DC Tower 72.700 m² Nettonutzfläche, verteilt auf 60 Geschossen. Der Turm hat eine Höhe von sich 250 Metern. Der Bau des im Herbst 2013 fertiggestellten Hochhauses hat seinerzeit 300 Millionen Euro gekostet.
Wenn man dem jährlichen Renditen-Vergleich für Wohnimmobilien in Österreich von Immobilienscout24 glauben darf, so sind St. Pölten und Eisenstadt wahre Investorenparadiese. Hier zahlt es sich demgemäß auch wirtschaftlich am meisten aus, zu kaufen anstelle zu mieten. Demnach ist Eigentum nur dann empfehlenswert, wenn der Kaufpreis (ohne Kredit-, Instandhaltungs- oder Betriebskosten) einer Durchschnittswohnung den Mietzahlungen von weniger als 20 Jahren entspricht, was einer Bruttomietrendite von fünf Prozent entspricht. Der Indikator setzt den durchschnittlichen Kaufpreis einer typischen Eigentumswohnung in Relation zur Jahresmiete einer Durchschnittswohnung, also wie viele Jahre man mieten könnte, um den Kaufpreis zu erreichen.
In Eisenstadt sind das 16 Jahre (6,25 Prozent Rendite), in St. Pölten 19 Jahre (5,26 Prozent Rendite). Am teuersten kommen Wohnungen den Berechnungen zufolge in Salzburg - dort entspricht der Kaufpreis einer Mietdauer von 31,5 Jahren (3,17 Prozent Rendite). Eine durchschnittliche 70-Quadratmeter-Wohnung kostet dort gut 310.000 Euro (im Schnitt 4.470 Euro pro Quadratmeter). In Miete kostet so eine Wohnung im Schnitt 11,8 Euro pro Quadratmeter.
Nur ganz knapp hinter Salzburg folgt Wien mit 31,4 Jahren (3,16 Prozent Rendite) als zweitteuerste Metropole in Österreich. Eine Durchschnittswohnung kostet hier rund 289.000 Euro (4.123 Euro pro Quadratmeter), die Mieten liegen im Schnitt bei 10,9 Euro.
Gegen einen Kauf der eigenen Bleibe spricht der Indikator auch in Bregenz (29,4 Jahre), Innsbruck (28,3 Jahre), Linz (27,9 Jahre), Graz (27,7 Jahren) und Klagenfurt (26,7 Jahre).
"Natürlich spielen beim Erwerb einer Immobilie aber nicht nur analytische, sondern auch zusätzliche Erwägungen eine Rolle, wie etwa die Weitergabe von Werten innerhalb einer Familie oder emotionale Motive", räumte der Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich, Christian Nowak, ein.
Blackstone verkauft Logistiksparte & investiert in Finnland:
Chinesen-Investmentwelle in Europa
von Gerhard Rodler
Während es den vermögen privaten Chinesen mittlerweile von staatlicher Seite zunehmend schwieriger gemacht wird, ausserhalb Chinas zu investieren, ist der chinesische Staatsfonds weiter auf intensiver Shoppingtour in Europa. Jetzt hat der US-Investor Blackstone seine komplette europäische Logistikimmobilien-Tochter Logicor für 12,25 Milliarden Euro an den Staatsfonds China Investment Corporation verkauft.
Das wurde am vergangenen Freitag seitens Blackstone in einer Presseinformation bekannt gegeben. Der jetzt geflossene Betrag dürfte doch höher sein, als die ursprünglich im Rahmen einer geplanten Börseeinführung erwarteten Verkaufserlöse. Im Gespräch war eine Notierung an der Londoner Börse.
In der Logicor sind alle europäischen Logistikimmobilien gebündelt, welche Blackstone einmal erworben hat. Blackstone war damit zuletzt der größte Eigentümer von Logistikimmobilien in Europa. Zuletzt umfasste das Portfolio Logistikzentren eine Fläche von 13,6 Millionen Quadratmetern - darunter zunehmend auch die aktuell besonders boomenden "last mile"-Hubs.
Das von Blackstone lukrierte Geld dürfte vermutlich unter anderem nach Finnland fließen. Heute, Montag, hat Blackstone ein Angebot für den Erwerb der finnischen Immobilienfirma Sponda für 1,8 Milliarden Euro gelegt. Konkret bietet Blackstone gemäß einer Blackstone-Presseinfo 5,19 Euro in bar je Aktie. Dies sei um ein Fünftel mehr, als es dem letzten Börsekurs vom Freitag entspricht.
Das Angebot ist für Blackstone indessen immer noch ein Schnäppchen. Die Büro- und Einzelhandelsimmobilien von Spnda werden mit rund 3,8 Milliarden Euro bewertet.
Über 300 Millionen Euro Bruttoemissionserlös
BUWOG schließt Kapitalerhöhung ab
von Stefan Posch
Frische Geld für die BUWOG. Das Immobilienunternehmen konnte im Zuge einer Kapitalerhöhung 12.471.685 neue Aktien zu einem Angebots- und Bezugspreis von 24,50 Euro je Anteilsschein platzieren. Damit wurde ein Bruttoemissionserlös in Höhe von 305,6 Millionen Euro erzielt. Der Nettoerlös soll dem Wachstum der BUWOG Group zugute kommen, teilt das Unternehmen via Aussendung mit.
"Wir freuen uns über den erfolgreichen Abschluss der Kapitalerhöhung, denn wir arbeiten intensiv am Ausbau unserer Development-Pipeline und möchten den Großteil der neu generierten Mittel unmittelbar in den Erwerb neuer Grundstücke in unseren Kernmärkten Berlin, Hamburg und Wien investieren", kündigt Daniel Riedl, CEO der BUWOG Group, an. Dort möchte man die "Development-to-hold- und die Development-to-sell-Strategie weiterhin fortsetzen und durch die Entwicklung neuer Projekte intensivieren". "Damit forcieren wir zum einen unseren bereits starken organischen Wachstumskurs und schaffen darüber hinaus ein hocheffizientes Portfolio, das durch die Erweiterung des Baus in den eigenen Bestand nicht nur deutliches Mietwachstum ermöglicht, sondern auch unsere Bilanzstruktur mittelfristig stärkt", ergänzt Andreas Segal, Deputy CEO & CFO der BUWOG. Die positive Kursentwicklung der vergangenen Monate und der relativ geringe Abschlag im Zuge der Ausgabe der neuen Aktien bestätigt laut Segal die strategische Ausrichtung. Die Kapitalerhöhung eröffne zudem neue Chancen am Markt, so Segal weiter.
Flödl als Präsident bestätigt
ÖVI wählt neuen Vorstand
von Gerhard Rodler
Der Österreichischer Verband der Immobilienwirtschaft (ÖVI) hat kürzlich einen neuen Vorstand gewählt. In der ordentlichen Generalversammlung des Verbandes wurde Georg Flödl als Präsident für die kommenden drei Jahre bestätigt. Für Flödl beginnt damit seine zweite Funktionsperiode als ÖVI Präsident. Ebenfalls bestätigt wurden Vizepräsidentin Elisabeth Rohr, Vizepräsident Klaus Wolfinger, Finanzreferent Markus Reithofer und die weiteren Vorstandsmitglieder Sandra Bauernfeind, Markus Pusta, Udo Weinberger sowie Andreas Wollein.
Verstärkung erfährt das Vorstands-Team mit Andreas Karg aus dem Ländle. Der Immobilienmakler und Sachverständige ist Spezialist für Digitalisierung im Proptech-Bereich und wird diese Expertise in den ÖVI Vorstand einbringen und sich auch für die Vernetzung der Bundesländer verantwortlich zeichnen.
Die langjährigen Vorstandsmitglieder Margret Funk (seit 1997) und Patricia Reisinger (seit 2011) haben sich nicht mehr für die Wahl zur Verfügung gestellt. Beide bleiben dem ÖVI aber weiterhin eng verbunden, Margret Funk als Mitglied im Kuratorium und Patricia Reisinger als Landesstellenleiterin in der Steiermark.
8 Millionen Euro Auftragsvolumen
i+R baut Hotel nahe Frankfurt
von Stefan Posch
Das Vorarlberger Unternehmen i+R Industrie- & Gewerbebau, Tochter der i+R Gruppe, konnte kürzlich einen Großauftrag als Generalunternehmer an Land ziehen. Für die Berliner tristar-Hotelgruppe errichtet die Baufirma ein Hotel in Raunheim, drei Kilometer Luftlinie vom Flughafen Frankfurt/Main entfernt. Der Auftragsumfang soll sich laut einer Aussendung des Unternehmens auf rund 8 Millionen Euro belaufen.
Das fünfstöckige "Holiday Inn Express Frankfurt Airport" wird 140 Zimmer mit je 18 Quadratmetern umfassen. Die schlüsselfertige Übergabe des neuen Hotels ist bereits für August 2018 geplant. Für die schnelle Umsetzung soll unter anderem der hohe Vorfertigungsgrad sorgen. So kommen etwa Fertigteilwände zum Einsatz und die Bäder werden fixfertig angeliefert. "Die effiziente Abwicklung ist nur durch die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den beteiligten Unternehmen möglich. So konnten wir komplexe Herausforderungen meistern und beispielsweise das Aufziehen der Wände und den Einbau der Bäder mit dem Rohbauunternehmen gut koordinieren", erklärt i+R-Projektleiter Stefan Krebs.
Fensterhersteller bleibt in Kagran
Neuer Standort für Hrachowina
von Stefan Posch
Der Fensterhersteller Hrachowina hat kürzlich ihren neuen Standort im Wiener Gemeindebezirk Donaustadt übernommen. Bis Ende des Jahres soll dieser adaptiert sein. Dann übersiedelt die Zentrale samt Forschungs- und Entwicklungsabteilung, Endfertigung und Schauraum an die neue Adresse, wo somit auch Hrachowinas Logistik-Hub entsteht. Parallel wird die Produktion nach Niederösterreich verlagert werden. Das 109 Jahre alte Familienunternehmen will mit der Neuaufstellung einen Optimierungs- und Modernisierungsprozess realisiert, teilt das Unternhmen via Aussendung mit.
Hrachowina übernimmt den Standort Puchgasse 2 in 1220 von der Firma Trost. Der Fensterhersteller bleibt somit in Kagran. "Wir finden hier perfekte Bedingungen vor: großflächig, hochwertig und modern bei optimaler Verkehrsanbindung. Es sind nur kleinere Adaptionen notwendig, um hier in die nächsten 110 Jahre Unternehmenszukunft zu starten: als Hrachowina Headquarter samt state-of-the-art Schauraum, Endfertigung, F&E Abteilung und Ausliefer-Zentrale" so Geschäftsleiter Peter Frei.
Der gewählte Standort hat eFläche von 6.000 m2, davon sind 1.000 m2 Office-Flächen und 1.600 m2 Halle. Dieser Zuwachs im Vergleich zu den entsprechenden bisherigen Flächen ist laut Peter Frei ein starkes Signal für die Zukunft und ebenso ein Bekenntnis zum Ausbau des österreichischen Händlernetzes.
Studentenappartements in München:
Strabag goes Studentenwohnen
von Gerhard Rodler
Die STRABAG Real Estate GmbH (SRE) schreitet mit ihrer Projektentwicklung in der Nähe des Münchener Flauchers im Stadtteil Sendling voran. Ende der Vorwoche gab das Unternehmen den neuen Namen des Gebäudes bekannt: In Anlehnung an den Standort der Immobilie am Resi-Huber-Platz wird es "Reserl" heißen. Gleichzeitig meldete die SRE die vollständige und langfristige Vermietung der Gewerbeflächen. Auf rund 350 m² eröffnet im Erdgeschoss ein VollCorner Bio-Supermarkt. Darüber hinaus plant der Betreiber ein Bio-Restaurant mit etwa 50 Sitzplätzen einzurichten. Neben dem Bio-Angebot entstehen mit dem Reserl rund 270 Wohnungen. Das gesamte Gebäude soll rund 11.000 m² Bruttogrundfläche umfassen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2017 geplant. Die Bauausführung hat die Ed. Züblin AG als Generalunternehmen übernommen.
Die 1988 gegründete VollCorner Biomarkt GmbH bietet aktuell in 15 Biomärkten im Stadtgebiet München jeweils bis zu 5.000 verschiedene Bio-Produkte an. Darüber hinaus umfasst das Portfolio der Kette ein Bio-Mittagsrestaurant und einen Bio-Weinhandel. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Joint Venture verkauft Logistik- und Gewerbepark Dietzenbach
Deka erwirbt Logistikimmobilie in Hessen
von Stefan Posch
Logistikimmobilien geraten immer mehr in den Fokus von Investoren. Jetzt hat auch die Deka Immobilien GmbH in der Region Rhein-Main zugeschlagen und hat den Logistik- und Gewerbepark Dietzenbach erworben. Über den Kaufpreis wurde laut einer Aussendung Stillschweigen vereinbart.
Die beiden Logistikanlagen mit einer vermietbaren Fläche von insgesamt etwa 26.500 m² wurden erst vergangenes Jahr vom Projektentwickler FOUR PARX in einem Joint Venture mit dem Immobilieninvestor Taurus Investment Holding fertiggestellt. Der Logistik- und Gewerbepark liegt in verkehrsgünstiger Lage nahe den Autobahnen A661 und A3. Der Frankfurter Flughafen ist in rund 25 Autominuten zu erreichen. Beide Anlagen sind bereits langfristig vermietet. Eine Zertifizierung nach DGNB Goldstandard werde angestrebt, heißt es vonseiten der Deka.
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, Shutterstock Redaktion: Markus Giefing
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Vom Mittersteig nach Südkorea
Österreichische (Architekten)-Handschrift in Goyang: Vor Kurzem eröffnete dort das Hyundai Motorstudio. Gestaltet wurde es von den Wiener Architekten Delugan Meissl Associated Architects.
Mitten im Herzen des vierten Bezirks, an einem ruhigen, vom Straßenverkehr wenig berührten Platz am Mittersteig, dort wo sich mehrere prächtige Platanen gen Himmel recken, finden Passanten ein von außen sehr dezent gestaltetes Büro mit großen Schaufenstern, wo einige Gebäudemodelle kunstvoll drapiert sind. Wer öfter schon vorbeigegangen ist, weiß, dass sich dort die Architekten Delugan Meissl Associated Architects befinden, die Lettern DMAA deuten darauf hin. Was die, die vorbeigehen, nicht wissen: Die Architekten haben weltweit spannende Projekte realisiert. Das jüngste ist in Südkorea gelegen, 8.260 Kilometer Luftlinie von Wien entfernt: Das Hyundai Motorstudio Goyang. Und das werden auch nur wenige Koreaner wissen: Es wurde von Wienern geplant.
Architekturwettbewerb gewonnen
Wie kommt man zu so einem unter Automobilisten doch prestigeträchtigen Projekt? Immerhin ist das Studio nicht nur eine Art Flagship-Store für den Autoerzeuger - das Design soll auch gleichzeitig Pate stehen für alle Hyundai-Standorte. Ausgehend dafür war ein Wettbewerb im Jahr 2011, zu dem neben der Planung des Motorstudios auch ein Designkonzept für die Umsetzung aller Hyundai-Showrooms weltweit entwickelt wird. Grundlage war die "Modern Premium"-Strategie, mit der sich Hyundai neu definieren will. Diese Strategie umschreibt der Automobilhersteller mit Qualität, Technologie, Funktionalität, Design und Nachhaltigkeit. Also all das, wofür ihre Autos stehen sollen, soll auch im Objekt abgebildet werden. Und so sandte DMAA ihre Pläne ein, um das sichtbar zu machen. "Glücklicherweise haben sich die Verantwortlichen von Hyundai für unseren Vorschlag entschieden", ließen DMAA schriftlich als kollektive Antwort mitteilen. Das Konzept dahinter? "Es gibt drei klar definierte Elemente - Landscape, Vertical Green sowie Shaped Sky. Diese drei Gestaltungselemente dominieren den Innenraum des Motorstudios, der durch eine klare Struktur, Offenheit und Transparenz definiert ist", umreißt DMAA ihr Planungskonzept weiter, "ähnlich einer urbanen oder natürlichen Landschaft." Das alles auf 64.000 m². 2011 war der Wettbewerb, zwei Jahre später wurde mit dem Bau begonnen und jetzt ist das Motorstudio fertig.
Wie das Auto, so das Haus
Gut, ein Auto soll eben nachhaltig, (möglichst) umweltfreundlich, funktionell und auch optisch ansprechend sein. So ist dies im architektonischen Konzept umgesetzt worden: Sattes Grün von Indoor-Pflanzen trifft auf dynamische Formen und technische Details, ohne allerdings den Kern der Aufgabe - die Vielzahl der Funktionen des Gebäudes wie Markenzentrum, Themenpark, Service und Büros unter einem Dach zu vereinen - in den Hintergrund treten zu lassen. Schlichte Formensprache dafür im Büro am Mittersteig. Schließlich arbeitet man ja am kreativsten, wenn der Kopf frei von Einflüssen ist. Beim Vorbeigehen darf man sich aber denken: Die waren das, die das Hyundai Motorstudio geplant haben.
[cite1]
Vorsorgewohnungen sind zwar eine beliebte Anlageform, allerdings sollte man sich zu einigen Punkten Gedanken machen. Es gibt auch Risiken.
Es ist mit Vorsorgewohnungen eigentlich ein einfaches Prinzip. Man kauft eine Wohnung an, vermietet sie weiter und mit den Mieterträgen kann der Kredit bedient werden, danach kann man sie entweder weitervermieten und sich im Alter ein nettes Zubrot verdienen - oder selbst nutzen. Nur: Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Für Unbedarfte können einige Fallstricke lauern, die beim Kauf eines solchen Objekts gründlich überlegt werden sollten, wie Andreas Lotz, Teamleiter bei RIWOG erklärt: "Bevor man eine Vorsorgewohnung kauft, sollte man sich überlegen, welcher Anlagetyp man ist und welche langfristige Strategie man mit der Vorsorgewohnung verfolgen will." Nämlich: Will man sein Geld sichern, oder will man ein Zusatzeinkommen generieren. Danach richten sich auch die Zahlungsmodalitäten - denn im Vorsorgebereich kann es steuerliche Begünstigungen geben, wenn man die Wohnung vermietet. Natürlich lockt es etwa, wenn man beim Kauf einer Vorsorgewohnung die Vorsteuer geltend machen kann - allerdings muss man sich im Klaren sein, dass man auch für die entsprechende Laufzeit vermieten muss und die Steuerbegünstigung fließt dann durch die Mieteinnahmen als Umsatzsteuer wieder zurück zum Staat.
[cite1]
Das kann aber Herausforderungen mit sich bringen, wie Gunter Lang, Partner bei TPA erklärt. Denn: "Will man die Vorsteuerabzugsberechtigung geltend machen, braucht man einen Mieter, der sich dann die Wohnung im Verhältnis zum Kaufpreis auch leisten kann. Besonders, wenn man eine Vorsorgewohnung auf Fremdkapital erwirbt, braucht man einen Mieter, mit dem man die Kreditzinsen dann tilgen kann." Martina Hirsch, Leitung Vertrieb Bauträger bei der S Real hat allerdings die Beobachtung gemacht, dass kaum jemand die Vorsteuerabzugsberechtigung geltend macht: "Die meisten Kunden kaufen zum Normalpreis, weil man dann mit der Immobilie flexibler ist - sie also auch eigennutzen kann - und sich auch die Prognoserechnung erspart." Zudem gebe es eine Kleinunternehmerregelung, wonach man unter einem selbstständig erwirtschafteten Betrag von 30.000 Euro pro Jahr die Umsatzsteuer erspart. Ein Rechenbeispiel: Die Miete kostet 500 Euro, hinzu kommen 10 Prozent USt und 100 Euro Betriebskosten. Macht 650 Euro - für die man sicher einen Mieter findet. Heißt, bei Vorsteuerabzug oder einem Einkommen über 30.000 Euro im Jahr müsste man 50 Euro an den Fiskus abgeben. Mit der Kleinunternehmerregelung fällt dieser Schritt dann aus. Hirsch: "Die 50 Euro im Monat machen sich dann direkt im Ertrag bemerkbar."
Steuervorteile besonnen nutzen
Die Steuervorteile können aber auch aus einem anderen Grund zum Bumerang werden. Dann nämlich, wenn man sich beim Kauf einer solchen Wohnung nicht genau im Klaren ist, dass man sie für 20 Jahre vermieten kann oder will. Ein Beispiel: Man kauft eine Vorsorgewohnung vom Bauträger günstiger, wenn man die Umsatzsteuer davon abzieht. Durch die Vorsteuerabzugsberechtigung muss man die Wohnung dann eine gewisse Zeit - in der Regel 20 Jahre - umsatzsteuerpflichtig vermieten. Gunter Lang skizziert das anhand eines Gleichnisses: "Das ist so, wie wenn man einen Rucksack trägt, der jedes Monat leichter wird und am Ende ist er leer." Nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass wenn man die Vorsorgewohnung nach einer gewissen Zeit selbst nutzen will, man mit Steuernachzahlungen zu rechnen hat - jenen nämlich, die man mit der Vorsteuerabzugsberechtigung geltend gemacht hat. "Will also jemand die Wohnung aus irgendwelchen Gründen nach zehn Jahren selbst nutzen, muss er eine Steuernachzahlung leisten", erklärt Lang. Andreas Lotz von der RIWOG sieht das ähnlich und rät: "Wenn man nicht 20 Jahre seine Wohnung vermieten will oder es am Anfang noch nicht abschätzen kann, dann sollte man die Vorsteuerabzugsberechtigung nicht wählen und gleich den vollen Betrag bezahlen. Dann muss man auch keine Verpflichtungen eingehen." Oder aber man bildet Rücklagen, falls man sich im Laufe der Zeit anders entscheidet. Und sollte man - aus welchen Gründen auch immer - die Wohnung vorzeitig verkaufen wollen, dann ist der steuerliche Aspekt ebenfalls zu beachten.
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Vorsorgewohnung vs. Anlagewohnung
Öfter hört man von Vorsorgewohnungen oder Anlagewohnungen. Nur: Den Unterschied erklären ist gar nicht so einfach, wenn man die Branche befragt. Marion Weinberger-Fritz erklärt, dass das zumindest aus steuerrechtlicher Sicht nicht klar definiert ist, was eine Vorsorge- und was eine Anlegerwohnung ist. Michael Schmidt, Geschäftsführender Gesellschafter von 3SI Immobilien sieht den Unterschied vor allem im Zweck: "Es kommt darauf an, ob man Renditen haben will, oder sein Kapital sichern. Im Neubaubereich wird man eher danach trachten, sein Geld zu mehren, im Altbau mehr, es zu erhalten." Andreas Lotz stimmt zu: "Altbauwohnungen sind anders zu betrachten als Neubauwohnungen, wenn es um Kapitalerhaltung, bzw. Vermehrung geht." Eine Rolle könnte da auch das MRG spielen, das in Altbauwohnungen schlagend wird und die Rendite drückt. Allerdings, gibt Michael Schmidt zu bedenken: "Das MRG ist zwar ein Thema, allerdings können sich die möglichen Mietzinse durch Sanierung, Lagezuschläge oder Aufzug durchaus an die Marktpreise annähern." Generell gilt für Neu oder Altbau: Die Wohnungen müssen entsprechend klein sein, damit sich die zukünftigen Mieter diese auch leisten können. Denn, so Marion Weinberger-Fritz: Die Reallöhne sind nicht gestiegen, die Wohnungspreise allerdings schon. Weswegen man schon der Logik wegen weniger Wohnung für's gleiche Geld bekommt. Michael Schmidt sieht das ebenso: "Die Quadratmeterpreise können vielleicht niedrig sein - aber sie summieren sich. Je kleiner die Wohnung also ist, desto größer ist auch der potenzielle Markt." Die typischen Garconnieren im Altbau waren vor 10 oder 20 Jahren eher Ladenhüter, heute sind sie begehrt wie noch nie. Für große Wohnungen sieht Schmidt, dass der Interessentenkreis immer kleiner wird - weil diese sich entweder den Kauf oder der spätere Mieter die Miete nicht mehr leisten können. Er sagt, die Hälfte seiner Wohnungen kaufen Anleger, die andere Eigennutzer. Und beim Altbau sind es wiederum 80 Prozent Eigennutzer. Gunter Lang würde diese Definition um einen Aspekt erweitern: "Eine Anlegerwohnung ist sehr häufig eine Altbauwohnung, in der bereits ein Mieter drin ist, der einfach übernommen wird." Diese kauft man dann auch nicht mit dem Ziel der Eigennutzung, sondern, um sein Kapital sicher anzulegen.
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Wer kauft Vorsorgewohnungen?
Zwar sind die Zinsen - und damit die Kredite - dieser Tage recht günstig zu haben, dennoch hat sich bei der Zielgruppe in Bezug auf Vorsorge- oder Anlagewohnungen einiges geändert. Es sind mittlerweile der obere Mittelstand geworden, der solche Immobilien kauft - was nicht zuletzt daran liegt, dass die Bank bei einem Kredit auch Eigenmittel sehen will - und die können nicht alle aufbringen. Gunter Lang: "Es sind zumeist Besserverdienende, die nach einer Veranlagung suchen." Der Markt für betriebliche Vorsorge für Klein- und mittelgroße Unternehmen habe sich allerdings wieder deutlich ausgedünnt. "Das war früher ganz stark, heute sind Immobilien in der betrieblichen Vorsorge eher selten geworden", sagt der Steuerexperte. Und auch Michael Schmidt sagt: "Die gehobene Mittelschicht ist die größte Käufergruppe." Martina Hirsch hat vor allem eine neue Zielgruppe in der Altersstruktur ausmachen können: "Vor zehn Jahren waren es Leute im Alter von 50 oder 60 plus, die wirklich zur Vorsorge gekauft hatten. Jetzt ist es ein beliebtes Steuerschonmodell geworden - schon allein der sehr niedrigen Zinsen wegen." Man kann mit einer Vorsorgewohnung erheblich sein Kapital vermehren. Bei der betrieblichen Vorsorge hingegen spielen Immobilien keine nennenswerte Rolle mehr.
Die Finanzierung
Gerade, was die Kredite betrifft, kann es ebenfalls Fallstricke geben, schließlich kann sowohl mit variablen und fixen Zinsen ein Darlehen gewährt werden. Gunter Lang rät allerdings, einen Fixzins zu wählen: "Zwar sieht es nicht so aus, als würde sich die Zinslandschaft so schnell verändern, allerdings bietet eine fixe Verzinsung Sicherheit." Denn sollte der Leitzins wider Erwarten angehoben werden, dann könnte es im Extremfall passieren, dass dann die Kreditraten nicht mehr bedient werden könnten. Auch ist es ja so, dass das eingesetzte Kapital langfristig gebunden wird und der kurzfristige Gebrauch des Geldes so einfach nicht möglich ist - außer, man nimmt in der Geschwindigkeit deutliche Abstriche in Kauf. Von heute auf morgen lässt sich die Immobilie dann nicht verkaufen, das dauert oft Wochen, bis der Eigentümer - allein schon aufgrund der Käufersuche, Vertragserstellung und ähnliches - gewechselt werden kann. Fällt man dann um einen Kredit um, kann es dann mitunter brenzlig werden. Denn dann bleiben kaum Wochen oder Monate Zeit, um schnell zu Geld zu kommen. Aber, so sagt man in der Branche: Variable Zinsvereinbarungen wählt kaum jemand. Zu unsicher, sagen alle.
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Mieter mit Bedacht wählen
Natürlich ist es dann, wenn man sich für eine Vorsorgewohnung entschieden nicht schon getan und Mieter fliegen einem auch nicht einfach so zu. Man muss sich darum kümmern, besonders, wenn man einen Kredit am Laufen hat und die Zinsen tilgen muss. Also muss man Zeit einplanen, Wohnungsinserate aufgeben und sich auch Zeit für Besichtigungen nehmen. Und wenn man einen Mieter hat, sollte man auch Sorge dafür tragen, dass er seine Miete auch bezahlt. Denn damit ist ja der Kreditzins dann zu tilgen. Also jede Menge Papierkram, mit dem man sich zu beschäftigen hat. Und: Man sieht es oft im Fernsehen, in sogenannten Doku-Soaps. Mietnomaden oder Messies ziehen in die Wohnung ein - und hinterlassen ein Trümmerfeld. Im besten Fall hat er die Miete bezahlt, wenn man Pech hat, nicht einmal das. Das kann dann teuer werden, wenn man die Wohnung einmal renovieren muss. Wenn es ganz blöd geht, hat man auch noch Prozesse am Hals und Anwaltskosten können ein riesiges Loch in die Brieftasche reißen. Und damit kann sich der Traum mit der Vorsorgewohnung sehr schnell zum Albtraum verwandeln. Man muss sich mit der Wohnung also genau befassen.
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