Immofinanz dreht wieder ins Plus

Russland vorerst verdaut:

von Gerhard Rodler

Die Immofinanz hat im Q1 2017 ein Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen, also exklusive Russland, in Höhe von 101,7 Millionen Euro und hat damit wieder die schwarzen Zahlen erreicht. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Minus von knapp 140 Millionen Euro zu Buche gestanden.
Die Mieterlöse belaufen sich im Q1 2017 auf 57,1 Millionen Euro nach 58,2 Millionen Euro im Q1 2016. Der leichte Rückgang um 1,9 Prozent ist vor allem eine Folge der Portfoliobereinigung im Einzelhandelsbereich in Österreich. Bereinigt um Neuakquisitionen, Fertigstellungen und Verkäufe (like-for-like) sind die Mieterlöse im Startquartal 2017 hingegen um 3,7 Prozent auf 49,7 Millionen Euro gestiegen. Das operative Ergebnis beläuft sich auf 17,8 Millionen Euro (Q1 2016: 57,2 Millionen Euro). Das Finanzergebnis konnte auf 93,0 Millionen Euro deutlich verbessert werden (Q1 2016: -37,3 Millionen Euro). Das ist vor allem eine Folge positiver Bewertungseffekte bei den Beteiligungen an CA Immo und BUWOG. Das Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen beträgt -21,0 Millionen Euro (Q1 2016: -101,4 Millionen Euro) und umfasst den aufgegebenen Kernmarkt Russland. Die Mieterlöse aus Russland beliefen sich dabei auf 22,2 Millionen Euro nach 19,0 Millionen Euro im Q1 2016, was im Wesentlichen auf eine Erholung des Rubel-Wechselkurses im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückzuführen ist. Insgesamt beläuft sich das Konzernergebnis somit auf 80,7 Millionen Euro (Q1 2016: -240,7 Millionen Euro).
Die Immobilienverkäufen lagen aufgrund der Portfoliooptimierung indessen unter den Buchwerten und brachten ein Minus von sechs Millionen ein. Im Vorjahreszeitraum konnten die Abverkäufe noch mit einer halbem Million über den Buchwerten realisiert werden. Auch das Ergebnis aus der Immobilienentwicklung war mit 5,8 Millionen Euro negativ, was im wesentliche eine Folge von Mehrkosten bei Vorratsimmobilien im Gerling Quartier war. Im Vorjahreszeitraum wurden mit dem Development noch satte 27,7 Millionen verdient. Das operative Ergebnis beträgt somit 17,8 Millionen Euro und liegt damit um 68,9 Prozent unter dem Vorjahreswert (57,2 Millionen Euro).

Weiterlesen

S Immo mit starkem Quartal

Gesamterlös auf Vorjahresniveau:

von Stefan Posch

Nach dem Rekordgeschäftsjahr 2016 startete die S Immo AG auch 2017 mit einem starkem Quartal. Die operativen Geschäftszahlen konnten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum teilweise sogar gesteigert werden. Der Gesamterlös fiel in den ersten drei Monaten mit 46,5 Millionen Euro ähnlich hoch wie im Vorjahreszeitraum (46,3 Millionen Euro) aus. Der FFO I konnte sogar um 13,5 Prozent gesteigert werden und belief sich im ersten Quartal 2017 auf 9,9 Millionen Euro (Q1 2016: 8,8 Millionen Euro). Das Periodenergebnis und das EBIT sanken aber. Grund dafür waren Einmaleffekte im Jahr 2016, wie etwa Verkäufe in Deutschland und deutlich höhere Bewertungsergebnisse. So sank das EBIT auf 27,2 Millionen Euro (1.Q 2016: 55,3 Millionen Euro) und der Periodengewinn auf 16,2 Millionen Euro (1.Q 2016: 27,6 Millionen Euro). Im Vergleich zum 1. Quartal 2015 konnten aber auch diese Zahlen deutlichen gesteigert werden.
„Wir blicken auf einen sehr starken Jahresauftakt zurück. Im Vergleich zum ersten Quartal 2015 konnten wir das Periodenergebnis mehr als verdoppeln. Das beweist, dass unsere Strategie funktioniert und unsere Erfolge nachhaltig sind“, kommentiert Ernst Vejdovszky, Vorstandsvorsitzender der S Immo, die Quartalszahlen via Aussendung. Friedrich Wachernig, Vorstand der S Immo, zeigt sich auch für das weitere Geschäftsjahr optimistisch: „Aktuell profitieren wir von der positiven wirtschaftlichen Entwicklung, dem niedrigen Zins- sowie dem damit einhergehenden hohen Preisniveau auf den Immobilienmärkten.“ Letzteres würde man im Zuge der zyklusorientierten Strategie für attraktive Verkäufe nutzen. Zukäufe von Bestandsimmobilien würden gegenwärtig nur punktuell durchgeführt werden, hier liege der Fokus auf wirtschaftlich aufstrebenden deutschen Städten, so Wachernig weiter.

Weiterlesen

Wohnpreise fliegen Einkommen davon

Preise für Wohneigentum höher als verfügbares Einkommen:

von Charles Steiner

Der deutsche Immobilienmarkt gibt Gas - besonders bei Wohnimmobilien. Mehr noch: Laut einer Studie des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) gewinnt der Wohnimmobilienmarkt zunehmend an Dynamik. Allerdings tritt schon da und dort ein preislicher Engpass auf, wie BVR-Vorstand Andreas Martin in einer Aussendung erläutert. Denn besonders in den Metropolen - sehr stark übrigens in den Big Seven - seien die Preise für Wohneigentum „signifikant von den verfügbaren Einkommen der Einwohner entkoppelt“. So seien die Wohnkaufpreise in den sechs größten Städten Deutschlands seit 2007 im Schnitt um mehr als 50 Prozent gestiegen. Martin: „Nach unserer Einschätzung sind die Preise damit in den vergangenen zehn Jahren um rund 45 Prozentpunkte stärker gestiegen als die verfügbaren Einkommen der Stadtbewohner.“ Eine Rückschlaggefahr an den Immobilienmärkten der Metropolen schätzt er allerdings als gering ein - aufgrund des starken Nachfrageüberhangs und des stabilen Zuzugs sei das Risiko als niedrig zu bewerten. Dennoch ortet Martin aufgrund des Anstiegs der Wohnimmobilienpreise und Mieten in den deutschen Metropolen politischen Handlungsbedarf: „Erstens sollte in den großen Städten Deutschlands mehr Bauland ausgewiesen werden. Zweitens sollten angebotshemmende Regulierungen, wie zum Beispiel die Mietpreisbremse, nicht weiter verschärft werden. Und drittens sollten zu strenge Bauauflagen die Preise nicht unnötig in die Höhe treiben.“
Neben den Städten gab es auch zum Teil kräftiges Preiswachstum in den ländlichen Regionen. Eine Blasengefahr sieht der BVR-Vorstand nicht - vielmehr hätten sich die Preise in den vergangenen zehn Jahren weitestgehend im Einklang mit den Einkommen und Mieten entwickelt. Die Ausnahme bilden eben die Metropolen.

Weiterlesen

Warimpex schreibt schwarz

Nettogewinn von 4,7 Millionen Euro erzielt:

von Charles Steiner

Die Warimpex schreibt im Q1 wieder schwarze Zahlen: Nach einem Minus von 0,5 Millionen Euro konnte im ersten Quartal wieder ein Nettogewinn von 4,7 Millionen Euro erzielt werden. Das vor allem aufgrund höherer Hotel- und Büroumsätze, wie die Warimpex in einer Pressemitteilung erklärt. Dieser zufolge erhöhten sich die Hotelumsätze um ein Prozent auf 9,5 Millionen Euro, wobei die Nettoerlöse pro verfügbarem Zimmer um 31 Prozent gestiegen sind - das trotz des Verkaufs des angelo Hotels in Prag und der dadurch resultierenden geringeren Zimmeranzahl. Ebenfalls war ein Anstieg der Umsatzerlöse im Office-Bereich um 32 Prozent auf 2,5 Millionen Euro zu verzeichnen gewesen. Dort seien besonders Indexanpassungen und der höhere Rubel für die Steigerung maßgeblich gewesen.
Ein besonders dicker Fisch am Haken der Warimpex ist der Teilverkauf des Hotelportfolios an den thailändischen Investor U City Public Company, das acht Hotelbeteiligungen und damit fast die Hälfte des Warimpex-Portfolios entspricht. 180 Millionen Euro ist das Portfolio wert, ein Closing ist "zeitnahe" geplant. Die Erlöse daraus sollen zur Verbesserung der Kapitalstruktur sowie für neue Developments verwendet werden. Darüber hinaus wird sich die Eigenkapitalquote voraussichtlich auf rund 25 Prozent erhöhen. Warimpex-CEO Franz Jurkowitsch erklärt, dass die Transaktionsmärkte für Hotelinvestments in CEE seit 2015 wieder attraktiver geworden sind, weswegen das Momentum für den Verkauf genutzt wurde: "Der Verkauf wird unseren Handlungsspielraum deutlich
erweitern und wir sind damit für neue Projekte in CEE und Russland - potentiell auch gemeinsam mit U City
als einem künftigen Partner, der erstmals den kontinentaleuropäischen Markt betritt - gut aufgestellt."
Das EBITDA erhöhte sich von 0,8 Millionen Euro auf 2,3 Millionen Euro und auch das EBIT verbesserte sich von -0,5 Millionen Euro auf 3,4 Millionen Euro.

Weiterlesen

Investmentrallye lässt Preise steigen

Retail-Mietpreise stehen unter Druck:

von Gerhard Rodler

Von wegen, Online killt stationären Handel. Laut einer Analyse von BNP Paribas Real Estate ist eher das Gegenteil der Fall, die Umsätze im Einzelhandel sind in den vergangenen sieben Jahren sogar gestiegen. Die guten Rahmenbedingungen und ein schon seit Langem positives und stabiles Verbrauchervertrauen bescheren dem deutschen Einzelhandel seit mittlerweile sieben Jahren kontinuierlich Umsatzzuwächse. Grundsätzlich befindet sich die Handelslandschaft jedoch spürbar in einem Transformationsprozess, der bestehende Strukturen verändert. Die Aussage, dass der Handel den größten Wandel seit Einführung der Selbstbedienung durchläuft, ist aufgrund der Dynamik der Veränderungen und Anpassungsprozesse sicherlich gerechtfertigt. Während sich der Siegeszug des Onlinehandels am Vermietungsmarkt bereits deutlich bemerkbar macht, sorgt der anhaltende Investorenwettbewerb für weiterhin steigende Preise für Highstreet-Objekte in den besten Lagen.
Die skizzierten Einflussfaktoren haben auch Auswirkungen auf die tragbare Mietbelastung vieler Branchen und Konzepte, was sich in der Entwicklung der Mietpreisniveaus widerspiegelt. Von den 64 regelmäßig von BNP Paribas Real Estate analysierten Städten weisen 24 im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Spitzenmieten auf und nur drei können einen leicht höheren Wert erreichen. An den meisten beobachteten Standorten (37) sind die Höchstmieten damit noch konstant geblieben. Bemerkbar macht sich die zunehmende Preissensibilität potenzieller Mieter auch in den größten Shoppingmetropolen: Mit Frankfurt (300 Euro/m²), Düsseldorf (280 Euro/m²), Hamburg (275 Euro/m²) und Köln (275 Euro/m²) haben die Top-Mieten im Vorjahresvergleich an vier der sieben größten deutschen Retailmärkte leicht (um jeweils 2 Prozent) nachgegeben. Der einzige Standort mit einer etwas steigenden Tendenz ist die Hauptstadt Berlin (320 Euro/m²; +3 Prozent), während die Mietpreisniveaus in München (370 Euro/m²) und Stuttgart (275 Euro/m²) wie auch in den vergangenen Jahren stabil waren.

Weiterlesen

ifa startet Projekt in Neusiedl

Aus Kaserne wird ein Schloss:

von Gerhard Rodler

Am Standort der denkmalgeschützten Berger-Kaserne realisiert die ifa AG das besonders wertbeständige und attraktive Objekt Schloss Neusiedl mit über 100 neuen Wohneinheiten. Mit dem Spatenstich startet die behutsame und umfassende Generalsanierung des historischen Gebäudes, die das erste Bauherrenmodellprojekt der ifa AG im Burgenland darstellt.
Ab Juni 2017 starten die Arbeiten zur Entstehung von Schloss Neusiedl. Durch die Generalsanierung soll die denkmalgeschützte Berger Kaserne zu neuem Leben erblühen und verspricht "königliches Wohnen".
Für die ifa AG, die auf über 450 erfolgreich realisierte Projekte in fast 40 Jahren zurückblickt, ist dies das erste Bauherrenmodellprojekt im Burgenland. Die Fertigstellung ist für Dezember 2018 anberaumt worden.

Weiterlesen

Immobilien stärkster Umsatzbringer

Wien Holding präsentiert Geschäftszahlen 2016:

von Stefan Posch

Die Wien Holding hat heute die Zahlen für das Geschäftsjahr 2016 veröffentlicht. Das Ergebnis vor Steuern betrug rund 4,5 Millionen Euro. Der Immobilienbereich war 2016 das umsatzstärkste Geschäftsfeld im Gesamtkonzern. Zum Gesamtumsatz des Konzerns von 479,7 Millionen Euro trägt er rund 44,84 Prozent bei. „Mit unseren Wirtschafts- und Spezialimmobilien tragen wir maßgeblich zu den dynamischen Entwicklungsprozessen der Stadt bei“, erklärt Wien Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak via Aussendung. Das Engagement im Wohnbaubereich mit der GESIBA und der ARWAG sei „speziell vor dem Hintergrund einer stark wachsenden Stadt ganz besonders wichtig“. „Eines haben alle unsere Immobilienprojekte gemeinsam: Wir wollen immer auch die Infrastruktur im Umfeld verbessern - durch Parks und Grünflächen, durch neue Infrastruktur für die Nahversorgung bis hin zum Kindergarten - ganz im Sinne der Konzernphilosophie 'mehr Wien zum Leben'“, so Oblak weiter.
Im Immobilienbereich entwickeln oder betreiben die Unternehmen der Wien Holding Büro-, Gewerbe- und Spezialimmobilien oder halten entsprechende Beteiligungen an den jeweiligen Entwicklungsgesellschaften. Bei GESIBA und ARWAG stehen insgesamt mehr als 2.000 Wohnungen vor dem Baustart oder sind bereits in Bau.

Weiterlesen

Einsparungspotenzial durch Passivbau

15 Millionen Tonnen CO2-Ersparnis sind möglich:

von Stefan Posch

Würden alle neu gebauten Wohneinheiten in Österreich Passivhaus-Standard haben, so würde dies in Summe 15 Millionen Tonnen CO2-Einsparung bis 2050 bedeuten. Das geht aus einer Studie von Global 2000 hervor, die im Rahmen des diesjährigen Klima-Schwerpunktes des ORF, Mutter Erde, präsentiert wurde. Das entspricht etwa einem Fünftel der jährlichen CO2-Emissionen Österreichs.
„Das zeigt, dass es enorm wichtig ist, wie wir unsere Gebäude errichten. Auch wenn im Neubau bereits einiges passiert ist, können wir gut und gerne nochmal zwei Drittel der benötigten Energie mit erprobten und funktionierenden Konzepten einsparen“, erklärt Bernhard Wohner, Nachhaltigkeitsexperte bei GLOBAL 2000, in einer Aussendung. Laut der Umweltschutzorganisation gibt es auch bei der Sanierungsrate, die das Verhältnis von in einem Jahr thermisch instandgesetzten Wohneinheiten in Bezug auf den Gesamtbestand bestehender Gebäude zeigt, Potenzial für CO2-Einsparungen. Derzeit beträgt diese in Österreich nur 0,5 Prozent. Eine Anhebung der Sanierungsrate auf drei Prozent sei das erklärte Ziel der österreichischen Energiestrategie. Das würde nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation bereits kurzfristig viel bringen: Eine Erhöhung der Sanierungsrate auf drei Prozent, gekoppelt mit einer Verbesserung der Sanierungsqualität auf 25 kWh/m² und Jahr würde bis 2030 5,9 Millionen Tonnen CO2 einsparen.

Weiterlesen

Neuer Ziegel für Mehrgeschossbau

Wienerberger stellt neuen "High-Tech-Ziegel" vor:

von Stefan Posch

Mit einem neuen Produkt will Wienerberger auch vermehrt mehrgeschoßige Wohn- und Büobauten für die Ziegelbauweise gewinnen. "Um in Ballungsgebieten Wohn- und Arbeitsfläche zu schaffen, baut man immer häufiger in die Höhe. Dies führt zu höheren Anforderungen an die verwendeten Baustoffe", erklärt Franz Kolnerberger, Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie GmbH und Vorstand der TONDACH Gleinstätten AG, via Aussendung. Der neue Ziegel Porotherm W.i Objekt Plan sei nicht nur den besonderen Anforderungen im Objektbau punkto Druckfestigkeit, Wärmeschutz und Flächeneffizienz gerecht, sondern sei auch einfach, schnell und komfortabel zu verarbeiten, so Kolnerberger weiter. Die Lochbilder der verschiedenen Ziegel sind so aufeinander abgestimmt, dass sie sich decken. Durch diese Stegdeckung ist eine entsprechende Kraftübertragung auch im Übergang zwischen Sockelstein und aufgehender Wand gewährleistet. Die hohe Mauerwerksdruckspannung schafft so ein Höchstmaß an Tragfähigkeit und Statik des Gebäudes - eines der wichtigsten Kriterien im mehrgeschossigen Hochbau. Im Ziegel ist auch eine Wärmedämmung aus Mineralwolle integriert, womit er sich für die monolithische Bauweise eignet.

Weiterlesen

Pleite zum Tag: Norm Bau

Konkursverfahren gegen Norm Bau Immo Service GmbH eröffnet

von Stefan Posch

Kürzlich wurde das Konkursverfahren gegen das Dornbirner Unternehmen Norm Bau Immo Service GmbH am Landesgericht Feldkirch eröffnet. Das berichtet der Kreditschutzverband KSV1870. Die Firma betreibt das Bau- und das Bauhilfsgewerbe mit dem Schwerpunkt Trockenbauarbeiten. Die Höhe der Passiva belaufen sich laut Angaben des Schuldners auf 57.000 Euro. Betroffen seien etwa vier Gläubiger. Derzeit beschäftigt das Unternehmen elf Dienstnehmer. Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung findet am 3. August 2017 beim Landesgericht Feldkirch statt. Gläubigerforderungen können bis zum 20. Juli 2017 angemeldet werden. Informationen über die Ursache der Pleite liegen dem KSV1860 noch nicht vor. Diese werden in Zusammenarbeit mit dem Masseverwalter erhoben.

Weiterlesen

Karriere zum Tag: Neu bei i+R

Elena Lang verstärkt als HR Business Partner:

von Charles Steiner

Elena LangElena Lang

Zuwachs beim Bauunternehmen i+R Gruppe: Seit Anfang Mai verstärkt Elena Lang (29) die in Lauterach beheimatete i+R Gruppe als HR Business Partner. Zu ihren jetzigen Aufgaben gehören Bewerbermanagement, Personalentwicklung, Aktivitäten in Bezug auf Lehrlinge sowie die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten. Zudem kümmert sich die Wirtschaftspädagogin um die Positionierung der i+R und ihrer Unternehmen am Arbeitgebermarkt.

Weiterlesen

Bildung zum Tag: Mietrecht

Buch "Mietrecht in der Praxis" erschienen

von Stefan Posch

Das österreichische Mietrecht ist eine komplizierte und nur schwer zu durchschauende Materie. Abhilfe soll jetzt der neue Ratgeber „Mietrecht in der Praxis“ schaffen. Autor Daniel Richter, Anwalt und Immobilien- sowie Baurechtsexperte bei DORDA, gibt in dem Buch einen Einblick in die grundlegenden Strukturen des Mietrechts und rückt dabei praxisrelevante Fragen in den Mittelpunkt. Praktikern aus der Immobilienwirtschaft, wie etwa Vermietern, Verwaltern, Bauträgern, Maklern und auch Studierenden, soll das Werk als zuverlässiger Ratgeber dienen, der Lösungen für gängige Problemstellungen liefert und hilft, Fehler zu vermeiden. Die Gliederung nach wesentlichen mietrechtlichen Themengebieten soll die Orientierung erleichtern. Erschienen ist das Buch im Linde Verlag.

Weiterlesen

Generation Living als neuer Trend

Wieder mehr als 100 Wohnungen übergeben:

von Charles Steiner

Die demografische Entwicklung lässt zunehmend generationenübergreifendes Wohnen sowie die Inklusion Beeinträchtigter zu einem Megatrend bei Wohnbauträgern werden. So wurde im Stadtteil Gneis von der Salzburg Wohnbau ein entsprechendes Wohnprojekt mit 101 Wohnungen an die Bewohner übergeben. So entstanden barrierefreie 2-, 3- und 4-Zimmerwohnungen sowie Garconnieren, die aufgeteilt auf sechs familiär strukturierte Gebäude ein generationenübergreifendes Wohnen möglich machen. In einem der Gebäude ist neben einer Senioren-Wohngemeinschaft auch eine Arztpraxis integriert. Zehn Wohneinheiten stehen beeinträchtigten Menschen zur Verfügung, die vom Diakoniewerk Salzburg betreut werden, das auch ein Konzept der Wohnkoordination für die Wohnanlage erarbeitet hat. Damit soll ein nachbarschaftliches Miteinander zwischen den Generationen ermöglicht und den Bewohnern Unterstützungsleistungen bereitgestellt werden. Auf dem rund 15.000 m² großen Grundstück mit dem Namen "Freiraum Gneis" wurden zwischen den Häusern großzügige Freiflächen mit verschieden Nutzungszonen geschaffen. Um gemeinsame Aktivitäten der Bewohner der neuen Wohnanlage zu fördern, steht ein 170 m² großer Gemeinschaftsraum inklusive Küche zur Verfügung.

Weiterlesen

Preise für Wohneigentum höher als verfügbares Einkommen:

Wohnpreise fliegen Einkommen davon

von Charles Steiner

Der deut­sche Im­mo­bi­li­en­markt gibt Gas - be­son­ders bei Wohn­im­mo­bi­li­en. Mehr noch: Laut ei­ner Stu­die des Bun­des­ver­bands der Deut­schen Volks­ban­ken und Raiff­ei­sen­ban­ken (BVR) ge­winnt der Wohn­im­mo­bi­li­en­markt zu­neh­mend an Dy­na­mik. Al­ler­dings tritt schon da und dort ein preis­li­cher Eng­pass auf, wie BVR-Vor­stand An­dre­as Mar­tin in ei­ner Aus­sen­dung er­läu­tert. Denn be­son­ders in den Me­tro­po­len - sehr stark üb­ri­gens in den Big Se­ven - sei­en die Prei­se für Wohn­ei­gen­tum „si­gni­fi­kant von den ver­füg­ba­ren Ein­kom­men der Ein­woh­ner ent­kop­pelt“. So sei­en die Wohn­kauf­prei­se in den sechs größ­ten Städ­ten Deutsch­lands seit 2007 im Schnitt um mehr als 50 Pro­zent ge­stie­gen. Mar­tin: „Nach un­se­rer Ein­schät­zung sind die Prei­se da­mit in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren um rund 45 Pro­zent­punk­te stär­ker ge­stie­gen als die ver­füg­ba­ren Ein­kom­men der Stadt­be­woh­ner.“ Ei­ne Rück­schlag­ge­fahr an den Im­mo­bi­li­en­märk­ten der Me­tro­po­len schätzt er al­ler­dings als ge­ring ein - auf­grund des star­ken Nach­fra­ge­über­hangs und des sta­bi­len Zu­zugs sei das Ri­si­ko als nied­rig zu be­wer­ten. Den­noch or­tet Mar­tin auf­grund des An­stiegs der Wohn­im­mo­bi­li­en­prei­se und Mie­ten in den deut­schen Me­tro­po­len po­li­ti­schen Hand­lungs­be­darf: „Ers­tens soll­te in den gro­ßen Städ­ten Deutsch­lands mehr Bau­land aus­ge­wie­sen wer­den. Zwei­tens soll­ten an­ge­bots­hem­men­de Re­gu­lie­run­gen, wie zum Bei­spiel die Miet­preis­brem­se, nicht wei­ter ver­schärft wer­den. Und drit­tens soll­ten zu stren­ge Bau­auf­la­gen die Prei­se nicht un­nö­tig in die Hö­he trei­ben.“
Ne­ben den Städ­ten gab es auch zum Teil kräf­ti­ges Preis­wachs­tum in den länd­li­chen Re­gio­nen. Ei­ne Bla­sen­ge­fahr sieht der BVR-Vor­stand nicht - viel­mehr hät­ten sich die Prei­se in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren wei­test­ge­hend im Ein­klang mit den Ein­kom­men und Mie­ten ent­wi­ckelt. Die Aus­nah­me bil­den eben die Me­tro­po­len.

Nettogewinn von 4,7 Millionen Euro erzielt:

Warimpex schreibt schwarz

von Charles Steiner

Die War­im­pex schreibt im Q1 wie­der schwar­ze Zah­len: Nach ei­nem Mi­nus von 0,5 Mil­lio­nen Eu­ro konn­te im ers­ten Quar­tal wie­der ein Net­to­ge­winn von 4,7 Mil­lio­nen Eu­ro er­zielt wer­den. Das vor al­lem auf­grund hö­he­rer Ho­tel- und Bü­ro­um­sät­ze, wie die War­im­pex in ei­ner Pres­se­mit­tei­lung er­klärt. Die­ser zu­fol­ge er­höh­ten sich die Ho­tel­um­sät­ze um ein Pro­zent auf 9,5 Mil­lio­nen Eu­ro, wo­bei die Net­to­er­lö­se pro ver­füg­ba­rem Zim­mer um 31 Pro­zent ge­stie­gen sind - das trotz des Ver­kaufs des an­ge­lo Ho­tels in Prag und der da­durch re­sul­tie­ren­den ge­rin­ge­ren Zim­mer­an­zahl. Eben­falls war ein An­stieg der Um­satz­er­lö­se im Of­fice-Be­reich um 32 Pro­zent auf 2,5 Mil­lio­nen Eu­ro zu ver­zeich­nen ge­we­sen. Dort sei­en be­son­ders In­dex­an­pas­sun­gen und der hö­he­re Ru­bel für die Stei­ge­rung maß­geb­lich ge­we­sen.
Ein be­son­ders di­cker Fisch am Ha­ken der War­im­pex ist der Teil­ver­kauf des Ho­tel­port­fo­li­os an den thai­län­di­schen In­ves­tor U Ci­ty Pu­blic Com­pa­ny, das acht Ho­tel­be­tei­li­gun­gen und da­mit fast die Hälf­te des War­im­pex-Port­fo­li­os ent­spricht. 180 Mil­lio­nen Eu­ro ist das Port­fo­lio wert, ein Clo­sing ist "zeit­na­he" ge­plant. Die Er­lö­se dar­aus sol­len zur Ver­bes­se­rung der Ka­pi­tal­struk­tur so­wie für neue De­ve­lop­ments ver­wen­det wer­den. Dar­über hin­aus wird sich die Ei­gen­ka­pi­tal­quo­te vor­aus­sicht­lich auf rund 25 Pro­zent er­hö­hen. War­im­pex-CEO Franz Jur­ko­witsch er­klärt, dass die Trans­ak­ti­ons­märk­te für Ho­tel­in­vest­ments in CEE seit 2015 wie­der at­trak­ti­ver ge­wor­den sind, wes­we­gen das Mo­men­tum für den Ver­kauf ge­nutzt wur­de: "Der Ver­kauf wird un­se­ren Hand­lungs­spiel­raum deut­lich
er­wei­tern und wir sind da­mit für neue Pro­jek­te in CEE und Russ­land - po­ten­ti­ell auch ge­mein­sam mit U Ci­ty
als ei­nem künf­ti­gen Part­ner, der erst­mals den kon­ti­nen­tal­eu­ro­päi­schen Markt be­tritt - gut auf­ge­stellt."
Das EBIT­DA er­höh­te sich von 0,8 Mil­lio­nen Eu­ro auf 2,3 Mil­lio­nen Eu­ro und auch das EBIT ver­bes­ser­te sich von -0,5 Mil­lio­nen Eu­ro auf 3,4 Mil­lio­nen Eu­ro.
3
4

Retail-Mietpreise stehen unter Druck:

Investmentrallye lässt Preise steigen

von Gerhard Rodler

Von we­gen, On­line killt sta­tio­nä­ren Han­del. Laut ei­ner Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te ist eher das Ge­gen­teil der Fall, die Um­sät­ze im Ein­zel­han­del sind in den ver­gan­ge­nen sie­ben Jah­ren so­gar ge­stie­gen. Die gu­ten Rah­men­be­din­gun­gen und ein schon seit Lan­gem po­si­ti­ves und sta­bi­les Ver­brau­cher­ver­trau­en be­sche­ren dem deut­schen Ein­zel­han­del seit mitt­ler­wei­le sie­ben Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich Um­satz­zu­wäch­se. Grund­sätz­lich be­fin­det sich die Han­dels­land­schaft je­doch spür­bar in ei­nem Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess, der be­ste­hen­de Struk­tu­ren ver­än­dert. Die Aus­sa­ge, dass der Han­del den größ­ten Wan­del seit Ein­füh­rung der Selbst­be­die­nung durch­läuft, ist auf­grund der Dy­na­mik der Ver­än­de­run­gen und An­pas­sungs­pro­zes­se si­cher­lich ge­recht­fer­tigt. Wäh­rend sich der Sie­ges­zug des On­line­han­dels am Ver­mie­tungs­markt be­reits deut­lich be­merk­bar macht, sorgt der an­hal­ten­de In­ves­to­ren­wett­be­werb für wei­ter­hin stei­gen­de Prei­se für High­s­treet-Ob­jek­te in den bes­ten La­gen.
Die skiz­zier­ten Ein­fluss­fak­to­ren ha­ben auch Aus­wir­kun­gen auf die trag­ba­re Miet­be­las­tung vie­ler Bran­chen und Kon­zep­te, was sich in der Ent­wick­lung der Miet­preis­ni­veaus wi­der­spie­gelt. Von den 64 re­gel­mä­ßig von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te ana­ly­sier­ten Städ­ten wei­sen 24 im Ver­gleich zum Vor­jahr ge­sun­ke­ne Spit­zen­mie­ten auf und nur drei kön­nen ei­nen leicht hö­he­ren Wert er­rei­chen. An den meis­ten be­ob­ach­te­ten Stand­or­ten (37) sind die Höchst­mie­ten da­mit noch kon­stant ge­blie­ben. Be­merk­bar macht sich die zu­neh­men­de Preis­sen­si­bi­li­tät po­ten­zi­el­ler Mie­ter auch in den größ­ten Shop­ping­me­tro­po­len: Mit Frank­furt (300 Eu­ro/m²), Düs­sel­dorf (280 Eu­ro/m²), Ham­burg (275 Eu­ro/m²) und Köln (275 Eu­ro/m²) ha­ben die Top-Mie­ten im Vor­jah­res­ver­gleich an vier der sie­ben größ­ten deut­schen Re­tail­märk­te leicht (um je­weils 2 Pro­zent) nach­ge­ge­ben. Der ein­zi­ge Stand­ort mit ei­ner et­was stei­gen­den Ten­denz ist die Haupt­stadt Ber­lin (320 Eu­ro/m²; +3 Pro­zent), wäh­rend die Miet­preis­ni­veaus in Mün­chen (370 Eu­ro/m²) und Stutt­gart (275 Eu­ro/m²) wie auch in den ver­gan­ge­nen Jah­ren sta­bil wa­ren.
5
6

Aus Kaserne wird ein Schloss:

ifa startet Projekt in Neusiedl

von Gerhard Rodler

Am Stand­ort der denk­mal­ge­schütz­ten Ber­ger-Ka­ser­ne rea­li­siert die ifa AG das be­son­ders wert­be­stän­di­ge und at­trak­ti­ve Ob­jekt Schloss Neu­siedl mit über 100 neu­en Wohn­ein­hei­ten. Mit dem Spa­ten­stich star­tet die be­hut­sa­me und um­fas­sen­de Ge­ne­ral­sa­nie­rung des his­to­ri­schen Ge­bäu­des, die das ers­te Bau­her­ren­mo­dell­pro­jekt der ifa AG im Bur­gen­land dar­stellt.
Ab Ju­ni 2017 star­ten die Ar­bei­ten zur Ent­ste­hung von Schloss Neu­siedl. Durch die Ge­ne­ral­sa­nie­rung soll die denk­mal­ge­schütz­te Ber­ger Ka­ser­ne zu neu­em Le­ben er­blü­hen und ver­spricht "kö­nig­li­ches Woh­nen".
Für die ifa AG, die auf über 450 er­folg­reich rea­li­sier­te Pro­jek­te in fast 40 Jah­ren zu­rück­blickt, ist dies das ers­te Bau­her­ren­mo­dell­pro­jekt im Bur­gen­land. Die Fer­tig­stel­lung ist für De­zem­ber 2018 an­be­raumt wor­den.

Wien Holding präsentiert Geschäftszahlen 2016:

Immobilien stärkster Umsatzbringer

von Stefan Posch

Die Wien Hol­ding hat heu­te die Zah­len für das Ge­schäfts­jahr 2016 ver­öf­fent­licht. Das Er­geb­nis vor Steu­ern be­trug rund 4,5 Mil­lio­nen Eu­ro. Der Im­mo­bi­li­en­be­reich war 2016 das um­satz­stärks­te Ge­schäfts­feld im Ge­samt­kon­zern. Zum Ge­samt­um­satz des Kon­zerns von 479,7 Mil­lio­nen Eu­ro trägt er rund 44,84 Pro­zent bei. „Mit un­se­ren Wirt­schafts- und Spe­zial­im­mo­bi­li­en tra­gen wir maß­geb­lich zu den dy­na­mi­schen Ent­wick­lungs­pro­zes­sen der Stadt bei“, er­klärt Wien Hol­ding-Ge­schäfts­füh­re­rin Sig­rid Ob­lak via Aus­sen­dung. Das En­ga­ge­ment im Wohn­bau­be­reich mit der GE­SI­BA und der AR­WAG sei „spe­zi­ell vor dem Hin­ter­grund ei­ner stark wach­sen­den Stadt ganz be­son­ders wich­tig“. „Ei­nes ha­ben al­le un­se­re Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te ge­mein­sam: Wir wol­len im­mer auch die In­fra­struk­tur im Um­feld ver­bes­sern - durch Parks und Grün­flä­chen, durch neue In­fra­struk­tur für die Nah­ver­sor­gung bis hin zum Kin­der­gar­ten - ganz im Sin­ne der Kon­zern­phi­lo­so­phie 'mehr Wien zum Le­ben'“, so Ob­lak wei­ter.
Im Im­mo­bi­li­en­be­reich ent­wi­ckeln oder be­trei­ben die Un­ter­neh­men der Wien Hol­ding Bü­ro-, Ge­wer­be- und Spe­zial­im­mo­bi­li­en oder hal­ten ent­spre­chen­de Be­tei­li­gun­gen an den je­wei­li­gen Ent­wick­lungs­ge­sell­schaf­ten. Bei GE­SI­BA und AR­WAG ste­hen ins­ge­samt mehr als 2.000 Woh­nun­gen vor dem Bau­start oder sind be­reits in Bau.
7

15 Millionen Tonnen CO2-Ersparnis sind möglich:

Einsparungspotenzial durch Passivbau

von Stefan Posch

Wür­den al­le neu ge­bau­ten Wohn­ein­hei­ten in Ös­ter­reich Pas­siv­haus-Stan­dard ha­ben, so wür­de dies in Sum­me 15 Mil­lio­nen Ton­nen CO2-Ein­spa­rung bis 2050 be­deu­ten. Das geht aus ei­ner Stu­die von Glo­bal 2000 her­vor, die im Rah­men des dies­jäh­ri­gen Kli­ma-Schwer­punk­tes des ORF, Mut­ter Er­de, prä­sen­tiert wur­de. Das ent­spricht et­wa ei­nem Fünf­tel der jähr­li­chen CO2-Emis­sio­nen Ös­ter­reichs.
„Das zeigt, dass es enorm wich­tig ist, wie wir un­se­re Ge­bäu­de er­rich­ten. Auch wenn im Neu­bau be­reits ei­ni­ges pas­siert ist, kön­nen wir gut und ger­ne noch­mal zwei Drit­tel der be­nö­tig­ten En­er­gie mit er­prob­ten und funk­tio­nie­ren­den Kon­zep­ten ein­spa­ren“, er­klärt Bern­hard Woh­ner, Nach­hal­tig­keits­ex­per­te bei GLO­BAL 2000, in ei­ner Aus­sen­dung. Laut der Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on gibt es auch bei der Sa­nie­rungs­ra­te, die das Ver­hält­nis von in ei­nem Jahr ther­misch in­stand­ge­setz­ten Wohn­ein­hei­ten in Be­zug auf den Ge­samt­be­stand be­ste­hen­der Ge­bäu­de zeigt, Po­ten­zi­al für CO2-Ein­spa­run­gen. Der­zeit be­trägt die­se in Ös­ter­reich nur 0,5 Pro­zent. Ei­ne An­he­bung der Sa­nie­rungs­ra­te auf drei Pro­zent sei das er­klär­te Ziel der ös­ter­rei­chi­schen En­er­gie­stra­te­gie. Das wür­de nach Be­rech­nun­gen der Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on be­reits kurz­fris­tig viel brin­gen: Ei­ne Er­hö­hung der Sa­nie­rungs­ra­te auf drei Pro­zent, ge­kop­pelt mit ei­ner Ver­bes­se­rung der Sa­nie­rungs­qua­li­tät auf 25 kWh/m² und Jahr wür­de bis 2030 5,9 Mil­lio­nen Ton­nen CO2 ein­spa­ren.

Wienerberger stellt neuen "High-Tech-Ziegel" vor:

Neuer Ziegel für Mehrgeschossbau

von Stefan Posch

Mit ei­nem neu­en Pro­dukt will Wie­ner­ber­ger auch ver­mehrt mehr­ge­scho­ßi­ge Wohn- und Büo­bau­ten für die Zie­gel­bau­wei­se ge­win­nen. "Um in Bal­lungs­ge­bie­ten Wohn- und Ar­beits­flä­che zu schaf­fen, baut man im­mer häu­fi­ger in die Hö­he. Dies führt zu hö­he­ren An­for­de­run­gen an die ver­wen­de­ten Bau­stof­fe", er­klärt Franz Kol­ner­ber­ger, Ge­schäfts­füh­rer der Wie­ner­ber­ger Zie­gel­in­dus­trie GmbH und Vor­stand der TONDACH Glein­stät­ten AG, via Aus­sen­dung. Der neue Zie­gel Po­ro­therm W.i Ob­jekt Plan sei nicht nur den be­son­de­ren An­for­de­run­gen im Ob­jekt­bau punk­to Druck­fes­tig­keit, Wär­me­schutz und Flä­chen­ef­fi­zi­enz ge­recht, son­dern sei auch ein­fach, schnell und kom­for­ta­bel zu ver­ar­bei­ten, so Kol­ner­ber­ger wei­ter. Die Loch­bil­der der ver­schie­de­nen Zie­gel sind so auf­ein­an­der ab­ge­stimmt, dass sie sich de­cken. Durch die­se Steg­de­ckung ist ei­ne ent­spre­chen­de Kraft­über­tra­gung auch im Über­gang zwi­schen So­ckel­stein und auf­ge­hen­der Wand ge­währ­leis­tet. Die ho­he Mau­er­werks­druck­span­nung schafft so ein Höchst­maß an Trag­fä­hig­keit und Sta­tik des Ge­bäu­des - ei­nes der wich­tigs­ten Kri­te­ri­en im mehr­ge­schos­si­gen Hoch­bau. Im Zie­gel ist auch ei­ne Wär­me­däm­mung aus Mi­ne­ral­wol­le in­te­griert, wo­mit er sich für die mo­no­li­thi­sche Bau­wei­se eig­net.
8

Konkursverfahren gegen Norm Bau Immo Service GmbH eröffnet

Pleite zum Tag: Norm Bau

von Stefan Posch

Kürz­lich wur­de das Kon­kurs­ver­fah­ren ge­gen das Dorn­bir­ner Un­ter­neh­men Norm Bau Im­mo Ser­vice GmbH am Lan­des­ge­richt Feld­kirch er­öff­net. Das be­rich­tet der Kre­dit­schutz­ver­band KSV1870. Die Fir­ma be­treibt das Bau- und das Bau­hilfs­ge­wer­be mit dem Schwer­punkt Tro­cken­bau­ar­bei­ten. Die Hö­he der Pas­si­va be­lau­fen sich laut An­ga­ben des Schuld­ners auf 57.000 Eu­ro. Be­trof­fen sei­en et­wa vier Gläu­bi­ger. Der­zeit be­schäf­tigt das Un­ter­neh­men elf Dienst­neh­mer. Die ers­te Prü­fungs- und Be­richts­tag­sat­zung fin­det am 3. Au­gust 2017 beim Lan­des­ge­richt Feld­kirch statt. Gläu­bi­ger­for­de­run­gen kön­nen bis zum 20. Ju­li 2017 an­ge­mel­det wer­den. In­for­ma­tio­nen über die Ur­sa­che der Plei­te lie­gen dem KSV1860 noch nicht vor. Die­se wer­den in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Mas­se­ver­wal­ter er­ho­ben.
9

Elena Lang verstärkt als HR Business Partner:

Karriere zum Tag: Neu bei i+R

von Charles Steiner

Elena LangElena Lang
Zu­wachs beim Bau­un­ter­neh­men i+R Grup­pe: Seit An­fang Mai ver­stärkt Ele­na Lang (29) die in Lau­terach be­hei­ma­te­te i+R Grup­pe als HR Busi­ness Part­ner. Zu ih­ren jet­zi­gen Auf­ga­ben ge­hö­ren Be­wer­ber­ma­nage­ment, Per­so­nal­ent­wick­lung, Ak­ti­vi­tä­ten in Be­zug auf Lehr­lin­ge so­wie die Zu­sam­men­ar­beit mit Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten. Zu­dem küm­mert sich die Wirt­schafts­päd­ago­gin um die Po­si­tio­nie­rung der i+R und ih­rer Un­ter­neh­men am Ar­beit­ge­ber­markt.

Buch "Mietrecht in der Praxis" erschienen

Bildung zum Tag: Mietrecht

von Stefan Posch

Das ös­ter­rei­chi­sche Miet­recht ist ei­ne kom­pli­zier­te und nur schwer zu durch­schau­en­de Ma­te­rie. Ab­hil­fe soll jetzt der neue Rat­ge­ber „Miet­recht in der Pra­xis“ schaf­fen. Au­tor Da­ni­el Rich­ter, An­walt und Im­mo­bi­li­en- so­wie Bau­rechts­ex­per­te bei DOR­DA, gibt in dem Buch ei­nen Ein­blick in die grund­le­gen­den Struk­tu­ren des Miet­rechts und rückt da­bei pra­xis­re­le­van­te Fra­gen in den Mit­tel­punkt. Prak­ti­kern aus der Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft, wie et­wa Ver­mie­tern, Ver­wal­tern, Bau­trä­gern, Mak­lern und auch Stu­die­ren­den, soll das Werk als zu­ver­läs­si­ger Rat­ge­ber die­nen, der Lö­sun­gen für gän­gi­ge Pro­blem­stel­lun­gen lie­fert und hilft, Feh­ler zu ver­mei­den. Die Glie­de­rung nach we­sent­li­chen miet­recht­li­chen The­men­ge­bie­ten soll die Ori­en­tie­rung er­leich­tern. Er­schie­nen ist das Buch im Lin­de Ver­lag.
10

Wieder mehr als 100 Wohnungen übergeben:

Generation Living als neuer Trend

von Charles Steiner

Die de­mo­gra­fi­sche Ent­wick­lung lässt zu­neh­mend ge­ne­ra­tio­nen­über­grei­fen­des Woh­nen so­wie die In­klu­si­on Be­ein­träch­tig­ter zu ei­nem Me­ga­trend bei Wohn­bau­trä­gern wer­den. So wur­de im Stadt­teil Gneis von der Salz­burg Wohn­bau ein ent­spre­chen­des Wohn­pro­jekt mit 101 Woh­nun­gen an die Be­woh­ner über­ge­ben. So ent­stan­den bar­rie­re­freie 2-, 3- und 4-Zim­mer­woh­nun­gen so­wie Gar­con­nie­ren, die auf­ge­teilt auf sechs fa­mi­li­är struk­tu­rier­te Ge­bäu­de ein ge­ne­ra­tio­nen­über­grei­fen­des Woh­nen mög­lich ma­chen. In ei­nem der Ge­bäu­de ist ne­ben ei­ner Se­nio­ren-Wohn­ge­mein­schaft auch ei­ne Arzt­pra­xis in­te­griert. Zehn Wohn­ein­hei­ten ste­hen be­ein­träch­tig­ten Men­schen zur Ver­fü­gung, die vom Dia­ko­nie­werk Salz­burg be­treut wer­den, das auch ein Kon­zept der Wohn­ko­or­di­na­ti­on für die Wohn­an­la­ge er­ar­bei­tet hat. Da­mit soll ein nach­bar­schaft­li­ches Mit­ein­an­der zwi­schen den Ge­ne­ra­tio­nen er­mög­licht und den Be­woh­nern Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen be­reit­ge­stellt wer­den. Auf dem rund 15.000 m² gro­ßen Grund­stück mit dem Na­men "Frei­raum Gneis" wur­den zwi­schen den Häu­sern groß­zü­gi­ge Frei­flä­chen mit ver­schie­den Nut­zungs­zo­nen ge­schaf­fen. Um ge­mein­sa­me Ak­ti­vi­tä­ten der Be­woh­ner der neu­en Wohn­an­la­ge zu för­dern, steht ein 170 m² gro­ßer Ge­mein­schafts­raum in­klu­si­ve Kü­che zur Ver­fü­gung.
11
Das Hochhaus Neue Donau ist der höchste Wohnturm Wiens.Das Hochhaus Neue Donau ist der höchste Wohnturm Wiens.

Wohnen in lichten Höhen

Im­mer mehr Wohn­tür­me wer­den in den ös­ter­rei­chi­schen Bal­lungs­räu­men ent­wi­ckelt. Ro­bert S. wohnt schon län­ger im höchs­ten Wohn­turm Wiens. Wir ha­ben mit ihm ge­spro­chen. Auf der Platt­form zwi­schen dem Hoch­haus Neue Do­nau und dem Ge­län­de des ehe­ma­li­gen Ki­nos Ci­ne­p­lexx im Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk Do­nau­stadt schraubt Ro­bert an sei­ner schon et­was in die Jah­re ge­kom­me­nen ro­ten Du­ca­ti. Seit zwölf Jah­ren wohnt der 52-Jäh­ri­ge in ei­ner 80-Qua­drat­me­ter-Woh­nung im 27. Stock des von Har­ry Seid­ler ent­wor­fe­nen Hoch­hau­ses auf der Do­nau­plat­te. Ei­nen Stein­wurf vom DC-Tower ent­fernt ragt der mit 33 Stock­wer­ken höchs­te Wohn­turm Wiens gen Him­mel. Wie ein Pent­house "Man wird nicht jün­ger. Ich ha­be die Woh­nung aus­ge­sucht, um mit dem Roll­stuhl oh­ne Pro­ble­me bis in die Woh­nung zu ge­lan­gen", er­klärt Ro­bert, der frü­her in der Ver­si­che­rungs­bran­che tä­tig war. Da­mals ha­be er für 180.000 Eu­ro die ge­för­der­te Ei­gen­tums­woh­nung ge­kauft. Ei­ne Ent­schei­dung, die Ro­bert ganz und gar nicht be­reut. "Die Woh­nung ist wie ein Pent­house. Egal ob Son­nen­auf­gang oder Son­nen­un­ter­gang, ich ha­be im­mer Licht", er­klärt er und zeigt auf ei­ne Eck­woh­nung im obe­ren Be­reich des Hoch­hau­ses: "Hier wird man si­cher nicht de­pres­siv." Aus­blick über ganz Wien Zu­dem kön­ne er über ganz Wien se­hen. "Da brau­che ich gar nicht am Wo­chen­en­de ir­gend­wo hin­fah­ren." War­um man­che Men­schen sich mit dem Ge­dan­ken, in ei­nem Wohn­turm zu woh­nen, nicht an­freun­den kön­nen, ver­steht Ro­bert über­haupt nicht: "Die Leu­te sind skep­tisch, weil sie es nicht ken­nen." Sau­na und Well­ness­be­reich Ei­nen be­son­de­ren Mehr­wert sieht Ro­bert bei den Ge­mein­schafts­räu­men, die der Wohn­turm bie­tet. Die Sau­na und der Well­ness­be­reich wür­den ihn nur zwölf Eu­ro im Jahr kos­ten, er­klärt er. "Das ist der Men­gen­ef­fekt, weil 380 Ein­hei­ten mit­zah­len." Er ge­nie­ße es, nur mit ei­nem Ba­de­man­tel von der Woh­nung di­rekt in den Well­ness­be­reich zu ge­hen. "Und das geht 24 Stun­den am Tag", er­klärt Ro­bert. Auch der Por­tier, der laut Ro­bert ei­gent­lich ein Brand­schutz­be­auf­trag­ter ist, dem "ein paar Auf­ga­ben mehr auf die Lis­te ge­schrie­ben" wur­den, sieht er als Vor­teil an. "Es gibt kei­ne Ein­brü­che. Da traut sich kei­ner rein", er­klärt er. Mit sei­nen Nach­barn ha­be er aber so gut wie kei­nen Kon­takt. "Das ist auch gut so. Auf Kon­takt le­ge ich kei­nen Wert", meint Ro­bert. Als Vor­teil sieht Ro­bert auch die gu­te An­bin­dung durch die U-Bahn­sta­ti­on Kai­ser­müh­len-Vi­en­na In­ter­na­tio­nal Cent­re an. "In 20 Mi­nu­ten bin ich über­all", er­klärt er. Zu­dem ha­be er auch ei­nen Ga­ra­gen­platz. "Der gan­ze Spaß kos­tet mich 320 Eu­ro im Mo­nat", er­zählt Ro­bert und meint da­mit wohl die Be­triebs­kos­ten. Da­für be­kom­me er nicht ein­mal ei­ne So­zi­al­woh­nung. Dass di­rekt ne­ben sei­nem Wohn­turm auf dem Ge­län­de des ehe­ma­li­gen Ci­ne­p­lexx-Ki­nos mit dem Da­nu­be Flats der höchs­te Wohn­turm Ös­ter­reichs ge­plant ist, stört den 52-Jäh­ri­gen nicht, im Ge­gen­teil: "Es wird an­ders sein, aber das ist wurscht", denn sei­ne Woh­nung wür­de um 100.000 Eu­ro an Wert stei­gen, ist Ro­bert über­zeugt. Grund sei ei­ne Auf­wer­tung we­gen der bes­se­ren In­fra­struk­tur. Für die Bür­ger­initia­ti­ve ge­gen das Pro­jekt, die auch von Be­woh­nern sei­nes Wohn­tur­mes ge­tra­gen wird, hat Ro­bert kein Ver­ständ­nis. "Vor 13 Jah­ren hat es si­cher auch ei­ne In­itia­ti­ve ge­gen un­ser Haus ge­ge­ben", glaubt Ro­bert. "Jetzt schrei­en al­le ge­gen den Fort­schritt, nur weil der neue Turm hö­her wird." Ka­ri­bik statt Bau­lärm Für die Zeit, in der die Da­nu­be Flats er­rich­tet wer­den, hat Ro­bert vor­ge­sorgt. Er ha­be sei­ne Woh­nung zur Mie­te für Bau­tech­ni­ker an­ge­bo­ten. Das sei schon län­ger aus­ge­macht ge­we­sen. Er selbst will die Bau­stel­len­zeit in der Ka­ri­bik über­brü­cken, er­klärt Ro­bert. Oh­ne die Bür­ger­initia­ti­ve wä­re er schon vor fünf Jah­ren in der Ka­ri­bik ge­we­sen. "Hof­fent­lich wird der Turm end­lich ge­baut", meint Ro­bert und wid­met sich wie­der sei­nem Mo­tor­rad.

Zum Artikel
Beim Kampf gegen den Föderalismus geht es auch um die Pfründe der Landesfürsten.Beim Kampf gegen den Föderalismus geht es auch um die Pfründe der Landesfürsten.

Nieder mit dem Föderalismus

An neun Bau­ord­nun­gen kann man sich ge­hö­rig die Zäh­ne aus­bei­ßen: Ös­ter­reich­weit ein­heit­li­che Pla­nungs­pro­zes­se er­spar­ten Zeit und Geld. Wo las­sen sich al­so (fö­de­ra­le) Stell­schrau­ben an­zie­hen? Ös­ter­reichs Län­der sind stark - und das wa­ren sie schon im­mer. Das Selbst­be­wusst­sein der Län­der und ih­rer Bür­ger grün­det sich nicht un­we­sent­lich dar­auf, dass die Län­der 1918 und 1945 aus frei­en Stü­cken ih­ren Bei­tritt zur Re­pu­blik Ös­ter­reich er­klär­ten. Neun Bun­des­län­der be­deu­ten neun Stim­men, die im Kon­zert der Re­pu­blik auf­ein­an­der ab­ge­stimmt wer­den wol­len. Se­hen wir uns zu­erst das hei­mi­sche Steu­er­sys­tem an. Steu­er­li­che Misch­form Die ös­ter­rei­chi­sche Steu­er­re­ge­lung weist ei­ne Misch­form auf: Zwar wer­den die Steu­ern zen­tral ein­ge­ho­ben, die Gel­der aber wer­den de­zen­tral aus­ge­ge­ben. Wäh­rend die Zu­wen­dun­gen des Bun­des an die Län­der und Ge­mein­den in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren um rund 80 Pro­zent ge­stie­gen sind, ha­ben sich im sel­ben Zeit­raum die Schul­den der Län­der aber mehr als ver­drei­facht. Kauf­män­ni­sches Haus­hal­ten sieht an­ders aus - aber die vie­ler­orts ge­schol­te­ne Frei­gie­big­keit der Lan­des­fürs­ten ver­braucht eben fi­nan­zi­el­le Res­sour­cen. Und dass die Ge­mein­den Pro­jek­te mit ver­schwin­dend ge­rin­gen ei­ge­nen Mit­teln be­strei­ten - oft nur mit fünf Pro­zent der Kos­ten -, se­hen Kri­ti­ker als of­fe­ne Ein­la­dung, das von au­ßer­halb zu­flie­ßen­de Geld mit bei­den Hän­den aus­zu­ge­ben. Den­noch lei­den rund 40 Pro­zent der 2.100 (!) ös­ter­rei­chi­schen Ge­mein­den un­ter Ab­wan­de­rung. Zwar wer­den Bür­ger­meis­ter bei Lau­ne ge­hal­ten, wenn pro­pa­giert wird: "Äm­ter aus Wien ab­zie­hen und Ar­beits­plät­ze in den Re­gio­nen schaf­fen". Tat­säch­lich aber se­hen Ex­per­ten die Mög­lich­keit ge­wal­ti­ger Kos­ten­ein­spa­run­gen, wer­den am fö­de­ra­len Trans­fer­sys­tem - am Fö­de­ra­lis­mus ins­ge­samt - Stell­schrau­ben an­ge­setzt. Be­zir­ke ein­spa­ren Franz Schell­horn, Lei­ter der Denk­fa­brik Agen­da Aus­tria, emp­fiehlt, den Fö­de­ra­lis­mus hier­zu­lan­de ähn­lich dem der Schwei­zer um­zu­set­zen: In der Schweiz müs­sen die fö­de­ra­len Ein­hei­ten ei­nen deut­lich hö­he­ren An­teil ih­rer Aus­ga­ben über Steu­ern selbst ein­trei­ben. Will ein Bür­ger­meis­ter bei­spiels­wei­se ein neu­es Schwimm­bad bau­en, wer­den die Ge­mein­de­bür­ger zur Kas­se ge­be­ten. Das füh­re zu ei­nem sorg­sa­men Um­gang mit Steu­er­geld, so der Fi­nanz­ex­per­te, schlan­ken Ver­wal­tun­gen und um­wor­be­nen Bür­gern. In Ös­ter­reich kön­nen zu­dem, so Schell­horn, die Be­zir­ke ein­ge­spart wer­den. Be­schäf­ti­gen wir uns aber nun mit der Pro­ble­ma­tik von neun Bau­ord­nun­gen, die auf­ein­an­der ab­ge­stimmt wer­den wol­len: Wür­den wir nicht in Ös­ter­reich le­ben, wä­re es für uns schwer nach­zu­voll­zie­hen, dass ein Land mit 8,7 Mil­lio­nen Ein­woh­nern neun ver­schie­de­ne Bau­ord­nun­gen hat. In­ef­fi­zi­en­te Re­gu­lie­rungs­wut Alex­an­der Nuss­bau­mer, In­ha­ber und CEO der ZI­MA Un­ter­neh­mens­grup­pe, schickt vor­aus: "Für die zig re­gio­nal ver­schie­de­nen Bau­ord­nun­gen, die es im Al­pen­raum gibt, ist ei­ne Ver­ein­heit­li­chung zwin­gend not­wen­dig." Die un­ter­schied­li­chen Ge­setz­ge­bun­gen ma­chen das Bau­en - mit ei­nem "rie­sen Pool an Fach­pla­nern" - und in der Fol­ge auch das Woh­nen un­nö­tig teu­er. Wie lie­ße sich die­ses Pro­blem aus Nuss­bau­mers Sicht al­so lö­sen? "Es wür­de uns sehr hel­fen, wenn wir auch in den Bau ei­ne stär­ke­re In­dus­tria­li­sie­rung hin­ein­be­kä­men - ähn­lich wie in der Au­to­mo­bil­in­dus­trie. Dies wür­de zu ei­nem enor­men Kos­ten­ein­spa­rungs­ef­fekt füh­ren", so Nuss­bau­mer. Der ZI­MA-Chef möch­te nicht falsch ver­stan­den wer­den: "Wir wol­len kei­ne Ein­heits­ar­chi­tek­tur, es geht schlicht um be­stimm­te Nor­men, dass zum Bei­spiel der Auf­bau ei­nes Fens­ters im­mer ident ist. Na­tür­lich kann es sich in Hö­he, Brei­te und De­sign un­ter­schei­den. Die In­dus­tria­li­sie­rung ist klar ein The­ma der Zu­kunft, das heißt aber auch, dass sich re­gio­na­le Par­la­men­te mehr zu­rück­zie­hen müs­sen, da­mit wir zu ge­ne­rel­len Re­ge­lun­gen kom­men." Mit der Un­ter­neh­mens­be­ra­te­rin und Me­dia­to­rin As­trid Röss­ler hat das Land Salz­burg ei­ne Po­li­ti­ke­rin, de­ren ex­pli­zi­tes Ziel die Auf­wer­tung der Stadt­ker­ne ist - ihr Vor­ha­ben, Bau­land nur noch auf Zeit zu wid­men stieß zu­letzt auf hef­ti­gen Wi­der­stand ei­ni­ger "Salz­bur­ger Dorf­kai­ser". Über­gangs­be­stim­mun­gen Wie be­ur­teilt al­so Salz­burgs Lan­des­haupt­mann­stell­ver­tre­te­rin As­trid Röss­ler (die Grü­nen), die u.a. mit den Agen­den Raum­ord­nung und Bau­recht be­traut ist, die ak­tu­el­le Salz­bur­ger Bau­ord­nung bzw. was tut Sie, um die­se zu ver­ein­fa­chen? Röss­ler: "Die OIB-Richt­li­ni­en sind in Salz­burg be­reits al­le um­ge­setzt wor­den, mit zwei Aus­nah­men: Die En­er­gie­ef­fi­zi­enz ist stren­ger ge­re­gelt und der Holz­bau - Stich­wort Brand­schutz - we­ni­ger streng, so wie auch in Ti­rol und Vor­arl­berg. Seit 1. Ju­li 2016 gibt es in Salz­burg zu­dem ein neu­es Bau­tech­nik­ge­setz, das um vie­les les­ba­rer ge­wor­den ist." "Die Schwie­rig­keit se­he ich nicht bei der Er­stel­lung ei­ner neu­en - ein­heit­li­chen - Bau­ord­nung, son­dern bei der Über­füh­rung all der Über­gangs­be­stim­mun­gen aus den Bun­des­län­dern. In Salz­burg sind wir der­zeit in­ten­siv da­mit be­schäf­tigt, das neue Raum­ord­nungs­ge­setz und das Bau­recht auf­ein­an­der ab­zu­stim­men. Das ist schon ei­ne gro­ße Her­aus­for­de­rung", un­ter­streicht Röss­ler. Die Ver­ein­heit­li­chung der neun Bau­ord­nun­gen birgt aber nicht zu­letzt gu­te Chan­cen auf die Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung und Be­schleu­ni­gung von Bau­pro­jek­ten. Zag­haf­te Ver­su­che seit 1948 Im Zu­ge des Fi­nanz­aus­gleichs wur­de im Vor­jahr die Ver­ein­heit­li­chung der tech­ni­schen Vor­schrif­ten der neun Bau­ord­nun­gen an­ge­kün­digt. Da­zu Jörg Wip­pel, Ge­schäfts­füh­rer von wvg Bau­trä­ger und Vor­stand des Fo­rums Wohn-Bau-Po­li­tik: "Ich hof­fe sehr, dass 2017 in­ten­siv an der Um­set­zung ge­ar­bei­tet wird. Ich ha­be ge­hört, dass der Städ­te­bund be­reits 1948 ei­nen An­lauf zur Ver­ein­heit­li­chung un­ter­nom­men hat und er­in­ne­re mich auch an ei­ni­ge Ent­wür­fe für ei­ne bun­des­län­der­über­grei­fen­de Mus­ter­bau­ord­nung in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit." Die Sen­kung der Bau­kos­ten ist ein wich­ti­ger He­bel, um Wohn­bau in Ös­ter­reich leist­bar zu hal­ten. Da­zu braucht es ei­ne kom­pak­te Bau­ord­nung, die nicht mehr und nicht we­ni­ger zu be­inhal­ten hat als die tech­ni­schen Be­din­gun­gen zur Er­rich­tung von si­che­ren Ge­bäu­den. "Ge­schmäck­le­ri­sche lan­des- oder re­gio­nal­spe­zi­fi­sche In­hal­te ha­ben mei­nes Er­ach­tens in der Bau­ord­nung nichts zu su­chen", so Wip­pel. Be­hör­den­will­kür Neun ver­schie­de­ne Bau­ord­nun­gen ma­chen ein­heit­li­che Nor­men - et­wa auch bei Fer­tig­haus­pro­jek­ten un­mög­lich. Ei­ne Ver­ein­heit­li­chung tä­te aber auch bei äl­te­ren Zins­häu­sern not: Man hört im­mer wie­der, dass sol­che Klein­odi­en ab­ge­ris­sen wer­den, weil die In­ves­to­ren da­durch dem al­ten Miet­recht ent­kom­men wol­len. Das Aus­tri­an Stan­dards In­sti­tu­te und die Bun­des­in­nung Bau der Wirt­schafts­kam­mer Ös­ter­rei­cher in­iti­ier­ten im Vor­jahr das "Dia­log­fo­rum Bau Ös­ter­reich". Hun­der­te Teil­neh­mer brach­ten hun­der­te Ide­en zur Ver­ein­fa­chung der Bau­re­geln ein - En­de Jän­ner 2017 wur­de ein Zwi­schen­be­richt prä­sen­tiert. Bruch­li­ni­en las­sen sich ex­em­pla­risch an den Be­rei­chen Brand­schutz und Bar­rie­re­frei­heit fest­ma­chen - die Kern­fra­ge lau­tet hier und in an­de­ren Be­rei­chen: Wel­che Kos­ten sind wir be­reit für wie viel Si­cher­heit zu tra­gen? Oder auch: Wie leist­bar soll Wohn­bau über­haupt sein, und wie kann man Kos­ten­trei­ber sen­ken? Die­se Fra­gen müs­sen aber vom Ge­setz­ge­ber be­ant­wor­tet wer­den. Lö­sung "One Stop Shop"? Das Dia­log­fo­rum for­mu­liert die zen­tra­le For­de­rung: "All die­se po­li­ti­schen Pro­zes­se müs­sen von ei­ner zen­tra­len Stel­le ge­steu­ert und be­ar­bei­tet wer­den. Die­se Stel­le be­nö­tigt ei­ner­seits das Ver­trau­en al­ler im Bau­recht und bei Nor­men in­vol­vier­ten Sta­ke­hol­der, In­ter­es­sen­ver­tre­tun­gen, ei­ne ganz­heit­li­che Be­trach­tungs­wei­se der Bau­auf­ga­ben, als auch das Ver­trau­en der Po­li­tik und das Wis­sen um po­li­ti­sche Pro­zes­se." Ge­for­dert wird in die­sem Zu­sam­men­hang auch ein "One Stop Shop"‐Prin­zip. Dies wür­de be­deu­ten, dass Be­wil­li­gun­gen zen­tral an ei­ner Stel­le be­han­delt wür­den. Die­se Shops müss­ten die Lan­des­ver­wal­tun­gen ein­rich­ten - der im Volk ge­fürch­te­ten "Be­hör­den­will­kür" sol­le so ein Rie­gel vor­ge­scho­ben wer­den. Im Rah­men des Dia­log­fo­rums ins Ge­spräch zu kom­men, ist ge­wiss ein gu­ter An­fang. Was aber, wenn das Pro­blem ei­gent­lich ganz wo­an­ders liegt - näm­lich in der fö­de­ra­len Ver­fas­sung Ös­ter­reichs?

Zum Artikel

Immobilienspezialist(in)

JP Immobilienmakler GmbH ... zum Inserat