Bauunternehmer Tomaselli setzt ganz auf Ökostrom
Baustellen gehen auch Öko
von Charles Steiner
Nachhaltige Gebäude sind mittlerweile ein Trend, der aus der Immobilienwirtschaft nicht wegzudenken ist. Doch wie nachhaltig oder ökologisch sind Baustellen? Der Vorarlberger Bauträger Tomaselli Gabriel hat sich diese Frage wohl ebenfalls gestellt - denn mittlerweile setzt er bei Baustellen 100 Prozent Ökostrom ein, wie er in einer Aussendung erklärt. Damit spare man rund 80 Tonnen CO2 ein, wie der VKW-Ökostrom errechnet hat.
Wie geht das? Seit Jänner, so der Bauträger aus dem vorarlbergerischen Nenzing, beziehe man ausschließlich Vorarlberger Ökostrom, der aus Photovoltaik, Kleinwasserkraft und Bioenergieanlagen erzeugt wird. Zudem wurde der Fuhrpark umgestellt - 15 Elektroautos werden seit dem Vorjahr eingesetzt. Karl Dörfler, Geschäftsführer der VKW-Ökostrom, findet dafür Lob: "Es ist das erste Bauunternehmen in Vorarlberg, das auf seinen Baustellen heimischen Vorarlberger Ökostrom einsetzt. Wir freuen uns, dass Tomaselli Gabriel Bau konsequenter Vorreiter ist." Tomaselli Gabriel-Geschäftsführer Philipp Tomaselli erklärt, dass man sich seit zehn Jahren als Ökoprofit-Unternehmen positioniert und sich eben einer Rezertifizierung unterzogen hat. Im März wurde Tomaselli Gabriel Bau vom Umweltministerium als "klimaaktiv Mobil Projektpartner" ausgezeichnet.
Baustart für 6. Donauquerung erst 2019
Lobautunnel: Verzögerung löst Kritik aus
von Stefan Posch
Nachdem kürzlich die Asfinag eingeräumt hat, dass der Baustart des Lobautunnels aufgrund des sich in die Länge ziehenden Verfahren der Umweltverträglichkeitsprüfung nicht vor 2019 erfolgen wird, hagelt es Kritik von den unterschiedlichsten Seiten.
„Infrastruktur soll für viele Generationen gebaut werden. Das heißt aber nicht, dass viele Generationen auf die Infrastruktur warten müssen“, kommentiert Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, die neuerliche Verzögerung beim Genehmigungsverfahren in einer Aussendung. In diesem Zeitraum würden andere Länder ganze Städte bauen, so Ruck weiter. Auch die Arbeiterkammer fordert eine schnelle Umsetzung. „Das wachsende Wien braucht die sechste Donauquerung, da können wir nicht ewig warten“, fordert AK Präsident Rudi Kaske. Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) plädiert dafür, auch wirtschaftliche Argumente zu berücksichtigen: „Ja, der Umweltschutz ist eine wichtige Herausforderung unserer Zeit, aber bei weitem nicht die einzige“, so Brauner via Aussendung. Hier brauche es einen „ausgewogeneren Kriterienkatalog in den Staatszielbestimmungen, um Wirtschaftswachstum und das Schaffen von Arbeitsplätzen nicht unter den Tisch fallen zu lassen“, so Brauner weiter. Die Wiener Grünen verteidigen hingegen das Umweltprüfungsverfahren und sieht die Schuld bei der Asfinag. „Wenn ein Gericht immer wieder Informationen, beispielsweise über das Grundwassermodell, nachfordern muss, dann muss sich der Antragsteller - also die Asfinag - die Frage gefallen lassen, ob hier mit der nötigen Qualität gearbeitet wurde“, so der Umweltsprecher der Grünen Wien, Rüdiger Maresch. Das S1-Projekt, das auch den Lobautunnel umfasst, wurde im März 2009 eingebracht. Erst 2015 gab es eine erstinstanzliche Entscheidung. Derzeit befindet sich die Prüfung in der zweiten Instanz.