Wiener Fachgruppe: Mehr Transparenz für die Kunden
von Charles Steiner
Die Maklerbranche hat mit vielen Vorurteilen vonseiten der Bevölkerung und auch der Politik zu kämpfen, was Leistung und die damit verbundenen Kosten betrifft. Zu Unrecht, wie die Wiener Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder im Rahmen einer Pressekonferenz sagt. Um eben diese Vorurteile auszuräumen, startet selbige eine Info-Kampagne für Wohnungssuchende, die unter den Namen „Wiener Käuferpaket Plus“ und „Wiener Mieterpaket Plus“ firmieren.
Fachgruppenobmann Michael Pisecky: „Wien wächst sehr stark. Mehr als 200.000 Menschen pro Jahr suchen innerhalb Wiens eine Wohnung, also ein Zehntel der gesamten Bevölkerung.“ Weil die meisten kaum Erfahrung in der Wohnungssuche haben, viele jedoch eine negative Meinung zur Maklerbranche, wollen die Wiener Makler jetzt mittels Broschüre über ihre Leistungen informieren und Vorurteilen entgegenwirken. Konkret ist im Folder eine Checklist mit 40 Punkten angeführt, die der Suchende vom Makler erwarten kann und auch vor einem Kauf- oder Mietvertragsabschluss an den Makler auszuhändigen sind. Dieser Folder wird mit jedem Angebot ausgeschickt und ist zudem auch online abrufbar. Denn: „Dass der Kunde umfassenden Markteinblicke bekommt, er online hunderte Wohnungen anschauen konnte - das sind alles Leistungen, die der Makler vollbringt. Und zwar nicht nur für den Vermieter, sondern in erster Linie für den Wohnungssuchenden“, so Pisecky. Würde das Bestellerprinzip wie in Deutschland in Österreich eingeführt werden, sieht Pisecky Gefahren für den Konsumenten: „Bereits jetzt kann man sagen, dass zwei Drittel der angebotenen Wohnungen in Deutschland nicht mehr über Makler angeboten werden. Nur: Wer übernimmt dann die Leistungen für den Konsumenten, die der Makler vollbringt und in der Checklist zusammengefasst sind?“
Die Kampagne ist mit zehn Maklerunternehmen gestartet worden, die auch an der Checklist maßgeblich mitgearbeitet haben. Die Fachgruppe erwartet die Teilnahme von 40 bis 50 Unternehmen, um fast alle Wohnungssuchenden erreichen zu können.
Theodor Klais folgt Gerald Beck als Geschäftsführer nach
von Charles Steiner
Vor einigen Wochen hatte der immoflash exklusiv berichtet, dass Gerald Beck die Strabag Real Estate, vormals bekannt als Raiffeisen evolution, mit Ende März verlassen wird. Nun wurde sein Nachfolger gefunden, wie das Unternehmen via Aussendung mitteilen ließ. Theodor Klais wird Beck mit 1. April als Geschäftsführer nachfolgen.
Klais war im Strabag-Konzern bisher als Vorstandsmitglied der STRABAG AG für die österreichischen Bauaktivitäten sowie für die Wiener Wohnbauprojektentwickler Mischek Bauträger Service GmbH verantwortlich. Als Vorstandsmitglied der Strabag AG wird Klais auch weiterhin für Mischek zuständig sein: Gemeinsam mit Günter Nikelowski, bereits GF für Strabag Real Estate in Köln, wird er innerhalb des Strabag-Konzerns die Leitung der neuen organisatorischen Einheit „Immobilien-Projektentwicklung Österreich“ übernehmen. Darin enthalten sind die beiden Firmen bzw. Marken Mischek und Strabag Real Estate. Unverändert bleibt auch das Management der Mischek Bauträger Service GmbH: Deren Geschäftsführung setzt sich wie bisher aus Stephan Jainöcker und Manfred Trnka zusammen.
Hannes Truntschnig, Vorstandsmitglied der Strabag, würdigte die Leistungen Gerald Becks für den Wandel von Raiffeisen evolution in Strabag Real Estate, die er „überaus kompetent begleitet hat.“
Wohnen im Wandel, Hotels im Aufwind, Gefahr für Developer:
von Peter Mozach
Am 6. April und 7. April findet in Stegersbach das 11. Strategieforum für Entscheider der Immobilienbranche, der Real Estate Circle 2017, statt, und zwar mit spannenden Themen in einem aufregenden Umfeld.
Nervenkitzel gleich zu Beginn beim Vortrag von Stefan Schilbe von HSBC, der über einen möglichen Dolchstoß für den gesamten Immobilienmarkt bei einer im Raum stehenden Zinswende schon bald referieren wird. Was das für die Immobranche und ihre Preisgestaltung bedeuten könnte, verrät der Finanzinsider, der auch in einigen Beratergremien und Beiräten für die deutsche Regierung sitzt.
Da passt die anschließende Diskussion über Wohnimmobilien im Wandel thematisch gut dazu.
Massive Änderungen zeichnen sich aber schon jetzt für Geschäftslokale und Einkaufszentren ab. Dass es gerade deshalb gerade jetzt unerkannte Chancen für Immobilienentwickler gibt, enthüllt ein Businessprofi aus Amsterdam. Eine eigene "Konferenz in der Konferenz" wird übrigens neuerlich der Assetklasse Hotels gewidmet. Mit gutem Grund: Haben sich Hotels doch in den zurückliegenden Jahren zur vielleicht expansivsten Assetklasse entwickelt.
Mehr Informationen zu dieser Veranstaltung in Kooperation mit dem Immobilien Magazin auf www.businesscircle.at.
Einkaufszentrum am Hauptbahnhof kommt nicht zur Ruhe:
von Gerhard Rodler
Das neue Einkaufszentrum am Wiener Hauptbahnhof kommt nicht zur Ruhe: Praktisch im Monatstakt kommen in den Medien Unkenrufe aus im neuen EKZ angesiedelten Händlerkreisen, die über zu geringe Umsätze klagen. Erstmals meldet sich nun die als Zentrumsbetreiber direkt betroffene ECE gemeinsam mit Immobilieneigentümer ÖBB zu Wort.
Kernaussage: Die Besucherfrequenz hat 2016 um fast 40 Prozent gegenüber 2015 zugenommen. Noch wichtiger: Die Umsätze sind im gleichen Zeitraum um 29 Prozent gestiegen. Besonders positiv hätten sich die Umsätze im 4. Quartal 2016 entwickelt - hier war die Umsatzsteigerung mit einem Plus von 28 Prozent erstmals größer als die Frequenzzunahme (+26 Prozent). ECE und ÖBB listen dann eine ganze Reihe an hier tätigen Händler auf, die mit dem Standort durchaus zufrieden sind, allen voran naturgemäß der Food-Bereich. Aber auch Textilanbieter wie Vero Moda sind mittlerweile zufrieden.
Die integrierten Handelsflächen im Hauptbahnhof sind mit 90 Geschäften auf 20.000 m² Verkaufsfläche bereits eine vernünftige Größe für ein innerstädtisches EKZ. In unmittelbarer Nachbarschaft entstehen derzeit übrigens Wohnungen und Büros in einer Anzahl, die fast dem gesamten 8. Bezirk entsprechen.
Bis dahin wird es wohl noch den einen oder anderen Mieterwechsel geben, was übrigens bei allen neu eröffneten EKZs so ist, wo in den ersten Jahren im österreichweiten Schnitt zehn Prozent der Händler wechseln.
In Österreich betreibt die ECE erfolgreich auch die BahnhofCity Wien West, die von ihr selbst entwickelten City Arkaden Klagenfurt so- wie das Innsbrucker Einkaufszentrum DEZ, das Haid Center in Linz und das G3 Shopping Resort in Gerasdorf.
Gestern erfolgte in feierlicher Stimmung der Spatenstich für ein neues großes Wohnprojekt in der Jägerstrasse 58. Vor der Tür der U6 Jägerstrasse werden 192 moderne Wohneinheiten ihre neuen Besitzer bzw. Mieter finden. Das besondere daran: Es wurde auf einem Baurechtsgrundstück gebaut.
Die Wiener Komfortwohnungen freuen sich weiters über die Spar Handelskette, sowie den Kindergarten Sonneninsel als Großmieter. Eines der stärksten Assets des Objektes ist die zentrale Lage. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Innenstadt, sowie sämtliche Universitäten rasch erreichbar. Die neuen Bewohner dürfen sich außerdem über den nahegelegenen Hannovermarkt, sowie die Erholungsgebiete Augarten und Donauinsel freuen.
Der Berliner Wohnungsvermarkter Ziegert und der britische Immobilienberater Knight Frank starten mit einer Kooperation. Die neue Partnerschaft unterstreiche das Engagement von Knight Frank, die Präsenz in Deutschland auszubauen und hier künftig auch im Wohnungsbereich tätig zu sein, heißt es in einer gemeinsamen Presseaussendung. „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Partnerschaft mit Ziegert etabliert haben. Ziegert hat eine sehr starke Präsenz auf dem Berliner Markt und das Unternehmen hat sowohl den Ruf als auch die Integrität, die perfekt zur Marke Knight Frank passen“, lässt Paddy Dring, Partner und Head of International Residential Sales bei Knight Frank, via Aussendung mitteilen. Berlin habe eine prosperierende und stabile Wirtschaft. Angesichts des starken und anhaltenden Wachstums der Immobilienpreise in den vergangenen fünf Jahren würde Knight Frank erwarten, dass Berlin ein bevorzugter Standort seiner internationalen Investoren auf dem europäischen Festland bleiben wird, so Dring weiter.
Ziegert bleibt innerhalb der Kooperation ein 100 Prozent selbständiges Unternehmen. Man freue sich, mit Knight Frank einen Partner gefunden zu haben, der „das Verständnis für die Potenziale Berlins als Kreativmetropole teilt“ und die damit verbundenen Marktchancen erkennt, erläutert Sven Henkes, COO der Ziegert-Gruppe.
Mitterlehner präsentiert erstes Objekt in Oberösterreich
von Stefan Posch
Gut zwei Jahre ist es her, dass Vizekanzler Reinhold Mitterlehner gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und deren Tochter Austrian Real Estate (ARE) eine Wohnbauinitiative gegen die Wohnungsknappheit angekündigt hat. Zwei Milliarden Euro sollen bis 2020 in den Wohnbau investiert werden. Kommende Woche wird Mitterlehner gemeinsam mit BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss im Rahmen der Präsentation des ersten Objekts in Oberösterreich eine Zwischenbilanz ziehen.
Die BIG bzw. ihre Tochter ARE hat gemeinsam mit ihrem Partner Real-Treuhand Projekt- und Bauträger nach knapp zwei Jahren Bauzeit 73 Wohnungen in der Kaarstraße 21 in Linz fertiggestellt. Mit dem Abschluss des Bauvorhabens geht das Objekt in das Eigentum der oberösterreichischen Ärztekammer über. Vizekanzler und Wirtschaftsminister Mitterlehner wird als Eigentümervertreter der BIG am 17. März um 10.00 Uhr den Schlüssel an den Vizepräsidenten der Ärztekammer Oberösterreich überreichen.
Das Pendeln zum Arbeitsplatz ist für viele Österreicher Alltag. Die Immobilienplattform immowelt.at hat in einer kürzlich veröffentlichte Studie untersucht, ab welcher Anfahrtszeit Pendler bereit sind, näher zum Arbeitsplatz zu ziehen. Die Umfrage zeigt, dass Österreicher eher längere Anfahrtszeiten in Kauf zu nehmen als Deutsche und Schweizer.
Während eine Mehrheit der Deutschen (immoflash berichtete) und Schweizer (beide 54 Prozent) nur einen Arbeitsweg von 60 Minuten oder weniger akzeptieren wollen, nimmt eine Mehrheit der Österreicher (57 Prozent) eine Anfahrt bis zu 75 Minuten in Kauf. 26 Prozent wären sogar bereit, zwei Stunden und mehr Fahrdauer zu tolerieren, bevor sie die Umzugskartons packen. Die wichtigste Motivation für das Pendeln ist laut der Studie die Zufriedenheit am Wohnort (77 Prozent). 13 Prozent nannten finanzielle Gründe für den längeren Arbeitsweg. Sie könnten sich in der Nähe ihres Arbeitsortes aufgrund höherer Wohnkosten keine gleichwertige Wohnung leisten. Für die Studie „Wohnen und Leben 2017“ wurden im Februar 2017 österreichweit 500 Personen (Online-Nutzer) ab 18 Jahren befragt.
Hotel- und Service Appartement-Projekt auf Schiene:
von Gerhard Rodler
Ein großer Meilenstein für den deutsch-österreichischen Projektentwickler Eyemaxx: Das gerade in jüngster Zeit sehr expansive Unternehmen hat beim Projekt „Postquadrat“ in Mannheim eine zunächst mündliche Einigung über den Verkauf der beiden geplanten Hotels sowie der angeschlossenen Serviced Apartments mit einer internationalen Hotelgruppe erzielt, die auch den Betrieb dieser Immobilien übernehmen wird. Der voraussichtliche Kaufpreis liegt bei rund 45 Millionen Euro und entspricht somit etwa einem Viertel des gesamten Projektvolumens in Höhe von rund 170 Millionen Euro. Die Unterzeichnung des notariellen Kaufvertrags wird noch zu Beginn des zweiten Quartals 2017 erwartet. Wie Eyemaxx auf seiner Website schreibt, ist die Fertigstellung des Mixed-Used-Objekts mit gesamt 57.185 m² Bruttogeschossfläche mit dem vierten Quartal 2019 avisiert.
Rockspring hat im Auftrag des TransEuropean Property ein zweites Büroloftgebäude in Berlin zu einem Kaufpreis von rund 25 Millionen Euro erworben. Die ca. 7.000 m² große Immobilie befindet sich in einem TMT „Hotspot“ an der Chausseestraße in Berlin-Mitte in direkter Umgebung diverser kürzlich angesiedelter „New Economy“ Mieter und der Humboldt Universität. Zu dem Bürogebäude gehören außerdem 26 Wohnungen, eine Gewerbeeinheit und 20 Parkplätze.
Diese Transaktion folgt auf den unlängst getätigten Ankauf einer ähnlichen Immobilie im Berliner Bezirk Friedrichshain und zwei Objekten in Lissabons Bezirk Santos. Damit erhöht sich die Gesamtsumme, die in kreative und schnell wachsende Technologiestandorte in Europa geflossen ist, auf deutlich über 100 Millionen Euro.
Das Bürogebäude wurde in den 1930er Jahren als sechsgeschossiges Industriegebäude errichtet und war in den vergangenen 20 Jahren an die Humboldt Universität vermietet. Die Mieterin ist vor kurzem ausgezogen und so ergibt sich eine einmalige Gelegenheit zur Komplettrenovierung der freien Flächen. Die Baumaßnahmen am Gebäude werden Ende 2017 abgeschlossen sein, zu einem Zeitpunkt, wenn der Leerstand an freien Büroimmobilien vorausichtlich weniger als drei Prozent betragen wird.
Laut dem jüngsten Hotelmarktbericht von Christie & Co ist Bukarest ein aufstrebender Markt für Hotelinvestitionen. Obwohl sich der Hotelmarkt in der rumänischen Hauptstadt noch nicht vollständig erholt hat, verzeichnet er seit einigen Jahren enorme Fortschritte und verzeichnet sowohl eine positive Entwicklung der Performance-Kennzahlen als auch ein steigendes Interesse der Investoren.
Nach sechs Jahren stetigen Wachstums legt die rumänische Wirtschaft auch weiterhin stark zu. So prognostiziert die Weltbank eine deutlich über den Zuwachsraten der westeuropäischen Länder liegende BIP-Steigerung von vier Prozent. Bukarest ist dabei der Wirtschaftsmotor des Landes. Die rumänische Hauptstadt hat in den vergangenen sechs Jahren einen Aufschwung erlebt, der sich offensichtlich positiv auf den Hotelmarkt übertragen hat: In den letzten fünf Jahren verzeichnete Bukarest bei Hotels einen Zuwachs von 19 Prozent und bei den Betten ein Plus von zwei Prozent. Im selben Zeitraum konnte im Schnitt eine jährliche Steigerung der Ankünfte von 7,7 Prozent erzielt werden; die Übernachtungen legten pro Jahr um durchschnittlich 5,4 Prozent zu. 2016 wurde eine Rekordzahl von 1,9 Millionen Ankünften und drei Millionen Übernachtungen erreicht.
Tatsächlich scheint die Transaktionsaktivität im Hotelmarkt Bukarest in letzter Zeit anzuziehen, worauf laut Christie & Co einige größere Deals hinweisen. Beispiele sind die Veräußerung des JW Marriott Bucharest Grand Hotel durch die Zentralbank von Zypern an die STRABAG im Jahr 2014, die Akquisition von K+K Elisabeta durch Highgate Hotels sowie der Kauf des Howard Johnson Grand Plaza Hotels durch Tatika Investments im Jahr 2015.
Wiener Fachgruppe: Mehr Transparenz für die Kunden
von Charles Steiner
Die Maklerbranche hat mit vielen Vorurteilen vonseiten der Bevölkerung und auch der Politik zu kämpfen, was Leistung und die damit verbundenen Kosten betrifft. Zu Unrecht, wie die Wiener Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder im Rahmen einer Pressekonferenz sagt. Um eben diese Vorurteile auszuräumen, startet selbige eine Info-Kampagne für Wohnungssuchende, die unter den Namen „Wiener Käuferpaket Plus“ und „Wiener Mieterpaket Plus“ firmieren.
Fachgruppenobmann Michael Pisecky: „Wien wächst sehr stark. Mehr als 200.000 Menschen pro Jahr suchen innerhalb Wiens eine Wohnung, also ein Zehntel der gesamten Bevölkerung.“ Weil die meisten kaum Erfahrung in der Wohnungssuche haben, viele jedoch eine negative Meinung zur Maklerbranche, wollen die Wiener Makler jetzt mittels Broschüre über ihre Leistungen informieren und Vorurteilen entgegenwirken. Konkret ist im Folder eine Checklist mit 40 Punkten angeführt, die der Suchende vom Makler erwarten kann und auch vor einem Kauf- oder Mietvertragsabschluss an den Makler auszuhändigen sind. Dieser Folder wird mit jedem Angebot ausgeschickt und ist zudem auch online abrufbar. Denn: „Dass der Kunde umfassenden Markteinblicke bekommt, er online hunderte Wohnungen anschauen konnte - das sind alles Leistungen, die der Makler vollbringt. Und zwar nicht nur für den Vermieter, sondern in erster Linie für den Wohnungssuchenden“, so Pisecky. Würde das Bestellerprinzip wie in Deutschland in Österreich eingeführt werden, sieht Pisecky Gefahren für den Konsumenten: „Bereits jetzt kann man sagen, dass zwei Drittel der angebotenen Wohnungen in Deutschland nicht mehr über Makler angeboten werden. Nur: Wer übernimmt dann die Leistungen für den Konsumenten, die der Makler vollbringt und in der Checklist zusammengefasst sind?“
Die Kampagne ist mit zehn Maklerunternehmen gestartet worden, die auch an der Checklist maßgeblich mitgearbeitet haben. Die Fachgruppe erwartet die Teilnahme von 40 bis 50 Unternehmen, um fast alle Wohnungssuchenden erreichen zu können.
Theodor Klais folgt Gerald Beck als Geschäftsführer nach
Strabag RE mit neuem Chef
von Charles Steiner
Vor einigen Wochen hatte der immoflash exklusiv berichtet, dass Gerald Beck die Strabag Real Estate, vormals bekannt als Raiffeisen evolution, mit Ende März verlassen wird. Nun wurde sein Nachfolger gefunden, wie das Unternehmen via Aussendung mitteilen ließ. Theodor Klais wird Beck mit 1. April als Geschäftsführer nachfolgen.
Klais war im Strabag-Konzern bisher als Vorstandsmitglied der STRABAG AG für die österreichischen Bauaktivitäten sowie für die Wiener Wohnbauprojektentwickler Mischek Bauträger Service GmbH verantwortlich. Als Vorstandsmitglied der Strabag AG wird Klais auch weiterhin für Mischek zuständig sein: Gemeinsam mit Günter Nikelowski, bereits GF für Strabag Real Estate in Köln, wird er innerhalb des Strabag-Konzerns die Leitung der neuen organisatorischen Einheit „Immobilien-Projektentwicklung Österreich“ übernehmen. Darin enthalten sind die beiden Firmen bzw. Marken Mischek und Strabag Real Estate. Unverändert bleibt auch das Management der Mischek Bauträger Service GmbH: Deren Geschäftsführung setzt sich wie bisher aus Stephan Jainöcker und Manfred Trnka zusammen.
Hannes Truntschnig, Vorstandsmitglied der Strabag, würdigte die Leistungen Gerald Becks für den Wandel von Raiffeisen evolution in Strabag Real Estate, die er „überaus kompetent begleitet hat.“
Wohnen im Wandel, Hotels im Aufwind, Gefahr für Developer:
Countdown zum REC 2017
von Peter Mozach
Am 6. April und 7. April findet in Stegersbach das 11. Strategieforum für Entscheider der Immobilienbranche, der Real Estate Circle 2017, statt, und zwar mit spannenden Themen in einem aufregenden Umfeld.
Nervenkitzel gleich zu Beginn beim Vortrag von Stefan Schilbe von HSBC, der über einen möglichen Dolchstoß für den gesamten Immobilienmarkt bei einer im Raum stehenden Zinswende schon bald referieren wird. Was das für die Immobranche und ihre Preisgestaltung bedeuten könnte, verrät der Finanzinsider, der auch in einigen Beratergremien und Beiräten für die deutsche Regierung sitzt.
Da passt die anschließende Diskussion über Wohnimmobilien im Wandel thematisch gut dazu.
Massive Änderungen zeichnen sich aber schon jetzt für Geschäftslokale und Einkaufszentren ab. Dass es gerade deshalb gerade jetzt unerkannte Chancen für Immobilienentwickler gibt, enthüllt ein Businessprofi aus Amsterdam. Eine eigene "Konferenz in der Konferenz" wird übrigens neuerlich der Assetklasse Hotels gewidmet. Mit gutem Grund: Haben sich Hotels doch in den zurückliegenden Jahren zur vielleicht expansivsten Assetklasse entwickelt.
Mehr Informationen zu dieser Veranstaltung in Kooperation mit dem Immobilien Magazin auf www.businesscircle.at.
Einkaufszentrum am Hauptbahnhof kommt nicht zur Ruhe:
Positive Stimmen von Retailern
von Gerhard Rodler
Das neue Einkaufszentrum am Wiener Hauptbahnhof kommt nicht zur Ruhe: Praktisch im Monatstakt kommen in den Medien Unkenrufe aus im neuen EKZ angesiedelten Händlerkreisen, die über zu geringe Umsätze klagen. Erstmals meldet sich nun die als Zentrumsbetreiber direkt betroffene ECE gemeinsam mit Immobilieneigentümer ÖBB zu Wort.
Kernaussage: Die Besucherfrequenz hat 2016 um fast 40 Prozent gegenüber 2015 zugenommen. Noch wichtiger: Die Umsätze sind im gleichen Zeitraum um 29 Prozent gestiegen. Besonders positiv hätten sich die Umsätze im 4. Quartal 2016 entwickelt - hier war die Umsatzsteigerung mit einem Plus von 28 Prozent erstmals größer als die Frequenzzunahme (+26 Prozent). ECE und ÖBB listen dann eine ganze Reihe an hier tätigen Händler auf, die mit dem Standort durchaus zufrieden sind, allen voran naturgemäß der Food-Bereich. Aber auch Textilanbieter wie Vero Moda sind mittlerweile zufrieden.
Die integrierten Handelsflächen im Hauptbahnhof sind mit 90 Geschäften auf 20.000 m² Verkaufsfläche bereits eine vernünftige Größe für ein innerstädtisches EKZ. In unmittelbarer Nachbarschaft entstehen derzeit übrigens Wohnungen und Büros in einer Anzahl, die fast dem gesamten 8. Bezirk entsprechen.
Bis dahin wird es wohl noch den einen oder anderen Mieterwechsel geben, was übrigens bei allen neu eröffneten EKZs so ist, wo in den ersten Jahren im österreichweiten Schnitt zehn Prozent der Händler wechseln.
In Österreich betreibt die ECE erfolgreich auch die BahnhofCity Wien West, die von ihr selbst entwickelten City Arkaden Klagenfurt so- wie das Innsbrucker Einkaufszentrum DEZ, das Haid Center in Linz und das G3 Shopping Resort in Gerasdorf.
Ein neues Trendviertel entsteht
Die Neue Jägerstrasse 58
von Jacqueline Cheval
Gestern erfolgte in feierlicher Stimmung der Spatenstich für ein neues großes Wohnprojekt in der Jägerstrasse 58. Vor der Tür der U6 Jägerstrasse werden 192 moderne Wohneinheiten ihre neuen Besitzer bzw. Mieter finden. Das besondere daran: Es wurde auf einem Baurechtsgrundstück gebaut.
Die Wiener Komfortwohnungen freuen sich weiters über die Spar Handelskette, sowie den Kindergarten Sonneninsel als Großmieter. Eines der stärksten Assets des Objektes ist die zentrale Lage. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Innenstadt, sowie sämtliche Universitäten rasch erreichbar. Die neuen Bewohner dürfen sich außerdem über den nahegelegenen Hannovermarkt, sowie die Erholungsgebiete Augarten und Donauinsel freuen.
Knight Frank will Präsenz in Deutschland ausbauen
Ziegert und Knight Frank werden Partner
von Stefan Posch
Der Berliner Wohnungsvermarkter Ziegert und der britische Immobilienberater Knight Frank starten mit einer Kooperation. Die neue Partnerschaft unterstreiche das Engagement von Knight Frank, die Präsenz in Deutschland auszubauen und hier künftig auch im Wohnungsbereich tätig zu sein, heißt es in einer gemeinsamen Presseaussendung. „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Partnerschaft mit Ziegert etabliert haben. Ziegert hat eine sehr starke Präsenz auf dem Berliner Markt und das Unternehmen hat sowohl den Ruf als auch die Integrität, die perfekt zur Marke Knight Frank passen“, lässt Paddy Dring, Partner und Head of International Residential Sales bei Knight Frank, via Aussendung mitteilen. Berlin habe eine prosperierende und stabile Wirtschaft. Angesichts des starken und anhaltenden Wachstums der Immobilienpreise in den vergangenen fünf Jahren würde Knight Frank erwarten, dass Berlin ein bevorzugter Standort seiner internationalen Investoren auf dem europäischen Festland bleiben wird, so Dring weiter.
Ziegert bleibt innerhalb der Kooperation ein 100 Prozent selbständiges Unternehmen. Man freue sich, mit Knight Frank einen Partner gefunden zu haben, der „das Verständnis für die Potenziale Berlins als Kreativmetropole teilt“ und die damit verbundenen Marktchancen erkennt, erläutert Sven Henkes, COO der Ziegert-Gruppe.
Mitterlehner präsentiert erstes Objekt in Oberösterreich
Zwischenstand der Wohnbauinitiative
von Stefan Posch
Gut zwei Jahre ist es her, dass Vizekanzler Reinhold Mitterlehner gemeinsam mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und deren Tochter Austrian Real Estate (ARE) eine Wohnbauinitiative gegen die Wohnungsknappheit angekündigt hat. Zwei Milliarden Euro sollen bis 2020 in den Wohnbau investiert werden. Kommende Woche wird Mitterlehner gemeinsam mit BIG-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss im Rahmen der Präsentation des ersten Objekts in Oberösterreich eine Zwischenbilanz ziehen.
Die BIG bzw. ihre Tochter ARE hat gemeinsam mit ihrem Partner Real-Treuhand Projekt- und Bauträger nach knapp zwei Jahren Bauzeit 73 Wohnungen in der Kaarstraße 21 in Linz fertiggestellt. Mit dem Abschluss des Bauvorhabens geht das Objekt in das Eigentum der oberösterreichischen Ärztekammer über. Vizekanzler und Wirtschaftsminister Mitterlehner wird als Eigentümervertreter der BIG am 17. März um 10.00 Uhr den Schlüssel an den Vizepräsidenten der Ärztekammer Oberösterreich überreichen.
Mehrheit akzeptiert bis zu 75 Minuten Arbeitsweg
Österreicher beim Pendeln toleranter
von Stefan Posch
Das Pendeln zum Arbeitsplatz ist für viele Österreicher Alltag. Die Immobilienplattform immowelt.at hat in einer kürzlich veröffentlichte Studie untersucht, ab welcher Anfahrtszeit Pendler bereit sind, näher zum Arbeitsplatz zu ziehen. Die Umfrage zeigt, dass Österreicher eher längere Anfahrtszeiten in Kauf zu nehmen als Deutsche und Schweizer.
Während eine Mehrheit der Deutschen (immoflash berichtete) und Schweizer (beide 54 Prozent) nur einen Arbeitsweg von 60 Minuten oder weniger akzeptieren wollen, nimmt eine Mehrheit der Österreicher (57 Prozent) eine Anfahrt bis zu 75 Minuten in Kauf. 26 Prozent wären sogar bereit, zwei Stunden und mehr Fahrdauer zu tolerieren, bevor sie die Umzugskartons packen. Die wichtigste Motivation für das Pendeln ist laut der Studie die Zufriedenheit am Wohnort (77 Prozent). 13 Prozent nannten finanzielle Gründe für den längeren Arbeitsweg. Sie könnten sich in der Nähe ihres Arbeitsortes aufgrund höherer Wohnkosten keine gleichwertige Wohnung leisten. Für die Studie „Wohnen und Leben 2017“ wurden im Februar 2017 österreichweit 500 Personen (Online-Nutzer) ab 18 Jahren befragt.
Hotel- und Service Appartement-Projekt auf Schiene:
Eyemaxx: Investor für Mannheim fix
von Gerhard Rodler
Ein großer Meilenstein für den deutsch-österreichischen Projektentwickler Eyemaxx: Das gerade in jüngster Zeit sehr expansive Unternehmen hat beim Projekt „Postquadrat“ in Mannheim eine zunächst mündliche Einigung über den Verkauf der beiden geplanten Hotels sowie der angeschlossenen Serviced Apartments mit einer internationalen Hotelgruppe erzielt, die auch den Betrieb dieser Immobilien übernehmen wird. Der voraussichtliche Kaufpreis liegt bei rund 45 Millionen Euro und entspricht somit etwa einem Viertel des gesamten Projektvolumens in Höhe von rund 170 Millionen Euro. Die Unterzeichnung des notariellen Kaufvertrags wird noch zu Beginn des zweiten Quartals 2017 erwartet. Wie Eyemaxx auf seiner Website schreibt, ist die Fertigstellung des Mixed-Used-Objekts mit gesamt 57.185 m² Bruttogeschossfläche mit dem vierten Quartal 2019 avisiert.
Zweite Akquisition innerhalb kurzer Zeit:
Rockspring entert Berlin
von Gerhard Rodler
Rockspring hat im Auftrag des TransEuropean Property ein zweites Büroloftgebäude in Berlin zu einem Kaufpreis von rund 25 Millionen Euro erworben. Die ca. 7.000 m² große Immobilie befindet sich in einem TMT „Hotspot“ an der Chausseestraße in Berlin-Mitte in direkter Umgebung diverser kürzlich angesiedelter „New Economy“ Mieter und der Humboldt Universität. Zu dem Bürogebäude gehören außerdem 26 Wohnungen, eine Gewerbeeinheit und 20 Parkplätze.
Diese Transaktion folgt auf den unlängst getätigten Ankauf einer ähnlichen Immobilie im Berliner Bezirk Friedrichshain und zwei Objekten in Lissabons Bezirk Santos. Damit erhöht sich die Gesamtsumme, die in kreative und schnell wachsende Technologiestandorte in Europa geflossen ist, auf deutlich über 100 Millionen Euro.
Das Bürogebäude wurde in den 1930er Jahren als sechsgeschossiges Industriegebäude errichtet und war in den vergangenen 20 Jahren an die Humboldt Universität vermietet. Die Mieterin ist vor kurzem ausgezogen und so ergibt sich eine einmalige Gelegenheit zur Komplettrenovierung der freien Flächen. Die Baumaßnahmen am Gebäude werden Ende 2017 abgeschlossen sein, zu einem Zeitpunkt, wenn der Leerstand an freien Büroimmobilien vorausichtlich weniger als drei Prozent betragen wird.
Auch Österreicher investieren hier:
Bukarest als Hotel-Hotspot
von Gerhard Rodler
Laut dem jüngsten Hotelmarktbericht von Christie & Co ist Bukarest ein aufstrebender Markt für Hotelinvestitionen. Obwohl sich der Hotelmarkt in der rumänischen Hauptstadt noch nicht vollständig erholt hat, verzeichnet er seit einigen Jahren enorme Fortschritte und verzeichnet sowohl eine positive Entwicklung der Performance-Kennzahlen als auch ein steigendes Interesse der Investoren.
Nach sechs Jahren stetigen Wachstums legt die rumänische Wirtschaft auch weiterhin stark zu. So prognostiziert die Weltbank eine deutlich über den Zuwachsraten der westeuropäischen Länder liegende BIP-Steigerung von vier Prozent. Bukarest ist dabei der Wirtschaftsmotor des Landes. Die rumänische Hauptstadt hat in den vergangenen sechs Jahren einen Aufschwung erlebt, der sich offensichtlich positiv auf den Hotelmarkt übertragen hat: In den letzten fünf Jahren verzeichnete Bukarest bei Hotels einen Zuwachs von 19 Prozent und bei den Betten ein Plus von zwei Prozent. Im selben Zeitraum konnte im Schnitt eine jährliche Steigerung der Ankünfte von 7,7 Prozent erzielt werden; die Übernachtungen legten pro Jahr um durchschnittlich 5,4 Prozent zu. 2016 wurde eine Rekordzahl von 1,9 Millionen Ankünften und drei Millionen Übernachtungen erreicht.
Tatsächlich scheint die Transaktionsaktivität im Hotelmarkt Bukarest in letzter Zeit anzuziehen, worauf laut Christie & Co einige größere Deals hinweisen. Beispiele sind die Veräußerung des JW Marriott Bucharest Grand Hotel durch die Zentralbank von Zypern an die STRABAG im Jahr 2014, die Akquisition von K+K Elisabeta durch Highgate Hotels sowie der Kauf des Howard Johnson Grand Plaza Hotels durch Tatika Investments im Jahr 2015.
Herausgeber
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock Redaktion: Jacqueline Cheval
Kamera: Georg Hitsch
Wie im Märchen?
Schlaraffenland, Lebkuchenhaus und Eispalast. Halten die Baustoffe im Märchenland dem Realitätscheck stand?
Die Physik ist ein Hund. Und das Fehlen jeglicher Magie in dieser Welt macht der Immobilienbranche das Leben auch nicht leichter. Gerade im Baubereich, auch was Baustoffe angeht - wie schön wäre es da, wenn so manches Märchen wahr würde! Wenn man Eishotels beispielsweise nicht jedes Jahr mühselig neu errichten müsste, um dem eigenen Werk dann im Frühjahr beim Untergang zusehen zu müssen - wenn man wie Eiskönigin Elsa aus Disney's Jahrhunderthit "Frozen" das zarte Füßchen aufstampfen könnte und unabhängig von Temperatur und Witterung einfach einen wunderbaren Eispalast in den Himmel schießen könnte. Aber nicht nur moderne Märchen geben solcherart Stoff zum Träumen: "Da sind die Häuser gedeckt mit Fladen, mit Lebkuchen Tür und Fensterladen. Um jedes Haus geht rings ein Zaun, geflochten aus Bratwürsten braun...", heißt es im Gedicht über das Schlaraffenland. Und auch die Hexe aus "Hänsel und Gretel" orientiert sich in ihrer Baustoffwahl an der Kulinarik. Doch geben wir uns dem Traum von wirklich neuen, wundersam recyclebaren Baustoffen wie Eis, Kuchen und Bratwurst hin - denken wir ihn genau durch, so ergeben sich doch nach und nach Schwierigkeiten.
Gütesiegel muss her
Denn Fladen und Omelett als Dachziegel würde sicherlich alsbald Tierschützer auf den Plan rufen: Wurde dieses Dach auch wirklich mit Bioeiern von glücklichen Hühnern aus Bodenhaltung gedeckt? Und stecken im Bratwurstzaun auch sicher keine Antibiotika? Ein Gütesiegel muss her, ÖGNI und DGNB müssen sich über neue Kriterien des nachhaltigen Baus Gedanken machen. Klebt dann neben dem Green Building-Zertifikat das AMA-Gütesiegel und ein "Ja, natürlich!"-Sticker? Kann Elsa auch einen Smart Building-Eispalast bauen? Leitungen verlegen? Und da sind wir noch gar nicht bei dem kleinen Hausbesitzer angekommen. Schon im Märchen hatte sich die ältere Dame in der Abgeschiedenheit des Waldes den Traum vom Eigenheim erfüllt, und schon kommen die kleinen Vandalen und picken daran herum. Würde eine Haushaltsversicherung Bissschaden durch Kinder überhaupt abdecken? Fragen über Fragen - aber eines lässt sich wohl mit Sicherheit sagen: Die Realität macht jedes Märchen zunichte.
Rustler - die Entwickler legen ihr Hauptaugenmerk auf leistbares Wohnen. Kein einfaches Unterfangen, wie Markus Brandstätter und Alexander Scheuch im Gespräch mit Charles Steiner erklären. Normenfluten und teure Grundstücke lassen Baukosten nach oben schnellen. Rustler ist im Bereich Entwicklung sowohl im Alt- als auch im Neubau aktiv. Wohin tendiert derzeit eigentlich die Nachfrage auf Kundenseite? Brandstätter: Aus meiner Sicht hält sich diese ziemlich die Waage. Sowohl Neubau als auch generalsanierter Altbau werden gleich intensiv angefragt, wobei es dabei darauf ankommt, wie und in welcher Qualität das jeweilige Produkt gestaltet und umgesetzt wird.Und wo liegen Ihre Präferenzen? Brandstätter: Derzeit mehr im Neubau, und zwar aus dem Grund, dass das typische Wiener Zinshaus mittlerweile schwer zu finden ist und die Preise derzeit so hoch sind, dass das Endprodukt, die Eigentumswohnung, für den Mittelstand kaum mehr leistbar ist.Ist das Angebot an leistbarem Wohnen in Wien ausreichend oder gibt es da noch Handlungsbedarf? Brandstätter: In diesem Segment muss noch sehr viel getan werden. Da ist auch die Politik gefordert, denn es gibt derzeit viele "Baustellen", die man angehen sollte. Etwa bei der Flächenwidmung, wo Grundstücke nicht oder zu wenig und auch zu wenig rasch für Wohnraumschaffung umgewidmet werden. Dann werden Normen verabschiedet, bei denen nicht geprüft wird, welche Auswirkungen diese auf die Baukosten haben werden. So braucht man beispielsweise ab 15 Wohnungen im Neubau zwingend einen Kinderspielplatz - egal, ob es vor dem Objekt ohnedies einen Park mit Spielplatz gibt. Diesen skurrilen Fall hatten wir jüngst bei einem Projekt in Wien Margareten.
Scheuch: Was die Sanierung im Altbau betrifft, ist in den vergangenen 20 Jahren mit Normen deutlich überzogen worden. Diese sind zwar durchwegs gut gemeint, haben aber zu einem gewissen "Overkill" geführt, die Bauträgern die Kosten deutlich erhöhen ohne einen Mehrwert für den Kunden zu bieten. Die Novellierung der Bauordnung war viel zu wenig umfassend, da müsste ein deutlicher nächster Zug kommen. Konstruktive Vorschläge und Initiativen in der Immobilien- und Bauwirtschaft gibt es dazu bereits.Das hat der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft ebenfalls beklagt. Dieser hatte ja jüngst argumentiert, dass die Novellierung der Bauordnung lediglich der Stadt zu Gute kommen würde, dem privaten Bauträger aber nicht. Stimmen Sie dem zu? Brandstätter: Wir stimmen dem ÖVI hier zu. Folgende Frage muss man sich für das Endprodukt stellen: Wie kann sich der Bewohner die Wohnung leisten, sowohl im Miet- als auch im Kaufbereich? Nehmen wir als Beispiel die Stellplatzverpflichtung: Pro 100 m² muss ein Stellplatz bereitgestellt beziehungsweise teuer über die Stadt Wien abgelöst werden. Warum kann der private Bauträger nicht selbst entscheiden, wie viele Stellplätze errichtet werden? Es wurde weiters als große Errungenschaft gelobt, den Notkamin abzuschaffen. Diese Maßnahme beeinflusst die Baukosten aber lediglich im Promille-Bereich. Daher bin ich der Meinung, dass hinsichtlich der Bauordnung viel mehr unternommen werden muss, um die für Wien notwendige Nachverdichtung zu unterstützen.Das klingt ja fast so, als würden diese Normen und Bestimmungen einen Widerspruch zum leistbaren Wohnen darstellen... Brandstätter: Natürlich braucht es Normen und Gesetze, um Qualität zu gewährleisten. Die Fülle macht leistbares Wohnen allerdings schwierig, denn es gibt über 3.000 Normen für das Bau- und Baunebengewerbe. Oft werden dabei auch Normen für den Neubau beschlossen, die dann auch automatisch für den Sanierungsbereich anzuwenden sind. Das stellt Planer und Bauträger vor große Herausforderungen. Insgesamt führt die Normenflut definitiv zu einer Verteuerung der Baukosten. Es kommt auch vor, dass sich Normen auf ein bestimmtes Gebiet beziehen und dann im Widerspruch zu anderen stehen.Wie wird es denn mit dem starken Zuzug möglich, leistbares Wohnen zur Verfügung zu stellen? Scheuch: Es wird nur in der Kombination aus Stadterweiterung und -erneuerung gehen. Deswegen bedient Rustler ganz bewusst auch Neubau und Altbau. Würde man sich da zu sehr festlegen, schließt man auch bestimmte Kundenkreise vorweg aus. Wir sehen uns jedoch nicht als Anbieter von großvolumigem Neubau am Stadtrand - da gibt es andere Marktteilnehmer. Wir vermitteln zwar auch solche Objekte externer Partner und Bauträger oder etwa auch Luxuswohnungen von externen Abgebern, aber wir entwickeln solche Immobilien nicht selbst.
Brandstätter: Mir ist es ein Anliegen, im Wohnbau innovativer zu sein. Das haben wir im Grunde in ganz Europa nicht geschafft. Die letzte wichtige Innovation in der Bauwirtschaft liegt lange zurück und ist der sogenannte "Isokorb", wo Balkone thermisch vom Wohnbereich getrennt sind. Insgesamt entwickelt sich die Baubranche zu langsam, wenn es um neue Techniken geht. Warum soll es nicht möglich sein, dass man beispielsweise Häuser druckt? In einigen Ländern werden bereits erste Projekte dazu umgesetzt, wie ich mich selbst in Dubai überzeugen konnte.Das könnte auch Baukosten senken... Brandstätter: Natürlich. Wenn man im Neubaubereich statt um rund 2.000 Euro/m² um 1.500 Euro/m² brutto bauen kann, ist es möglich, Kostenvorteile auch an die Kunden weiterzugeben.Da ist die Politik aber sicher eine Hürde... Brandstätter: Dass die Entwicklungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen so schwer absehbar sind, ist sicher ein Problem für die Bau- und Immobilienwirtschaft. Aber wenn wir in Bälde in Wien die Zwei-Millionen-Einwohnermarke erreichen werden, müssen wir jetzt agieren. Die Verteuerung der Grundstückspreise ist zwar nicht erfreulich, den größten Anteil der Kosten machen aber immer noch die Baukosten aus. Wenn man diese durch Innovationen senken kann, dann kann man das "Endprodukt" leistbar für den Kunden anbieten.Ein Appell also an die Baubranche oder an die Gesetzgeber? Brandstätter: An beide. Die private Immobilienwirtschaft schafft definitiv viele Arbeitsplätze und ist auch maßgeblich an der Stadtentwicklung beteiligt. Aber wenn hier zu wenig in Richtung Innovation getan wird oder aber vorhandene Probleme nicht aufgezeigt werden, dann hat auch der Gesetzgeber zu wenig Druck beziehungsweise Änderungsbedarf.
Scheuch: Es gelingt uns in der öffentlichen Wahrnehmung viel zu wenig zu transportieren, was die Branche jetzt schon leistet und wieviel die private Immobilienwirtschaft in die Qualität der Substanz investiert. Wir müssen viel mehr aufklären, auch um das unrichtige und politisch von einigen Gruppierungen gerne gezeichnete Bild vom Vermieter oder Immobilienbesitzer als "Abzocker", "Immobilienhai" oder ähnliches zu widerlegen. Dazu müssen wir mit Fakten aufklären. Beispielsweise bei der Diskussion um die angeblich explodierenden Mieten in Wien: Wir haben über 5.000 tatsächliche Mitabschlüsse aus den vergangenen Jahren analysiert und stellten fest, dass über viele Jahre die Nettomieten in Wien stagnierten und erst in 2016 wieder angestiegen sind. Von explodierenden Mieten also keine Rede. Was allerdings sehr wohl laufend steigt, sind Abgaben und Gebühren wie für Müllabfuhr, Wasser, Kanal oder Parken, die allesamt in Wien extrem hoch sind und jüngst weit über der Inflation erhöht wurden. Was für Wien auch ein Problem ist, dass nach wie vor viel zu wenig neue Unternehmen zu uns kommen. Wien standortpolitisch attraktiv zu machen wäre für mich sehr wichtig, und da hat es leider viele Versäumnisse gegeben. Oder aktuelle wirtschaftlich unglückliche und nachteilige Entscheidungen, wie die jüngste Diskussion zur Erweiterung des Flughafens Wien zeigt.Und wie muss für den Kunden eine perfekte leistbare Wohnung aussehen? Brandstätter: Die Wohnungen werden kleiner - und sie werden viel besser geplant sein müssen. Wenn man gute Verwertungsergebnisse erzielen will, sind auch Freiflächen wie Balkon, Garten, Terrasse ein Muss.
Scheuch: Das gilt mittlerweile auch für Regelgeschosse und auch für sanierte Objekte, und nicht mehr wie früher, wo häufig nur im Dachgeschoss Freiflächen geschaffen wurden.Heißt also auch, dass man nicht nur den Dachausbau als Cash Cow betrachtet, es müssen auch andere Geschosse diesen Anforderungen entsprechen? Scheuch: Ja. Und zwar bis hin zu möglichen Gartenwohnungen im Erdgeschoss, die ebenfalls verstärkt auch in innerstädtischen Lagen nachgefragt werden.
Brandstätter: Wobei wir darauf achten, dass keine Wohnung über der 350.000 Euro-Marke liegt. Wohnungen zwischen 250.000 Euro bis zu diesen 350.000 Euro lassen sich gut verwerten, sofern die Planung passt und Freiflächen vorhanden sind und im Falle einer Sanierung diese entsprechend hochwertig durchgeführt wird. Dominieren bei der Nachfrage dann eher Einzelpersonen oder Familien? Brandstätter: Bei uns gibt es häufig Familienkonstellationen, wo die Eltern zwischen 60 und 65 Jahre alt sind, die Kinder um die 30 Jahre, und die Eltern hier ihre Kinder beim Wohnungserwerb finanziell unterstützen. Weiters sind in diesem Segment Paare vertreten, die Wohnungen um die 70 m² bis 80m2 nachfragen.Wie sieht es mit dem Trend zu Singlewohnungen aus? Brandstätter: Dem tragen wir auch Rechnung mit jenen zwei Wohnprojekten, die heuer umgesetzt werden. Da beginnen die Wohnungsgrößen ab rund 40m² - aber jeweils mit zwei Zimmern, also grundsätzlich knapp, aber durchdacht geplant. Diese Wohnungen richten sich einerseits an die Zielgruppe der Kunden, die Vorsorgewohnungen erwerben möchten, andererseits eben an Singles.
Scheuch: Wobei es bei diesen Projekten einzelne Wohnungen mit Grundrissen zwischen 70 und 80 m² geben wird, um auch diesen Bedarf der zuvor erwähnten Paare abdecken zu können. Dieser Trend ist auch in der generellen Vermittlung deutlich zu erkennen. Da sind die Erfahrungswerte dieselben wie bei unseren eigenen Projekten: Ab 400.000 Euro wird es "dünn", schon allein wegen der fehlenden Möglichkeit der Finanzierung. Im Bereich der Vermietung sind in der Regel ebenfalls die sehr großen und teuren Wohnungen deutlich schwerer zu vermitteln.Innerhalb des Gürtels bemerkt man einen kräftigen Preisanstieg, der mittlerweile auch auf umliegende Bezirke ausstrahlt. Für welche Bezirke gibt es da noch Potenzial? Brandstätter: Mein persönlicher Hotspot - und dort haben wir in den vergangenen drei Jahren drei Projekte entwickelt - ist derzeit Margareten West.
Scheuch: Margareten ist definitiv im Kommen, obwohl dieser Bezirk noch der günstigste innerhalb des Gürtels ist. Deshalb investieren wir wie auch andere Entwickler in diesen Bezirk - schon allein deshalb, weil wir an einen weiteren Aufwind in Margareten glauben. Diese Entwicklung dehnt sich aber auch mittlerweile auf Außengürtelbezirke aus, wie wir in der Makelei eindeutig erkennen. Diese Lagen werden anspringen, weil sie noch zentral gelegen sind und der Wohnbedarf nicht nur durch großvolumigem Wohnbau am Stadtrand gedeckt werden kann. Daher werden auch Bezirke wie Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus oder Ottakring, wo Rustler ebenfalls investiert hat, weiteren Aufschwung erfahren. Rustler ist diesbezüglich auch in Berlin tätig. Gibt es Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zum Wiener Markt? Brandstätter: Berlin ist, was die Entwicklung der einzelnen Bezirke betrifft, doppelt so schnell als Wien. Wir haben vor drei Jahren in Neukölln investiert, auch in Kreuzberg. Da war zu beobachten: Zuerst kommen Start-ups, dann Studenten, parallel folgt eine starke Belebung der Lokalszene - und dann steigen auch die Preise. Wie sieht es denn mit den Bauordnungen in Berlin aus? Leichter oder schwerer als in Wien? Brandstätter: Die Behörde ist dort manchmal etwas langsamer als bei uns, aber sie sind pragmatischer. Wenn man in Wien ein Projekt einreicht, muss man dazu die gesamte Statik, die gesamte Bauphysik liefern. In Berlin braucht man nur einen Einreichplan, eine Bestätigung eines Statikers und Bauphysikers, dass er die Daten für den Baubescheid nachliefert. Man muss somit nicht alles auf einmal abgeben, sondern nur die Bestätigung, dass alles korrekt gebaut wird. Welche Projekte hat Rustler derzeit in der Pipeline? Brandstätter: Wir beginnen im März mit mehreren Projekten gleichzeitig. Es entstehen dabei 50 Eigentumswohnungen bei zwei Projekten im 15 Bezirk, 26 Wohnungen in Margareten sowie ein Projekt in Ottakring, wo wir noch überlegen, ob wir 29 Eigentumswohnungen einzeln verwerten oder das Objekt für einen Investor entwickeln. In Berlin setzen wir ein Projekt in Friedenau mit Eigentumswohnungen um. Weitere zwei Wiener Objekte stehen derzeit in der Ankaufsprüfung.Zum krönenden Abschluss: Worin liegt die Faszination an der Immobilienbranche? Brandstätter: Es ist eine Branche, in der man nachhaltige Werte schaffen kann und auch ein wichtiges Grundbedürfnis der Menschen abdeckt. Konsequent zu sein ist ebenso wichtig wie Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein, um gute Produkte zu liefern.
Scheuch: Die Branche ist sehr abwechslungsreich, es ist von allem etwas dabei. Kein Tag gleicht dem anderen. Bereichernd finde auch den laufenden Kundenkontakt. Und man kann mit anderen Partnern zusammenarbeiten, denn ich schätze den Austausch mit Branchenkollegen.