Der Immobilienberater Colliers International berichtet in seiner neuen Research-Studie über einen ...deutlichen Anstieg der Verkaufs- und Wiedervermietungs–Transaktionen (kurz SLB=Sale-Lease-Back) auf 6,4 Prozent des Marktanteiles in der Höhe von 3,8 Mrd. Euro, verglichen mit weniger als 3 Prozent Ende 2013.
Während die hohe SLB-Tätigkeit während des Höhepunkts der Finanzkrise in Europa aufzeigt, dass diese Art von Geschäften in der Vergangenheit tendenziell eher antizyklisch waren (vor allem häufig in wirtschaftlich schwierigen Umgebungen), deutet der jüngste Anstieg darauf hin, dass die Wirtschaft nicht das einzige Zugpferd ist sondern auch andere Faktoren mitspielen, wie im neuen „White Paper“ erwähnt.
Traditionell wurden die SLB-Transaktionen vom Bürosektor über die letzten zwei Jahre dominiert, sie umfassten 63 Prozent aller Deals, gefolgt vom Einzelhandelssektor (25 Prozent), Industrie und Logistik (12 Prozent) und Hotels. Der Colliers Bericht prognostiziert nun eine Verschiebung dahingehend, dass vor allem der Industrie- und Logistik-Sektor mit einer wachsenden Nachfrage rechnen kann, wobei abgeschlossene Deals bestimmten Betreibern helfen ihre Präsenz und Transaktionen zu erweitern, anstatt sie zu schrumpfen.
Geografisch gesehen führen Deutschland, Großbritannien und Frankreich die Liste der aktivsten Länder bei SLB-Transaktionen im Bürobereich mit knapp über 50 Prozent an. Dies ist nicht überraschend, waren sie doch bei weitem die liquidesten Anlagemärkte in Europa. Die Schweiz und die nordischen Länder sind ebenfalls sehr stark in der geografischen Darstellung, bedingt durch Bank-Veräußerungen. Während Banken in den letzten beiden Jahren die Hauptquelle der Deals im Bürobereich waren (Gesamt 44 Prozent), waren der Telekommunikations- und der öffentliche Sektor weitere Schlüsselsektoren des bürobasierenden Business, ebenso wie der Fertigungs- und Automobilsektor (13 Prozent).
Bei den SLBs im Industriesektor waren die liquideren europäischen Märkte die aktivsten, gemeinsam mit Großbritannien verzeichneten sie 43 Prozent aller Transaktionen im Jahr 2014, ebenso wie Frankreich, Schweden und Finnland. Es hat auch Aktivitäten im europäischen Produktions- und Vertriebssektor der Benelux-Länder und Deutschland gegeben, jedoch nur einen Deal in Osteuropa – 2014 wurde das Bang and Olufsen Gelände mit 16.400 Quadratmetern in Kopřivnice für die nächsten 15 Jahre an Palmer Capital vermietet.
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