Kaum ein anderer Markt hat in letzter Zeit für so viel Aufmerksamkeit gesorgt wie das Wiener 5-Sterne-Segment. Übersättigung, ...Verdrängung und verschärfter Wettbewerb sind die dominierenden Vokabeln. Um herauszufinden, wie es um den Luxushotelsektor wirklich bestellt ist, hat der Hotelimmobilienspezialist Christie + Co in Kooperation mit dem führenden Anbieter von Benchmarkzahlen STR Global, die bisherige Entwicklung sowie die Aussichten auf dem Wiener 5-Sterne-Parkett in einer aktuellen Studie analysiert.
Derzeit gibt es am Wiener 5-Sterne-Hotelmarkt laut Statistik des Wien Tourismus 21 Betriebe mit insgesamt 4.060 Hotelzimmern. Betrachtet man die Entwicklung dieses Segments, war es lange Zeit ziemlich ruhig in Wien, bis im Jahr 2003 die Eröffnungsrally mit zehn neuen Hotels begann. Das Zimmerangebot stieg seither um knapp 1.300 Zimmer (ca. 47 Prozent). Pro Jahr sind das durchschnittlich knapp 100 Zimmer mehr, ein Wachstum von 3,2 Prozent.
Durch die modernen und gut ausgestatteten Neuzugänge kamen manche bestehende Player unter Zugzwang. „Auch etablierte Häuser mussten nachbessern und modernisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Alleinstellungsmerkmale vieler Hotels, die sich bisher hauptsächlich auf die Lage, die Immobilie oder das F&B-Konzept beschränkt hatten, mussten deutlicher herausgearbeitet werden,“ erklärt Lukas Hochedlinger, Geschäftsführer von Christie + Co in Wien. So wurde etwa das Hilton Vienna Plaza einer Komplettrenovierung unterzogen, das Marriott Vienna hat mit dem neuen Restaurant und F&B-Bereich nachgezogen und auch das InterContinental wird wohl in den nächsten Jahren renoviert werden. Selbst alte Größen wie das Imperial und das Bristol wurden bzw. werden renoviert.
Die befragten Hoteldirektoren gehen davon aus, dass die Neueröffnungen der letzten Jahre das Top-Segment zwar aufgewirbelt haben, mitte lbis langfristig jedoch vom Markt absorbiert würden.
Für Wien als Destination sehen die Hoteliers jedoch Handlungsbedarf, damit die Stadt langfristig für Besucher attraktiv bleibt. Hier hat sich eine Mehrheit für den Ausbau des Flughafens sowie die Erweiterung der Direktflüge in Quellmärkte und Wachstumsregionen ausgesprochen. Als Zukunftsmärkte wurden vor allem China, Indien und Südkorea genannt, auch wenn dies noch einige Jahre dauern kann. Darüber hinaus sind die bereits oft diskutierten Ladenöffnungszeiten ein Thema.
Lukas Hochedlinger: „Auf Basis unserer Analyse sowie der Einschätzung der Top-Player ergibt sich langfristig ein durchwegs positiver Ausblick für den Wiener 5-Sterne-Hotelmarkt. Es bleibt nun zu hoffen, dass sich das Wiener 5-Sterne-Segment, vor allem im Hinblick auf die Zimmerpreise − und auch unabhängig vom Song Contest 2015 − wie ein Phönix aus der Asche erheben wird.“
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