Cobin Claims initiiert Aktion gegen Wienwert
Etwaiges Rücktrittsrecht der Anleiheninhaber Mai 2017:
von Stefan Posch
Nachdem kürzlich die Finanzmarktaufsicht (FMA) ein Verwaltungsstrafverfahren gegen die Wienwert AG eingeleitet hat, könnte das Immobilienunternehmen nun auch zivilrechtlich in die Bredouille kommen. Wie der immoflash in Erfahrung bringen konnte, wird die Plattform für Sammelaktionen Cobin Claims eine Aktion gegen die Wienwert initieren. Oliver Jaindl, Obmann des gemeinnützigen Vereins, der schon mit Sammelaktionen gegen VW und Google Aufmerksamkeit erregte, bestätigte dem immoflash die Rechercheergebnisse. „Wir wünschen Wienwert alles Gute für den wirtschaflichen Erfolg. Dennoch haben unsere rechtlichen internen Prüfungen ergeben, dass wir ein etwaiges Rücktrittsrecht der Inhaber der letzten begebenen Anleihe prüfen“, erklärt Jaindl dem immoflash.
Schon die FMA warf der Wienwert irreführende Werbung im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot der Unternehmensanleihe Mai 2017 der Wienwert AG vor. Laut dem Schreiben hätte das Unternehmen mit dem Schlagwort „Wienwert glänzt mit hervorragenden Bilanzkennzahlen“ das Vorhandensein besonderer Sicherheiten nahe gelegt und das tatsächliche Risiko des Erwerbs der Anleihe, insbesondere dass mit dem Erwerb indirekt eine Investition in die Muttergesellschaft WW Holding AG verbunden ist, nicht hinreichend klargestellt.
Anfang des Jahres wurde die Wienwert neu strukturiert und die unter Eigenkapitalproblemen leidende Wienwert AG in WW Holding umbenannt. Zudem wurde eine neue Wienwert AG als Tochtergesellschaft der Holding gegründet und laut Jahresabschluss der Wienwert AG mit etwa 5 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet, 3,120 Millionen davon als Wert des Markenrechts und 1,845 Millionen Euro als Barmittel. Die WW Holding ging im Juni von einem negativen Eigenkapital von ca. 27,5 Millionen Euro aus. Die Bilanz 2016 wurde bis dato noch nicht veröffentlicht.