Mindestens bis 2019 sinken Renditen stark

Hohe Preise für Büro und Retail - und sie steigen weiter

von Gerhard Rodler

Die Renditen sind derzeit nach wie vor im Absturz. Kaum zu glauben, aber es geht offenbar immer noch tiefer. Und das in ganz Europa.
Nur jeder vierte Immobilieninvestor in Europa geht davon aus, dass der aktuelle Marktzyklus seinen Zenit in Kürze überschreitet und die Immobilienanfangsrenditen bald wieder steigen werden. Die große Mehrheit von 75 Prozent erwartet den Umschwung frühestens für das Jahr 2019, davon 43 Prozent sogar später. Das geht aus der jüngsten Immobilien-Investitionsklimastudie von Union Investment hervor. Für die Studie, die im halbjährlichen Turnus durchgeführt wird, wurden diesmal 168 professionelle Immobilieninvestoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien repräsentativ befragt.
Mit der Erwartung eines anhaltend spätzyklischen Marktumfelds korreliert eine steigende Sicherheitsorientierung, die vor allem dazu führt, dass deutsche und britische Investoren bei höherer Sicherheit eine verminderte Rendite in Kauf nehmen. Die Anlagestrategie "Gleiches Risiko bei geringerer Rendite" verfolgen in Deutschland 71 Prozent und in Großbritannien sogar 74 Prozent der Befragten. Im Vergleich zur vorletzten Umfrage vor einem Jahr ist damit die Erwartungshaltung, dass die Renditen weiterhin massiv sinken werden, sogar nochmals ordentlich gestiegen, nämlich um 15 bzw. 14 Prozentpunkte. In Frankreich ist die Risikoaffinität auch im aktuellen Marktumfeld etwas stärker ausgeprägt. 41 Prozent der Investoren geben an, ein höheres Anlagerisiko einzugehen, um die gleichen Renditeziele wie bisher zu erreichen. Die übrigen 59 Prozent kalkulieren hier ebenfalls mit einer geringeren Rendite bei gleichbleibendem Risiko.
Aufgrund des hohen Preisniveaus in den Nutzungsarten Büro und Einzelhandel verfolgt rund die Hälfte der Befragten dezidierte Ausweichstrategien. Eine besonders hohe Beachtung bei diesen Ausweichbewegungen finden Logistik-, Hotel- und Wohnimmobilien. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung treffen auch spezialisierte Produkte wie Studentenwohnheime und Sozialimmobilien bei den europäischen Investoren auf ein beachtliches Interesse.

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Im Portrait: BIMwelt

RE!N-Prepitch: Die besten Start-ups im Blickpunkt:

von Charles Steiner

Die Digitalisierung schreitet vor allem im Bauwesen voran. Schließlich ist es so möglich, Planer, Entwickler und auch Facility Manager anhand von Daten zusammenzubringen. Damit ist auch effizienteres Bauen möglich, gleichzeitig wird das Potenzial an Planungsfehlern gering gehalten. Das Stichwort: Building Information Modelling, kurz BIM. Diesen Ansatz verfolgt auch das Start-up BIMwelt, das im Rahmen des Real Innovation Network (RE!N)-Pre-Pitch im Zentrum für Virtuelles Engineering des Fraunhofer Instituts in Stuttgart die Jury überzeugen konnte und damit bei der Expo Real im Oktober ihr Produkt präsentieren dürfen.
Das 2015 gegründete Frankfurter Unternehmen geht aber einen Schritt weiter - es verbindet vorhandene Daten mit künstlicher Intelligenz. Man umschreibt das Geschäftsprofil so: "Erzeugung und Pflege virtueller Bauprodukte sowie deren anwenderorientierten Bereitstellung in CAD-Systemen. Vernetzung von Schnittstellen sowie Teilnehmern entlang der gesamten Wertschöpfungskette in einem gemeinsamen parametrischen Gebäudemodell." Durch einen offenen Zugang zu den Informationen, die aus dem Gebäudemodell hervorgehen, sollen Leistungen automatisiert werden, die generierten Informationen können für weiterführende Prozesse um das Gebäude verwendet werden. Die Ziele sind hochgesteckt - BIMwelt will das einzige Bauteilmanagementsystem im BIM-Kontext und die größte anwenderorientierte BIM-Plattform im deutschsprachigen Raum sein, man sieht auch keine Mitbewerber in diesem Zusammenhang. Dafür ist die Zielgruppe in nahezu allen Bereichen der Immobilienwirtschaft zu sehen - Banken, Versicherungen, Developer, Investoren, Assetmanager, Bauteilhersteller, und, und, und... Immerhin: Für das Jahr 2018 strebt man einen Umsatz von 3,8 Millionen Euro an, die von 15 Vollzeitmitarbeitern generiert werden sollen.

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Jože Anderlič steigt in Wien ein

A 1-Telekom-Standort um 82 Millionen erworben

von Gerhard Rodler

Mit dem Entwickler Jože Anderlič hat ein neuer Player Wien geentert. Und zwar keiner, der sich mit Peanuts abgibt. Über seine Reitenburg GmbH hat er den A1-Standort-Immobilie in der Oberen Donaustraße erworben.
Verkäuferin ist die Fondsgesellschaft Deka aus Frankfurt a. M., die das Gebäude seit den 90er Jahren besitzt und an mehrere Mieter, darunter eben die A1 vermietet, hatte. Das Transaktionsvolumen liegt bei 82 Millionen Euro. Das Objekt wurde in eine eigene Projektgesellschaft eingebracht.
Insgesamt umfasst das Objekt eine Nutzfläche von mehr als 31.800 m² und bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten.
Soweit bekannt, soll das Objekt nach (Teil)Freimachung neuen Nutzungen zugeführt werden. Der Developer selbst spricht derzeit von Teilumwidmungen in Richtung Wohnen. Auch ein Hotelprojekt wird derzeit erwogen. Beide Ideen dürften aber - so ist zumindest aus Branchenkreisen zu erfahren - noch relativ unausgegoren sein, insbesonders die Fragen der Umwidmungen.
Dazu der Geschäftsführer der Reitenburg GmbH, der Entwickler Jože Anderlič: "Wir sind äußerst erfreut, einen so interessanten Standort erworben zu haben und wägen dessen Entwicklungsmöglichkeiten derzeit gerade ab. Auf alle Fälle wollen wir konstruktiv mit Gemeinde und Anwohnern zusammenarbeiten. Einige Beispiele in Wien zeigen, dass Großentwicklungen nicht immer leicht sind. Konkret ist ein Hotelkonzept und eine Wohnnutzung im Bereich des Möglichen."
Juristische Vertreter des Käufers waren: Stefan Artner und Klaus Pfeiffer von Dorda Rechtsanwälte sowie Georg Blumauer von B-Legal.

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Signa sichert sich Filetstück in Berlin

90 Meter Büroturm in Mediaspree Berlin geplant

von Gerhard Rodler

Die Signa hat soeben eines der letzten noch verbleibenden, unbebauten Grundstücke im Bereich der Mediaspree in Berlin-Friedrichshain, direkt an der Mercedes-Benz Arena, erworben. Verkäufer war die Anschutz Entertainment Group (AEG), die das neue Stadtquartier entlang der East-Side-Gallery federführend entwickelt hat. Signa wird ein modernes Office-Building von rd. 90 Metern Höhe und einer Bruttogeschossfläche von rd. 50.000 m² mit attraktiven Gastronomie- und Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss errichten. Timo Herzberg, Vorstand von Signa, erklärt: "Berlin hat sich zu einem boomenden Investitionsstandort entwickelt und ist gefragt wie nie zuvor. Neben zahlreichen inländischen Kreativunternehmen zieht es viele ausländische Großunternehmen in die Bundeshauptstadt, die ihre Unternehmenszentralen nach Berlin verlegen. Wir freuen uns, dass wir uns dieses Filetgrundstück in einem der innovativsten Viertel der Stadt sichern konnten, um ein attraktives Landmark Building für renommierte Mieter zu entwickeln." Signa wird ihr Engagement in der deutschen Hauptstadt weiter ausbauen. Die Investitionspipeline für die kommenden Jahre ist mit einem Projektentwicklungsvolumen von mehr als 2 Milliarden Euro prall gefüllt.
Die Berlin Hyp hat die Finanzierung für den Ankauf des Grundstücks begleitet.

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Secondaries im Fokus des Einzelhandels

Retail-Vermietungsmarkt in deutschen Big-10-Städte auf Talfahrt

von Stefan Posch

Einzelhandelsflächen abseits der großen Städte werden in Deutschland immer beliebter. Der Anteil der Big-10-Städten am Retail-Vermietungsmarkt fiel hingegen im Jahresvergleich von 35 Prozent auf aktuell nur mehr 23 Prozent. Insgesamt hat der deutsche Vermietungsmarkt aber, was die Fläche betrifft, eine positive Entwicklung erlebt. Mit 246.900 m² wurden in dem ersten Halbjahr um 10.000 m² mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Das zeigen aktuelle Zahlen des Immobiliendienstleisters Jones Lang Lasalle (JLL).
Unter den Big-10-Städten war die Vermietungsleistung in Berlin (13.400 m²) und Hamburg (12.300 m²) am höchsten. Beide verbesserten sich deutlich im Vergleich zum Vorjahr. Erst mit Abstand und jeweils 7.300 m² folgen Stuttgart und Köln. Allen Metropolen gemein: Sie liegen deutlich unter ihren 5-Jahresschnitten. Das gilt insbesondere für München mit 5.400 m² (5-Jahresschnitt: 19.300 m²), Düsseldorf mit 4.300 m² (16.400 m²) und Frankfurt mit 4.000 m² (23.100 m²).
Standorte, die von dieser Entwicklung profitierten, waren etwa Münster, Bielefeld, Wiesbaden oder Gießen, die im ersten Halbjahr Ergebnisse zwischen 3.200 m² und 9.500 m² erzielten.
"Die Standorte jenseits der Big 10 sind seit geraumer Zeit im Fokus der Expansionsmanager", erklärt Dirk Wichner, Head of Retail Leasing JLL Germany. Das hänge damit zusammen, dass in den 1A-Lagen der Big 10 die Mieten in den vergangenen Jahren deutlich stärker als die Umsätze gestiegen seien. "Wer dort vertreten ist, muss mittlerweile einen starken Druck auf die Marge aushalten - und das wollen und können immer weniger", führt Wichner weiter aus.

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Kirche kauft Büro beim Millennium Tower

Verkäufer ist TH Real Estate

von Gerhard Rodler

Eigentlich hatte Georg Stumpf schon bei der Projektierung des Millennium Towers ein Auge auf das Büroobjekt aus dem Jahr 1964 geworfen. Angedacht war kurz, auch dieses Objekt in die Millennium City einzubinden. Das hatte sich dann aber zerschlagen und letztlich war das Objekt in das Sondervermögen der Warburg-HIH Invest Real Estate gewandert, für das TH Real Estate als Asset Manager fungiert.
Diese hat das Bürohaus nun an eine der Kirche nahestehende Institution verkauft. Wie bei Deals mit der Kirche üblich, wurde eine umfassende Vertraulichkeit vereinbart. Neben dem Kaufpreis - der jedenfalls über dem festgestellten Verkehrswert gelegen ist - wurde nicht einmal der exakte Name des Erwerbes veröffentlicht.
Das 1964 errichtete Büroobjekt verfügt über eine Gesamtmietfläche von ca. 11.000 m² und wurde mehrmals umfassend modernisiert und erweitert. Es befindet sich in zentraler Lage im Wiener Gemeindebezirk Brigittenau in unmittelbarer Nähe zum Donauufer und ist über die Wehlistraße und den Handelskai zugänglich. Die U-Bahnstation der U6 "Handelskai" liegt daneben.
"Büroobjekte in Wien sind im derzeitigen Marktumfeld besonders nachgefragt. Entsprechend konnten wir die Immobilie während der Haltedauer gewinnbringend über dem Verkehrswert veräußern", so David Moese, Managing Director von TH Real Estate in Österreich. "Der Verkauf unterstreicht die Fähigkeit unseres Asset Managements, den Immobilieninvestmentzyklus erfolgreich für unsere Kunden zum Ende zu bringen."

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IG zieht positive Bilanz 2016

Gewinn durch Einmaleffekte verdoppelt:

von Stefan Posch

Die IG Immobilien konnte ihren Bilanzgewinn im Geschäftsjahr 2016 auf 17,036 Millionen Euro verdoppeln. Grund für den hohen Gewinnsprung sind vor allem Einmaleffekte. So verkaufte die Nationalbanktochter im vergangenem Jahr ihren 25-Prozent-Anteil des Projektes Marina Tower sowie Wohnungen in der Döblinger Hauptstraße. Zudem sorgten Aufwertungen des Immobilienbestandes für eine Erhöhung des Bilanzgewinnes. Im Einkaufszentrum City Center Amstetten habe beispielsweise ein umfassendes Refurbishment, bei dem 2016 in einem ersten Schritt die Parkgaragen erneuert wurden, gestartet, heißt es in einer Aussendung. In Amsterdam hätten zudem Gewerbeflächen umgewidmet und in Serviced Apartments umgebaut werden können.
Das Immobilien-Portfolio aus 34 Eigenimmobilien hatte zum Jahresende 2016 einen Verkehrswert von 737 Millionen Euro. Das bedeutet eine Steigerung um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Umsätze blieben mit 58,338 Millionen Euro stabil (2015: 59,630 Millionen Euro).
"Unsere Erwartungen an das Geschäftsjahr 2016 haben sich sehr gut erfüllt. Unsere Objekte performen national und international überdurchschnittlich gut und der Verkehrswert unseres Immobilienportfolios ist deutlich gestiegen. Das große Vertrauen unserer Kunden bildete sich im Vorjahr auch in einem beeindruckenden Vermietungsgrad von 96 Prozent ab", so die Geschäftsführer von IG Immobilien, Hermann Klein und Karin Assem-Honsik, in einer Aussendung.

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Weniger Leerstand in Green Buildings

Untersuchung sieht finanzielle Vorteile dank Nachhaltigkeit

von Stefan Posch

Das Thema Nachhaltigkeit hat schon längst die Immobilienwirtschaft erreicht. Schließlich wird laut dem kürzlich veröffentlichten "Energy Outlook" des Energieunternehmens BP weltweit 40 Prozent der Energie für den Betrieb von Gebäuden verbraucht. Doch die Entscheidung für ein Green Building kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern kann auch finanzielle Vorteile bringen. Zu diesem Schluss kommt das Weißbuch "Nachhaltigkeit" des Investmentmanagers LaSalle.
Die positiven Eigenschaften, die Green Buildings mit sich bringen sind demnach vielfältig. So sieht die Untersuchung bei nachhaltige Gebäuden ein niedrigeres Leerstands- und Investitionsrisiko, eine einfachere und günstigere Finanzierung und eine langfristig bessere Performance. Zudem würden Green Buildings als liquider als herkömmliche Immobilien gelten und auch eher Mieter mit hoher Bonität anziehen.
Der Studie zufolge sind nur wenige Investoren bereit, auf Erträge zu verzichten bzw. Risiken zu erhöhen, um die Umweltfreundlichkeit ihrer Gebäude zu verbessern. Ein wachsender Anteil an Investoren von Fondsmanagern und REIT-CEOs würden aber fordern, über Fortschritte bei der Erstellung und Erfüllung von Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen informiert zu werden. Demnach verstärkt sich mehr und mehr die Auffassung, dass Investitionen in Nachhaltigkeit oft die finanzielle Performance auf Asset- und Portfolioebene verbessern.
"Die steigende Nachfrage nach Nachhaltigkeits- und Resilienzeigenschaften bei Gebäuden ist sowohl auf regulatorische Einflüsse als auch auf Marktkräfte zurückzuführen. Solche Faktoren sollten im Rahmen von Investitionsanalysen von Portfolios und Immobilien vermehrt berücksichtigt werden", empfiehlt Jacques Gordon, Global Head of Research & Strategy bei LaSalle.

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A 1-Telekom-Standort um 82 Millionen erworben

Jože Anderlič steigt in Wien ein

von Gerhard Rodler

Mit dem Ent­wick­ler Jože An­der­lič hat ein neu­er Play­er Wien ge­en­tert. Und zwar kei­ner, der sich mit Pea­nuts ab­gibt. Über sei­ne Rei­ten­burg GmbH hat er den A1-Stand­ort-Im­mo­bi­lie in der Obe­ren Do­nau­stra­ße er­wor­ben.
Ver­käu­fe­rin ist die Fonds­ge­sell­schaft De­ka aus Frank­furt a. M., die das Ge­bäu­de seit den 90er Jah­ren be­sitzt und an meh­re­re Mie­ter, dar­un­ter eben die A1 ver­mie­tet, hat­te. Das Trans­ak­ti­ons­vo­lu­men liegt bei 82 Mil­lio­nen Eu­ro. Das Ob­jekt wur­de in ei­ne ei­ge­ne Pro­jekt­ge­sell­schaft ein­ge­bracht.
Ins­ge­samt um­fasst das Ob­jekt ei­ne Nutz­flä­che von mehr als 31.800 m² und bie­tet vie­le Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten.
So­weit be­kannt, soll das Ob­jekt nach (Teil)Frei­ma­chung neu­en Nut­zun­gen zu­ge­führt wer­den. Der De­ve­l­oper selbst spricht der­zeit von Teil­um­wid­mun­gen in Rich­tung Woh­nen. Auch ein Ho­tel­pro­jekt wird der­zeit er­wo­gen. Bei­de Ide­en dürf­ten aber - so ist zu­min­dest aus Bran­chen­krei­sen zu er­fah­ren - noch re­la­tiv un­aus­ge­go­ren sein, ins­be­son­ders die Fra­gen der Um­wid­mun­gen.
Da­zu der Ge­schäfts­füh­rer der Rei­ten­burg GmbH, der Ent­wick­ler Jože An­der­lič: "Wir sind äu­ßerst er­freut, ei­nen so in­ter­es­san­ten Stand­ort er­wor­ben zu ha­ben und wä­gen des­sen Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten der­zeit ge­ra­de ab. Auf al­le Fäl­le wol­len wir kon­struk­tiv mit Ge­mein­de und An­woh­nern zu­sam­men­ar­bei­ten. Ei­ni­ge Bei­spie­le in Wien zei­gen, dass Gro­ß­ent­wick­lun­gen nicht im­mer leicht sind. Kon­kret ist ein Ho­tel­kon­zept und ei­ne Wohn­nut­zung im Be­reich des Mög­li­chen."
Ju­ris­ti­sche Ver­tre­ter des Käu­fers wa­ren: Ste­fan Art­ner und Klaus Pfeif­fer von Dor­da Rechts­an­wäl­te so­wie Ge­org Blu­mau­er von B-Le­gal.

90 Meter Büroturm in Mediaspree Berlin geplant

Signa sichert sich Filetstück in Berlin

von Gerhard Rodler

Die Si­gna hat so­eben ei­nes der letz­ten noch ver­blei­ben­den, un­be­bau­ten Grund­stü­cke im Be­reich der Me­di­a­s­pree in Ber­lin-Fried­richs­hain, di­rekt an der Mer­ce­des-Benz Are­na, er­wor­ben. Ver­käu­fer war die An­schutz En­ter­tain­ment Group (AEG), die das neue Stadt­quar­tier ent­lang der East-Si­de-Gal­le­ry fe­der­füh­rend ent­wi­ckelt hat. Si­gna wird ein mo­der­nes Of­fice-Buil­ding von rd. 90 Me­tern Hö­he und ei­ner Brut­to­ge­schoss­flä­che von rd. 50.000 m² mit at­trak­ti­ven Gas­tro­no­mie- und Ein­zel­han­dels­flä­chen im Erd­ge­schoss er­rich­ten. Ti­mo Herz­berg, Vor­stand von Si­gna, er­klärt: "Ber­lin hat sich zu ei­nem boo­men­den In­ves­ti­ti­ons­stand­ort ent­wi­ckelt und ist ge­fragt wie nie zu­vor. Ne­ben zahl­rei­chen in­län­di­schen Krea­ti­v­un­ter­neh­men zieht es vie­le aus­län­di­sche Groß­un­ter­neh­men in die Bun­des­haupt­stadt, die ih­re Un­ter­neh­mens­zen­tra­len nach Ber­lin ver­le­gen. Wir freu­en uns, dass wir uns die­ses Fi­let­grund­stück in ei­nem der in­no­va­tivs­ten Vier­tel der Stadt si­chern konn­ten, um ein at­trak­ti­ves Land­mark Buil­ding für re­nom­mier­te Mie­ter zu ent­wi­ckeln." Si­gna wird ihr En­ga­ge­ment in der deut­schen Haupt­stadt wei­ter aus­bau­en. Die In­ves­ti­ti­ons­pipe­line für die kom­men­den Jah­re ist mit ei­nem Pro­jekt­ent­wick­lungs­vo­lu­men von mehr als 2 Mil­li­ar­den Eu­ro prall ge­füllt.
Die Ber­lin Hyp hat die Fi­nan­zie­rung für den An­kauf des Grund­stücks be­glei­tet.
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Retail-Vermietungsmarkt in deutschen Big-10-Städte auf Talfahrt

Secondaries im Fokus des Einzelhandels

von Stefan Posch

Ein­zel­han­dels­flä­chen ab­seits der gro­ßen Städ­te wer­den in Deutsch­land im­mer be­lieb­ter. Der An­teil der Big-10-Städ­ten am Re­tail-Ver­mie­tungs­markt fiel hin­ge­gen im Jah­res­ver­gleich von 35 Pro­zent auf ak­tu­ell nur mehr 23 Pro­zent. Ins­ge­samt hat der deut­sche Ver­mie­tungs­markt aber, was die Flä­che be­trifft, ei­ne po­si­ti­ve Ent­wick­lung er­lebt. Mit 246.900 m² wur­den in dem ers­ten Halb­jahr um 10.000 m² mehr um­ge­setzt als im Vor­jah­res­zeit­raum. Das zei­gen ak­tu­el­le Zah­len des Im­mo­bi­li­en­dienst­leis­ters Jo­nes Lang La­sal­le (JLL).
Un­ter den Big-10-Städ­ten war die Ver­mie­tungs­leis­tung in Ber­lin (13.400 m²) und Ham­burg (12.300 m²) am höchs­ten. Bei­de ver­bes­ser­ten sich deut­lich im Ver­gleich zum Vor­jahr. Erst mit Ab­stand und je­weils 7.300 m² fol­gen Stutt­gart und Köln. Al­len Me­tro­po­len ge­mein: Sie lie­gen deut­lich un­ter ih­ren 5-Jah­res­schnit­ten. Das gilt ins­be­son­de­re für Mün­chen mit 5.400 m² (5-Jah­res­schnitt: 19.300 m²), Düs­sel­dorf mit 4.300 m² (16.400 m²) und Frank­furt mit 4.000 m² (23.100 m²).
Stand­or­te, die von die­ser Ent­wick­lung pro­fi­tier­ten, wa­ren et­wa Müns­ter, Bie­le­feld, Wies­ba­den oder Gie­ßen, die im ers­ten Halb­jahr Er­geb­nis­se zwi­schen 3.200 m² und 9.500 m² er­ziel­ten.
"Die Stand­or­te jen­seits der Big 10 sind seit ge­rau­mer Zeit im Fo­kus der Ex­pan­si­ons­ma­na­ger", er­klärt Dirk Wich­ner, Head of Re­tail Lea­sing JLL Ger­ma­ny. Das hän­ge da­mit zu­sam­men, dass in den 1A-La­gen der Big 10 die Mie­ten in den ver­gan­ge­nen Jah­ren deut­lich stär­ker als die Um­sät­ze ge­stie­gen sei­en. "Wer dort ver­tre­ten ist, muss mitt­ler­wei­le ei­nen star­ken Druck auf die Mar­ge aus­hal­ten - und das wol­len und kön­nen im­mer we­ni­ger", führt Wich­ner wei­ter aus.

Verkäufer ist TH Real Estate

Kirche kauft Büro beim Millennium Tower

von Gerhard Rodler

Ei­gent­lich hat­te Ge­org Stumpf schon bei der Pro­jek­tie­rung des Mill­en­ni­um Towers ein Au­ge auf das Bü­ro­ob­jekt aus dem Jahr 1964 ge­wor­fen. An­ge­dacht war kurz, auch die­ses Ob­jekt in die Mill­en­ni­um Ci­ty ein­zu­bin­den. Das hat­te sich dann aber zer­schla­gen und letzt­lich war das Ob­jekt in das Son­der­ver­mö­gen der War­burg-HIH In­vest Re­al Es­ta­te ge­wan­dert, für das TH Re­al Es­ta­te als As­set Ma­na­ger fun­giert.
Die­se hat das Bü­ro­haus nun an ei­ne der Kir­che na­he­ste­hen­de In­sti­tu­ti­on ver­kauft. Wie bei Deals mit der Kir­che üb­lich, wur­de ei­ne um­fas­sen­de Ver­trau­lich­keit ver­ein­bart. Ne­ben dem Kauf­preis - der je­den­falls über dem fest­ge­stell­ten Ver­kehrs­wert ge­le­gen ist - wur­de nicht ein­mal der ex­ak­te Na­me des Er­wer­bes ver­öf­fent­licht.
Das 1964 er­rich­te­te Bü­ro­ob­jekt ver­fügt über ei­ne Ge­samt­miet­flä­che von ca. 11.000 m² und wur­de mehr­mals um­fas­send mo­der­ni­siert und er­wei­tert. Es be­fin­det sich in zen­tra­ler La­ge im Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk Bri­git­ten­au in un­mit­tel­ba­rer Nä­he zum Do­nau­ufer und ist über die Weh­li­stra­ße und den Han­dels­kai zu­gäng­lich. Die U-Bahn­sta­ti­on der U6 "Han­dels­kai" liegt da­ne­ben.
"Bü­ro­ob­jek­te in Wien sind im der­zei­ti­gen Markt­um­feld be­son­ders nach­ge­fragt. Ent­spre­chend konn­ten wir die Im­mo­bi­lie wäh­rend der Hal­te­dau­er ge­winn­brin­gend über dem Ver­kehrs­wert ver­äu­ßern", so Da­vid Moe­se, Ma­na­ging Di­rec­tor von TH Re­al Es­ta­te in Ös­ter­reich. "Der Ver­kauf un­ter­streicht die Fä­hig­keit un­se­res As­set Ma­nage­ments, den Im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­zy­klus er­folg­reich für un­se­re Kun­den zum En­de zu brin­gen."
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Gewinn durch Einmaleffekte verdoppelt:

IG zieht positive Bilanz 2016

von Stefan Posch

Die IG Im­mo­bi­li­en konn­te ih­ren Bi­lanz­ge­winn im Ge­schäfts­jahr 2016 auf 17,036 Mil­lio­nen Eu­ro ver­dop­peln. Grund für den ho­hen Ge­winn­sprung sind vor al­lem Ein­mal­ef­fek­te. So ver­kauf­te die Na­tio­nal­bank­toch­ter im ver­gan­ge­nem Jahr ih­ren 25-Pro­zent-An­teil des Pro­jek­tes Ma­ri­na Tower so­wie Woh­nun­gen in der Dö­blin­ger Haupt­stra­ße. Zu­dem sorg­ten Auf­wer­tun­gen des Im­mo­bi­li­en­be­stan­des für ei­ne Er­hö­hung des Bi­lanz­ge­win­nes. Im Ein­kaufs­zen­trum Ci­ty Cen­ter Am­stet­ten ha­be bei­spiels­wei­se ein um­fas­sen­des Re­fur­bish­ment, bei dem 2016 in ei­nem ers­ten Schritt die Park­ga­ra­gen er­neu­ert wur­den, ge­star­tet, heißt es in ei­ner Aus­sen­dung. In Ams­ter­dam hät­ten zu­dem Ge­wer­be­flä­chen um­ge­wid­met und in Ser­viced Apart­ments um­ge­baut wer­den kön­nen.
Das Im­mo­bi­li­en-Port­fo­lio aus 34 Ei­gen­im­mo­bi­li­en hat­te zum Jah­res­en­de 2016 ei­nen Ver­kehrs­wert von 737 Mil­lio­nen Eu­ro. Das be­deu­tet ei­ne Stei­ge­rung um 3,6 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr. Die Um­sät­ze blie­ben mit 58,338 Mil­lio­nen Eu­ro sta­bil (2015: 59,630 Mil­lio­nen Eu­ro).
"Un­se­re Er­war­tun­gen an das Ge­schäfts­jahr 2016 ha­ben sich sehr gut er­füllt. Un­se­re Ob­jek­te per­for­men na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal über­durch­schnitt­lich gut und der Ver­kehrs­wert un­se­res Im­mo­bi­li­en­port­fo­li­os ist deut­lich ge­stie­gen. Das gro­ße Ver­trau­en un­se­rer Kun­den bil­de­te sich im Vor­jahr auch in ei­nem be­ein­dru­cken­den Ver­mie­tungs­grad von 96 Pro­zent ab", so die Ge­schäfts­füh­rer von IG Im­mo­bi­li­en, Her­mann Klein und Ka­rin As­sem-Hon­sik, in ei­ner Aus­sen­dung.

Untersuchung sieht finanzielle Vorteile dank Nachhaltigkeit

Weniger Leerstand in Green Buildings

von Stefan Posch

Das The­ma Nach­hal­tig­keit hat schon längst die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft er­reicht. Schließ­lich wird laut dem kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten "En­er­gy Out­look" des En­er­gie­un­ter­neh­mens BP welt­weit 40 Pro­zent der En­er­gie für den Be­trieb von Ge­bäu­den ver­braucht. Doch die Ent­schei­dung für ein Green Buil­ding kommt nicht nur der Um­welt zu­gu­te, son­dern kann auch fi­nan­zi­el­le Vor­tei­le brin­gen. Zu die­sem Schluss kommt das Weiß­buch "Nach­hal­tig­keit" des In­vest­ment­ma­na­gers La­Sal­le.
Die po­si­ti­ven Ei­gen­schaf­ten, die Green Buil­dings mit sich brin­gen sind dem­nach viel­fäl­tig. So sieht die Un­ter­su­chung bei nach­hal­ti­ge Ge­bäu­den ein nied­ri­ge­res Leer­stands- und In­ves­ti­ti­ons­ri­si­ko, ei­ne ein­fa­che­re und güns­ti­ge­re Fi­nan­zie­rung und ei­ne lang­fris­tig bes­se­re Per­for­mance. Zu­dem wür­den Green Buil­dings als li­qui­der als her­kömm­li­che Im­mo­bi­li­en gel­ten und auch eher Mie­ter mit ho­her Bo­ni­tät an­zie­hen.
Der Stu­die zu­fol­ge sind nur we­ni­ge In­ves­to­ren be­reit, auf Er­trä­ge zu ver­zich­ten bzw. Ri­si­ken zu er­hö­hen, um die Um­welt­freund­lich­keit ih­rer Ge­bäu­de zu ver­bes­sern. Ein wach­sen­der An­teil an In­ves­to­ren von Fonds­ma­na­gern und REIT-CE­Os wür­den aber for­dern, über Fort­schrit­te bei der Er­stel­lung und Er­fül­lung von Um­welt- und Nach­hal­tig­keits­zie­len in­for­miert zu wer­den. Dem­nach ver­stärkt sich mehr und mehr die Auf­fas­sung, dass In­ves­ti­tio­nen in Nach­hal­tig­keit oft die fi­nan­zi­el­le Per­for­mance auf As­set- und Port­fo­li­o­ebe­ne ver­bes­sern.
"Die stei­gen­de Nach­fra­ge nach Nach­hal­tig­keits- und Resi­li­en­zei­gen­schaf­ten bei Ge­bäu­den ist so­wohl auf re­gu­la­to­ri­sche Ein­flüs­se als auch auf Markt­kräf­te zu­rück­zu­füh­ren. Sol­che Fak­to­ren soll­ten im Rah­men von In­ves­ti­ti­ons­ana­ly­sen von Port­fo­li­os und Im­mo­bi­li­en ver­mehrt be­rück­sich­tigt wer­den", emp­fiehlt Jac­ques Gor­don, Glo­bal Head of Re­se­arch & Stra­te­gy bei La­Sal­le.
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Gute Gründe für Wohnbau

Der Wohn­bau in den Städ­ten ist vom Grund­stücks­man­gel ge­prägt. Die Prei­se für Bau­land schie­ßen in die Hö­he und die Ren­di­ten sind im Fal­len. Ge­baut wird trotz­dem. Es wird in den ös­ter­rei­chi­schen Bal­lungs­zen­tren ge­baut, aber noch im­mer zu we­nig. Ein Pro­blem, das sich schon seit Jah­ren auf die Wohn­im­mo­bi­li­en­prei­se aus­wirkt. Ein Grund für den Woh­nungs­man­gel sind die zu we­nig vor­han­de­nen Grund­stü­cke. Lö­sungs­an­sät­ze gibt es ei­ni­ge, der Weis­heit letz­ter Schluss fehlt aber wei­ter­hin. "Ich glau­be es gibt nie­man­den, der kein Pro­blem da­mit hat", sagt An­dre­as Hol­ler, Ge­schäfts­füh­rer Pro­per­ty De­ve­lop­ment der Bu­wog, über die Schwie­rig­keit, in Wien Bau­land zu ak­qui­rie­ren. Zu dem Grund­stücks­man­gel kommt zu­dem ein Zu­zug, des­sen En­de sich nicht ab­se­hen lässt. "In Wien gibt es im Ge­gen­satz zu Ham­burg oder Ber­lin nur we­nig Flä­chen, und wenn, dann nicht in der nö­ti­gen Grö­ße", so Hol­ler wei­ter. Für Hol­ler ist des­we­gen ei­ne Nach­ver­dich­tung "ein gro­ßes The­ma". Auch Hans- Pe­ter Weiss, Vor­stand der ARE, sieht bei der Nach­ver­dich­tung ei­ne mög­li­che Lö­sung. "Die Preis­stei­ge­rung der städ­ti­schen Grund­stü­cke, ins­be­son­de­re in Wien, aber auch in den an­de­ren Lan­des­haupt­städ­ten, hat in den letz­ten Jah­ren zu ei­ner ste­ti­gen Ver­teue­rung von Wohn­raum ge­führt. Da­von be­trof­fen sind na­he­zu al­le La­gen. Die Ver­dich­tung wird da­her in Zu­kunft ei­ne be­deu­ten­de Rol­le spie­len", so Weiss. Ein Bei­spiel für die stei­gen­den Grund­stücks­prei­se ist die See­stadt As­pern. Laut Hol­ler ha­ben sich die Prei­se seit 2012 ver­dop­pelt, und die See­stadt ist da kei­ne Aus­nah­me. Am Haupt­bahn­hof hät­ten sich die Grund­stücks­prei­se im glei­chen Zeit­raum so­gar ver­vier­facht, er­zählt Hol­ler. "In Wien wer­den mitt­ler­wei­le so­gar un­ter­durch­schnitt­li­che Lie­gen­schaf­ten über 1.000 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter Nutz­flä­che an­ge­bo­ten", sieht auch Heinz Fletz­ber­ger, Vor­stand der SÜBA Bau und Bau­be­treu­ung AG, ei­ne Preis­stei­ge­rung bei Grund­stü­cken in ho­hem Aus­maß. [ci­te1] Leist­ba­rer Wohn­raum Die Grund­stücks­prei­se ma­chen den Bau von dem von Me­di­en, Po­li­tik und Ge­sell­schaft ge­for­der­ten güns­ti­gen Wohn­raum fast un­mög­lich. "Wir be­fin­den uns ak­tu­ell beim The­ma "leist­ba­res Woh­nen" in ei­ner Sack­gas­se!", gibt Fletz­ber­ger zu be­den­ken. Durch die ho­he Nach­fra­ge sei­en die Lie­gen­schafts­prei­se "ins Un­er­mess­li­che ge­stie­gen". Par­al­lel da­zu sei­en die Bau­trä­ger auch mit er­höh­ten Bau­kos­ten auf­grund der gu­ten Aus­las­tung der Bau­fir­men kon­fron­tiert, so Fletz­ber­ger wei­ter. "Kern­the­ma ist leist­ba­rer Wohn­raum, auch im frei­fi­nan­zier­ten Be­reich", ist Hol­ler trotz­dem über­zeugt. Die Bu­wog hat kürz­lich in der See­stadt As­pern mit dem Bau des Pro­jek­tes "See See" ge­star­tet, zwei von drei Wohn­ge­bäu­den sind da­bei der Ka­te­go­rie leist­ba­res Woh­nen zu­zu­ord­nen. Für Hol­ler be­ginnt "wirt­schaft­lich leist­ba­rer Wohn­raum" bei knapp über 3.000 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter. Die Bu­wog hat das Grund­stück für das Pro­jekt aber schon er­stan­den, als die Prei­se in der See­stadt noch mo­de­rat wa­ren. Doch wie kann man den be­nö­tig­ten leist­ba­ren Wohn­raum auch in Zu­kunft schaf­fen? Hol­ler sieht auch die Po­li­tik ge­for­dert. Zum ei­nem müs­se mehr Bau­land mo­bi­li­siert wer­den. "Man kann aber nicht auf ei­nem Acker bau­en, wo es kei­ne In­fra­struk­tur gibt", schränkt Hol­ler ein. Auch Fletz­ber­ger sieht po­li­ti­schen Hand­lungs­be­darf: "Die drin­gend not­wen­di­ge und sei­tens der Po­li­tik ver­spro­che­ne Be­schleu­ni­gung der Bau­be­wil­li­gungs- bzw. Um­wid­mungs­ver­fah­ren wur­de bis da­to nicht um­ge­setzt - die Pro­ble­ma­tik ist al­so groß­teils haus­ge­macht", so der SÜBA-Vor­stand. Hol­ler kann sich auch ei­ne ei­ge­ne Wid­mung für leist­ba­ren Wohn­raum vor­stel­len. Ein Pro­blem ist auch, dass be­reits ge­wid­me­te Grund­stü­cke nicht be­baut wer­den. "Es gibt ei­ni­ge Spe­ku­lan­ten, die das ma­chen. Da kann man Maß­nah­men set­zen", so Hol­ler. Das Land Salz­burg wird et­wa vor­au­sicht­lich (Stand Re­dak­ti­ons­schluss) zu­künf­tig Bau­be­wil­li­gun­gen auf zehn Jah­re be­fris­ten. Zu­dem muss für be­reits ge­wid­me­tes Bau­land, das nicht be­baut wird, nach fünf Jah­ren ei­ne Ab­ga­be an die Ge­mein­de be­zahlt wer­den. [ci­te2] Bau­recht We­gen der ho­hen Grund­stücks­kos­ten sind auch Bau­rechts­mo­del­le im­mer mehr im Kom­men. "Der Vor­teil ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung im Bau­recht liegt ganz klar im Preis. Da der An­teil an den Grund­stücks­kos­ten weg­fällt, kön­nen die Ob­jek­te deut­lich güns­ti­ger an die Kun­den wei­ter­ge­ge­ben wer­den", er­klärt An­dre­as Be­sen­böck, Spre­cher der Wie­ner Kom­fort­woh­nun­gen, die der­zeit ein Pro­jekt in der Jä­ger­stra­ße im 20. Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk mit die­sem Mo­dell rea­li­siert. Das Pro­jekt ist ak­tu­ell mit ei­nem Bau­recht von 100 Jah­ren ver­se­hen. "Je­doch ha­ben wir be­reits ei­ne schrift­li­che Zu­sa­ge für ei­ne Ver­län­ge­rungs­mög­lich­keit um wei­te­re 100 Jah­re. Wir spre­chen al­so von ei­nem sehr lan­gen Zeit­raum", so Be­sen­böck. Da­durch wür­de man bei der Wert­ent­wick­lung in den kom­men­den Jahr­zehn­ten kei­ne Un­ter­schie­de zu an­de­ren Pro­jek­ten se­hen. Hans-Pe­ter Weiss sieht das Pro­blem der stei­gen­den Grund­stücks­prei­se mit dem Bau­rechts­mo­dell aber nicht ge­löst. Denn bei der Be­rech­nung des Bau­rechts­zin­ses wer­de der ak­tu­el­le Ver­kehrs­wert als Be­rech­nungs­grund­la­ge her­an­ge­zo­gen. Bau­en nach oben Sind Grund­stü­cke Man­gel­wa­re, wä­re es auch ei­ne Lö­sung, in die Hö­he zu bau­en. Hol­ler sieht auch ei­nen po­li­ti­schen Wil­len da­zu, das in Wien zu er­mög­li­chen, und ei­ni­ge Wohn­tür­me be­fin­den sich ge­ra­de in Pla­nung, wie et­wa der 150 Me­ter ho­he Wohn­turm Da­nu­be Flats, der S+B Grup­pe oder das Groß­pro­jekt TrIIIple, ein Ge­mein­schafts­pro­jekt von ARE und Sora­via. Doch auch in an­de­ren Bal­lungs­zen­tren, wie et­wa in Linz, ent­ste­hen der­zeit ver­mehrt Hoch­häu­ser, die für mehr Wohn­raum sor­gen sol­len. Auch Paul Öl­lin­ger, Ge­schäfts­füh­rer der amb Hol­ding, sieht Wohn­tür­me als "ab­so­lut rich­ti­ge Mög­lich­keit" an. "Es ge­hört nur städ­te­bau­lich ko­or­di­niert. In Wien funk­tio­niert das ganz gut", so Öl­lin­ger. An­dre­as Hol­ler sieht auch bei der Um­wid­mung von Ge­wer­be­flä­chen ei­ne Mög­lich­keit, neu­en Wohn­raum zu schaf­fen. Die Bu­wog plant et­wa ein gro­ßes Wohn­pro­jekt auf den ehe­ma­li­gen Uni­le­ver­grün­den in der Brei­ten­fur­ter Stra­ße im 23. Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk. Nach­ver­dich­tung mit Dach­ge­schoß­aus­bau­ten Ein wei­te­rer Weg der Ver­dich­tung sind Dach­ge­schoß­aus­bau­ten. Doch Öl­lin­ger sieht zu­min­dest bei klas­si­schen Alt­bau­ten nur ei­ne be­schränk­te Mög­lich­keit, die Nach­fra­ge da­mit zu stil­len. "Das sind kei­ne Woh­nun­gen, die die Mas­se braucht", so Öl­lin­ger, des­sen amb Hol­ding ge­ra­de drei ex­klu­si­ve Dach­ge­schoss-Mai­so­net­ten im Wie­ner Frei­haus­vier­tel na­he der Karls­kir­che fer­tig­stellt. In ei­nem durch­schnitt­li­chen Wohn­be­zirk wür­de sich der Auf­wand auch nicht rech­nen. Po­ten­zi­al, um dem Wohn­raum­man­gel zu be­geg­nen, sieht Öl­lin­ger hin­ge­gen bei Dach­ge­schoß­aus­bau­ten bei Ge­mein­de­bau­woh­nun­gen. Ein wei­te­rer Trend in den Bal­lungs­zen­tren geht Rich­tung klei­ne­re Wohn­ein­hei­ten, auch in Ko­mi­na­ti­on mit Ge­mein­schafts­räu­men. "Die Grund­ris­se wer­den ef­fi­zi­en­ter", er­klärt Öl­lin­ger. Ge­mein­schafts­räu­me hält der Im­mo­bi­li­en­pro­fi für "char­mant", doch "Freun­de sucht man sich aus, Nach­barn eher we­ni­ger", gibt Öl­lin­ger zu be­den­ken. [ci­te3] Aus­wei­chen ins Um­land Ei­ne an­de­rer Lö­sungs­an­satz, dem Man­gel an städ­ti­schen Bau­grün­den zu ent­ge­hen, ist es, auf das Um­land aus­zu­wei­chen. Dass das den Preis­druck et­wa in Wien ab­fe­dern kann, glaubt Hol­ler aber nicht: "Das Aus­wei­chen auf das Um­land ist kei­ne Lö­sung. Das ist ein an­de­rer Markt." Auch Hans-Pe­ter Weiss sieht die Aus­brei­tung nur be­dingt als Lö­sung an: "Der ver­stärk­te Woh­nungs­bau in Um­land­ge­mein­den gro­ßer Bal­lungs­zen­tren kann das Pro­blem stei­gen­der Prei­se nur be­dingt lö­sen, und auch nur dann, wenn ver­stärkt in die In­fra­struk­tur in­ves­tiert wird, was aber zu wei­te­ren Kos­ten führt, die sei­tens der öf­fent­li­chen Hand auf die Bau­trä­ger bzw. Woh­nungs­käu­fer um­ge­legt wer­den müs­sen." Chris­toph Schäf­fer, Vor­stands­vor­sit­zen­der der NOE Im­mo­bi­li­en De­ve­lop­ment AG (NID), sieht da­bei zu­min­dest ei­ne Stra­te­gie. "Bil­li­ger ist es in Wien aber noch nie ge­wor­den", ist auch Schäf­fer skep­tisch, dass die ver­mehr­te Bau­tä­tig­keit im Um­land die Prei­se in Wien drü­cken könn­te. Hol­ler sieht als Grund auch die hei­mi­sche Men­ta­li­tät. "Der Wie­ner ist nicht be­reit, zu gro­ße We­ge zu­rück­zu­le­gen. Al­les über ei­ne hal­be Stun­de ist zu weit", er­klärt Hol­ler. Öl­lin­ger for­dert des­we­gen auch ei­nen Aus­bau der öf­fent­li­chen Ver­kehr­ver­bin­dun­gen in das Um­land der Städ­te. "Es gibt kei­nen Grund, au­ßer der Po­li­tik, et­wa die U4 nicht bis nach Klos­ter­neu­burg zu ver­län­gern", nennt Öl­lin­ger ein Bei­spiel. So­gar die Glei­se wä­ren schon vor­han­den. "Die öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel spie­len da­bei ei­ne zen­tra­le Rol­le", sieht auch An­dre­as Be­sen­böck die Er­reich­bar­keit als ent­schei­dend an. Nur mit ei­ner gu­ten An­bin­dung wä­ren die Men­schen ge­willt, in Ge­mein­den rund um Groß­städ­te zu zie­hen, da sie häu­fig in der Stadt ar­bei­ten wür­den, so Be­sen­böck wei­ter. Ent­lang der Zü­ge Was die U-Bahn nicht kann oder darf, muss die Ei­sen­bahn über­neh­men. "Die Ver­bes­se­run­gen der Bahn­an­bin­dung an Tulln oder St. Pöl­ten sind hier­für gu­te Bei­spie­le", er­klärt Be­sen­böck. Mit der Er­öff­nung der neu­en West­bahn­stre­cke En­de 2012 hat sich die nie­der­ös­ter­rei­chi­sche Haupt­stadt zu ei­nem Hot­spot für die Wohn­bau­tä­tig­keit ent­wi­ckelt. Schließ­lich wur­de da­mit die Fahrt­zeit nach Wien von 41 Mi­nu­ten auf 25 Mi­nu­ten ver­kürzt. "Die neue West­bahn war der Start­punkt der Pro­jekt­ent­wick­lung, wie wir es ken­nen, in St. Pöl­ten", er­zählt Schäf­fer. Jetzt ha­be man hier ei­nen funk­tio­nie­ren­den Markt. Ei­ne ähn­li­che Ent­wick­lung er­war­tet sich Schäf­fer auch für Wie­ner Neu­stadt, wo die Pot­ten­dor­fer Li­nie nach Wien aus­ge­baut wird. Auch Hot­spots öst­lich von Wien ent­ste­hen, denn die Zug­stre­cke zwi­schen Wien und Bra­tis­la­va wird bis 2023 er­neu­ert und teil­wei­se zwei­glei­sig aus­ge­baut. Yield Com­pres­si­on Ne­ben den Kos­ten­stei­ge­run­gen bei Grund­stü­cken und im Bau sind auch die da­mit ein­her­ge­hen­den sin­ken­den Ren­di­ten ein ak­tu­el­les Pro­blem im Wohn­bau. "Bei Neu­bau­woh­nun­gen lie­gen die Ren­di­ten der­zeit bei et­wa 3,75 oder teil­wei­se so­gar nur bei 3,5 Pro­zent", er­klärt Hol­ler. Bei ei­ner Ren­di­te von 2,5 Pro­zent baue man nur noch kos­ten­de­ckend. Fonds müss­ten aber auch ihr Ma­nage­ment­fee ab­de­cken kön­nen, so Hol­ler, der aber er­war­tet, dass sich die Zin­sen und da­mit auch die Ren­di­ten lang­fris­tig wie­der er­hö­hen wer­den. [ci­te4]

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Mauritius ist zu der Destination für wohlhabende Österreicher geworden, die hier Ferienwohnungen kaufen.Mauritius ist zu der Destination für wohlhabende Österreicher geworden, die hier Ferienwohnungen kaufen.

Reich für die Insel

Es ist nicht all­täg­lich, dass man heu­te noch ei­ne ei­ge­ne In­sel mit ent­spre­chen­der In­fra­struk­tur, ei­nen Stein­wurf von der sons­ti­gen dicht be­völ­ker­ten Zi­vi­li­sa­ti­on ent­fernt, kau­fen kann. Aus­ge­rech­net in den USA gibt es jetzt die ei­ge­ne In­sel für die gro­ße Brief­ta­sche - aber dies­falls dann doch wie­der im leist­ba­ren Be­reich. Nur cir­ca 40 Ki­lo­me­ter von Key West ent­fernt liegt die Pri­vat­in­sel Me­lo­dy Key, die der­zeit bei En­gel & Völ­kers zum Ver­kauf steht. Das ge­sam­te An­we­sen in­klu­si­ve Wohn­im­mo­bi­lie wird ak­tu­ell für 6,9 Mil­lio­nen US-Dol­lar (rund 6,6 Mil­lio­nen Eu­ro) an­ge­bo­ten. "Me­lo­dy Key ga­ran­tiert ab­so­lu­te Pri­vat­sphä­re, da die In­sel nur per Boot zu er­rei­chen ist", er­klärt Bob Car­de­nas, Ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter von En­gel & Völ­kers Key West. Das Wohn­haus, das in der Mit­te der In­sel liegt, ver­fügt über ei­ne Flä­che von rund 290 Qua­drat­me­tern. Da­zu zäh­len vier Ba­de­zim­mer so­wie drei Schlaf­zim­mer mit je­weils ei­nem ei­ge­nen Bal­kon. Zur hoch­wer­ti­gen Aus­stat­tung des Ob­jekts ge­hö­ren Kli­ma­an­la­ge, High-Speed-In­ter­net und ein Pool. Ein High­light ist die Aus­sichts­platt­form auf dem Dach, die ei­nen 360-Grad-Blick über die In­sel und den At­lan­tik bie­tet. Nach­hal­tig­keit spielt auf Me­lo­dy Key ei­ne be­son­de­re Rol­le: So wird bei­spiels­wei­se der ge­sam­te En­er­gie­be­darf durch So­lar­tech­nik ge­deckt. Die Flo­ri­da Keys sind be­rühmt für ih­re au­ßer­ge­wöhn­li­che Na­tur und ih­re La­ge. Über 42 Brü­cken ver­bin­det der so­ge­nann­te "Over­seas High­way" die grö­ße­ren Key-In­seln und macht die­se so mit dem Au­to zu­gäng­lich. Me­lo­dy Key zählt zu den we­ni­gen In­seln, die aus­schließ­lich auf dem Was­ser­weg er­reich­bar sind. Be­liebt ist das Ge­wäs­ser rund um die Pri­vat­in­sel ins­be­son­de­re zum Fi­schen. Be­lieb­tes Mau­ri­ti­us Sze­nen­wech­sel: Mau­ri­ti­us - nicht nur we­gen der sel­te­nen Brief­mar­ke, der "blau­en", be­kannt, son­dern auch als Fe­ri­en­des­ti­na­ti­on im­mer be­lieb­ter. Und Mau­ri­ti­us ist auch ei­ne De­sti­na­ti­on für Zweit­wohn­sit­ze. Und aus­ge­rech­net ei­ne Ös­ter­rei­che­rin ist mit­ten­drin­nen im Ge­schäft mit dem auf Mau­ri­tus boo­men­den Ge­schäft mit lu­xu­riö­sen Fe­ri­en­woh­nun­gen und Fe­ri­en­häu­sern. Ger­da Cha­lu­pa - vom be­kann­ten gleich­na­mi­gen Im­mo­bi­li­en­bü­ro - hat sich nicht nur pri­vat in die Lu­xus­in­sel ver­liebt, son­dern hier zwi­schen­zei­tig auch ge­schäft­li­che Wur­zeln er­gän­zend zu ih­ren Wie­ner Ak­ti­vi­tä­ten ge­schla­gen. Ana­hi­ta heißt "ihr" Pro­jekt auf Mau­ri­ti­us - ei­ne Lu­xus­fe­ri­en­an­la­ge. Um­ge­ben von zwei Golf­plät­zen, wur­den rund rund 170 Ob­jek­te hoch­ge­zo­gen, die von der Grö­ße lo­cker auch als Haupt­wohn­sitz durch­ge­hen oder für ös­ter­rei­chi­sche Ver­hält­nis­se so­gar als Groß­fa­mi­li­en­wohn­sit­ze. Im­mer­hin geht die Wohn­flä­che bei den Vil­len auf 600 bis 700 Qua­drat­me­ter. Schwei­zer, Eng­län­der und Fran­zo­sen sind der­zeit die Haupt­grup­pe un­ter den Ei­gen­tü­mern die­ser "Gated Com­mu­ni­ty". Dem­nächst sol­len eben auch Ös­ter­rei­cher da­zu­kom­men. Das Pro­jekt wird be­reits seit 2004 er­rich­tet. "Seit da­mals ha­ben sich die Prei­se hier in der An­la­ge im Schnitt ver­dop­pelt", sagt Ger­da Cha­lu­pa. Ins­ge­samt 213 Hekt­ar um­fasst die ge­sam­te An­la­ge hier - und wer will, kann so­gar Staats­bür­ger auf der In­sel wer­den. Ab ei­ner In­ves­ti­ti­on von 500.000 Dol­lar ist das (zu­min­dest der­zeit noch) mög­lich, sagt Cha­lu­pa. Die­sen Be­trag braucht man aber oh­ne­dies zu­min­dest, um sich hier ein­kau­fen zu kön­nen: Die Woh­nun­gen ge­hen bei 800.000 bis 900.000 Dol­lar los, die Vil­len kos­ten zwi­schen zwei und drei Mil­lio­nen Dol­lar. Die ge­sam­te An­la­ge, die auch zwei Ho­tels um­fasst, ist recht­lich üb­ri­gens als fran­zö­si­sches Bau­recht kon­zi­piert. Von den Gel­sen zu den Rei­chen In Jet­set-Di­men­sio­nen ge­mes­sen gar nicht ein­mal so­oo weit weg liegt die ka­ri­bi­sche In­sel Mus­tique. Und in der Tat gab es hier vor 150 Jah­ren auch nicht sehr viel mehr als Stech­mü­cken und Tüm­pel, aber kein Trink­was­ser. Woh­nen woll­te dort da­mals nie­mand. Zu­min­dest nicht bis der Ein­hei­mi­sche Ba­sil kam und den bri­ti­schen Lord na­mens Co­lin Ten­nant mit der Idee be­geis­ter­te, hier ein Lu­xus­re­sort aus dem Bo­den zu stamp­fen. Lu­xus? Hier, wo man nicht mal kos­ten­frei frei­wil­lig woh­nen möch­te? Das be­darf schon et­was Fan­ta­sie. Aber die hat­te erst Ba­sil und dann doch auch der fei­ne Lord, der oh­ne­dies hier in der Ge­gend war, um die Fa­mi­li­en­län­de­rei­en in Schuss zu brin­gen. Und zu die­sen ge­hör­te eben auch die­se da­mals "gott­lo­se" In­sel... Der war vor über 40 Jah­ren hier­her ge­kom­men, um sich um­zu­se­hen. Tat­säch­lich war die­se knapp über 5,5 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter gro­ße In­sel fest in der Hand der Mos­ki­tos, die auf die­sem über­wie­gend sump­fi­gen Ge­län­de idea­le Le­bens­be­din­gun­gen hat­ten. Mus­tique hat­te da­mals bes­ten­falls ei­nen stra­te­gi­schen Wert: Zu­nächst ein be­lieb­ter Stütz- und Rück­zugs­punkt für Pi­ra­ten, hat­ten die Bri­ten im 18. Jahr­hun­dert die In­sel im Kampf ge­gen Pi­ra­ten und spä­ter auch ge­gen die Fran­zo­sen be­fes­tigt und - zur Fi­nan­zie­rung - sie­ben Zu­cker­rohr­plan­ta­gen an­ge­legt. Was aber ab den 1950er-Jah­ren folg­te, war ei­ne Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung der be­son­de­ren Art: Man ließ Stra­ßen und ei­nen klei­nen Ha­fen er­rich­ten, das Land ro­den und Ba­de­strän­de an­le­gen. Mos­ki­tos gibt es auch kei­ne mehr. Roya­les Schloss Dann schenk­ten Ba­sil und der Lord der bri­ti­schen Prin­zes­sin Mar­ga­ret zu ih­rer Hoch­zeit 1960 rund 40.000 Qua­drat­me­ter am bes­ten, weil höchs­ten Punkt der In­sel. Im hier er­rich­te­ten Schlöss­chen "Les Jo­lies Eaux" fan­den un­mit­tel­bar nach Fer­tig­stel­lung vie­le Emp­fän­ge der Prin­zes­sin statt - das hat­te man sich aus­be­dun­gen. Im­mer­hin hat­te es der cle­ve­re Bri­te mit die­ser ganz spe­zi­el­len Form der Pri­va­te-Pu­blic-Part­nership ge­schafft, sei­ne In­sel vom Mos­ki­to­hau­fen zu ei­nem Platz der High So­cie­ty zu trans­for­mie­ren. Rund um das Schlöss­chen er­rich­te­ten die ers­ten VIPs die­ser Welt (und wohl auch sol­che, die das ger­ne hät­ten sein wol­len) ih­re ers­ten Lu­xus­vil­len - kaum ei­ne un­ter 500 Qua­drat­me­ter Wohn­flä­che groß. Bis zu 1.000 Men­schen wa­ren jetzt auf die­ser In­sel be­schäf­tigt, als Bau­ar­bei­ter, aber auch für die all­ge­mein be­nö­tig­te In­fra­struk­tur. Ten­nant grün­de­te da­zu ei­ne neue Ge­sell­schaft - die heu­te le­gen­dä­re Mus­tique Com­pa­ny ... Om­ni­prä­sen­te Com­pa­ny Die Mus­tique Com­pa­ny ist om­ni­prä­sent, de­ren Ge­schäfts­sinn wohl auch. Das Stra­ßen­netz wird von ihr er­rich­tet und an die Vil­len­be­sit­zer ver­kauft, eben­so wie die Was­ser­ver- und Ab­was­ser­ent­sor­gung so­wie die Elek­tri­zi­tät von der Com­pa­ny ge­leis­tet wird. Sie be­treibt auch den Flug­ha­fen, das klei­ne Spi­tal, die Schu­le, das Ho­tel im Lan­des­in­ne­ren, die meis­ten Re­stau­rants. Es gibt nichts, wo die Mus­tique Com­pa­ny nicht in­vol­viert wä­re, hier auf der In­sel. Ob Tom Hil­fi­ger und Oprah Win­frey - bei­de be­ken­nen­de Mus­tique-Fans und Vil­len­ei­gen­tü­mer hier - auch so ein Ge­gen­ge­schäft ge­macht ha­ben, ist nicht be­kannt. Wäh­rend ich so mei­nen Ge­dan­ken nach­hän­ge, ha­ben wir den Golf­wa­gen be­stie­gen und sind die re­la­tiv stei­len, en­gen und nur zum Teil be­fes­tig­ten Stra­ßen ins In­ne­re der In­sel ge­fah­ren. Die Vil­len selbst sind von au­ßen kaum ein­sich­tig und von ho­hen Mau­ern um­ge­ben. Die meis­ten wer­den von ih­ren Ei­gen­tü­mern in der Zeit, in der sie sie nicht selbst nut­zen, ver­mie­tet, wo­bei zu­min­dest drei Per­so­nen Per­so­nal (Koch, Gärt­ner, Fah­rer) in­klu­diert sind. Ab­hän­gig von der Rei­se­zeit und An­zahl der Rei­sen­den lie­gen die Miet­kos­ten zwi­schen 10.000 US-Dol­lar (Vil­la mit zwei Schlaf­zim­mern) und 45.000 US-Dol­lar (Vil­la mit sechs Schlaf­zim­mern) plus Steu­ern pro Wo­che. Zu kau­fen gibt es hier auf die­ser In­sel nur äu­ßerst sel­ten et­was.

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