Trend zur Urbanisierung immer stärker
Steigende Preise in Ballungsräumen:
von Gerhard Rodler
Das Wohnen in den Ballungsräumen steigt bei den Kosten überproportional im Vergleich zum flachen Land. Dieser Trend hat sich zuletzt sogar noch weiter beschleunigt und trifft auf den gesamten deutschen Sprachraum gleichermaßen zu. Für Deutschland gibt es aber im Gegensatz zu Österreich dazu regelmäßig pro Quartal erhobene und analysierte Zahlen. Laut diesem F+B-Wohn-Index Deutschland ist der Durchschnitt der Preis- und Mietentwicklung von Wohnimmobilien im 2. Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,2 Prozent gestiegen. Die Wachstumsdynamik der letzten 12 Monate bleibt auf hohem Niveau und bewegt sich nach wie vor oberhalb der allgemeinen Preissteigerung. Der seit rund fünf Jahren anhaltende weit überdurchschnittliche Preisanstieg von Eigentumswohnungen signalisiert nach Auffassung von F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner einen anhaltenden Trend in die mittleren und größeren Städte, da diese Wohnform typisch sei für urbane Siedlungsformen. „Weiterhin verläuft die Preisentwicklung von Mehrfamilien- bzw. Zinshäusern nach wie vor signifikant unterhalb des bundesweiten Wohnindex“, sagte der F+B-Chef.
Eigentumswohnungen verteuerten sich dagegen im gleichen Zeitraum um 1,5 Prozent und Einfamilienhäuser um 1,2 Prozent. Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal 2/2016 übertrafen Eigentumswohnungen mit 7,1 Prozent und Einfamilienhäuser mit 6,1 Prozent den Durchschnittswert des F+B-Wohn-Index von 5,2 Prozent. Preise für einzelne Mehrfamilienhäuser bewegten sich preislich im Vergleich zum Vorquartal mit +0,3 Prozent eher seitwärts, im Jahresvergleich wuchsen sie um 1,4 Prozent. Im Zehnjahresvergleich übertreffen ebenfalls die Einfamilienhäuser mit 28,5 Prozent die Mehrfamilienhäuser deutlich mit 10,3 Prozent. Eigentumswohnungen verteuerten sich innerhalb der letzten fünf Jahren um 33,5 Prozent und in den vergangenen zehn Jahren (Vergleich jeweils der 2. Quartale) sogar um 47,0 Prozent.
Die Neuvertragsmieten veränderten sich in den letzten fünf Jahren um 10,8 Prozent und in den vergangenen zehn Jahren um 19,4 Prozent. Bestandsmieten entwickelten sich noch etwas moderater um jeweils 5,0 Prozent (Q2/2017 zu Q2/2012) und 7,4 Prozent (Q2/2017 zu Q2/2007). Zum Vergleich: Der seit 2004 vierteljährlich fortgeschriebene F+B-Wohn-Index über alle Nutzungsarten bei Wohnimmobilien (Preise und Mieten) stieg im Fünf-Jahresvergleich der zweiten Quartale um 20,8 Prozent und binnen zehn Jahren um 28,8 Prozent.