ARE mit Gewinnsprung um 60 Prozent

ARE-Teilprivatisierung derzeit kein Thema

von Gerhard Rodler

Die privatwirtschaftlich ausgerichtete BIG-Tochter ARE ist spätestens im Vorjahr unter den Big Playern unter den österreichischen Immobilienentwicklern und wohl auch Investoren angekommen: Der Umsatz stieg um rund zehn Prozent auf 267 Millionen Euro, der Gewinn sogar um 60 Prozent auf über 137 Millionen Euro.
Ein guter Teil dieses Gewinnes ist auf Aufwertungen der Immobilienbestände, aber auch auf entsprechende Steigerungen bei den Mieterlösen um rund zehn Prozent zurück zu führen, sagt dazu ARE- und BIG-Geschäftsführer Hans Peter Weiss im Gespräch mit immoflash. Aber auch des Developmentgeschäft läuft rund. Rund 50 Millionen Euro des Umsatzes entfallen auf das Development, das meist in Kooperation mit privatwirtschaftlichen Immobilienunternehmen realisiert wird. Diese Kooperationen sollen auch in Zukunft ein fixer Bestandteil der Unternehmensaktivitäten sein.
Weniger fix ist indessen die bei Gründung der ARE im Gespräch gewesene Teilprivatisierung der ARE. „Wir orientieren uns generell an Struktur, Abläufen und Qualitäten börsennotierter Unternehmen. Das ist unsere Messlatte,“ sagt Weiss.

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Wohnbauinitiative der ARE geht weiter

von Gerhard Rodler

Zwei Milliarden sollten durch die ARE bis 2021 in den Wohnbau fließen. Dieses Ziel wird, so sagt ARE-Chef Hans Peter Weiss, auch erreicht.
Das zwei-Milliarden-Wohnbauprogramm der ARE ist aktuell voll im Laufen: Wohnungen für 450 Millionen Euro sind derzeit in Bau oder bereits fertig gestellt, Projekte für weitere 1,2 Milliarden aktuell in der Entwicklung. Wenn bis 2021 auch die letzten 350 Millionen der zwei Milliarden Euro investiert sind, ist aber noch lange nicht Schluss. Weiss kündigte an, dass es dann weitere Wohnbauprojekte der ARE in ähnlicher Dimension geben wird.
Als Wohnbauträger wird die ARE damit eine fixe Größe in Österreich.Denn Weiss kündigt im immoflash-Interview an, dass die ARE auch nach 2021 im Schnitt rund 330 Millionen Euro jedes Jahr in den Wohnbau investieren wolle. Mehr dazu im Video.

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Gebäudereinigung wächst, Druck auch

Studie sieht Wachstum der Branche

von Charles Steiner

Je komplexer die Gebäude werden, desto mehr Personen benötigt es, diese zu warten. Nämlich richtig zu warten. Das beinhaltet auch die Gebäudereinigung. Diese Branche war jetzt im Fokus einer Studie der KMU Forschung Austria, bei der österreichweit entsprechende Unternehmen befragt wurden. Deren Ergebnisse wurden Mittwochvormittag in der Gebäudereinigungsakademie der Landesinnung Gebäudereinigung vor Journalisten präsentiert.
Generell, so befürchtet Gerhard Komarek, Landesinnungsmeister der Gebäudereiniger in Wien, ist es so dass der Kostendruck massiv steigt - und das, obwohl zwischen 2008 uns 2014 20 Prozent mehr Beschäftigte und 48 Prozent Umsatzplus generiert werden konnte. Mit ein Grund für eben diesen Kostendruck ist auch, dass die Branche in der Regel kaum wahrgenommen wird. Oliver Attensam, Geschäftsführer von Attensam, sagt, dass eben diese Unsichtbarkeit Auswirkungen auf die Attraktivität als Arbeitgeber und den Markt haben, denn: "was man nicht sieht, dafür will man auch kein Geld ausgeben." Am meisten sichtbar ist das bei einem hohen Wettbewerbsdruck, der in sinkende Stundensätze resultiert. Hinzu kommt noch das Billigstbieterprinzip und Lohndumping. Das Problem dabei ist aber, so Komarek, dass die Reinigungsbranche sehr personalintensiv ist. Auch die Arbeitskräfte ist vor diesem Hintergrund schwierig, einerseits aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse mancher Mitarbeiter, andererseits aufgrund einer relativ hohen Personalfluktuation, die im Schnitt in der Studie mit 12,5 Prozent liegt. Und je größer das Unternehmen, desto höher auch die Fluktuation. Daher müsse man diesen Berufszweig auch wieder attraktiv für potenzielle Mitarbeiter machen.
Weil aber professionelle Reinigung mitunter sehr komplex ist, hat Oliver Attensam die Attensam Akademie ins Leben gerufen, um fachliche wie auch soziale Kompetenzen zu vermitteln. Im Zeitraum zwischen 2015 und 2016 wurden dabei 420 Mitarbeiter in internen und externen Schulungen ausgebildet, die Kosten dafür beliefen sich auf 250.000 Prozent.

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PV für Mehrparteienhäusern gefordert

ÖGUT drängt auf Umsetzung von ELWOG-Novelle

von Charles Steiner

Die Energiewende hin zu nachhaltigen Energiequellen hält zunehmend auch in der Immobilienwirtschaft Einzug, nicht zuletzt deswegen, weil bei der UN-Klimaabkommen vor zwei Jahren in Paris als Ziel definiert worden ist, die globale Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius zu beschränken. Da könnte die Immobilienwirtschaft einen ziemlich großen Brocken abnehmen, sagt die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT). Diese drängt jetzt auf die rasche Umsetzung der ELWOG-Gesetzesnovelle, die die Eigenverbrauchsnutzung von Strom aus Photovoltaikanlagen in Mehrparteienhäusern ermöglichen soll. Zusätzlich fordert die ÖGUT, verstärkt in dieses Ansinnen zu investieren. Die Vision, die man in Österreich verfolgen will: bis 2050 auf der Basis von Nachhaltigen Energien energieautark zu sein. Dafür sind möglichst rasch Investitionen von rund 100 Milliarden Euro in Energieeffizienzmaßnahmen und Erneuerbare Energien in Österreich erforderlich, sagt ÖGUT.
Erste Ansätze dazu ist das von der ÖGUT und Energy Changes durchgeführte 2020-Projekt SEFIPA (Sustainable Energy Financing Platform in Austria. Erst jüngst wurden im Umweltministerium erste Ergebnisse des Projekts präsentiert, die in fünf Arbeitsgruppen mit rund 60 Stakeholdern aus Verwaltung, Projektentwicklung, Finanzbranche und Interessensverbänden erarbeitet wurden. Eine davon befasste sich eben mit der verstärkten Nutzung von PV auf Mehrparteienhäusern. Denn Dach- und Fassadenflächen eigneten sich in dicht verbautem Gebiet ganz gut dazu, da keine zusätzlichen Flächen dafür vonnöten sind und der damit erzeugte Strom unmittelbar im Gebäude genutzt werden könne. Die geplante ElWOG-Novelle, die die Eigenverbrauchsnutzung von PV-Strom in Mehrparteienhäusern ermöglichen soll, wäre ein erster Schritt für einen "roll out" der Photovoltaiknutzung im urbanem Bereich, heißt es von ÖGUT.

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epmedia startet Eigentumswohnung-Wien

Expansion in Richtung B2C mit Social Media Projekt:

von Robert Rosner

Die Zukunft der Immobilienbranche ist digital und wird immer sozialer. „Eigentumswohnung-Wien“ von Gründer und Online-Marketer Dejan Novakovic ist das neueste Facebook Projekt der auf Immobilienunternehmen spezialisierten Kommunikationsagentur epmedia. Mit der neuen Facebook-Seite verstärkt epmedia ihre Kompetenzen im Bereich Social Media und nähert sich erstmals den Endkunden an.
epmedia gilt gemeinsam mit der Immobilien Magazin Verlag GmbH als führendes Medien- und Kommunikationshaus der Immobilienbranche. Sie bietet eine vielfältige Produktpalette und prominente Präsentationsplattformen, on- und offline - bisher hauptsächlich im B2B Bereich.
Zukünftig sollen aber nicht nur Social Media Kanäle von Kunden betreut werden: Ab Mai bespielt epmedia die Facebook-Seite „Eigentumswohnung-Wien“. Damit möchte man den wachsenden Anforderungen der Branche entgegenkommen.
Iris Einwaller, die Geschäftsführende Gesellschafterin des etablierten Familienunternehmens ist sich sicher: „Die Zukunft der Verwertung von Immobilien wird immer mehr in diese Richtung gehen. Mit der Erweiterung unseres Geschäftsfeldes sind wir am Puls der Zeit.“ Agenturleiter Johannes Eisert ergänzt: „Mit der Fanpage bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, einen schnellen, effektiven und kostengünstigen Vertriebskanal zu nutzen, ohne in Eigenregie komplette Social Media Seiten produzieren und warten zu müssen.“ Im Social Media Bereich will epmedia zukünftig verstärkt mit dem Online Experten Dejan Novakovic zusammenarbeiten. Reinhard Einwaller, Geschäftsführender Gesellschafter der epmedia ist überzeugt: „Wir müssen die Branche in die digitale Zukunft führen.“ Novakovic gründete die Facebook-Seite „Eigentumswohnung-Wien“, die sich an die B2C-Zielgruppe richtet. Er selbst ist selbstständiger Online-Marketer und Berater für Online-Kundengewinnung. Bis heute konnte die Seite über 22.000 Fans generieren und wächst weiter. „Ich wollte mit dieser Seite Wohnungssuchenden und Wohnungsanbietern in Wien eine Plattform bieten, um schnell und einfach Informationen auszutauschen“, sagt Novakovic selbst über sein Projekt.
Aber nicht nur die gemeinsame Facebook-Seite ist ein Projekt das epmedia gemeinsam mit Novakovic umsetzen möchte. „Wir wollen der Immobilienbranche künftig auch das Werkzeug mitgeben, um in sozialen Medien erfolgreich kommunizieren zu können“, so Novakovic und Einwaller unisono.
Weitere Projekte wie Webinare und Online-Kurse zu diesen Themen sind daher ebenfalls geplant.

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ECE entwickelt Logistikhubs

Neun Zentren in ganz Deutschland für Hermes:

von Charles Steiner

Logistik, ganz besonders Flächen für Kurierdienste, werden aufgrund des stetig wachsenden Onlinehandels ein immer größeres Thema. Vor allem spielen da Logistik-Hubs eine wesentliche Rolle, um Waren entsprechend distribuieren zu können. Die ECE entwickelt und realisiert jetzt für den Logistikdienstleister Hermes Germany bis 2019 insgesamt neun Logistik-Center in ganz Deutschland. Das erste der neun Logistikzentren in Serie im baden-württembergischen Bad Rappenau ist jetzt fertiggestellt.
„Als erfolgreicher Entwickler von Logistikimmobilien sind wir enorm stolz, die Anforderungen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Funktionalität, Flexibilität und Nachhaltigkeit mit unserem, für dieses Großprojekt eigens entwickelten, Prototypen in höchstem Maße zu erfüllen“, so ECE-Geschäftsführer Andreas Mattner.
Insgesamt investiert die Hermes Germany 300 Millionen Euro in die neuen Standorte im Raum Berlin, Bad Rappenau, Mainz, Augsburg, Hamburg, Borgholzhausen, Köln, Leipzig und Dresden. Dazu kommen noch einmal 300 Millionen Euro Investitionskosten der ECE für die Gebäude und Flächen. Die ECE übernimmt dabei alle Aufgaben von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe der Immobilien.

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Bayern investieren in USA

Fachmarktzentrum bei Atlanta gekauft:

von Gerhard Rodler

Die Bayerische Versorgungskammer geht bei ihren Inevstitionen durchaus auch schon mal ein gewisses Risiko ein. Jetzt wurde von CBRE Global Investors und Universal-Investment im Auftrag der Bayerischen Versorgungskammer das North Point MarketCenter erworben. Das ist ein rund 40.000 m² großes, erstklassig gelegenes Fachmarktzentrum bei Atlanta, Georgia. Das Objekt ist zu 97 Prozent vermietet. Das North Point MarketCenter in Alpharetta, der führenden Einzelhandelslage in Georgia, befindet sich verkehrsgünstig an der Ecke North Point Parkway und Haynes Bridge Road und liegt gut sichtbar an einer der Hauptverkehrsadern zwischen Atlanta und den Vororten. Der Mieterbesatz ergänzt sich hervorragend mit einem benachbarten regionalen Einkaufszentrum. Dies begünstigt den Kundenverkehr erheblich. Das North Point MarketCenter verfügt über mehrere in ihrem Segment führende nationale Einzelhändler, die den weit überwiegenden Teil der Nettomietfläche belegen. Dadurch erreicht das Center eine dominierende Stellung im Einzugsbereich.

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Shoppingcenter müssen sich neu erfinden

19. Shopping Center Symposium über Innovation:

von Markus Giefing

Onlinehandel und veränderte Einkaufsgewohnheiten: Vor diesen Herausforderungen stehen derzeit die Shoppingcenter weltweit. Und wer da nicht am Puls der Zeit ist, der wird es schwer haben, zu bestehen. Wie man diese Herausforderungen bewältigen kann, neue Nutzungskonzepte (er)findet und wohin sich der Retail-Bereich generell entwickelt, das machte das von RegioPlan Consulting veranstaltete 19. Shopping Center Symposium unter dem Motto
"it´s Innovation" zum Thema.
Welche Ansätze das sind und wo man tatsächlich Einkaufen neu denken muss, das sehen Sie im Video.

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6B47 will mehr Töchter am Bau

Althan Park als Lehrschauplatz für Mädchen:

von Charles Steiner

Beim TöchtertagBeim Töchtertag

Die 6B47 Real Estate Investors AG will auch Mädchen und junge Frauen für das Immobilienbusiness interessieren. Deshalb nahm der Entwickler dieses Jahr erstmals an der „Wiener Töchtertag“-Initiative teil. Anhand des Umnutzungsprojektes „Althan Park“ im neunten Wiener Gemeindebezirk konnten zahlreiche Mädchen einen Tag lang das Arbeitsuniversum der Immobilien-Projektentwickler hautnah erleben. Dazu inszenierte 6B47 interaktive Workshops mit interessanten Stationen, an denen die Schülerinnen u.a. das Nivellieren und Vermessen ausprobieren konnten.
„6B47 ist dieses Jahr erstmals beim Wiener Töchtertag mit dabei. Wir wollen diese tolle Initiative gezielt dazu nutzen, um jungen Mädchen das Berufsfeld der Immobilienentwicklung näher zu bringen. Es wäre natürlich wunderbar, wenn wir das Interesse für unsere Branche bei der einen oder anderen Teilnehmerin gerade durch den Töchtertag wecken können“, so Elfriede Kraft, Leiterin Human Resources bei 6B47.

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Studie sieht Wachstum der Branche

Gebäudereinigung wächst, Druck auch

von Charles Steiner

Je kom­ple­xer die Ge­bäu­de wer­den, des­to mehr Per­so­nen be­nö­tigt es, die­se zu war­ten. Näm­lich rich­tig zu war­ten. Das be­inhal­tet auch die Ge­bäu­de­rei­ni­gung. Die­se Bran­che war jetzt im Fo­kus ei­ner Stu­die der KMU For­schung Aus­tria, bei der ös­ter­reich­weit ent­spre­chen­de Un­ter­neh­men be­fragt wur­den. De­ren Er­geb­nis­se wur­den Mitt­woch­vor­mit­tag in der Ge­bäu­de­rei­ni­gungs­aka­de­mie der Lan­des­in­nung Ge­bäu­de­rei­ni­gung vor Jour­na­lis­ten prä­sen­tiert.
Ge­ne­rell, so be­fürch­tet Ger­hard Ko­marek, Lan­des­in­nungs­meis­ter der Ge­bäu­de­rei­ni­ger in Wien, ist es so dass der Kos­ten­druck mas­siv steigt - und das, ob­wohl zwi­schen 2008 uns 2014 20 Pro­zent mehr Be­schäf­tig­te und 48 Pro­zent Um­satz­plus ge­ne­riert wer­den konn­te. Mit ein Grund für eben die­sen Kos­ten­druck ist auch, dass die Bran­che in der Re­gel kaum wahr­ge­nom­men wird. Oli­ver At­ten­sam, Ge­schäfts­füh­rer von At­ten­sam, sagt, dass eben die­se Un­sicht­bar­keit Aus­wir­kun­gen auf die At­trak­ti­vi­tät als Ar­beit­ge­ber und den Markt ha­ben, denn: "was man nicht sieht, da­für will man auch kein Geld aus­ge­ben." Am meis­ten sicht­bar ist das bei ei­nem ho­hen Wett­be­werbs­druck, der in sin­ken­de Stun­den­sät­ze re­sul­tiert. Hin­zu kommt noch das Bil­ligst­bie­ter­prin­zip und Lohn­dum­ping. Das Pro­blem da­bei ist aber, so Ko­marek, dass die Rei­ni­gungs­bran­che sehr per­so­nal­in­ten­siv ist. Auch die Ar­beits­kräf­te ist vor die­sem Hin­ter­grund schwie­rig, ei­ner­seits auf­grund man­geln­der Sprach­kennt­nis­se man­cher Mit­ar­bei­ter, an­de­rer­seits auf­grund ei­ner re­la­tiv ho­hen Per­so­nal­fluk­tua­ti­on, die im Schnitt in der Stu­die mit 12,5 Pro­zent liegt. Und je grö­ßer das Un­ter­neh­men, des­to hö­her auch die Fluk­tua­ti­on. Da­her müs­se man die­sen Be­rufs­zweig auch wie­der at­trak­tiv für po­ten­zi­el­le Mit­ar­bei­ter ma­chen.
Weil aber pro­fes­sio­nel­le Rei­ni­gung mit­un­ter sehr kom­plex ist, hat Oli­ver At­ten­sam die At­ten­sam Aka­de­mie ins Le­ben ge­ru­fen, um fach­li­che wie auch so­zia­le Kom­pe­ten­zen zu ver­mit­teln. Im Zeit­raum zwi­schen 2015 und 2016 wur­den da­bei 420 Mit­ar­bei­ter in in­ter­nen und ex­ter­nen Schu­lun­gen aus­ge­bil­det, die Kos­ten da­für be­lie­fen sich auf 250.000 Pro­zent.

ÖGUT drängt auf Umsetzung von ELWOG-Novelle

PV für Mehrparteienhäusern gefordert

von Charles Steiner

Die En­er­gie­wen­de hin zu nach­hal­ti­gen En­er­gie­quel­len hält zu­neh­mend auch in der Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft Ein­zug, nicht zu­letzt des­we­gen, weil bei der UN-Kli­ma­ab­kom­men vor zwei Jah­ren in Pa­ris als Ziel de­fi­niert wor­den ist, die glo­ba­le Erd­er­wär­mung auf we­ni­ger als zwei Grad Cel­si­us zu be­schrän­ken. Da könn­te die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft ei­nen ziem­lich gro­ßen Bro­cken ab­neh­men, sagt die Ös­ter­rei­chi­sche Ge­sell­schaft für Um­welt und Tech­nik (ÖGUT). Die­se drängt jetzt auf die ra­sche Um­set­zung der EL­WOG-Ge­set­zes­no­vel­le, die die Ei­gen­ver­brauchs­nut­zung von Strom aus Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen in Mehr­par­tei­en­häu­sern er­mög­li­chen soll. Zu­sätz­lich for­dert die ÖGUT, ver­stärkt in die­ses An­sin­nen zu in­ves­tie­ren. Die Vi­si­on, die man in Ös­ter­reich ver­fol­gen will: bis 2050 auf der Ba­sis von Nach­hal­ti­gen En­er­gi­en en­er­gie­aut­ark zu sein. Da­für sind mög­lichst rasch In­ves­ti­tio­nen von rund 100 Mil­li­ar­den Eu­ro in En­er­gie­ef­fi­zi­enz­maß­nah­men und Er­neu­er­ba­re En­er­gi­en in Ös­ter­reich er­for­der­lich, sagt ÖGUT.
Ers­te An­sät­ze da­zu ist das von der ÖGUT und En­er­gy Chan­ges durch­ge­führ­te 2020-Pro­jekt SE­FI­PA (Sustainable En­er­gy Fi­nan­cing Plat­form in Aus­tria. Erst jüngst wur­den im Um­welt­mi­nis­te­ri­um ers­te Er­geb­nis­se des Pro­jekts prä­sen­tiert, die in fünf Ar­beits­grup­pen mit rund 60 Sta­ke­hol­dern aus Ver­wal­tung, Pro­jekt­ent­wick­lung, Fi­nanz­bran­che und In­ter­es­sens­ver­bän­den er­ar­bei­tet wur­den. Ei­ne da­von be­fass­te sich eben mit der ver­stärk­ten Nut­zung von PV auf Mehr­par­tei­en­häu­sern. Denn Dach- und Fas­sa­den­flä­chen eig­ne­ten sich in dicht ver­bau­tem Ge­biet ganz gut da­zu, da kei­ne zu­sätz­li­chen Flä­chen da­für von­nö­ten sind und der da­mit er­zeug­te Strom un­mit­tel­bar im Ge­bäu­de ge­nutzt wer­den kön­ne. Die ge­plan­te El­WOG-No­vel­le, die die Ei­gen­ver­brauchs­nut­zung von PV-Strom in Mehr­par­tei­en­häu­sern er­mög­li­chen soll, wä­re ein ers­ter Schritt für ei­nen "roll out" der Pho­to­vol­ta­ik­nut­zung im ur­ba­nem Be­reich, heißt es von ÖGUT.
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Expansion in Richtung B2C mit Social Media Projekt:

epmedia startet Eigentumswohnung-Wien

von Robert Rosner

Die Zu­kunft der Im­mo­bi­li­en­bran­che ist di­gi­tal und wird im­mer so­zia­ler. „Ei­gen­tums­woh­nung-Wien“ von Grün­der und On­line-Mar­ke­ter De­jan No­va­ko­vic ist das neu­es­te Face­book Pro­jekt der auf Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­men spe­zia­li­sier­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­agen­tur ep­me­dia. Mit der neu­en Face­book-Sei­te ver­stärkt ep­me­dia ih­re Kom­pe­ten­zen im Be­reich So­ci­al Me­dia und nä­hert sich erst­mals den End­kun­den an.
ep­me­dia gilt ge­mein­sam mit der Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zin Ver­lag GmbH als füh­ren­des Me­di­en- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­haus der Im­mo­bi­li­en­bran­che. Sie bie­tet ei­ne viel­fäl­ti­ge Pro­dukt­pa­let­te und pro­mi­nen­te Prä­sen­ta­ti­ons­platt­for­men, on- und off­line - bis­her haupt­säch­lich im B2B Be­reich.
Zu­künf­tig sol­len aber nicht nur So­ci­al Me­dia Ka­nä­le von Kun­den be­treut wer­den: Ab Mai be­spielt ep­me­dia die Face­book-Sei­te „Ei­gen­tums­woh­nung-Wien“. Da­mit möch­te man den wach­sen­den An­for­de­run­gen der Bran­che ent­ge­gen­kom­men.
Iris Ein­wal­ler, die Ge­schäfts­füh­ren­de Ge­sell­schaf­te­rin des eta­blier­ten Fa­mi­li­en­un­ter­neh­mens ist sich si­cher: „Die Zu­kunft der Ver­wer­tung von Im­mo­bi­li­en wird im­mer mehr in die­se Rich­tung ge­hen. Mit der Er­wei­te­rung un­se­res Ge­schäfts­fel­des sind wir am Puls der Zeit.“ Agen­tur­lei­ter Jo­han­nes Ei­sert er­gänzt: „Mit der Fan­page bie­ten wir un­se­ren Kun­den die Mög­lich­keit, ei­nen schnel­len, ef­fek­ti­ven und kos­ten­güns­ti­gen Ver­triebs­ka­nal zu nut­zen, oh­ne in Ei­gen­re­gie kom­plet­te So­ci­al Me­dia Sei­ten pro­du­zie­ren und war­ten zu müs­sen.“ Im So­ci­al Me­dia Be­reich will ep­me­dia zu­künf­tig ver­stärkt mit dem On­line Ex­per­ten De­jan No­va­ko­vic zu­sam­men­ar­bei­ten. Rein­hard Ein­wal­ler, Ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter der ep­me­dia ist über­zeugt: „Wir müs­sen die Bran­che in die di­gi­ta­le Zu­kunft füh­ren.“ No­va­ko­vic grün­de­te die Face­book-Sei­te „Ei­gen­tums­woh­nung-Wien“, die sich an die B2C-Ziel­grup­pe rich­tet. Er selbst ist selbst­stän­di­ger On­line-Mar­ke­ter und Be­ra­ter für On­line-Kun­den­ge­win­nung. Bis heu­te konn­te die Sei­te über 22.000 Fans ge­ne­rie­ren und wächst wei­ter. „Ich woll­te mit die­ser Sei­te Woh­nungs­su­chen­den und Woh­nungs­an­bie­tern in Wien ei­ne Platt­form bie­ten, um schnell und ein­fach In­for­ma­tio­nen aus­zu­tau­schen“, sagt No­va­ko­vic selbst über sein Pro­jekt.
Aber nicht nur die ge­mein­sa­me Face­book-Sei­te ist ein Pro­jekt das ep­me­dia ge­mein­sam mit No­va­ko­vic um­set­zen möch­te. „Wir wol­len der Im­mo­bi­li­en­bran­che künf­tig auch das Werk­zeug mit­ge­ben, um in so­zia­len Me­di­en er­folg­reich kom­mu­ni­zie­ren zu kön­nen“, so No­va­ko­vic und Ein­wal­ler uni­so­no.
Wei­te­re Pro­jek­te wie We­bi­na­re und On­line-Kur­se zu die­sen The­men sind da­her eben­falls ge­plant.
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Neun Zentren in ganz Deutschland für Hermes:

ECE entwickelt Logistikhubs

von Charles Steiner

Lo­gis­tik, ganz be­son­ders Flä­chen für Ku­rier­diens­te, wer­den auf­grund des ste­tig wach­sen­den On­line­han­dels ein im­mer grö­ße­res The­ma. Vor al­lem spie­len da Lo­gis­tik-Hubs ei­ne we­sent­li­che Rol­le, um Wa­ren ent­spre­chend dis­tri­bu­ie­ren zu kön­nen. Die ECE ent­wi­ckelt und rea­li­siert jetzt für den Lo­gis­tik­dienst­leis­ter Her­mes Ger­ma­ny bis 2019 ins­ge­samt neun Lo­gis­tik-Cen­ter in ganz Deutsch­land. Das ers­te der neun Lo­gis­tik­zen­tren in Se­rie im ba­den-würt­tem­ber­gi­schen Bad Rap­penau ist jetzt fer­tig­ge­stellt.
„Als er­folg­rei­cher Ent­wick­ler von Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en sind wir enorm stolz, die An­for­de­run­gen hin­sicht­lich Wirt­schaft­lich­keit, Funk­tio­na­li­tät, Fle­xi­bi­li­tät und Nach­hal­tig­keit mit un­se­rem, für die­ses Groß­pro­jekt ei­gens ent­wi­ckel­ten, Pro­to­ty­pen in höchs­tem Ma­ße zu er­fül­len“, so ECE-Ge­schäfts­füh­rer An­dre­as Matt­ner.
Ins­ge­samt in­ves­tiert die Her­mes Ger­ma­ny 300 Mil­lio­nen Eu­ro in die neu­en Stand­or­te im Raum Ber­lin, Bad Rap­penau, Mainz, Augs­burg, Ham­burg, Bor­g­holz­hau­sen, Köln, Leip­zig und Dres­den. Da­zu kom­men noch ein­mal 300 Mil­lio­nen Eu­ro In­ves­ti­ti­ons­kos­ten der ECE für die Ge­bäu­de und Flä­chen. Die ECE über­nimmt da­bei al­le Auf­ga­ben von der Pla­nung bis zur schlüs­sel­fer­ti­gen Über­ga­be der Im­mo­bi­li­en.
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Fachmarktzentrum bei Atlanta gekauft:

Bayern investieren in USA

von Gerhard Rodler

Die Baye­ri­sche Ver­sor­gungs­kam­mer geht bei ih­ren In­evs­ti­tio­nen durch­aus auch schon mal ein ge­wis­ses Ri­si­ko ein. Jetzt wur­de von CB­RE Glo­bal In­ves­tors und Uni­ver­sal-In­vest­ment im Auf­trag der Baye­ri­schen Ver­sor­gungs­kam­mer das North Point Mar­ket­Cen­ter er­wor­ben. Das ist ein rund 40.000 m² gro­ßes, erst­klas­sig ge­le­ge­nes Fach­markt­zen­trum bei At­lan­ta, Geor­gia. Das Ob­jekt ist zu 97 Pro­zent ver­mie­tet. Das North Point Mar­ket­Cen­ter in Al­pha­ret­ta, der füh­ren­den Ein­zel­han­dels­la­ge in Geor­gia, be­fin­det sich ver­kehrs­güns­tig an der Ecke North Point Park­way und Hay­nes Bridge Road und liegt gut sicht­bar an ei­ner der Haupt­ver­kehrs­adern zwi­schen At­lan­ta und den Vor­or­ten. Der Mie­ter­be­satz er­gänzt sich her­vor­ra­gend mit ei­nem be­nach­bar­ten re­gio­na­len Ein­kaufs­zen­trum. Dies be­güns­tigt den Kun­den­ver­kehr er­heb­lich. Das North Point Mar­ket­Cen­ter ver­fügt über meh­re­re in ih­rem Seg­ment füh­ren­de na­tio­na­le Ein­zel­händ­ler, die den weit über­wie­gen­den Teil der Net­to­miet­flä­che be­le­gen. Da­durch er­reicht das Cen­ter ei­ne do­mi­nie­ren­de Stel­lung im Ein­zugs­be­reich.
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19. Shopping Center Symposium über Innovation:

Shoppingcenter müssen sich neu erfinden

von Markus Giefing

On­line­han­del und ver­än­der­te Ein­kaufs­ge­wohn­hei­ten: Vor die­sen Her­aus­for­de­run­gen ste­hen der­zeit die Shop­ping­cen­ter welt­weit. Und wer da nicht am Puls der Zeit ist, der wird es schwer ha­ben, zu be­ste­hen. Wie man die­se Her­aus­for­de­run­gen be­wäl­ti­gen kann, neue Nut­zungs­kon­zep­te (er)fin­det und wo­hin sich der Re­tail-Be­reich ge­ne­rell ent­wi­ckelt, das mach­te das von Re­gio­Plan Con­sul­ting ver­an­stal­te­te 19. Shop­ping Cen­ter Sym­po­si­um un­ter dem Mot­to
"it´s In­no­va­ti­on" zum The­ma.
Wel­che An­sät­ze das sind und wo man tat­säch­lich Ein­kau­fen neu den­ken muss, das se­hen Sie im Vi­deo.

Althan Park als Lehrschauplatz für Mädchen:

6B47 will mehr Töchter am Bau

von Charles Steiner

Beim TöchtertagBeim Töchtertag
Die 6B47 Re­al Es­ta­te In­ves­tors AG will auch Mäd­chen und jun­ge Frau­en für das Im­mo­bi­li­en­busi­ness in­ter­es­sie­ren. Des­halb nahm der Ent­wick­ler die­ses Jahr erst­mals an der „Wie­ner Töch­ter­tag“-In­itia­ti­ve teil. An­hand des Um­nut­zungs­pro­jek­tes „Alt­han Park“ im neun­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk konn­ten zahl­rei­che Mäd­chen ei­nen Tag lang das Ar­beits­uni­ver­sum der Im­mo­bi­li­en-Pro­jekt­ent­wick­ler haut­nah er­le­ben. Da­zu in­sze­nier­te 6B47 in­ter­ak­ti­ve Work­shops mit in­ter­es­san­ten Sta­tio­nen, an de­nen die Schü­le­rin­nen u.a. das Ni­vel­lie­ren und Ver­mes­sen aus­pro­bie­ren konn­ten.
„6B47 ist die­ses Jahr erst­mals beim Wie­ner Töch­ter­tag mit da­bei. Wir wol­len die­se tol­le In­itia­ti­ve ge­zielt da­zu nut­zen, um jun­gen Mäd­chen das Be­rufs­feld der Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung nä­her zu brin­gen. Es wä­re na­tür­lich wun­der­bar, wenn wir das In­ter­es­se für un­se­re Bran­che bei der ei­nen oder an­de­ren Teil­neh­me­rin ge­ra­de durch den Töch­ter­tag we­cken kön­nen“, so El­frie­de Kraft, Lei­te­rin Hu­man Re­sour­ces bei 6B47.
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Die Teilnehmer (von links nach rechts): Erich Bernard, Christoph Stadlhuber, Moderator Gerhard Rodler, Ewald Stückler und Friedrich Gruber diskutierten über Nachnutzung. Die Teilnehmer (von links nach rechts): Erich Bernard, Christoph Stadlhuber, Moderator Gerhard Rodler, Ewald Stückler und Friedrich Gruber diskutierten über Nachnutzung.

Metamorphose für Immobilien

Im­mo­bi­li­en be­ste­hen oft län­ger als ihr ur­sprüng­lich an­ge­dach­ter Zweck. Statt sie ab­zu­rei­ßen, kann man sie auch ei­ner Nach­nut­zung zu­füh­ren. So der Te­nor beim jüngs­ten 5 o'clock tea. Drau­ßen herrsch­te ty­pi­sches April­wet­ter. Zwar tro­cken, aber sehr frisch. Pas­send, um ei­nen 5 o'clock tea in ei­ner nach­ge­nutz­ten Im­mo­bi­lie, ei­nem Ring­stra­ßen­pa­lais, in dem die T.O.C. Busi­ness Lounge be­hei­ma­tet ist, ab­zu­hal­ten. Zwar oh­ne Tee, aber im­mer­hin spen­de­te die ed­le Holz­ver­tä­fe­lung zu­sätz­lich zur Hei­zung Wär­me. Nach­nut­zung von Im­mo­bi­li­en war beim jüngs­ten 5 o'clock tea auch das pas­sen­de Stich­wort. In der Re­gel ist der Le­bens­zy­klus ei­ner Ge­wer­be­im­mo­bi­lie, zu­meist Bü­ro­ge­bäu­de, mit 30 Jah­ren deut­lich län­ger, als es ihr ur­sprüng­li­cher Zweck er­laubt. Und wenn der Zweck nicht mehr die Im­mo­bi­lie hei­ligt, sie aber den­noch den gan­zen Le­bens­zy­klus lang steht, muss ent­spre­chend um­ge­nutzt wer­den. Das ist aber nicht im­mer ein­fach, wie die Dis­kus­si­on be­wie­sen hat. [ci­te2] Was al­so tun? Gleich meh­re­re As­pek­te, die für oder wi­der ei­ne Nach­nut­zung spre­chen, durch­leuch­te­ten die hoch­ka­rä­ti­gen Dis­ku­tan­ten. Un­ter der Mo­de­ra­ti­on von Chef­re­dak­teur Ger­hard Rod­ler spra­chen Erich Ber­nard (BWM Ar­chi­tek­ten), Chris­toph Stadlhu­ber (CEO Si­gna Hol­ding), Haus­herr Ewald Stück­ler (T.O.C.) und Fried­rich Gru­ber (Vor­stands­mit­glied 6B47). Und es ging gleich ans Ein­ge­mach­te. Denn Nach­nut­zung be­trifft ei­gent­lich ge­nau zwei Ge­bäu­de­ty­pen, näm­lich his­to­ri­sche Bau­ten und je­ne, die noch im Le­bens­zy­klus ste­hen, aber nicht mehr für ih­ren ur­sprüng­li­chen Zweck ver­wen­det wer­den kön­nen. Letz­te­res trifft vor al­lem Bü­ro­ob­jek­te, nicht zu­letzt des­halb, weil sich die Ar­beits­wei­se dar­in deut­lich schnel­ler ge­wan­delt hat als die Im­mo­bi­lie selbst. Was sind die Her­aus­for­de­run­gen? Erich Ber­nard sieht da­von zwei: den tech­ni­schen As­pekt, der zu­min­dest ob­jek­ti­vier­bar ist, und der Spi­rit des Ge­bäu­des, der we­sent­lich schwe­rer zu er­fas­sen ist. "Es geht um ei­ne Syn­the­se aus der al­ten Bau­sub­stanz und ih­rer neu­en Nut­zung", er­klärt der Ar­chi­tekt. Da darf es kei­ne Kom­pro­mis­se ge­ben. "Wie bei ei­nem Ka­ra­te­kick - aus der Kraft des al­ten Ge­bäu­des muss ein über­zeu­gen­des Neu­kon­zept ent­ste­hen." Er­fah­run­gen, die­sen Spa­gat zu schaf­fen, hat die Si­gna. Ob das bei Be­stands­im­mo­bi­li­en über­haupt lu­kra­tiv ist? Chris­toph Stadlhu­ber er­klärt, das Schwie­rigs­te in der Um­nut­zung sei eben, den pas­sen­den Spi­rit zu fin­den: "Ei­ne Im­mo­bi­lie ist mit ei­nem ge­wis­sen Sinn ge­baut wor­den. Bei ei­ner Nach­nut­zung muss man aber dem Ge­bäu­de ei­nen neu­en Sinn ge­ben." Als Bei­spiel nennt er et­wa his­to­ri­sche Bank­ge­bäu­de. "Der Sinn frü­her, als man sie vor 100 Jah­ren ge­baut hat, war Re­prä­sen­ta­ti­on. Das macht aber heu­te kein Bank­di­rek­tor mehr", so Stadlhu­ber. Aber: "Ein his­to­ri­sches Bank­ge­bäu­de lässt sich per­fekt für ein Ho­tel um­nut­zen", er­klärt der Ma­na­ger. So ge­sche­hen et­wa beim Park Hyatt in Wien. Da lässt sich eben der re­prä­sen­ta­ti­ve Cha­rak­ter per­fekt in die­se Nut­zung in­te­grie­ren. Bei Be­stands­im­mo­bi­li­en aus den 1970er- oder 1980er-Jah­ren wird es aber deut­lich schwie­ri­ger, gibt Stadlhu­ber zu be­den­ken: "Die Haus­tech­nik und die Fas­sa­de sind in der Re­gel ma­ro­de, das macht die Um­nut­zung hoch­kom­plex - und sehr teu­er", er­klärt der Si­gna-Chef. Und das fängt oft auch bei De­cken­hö­hen an - in die­sen Im­mo­bi­li­en sind die­se oft sehr spar­sam aus­ge­stal­tet, was man heu­te "nicht ein­mal mehr im so­zia­len Wohn­bau ver­wen­den kann." Da sei ein Ab­riss am En­de oft die güns­ti­ge­re Lö­sung. [ci­te3] Ewald Stück­ler, Ma­na­ging Di­rec­tor bei T.O.C., sieht bei der Nach­nut­zung noch ei­nen an­de­ren we­sent­li­chen Fak­tor, näm­lich die La­ge. Denn das Ob­jekt müs­se auch für die Nut­zer pas­send sein, da ge­hö­re die La­ge selbst­ver­ständ­lich da­zu. "Wenn die um­ge­nutz­te Im­mo­bi­lie von den Nut­zern nicht an­ge­nom­men wird, nützt die Su­che nach ei­nem Spi­rit gar nichts." Be­vor man an ei­ne Um­nut­zung über­haupt denkt, soll­te die­ser Fak­tor un­be­dingt mit­ein­ge­rech­net wer­den, sagt Stück­ler - und schlägt den Bo­gen zum Phi­lips-Ge­bäu­de auf der Tri­es­ter Stra­ße, das ge­ra­de von 6B47 zu "Phil's Con­do­tel" um­ge­baut wird, in dem sich Ser­viced Apart­ments be­fin­den wer­den. Fried­rich Gru­ber, Vor­stand bei der 6B47, meint zur Ent­schei­dung, das Phi­lips-Ge­bäu­de um­zu­nut­zen, dass man ge­ne­rell zwi­schen Old­ti­mer und Young­ti­mer un­ter­schei­de. Bei Letz­te­ren stel­le sich im­mer die Fra­ge, ob man sie ab­bricht oder nicht: "Ge­ra­de dort stellt sich die Fra­ge, wie man die Ge­bäu­de wie­der emo­tio­nal auf­lädt, und zwar so, dass sie wie­der wahr­ge­nom­men wer­den. Da muss man auch als Ent­wick­ler Ide­en und Vi­sio­nen ha­ben, um das zu be­werk­stel­li­gen." Aber es ist eben nicht nur das. Es ist auch ei­ne tech­ni­sche Fra­ge. Näm­lich, wie man Haus­tech­nik von heu­te in die Sub­stanz von ges­tern im­ple­men­tiert und am En­de auch die Vor­schrif­ten ein­hält. Gru­ber: "Das sind an­de­re Pla­nungs­pro­zes­se, mit de­nen muss man um­ge­hen kön­nen." Im Alt­han-Pro­jekt ist das Ob­jekt et­wa bis auf die Be­ton­mau­ern rück­ge­baut wor­den. [ci­te4] Span­nend für Ent­wick­ler Chris­toph Stadlhu­ber bringt da­bei wie­der die an­fangs er­wähn­te Fas­sa­den­pro­ble­ma­tik ins Spiel: "Wär­me­däm­mung bei sol­chen Ge­bäu­den - das ist ein un­lös­ba­res Pro­blem. Au­ßen geht es nicht und in­nen will man kei­ne Flä­chen auf­ge­ben." Ein wei­te­res Bei­spiel: "Vor 30, 40 Jah­ren war die Haus­tech­nik zu­meist in den Dä­chern ver­or­tet. Heu­te sind aber die Dach­ge­schoss­flä­chen die at­trak­tivs­ten Nut­zungs­flä­chen. Al­so muss zu­min­dest der Kel­ler Platz ha­ben, um die Haus­tech­nik dort ein­zu­rich­ten", sagt Stadlhu­ber. Dann stel­le sich - be­son­ders bei denk­mal­ge­schütz­ten Ge­bäu­den - die Fra­ge, ob und wo man Schäch­te für die Lei­tun­gen durch­schla­gen kön­ne. Aber: "Das Span­nends­te bei der Pro­jekt­ent­wick­lung ist eben die Um­nut­zung. Man braucht da vie­le gu­te Ide­en, man muss of­fen für die Nut­zungs­mög­lich­kei­ten sein", sagt Stadlhu­ber. Erich Ber­nard sieht aber auch bei der Haus­tech­nik Krea­ti­vi­tät ge­fragt. Ein Pro­blem al­ler­dings könn­ten da­mals ver­bau­te Um­welt­gif­te wie As­best wer­den, wie Ger­hard Rod­ler in die Run­de ein­wirft. Fried­rich Gru­ber: "Der Auf­wand da­durch ist auch nicht we­sent­lich grö­ßer, als wenn man es ab­bre­chen wür­de. Auch beim Ab­riss muss man sol­che Ge­fah­ren­stof­fe tren­nen, eben­so wie beim Rück­bau. Ei­nes ist zu­min­dest klar: Nach­nut­zung ist ei­nes der span­nends­ten The­men, de­nen sich nicht al­le stel­len wol­len", sagt Stadlhu­ber. [ci­te1]

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Kunden wollen es schnell, wenn sie online bestellen. Das stellt auch die Städte vor (logistische) Herausforderungen. Kunden wollen es schnell, wenn sie online bestellen. Das stellt auch die Städte vor (logistische) Herausforderungen.

The last Mile – die Stadt als Logistikzentrum

Der zu­neh­men­de Wirt­schafts­ver­kehr for­dert sei­nen Raum ein und braucht Lö­sun­gen, die von al­len Teil­neh­mern ge­tra­gen wer­den. Auch der Wohn­bau wird zu­künf­tig sei­nen Teil da­zu bei­tra­gen müs­sen. Fast wie das Uni­ver­sum, so gren­zen­los ist das vir­tu­el­le Kauf­haus, in dem man mit ein paar we­ni­gen Klicks für Geld al­les kau­fen kann, was un­se­re Kon­sum­welt zu bie­ten hat. Und weil es so be­quem ist, ist der On­line­han­del auch be­reits seit ei­ni­gen Jah­ren mit ra­san­tem Tem­po auf der Über­hol­spur ge­gen­über dem Point of Sa­le. Und trotz­dem ist die Ge­samt­zahl der Shop­flä­chen-Qua­drat­me­ter noch im­mer im Stei­gen be­grif­fen. Un­lo­gisch? Nun ja. Na­tür­lich be­fin­det sich der Han­del mit dem End­kun­den mit­ten in ei­nem Pa­ra­dig­men­wech­sel, und da­mit müs­sen sich die da­hin­ter­ste­hen­den, über vie­le Jah­re ge­wach­se­nen Sys­te­me kurz­fris­tig fle­xi­bi­li­sie­ren. Ster­ben muss dar­an aber ei­gent­lich nie­mand, denn im Grun­de be­deu­tet es nicht ei­ne Ver­rin­ge­rung, son­dern haupt­säch­lich ei­ne Ver­la­ge­rung von Ser­vice­leis­tun­gen - wie Be­ra­tung, Trans­port und Um­schlag. Da­mit die­se Um­ge­wich­tung funk­tio­nie­ren kann, braucht es ei­ner­seits elas­ti­sche Lö­sun­gen sei­tens der Han­dels­un­ter­neh­men und an­de­rer­seits die rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen sei­tens der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung, sei­tens der Lo­gis­ti­ker - und im­mer mehr auch sei­tens der Wohn­im­mo­bi­li­en-De­ve­l­oper. Der Ein­zel­han­del am POS Fakt ist laut Han­nes Lind­ner von der Stand­ort + Markt Be­ra­tungs­ge­sell­schaft, "dass die gro­ßen, eta­blier­ten Mar­ken un­ter den Fi­lia­lis­ten weit­ge­hend fer­tig ex­pan­diert ha­ben." Nun steht die Op­ti­mie­rung der Han­dels­flä­chen im Mit­tel­punkt, da­mit die wach­sen­den Leer­stands- und Fluk­tua­ti­ons­ra­ten kon­trol­lier­bar wer­den. "Rück­läu­fig ist auch die An­zahl der ge­such­ten Stand­or­te un­ter den neu­en Fi­lia­lis­ten", meint Lind­ner. "In Ci­ty-La­gen liegt der Leer­stand bei 2,9 Pro­zent und die Fluk­tua­ti­on bei 12,2. Nach wie vor sind Tex­til­mar­ken DER Ma­gnet für Ein­kaufs­stra­ßen in sol­chen A-La­gen, de­ren Um­sät­ze sind aber rück­läu­fig. An­ders als beim Woh­nen und Woh­nac­ces­soires - dort neh­men so­wohl Shops als auch Um­sät­ze im Mo­ment noch zu. Wei­te­re Zu­wäch­se ver­zeich­net die Gas­tro­no­mie, und sie fin­den sich auch bei Dienst­leis­tun­gen wie Fit­ness­cen­tern und Glücks­spiel." Ganz klar am ab­stei­gen­den Ast be­fin­det sich hin­ge­gen die Elek­tro­nik. In Fach­markt­zen­tren kann man schon län­ger be­ob­ach­ten, dass bei gleich­blei­ben­der Kun­den­fre­quenz die Ver­la­ge­rung der Käu­fe Rich­tung Gas­tro­no­mie und Un­ter­hal­tung im­mer deut­li­cher wird. "Der Han­del lebt aber nicht von der Fre­quenz, son­dern vom Um­satz", kon­sta­tiert Lind­ner. Da­her fin­det ei­ne al­ter­na­ti­ve Nut­zungs­lö­sung aus dem US-ame­ri­ka­ni­schen Raum auch im­mer mehr in un­se­ren Brei­ten An­wen­dung: Un­ren­ta­bel ge­wor­de­ne Re­tail­flä­chen wer­den zu so­ge­nann­ten Black Stores. Al­ter Stand­ort - neu­er Black Store Nicht nur der sta­tio­nä­re Han­del, auch der Ver­sand der Pro­duk­te be­nö­tigt sei­ne In­fra­struk­tur - und die kann oft­mals nicht al­lei­ne vom Pro­duk­ti­ons­stand­ort aus ge­steu­ert wer­den. Aus die­sem Be­darf her­aus ent­stand die Idee, in Not ge­ra­te­ne Points of Sa­le zu Lo­gis­tik-Hubs um­zu­funk­tio­nie­ren und zu so­ge­nann­ten Black Stores um­zu­wan­deln. Die Nie­der­las­sung bleibt dann so ge­se­hen ei­ne voll­wer­ti­ge Fi­lia­le, in­klu­si­ve Be­stell­we­sen - nur der Kun­den­ver­kehr fällt gänz­lich weg. Be­ra­tung muss sich der In­ter­es­sent dann eben­so on­line in di­ver­sen Por­ta­len ho­len. Der vir­tu­el­le Raum wird da­mit mehr und mehr ge­nö­tigt, As­pek­te wie Hap­tik oder das ge­sam­te Pro­duk­t­er­leb­nis voll­stän­dig vor­weg­zu­neh­men. Oder auch nicht - denn mit dem Be­stell­we­sen nimmt gleich­zei­tig die Rück­lauf­lo­gis­tik ih­ren Sie­ges­zug. Wäh­rend der Ball­sai­son ge­hen in Ös­ter­reich die Re­tou­ren so­gar an die 50%-Mar­ke. Ama­zon und Co. stört das nicht. Das Phä­no­men der "Za­lan­do-Par­tys", wo ein­zel­ne Kun­den für pri­va­te Kon­sum-In­ter­es­sens­grup­pen gro­ße Men­gen an un­ter­schied­li­chen Pro­duk­ten zur Be­gut­ach­tung be­stel­len, ver­la­gert so­zu­sa­gen den Point of Sa­le so­gar bis in die Wohn­zim­mer. "Je­den­falls geht da­mit das In­for­ma­ti­ons­mo­no­pol über Pro­dukt­sor­ti­ment und Preis für den sta­tio­nä­ren Han­del end­gül­tig ver­lo­ren", so Lind­ner. Fak­tor Ver­kehr So­weit der Hin­ter­grund. Dar­aus scheint al­so zu fol­gen, dass - zu­min­dest - die Fre­quenz in den Shop­ping-Ag­glo­me­ra­tio­nen der Städ­te so­wie in an­de­ren gu­ten La­gen nicht ab­fällt. Gleich­zei­tig wird uns aber mehr und mehr nach Hau­se bis vor die Tü­re ge­lie­fert, was die oh­ne­hin be­reits zeit­wei­lig pre­kä­re Ver­kehrs­si­tua­ti­on auf den Haupt­rou­ten der Städ­te nicht eben ver­bes­sert. Und da ha­ben wir noch nicht ein­mal über die Park­platz- und Lie­fer­zo­nen­si­tua­tio­nen nach­ge­dacht. Oh­ne jetzt kon­kre­te Bei­spie­le für den Hand­lungs­be­darf in Ös­ter­reich zu nen­nen - die EU sel­ber sieht de­zi­diert vor, dass der PKW-Ver­kehr der Uni­ons­städ­te bis 2030 nicht we­ni­ger als hal­biert wer­den soll. Am Go As­set Lo­gis­tik Sym­po­si­um hat An­ge­li­ka Wink­ler von der MA 18 für Stadt­ent­wick­lung und -pla­nung das "STEP25" Fach­kon­zept Mo­bi­li­tät der Stadt Wien auf Ein­la­dung des Lo­gis­tik-De­ve­l­o­pers Go As­set ei­nem ex­klu­si­ven In­ter­es­sen­ten­kreis der Im­mo­bi­li­en­bran­che vor­ge­stellt. Dem­nach soll der Eta­blie­rung von ef­fi­zi­en­ten Trans­port- und Lo­gis­tik­sys­te­men das größ­te Ge­wicht in der Steue­rung des Ver­kehrs ge­ge­ben wer­den. Eben­so den The­men Lärm und Emis­sio­nen beim Trans­port, um die Le­bens­qua­li­tät im ur­ba­nen Raum trotz des er­höh­ten wirt­schaft­li­chen Ver­kehrs­auf­kom­mens zu er­hal­ten. Die Stadt Wien will ge­mein­sam mit Un­ter­neh­men und der Lo­gis­tik­bran­che Stra­te­gi­en für ei­nen kos­ten­güns­ti­gen, ef­fi­zi­en­ten und res­sour­cen­scho­nen­den Wirt­schafts­ver­kehr ent­wi­ckeln. E-Com­mer­ce, Di­rekt­be­lie­fe­run­gen, die Zu­nah­me von klein­tei­li­gen Sen­dun­gen mit­tels Pa­ket­diens­ten, das Feh­len von La­de­buch­ten und La­de­zo­nen, Fahr­ver­bo­te und wohn­zweck­mä­ßi­ge Ein­bahn­net­ze, Ab­stell­ver­bo­te und da­mit feh­len­de Stell­flä­chen für ge­werb­li­che Be­lan­ge sind Ge­dan­ken­grund­la­ge für Lö­sungs­an­sät­ze, die am En­de al­le In­ter­es­sens­grup­pen zu be­die­nen ha­ben. [ci­te1] Len­kungs­auf­ga­be der Städ­te Um dem Wirt­schafts­ver­kehr mehr Raum zu ge­ben, muss ei­ne Ver­kehrs­ver­la­ge­rung des Pri­vat­ver­kehrs auf Al­ter­na­ti­ven wie den Um­welt­ver­bund statt­fin­den. Da­zu braucht es aber mehr, als nur das Hal­ten ei­nes ei­ge­nen PKWs nach Kräf­ten zu er­schwe­ren. Die Be­din­gun­gen in Form von Aus­bau des öf­fent­li­chen Ver­kehrs und Sharing-Kon­zep­ten wer­den aber tat­säch­lich im­mer bes­ser. Ob­jek­ti­vier­bar - denn es ist den jün­ge­ren Ge­ne­ra­tio­nen in den Städ­ten tat­säch­lich be­reits kein gro­ßes An­lie­gen mehr, ei­nen ei­ge­nen PKW vor der Haus­tü­re ste­hen zu ha­ben. Ver­kehrs­be­ru­hig­te Be­rei­che und die so­ge­nann­ten Be­geg­nungs­zo­nen sind zwar An­lass für po­la­ri­sie­ren­de öf­fent­li­che Dis­kur­se, aber wer da­mit auf­ge­wach­sen ist, kann es sich nicht mehr an­ders vor­stel­len. Der öf­fent­li­che Raum muss nun mal in der La­ge sein, sich an­zu­pas­sen. Üb­ri­gens wie eh und je - denn auch Gra­ben und Ste­phans­platz in Wien oder die Ge­trei­de­gas­se in Salz­burg wa­ren der­einst für den In­di­vi­du­al­ver­kehr ge­öff­ne­te Ver­kehrs­we­ge. Heu­te un­vor­stell­bar. An­for­de­run­gen, was Wan­del und Um­den­ken an­be­langt, wer­den aber auch an den Wirt­schafts­ver­kehr ge­stellt und E-Mo­bi­li­tät im Be­reich Fuhr­parks und Fahr­zeug­flot­ten ge­för­dert. Die An­schaf­fung von ma­nu­ell oder elek­trisch be­trie­be­nen Trans­port­fahr­rä­dern wird der­zeit - üb­ri­gens für je­der­mann - mit bis zu 800 Eu­ro ge­för­dert. Au­ßer­dem sol­len ne­ben den quan­ti­ta­tiv zu­neh­men­den sta­tio­nä­ren Klei­num­schlag­plät­zen in Zu­kunft auch "mo­bi­le Mi­cro Hubs" Teil des Stadt­bil­des sein. Aus­ge­reift scheint das aber noch nicht zu sein, denn so­lan­ge nicht ge­eig­ne­te Flä­chen da­für be­reit­ge­stellt wer­den, be­fin­det sich die­ses Kon­zept noch in ei­ner Grau­zo­ne. Aber auch die or­ga­ni­sier­tes­te Stadt kann nur Schritt für Schritt vor­ge­hen und sich dar­um be­mü­hen, dass ih­re An­ge­bo­te an­ge­nom­men wer­den. Die Wirt­schafts­kam­mer Wien stellt seit ei­ni­ger Zeit ei­ne La­de­zo­nen-App für Wien zur Ver­fü­gung. Mehr als 2.600 be­ste­hen­de La­de­zo­nen wer­den auf ei­ner in­ter­ak­ti­ven Kar­te dar­ge­stellt, was das Auf­fin­den und Rou­ting der Zu­lie­fe­rer er­leich­tern soll. Au­ßer­dem zie­len mul­ti­funk­tio­na­le La­de­zo­nen nicht nur auf die Nut­zung durch Ge­wer­be­be­trie­be ab, son­dern wol­len auch pri­va­te Las­ten­trans­por­te oh­ne die Hür­de ei­nes gro­ßen for­ma­len An­mel­de­auf­wands er­leich­tern. Ein wei­te­res Pro­jekt des BM­VIT/FFG und der Stadt Wien be­fin­det sich ge­ra­de in der Pi­lot­pha­se: "Ur­ban Loa­ding" soll die ur­ba­ne La­de­zo­nen­be­wirt­schaf­tung re­gu­lie­ren, in­dem es Be­le­gungs­in­for­ma­tio­nen für La­de­zo­nen be­reit­stellt und so ein ko­ope­ra­ti­ves La­de­zo­nen­ma­nage­ment er­mög­licht. Die letz­te Mei­le Mit dem er­folg­rei­chen und zeit­ge­rech­ten Auf­fin­den ei­ner ver­füg­ba­ren La­de­zo­ne in der Nä­he des End­kun­den ist die Sa­che mit dem E-Com­mer­ce aber eben auch noch nicht er­le­digt. Der durch­schnitt­li­che Städ­ter ist näm­lich re­gel­mä­ßig zu den Ar­beits­zei­ten der Lie­fe­ran­ten nicht da­heim. Die so ge­nann­te "Last Mi­le" - näm­lich die Zu­stel­lung bis in den "Haus­schlap­fen­ra­di­us" der End­kun­den - wird laut Ge­rald Gre­go­ri, Lei­ter der Post Lo­gis­tik Ser­vices, zu­künf­tig Teil der Stadt­pla­nung sein müs­sen. Die Bün­de­lung der Lo­gis­tik­lö­sun­gen für die letz­te Mei­le wird zur Auf­ga­be. Aber auch sein Un­ter­neh­men hat Lö­sun­gen. Bei der Post kann man sich mit Emp­fangs­bo­xen wei­ter­hel­fen, die ne­ben dem Post­kas­ten zu mon­tie­ren sind. "18.000 da­von sind in Ös­ter­reich be­reits ge­gen ei­nen ge­rin­gen Ein­mal­be­trag be­zo­gen wor­den. 2016 konn­ten so be­reits ei­ne Mil­li­on Zu­stel­lun­gen mit­tels die­ser Bo­xen ab­ge­wi­ckelt wer­den", er­klärt Gre­go­ri. Aber wenn in ei­nem Wohn­haus an ei­ner Stie­ge zwölf oder mehr Woh­nun­gen lie­gen, wird es ver­mut­lich ir­gend­wann eng an den Wän­den. Den Be­darf an Wasch­kü­chen, Fahr­rad- und Kin­der­wa­gen­räu­men ha­ben die Pro­jekt­ent­wick­ler im Wohn­bau be­reits durch­gän­gig auf­ge­grif­fen. Nicht zu­letzt we­gen der Bau­ord­nung: "Auf je­dem Bau­platz mit mehr als zwei Woh­nun­gen ist in dem der An­zahl der Woh­nun­gen ent­spre­chen­den Aus­maß ein Raum zum Ab­stel­len von Kin­der­wa­gen und Fahr­rä­dern vor­zu­se­hen." Al­so müss­te es in letz­ter Kon­se­quenz letzt­lich ei­ne Auf­nah­me in die Flä­chen­wid­mung be­deu­ten, da­mit dem Be­darf nach An­lie­fe­rungs­flä­chen Leis­tung ge­tra­gen wird. Ei­ne ent­spre­chen­de Be­darfs­la­ge gibt An­stoß für In­no­va­tio­nen und neue Lö­sun­gen. Hier wird nun Raum für Nach­nut­zungs­kon­zep­te ge­macht, für Flä­chen, auf de­nen der­zeit noch kom­mer­zi­el­le Aus­lauf­mo­del­le zu fin­den sind. Ge­meint sind da­mit zum Bei­spiel klei­ne Tank­stel­len oh­ne ei­ge­nen Shop, frü­he­re Greiß­ler­lä­den, al­te Ki­nos - oder ge­ne­rell un­at­trak­ti­ve Han­dels­flä­chen in den Erd­ge­scho­ßen von Häu­sern in aus­ge­spro­che­nen Wohn­ge­bie­ten. "Das The­ma Lo­gis­tik wird sich aber je­den­falls im­mer in den Erd­ge­schoß­flä­chen ab­spie­len", liegt für Gre­go­ri klar auf der Hand. "Es gab zwar im­mer wie­der Ide­en - auch mit mo­bi­len Hubs -, Lo­gis­tik­ser­vices auf Eta­gen ab­zu­wi­ckeln, et­wa in Park­häu­sern. Mehr­ge­scho­ßig­keit funk­tio­niert aber nicht." Wohn­bau muss al­so zu­künf­tig An­lie­fe­run­gen im ent­spre­chen­den Aus­maß ge­währ­leis­ten. Auch das Lärm­pro­blem bei der An­lie­fe­rung gilt es da­bei zu be­rück­sich­ti­gen. (Man muss sich bei­spiels­wei­se fra­gen, ob das Re­tour­gang-Piep­sen von LKWs tech­nisch nicht be­reits durch Rück­fahr­ka­me­ras und Sen­so­rik ob­so­let ist. So ge­se­hen dür­fen sich auch die Au­to­mo­bil­pro­du­zen­ten an­ge­spro­chen füh­len.) Das Lo­gis­tik-Netz­werk muss je­den­falls viel­fäl­ti­ger wer­den und sich stär­ker auf den Mie­ter­markt im ur­ba­nen Raum kon­zen­trie­ren. Und auch die Ar­chi­tek­tur wird zu­künf­tig ge­for­dert sein, die Lo­gis­tik­flä­chen gut in das Stadt­bild ein­zu­fü­gen, da­mit auch der äs­the­ti­sche An­spruch er­füllt wird. Wir sind be­reits ge­spannt, wann wir hier das ers­te Lo­gis­ti­k­im­mo­bi­li­en-Pro­jekt mit gro­ßer Ar­chi­tek­tur vor­stel­len dür­fen. [ci­te2]

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