Crowdfinanzierung bei Immobilien vor Aus?

Deutsche Regierung denkt über strengere Regeln nach:

von Stefan Posch

Crowdfinanzierungen sind im Immobilienbereich in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Schließlich bieten sie auch Kleinanlegern die Möglichkeit an den boomenden Immobilienmarkt zu partizipieren und Projektentwickler können durch sie ihren Eigenkapitalanteil erhöhen. Die deutsche Bundesregierung soll aber laut der Onlineausgabe des deutschen Wirtschaftsmagazins „Fonds professionell“ darüber nachdenken, die „softe Regulierung des Crowdinvestings“ nicht mehr bei Immobilienfinanzierungen gelten zu lassen. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen begründet die deutsche Regierung, dass Crowdfunding bei Immobilienfinanzierungen „über den eigentlichen Zweck der Befreiungsregelung hinausgehen“ und für Immobilienprojekte ausreichend anderweitige Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen würden. Außerdem könnte die erleichterte Finanzierung zu einer Überbewertung und in Folge zu einem Crash führen. Im Visier der Verbraucherschützer sind vor allem Fälle, bei denen Crowdinvestment zur Umgehung von strengeren Reglements angewendet wird und Plattformen, die in erster Linie das eigene Produkt oder das, eines verbundenen Unternehmens verbreiten. „Die Bundesregierung schlägt vor, auf potenzielle Umgehungsmöglichkeiten und Interessenskonflikte zu reagieren“, heißt es in der Beantwortung der Kleinen Anfrage. Zudem sollen künftig die Crowdinvesting-Plattformen ihre Provisionen, die sie von den Emittenten erhalten, offen legen müssen. Laut Fonds professional hätten Immobilienprojekte 2016 in Deutschland einen Marktanteil im Fundraising von fast zwei Dritteln des Gesamtvolumens.

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Langsames Erwachen

Verhaltener Bürostart und Großvermietung:

von Charles Steiner

Nur langsam erwacht der Wiener Büromarkt - Schuld daran ist die eher geringe Neuflächenproduktion der vergangenen zwei Jahre. Daher weist das Vienna Research Forum für das erste Quartal auch nur eine Vermietungsleistung von 26.000 m² aus, rund 57 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum. Zumindest hat aber eine Einzelvermietung einen großen Prozentsatz am Gesamtvermietungsvolumen gebracht: laut Vienna Research Forum mit 4.565 m² im Submarkt (Bürostandort) Erdberg - St. Marx (Osten). Sie entspricht rund 17 Prozent der gesamten Vermietungsleistung auf dem Wiener Büromarkt im 1. Quartal. Weitere größere Vermietungen wurden in den Submärkten Prater/Lassallestraße und CBD - Innere Bezirke mit 3.000 m² bzw. 1.790 m² registriert. Insgesamt wurden im 1. Quartal 46 Vermietungen verzeichnet - das sind um 43 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Unverändert ist mit 5,5 Prozent der Leerstand gegenüber dem Q4 2016, in manchen Teilmärkten ist aber ein Rückgang zu verzeichnen. Die niedrigste Leerstandsquote wurden mit 2,9 Prozent im CBD - Innere Bezirke (gegenüber 3,1 Prozent im 4. Quartal 2016) registriert, die höchste mit 9,8 Prozent im Submarkt Wienerberg-Süden. Allerdings war auch hier die Leerstandsquote gegenüber dem 4. Quartal 2016 (10,6 Prozent) rückläufig.
Der Bestand an modernen Büroflächen liegt im Q1 bei 5.594.519 m², davon entfallen 56 Prozent auf Flächen der Klasse A und 44 Prozent auf Flächen der Klasse B, laut Definition des VRF.

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Hotels als neue Königsklasse

Wieder Investmentrekorde, steigende Nachfrage in Deutschland:

von Gerhard Rodler

Mit einem Investmentumsatz von mehr als 1,12 Milliarden Euro verzeichnet der Hotel-Investmentmarkt in Deutschland den besten Jahresauftakt aller Zeiten und knüpft nahtlos an das herausragende Vorjahresergebnis an. Die hohe Marktdynamik hat sich demnach im neuen Jahr unvermindert fortgesetzt. Das Hotel-Investmentvolumen in den bedeutenden Märkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München) unterliegt laut BNP Paribas Real Estate angebotsbedingt starken Schwankungen, die vor dem Hintergrund des kurzen Betrachtungszeitraums von drei Monaten verstärkt ausfallen. Insgesamt wurden in diesen Städten rund 772 Millionen Euro beziehungsweise 84 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum in Hotelimmobilien angelegt. Innerhalb der Städte variiert das Volumen zwischen etwas unter 5 Millionen Euro und mehr als 230 Millionen Euro, wobei die Hansestadt Hamburg mit 232 Millionen Euro - befeuert vom Radisson Blu - derzeit auf Position eins liegt. Tatsächlich am meisten Hotels wurden jedoch in München gehandelt (ca. 180 Millionen Euro), unter ihnen das NH Hotel München Messe. Einen überdurchschnittlich guten Auftakt legten zudem Berlin mit 175 Millionen Euro, Düsseldorf mit 72 Mio. Euro und Köln mit 60 Millionen Euro hin. In den beiden Rheinmetropolen konnten im Vorjahreszeitraum noch keine Verkäufe registriert werden. Auch Leipzig erwischt einen guten Start mit 49 Millionen Euro. In Frankfurt wurde dagegen noch nicht in nennenswertem Umfang in Hotels investiert.

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Smartes Parken für Effizienz

Payuca will Parkplatzproblem lösen

von Charles Steiner

Man kennt das in Wien zur Genüge: Es wird dringend ein Parkplatz benötigt, nur findet man keinen. Und so kann es passieren, dass man erst einmal fünf Mal um den Block kurven muss, um eine heiß begehrte Parklücke zu ergattern. Bauträger und Immobilienentwickler haben dafür Tiefgaragen oder Parkplätze, aber die sind dafür nicht ausgelastet. Payuca will das Problem smart lösen: Nach zweijähriger Entwicklungszeit will das Startup eben die Autofahrer und Parkplatzbesitzer zusammenbringen. Und zwar mit der IoT-Technologie PAYUCA Smart Gateway, welche sich in alle bestehenden Zutrittssysteme wie Schranken oder Tore mit minimalem Aufwand integrieren lässt. So wird die Tiefgarage "smart" und steht Autofahrern fortan zum Kurzzeitparken zur Verfügung. Diese Dienste sind über die Payuca Smart Parking App abrufbar, bei dem man einfach ein Profil erstellt und Guthaben auflädt - schon kann man den nächstgelegenen Parkplatz anfahren, verspricht man bei Payuca.
Das Unternehmen ist Teil der rasant wachsenden Sharing Economy: Payuca Smart Parking funktioniert ähnlich wie DriveNow - nur für Parkplätze.
Zu den ersten Kooperationspartnern von PAYUCA gehören Branchengrößen wie die Novoreal Immobilieninvest AG, Estrella Immobilieninvest AG, Amisola Immobilien AG und Helvetia Versicherungen AG, Verträge mit weiteren namhaften Partnern stehen kurz vor dem Abschluss.

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Größe ist nicht alles, aber Mischung

Lage, Mieter und Frequenz sind wichtiger

von Charles Steiner

Was wollen die Mieter von Shoppingcentern? Das hat Standort + Markt mit Ecostra im jüngsten Shopping Center Performance Report erhoben - wir berichteten. Und da ist eindeutig erkennbar: Längst ist die Größe nicht mehr der alleinige Garant für Erfolg - in dem Fall Mieterzufriedenheit. Schließlich müssen sich die Einzelhändler dann mit jeder Menge Konkurrenz herumschlagen, auch verlagern sich die Frequenzen in großen Malls anders. Konzentration auf eine gewisse Größe, das ist das, was die Mieter gerne haben. Und sie schätzen auch, wenn die Lage eine entsprechende Frequenz bringt.
Eines dieser mittleren Center ist etwa „The Mall“ in Wien Mitte, das auf dem Ranking, das Standort + Markt im Zuge des Reports angefertigt hat, auf dem ersten Platz landet. Ein sogenannter „Hidden Star“ unter den Shoppingcentern ist „Am Garnmarkt“, das eigentlich keine Shopping Mall ist, sondern vielmehr ein Town Center. Dabei handelt es sich um eine Zentrumsentwicklung der Prisma, bei der Einkaufen, Arbeiten und Wohnen sowie medizinische Versorgung durchmischt sind, was seinerseits für passende Frequenzen sorgt. Dieses Town Center konnte beim genannten Ranking auf Anhieb auf Platz 6 von insgesamt 159 österreichischen Einkaufszentren aufsteigen. Ruth Nußbaumer, Prisma Standortmanagement: "Wir sind sehr erfreut über das erfolgreiche Ergebnis. Die hohe Akzeptanz die Am Garnmarkt innerhalb sehr kurzer Zeit erreicht hat zeigt, dass wir mit solchen nachhaltigen Zentrumsentwicklungsprojekten auf einem guten Weg sind."

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Hauptversammlung bei Athos

Dividende von 60 Cent pro Aktie beschlossen

von Stefan Posch

Kürzlich fand die ordentliche Hauptversammlung der Athos Immobilien AG statt. Dabei wurde entsprechend dem Vorschlag zur Gewinnverwendung von Vorstand und Aufsichtsrat eine Dividendenausschüttung von 0,60 Euro pro Aktie beschlossen. Auch alle vier Personen - Christoph Wurm, Andreas Bauer, Franz Ömer und Gerald Pohlhammer -, die sich der Wahl stellten wurden von der Hauptversammlung als Aufsichtsräte gewählt. Weiters wurden die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates und die Wahl der PwC Oberösterreich Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH als Abschlussprüfer beschlossen. Ein Vorratsbeschluss hinsichtlich genehmigtes Kapital wurde allerdings von der Hauptversammlung mehrheitlich abgelehnt.
Im Februar hat sich KTM-Chef Stefan Pierer aus der Athos zurückgezogen und seine Aktien verkauft. Vorangegangen war ein Übernahmeversuch Pierers, der allerdings vergangenen November scheiterte.

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Weiter starke Investments in Retail

Deutsche Retail-Renditen pendeln sich bei 3,25 % ein:

von Gerhard Rodler

Mit einem Investitionsvolumen von rund 2,94 Milliarden Euro endet das erste Quartal für den Retail-Investmentmarkt äußerst erfolgreich. Nachdem in den ersten drei Monaten des Jahres 2016 aufgrund des unzureichenden Angebots nur 1,82 Milliarden Euro umgesetzt werden konnten, liegt das aktuelle Ergebnis nicht nur 61 Prozent über dem Vorjahreswert, sondern übertrifft den langjährigen Schnitt auch recht deutlich um rund 18 Prozent. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Nach der starken Yield Compression der vorangegangenen Quartale haben sich die Netto-Spitzenrenditen für Einzelhandelsimmobilien im ersten Quartal auf dem Niveau des Jahresendes 2016 verfestigt. Über die Big-Six-Standorte betrachtet beläuft sich der Rückgang im Jahresvergleich dennoch auf durchschnittlich stolze 25 Basispunkte. Am teuersten sind nach wie vor Geschäftshäuser in Münchens besten Lagen mit einer Spitzenrendite von 3,25 Prozent, nur knapp vor der Hauptstadt mit 3,30 Prozent. Zu den teuersten Standorten zählt zudem Hamburg mit 3,40 Prozent, während Frankfurt sowie die rheinischen Metropolen Düsseldorf und Köln allesamt bei 3,60 Prozent notieren. Gerade in diesem Segment können jedoch vereinzelte Ausreißer mit noch höheren Anfangsrenditen verzeichnet werden.
Auch in den übrigen Marktsegmenten sind die Renditen in den ersten drei Monaten nach Rückgängen im Jahr 2016 stabil geblieben. Die Netto-Spitzenrendite für Shopping Center liegt aktuell bei 4,00 Prozent (-10 Basispunkte) und für Fachmarktzentren bei 5,00 Prozent (-30 Basispunkte). Einzelne Fachmärkte notieren mit 5,50 Prozent in der Spitze noch etwas günstiger (-20 Basispunkte).

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Karriere zum Tag: Neu bei IMMAC

Mösenfechtel ist neuer Finanzvorstand

von Gerhard Rodler

Mechthild MösenfechtelMechthild Mösenfechtel

Die auch in Österreich mit einer Niederlassung aktive IMMAC erweitert den Vorstand und baut den den Transaktionsbereich aus: Der Aufsichtsrat der IMMAC Holding AG hat Mechthild Mösenfechtel zum Finanzvorstand (CFO) bestellt. Die Juristin und Steuerberaterin ist zukünftig für den Bereich Finanzen und Controlling sowie das kaufmännische Controlling des Baubereiches der IMMAC verantwortlich. Sie vertritt die Gesellschaft gemeinsam mit dem langjährigen CEO Thomas F. Roth. Mit der Bestellung von Mösenfechtel stellt IMMAC bei stark wachsendem Bauvolumen ein Controlling und ein Finanzmanagement für die Konzerngruppe sicher.
Darüber hinaus wurde der Transaktions- und Einkaufsbereich mit weiteren Teams stark ausgebaut. Nunmehr stehen drei Teams für die Einkaufsaktivitäten in Deutschland und zwei Teams für die Auslandsaktivitäten zur Verfügung.

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Betongold glänzt nicht immer

Vortragsabend "Immobilien als Investment" in Salzburg:

von Stefan Posch

Betonhold glänzt - meistens, aber auch nicht immer. Das Bankhaus Spängler Family Management lud kürzlich zu einem Vortragsabend in Salzburg über aktuelle Trends am Immobilienmarkt und den wichtigsten Erfolgskriterien für rentable Immobilieninvestitionen. Das viel zitierte „Betongold“ glänzt auch in Boomzeiten nicht bedingungslos, ist das Resümee, das die Experten Michael Wurzinger, Vorstand der UBM, und Daniel Triffterer von Spängler Immobilien zogen.
„Die Analyse und die seriöse Auseinandersetzung mit der Thematik ist auch bei diesem Investment ein absolutes Muss“, erklärte Daniel Triffterer bei der Veranstaltung. Auch wenn Immobilien und Grundstücke derzeit als alternative Geldanlage in aller Munde sind, hätten sie ihre eigene Dynamik und würden sich deutlich von Assetklassen wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe unterscheiden, so der Immobilienexperte weiter, der auch vor zu viel Spekulation bei Immobilieninvestments warnt. „Hier begeben sich Anleger auf dünnes Eis. Auch bei Immobilien gilt das Zusammenspiel der Faktoren Angebot und Nachfrage sowie die Weisheit: Hohe Renditechancen, hohes Risiko - und umgekehrt“, betont Triffterer. „Immobilien sind zyklische Werte, viele Anleger haben diese Tatsache zu wenig im Blick“, gibt auch Michael Wurzinger zu bedenken. Der Immobilienprofi betonte, dass auch bei Investments in Immobilien der Erfolg am richtigen Einstiegszeitpunkt hängt - abhängig von Risikoneigung und fachlichem Know-how. Er beschreibt den typischen Immozyklus innerhalb der vier Phasen „Stabilisierung“, „Ausdehnung und Boom“, „Übernachfrage und Sättigung“ sowie „Rezession“. Gerade in Phase drei sei - wie in anderen Sparten auch - eine Investition wenig sinnvoll. „Es gilt, den Markt und seine Entwicklungen möglichst genau einzuschätzen“, rät Wurzinger.

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Wieder Investmentrekorde, steigende Nachfrage in Deutschland:

Hotels als neue Königsklasse

von Gerhard Rodler

Mit ei­nem In­vest­ment­umsatz von mehr als 1,12 Mil­li­ar­den Eu­ro ver­zeich­net der Ho­tel-In­vest­ment­markt in Deutsch­land den bes­ten Jah­res­auf­takt al­ler Zei­ten und knüpft naht­los an das her­aus­ra­gen­de Vor­jah­res­er­geb­nis an. Die ho­he Markt­dy­na­mik hat sich dem­nach im neu­en Jahr un­ver­min­dert fort­ge­setzt. Das Ho­tel-In­vest­ment­vo­lu­men in den be­deu­ten­den Märk­ten (Ber­lin, Düs­sel­dorf, Frank­furt, Ham­burg, Köln, Leip­zig und Mün­chen) un­ter­liegt laut BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te an­ge­bots­be­dingt star­ken Schwan­kun­gen, die vor dem Hin­ter­grund des kur­zen Be­trach­tungs­zeit­raums von drei Mo­na­ten ver­stärkt aus­fal­len. Ins­ge­samt wur­den in die­sen Städ­ten rund 772 Mil­lio­nen Eu­ro be­zie­hungs­wei­se 84 Pro­zent mehr als im Vor­jah­res­zeit­raum in Ho­tel­im­mo­bi­li­en an­ge­legt. In­ner­halb der Städ­te va­ri­iert das Vo­lu­men zwi­schen et­was un­ter 5 Mil­lio­nen Eu­ro und mehr als 230 Mil­lio­nen Eu­ro, wo­bei die Han­se­stadt Ham­burg mit 232 Mil­lio­nen Eu­ro - be­feu­ert vom Ra­dis­son Blu - der­zeit auf Po­si­ti­on eins liegt. Tat­säch­lich am meis­ten Ho­tels wur­den je­doch in Mün­chen ge­han­delt (ca. 180 Mil­lio­nen Eu­ro), un­ter ih­nen das NH Ho­tel Mün­chen Mes­se. Ei­nen über­durch­schnitt­lich gu­ten Auf­takt leg­ten zu­dem Ber­lin mit 175 Mil­lio­nen Eu­ro, Düs­sel­dorf mit 72 Mio. Eu­ro und Köln mit 60 Mil­lio­nen Eu­ro hin. In den bei­den Rhein­me­tro­po­len konn­ten im Vor­jah­res­zeit­raum noch kei­ne Ver­käu­fe re­gis­triert wer­den. Auch Leip­zig er­wischt ei­nen gu­ten Start mit 49 Mil­lio­nen Eu­ro. In Frank­furt wur­de da­ge­gen noch nicht in nen­nens­wer­tem Um­fang in Ho­tels in­ves­tiert.

Payuca will Parkplatzproblem lösen

Smartes Parken für Effizienz

von Charles Steiner

Man kennt das in Wien zur Ge­nü­ge: Es wird drin­gend ein Park­platz be­nö­tigt, nur fin­det man kei­nen. Und so kann es pas­sie­ren, dass man erst ein­mal fünf Mal um den Block kur­ven muss, um ei­ne heiß be­gehr­te Park­lü­cke zu er­gat­tern. Bau­trä­ger und Im­mo­bi­li­en­ent­wick­ler ha­ben da­für Tief­ga­ra­gen oder Park­plät­ze, aber die sind da­für nicht aus­ge­las­tet. Payu­ca will das Pro­blem smart lö­sen: Nach zwei­jäh­ri­ger Ent­wick­lungs­zeit will das Star­t­up eben die Au­to­fah­rer und Park­platz­be­sit­zer zu­sam­men­brin­gen. Und zwar mit der IoT-Tech­no­lo­gie PAYU­CA Smart Gate­way, wel­che sich in al­le be­ste­hen­den Zu­tritts­sys­te­me wie Schran­ken oder To­re mit mi­ni­ma­lem Auf­wand in­te­grie­ren lässt. So wird die Tief­ga­ra­ge "smart" und steht Au­to­fah­rern fort­an zum Kurz­zeit­par­ken zur Ver­fü­gung. Die­se Diens­te sind über die Payu­ca Smart Par­king App ab­ruf­bar, bei dem man ein­fach ein Pro­fil er­stellt und Gut­ha­ben auf­lädt - schon kann man den nächst­ge­le­ge­nen Park­platz an­fah­ren, ver­spricht man bei Payu­ca.
Das Un­ter­neh­men ist Teil der ra­sant wach­sen­den Sharing Eco­no­my: Payu­ca Smart Par­king funk­tio­niert ähn­lich wie Dri­veNow - nur für Park­plät­ze.
Zu den ers­ten Ko­ope­ra­ti­ons­part­nern von PAYU­CA ge­hö­ren Bran­chen­grö­ßen wie die No­vor­e­al Im­mo­bi­li­en­in­vest AG, Est­rel­la Im­mo­bi­li­en­in­vest AG, Ami­so­la Im­mo­bi­li­en AG und Hel­ve­tia Ver­si­che­run­gen AG, Ver­trä­ge mit wei­te­ren nam­haf­ten Part­nern ste­hen kurz vor dem Ab­schluss.
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Lage, Mieter und Frequenz sind wichtiger

Größe ist nicht alles, aber Mischung

von Charles Steiner

Was wol­len die Mie­ter von Shop­ping­cen­tern? Das hat Stand­ort + Markt mit Ecos­tra im jüngs­ten Shop­ping Cen­ter Per­for­mance Re­port er­ho­ben - wir be­rich­te­ten. Und da ist ein­deu­tig er­kenn­bar: Längst ist die Grö­ße nicht mehr der al­lei­ni­ge Ga­rant für Er­folg - in dem Fall Mie­ter­zu­frie­den­heit. Schließ­lich müs­sen sich die Ein­zel­händ­ler dann mit je­der Men­ge Kon­kur­renz her­um­schla­gen, auch ver­la­gern sich die Fre­quen­zen in gro­ßen Malls an­ders. Kon­zen­tra­ti­on auf ei­ne ge­wis­se Grö­ße, das ist das, was die Mie­ter ger­ne ha­ben. Und sie schät­zen auch, wenn die La­ge ei­ne ent­spre­chen­de Fre­quenz bringt.
Ei­nes die­ser mitt­le­ren Cen­ter ist et­wa „The Mall“ in Wien Mit­te, das auf dem Ran­king, das Stand­ort + Markt im Zu­ge des Re­ports an­ge­fer­tigt hat, auf dem ers­ten Platz lan­det. Ein so­ge­nann­ter „Hi­d­den Star“ un­ter den Shop­ping­cen­tern ist „Am Garn­markt“, das ei­gent­lich kei­ne Shop­ping Mall ist, son­dern viel­mehr ein Town Cen­ter. Da­bei han­delt es sich um ei­ne Zen­trum­s­ent­wick­lung der Pris­ma, bei der Ein­kau­fen, Ar­bei­ten und Woh­nen so­wie me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung durch­mischt sind, was sei­ner­seits für pas­sen­de Fre­quen­zen sorgt. Die­ses Town Cen­ter konn­te beim ge­nann­ten Ran­king auf An­hieb auf Platz 6 von ins­ge­samt 159 ös­ter­rei­chi­schen Ein­kaufs­zen­tren auf­stei­gen. Ruth Nuß­bau­mer, Pris­ma Stand­ort­ma­nage­ment: "Wir sind sehr er­freut über das er­folg­rei­che Er­geb­nis. Die ho­he Ak­zep­tanz die Am Garn­markt in­ner­halb sehr kur­zer Zeit er­reicht hat zeigt, dass wir mit sol­chen nach­hal­ti­gen Zen­trum­s­ent­wick­lungs­pro­jek­ten auf ei­nem gu­ten Weg sind."
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Dividende von 60 Cent pro Aktie beschlossen

Hauptversammlung bei Athos

von Stefan Posch

Kürz­lich fand die or­dent­li­che Haupt­ver­samm­lung der Athos Im­mo­bi­li­en AG statt. Da­bei wur­de ent­spre­chend dem Vor­schlag zur Ge­winn­ver­wen­dung von Vor­stand und Auf­sichts­rat ei­ne Di­vi­den­den­aus­schüt­tung von 0,60 Eu­ro pro Ak­tie be­schlos­sen. Auch al­le vier Per­so­nen - Chris­toph Wurm, An­dre­as Bau­er, Franz Ömer und Ge­rald Pohl­ham­mer -, die sich der Wahl stell­ten wur­den von der Haupt­ver­samm­lung als Auf­sichts­rä­te ge­wählt. Wei­ters wur­den die Ent­las­tung des Vor­stan­des und des Auf­sichts­ra­tes und die Wahl der PwC Ober­ös­ter­reich Wirt­schafts­prü­fung und Steu­er­be­ra­tung GmbH als Ab­schluss­prü­fer be­schlos­sen. Ein Vor­rats­be­schluss hin­sicht­lich ge­neh­mig­tes Ka­pi­tal wur­de al­ler­dings von der Haupt­ver­samm­lung mehr­heit­lich ab­ge­lehnt.
Im Fe­bru­ar hat sich KTM-Chef Ste­fan Pie­rer aus der Athos zu­rück­ge­zo­gen und sei­ne Ak­ti­en ver­kauft. Vor­an­ge­gan­gen war ein Über­nah­me­ver­such Pie­rers, der al­ler­dings ver­gan­ge­nen No­vem­ber schei­ter­te.

Deutsche Retail-Renditen pendeln sich bei 3,25 % ein:

Weiter starke Investments in Retail

von Gerhard Rodler

Mit ei­nem In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men von rund 2,94 Mil­li­ar­den Eu­ro en­det das ers­te Quar­tal für den Re­tail-In­vest­ment­markt äu­ßerst er­folg­reich. Nach­dem in den ers­ten drei Mo­na­ten des Jah­res 2016 auf­grund des un­zu­rei­chen­den An­ge­bots nur 1,82 Mil­li­ar­den Eu­ro um­ge­setzt wer­den konn­ten, liegt das ak­tu­el­le Er­geb­nis nicht nur 61 Pro­zent über dem Vor­jah­res­wert, son­dern über­trifft den lang­jäh­ri­gen Schnitt auch recht deut­lich um rund 18 Pro­zent. Dies er­gibt die Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te.
Nach der star­ken Yield Com­pres­si­on der vor­an­ge­gan­ge­nen Quar­ta­le ha­ben sich die Net­to-Spit­zen­ren­di­ten für Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en im ers­ten Quar­tal auf dem Ni­veau des Jah­res­en­des 2016 ver­fes­tigt. Über die Big-Six-Stand­or­te be­trach­tet be­läuft sich der Rück­gang im Jah­res­ver­gleich den­noch auf durch­schnitt­lich stol­ze 25 Ba­sis­punk­te. Am teu­ers­ten sind nach wie vor Ge­schäfts­häu­ser in Mün­chens bes­ten La­gen mit ei­ner Spit­zen­ren­di­te von 3,25 Pro­zent, nur knapp vor der Haupt­stadt mit 3,30 Pro­zent. Zu den teu­ers­ten Stand­or­ten zählt zu­dem Ham­burg mit 3,40 Pro­zent, wäh­rend Frank­furt so­wie die rhei­ni­schen Me­tro­po­len Düs­sel­dorf und Köln al­le­samt bei 3,60 Pro­zent no­tie­ren. Ge­ra­de in die­sem Seg­ment kön­nen je­doch ver­ein­zel­te Aus­rei­ßer mit noch hö­he­ren An­fangs­ren­di­ten ver­zeich­net wer­den.
Auch in den üb­ri­gen Markt­seg­men­ten sind die Ren­di­ten in den ers­ten drei Mo­na­ten nach Rück­gän­gen im Jahr 2016 sta­bil ge­blie­ben. Die Net­to-Spit­zen­ren­di­te für Shop­ping Cen­ter liegt ak­tu­ell bei 4,00 Pro­zent (-10 Ba­sis­punk­te) und für Fach­markt­zen­tren bei 5,00 Pro­zent (-30 Ba­sis­punk­te). Ein­zel­ne Fach­märk­te no­tie­ren mit 5,50 Pro­zent in der Spit­ze noch et­was güns­ti­ger (-20 Ba­sis­punk­te).
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Mösenfechtel ist neuer Finanzvorstand

Karriere zum Tag: Neu bei IMMAC

von Gerhard Rodler

Mechthild MösenfechtelMechthild Mösenfechtel
Die auch in Ös­ter­reich mit ei­ner Nie­der­las­sung ak­ti­ve IM­MAC er­wei­tert den Vor­stand und baut den den Trans­ak­ti­ons­be­reich aus: Der Auf­sichts­rat der IM­MAC Hol­ding AG hat Mecht­hild Mö­sen­fech­tel zum Fi­nanz­vor­stand (CFO) be­stellt. Die Ju­ris­tin und Steu­er­be­ra­te­rin ist zu­künf­tig für den Be­reich Fi­nan­zen und Con­trol­ling so­wie das kauf­män­ni­sche Con­trol­ling des Bau­be­rei­ches der IM­MAC ver­ant­wort­lich. Sie ver­tritt die Ge­sell­schaft ge­mein­sam mit dem lang­jäh­ri­gen CEO Tho­mas F. Roth. Mit der Be­stel­lung von Mö­sen­fech­tel stellt IM­MAC bei stark wach­sen­dem Bau­vo­lu­men ein Con­trol­ling und ein Fi­nanz­ma­nage­ment für die Kon­zern­grup­pe si­cher.
Dar­über hin­aus wur­de der Trans­ak­ti­ons- und Ein­kaufs­be­reich mit wei­te­ren Teams stark aus­ge­baut. Nun­mehr ste­hen drei Teams für die Ein­kaufs­ak­ti­vi­tä­ten in Deutsch­land und zwei Teams für die Aus­lands­ak­ti­vi­tä­ten zur Ver­fü­gung.

Vortragsabend "Immobilien als Investment" in Salzburg:

Betongold glänzt nicht immer

von Stefan Posch

Be­ton­hold glänzt - meis­tens, aber auch nicht im­mer. Das Bank­haus Späng­ler Fa­mi­ly Ma­nage­ment lud kürz­lich zu ei­nem Vor­trags­abend in Salz­burg über ak­tu­el­le Trends am Im­mo­bi­li­en­markt und den wich­tigs­ten Er­folgs­kri­te­ri­en für ren­ta­ble Im­mo­bi­li­en­in­ves­ti­tio­nen. Das viel zi­tier­te „Be­ton­gold“ glänzt auch in Boom­zei­ten nicht be­din­gungs­los, ist das Re­sü­mee, das die Ex­per­ten Mi­cha­el Wurzin­ger, Vor­stand der UBM, und Da­ni­el Triff­te­rer von Späng­ler Im­mo­bi­li­en zo­gen.
„Die Ana­ly­se und die se­riö­se Aus­ein­an­der­set­zung mit der The­ma­tik ist auch bei die­sem In­vest­ment ein ab­so­lu­tes Muss“, er­klär­te Da­ni­el Triff­te­rer bei der Ver­an­stal­tung. Auch wenn Im­mo­bi­li­en und Grund­stü­cke der­zeit als al­ter­na­ti­ve Geld­an­la­ge in al­ler Mun­de sind, hät­ten sie ih­re ei­ge­ne Dy­na­mik und wür­den sich deut­lich von As­set­klas­sen wie Ak­ti­en, An­lei­hen oder Roh­stof­fe un­ter­schei­den, so der Im­mo­bi­li­en­ex­per­te wei­ter, der auch vor zu viel Spe­ku­la­ti­on bei Im­mo­bi­li­en­in­vest­ments warnt. „Hier be­ge­ben sich An­le­ger auf dün­nes Eis. Auch bei Im­mo­bi­li­en gilt das Zu­sam­men­spiel der Fak­to­ren An­ge­bot und Nach­fra­ge so­wie die Weis­heit: Ho­he Ren­di­te­chan­cen, ho­hes Ri­si­ko - und um­ge­kehrt“, be­tont Triff­te­rer. „Im­mo­bi­li­en sind zy­kli­sche Wer­te, vie­le An­le­ger ha­ben die­se Tat­sa­che zu we­nig im Blick“, gibt auch Mi­cha­el Wurzin­ger zu be­den­ken. Der Im­mo­bi­li­en­pro­fi be­ton­te, dass auch bei In­vest­ments in Im­mo­bi­li­en der Er­folg am rich­ti­gen Ein­stiegs­zeit­punkt hängt - ab­hän­gig von Ri­si­ko­nei­gung und fach­li­chem Know-how. Er be­schreibt den ty­pi­schen Im­mo­zy­klus in­ner­halb der vier Pha­sen „Sta­bi­li­sie­rung“, „Aus­deh­nung und Boom“, „Über­nach­fra­ge und Sät­ti­gung“ so­wie „Re­zes­si­on“. Ge­ra­de in Pha­se drei sei - wie in an­de­ren Spar­ten auch - ei­ne In­ves­ti­ti­on we­nig sinn­voll. „Es gilt, den Markt und sei­ne Ent­wick­lun­gen mög­lichst ge­nau ein­zu­schät­zen“, rät Wurzin­ger.
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Die riesige Baustelle am Austria Campus ist mit zwei Baustellenkameras ausgestattet.Die riesige Baustelle am Austria Campus ist mit zwei Baustellenkameras ausgestattet.

Filmstar Baustelle

Do­ku­men­ta­ti­on, Si­cher­heit und Öf­fent­lich­keits­ar­beit. Bau­stel­len­ka­me­ras bie­ten Bau­her­ren und -fir­men vie­le Vor­tei­le. Doch auch ei­ni­ge recht­li­che Fra­gen müs­sen da­bei be­ach­tet wer­den. Wie flei­ßi­ge Amei­sen sieht man die Bau­ar­bei­ter auf der rie­si­gen Bau­stel­le des Aus­tria Cam­pus her­um­lau­fen, vier Bau­krä­ne ra­gen ei­nem be­droh­lich ent­ge­gen. Wer heu­te ei­ne Bau­stel­le aus nächs­ter Nä­he be­ob­ach­ten will, muss sich kei­nen Bau­helm auf­set­zen und in lich­ten Hö­hen zwi­schen Bau­ma­te­ria­li­en, Ar­bei­tern und Ma­schi­nen durch­drän­gen. Heut­zu­ta­ge muss man sich nicht ein­mal mehr vom Schreib­tisch weg­be­we­gen. Mög­lich ma­chen das Bau­cams, die Live­bil­der von der Bau­stel­le di­rekt in das World Wi­de Web über­tra­gen. "Wir ha­ben der­zeit am AUS­TRIA CAM­PUS zwei fi­xe Bau­stel­len­ka­me­ras", er­klärt SI­GNA Pro­jekt­lei­ter Mat­thi­as Press­ler. Ein­ge­setzt wer­den die­se zur Do­ku­men­ta­ti­on des Bau­fort­schrit­tes so­wie als zu­sätz­li­ches Mar­ke­ting­tool bei Pro­jekt­prä­sen­ta­tio­nen oder auch für Zeit­raf­fer­fil­me, so Press­ler wei­ter. Die Bau­stel­len­ka­me­ras wer­den wäh­rend der ge­sam­ten Bau­zeit - bis An­fang 2019 - ein­ge­setzt. Nach­fra­ge steigt "Wir be­ob­ach­ten ei­ne jähr­lich wach­sen­de Nach­fra­ge", er­klärt Win­fried Wru­lich, Lei­ter Mar­ke­ting/Ver­trieb bei WMS Web Me­dia So­lu­ti­ons GmbH, die schon seit 2001 Bau­cams an­bie­tet und auch die Bau­stel­le am Aus­tria Cam­pus fil­misch be­treut. Der Haupt­grund für das stei­gen­de In­ter­es­se an dem Tool ist für Wru­lich die ein­fa­che Bau­do­ku­men­ta­ti­on, die Bau­cams bie­ten kön­nen. "Bau­cams sind ein ein­fa­ches und ef­fi­zi­en­tes Werk­zeug, um den Bau zu do­ku­men­tie­ren", so Wru­lich. Öf­fent­lich­keits­ar­beit mit Bau­cams Ei­nen wei­te­ren Mehr­wert, den ei­ne Bau­stel­len­ka­me­ra bie­ten kann, ist die Öf­fent­lich­keits­ar­beit. Be­son­ders Bau­stel­len von öf­fent­li­chem In­ter­es­se kön­nen mit Live­bil­dern Auf­merk­sam­keit ge­ne­rie­ren, und dank Zeit­raf­fer kann nach der Fer­tig­stel­lung des Ge­bäu­des ein fas­zi­nie­ren­der Image­film ge­schnit­ten wer­den. An­drea Bai­din­ger, Ge­schäfts­füh­re­rin bau­en woh­nen im­mo­bi­li­en Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­ra­tung, sieht vor al­lem Mar­ke­ting­mög­lich­kei­ten für die So­ci­al Me­dia-Ka­nä­le. Auch Bai­din­ger bie­tet Ka­me­ra­sys­te­me für Bau­stel­len an. Für sie ist das Ge­schäfts­feld aber ein Ni­schen­pro­dukt: "Das ist ei­ne Lieb­ha­ber­ge­schich­te", so Bai­din­ger. [ci­te1] Auch für Häusl­bau­er Doch nicht nur gro­ße Bau­kon­zer­ne und Im­mo­bi­li­en­ent­wick­ler setz­ten ver­mehrt auf ei­ne Ka­me­ra auf der Bau­stel­le. Die Kos­ten sei­en so ge­ring, dass ein Mehr­wert auch für klei­ne­re Bau­stel­len ge­ge­ben sei, er­klärt Wru­lich. Et­wa 2.000 Eu­ro müs­se man für die Erstein­rich­tung kal­ku­lie­ren. Da­nach wer­de ein mo­nat­li­cher Bei­trag ab 35 Eu­ro ver­rech­net. Das Sys­tem ist zu­dem ein­fach zu in­stal­lie­ren. Die Ka­me­ra kön­ne et­wa auch per Post zu­ge­schickt wer­den, er­klärt Wru­lich. Das Ge­rät kann ent­we­der ge­mie­tet oder ge­kauft wer­den. Ge­spei­chert wer­den die Bil­der in ei­ner Cloud. Bai­din­ger hat sich auf klei­ne­re pri­va­te Bau­stel­len spe­zia­li­siert. Wenn man als Bau­herr nicht vor Ort sei, wür­den die Ar­bei­ter "oft zu­sam­men­pa­cken und ge­hen", gibt Bai­din­ger zu be­den­ken. "Mir ist das auch ein­mal pas­siert", er­zählt sie. Mit ei­ner Kon­trol­le durch ei­ne Bau­stel­len­ka­me­ra kann das ver­hin­dert wer­den. "Geht bei Bau­ar­bei­ten et­was schief, dann ist es nun auch leicht, über die Bild­do­ku­men­ta­ti­on die Feh­ler­quel­len zu eru­ie­ren", er­läu­tert Bai­din­ger wei­ter. "Ge­ra­de in Streit­fäl­len kann dies ei­ne wert­vol­le Hil­fe sein." Beim Auf­stel­len der Ka­me­ras ist es wich­tig, ei­nen Ort zu fin­den, der nur schwer zu er­rei­chen ist. "Sonst nimmt je­mand die Ka­me­ra ein­fach mit", so Bai­din­ger. Die Tech­nik bei den Bau­stel­len­ka­me­ras hat sich in den letz­ten Jah­ren schnell wei­ter­ent­wi­ckelt. In den An­fangs­zei­ten hät­ten sie noch mit Bil­dern mit 640 x 480 Pi­xel ge­ar­bei­tet. "Heu­te sind acht Me­ga­pi­xel Stan­dard", so Wru­lich. Doch auch Auf­lö­sun­gen mit 30, 40 oder 50 Me­ga­pi­xeln sei­en mög­lich. Zu­dem wur­den zu­sätz­li­che Tools ent­wi­ckelt. Heut­zu­ta­ge kann man per Maus­klick zoo­men, das Vi­deo im Zeit­raf­fer ab­spie­len oder das Bild auch schwen­ken. Be­son­ders wich­tig ist auch die Ro­bust­heit der Ge­rä­te. Teil­wei­se müs­sen sie jah­re­lang bei Wind und Wet­ter be­ste­hen. "Wir ha­ben auch Ka­me­ras auf über 3.000 Me­tern Hö­he", er­klärt Wru­lich. Kei­ne Über­wa­chungs­ka­me­ras Als Über­wa­chungs­ka­me­ra ge­gen Dieb­stäh­le ist ei­ne her­kömm­li­che Bau­cam aber nur be­dingt ge­eig­net. Schließ­lich macht das Sys­tem kei­nen durch­ge­hen­den Film, son­dern ein­zel­ne Fo­tos. Zu­dem sind Ge­sich­ter der Men­schen meist nicht zu er­ken­nen. "Es bringt nichts, auf Bau­stel­len Ka­me­ras zu mon­tie­ren und die Bil­der nur auf­zu­zeich­nen", gibt Wer­ner Schnee­may­er, Ge­sell­schaf­ter des Si­cher­heits­un­ter­neh­mens Ea­gle Eye Se­cu­ri­ty, zu be­den­ken. Um Si­cher­heit vor Dieb­stahl zu ge­währ­leis­ten, müs­se ei­ne Echt­zeit­über­wa­chung in­stal­liert wer­den. Seit Sep­tem­ber 2016 ist das Un­ter­neh­men mit ei­nem spe­zi­el­len Si­cher­heits­sys­tem für Bau­stel­len am Markt, bei dem die Bau­stel­le nicht nur per Über­wa­chungs­ka­me­ra über­wacht wird, son­dern auch di­rekt vor Ort auf Ein­dring­lin­ge re­agiert wer­den kann. "Über 70 Mit­ar­bei­ter hal­ten die Bil­der der Ka­me­ras im Au­ge", er­klärt Schnee­may­er. Im Be­darfs­fall kann vor Ort auf den Ein­dring­ling re­agiert wer­den, denn von der Zen­tra­le aus kön­nen Licht, Si­re­nen oder so­gar Rauch­an­la­gen ge­steu­ert wer­den. Zu­dem kann über ein Be­schal­lungs­sys­tem der Ein­dring­ling zum Ge­hen auf­ge­for­dert und in der Zen­tra­le die Po­li­zei ge­ru­fen wer­den. "Al­les, was man vor Ort ma­chen kann, kön­nen wir aus der Fer­ne steu­ern", so Schnee­may­er. Bei dem Sys­tem wer­den die Bil­der erst im Be­darfs­fall auf­ge­zeich­net. Wei­ters wird Ea­gle Eye Se­cu­ri­ty schon bald ein Si­cher­heits­sys­tem für die Bau­werk­zeu­ge auf den Markt brin­gen. Da­bei wer­den die Werk­zeu­ge mit ei­nem Blue­tooth-Chip ver­se­hen. "Wenn die Bau­ar­bei­ter die Werk­zeu­ge nicht ord­nungs­ge­mäß in dem Con­tai­ner ver­stau­en, er­ken­nen wir das und kön­nen re­agie­ren", er­klärt Schnee­may­er das Sys­tem. Man ste­he schon mit ei­ner gro­ßen Bau­fir­ma über die Ein­füh­rung des Sys­tems im Ge­spräch, so Schnee­may­er. Recht­li­che Hand­ha­be Recht­lich ist bei ei­ner Ver­wen­dung ei­ner Bau­stel­len­ka­me­ra ei­ni­ges zu be­ach­ten. So darf et­wa der öf­fent­li­che Be­reich nicht ge­filmt wer­den. "Den öf­fent­li­chen Be­reich ver­pi­xeln wir", er­klärt Wru­lich die Vor­ge­hens­wei­se. Auf der Bau­stel­le selbst reicht laut Wru­lich ein ein­fa­cher Hin­weis über die Bau­do­ku­men­ta­ti­on. Beim An­brin­gen von Über­wa­chungs­ka­me­ras muss nor­ma­ler­wei­se das Da­ten­schutz­ge­setz 2000 be­ach­tet wer­den. Ist die tech­ni­sche Auf­lö­sung der An­la­ge aber so ge­wählt, dass die Er­kenn­bar­keit von Per­so­nen nicht ge­ge­ben ist, wür­den per­so­nen­be­zo­ge­ne Da­ten gar nicht erst ent­ste­hen, heißt es auf An­fra­ge von der Da­ten­schutz­be­hör­de. Das DSG 2000 sei in die­sem Fall nicht an­wend­bar. Ar­beit­neh­mer­rech­te Ei­ne Vi­deo­über­wa­chung be­wirkt nach Mar­ti­na Ch­le­stil, Ar­beits­rechts­ex­per­tin in der Ar­bei­ter­kam­mer, - so­fern sie auch Ar­beits­plät­ze er­fasst - ei­nen Ein­griff in das Per­sön­lich­keits­recht der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer. Ge­ne­rell ist da­her zu prü­fen, ob kein ge­lin­de­res Mit­tel für die Bau­stel­len­kon­trol­le, wie et­wa die Be­ge­hung vor Ort, mög­lich ist. So­fern der Ar­beits­be­reich von Ar­beit­neh­mern stän­dig im Blick­feld der Ka­me­ras liegt, stellt dies ei­ne Kon­troll­maß­nah­me dar, die je­den­falls die Men­schen­wür­de be­rührt, so Ch­le­stil. Die Zu­stim­mung des Be­triebs­ra­tes nach dem Ar­beits­ver­fas­sungs­recht ist da­her not­wen­dig, vor Ein­satz der Ka­me­ras muss ei­ne Be­triebs­ver­ein­ba­rung ab­ge­schlos­sen wer­den. In be­triebs­rats­lo­sen Be­trie­ben ist die Zu­stim­mung der ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer nö­tig. Wer­den Ab­bil­dun­gen von Ar­beit­neh­mern ver­öf­fent­licht, et­wa auf ei­nem Vi­deo­st­ream auf der Home­page des Ar­beit­ge­bers, ist das "Recht am ei­ge­nen Bild" zu be­ach­ten und die not­wen­di­ge Zu­stim­mung des ab­ge­bil­de­ten Ar­beit­neh­mers ist ein­zu­ho­len. Auch des­we­gen soll­te dar­auf ge­ach­tet wer­den, dass kei­ne Ge­sich­ter der Ar­bei­ter zu er­ken­nen sind und öf­fent­li­che Plät­ze nicht im Blick­win­kel der Ka­me­ra lie­gen. Ge­werk­schaft sieht kein Pro­blem Jo­sef Mu­chitsch, Bun­des­vor­sit­zen­der der Ge­werk­schaft Bau-Holz, hat bis­her mit Bau­stel­len­ka­me­ras noch kei­ne Pro­ble­me ge­habt. "So­lan­ge sie nicht da­zu be­nutzt wer­den, ar­beits­recht­lich re­le­van­te Din­ge auf­zu­zeich­nen, se­he ich kei­ne Pro­ble­me", so Mu­chitsch. Die Ka­me­ras wür­den schon seit Jah­ren ver­wen­det wer­den, ein Fall, bei dem das re­le­vant war, sei ihm nicht be­kannt. [ci­te2]

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Halls Pond Cay auf den Bahamas für 62 Millionen US-Dollar.Halls Pond Cay auf den Bahamas für 62 Millionen US-Dollar.

Reif für die Insel

"Was küm­mert mich der Schiff­bruch der Welt, ich weiß von nichts als mei­ner se­li­gen In­sel." Schon Fried­rich Höl­der­lin wuss­te von den Vor­zü­gen ei­ner ei­ge­nen In­sel. Für vie­le ist es ein Traum seit Kind­heits­ta­gen, wie Ro­bin­son Cru­soe und John Long Sil­ver auf ei­ner ei­ge­nen In­sel zu le­ben. Auch Far­had Vla­di hat­te die­sen Traum. 1971 ha­be er in ei­nem Zei­tungs­be­richt ge­le­sen, dass auf den Sey­chel­len ei­ne In­sel für 5.000 D-Mark zu be­kom­men sei, er­zählt Vla­di. Nach­dem er vor Ort fest­stel­len muss­te, dass der Zei­tungs­be­richt beim Preis falsch lag und er sich die In­sel nicht leis­ten konn­te, such­te er ei­nen Käu­fer für das Ei­land. Vla­di fand ei­nen In­ter­es­sen­ten und mach­te in­fol­ge das Ver­mark­ten von In­seln zu sei­nem Be­ruf. Da­zu grün­de­te er das Mak­ler­un­ter­neh­men Vla­di Pri­va­te Is­lands. Un­ter­schied­li­che Käu­fer Heu­te gilt Vla­di als wich­tigs­ter in­ter­na­tio­na­ler In­sel­mak­ler. Über 2.600 In­seln hat er schon ver­mit­telt, so vie­le wie kein an­de­rer auf der Welt. Sei­ne Kun­den sei­en Men­schen "ganz durch die Bank", er­klärt Vla­di. "Als ich die 100. In­sel ver­kauft hat­te, ha­be ich ver­sucht, bei mei­nen Kun­den Ge­mein­sam­kei­ten zu fin­den, um das Mar­ke­ting ver­bes­sern zu kön­nen", er­zählt der Mak­ler. Fin­den konn­te er aber kaum wel­che. Ein­zig der Wunsch, na­he der Na­tur zu le­ben, ver­bin­de sei­ne Kun­den, er­klärt Vla­di. Man müs­se auch nicht son­der­lich ver­mö­gend sein, um sich ei­ne In­sel leis­ten zu kön­nen, meint Vla­di. "Wer sich ein Au­to leis­ten kann, kann sich auch ei­ne In­sel kau­fen", so der In­sel­mak­ler. Ein­mal ha­be sich ein Tisch­ler für 50.000 US-Dol­lar ei­ne In­sel in Ka­na­da ge­kauft. Grund­sätz­lich sei­en In­seln im Nor­den güns­ti­ger zu ha­ben als im Sü­den. In Ka­na­da, Schwe­den oder Finn­land sei­en gu­te In­seln schon ab 100.000 Eu­ro zu ha­ben, so Vla­di. In den Ba­lea­ren müs­se man hin­ge­gen mit zwei bis 25 Mil­lio­nen Eu­ro rech­nen. Die rich­ti­ge Grö­ße Ei­ne In­sel soll­te schon über 10.000 Qua­drat­me­ter ha­ben, da­mit man auch ei­nen fes­ten Un­ter­grund un­ter den Fü­ßen hat, er­klärt Vla­di. Zu groß soll­te sie aber auch nicht sein. Sonst feh­le das Fee­ling, auf ei­ner In­sel zu sein. Um auf ei­ner In­sel le­ben zu kön­nen, braucht es aber mehr als ei­nen Kauf­ver­trag. Trink­was­ser zum Bei­spiel. "Je­de In­sel hat ei­ne Süß­was­ser­lin­se durch das Re­gen­was­ser", er­klärt Vla­di. Für ei­nen Ein­fa­mi­li­en­haus­halt rei­che das meis­tens. An­sons­ten müs­se man das Meer­was­ser ent­sal­zen. Für den Trans­port auf die In­sel wer­de oft ein He­li­ko­pter ver­wen­det. Bei ei­nem küs­ten­na­hen Ei­land ge­nü­ge aber ein Boot. In­ter­es­se ist ge­stie­gen In den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren sei die Nach­fra­ge nach den In­seln stark ge­stie­gen, er­zählt Vla­di. Das lie­ge vor al­lem an der ge­stie­ge­nen Trans­pa­renz durch Goog­le Earth und an den ein­fa­che­ren Rei­se­mög­lich­kei­ten heu­te. Käu­fer wür­den sich eher für po­li­tisch sta­bi­le Re­gio­nen in­ter­es­sie­ren, so Vla­di. "Es gibt auch Staa­ten, wie et­wa Phil­ip­pi­nen, In­do­ne­si­en, Thai­land oder Ma­lay­si­en, wo ein Ver­kauf an Aus­län­der über­haupt ver­bo­ten ist", er­klärt der In­sel­mak­ler. In Grie­chen­land müs­se man 32 Ge­neh­mi­gun­gen ein­ho­len, be­vor man als Aus­län­der ei­ne In­sel er­wer­ben kann. Die Ver­käu­fer sind zu­meist Pri­vat­leu­te. "Bei den Grün­den für ei­nen In­sel­ver­kauf gibt es die drei Ds", er­klärt Vla­di: debt (Schul­den), de­ath (Tod) und di­vorce (Schei­dung). Seit et­wa 20 Jah­ren bie­tet Vla­di auch In­seln zur Ver­mie­tung an. "Die meis­ten In­sel­be­sit­zer nut­zen die In­sel nur ein, zwei oder höchs­tens drei Mo­na­te im Jahr", er­klärt Vla­di. Ei­ne Ver­mie­tung lie­ge des­we­gen na­he.

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Projektleiter/in Gewährleistungsmanagement

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