In Wien fehlen 8.000 Wohnungen pro Jahr
s Wohnbaubank zieht ernüchternde Bilanz:
von Stefan Posch
Es fehlen in den Ballungsräumen und vor allem in der Bundeshauptstadt leistbarer Wohnraum. Alleine in Wien stieg die Einwohnerzahl im Jahr 2016 um 28.000 Menschen an und die Lücke zu den vorhandenen Wohneinheiten wird immer größer. Die s Wohnbaubank sieht bei ihrer Bilanz des Geschäftsjahres 2016 8.000 fehlende Wohnungen pro Jahr in Wien. Darüber hinaus weise der Häuserpreisindex (HPI) für das Jahr 2016 eine Preissteigerung von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf, heißt es vom Unternehmen. Laut Berechnungen von Statistik Austria war damit die Preisdynamik im Jahr 2016 deutlich höher als in den Jahren davor (2015: +4,9 Prozent, 2014: +3,5 Prozent). Diese Entwicklungen verlange mehr denn je "Mittel zur Förderung leistbaren Wohnens zu aktivieren, um dem gestiegenen Bedarf an Wohnraum gerecht werden zu können", fordert die s Wohnbaubank. Als Spezialinstitute der Wohnbaufinanzierung hätten die Wohnbaubanken, seit ihrer gesetzlichen Verankerung 1993, immer mehr die Rolle des "Sekundanten zur Wohnbauförderung" übernommen. Derzeit verliere die Pfandbrieffinanzierung durch die Gegebenheiten der Kapitalmärkte ebenso an Bedeutung wie die Wohnbauförderung, heißt es vonseiten der s Wohnbaubank weiter. Bei steigenden Zinsen würden diese Instrumente aber wieder in den Fokus der leistbaren Finanzierungsmodelle rücken. Zudem würden die Mittel der Wohnbaubanken bei langfristigen Finanzierungsmodelle ein "stabilisierende Rolle" übernehmen.
Die s Wohnbaubank emittierte im 23. Jahr ihres Bestehens gemeinsam mit ihren Partnerinstituten 131,6 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von über 60 Prozent gegenüber 2015 und bedeutet einen Marktanteil von 27 Prozent. Das Kapital von Wohnbauanleihen wird überwiegend für die Finanzierung des gemeinnützigen Wohnbaus genutzt.
Zudem gab die s Wohnbaubank bekannt, dass Franz-Nikolaus Hörmann mit 15. April den Vorstandsvorsitz von Josef Schmidinger übernehmen wird. Er wird gemeinsam mit Astrid Kratschmann zukünftig die Geschicke des Institutes leiten. Hörmann wird sich schwerpunktmäßig um die Ausgestaltung der Emissionen und die Belange der Marktfolge kümmern.